Refine
Year of publication
- 2015 (1319) (remove)
Document Type
- Article (297)
- Contribution to a Periodical (174)
- Book (170)
- Part of Periodical (168)
- Report (131)
- Review (123)
- Part of a Book (93)
- Doctoral Thesis (87)
- Working Paper (50)
- Conference Proceeding (6)
Language
- German (1319) (remove)
Keywords
- Literatur (41)
- Deutsch (39)
- Rezension (36)
- Islamischer Staat (30)
- Terrorismus (21)
- Rezeption (20)
- Deutschland (19)
- IS (16)
- Dschihadismus (11)
- Kongress (11)
Institute
- Präsidium (333)
- Gesellschaftswissenschaften (156)
- Exzellenzcluster Die Herausbildung normativer Ordnungen (89)
- Geschichtswissenschaften (68)
- Neuere Philologien (46)
- Institut für Wirtschaft, Arbeit, und Kultur (IWAK) (43)
- Rechtswissenschaft (40)
- Medizin (39)
- Wirtschaftswissenschaften (35)
- Kulturwissenschaften (34)
Diesmal kein Hinweis auf einen lesenswerten Text, sondern auf eine Veranstaltung, die von Genocide Alert mit der Deutschen Atlantischen Gesellschaft in Berlin organisiert wird: Am 15.6. um 18:30 Uhr diskutieren im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Dr. Klaus Kinkel, ehemaliger Bundesaußenminister a.D., Alfred Grannas vom Auswärtiges Amt, Prof. Dr. Axel Hagedorn, der Anwalt der Stiftung “Mütter von Srebrenica” sowie Prof. Dr. Wolfgang Höpken von der Uni Leipzig über das Massaker, das im Jahr 1995 in Srebrenica stattgefunden hat...
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Internationale Beziehungen analysieren Christopher Daase und Nicole Deitelhoff (Uni Frankfurt) den Ist-Zustand in der deutschen Disziplin der Internationalen Beziehungen (Fazit: nicht so gut & viel Käse) und rufen zu mehr Beteiligung auf, v.a. beim anstehenden DVPW-Kongress in Duisburg.
Die HBO-Serie The Wire erzählt eine Geschichte von Kriminalität, Polizeiarbeit und Politik in Baltimore. Eine ihrer Stärken liegt darin, wie sie die Ambivalenz des sozialen und politischen Lebens nachzeichnet. Eine zentrale Rolle spielt dabei allgegenwärtige Korruption. Ihre Ambivalenz bricht sich nicht zuletzt in der Darstellung der Figur des State Senator Clay Davis.
Die bisher nicht lückenlos aufgeklärte, vermutlich aber Gruppen der organisierten Kriminalität zuzurechnende Ermordung von über 40 Lehramtsstudenten in der südmexikanischen Kleinstadt Ayotzinapa Ende 2014 hat ebenso wie die seit dem Abschuss eines Militärhubschraubers im Mai 2015 eskalierende Gewalt im westlichen Bundesstaat Jalisco wieder einmal schmerzlich in Erinnerung gerufen, dass in Mexiko bereits seit fast neun Jahren ein blutiger Gewaltkonflikt im Gange ist, der angesichts der wirtschaftlichen Erfolge des „Aztec tiger“ teils fast schon vergessen schien.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Untersuchung einzelner chiraler Moleküle durch Koinzidenzmessungen. Ein Molekül wird chiral genannt, wenn es in zwei Varianten, sogenannten Enantiomeren auftritt, deren Strukturmodelle Spiegelbilder voneinander sind.
Da viele biologisch relevante Moleküle chiral sind, sind Methoden und Erkenntnisse dieses Gebiets von großer Bedeutung für Biochemie und Pharmazie. Bemerkenswert ist, dass in der Natur meist nur eines der beiden möglichen Enantiomere auftritt. Ob diese Wahl zufällig war, ob sie aufgrund der Anfangsbedingungen bei Entstehung des Lebens erfolgte, oder ob sie eine fundamentale Ursache hat, ist bisher ungeklärt. Seit der Entdeckung chiraler Molekülstrukturen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist eine Vielzahl von Methoden entwickelt worden, um die beiden Enantiomere eines Moleküls zu unterscheiden und ihre Eigenschaften zu untersuchen. Aussagen über die mikroskopische Struktur (Absolutkonfiguration) können jedoch meist nur mithilfe theoretischer Modelle getroffen werden.
Der innovative Schritt der vorliegenden Arbeit besteht darin, eine in der Atomphysik entwickelte Technik zur Untersuchung einzelner mikroskopischer Systeme erstmals auf chirale Moleküle anzuwenden: Mit der sogenannten Cold Target Recoil Ion Momentum Spectroscopy (COLTRIMS) ist es möglich, einzelne Moleküle in der Gasphase mehrfach zu ionisieren und die entstandenen Fragmente (Ionen und Elektronen) zu untersuchen. Die gleichzeitige Detektion dieser Fragmente wird als Koinzidenzmessung bezeichnet.
Zunächst wurde das prototypische chirale Molekül CHBrClF mit einem Femtosekunden-Laserpuls mehrfach ionisiert, sodass alle fünf Atome als einfach geladene Ionen in einer sogenannten Coulomb-Explosion „auseinander fliegen“. Durch Messung der Impulsvektoren dieser Ionen konnte die mikroskopische Konfiguration einzelner Moleküle mit sehr hoher Zuverlässigkeit bestimmt werden. Somit eignet sich die Koinzidenzmethode auch dazu, die Anteile der rechts- bzw. linkshändigen Enantiomere in einer Probe zu bestimmen. Die Messungen an der verwendeten, racemischen Probe zeigen bei der Ionisation mit linear polarisiertem Licht im Rahmen der statistischen Unsicherheit wie erwartet eine Gleichverteilung der beiden Enantiomere.
In einem nachfolgenden Experiment konnte gezeigt werden, dass sich die Coulomb-Explosion auch mit einzelnen hochenergetischen Photonen aus einer Synchrotronstrahlungsquelle realisieren lässt. Für beide Ionisationsmechanismen – am Laser und am Synchrotron - wurden mehrere Fragmentationskanäle untersucht. Im Hinblick auf die Erweiterung der Methode hin zu komplexeren, biologisch relevanten Molekülen ist es entscheidend zu wissen, inwieweit sich die Händigkeit bestimmen lässt, wenn nicht alle Atome des Moleküls als atomare Ionen detektiert werden. Hierbei stellte sich heraus, dass auch molekulare Ionen zur Bestimmung der Absolutkonfiguration herangezogen werden können. Eine signifikante Steigerung der Effizienz konnte für den Fall demonstriert werden, dass nicht alle Fragmente aus der Coulomb-Explosion des Moleküls detektiert wurden – hier lassen sich allerdings nur noch statistische Aussagen über die Absolutkonfiguration und die Häufigkeit der beiden Enantiomere treffen.
Um die Grenzen der Methode in Bezug auf die Massenauflösung zu testen, wurden isotopenchirale Moleküle, d.h. Moleküle, die nur aufgrund zwei verschiedener Isotope chiral sind, untersucht. Auch hier ist eine Trennung der Enantiomere möglich, wenn auch mit gewissen Einschränkungen.
Ein wichtiges Merkmal chiraler Moleküle ist das unterschiedliche Verhalten der Enantiomere bei Wechselwirkung mit zirkular polarisierter Strahlung. Diese Asymmetrie wird Zirkulardichroismus genannt. Die koinzidente Untersuchung von Ionen und Elektronen aus der Fragmentation eines Moleküls eröffnet neue Möglichkeiten für die Untersuchung des Dichroismus. So können die Impulsvektoren der Ionen mit bekannten Asymmetrien in der Elektronenverteilung (Photoelektron-Zirkulardichroismus) verknüpft werden, was zu einem besseren Verständnis der Wechselwirkung elektromagnetischer Strahlung mit chiralen Molekülen führen kann.
In dieser Arbeit wurde nach Asymmetrien in der Winkelverteilung sowohl der Ionen als auch der Elektronen nach der Ionisation von CHBrClF und Propylenoxid (C3H6O) mit zirkular polarisierter Synchrotronstrahlung gesucht. In den durchgeführten Messungen konnte kein zweifelsfreier Nachweis für einen Dichroismus bei den verwendeten experimentellen Bedingungen erbracht werden. Technische und prinzipielle Limitierungen der Methode wurden diskutiert und Verbesserungsvorschläge für zukünftige Messungen genannt.
