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Aging is a one-way process associated with profound structural and functional changes in the organism. Indeed, the neuromuscular system undergoes a wide remodeling, which involves muscles, fascia, and the central and peripheral nervous systems. As a result, intrinsic features of tissues, as well as their functional and structural coupling, are affected and a decline in overall physical performance occurs. Evidence from the scientific literature demonstrates that senescence is associated with increased stiffness and reduced elasticity of fascia, as well as loss of skeletal muscle mass, strength, and regenerative potential. The interaction between muscular and fascial structures is also weakened. As for the nervous system, aging leads to motor cortex atrophy, reduced motor cortical excitability, and plasticity, thus leading to accumulation of denervated muscle fibers. As a result, the magnitude of force generated by the neuromuscular apparatus, its transmission along the myofascial chain, joint mobility, and movement coordination are impaired. In this review, we summarize the evidence about the deleterious effect of aging on skeletal muscle, fascial tissue, and the nervous system. In particular, we address the structural and functional changes occurring within and between these tissues and discuss the effect of inflammation in aging. From the clinical perspective, this article outlines promising approaches for analyzing the composition and the viscoelastic properties of skeletal muscle, such as ultrasonography and elastography, which could be applied for a better understanding of musculoskeletal modifications occurring with aging. Moreover, we describe the use of tissue manipulation techniques, such as massage, traction, mobilization as well as acupuncture, dry needling, and nerve block, to enhance fascial repair.
Der zweckmäßige Einsatz der Skelettmuskulatur stellt in alltäglichen Bewegungen und im Sport ein zentrales Thema dar. Zur Ausführung unterschiedlicher Bewegungsziele verfügt die Muskulatur über verschiedene Arbeitsweisen, welche wiederum durch einzigartige neuronale Aktivierungsmuster realisiert werden. Bei der negativen Arbeitsweise, der Exzentrik, ist die innere Kraft der Muskulatur kleiner als die äußere Kraft des Widerstandes, wodurch die aktivierte Muskulatur in die Länge gezogen wird. Da hierbei durch das neuromuskuläre System die höchsten Kraftwerte erzielt werden, wird die Muskulatur unter exzentrischen Bedingungen einer sehr hohen Spannung ausgesetzt. Dies stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Kraftsteigerung und Muskelhypertrophie dar. Deshalb befürworten Trainer und Autoren vielfach den Einsatz maximaler und supramaximaler exzentrischer Trainingsmethoden, um das Kraftvermögen in verschiedenen leistungssportlichen Disziplinen zu steigern. Ebenso wird diese Form des Trainings in präventiven und rehabilitativen Bereichen eingesetzt, um vor allem das Muskel-Sehnen-System zu kräftigen.
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Kontraktionsbedingungen und Effektivität des exzentrischen und konventionellen Krafttrainings zu vergleichen. Gleichermaßen war der Leistungstransfer auf eine funktionale mehrgelenkige Übung von besonderem Interesse. An der dazu durchgeführten Untersuchung nahmen 56 Probanden teil, wovon fünf aufgrund unerwarteter zeitlicher sowie verletzungsbedingter Ausfälle nicht das Ende der Untersuchung erreichten. In die Auswertung gelangten demnach 51 Probanden, davon 19 der exzentrischen Trainingsgruppe (ETG), 17 der konventionellen Trainingsgruppe (KTG) und 15 der Kontrollgruppe (KON). Letztere absolviert lediglich die Ein- und Ausgangstests. Vor, während und nach einem sechswöchigen Trainingszyklus am Beinstrecker wurden die exzentrische und konzentrische Maximalkraft sowie das Dreier-Wiederholungsmaximum an der Beinpresse ermittelt. Zur weiteren Analyse wurden bei diesen Tests die mittlere myoelektrische Aktivität (ARV) und Medianfrequenz (MDF) aus dem Oberflächen-EMG des m. vastus lateralis, m. vastus medialis und des m. rectus femoris aufgezeichnet. Von einer Teilgruppe aller Trainingsgruppen wurden zudem Veränderungen der Sprunghöhen aus Countermovement Jump (CMJ) und Squat Jump (SJ) ermittelt.