Mit der erfolgreichen Bestimmung der Absolutkonfiguration und der prinzipiellen Möglichkeit, Asymmetrien in zuvor nicht zugänglichen Messgrößen zu untersuchen, legt diese Arbeit den Grundstein für die Anwendung der Koinzidenzspektroskopie auf Fragestellungen der Stereochemie.
Die Dissertation ist in den Bereichen der semiklassischen Quantengravitation und der pseudokomplexen Allgemeinen Relativitätstheorie (pk-ART) anzusiedeln. Dabei wird unter semiklassischer Quantengravitation die Untersuchung quantenmechanischer Phänomene in einem durch eine klassische Gravitationstheorie gegebenen gravitativen Hintergrundfeld verstanden und bei der pk-ART handelt es sich um eine Alternative zu der aktuell anerkannten klassischen Gravitationstheorie, der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART), die die reellen Raumzeitkoordinaten der ART pseudokomplex erweitert. Dies führt zusammen mit einer Veränderung des Variationsprinzips in führender Ordnung auf eine Korrektur der Einstein- Gleichung der ART mit einem zusätzlichen Quellterm (Energie-Impuls-Tensor), dessen exakte Form jedoch bisher nicht bekannt ist.
Die Beschreibung der Gravitation als Hintergrundfeld ergibt sich zwangsläufig daraus, dass auf Basis der ART bisher keine quantisierte Beschreibung für sie gefunden werden konnte. Jedoch wird erhofft, dass die Untersuchung semiklassischer Phänomene Hinweise auf die korrekte Theorie der Quantengravitation gibt. Zudem motiviert der Mangel einer quantisierten Gravitationstheorie die Verwendung alternativer Theorien, da sich dadurch die Frage stellt, ob die ART die korrekte Beschreibung klassischer Felder ist.
Das Ziel der vorliegenden Dissertation war die grundlegenden Unterschiede zwischen der ART und der pk-ART für gebundene sphärisch symmetrische Zustände der Klein-Gordon- und der Dirac-Gleichung zu identifizieren und ein qualitatives Modell der Vakuumfluktuationen in sphärisch symmetrischen Materieverteilungen zu bestimmen, wobei der Zusammenhang der pk-ART mit den Vakuumfluktuationen in der Annahme besteht, dass ein Zusammenhang zwischen ihnen und dem zusätzlichen Quellterm der pk-ART existiert. Dafür wurden die gebundenen Zustände der Klein-Gordon- und der Dirac-Gleichung für drei verschiedene Metrikmodelle (zwei ART-Modelle und ein pk-ART-Modell) mit konstanter Dichte systematisch numerisch berechnet, einige repräsentative Grafiken erstellt, anhand derer die grundlegenden Unterschiede der Ergebnisse der ART-Modelle und des pk-ART-Modells erörtert wurden, und die ART Ergebnisse der Dirac-Gleichung soweit wie möglich mit Ergebnissen der Literatur verglichen. Insbesondere wurde dabei festgestellt, dass die Energieeigenwerte in der pk-ART im Gegensatz zu denen in der ART in Abhängigkeit der Ausdehnung des Zentralobjekts ein Minimum aufweisen. Zudem wurden die Energieeigenwerte der Klein-Gordon-Gleichung teilweise sowohl über das Eigenwertproblem einer Matrix als auch über ein Anfangswertproblem berechnet und es wurde festgestellt, dass die Beschreibung als Eigenwertproblem deutlich uneffektiver ist, wenn dafür die Basis des dreidimensionalen harmonischen Oszillators genutzt wird. Für die Entwicklung des qualitativen Vakuumfluktuationsmodells wurden zwei Näherungen für den Erwartungswert des Energie-Impuls-Tensors in führender Ordnung für die Schwarzschildmetrik (ART) verglichen und die Verwendung eines qualitativen Modells durch die dabei auftretende Diskrepanz gerechtfertigt. Danach wurden die Vakuumfluktuationen für Metriken konstanter Materiedichte mit Hilfe einer der Näherungen in führender Ordnung berechnet und ein Modell gesucht, das den gleichen qualitativen Verlauf aufweist. Im Anschluss wurde dieses Modell noch für einfache Metriken mit variabler Materiedichte verifiziert.
Die Dissertation leistet mit der Analyse der gebundenen Zustände einen Beitrag in der Identifikation der Unterschiede zwischen der pk-ART und der ART und führt somit auf weitere mögliche Messgrößen, die der Unterscheidung der beiden Theorien dienen könnten. Weiterhin ermöglicht das abgeleitete Modell eine Verfeinerung der schon publizierten Ergebnisse über Neutronensterne und die für die Erstellung nötigen Vorarbeiten leisten einen Beitrag zur Identifikation des
pk-ART Quellterms.
Ausgehend von dem gesellschaftlichen Problem des Übergewichts im Kindesalter wird die besondere Bedeutung und Verantwortung des Sportunterrichts für diese Klientel herausgestellt. Dabei wird die These vertreten, dass der Sportunterricht seinem Auftrag nur dann gerecht werden kann, wenn es gelingt, auch übergewichtigen Kindern positive Erfahrungen in Bezug auf Bewegung, Spiel und Sport zu vermitteln. Im Rahmen dieses sportpädagogischen Problemfeldes wurde zunächst ein Fragebogen konzipiert und validiert, der das Wohlbefinden als Indikator für positive Erfahrungen übergewichtiger Schüler mit dem von normalgewichtigen Kindern vergleicht (n = 336). Eine anschließende qualitative Untersuchung in Form von Leitfadeninterviews (mit acht übergewichtigen/adipösen Kindern) ergänzt und konkretisiert die Ergebnisse.
Als wesentliches Resultat konnte die Erkenntnis gewonnen werden, dass das Wohlbefinden – gemessen durch ein faktorenanalytisch generiertes Modell mit den drei Faktoren „Sportunterricht/Sportlehrer“ (Faktor I), „sportliches Selbstwertgefühl“ (Faktor II) und „Mitschüler/Schulzufriedenheit“ (Faktor III) – keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gewichtsklassen zeigt (Faktor I p = .57; Faktor II p = .04; Faktor III p = .23). Übergewichtige Schüler fühlen sich demnach nicht weniger wohl als ihre normalgewichtigen Klassenkameraden, in der Skala sportliches Selbstwertgefühl erzielten sie sogar höhere Werte (Normalgewichtige m = 2,06 ± 0,96; Übergewichtige m = 2,27 ± 0,89). Trotz dieses positiven Befundes verspüren Übergewichtige durchaus so manche Unzufriedenheit. Die Frage nach der Wichtigkeit der bzw. der Zufriedenheit mit den Komponenten Sportunterricht, eigene sportliche Leistung, Zusammenarbeit mit den Mitschülern, Figur und Sportlehrer machte deutlich, dass den Übergewichtigen Figur und sportliche Leistung sehr wichtig sind, sie jedoch nur bedingt damit zufrieden sind. Die Unterschiede in den entsprechenden Skalen erwiesen sich als hoch signifikant (Figur p = .00 d = .28; sportliche Leistung p = .01 d = .29). Die Überprüfung der Frage F1.2 hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Aussagen zum Wohlbefinden lieferte lediglich ein signifikantes Ergebnis (p = .01) mit mittlerem Effekt (d = .48). Übergewichtige Mädchen gaben im Faktor „Mitschüler/Schulzufriedenheit“ höhere Werte an (m = 3,27 ± 0,66) als übergewichtige Jungen (m = 2,93 ± 0,75). Daraus lässt sich schließen, dass sich die weiblichen Übergewichtigen besser von ihren Mitschülern verstanden und unterstützt fühlen und sie eine allgemein größere Schulzufriedenheit verspüren als die männliche Vergleichsgruppe.
Die Auswertung in Bezug auf die Herkunft der Schüler lieferte keine signifikanten Ergebnisse. Dieser Befund deutet auf eine gelungene Integration der ausländischen Schüler hin, die aber möglicherweise aufgrund des hohen Ausländeranteils im Stadtgebiet Offenbach nicht repräsentativ ist.
Die Auswertung der Interviews zeigte, dass der positive Selbstwert auf ein hohes Maß an sozialer Anerkennung zurückzuführen ist. Entgegen zahlreichen theoretischen Vorannahmen berichtete kein Kind von anhaltenden Diskriminierungen oder Schamgefühlen aufgrund seines Gewichts. Die Bedeutung der eigenen sportlichen Leistung zeichnete sich mehrfach als Schlüsselkriterium im Umgang mit der pädagogischen Herausforderung, dem Erschaffen eines Problembewusstseins, ohne den Selbstwert und die Freude am Sporttreiben zu trüben, ab. Übergewichtige Kinder messen der Leistung einen hohen Stellenwert bei und erkennen in der Hoffnung einer möglichen Verbesserung, dass eine Reduktion des Gewichtes vorteilhaft ist.