Beide Interventionsgruppen trainierten zweimal wöchentlich mit 5 Sätzen zu je 8 Wiederholungen am Beinstrecker. Der ETG wurde das Gewicht manuell angereicht, welches nach erfolgter Übergabe langsam und kontrolliert (maximal 25 °/Sekunde) von der gestreckten in die gebeugte Position geführt werden sollte. Die KTG führte das Gewicht ohne weitere Beschränkungen von der gebeugten in eine vordefinierte gestreckte Position und wieder zurück. Zur statistischen Auswertung wurden die Daten der Kontraktionsbedingungen des Eingangstests mittels t-Test für abhängige Stichproben analysiert. Zum Vergleich der Trainingsanpassungen wurde eine zweifaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung und bei signifikantem F-Wert der post-hoc Test nach Scheffé durchgeführt. Dabei wurden die Steigerungsraten der Trainingsgruppen an den Veränderungen der KON relativiert. Das Signifikanzniveau wurde auf p ≤ 0,05 gesetzt.
Vor der Trainingsintervention lag die exzentrische Maximalkraft aller Probanden durchschnittlich 35,63 % über der konzentrischen und wurde begleitet von einer geringeren ARV und MDF. Durch beide Trainingsformen wurde die exzentrische Maximalkraft erhöht, jedoch fiel der Anstieg der ETG (35,41 %) signifikant größer aus als jener der KTG (24,48 %). Im Gegensatz dazu konnte die konzentrische Maximalkraft jedoch nur von der KTG signifikant gesteigert werden (19,92 %). Zum Vergleich ETG: 8,10 %. Das Dreier-Wiederholungsmaximum an der Beinpresse wurde in beiden Gruppen im ähnlichen Ausmaß signifikant erhöht (ETG 19,92 % vs. KTG 16,08 %). Die Analyse der Sprungkraftsteigerungen im CMJ (KTG 4,54 % vs. ETG 3,21 %) sowie im SJ (KTG 5,14 % vs. ETG 2,70 %) hingegen erbrachte keine signifikanten Steigerungen oder Unterschiede zwischen den Gruppen. Die festgestellten Entwicklungen der Kraftwerte lassen sich auf Grund der relativ kurzen Interventionsdauer überwiegend auf Anpassungen der intramuskulären Koordination zurückführen, welche durch einen Anstieg der ARV kenntlich wird. Dieser ARV-Anstieg fiel besonders bei der exzentrischen Maximalkraft auf, was auf einen trainingsbedingten Rückgang der Inhibition schließen lässt. Einen signifikanten Rückgang der MDF in allen Tests erzielte lediglich die ETG, dies jedoch nur für den m. rectus femoris. Signifikante Veränderungen der KTG oder Unterschiede zwischen den Trainingsgruppen blieben hier aus.
So führten beide Trainingsprogramme zu spezifischen Anpassungen der Kraft und myoelektrischen Aktivitätsmuster. Bezüglich der kumulierten Kraftsteigerung, des Leistungstransfers und der Veränderung der myoelektrischen Aktivität konnte jedoch keine Überlegenheit der exzentrischen Trainingsform herausgestellt werden. Aus ökonomischer Sicht bietet die exzentrische Methode allein keine genügende Vorbereitung auf primär konzentrische Bewegungsaufgaben. Die Ergebnisse legen jedoch nahe, dass das exzentrische Training zu äußerst spezifischen Anpassungen führt, welche bei der Trainingsplanung zielgerichtet Berücksichtigung finden sollten.
Multitasking is ubiquitous in our everyday life. Accordingly, situations in which two or more tasks need to be handled concurrently or in close temporal succession have been studied intensely. Different paradigms have been developed in that context (Koch et al., 2018). Over the last decades, the psychological refractory period (PRP) paradigm has dominated dual-task research, because it allows quantitative predictions of reaction time increases coupled to stimulus onset asynchrony. Part of the success of this paradigm is grounded in the fact that most of the studies are run under strict experimental control with very elementary tasks, mostly characterized by a definite start and ending. However, it remains unclear whether these limited settings sufficiently reflect the range of eventualities we find in real life. Rather, there is accumulating evidence that important factors modulating multitask performance are not sufficiently captured by the PRP approach. Here we focus on evidence that motor responses that involve continuous interaction with the environment may engage processes that alter the coordination of concurrently performed tasks in fundamental ways. ...