Heinz-Dieter Weber wurde am 18.3.1940 in Osnabrück geboren und starb am 1.1.1996 in Konstanz, wo er als Professor für Allgemeine Literaturwissenschaft und Neuere deutsche Literatur lehrte.
Nach seinem Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Hamburg, Göttingen und Münster folgte er Wolfgang Preisendanz 1966 als Assistent an den neu gegründeten Konstanzer Fachbereich Literaturwissenschaft, wo er 1969 mit einer Arbeit über Friedrich Schlegels Transzendentalpoesie promovierte. 1977 habilitierte er sich mit Studien zur Literaturtheorie sowie zur Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts. 1979 wurde er nach einer Gastprofessur an der Univer-sität Bielefeld Professor in Konstanz, wo er bis 1992 lehrte.
Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit war es, die energieabhängigen Wirkungsquerschnitte von (γ,n)-Reaktionen für 169Tm, 170Yb, 176Yb und 130Te mittels der Photoaktivierungsmethode zu bestimmen.
Dazu wurden zunächst die Effizienzen der verwendeten Detektoren mithilfe von Simulationen korrigiert, da die verwendeten Targets eine ausgedehnte Geometrie aufweisen im Gegensatz zu den punktförmigen Eichquellen. Es hat sich herausgestellt, dass mit den Simulationen die Effizienzen der MCA-Detektoren energieabhängig korrigiert werden konnten, da die Simulationen die Form der gemessenen Effizienzen gut reproduzieren konnten. Bei den Effizienzen der LEPS-Detektoren hingegen konnte keine energieabhäangige Korrektur vorgenommen werden, da die LEPS-Detektoren aufgrund des geringen Abstandes zu den Detektoren hohe Summeneffekte zeigten. Im Rahmen dieser Arbeit konnten diese Summeneffekte jedoch nicht korrigiert bzw. berücksichtigt werden.
Die deutsche Steuerpolitik kombiniert hohe Steuersätze mit zahlreichen Ausnahmen. Das reißt Gerechtigkeitslücken, lenkt Investitionen in die falschen Zwecke und verkompliziert das Steuersystem mitunter bis zur Unkenntlichkeit. Bei der Erbschaftsteuer ist dies besonders augenfällig. Der Versuch mit minimalinvasiven Korrekturen Konsistenz in die Erbschaft- und Schenkungsteuer zu bringen ist fast zwangsläufig zum Scheitern verurteilt. Vieles spricht stattdessen für deutlich abgesenkte Steuersätze und eine gleichzeitige Abschaffung der Vergünstigungen für Betriebsvermögen.
Ein kritischer Diskurs ist essentiell für die Wissenschaft. Das ist zwar banal, wird aber im gegenwärtigen Streit um „Münkler Watch“, einem Blog, in dem Studierende der Humboldt-Universität Berlin eine Vorlesung des Politikwissenschaftlers Prof. Herfried Münkler anonym kritisieren, häufig vergessen. Aber auch den Studierenden scheint es nicht um einen inhaltlichen Dialog, sondern um Aufmerksamkeit zu gehen.
25 Jahre ISOE – Veranstaltungsdokumentation online +++ Mehr als nur Wohnen: Veranstaltungsreihe „Gemeinsam Leben in der Stadt“ +++ Bau von Windenergieanlagen: Konfliktparteien im Dialog +++ Festakt bei BiK-F – Aufnahme in die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung +++ ISOE-Lecture im Wintersemester 2014/15 an der Goethe-Universität Frankfurt +++ Aus dem ISOE: Europäische Biodiversitätsforschung: ISOE ist Mitglied im ALTER-Net +++ Termine +++ Publikationen
ISOE-Forschungsteam begleitet „Reallabore“ in Baden-Württemberg +++ ISOE bei den Berliner Energietagen +++ Wasser für die Trockenzeit – Übergabe der Flutwassersammelanlage in Namibia +++ Zukunftsstadt – ISOE ist Partner des Wissenschaftsjahres 2015 +++ Weltwasserdekade endet – Probleme in der weltweiten Wasserversorgung bleiben +++ Capital4Health – Forschungsverbund für transdisziplinäre Gesundheitsforschung +++ Aus dem ISOE: Dr. Alexandra Lux ist neue Leiterin des Forschungsschwerpunkts „Transdisziplinäre Methoden und Konzepte“ +++ Termine +++ Publikationen
Beste! Neues in der Blogroll
(2015)
Hin und wieder muss einfach mal ordentlich entrümpelt und aufgeräumt werden. Das gilt für das Leben im Allgemeinen und hin und wieder eben auch für das Bretterblog. Heute war es mal wieder soweit. Hoch motiviert von den verwegenen Plänen des letzten Redaktionstreffens habe ich mich unter anderem an unsere Blogroll gewagt: Einmal durchgeklickt, Blogleichen weggeräumt und gestaunt, was für starke Blogs es doch so da draußen gibt, die man hin und wieder mal aus dem Auge verliert!...
Nach dem Ausfall der vergangenen Woche, gibt es diese Woche wieder eine Netzschau. Alles beim Alten, bin ich geneigt zu sagen. Aber das stimmt nicht ganz. Diese Ausgabe ist eine Übergangs-Netzschau und kommt deshalb sehr schlank daher. Wir überlegen, das Format drastisch zu verändern. Über das “wie” ist bisher allerdings noch keine Entscheidung gefallen. Wer uns Tipps geben mag, wie ihre/seine perfekte Netzschau aussehen würde oder was wir auf jeden Fall verändern sollten, kommentiere bitte diesen Beitrag. Danke!
Nach vorherrschender Lesart prallen im Internet Exklusivitäts- und Zugangsinteressen aufeinander. Das Urheberrecht soll diesen Konflikt in ein angemessenes Gleichgewicht bringen. Im folgenden Beitrag werden die Auseinandersetzungen um das digitale Urheberrecht anders gedeutet. Demnach ist die Online-Kommunikation von zwei koexistierenden Kulturen geprägt, die sich je verschieden zum Urheberrecht verhalten. Die Ausgestaltung des digitalen Urheberrechts wird mit darüber entscheiden, ob das dynamische Nebeneinander von Exklusivitäts- und Zugangskultur fortdauert oder ob eine der beiden Kulturen verdrängt wird. Das Urheberrecht ist folglich als Teil der Internetregulierung zu betrachten.
Die vorliegende Dissertation zeigt, dass globale Kohärenz in Lebenserzählungen erst in der Adoleszenz entsteht und sich im Erwachsenenalter weiter entwickelt. Außerdem konnte gezeigt werden, dass die fragmentarische Nutzung der Lebensgeschichte in Form autobiographischen Urteilens in Zeiten tiefgreifender Lebensveränderungen zum Erhalt der Selbst-Kontinuität beiträgt.
Anforderungen an einen wissenschaftlicher Verbrechensbegriff werden im ersten Teil dieses Textes vorgestellt. Die folgende Untersuchung der „Allgemeinen Theorien des Verbrechens“ zeigt, dass diese ihren Anspruch nicht einlösen können, weil sie eines wissenschaftlich tragfähigen Verbrechensbegriffes entbehren. Doch indem sie diesen Mangel nicht erwähnen, sondern diese Leerstelle mit Schweigen oder losen Verbrechensbegriffen verhüllen, täuschen sie darüber hinweg.
Völkermord an den Armeniern: diplomatische Rücksichtnahme darf Anerkennung nicht im Weg stehen
(2015)
In ihrem Gastbeitrag fordern Matthias Winkler und Timo Leimeister von Genocide Alert, dass Deutschland, trotz möglicher diplomatischer Verstimmungen, nicht davor zurückschrecken sollte, den Völkermord an den Armeniern von 1915 als solchen ausdrücklich zu benennen. Vor einem Jahrhundert wurden weite Teile des armenischen Volkes im Osmanischen Reich in einem Völkermord ausgelöscht. Das Deutsche Reich war ein enger Verbündeter der damaligen osmanischen Regierung und stellte die Bündnispolitik über das Überleben der Armenier. Durch ein Eingeständnis auch der eigenen historischen Verantwortung an den Geschehnissen kann die Bundesrepublik im Gegenteil den Vertretern einer Aussöhnung in der Türkei den Rücken stärken...