Die Kraftfähigkeiten werden in ihrer Bedeutung für den Boxsport immer noch unterschätzt. Die vorliegende Arbeit soll dazu beitragen, die Akzeptanz des Krafttrainings zu erhöhen und Berührungsängste abzubauen. Die Arbeit zeigt, dass man sich auch heute noch im Hochleistungsbereich des Boxsports Fehler leistet, die die Effizienz des Trainings negativ beeinflussen können. Viele der Spitzenathleten erreichen gute Leistungen nicht wegen des guten Trainings, sondern trotz des schlechten Trainings. Besonders im Bereich des Krafttrainings bestehen deutliche Defizite. Sogar die weltbeste Nation im Amateurboxen, Kuba, hält zurzeit immer noch die Kraftausdauer für den entscheidenden Faktor im Bereich Kraft. So trainiert man hier auch immer noch mit der Methode des Zirkeltrainings an Stationen mit typischen Kraftausdauerreizen (vgl. OTANO 2006). Mit der dieser Arbeit zugrunde liegenden Studie wurden aktuelle Erkenntnisse im Bereich Kraft aufgegriffen und aufgezeigt, dass man mit Kraftausdauer und Zirkeltraining alleine nicht dem Anforderungsprofil im Boxen gerecht werden kann und das man mit verändertem Krafttraining noch deutlich effektiver sein könnte. Krafttraining sollte gerade mit jungen Boxern durchgeführt werden, um möglichen muskulären Dysbalancen und Überlastungsschäden vorzubeugen (vgl. KITTEL et al. 2008). In dieser Untersuchung mit Spitzenboxern hat sich das Krafttraining außerdem als bedeutende Leistungsreserve im Boxsport dargestellt. Es stellt eine Möglichkeit zur Anhebung der schnellkraftrelevanten neuromuskulären Leistungsfähigkeit dar, die mit sportartspezifischem Training allein nicht erreicht werden kann (vgl. SCHLUMBERGER et al 2002). Alte Vorurteile, z.B. das Krafttraining langsam mache, können mit derartigen Ergebnissen relativiert werden. An ihre Stelle soll das Wissen um die richtige Einbindung von Krafttraining in den Trainingsprozess treten und damit die Leistung der Boxsportler weiter verbessert werden. BUCHWALD schreibt bereits 1984, dass die Zielstellung, Boxschläge mit maximaler Geschwindigkeit und Härte im Ziel zu landen, nur bei entsprechender Ausbildung der dafür notwendigen konditionellen Fähigkeiten (z.B. Explosivkraft, Maximalkraft) realisiert werden kann. Dennoch wird es vornehmlich älteren Trainern schwer fallen, sich beispielsweise an die längeren interseriellen Pausen beim IK-Training zu halten. Aber längere Pausen zeugen eben nicht von Faulheit, sondern vom Wissen um physiologische Wiederherstellungsprozesse. Um internationalen Anschluss zu haben, ist gezieltes hartes Krafttraining notwendig. Diese Notwendigkeit ist von vielen Trainern im Deutschen Box Verband noch nicht erkannt. Neben vielen anderen Faktoren ist dies einer der Gründe, warum die deutschen Boxer bei der Olympiade 2008 keinen einzigen Kampf gewinnen konnten. Bei den Schwimmern und auch in anderen Sportarten werden die gleichen Fehler wie bei den Boxern gemacht. So postuliert SPIKERMANN (1993) funktionelles Krafttraining und bereitet dann die Nationalmannschaftsschwimmer lediglich mit Therabändern über Monate hinweg auf die Kraftbelastungen im Schwimmen vor (Eigenbeobachtungen am OSP Rhein-Neckar). Auch hier zeugen die Olympia-Ergebnisse von der schlechten Arbeit. ALLERBORN postuliert spezifisches Krafttraining und gibt zu Bedenken, dass das Zusatzgewicht nicht zu schwer sein dürfe, da sonst die Bewegungskoordination leide. Er übersieht dabei, dass die spezielle Bewegung mit Zusatzgewichten niemals exakt der Wettkampfbewegung entspricht. Aus diesem Grund sollte sich das Krafttraining vor allem auf allgemeine Kraftübungen reduzieren. Beim Training der einzelnen Einflussfaktoren auf die Wettkampfleistung im Boxen ergibt sich häufig ein Problem: Sie beschreiben immer nur einen Teil eines Kollektivs von