Das Verhältnis von Zwangsvollstreckungs- und Verfassungsrecht ist nicht nur in Deutschland ein aktuelles Thema in der zivilprozessualen, verfassungsrechtlichen und (verfahrens-) rechtspolitischen Diskussion, wie die vorliegende Themenwahl der o.g. Jahrestagung der International Association of Procedural Law (IAPL) belegt. Ein Ausschnitt aus dieser Gesamtthematik ist Gegenstand dieses Nationalberichts aus der Perspektive des deutschen (Verfahrens-) Rechts, der unter dem Generalhema „Verfassung, Grundrechte und Vollstreckungsrecht“ insbesondere das „Spannungsverhältnis“ der kollidierenden Grundrechte von Vollstreckungsschuldner und -gläubiger behandelt.
Die vorliegende Arbeit verfolgt den Anspruch, die von Paul Natorp (1907) gestellte Frage, was die Gemeinschaft für die Erziehung und umgekehrt die Erziehung für die Gemeinschaft bedeute, empirisch auszuloten. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht dabei das Verhältnis von Schule und Gemeinschaft in der ‚postnationalen Konstellation‘ (Habermas 1998), dem sich die Arbeit über die Untersuchung von Unterrichtskommunikation zu den Themen ‚Nationalsozialismus/Holocaust‘ und ‚Multikulturalismus/Rassismus‘ anzunähern versucht.
Zur Vorbereitung der empirischen Studie wird im Rahmen einer Semantikstudie zunächst der pädagogische Diskurs zum Thema Gemeinschaft von den ersten Vorläufern gemeinschaftspä-dagogischen Denkens bis hin zu aktuellen konzeptionellen Entwürfen nachgezeichnet. Funktion und Bedeutung der Gemeinschaftsfigur als Bezugskategorie von Erziehungsreflexion in der Moderne werden herausgearbeitet. Weiterhin werden die rekonstruierten gemeinschaftspädagogischen Konzepte in Hinblick auf ihr Spannungspotential zu Leitprinzipien demokratischer Erziehung beleuchtet.
Mithilfe sequenzanalytischer Interpretationen wird anschließend der Frage nachgegangen, welche Rolle Gemeinschaftsbezügen als Fluchtpunkt pädagogischer Einwirkungsbemühungen im Unterricht zukommt. Gleichzeitig wird gefragt, ob und in welcher Weise Unterricht Gemeinschaft als Ermöglichungsform zur Umsetzung seiner pädagogischen Absichten in Anspruch nimmt. Nicht zuletzt richtet die Analyse das Augenmerk auf den Umgang mit den potentiellen Herausforderungen, die unter Migrationsbedingungen mit dem Rekurrieren auf Gemeinschaft am Lernort (Geschichts-)Unterricht verbunden sind.
Die Interpretationen zeigen, wie Unterricht Gemeinschaft in Anspruch nimmt, um die Bedingungen seines Prozessierens zu sichern. Weiterhin decken sie zwei kontrastierende Typen des Rekurrierens auf Gemeinschaft als Fluchtpunkt pädagogischer Kommunikation zum Thema NS auf. Als Lösungsoption im Umgang mit den migrationsbedingten Herausforderungen von Geschichtsunterricht zum Thema NS deutet sich indes die Tendenz an, verstärkt auf eine universalistische Erinnerungs- und Verantwortungskultur Bezug zu nehmen.
Das Gefahrenpotential, das dem Gemeinschaftsgedanken in der aktuellen erziehungswissenschaftlichen Diskussion zugeschrieben wird, erweist sich in den betrachteten Unterrichtsse-quenzen als beschränkt. Die Beobachtungen legen vielmehr die These einer eingehegten Form von Gemeinschaftserziehung in der gegenwärtigen Unterrichtspraxis nahe. Darin erfährt das Risiko, das gemeinschaftspädagogischen Ansätzen ihrer Kritik nach eingeschrieben ist, über normative Selbstverpflichtungen der pädagogischen Praxis eine Eindämmung.
Im Zuge der (wieder) zunehmenden Aufmerksamkeit verschiedenster IB-Theorien für postkoloniale Problemlagen hat unter ‚nördlichen‘ IB-Forschern das Interesse an Dialog und Auseinandersetzung mit den IB-Communities des ‚globalen Südens‘ zugenommen. Dieser Beitrag will Möglichkeiten und Hindernisse dieses Dialogs für den Fall der südamerikanischen IB-Communities aufzeigen. Es soll gewissermaßen eine ‚Bedienungsanleitung‘ erstellt werden, um dem interessierten Außenseiter das Verständnis der Interessenlagen, theoretischen Präferenzen und der konkreten Arbeitssituationen südamerikanischer IB-Forscher zu erleichtern. Dies geschieht selbstredend unter Betonung der Unvollständigkeit der Beschreibung sowie der Perspektivenabhängigkeit des Beobachters.
Diese Woche steht nicht im Zeichen des #varoufake – schlicht und einfach weil es wichtigere Dinge gibt als den deutschen Michel mit Schaum vorm Mund. Stattdessen haben wir Debatten über Konfliktstudien und ihre Kontrollmöglichkeiten, Neues zu Venezuela, Postkoloniale Betrachtungen, Infos zu PPP-Projekten und einen weiteren ISA-Recap für Euch gesammelt. Und auch #blockupy darf nicht fehlen. Viel Spaß!
Im Zuge des Ukrainekonflikts hat der Westen Sanktionen gegen Russland verhängt. Doch angesichts der ausbleibenden Verhaltensveränderung, wird der Nutzen der Sanktionen in Frage gestellt. Wenngleich sinkende Öleinnahmen eher Wirkung zeigen könnten, dürfen wir nicht vergessen, dass Sanktionen auch eine symbolische Wirkung zur Einhaltung geltenden Rechts aufweisen. Deshalb sollte der Westen an ihnen festhalten.
Register
(2015)
Repertorium
(2015)
kurz und kn@pp news : Nr. 33
(2015)
Spätestens seit die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Ankaufprogramm für Wertpapiere bekannt gegeben hat, ist die Diskussion über die Wirksamkeit dieser Maßnahmen auch in Europa angekommen. Wegen der besonderen institutionellen Umstände des Euroraums – Kauf von Anleihen der einzelnen Nationalstaaten und des Verbots der monetären Finanzierung – reichen die möglichen Nebenwirkungen hierzulande über den rein geldpolitischen Horizont hinaus.
Eine Gesamtdarstellung der Geschichte der Adventivfloristik fehlt bislang, abgesehen von einigen Ansätzen in diese Richtung, und ebenso fehlen eine Übersicht der Botaniker, die diese Teildisziplin geprägt oder mitgestaltet haben und eine umfassende Bibliographie zur Adventivfloristik. Um dem Ziel einer geschichtlichen Übersicht näher zu kommen, wird die Erstellung einer Sammlung von Bio-Bibliographien der Pioniere der Adventivfloristik vorgeschlagen. Das Vorhaben soll zumindest in der Anfangsphase auf Personen aus dem deutschsprachigen Raum und auf deren Wirken bis etwa 1950 beschränkt sein. Zur Demonstration, wie diese Sammlung aussehen kann, werden im vorliegenden Beitrag beispielhaft Entwürfe für Bio-Bibliographien von fünf Botanikern vorgestellt; behandelt werden Detlef Nikolaus Christiansen, Hans Peter Joachim Höppner, Wilhelm Kreh, Max Militzer und Richard Scheuermann. Im Fall von Militzer wird auch auf unpublizierte Daten verwiesen, die hier auszugsweise reproduziert werden. Interessierte Botaniker werden zur Mitarbeit an dem Vorhaben aufgerufen, um eine Grundlage für eine umfassende adventivfloristischen Geschichtsschreibung zu schaffen.
Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen : Zielkonflikte und Synergien mit dem Biodiversitätsschutz
(2015)
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart und seine Auswirkungen auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft werden vielfach untersucht. Minderungs- wie auch Anpassungsmaßnahmen sind somit ein wichtiges Handlungsfeld geworden. Während der Einfluss des Klimawandels auf die Biodiversität bereits seit Längerem Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ist, rücken nun auch mögliche Folgen von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen auf die biologische Vielfalt in den Fokus der Forschung: So ist eine generelle Treibhausgasreduktion zwar prinzipiell förderlich, jedoch kann die Umsetzung der hierfür notwendigen Maßnahmen zu Zielkonflikten mit dem Biodiversitätsschutz führen. Gleichwohl gibt es Herangehensweisen, die Synergien beider Bereiche erkennen lassen.
Das Papier bietet einen Überblick über Maßnahmen des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung in den Bereichen Wald- und Forstwirtschaft, Moore, Landwirtschaft, nachwachsende Rohstoffe, Fließgewässer, Küsten und Meere. Diese werden mit Blick auf ihre möglichen (sowohl förderlichen als auch abträglichen) Auswirkungen auf die Biodiversität vorgestellt. Mit dieser problemorientierten Diskursfeldanalyse soll ein Beitrag geleistet werden, potentielle Zielkonflikte von Klima- und Biodiversitätsschutz zu erkennen und Synergien zu fördern.
In der Netzschau dieser Woche geht es um afghanischen Aktivismus für Frauenrechte, Joseph Blatters opportunistische Thematisierung von Diskriminierung von Frauen im Iran, die Wirksamkeit von Mikrokrediten, den Islamischen Staat und die Probleme des Nahen und Mittleren Ostens und die Überwachung durch die NSA.
Ein Crosspost aus dem äußerst lesenswerten neuen Blog der Friedensakademie Rheinland-Pfalz friedensakademie-blog.eu/ zur aktuellen Lage in Libyen: Dort droht die internationale Staatengemeinschaft vier Jahre nach der Intervention in ihrer Verantwortung zur Prävention eines weiteren Blutvergießens zu scheitern. Mein Originalbeitrag beim Friedensakademie-Blog erschien am 6. Februar 2015.
Mauerfüße, Plattenfugen, Straßenränder, Ruderalflächen, Baumscheiben, Parks, Vorgärten, Friedhöfe, Teiche, Hecken: eine Auswahl unterschiedlicher Stadtbiotope in einem der artenreichsten Viertelquadranten Kölns zeigt beispielhaft das Potential der Stadt als vielseitiger Lebensraum im Gegensatz zu den ausgeräumten Landwirtschafts- und Forst-Biotopen.
Das Gebiet der Krickenbecker Seen ist ein 1225 ha großes, zusammenhängendes FFHGebiet, darin liegen – getrennt durch die Kreisgrenze Kleve/Viersen – zwei Naturschutzgebiete: das NSG Krickenbecker Seen (Krs. Viersen) und das NSG Heronberger Buschberge/Wankumer Heide (Krs. Kleve). Im gesamten FFH-Gebiet sind aktuell über 600 Arten der Höheren Pflanzen bekannt. Dabei wurden bisher nur wenige Arten der Gattung Rubus differenziert. Für die Floristische Kartierung NRW werden insgesamt neun 1/4- Quadranten berührt, die Brombeer-Exkursion erfolgte in 4603/23 & 4603/24.
Die alljährliche erste Exkursion auf das Gelände der Ruhr-Universität führte wieder in versteckte Ecken, die man normalerweise beim Hetzen über das Unigelände nicht bemerkt. Genau hier aber werden die Betonflächen nicht von Bewuchs befreit und die Flachdächer sich selbst überlassen, sodass man eine Menge interessanter und typischer Arten solcher Standorte finden kann. Diesmal machten wir einen Rundgang in einem Innenhof zwischen Gebäude MA und dem Studierendenhaus.
Die Bryologisch-Lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa (BLAM) hat die Große Landkartenflechte (Rhizocarpon geographicum) zur Flechte des Jahres 2014 gewählt. Der deutsche Name beruht auf der Felderung des Lagers dieser Flechtenart, das an das Signaturenmuster und z. T. an die Signaturenfarben insbesondere von Topographischen Karten erinnert. Da einige ähnliche Arten der Gattung meist kleinere Lager als diese Art aufweisen, erscheint der Name "Große Landkartenflechte" angemessener als die mehrfach verwendete Bezeichnung "Gewöhnliche Landkartenflechte", zumal die Art längst nicht überall (mehr) gewöhnlich ist. Grundsätzlich ist dies allerdings die Flechte, die mit dem Namen "Landkartenflechte" verbunden wird, während andere Rhizocarpon-Arten traditionell nicht mit deutschen Namen versehen wurden – ein Manko, was viele grundsätzlich Interessierte von der Beschäftigung mit Flechten abhält und dazu einlädt, möglichst für alle Arten einen deutschen Namen zu finden, auch wenn sie mitunter etwas konstruiert klingen mögen (bestes Vorbild sind die niederländischen Namen, die von dortigen Lichenologen eingeführt wurden, vgl. Van Herk & Aptroot 2004; inzwischen gibt es aber ebenso in Deutschland verschiedene Bestrebungen hierzu, siehe auch die vergangenen "Flechte des Jahres"-Artporträts des Bochumer Botanischen Vereins).
Der Weihnachtskaktus zählt bei uns zu den bekanntesten und beliebtesten Kakteen überhaupt. Auf den ersten Blick entspricht er allerdings nicht dem gewohnten Bild eines Kaktus, unter dem man sich ja normalerweise eine sukkulente Wüstenpflanze vorstellt. Seine Blütezeit hat ihn zusammen mit dem Weihnachtstern (Euphorbia pulcherrima, vgl. Höggemeier 2014) zu einer der beliebtesten Zimmerpflanzen zur Weihnachtszeit gemacht. Der deutsche Name spielt also ganz offensichtlich auf diese Blütezeit an, jedoch kann der Kaktus bei entsprechender Pflege auch mehrmals im Jahr und sogar im Hochsommer blühen. Die Ausbildung von Blüten ist wie so oft abhängig von Licht und Wärme sowie von der jeweiligen Art bzw. Sorte.
An keinem anderen Ort lässt sich die geologische Entwicklung des Bochumer Raumes besser nachvollziehen als im Geologischen Garten Bochum. Zu den vielfältigen aufgeschlossenen Strukturen zählt u. a. die berühmte Winkeldiskordanz zwischen Karbon und Kreide im Bereich einer kreidezeitlichen Küstenklippe. Die Exkursion sollte den Blick für ruhrgebietstypische geologische Gesteine und Strukturen verschiedener Größenordnung schärfen und aufzeigen, wie sich diese interpretieren lassen. Eine Publikation zur geologisch-geomorphologischen Entwicklung des Bochumer Raumes, die auch den Geologischen Garten behandelt, ist in Vorbereitung (Kasielke 2015).
Der Botanische Sondergarten Wandsbek in Hamburg hat zum 10. Mal die Giftpflanze des Jahres gewählt. Die Wahl trifft diesmal das Maiglöckchen (Convallaria majalis), eine einheimische Pflanze, die schon seit dem Mittelalter aufgrund ihrer Schönheit und Symbolkraft in Ziergärten gepflanzt wird, als Heilpflanze eine ungebrochene Bedeutung besitzt und aufgrund ihres Duftes und von Vergiftungen immer wieder für Schlagzeilen sorgt.
Auch in diesem Jahr führte eine Frühjahrsexkursion auf einen winterlichen Friedhof. Hier stand insbesondere das Erkennen der Koniferen (Nadelbäume) im Mittelpunkt. Wichtig dabei ist es, zunächst die Fülle der hier vorkommenden gärtnerischen Sorten der botanischen Art zuzuordnen. Der Matthäusfriedhof in Bochum-Weitmar ist ausgesprochen reich an Koniferenarten und -sorten und beherbergt auch einige seltener gepflanzte Arten wie z. B. Schirmtanne und Sicheltanne. Andere immergrüne Gehölze wurden ebenfalls besprochen.
Der Spitz-Wegerich ist in ganz Deutschland verbreitet und häufig. Heutzutage kommt er in den gemäßigten Zonen sogar weltweit vor. Er ist leicht in der Natur zu finden und einfach zu erkennen. Und er gehört zu den heimischen Heilpflanzen, deren Wirkung in der Volksmedizin überall bekannt ist. Außerdem handelt es sich um eine Heilpflanze, die auch bei Aufnahme von größeren Mengen nicht giftig ist. Welche Art könnte man sich also besser vorstellen, zur Arzneipflanze des Jahres zu wählen? Mal abgesehen davon, dass auch der Morphologe einiges zur Blütenbiologie eines Wegerichs zu berichten hat und der Taxonom in jüngster Zeit die Systematik der Wegerichgewächse auf den Kopf gestellt hat.
Lange bevor zahlreiche fremdländische Arten unsere heimische Gartenkultur bereicherten, war unter den heimischen Gehölzen die Kornelkirsche (Cornus mas, Cornaceae) der einzige Vorfrühlingsblüher, der den Farbton gelb in unsere Gärten brachte. Durch die Einführung der Gattung Forsythia und besonders der Hybrid-Forsythie (Forsythia xintermedia) mit ihrem überreichen Blütenflor wurde die Kornelkirsche hier so gut wie ganz ersetzt. Die Forsythie wurde innerhalb kürzester Zeit das dominierende gelbblütige Element in unseren Gärten und Parkanlagen. Wenn aber auch hier die Lebensweisheit "Varietas delectat" gilt, dann sollte auch anderen gelb blühenden Arten wie der Winterblüte (Chimonanthus praecox) oder den Perlschweifen (Stachyurus praecox, Stachyuraceae) mehr Beachtung geschenkt werden. Diese Arten beeindrucken ebenfalls durch einen auffälligen, sehr frühen Blütenflor, der aber im Unterschied zur Forsythie eher dezent und nicht zu aufdringlich wirkt. Im Nachfolgenden wird die Winterblüte näher vorgestellt.
Die Erdnuss (Arachis hypogaea) ist eine vielseitig einsetzbare Frucht, die uns im täglichen Leben an vielen Stellen begegnet, nicht nur in Form von gerösteten Samen, sondern vor allem als wichtiges Speiseöl. Daher werden hier Ursprung und Domestikation der Erdnusspflanze sowie ihre weltwirtschaftliche Bedeutung behandelt und ein besonderes Augenmerk auf die Früchte gelegt, die sich nach der Bestäubung selbst pflanzen.
Viele im Winter blühende Pflanzen werden mit Weihnachten in Verbindung gebracht, so heimische Arten wie die Christrose (Helleborus niger), Laubholz-Misteln (Viscum album) und Stechpalme (Ilex aquifolium). Aber auch Exoten spielen zu dieser Zeit eine besondere Rolle. Neben dem bekannten Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) und dem Weihnachtskaktus (Schlumbergera) spielen reichblühende Begonien im Winter auf der Fensterbank eine große Rolle.
Unter den Top Ten der blühenden Topfpflanzen sind Blüten-Begonien und besonders die unzähligen Hybriden aus der Begonia-Elatior-Gruppe von großer Bedeutung. An ihnen, aber auch an der Begonia-Lorraine-Gruppe, die auch im Freien zur Balkon- und Grabbepflanzung geschätzt wird, ist die Wildart Begonia socotrana als Kreuzungspartner beteiligt, dabei dient sie als Pollenspender. Sie hat eine wichtige gartenbauliche Eigenschaft: Sie ist ein Winterblüher. Daher hat sie den Namen Weihnachts-Begonie oder Advents-Begonie bekommen. In ihrer Reinform gibt es sie bei uns allerdings nicht zu kaufen.
Die ehemalige Mülldeponie Eskesberg erhielt eine neue Oberflächenabdichtung und wurde anschließend mit Kalk unterschiedlicher Korngröße übererdet. Die zunächst völlig karge "Mondlandschaft" wurde unter Naturschutz gestellt und es entwickelte sich ein ungewöhnlich arten- und blütenreiches Stadtbiotop, das mittlerweile landesweite Bekanntheit erlangt hat. Die Wiederbesiedlung mit Insekten, Wirbeltieren und Gefäßpflanzen wurde im Rahmen eines Monitorings verfolgt. Nach jahrelanger weitgehend natürlicher Sukzession haben nun Pflegemaßnahmen zur Offenhaltung eingesetzt. Weite Bereiche befinden sich in einem Übergangsstadium zwischen Grünland- und Ruderalvegetation.
Barriereinseln und Nehrungshaken, geformt durch eine Kombination aus Wind, Wellen, Strömung und Küstenlängstransport gelten als geologisch junge und morphologisch hoch aktive Küstenbereiche und variieren häufig in Ursprung, Genese und Entwicklung. Bisherige Untersuchungen zur Stratigraphie dieser durch engräumige Fazieswechsel geprägten Sedimentationsräume basieren häufig allein auf Bohrungen. Daher sind die interne sedimentologische Struktur und die Prozesse, die zur Entwicklung von Barriereinseln und Nehrungshaken geführt haben, oftmals unzureichend untersucht.
Ziel der folgenden Studie war es, anhand hochauflösender Georadarmessungen (GPR) und Bohrungen die Entstehung und interne sedimentäre Architektur der Nehrungshaken von Sylt und Amrum zu rekonstruieren. Durch die Korrelation von Sediment- und Radarfazies konnten über den bisherigen Kenntnisstand hinaus wertvolle, sich ergänzende Informationen zur Geologie des oberflächennahen Untergrundes der Inseln Sylt und Amrum gewonnen werden. Auf dieser Grundlage wurden für den Süden Sylts, die Westküste von Amrum und den Norden Amrums stratigraphische Modelle entwickelt, die schematisch den sedimentologischen Aufbau, die geomorphologisch-geologische Genese und die am Aufbau beteiligten Prozesse zusammenfassen. Die Einordnung in einen absoluten Zeitrahmen wurde durch Datierungen (AMS Radiokohlenstoff-Methode, Aminosäure-Racemisierungs-Methode) ermöglicht.
Die Ergebnisse sind als Beispiel für die Heterogenität und Individualität von Nehrungshaken und Barriereinseln zu sehen. Es konnte gezeigt werden, dass Nehrungshaken hinsichtlich ihres Aufbaus, ihrer sedimentären Struktur sowie den Prozessen ihrer Entstehung sehr unterschiedlich sind.
Mit Ausnahme der heutigen Dünen zeigt die Stratigraphie der Ansatzzone des südlichen Nehrungshakens von Sylt an den zentralen Inselgeestkern südlich der Ortschaft Rantum insgesamt eine Vergröberungs-Sequenz von tonigem Mischwatt im Liegenden über Sandwatt bis zu den gröberen washover-Schichten im Hangenden. Eine Besonderheit und regionale Abweichung stellt die Stratigraphie bei Puan Klent/Thörnhörn dar. Dort wurde im Liegenden der Watt-Fazies ein fossiler Strandhaken nachgewiesen.
Die transgressive Sequenz der Ansatzzone des südlichen Nehrungshakens von Sylt bei Rantum auf Sylt ist kennzeichnend für eine landwärts gerichtete Wanderungsbewegung der Inselbarriere unter steigendem Meeresspiegel. Das Resultat des als „barrier rollover“ bezeichneten morphologischen Prozesses ist die allmähliche Erosion der westlichen Barrierefront. Das erodierte Sediment der Westküste wurde entweder durch overwash-Prozesse im rückwärtigen Inselbereich als washover fan abgelagert oder gelangte in den Küstenlängstransport, wurde zur Inselspitze transportiert und dort akkumuliert. Diese führte allmählich zum Wachstum und zur Progradation der südlichen Inselspitze (Hörnum Odde) in die sich südlich anschließende Tiderinne des Hörnum-Tiefs. Zahlreiche Erosionsdiskordanzen unterhalb des heutigen Meeresspiegels markieren ursprüngliche Inselspitzenendpositionen (time lines) und sind auf hochenergetische Sturmflutereignisse zurückzuführen. Die time lines werden nach Süden hin jünger und zeichnen unterschiedliche Stadien der Progradation nach, die ein episodisches Wachstum der Inselspitze in Abhängigkeit von der Sedimentverfügbarkeit und der Sturmflutintensität belegen. Alte Erosionsdiskordanzen belegen die frühe submarine Genese der Hörnum Odde. Ein starkes Wachstum der südlichen Inselspitze Sylts lässt sich im Mittelalter nachweisen.
Sturmfluten führten zudem immer wieder zu overwash-Prozessen und Überschwemmungen der noch jungen Inselspitze. Dies belegen ältere washover-Ablagerungen, die in unterschiedlichen Phasen der Nehrungshakenentwicklung nachgewiesen werden konnten. Rezente overwash-Prozesse sind auf die heutigen Dünen beschränkt und wurden in dieser Arbeit mit der Fragestellung untersucht, ob und inwieweit das Georadar als Methode zur Prospektion von washover-Sedimenten herangezogen werden kann.
Die unmittelbare Nachbarschaft der beiden Nehrungshaken von Sylt und Amrum lässt einen ähnlichen sedimentären Aufbau, eine analoge Genese in einem einheitlichen Prozess-System sowie ein vergleichbares Alter vermuten. Durch die Untersuchungen im Norden von Amrum sollte festgestellt werden, in wie weit das für die Hörnum Odde nachgewiesene Zusammenspiel von Küstenlängstransport, Progradation, sturmflutbedingten overwash-Prozessen und die zeitliche Unterbrechung des Längenwachstums durch Sturmfluterosion auch für Amrum zutrifft. Entgegen der Erwartungen unterscheidet sich der nördliche Nehrungshaken der Insel Amrum signifikant vom südlichen Nehrungshaken der Nachbarinsel Sylt.
Studien zur Landschaftsentwicklung an der Westküste Amrums wurden in einem Modell zusammengefasst, dass die Sedimentationsbedingungen, die im Westküstenvorfeld herrschten bevor der Kniepsand an die Insel heranwanderte, beschreibt. Auf der Landoberfläche des ertrinkenden saaleeiszeitlichen Geestkerns wurden zu Beginn der Flandrischen Transgression feinkörnige Sedimente eines Misch- und Schlickwatts abgelagert. Es ist davon auszugehen, dass der damals noch weit vor der Küste Amrums liegende Kniepsand eine Barriere bildete und so an der heute hochenergetischen Westküste für strömungsberuhigte Sedimentationsbedingungen sorgte. Ein weiteres Modell beschreibt den Andockmechanismus des Kniepsandes an die Insel Amrum. Durch die Anlagerung des ehemaligen Außensandes und den damit einhergehenden Sedimentinput wurden die Bedingungen für eine großflächige Dünenbildung geschaffen.
Die vorliegende Bibliographie dient zur Beschäftigung mit Themen der germanistischen Linguistik (in interdisziplinärer Perspektive) und richtet sich explizit an Studierende, Lehrende und Gastwissenschaftler an der Tongji-Universität. Die vorliegende Zusammenstellung basiert auf einer im Herbst 2014 und Januar 2015 durchgeführten Auswertung der Bibliotheksbestände im Huiwen-Fakultätsgebäude auf dem Siping Road-Hauptcampus der Tongji-Universität. Dort hat die Deutsche Fakultät ihren Sitz. Es wurde auf die physische Verfügbarkeit der aufgenommenen Titel geachtet; ein Großteil gehört zum Präsenzbestand. Eine gesonderte Auswertung der Bestände der Zentralbibliothek der Tongji-Universität fand aus Ressourcengründen nicht statt. Interessierte seien auf den OPAC verwiesen, der hier einsehbar ist: http://www.lib.tongji.edu.cn/site/tongji/index.html.
Es sind diejenigen linguistischen Titel aufgenommen worden, die Verf. a) im Rahmen seiner Berufung auf eine Professur für Germanistische Linguistik im Jahr 2014 anschaffen durfte (zumeist Titel von 2011 oder später) bzw. in Zusammenarbeit mit der DAAD-Lektorin Kerstin Salewski-Tessmann angeschafft hat oder die b) bereits vorhanden waren und im einschlägigen Fachdiskurs wenigstens (noch) relevant. Frau Salewski-Tessmann gilt es an dieser Stelle für ihren Einsatz zu danken. Die Signaturen sind jeweils in Klammern hinter dem Titel angegeben. Vollständigkeit wird in der vorliegenden Darstellung nicht angestrebt. Die vorliegende Online-Publikation wird laufend erweitert. Ich danke meiner Frau Agnieszka Bitner-Szurawitzki für ihre kritische Durchsicht des Typoskripts. Abschließend gilt mein Dank der Bibliothekarin des Fremdsprachenkollegs, Frau Gu Wenjing, für ihre Assistenz bei der Recherche.
Die Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior, Abb. 1) ist ein in Mitteleuropa weit verbreiteter Laubbaum, der für viele feuchte Standorte eine Charakterart darstellt. Obwohl es sich um eine der größten heimischen Laubbäume handelt, ist die Art aufgrund des Fehlens von auffälligen Blüten und Früchten sowie einer unspektakulären Herbstfärbung recht unauffällig. Die Art wurde 2001 unter der Losung "Die Esche – grob und trotzdem nobel" zum Baum des Jahres ausgerufen, einerseits um die Art der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, andererseits aufgrund des hohen Nutzwertes dieses wichtigen Edelholzbaumes. Bis vor ein paar Jahren waren vor allem Wildverbiss und Eschenkrebs Probleme, mit denen die Art zu kämpfen hatte. In den letzten Jahren wurde dieser majestätische Baum jedoch mit einem weitaus ernsteren Problem konfrontiert, dem Eschentriebsterben (= Eschensterben), einer Pilzerkrankung, die sich in rasanter Geschwindigkeit ausgebreitet und riesige Bestände (Jung- und Altbestände) befällt (Abb. 2). Vielfach führt die Infektion zum Absterben. Daher widmet sich dieses Porträt nicht nur der Verbreitung und der Morphologie der Gewöhnlichen Esche, sondern auch dem Thema Eschentriebsterben und dessen möglichen Konsequenzen.
Die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) wurde im Jahr 2007 zur Blume des Jahres gewählt. Sie steht stellvertretend für eine Vielzahl von Arten, die auf feuchten bis vernässten Standorten wachsen und durch die zunehmende Zerstörung der Lebensräume durch Entwässerung und Überdüngung stark im Rückgang sind. Geum rivale gilt daher mittlerweile in mehreren deutschen Bundesländern wie auch in Nordrhein-Westfalen als gefährdet (RL 3) und in mehreren Großlandschaften sogar als stark gefährdet (RL 2). In der Gattung Geum sind Hybridisierungen verbreitet und auch Geum rivale kann eine Hybride mit der fast überall häufigen Echten Nelkenwurz (Geum urbanum) bilden.
Unter dem Motto "Die Elfenblume, schön und robust" wurden alle Arten, Hybriden und Sorten der Gattung Epimedium vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres 2014 gekürt. Kriterien dafür waren z. B. ihr hoher Zierwert in Verbindung mit ihrer ausgesprochenen Robustheit und Langlebigkeit. Elfenblumen – oft auch Sockenblumen genannt – werden in zahlreichen Arten und vor allem gärtnerischen Züchtungen im Handel angeboten. Sie eignen sich hervorragend zur Verwendung in Schattengärten.
Die Trauben-Eiche, Quercus petraea (= Q. sessilis, Q. sessiliflora) wurde vom Kuratorium "Baum des Jahres" unter dem Motto "die langlebige Robuste" zum 26. Baum des Jahres gekürt. Sie ist der Stiel-Eiche, die im Jahr 1989 der erste proklamierte Baum des Jahres war, sehr ähnlich, wodurch die Unterscheidung beider Arten nicht immer einfach ist. Daher führen einige Autoren (z. B. Roloff & Bärtels 1996) die Trauben-Eiche nur als Unterart der Stiel-Eiche (Quercus robur subsp. petraea). Mit über 1000 Jahren Lebenserwartung gehört die Trauben-Eiche zu den langlebigsten einheimischen Laubbaumarten. Sie wird vom Menschen vielseitig genutzt und ist auch tierökologisch von hoher Bedeutung. Die Trauben- Eiche ist Lebensraum für hunderte verschiedener Insektenarten und deren Larven. Der Pollen ist für zahlreiche Bienen eine wichtige Nahrungsgrundlage. Die Eicheln werden nicht nur von Säugetieren wie Wildschweinen und Nagern bevorzugt gefressen, sondern auch von vielen Vogelarten (z. B. Eichelhäher). Das Totholz ist ein wichtiges Habitat für den Hirschhornkäfer. Eichen stellen somit wichtige Gehölze im Ökosystem Wald dar.
Am Rande eines alten Hafenbeckens in der Rheinaue Rheinhausen wachsen seit einigen Jahren Mischbestände aus Zucker-Spitzklette und Ufer-Spitzklette (Buch 2011). Letztere tritt am Rhein bisher nur selten auf. Bei niedrigem Wasserstand wären außerdem artenreiche Schlammuferfluren sowie Kies- und Sandbänke mit ihrer typischen Flora zu erwarten gewesen. Da aber bis kurz vor der Exkursion der Wasserstand des Rheins sehr hoch war, fielen große Teile der erwarteten Flora aus. Für eine Rheinexkursion ist dies jedoch nicht allzu tragisch – es gibt trotzdem allerhand Arten zu sehen, die im zentralen Ruhrgebiet eher selten oder gar nicht vorkommen. Eine solche Art ist zum Beispiel das Hundszahngras (Cynodon dactylon), ein Neophyt, der am Niederrhein im Bereich oberhalb der Kiesbänke regelmäßig große Flächen einnimmt.
Da die Pilzexkursion im vergangenen Jahr wegen der Fülle an Funden nicht besonders viel Wegstrecke hinter sich gelassen hatte, lud uns der APR in diesem Jahr erneut ins Weitmarer Holz ein. Zwar lag der Termin aufgrund der feucht-kühlen Witterung im Spätsommer schon etwas spät für eine optimale Pilz-Ausbeute, dafür zeigte sich der Herbst aber von seiner schönsten und mildesten Seite.
Obwohl die Zahl der Weidenarten doch überschaubar ist, führt ihre Neigung zur Hybridbildung zu bisweilen unklaren Abgrenzungen, starken Merkmalsüberschneidungen sowie generellen Unterscheidungsproblemen. Auf der Exkursion am Möhnesee wurden die wichtigsten hier vorkommenden Arten und Hybriden mit ihren Merkmalen präsentiert. Dazu mussten mehrere verschiedene Standorte mit dem Auto angefahren werden.
Nach einem kurzen Überblick über häufige Arten an den Ufern des in diesem Sommer randvollen Möhnesees wie Silber-Weide (S. alba) oder ihre Hybride, der Fahl-Weide ging es weiter zum Bachtal der Möhne. Doch noch bevor die Exkursionsgruppe dieses erreichte, wurde schon die erste relativ unbekannte Weidenart am Parkplatz entdeckt: es handelt sich um die Nordamerikanische Balsam-Weide (S. pyrifolia), die dort angepflanzt war. An den Bachufern wurden mehrere Bäume der Bruch-Weide (S. fragilis) gezeigt, die von Weitem durch das Erscheinungsbild ähnlich eines Blumenkohls oder auch vergleichbar mit Cummulus-Wolken erkannt werden kann.
Das 170 ha große Naturschutzgebiet Siesack liegt in den großen Talniederungen im Dortmunder Nordwesten, wurde 1990 unter Schutz gestellt und 2005 auf seine heutige Größe erweitert. Es weist ein Mosaik aus kleineren Wäldern, Hecken und Feuchtgrünland im Einzugsbereich der Emscher und ihrer Nebenbäche auf. Der Boden ist teils sandig, teils lehmig-tonig. Bergsenkungen haben zu der heutigen Oberflächenmorphologie beigetragen. Die Exkursion fand mit 35 °C am bis dahin heißesten Tag des Jahres statt und es fand sich trotz Sommerferien ein ansehnliches Trüppchen zusammen (Abb. 1), das vor dem anvisierten Eiscafé doch noch etwas leisten wollte.
Wer im Ballungsraum Ruhrgebiet größere Bestände der Blume des Jahres 2014 sehen möchte, der muss in die Rheinaue nach Duisburg fahren. Doch auch hier ist die attraktive Art der Röhrichtzone nicht häufig und ihre Bestände sind bedroht. Ihre Lebensräume konzentrieren sich auf offene und schlammige Ufer nährstoffreicher, aber nicht überdüngter Stillgewässer – meist innerhalb von Flussauen – die bei uns nur noch selten zu finden sind. Auch in Westfalen war die Schwanenblume von jeher an die Auen größerer Fließgewässer gebunden (vgl. RUNGE 1990), wo sie wohl schwerpunktmäßig an Altwässern und Kolken auftrat. Diese gehören zu den Lebensräumen, die im Ruhrgebiet am stärksten unter der Industrialisierung gelitten haben. Die Schwanenblume ist auf der Roten Liste landesweit als "gefährdet", im Ruhrgebiet sogar als "stark gefährdet" verzeichnet (Raabe & al. 2011).
Das NSG Uedesheimer Rheinbogen liegt zwischen Neuss-Grimlinghausen und Neuss- Uedesheim (MTB 4806/21) und ist durch artenreiche Stromtalwiesen und Halbtrockenrasen charakterisiert. Bereits 1960 wurde der Artenreichtum durch KNÖRZER publiziert. Die Wiesen am Sommerdeich mit großen Beständen von Rhinanthus alectorolophus (Abb. 1) sind seit 1974 als flächenhaftes Naturdenkmal geschützt, das gesamte Gebiet, inklusive der Grimlinghauser Benden, wurde 1987 zum NSG Uedesheimer Rheinbogen ausgewiesen. Mit seinen artenreichen Flachland-Mähwiesen und Stromtal-Halbtrockenrasen ist der Uedesheimer Rheinbogen als NATURA 2000-Gebiet von europaweiter Bedeutung. Bemerkenswerte Frühblüher des Halbtrockenrasens sind z. B. tausende Wiesen-Primeln (Primula veris, Abb. 2), das Behaarte Veilchen (Viola hirta), die Kleine Traubenhyazinthe (Muscari botryoides, Abb. 9), der Körner-Steinbrech (Saxifraga granulata, Abb. 10) und das Frühlings- Fingerkraut (Potentilla neumanniana).
Die reich besuchte Exkursion führte zum Schlangenberg (5203/32 & 5203/41) bei Breinig- Breinigerberg. Das Gebiet ist bekannt für seinen Reichtum an Pflanzen, aber auch Tieren wie Schmetterlingen und Vögeln. Da es seit vielen Jahren intensiv von vielen Botanikern beobachtet wird, waren Neufunde nicht zu erwarten. Trotzdem präsentierte sich den Besuchern eine interessante und abwechslungsreiche Flora und Fauna.
Beim Exkursionsgebiet handelt es sich um eine hügelige Landschaft, die von einzelnen Gehölzen unterbrochen wird. Auf den sehr vielfältigen, artenreichen Magerrasen wachsen im ständigen Wechsel – teilweise dicht beieinander oder durcheinander – Arten der Kalkmagerrasen, sauren Magerrasen, Heiden und Schwermetallrasen. Immer wieder sind feuchtere Bereiche und wiesenartige Flächen, die von höheren Gräsern dominiert werden, zu finden.
Offene Bodenstellen im Siedlungsbereich und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen werden von Pionieren nicht nur unter den Gefäßpflanzen, sondern auch unter den Moosen besiedelt. Dieses Pflanzenportrait stellt mehrere Arten von Moosen vor, die bevorzugt an solchen gestörten Stellen wachsen. Hierbei handelt es sich nur um einen kleinen Ausschnitt einer großen Artenfülle. Weitere Arten sind selten oder schwerer zu erkennen. Neben einfach zu erkennenden Arten werden auch zwei kritische Arten besprochen, Bryum barnesii und B. dichotomum, die nach Ansicht des Verfassers auch von Anfängern zu erkennen sind.
Die Sippen der Sagina apetala-Gruppe sind seit Jahren Thema vieler Diskussionen, wobei insbesondere der Status der beiden traditionell unterschiedenen Sippen, die heute im Artstatus S. apetala und S. micropetala heißen, Gegenstand der Kontroversen ist. Einerseits werden sie als Arten unterschieden, während andererseits innerhalb der Verwandtschaftsgruppe von einer kontinuierlichen Variabilität ausgegangen wird, die eine Differenzierung spezieller Sippen nicht erlaubt (z. B. Montserrat Martí & Montserrat Martí 1990, Dickoré 2011: "Die hier als Synonyme aufgefassten Sippen werden auf wechselnden Rangstufen häufig (als Sagina micropetala Rauschert) unterschieden. Sie scheinen jedoch nur zufällige Merkmalskombinationen innerhalb der überwiegend autogamen und sehr variablen Art abzubilden.").
Die Veronica hederifolia-Gruppe (Efeu-Ehrenpreise) ist in Mitteleuropa ein kritischer Formenkreis aus drei Arten, die auch heute noch oft als Unterarten betrachtet werden. Die diploide V. triloba (= V. h. subsp. triloba, 2n=18) ist ein Bewohner kalkreicher Äcker, der von Süden her bis ins südliche Deutschland einstrahlt, aber nach derzeitiger Kenntnis in Nordrhein- Westfalen fehlt. Hier sind die tetraploide V. sublobata (= V. h. subsp. lucorum, 2n=36) und die hexaploide V. hederifolia s. str. (= V. h. subsp. hederifolia, 2n=54) verbreitet. V. hederifolia und V. sublobata werden in diesem Pflanzenporträt vorgestellt. Nach Haeupler & al. (2003) ist die Artengruppe in Nordrhein-Westfalen fast überall verbreitet, fehlt aber offenbar gebietsweise im Süderbergland. Dabei lassen sich keine wesentlichen Arealunterschiede zwischen beiden Arten erkennen. Die morphologischen und ökologischen Angaben in diesem Pflanzenporträt entstammen der Literatur, speziell Fischer (1974), Fischer & al. (2008), Haeupler & Muer (2007), Jäger & Werner (2005), Philippi (1996), Silverside (1977) und Stace (2010), sowie eigenen Beobachtungen.
Der Blattlose Widerbart (Epipogium aphyllum) wurde von den Arbeitskreisen Heimische Orchideen in Deutschland zur "Orchidee des Jahres 2014" ausgerufen. Durch diese Wahl wird seit 1989 alljährlich eine der in Deutschland heimischen Orchideenarten vorgestellt, mit dem Ziel, die breite Öffentlichkeit auf diese Pflanzenfamilie aufmerksam zu machen und für den Schutz und Erhalt der Orchideen und ihrer Lebensräume zu werben.