Einflüssen. Bei einer ungünstigen Konstellation können manche Einflüsse andere überdecken. Für die Trainingspraxis bedeutet dies, dass wenn sich ein Trainer auf die Verbesserung eines Parameters wie die Kraftfähigkeiten konzentriert, er aber dafür andere wichtige Einflussfaktoren, wie z.B. die taktische Schulung oder die psychologische Betreuung bei einer Vorbereitung vernachlässigt, dann kommt der Kämpfer seinem Trainingsziel trotz verbesserter Kennwerte nicht näher (vgl. PFEIFFER 2001, 290). Auch in der dieser Arbeit zugrunde liegenden Studie konnte nicht das Optimum an Verbesserungen erzielt werden, weil die einzelnen Trainingsinhalte nicht gut aufeinander abgestimmt waren. Allerdings lag die Problematik hier nicht darauf, dass man sich nur auf das Krafttraining konzentrierte und andere Trainingsinhalte vernachlässigte, sondern man überforderte die Sportler vielfach indem man verschiedenste Trainingsinhalte konzeptlos vermischte. So stellte auch SCHLUMBERGER (2000) in zwei Studien fest, dass ausgeprägtere Explosivkraftverbesserungen dadurch verhindert worden sein könnten, dass das neuromuskuläre System durch Trainingsreize außerhalb der Studien zu vielen konkurrierenden (anaerob-ermüdenden) Reizen ausgesetzt gewesen sein könnte (vgl. auch HÄKKINEN 1988). Die von ZATSIORSKY et al. (2008) beschriebene Gefahr, dass Sportler, die mit maximalen Lasten trainieren, leicht ‚ausbrennen‘ können, kann durch diese Studie nicht bestätigt werden. Das Gegenteil war der Fall – Maximalkrafttraining wirkte stark motivierend auf die Probanden und hatte so einen positiven Einfluss auf die gesamte Trainingseinstellung. Lediglich nach Krafttrainingseinheiten mit submaximalen Lasten zu Beginn der Krafttrainingsperiode klagten die Probanden anfänglich über Muskelschmerzen durch die ungewohnte Belastung. Überlegungen, wonach Schnelligkeitsleistungen gegen geringe äußere Widerstände unabhängig sind von der Maximalkraft (ALLERBORN; RÖTHIG / GRÖSSING) konnten mit dieser Studie widerlegt werden. Richtig ist, dass der Einfluss bei leichten Widerständen ab- und bei schweren Widerständen zunimmt (BÜHRLE 1985), allerdings wird er auch bei geringsten Widerständen vorhanden sein. Falsch sind Aussagen von ALLERBORN (2000, 62), wonach Maximalkrafttraining an sich nicht schneller oder schnellkräftiger macht. Es hat sich auch die Aussage von BÜHRLE et al. (1982) bestätigt, wonach Sportler, die über ein hohes koordinatives Niveau verfügen, Zuwächse der Maximalkraft besonders effektiv in Bewegungsschnelligkeit umsetzen können. Es erscheint in der Vorbereitung auf einen Wettkampf sinnvoll, neben dem Training mit submaximalen und maximalen Kontraktionen der in Untersuchungen von WILSON et al. (1993), SCHMIDTBLEICHER / HEMMLING (1994) und SCHLUMBERGER (2000) geforderten weiteren Explosivkraftbetonung mit ballistischen Kraftübungen und Sprüngen im DVZ gerecht zu werden. Die Wahrscheinlichkeit des Transfers der neuromuskulären Anpassungen auf dynamische Schnellkraftsituationen im koordinativen Muster einer bestimmten Zielbewegung könnte so möglicherweise gesteigert werden. Detaillierte Belastungsvorgaben für ein derartiges Training fehlen allerdings häufig (vgl. SCHLUMBERGER (2000). Allerdings kann aus Sicht der neuromuskulären Leistungsbereitschaft ein Training mit maximalen Kontraktionen und reaktives Sprungkrafttraining mit einem Mindestabstand von drei Stunden am gleichen Tag durchgeführt werden. Nach einer typischen Hypertrophieeinheit sollten nach SCHMIDTBLEICHER / FRICK (1998) mindestens 72 Stunden bis zum Sprungkraftraining liegen.
Eine ausgeprägte Skelettmuskulatur spielt in vielerlei Hinsicht eine wichtige Rolle, sei es aus präventiver, um im Alltag den passiven Bewegungsapparat zu entlasten, oder aus leistungssportlicher Sicht, die Muskelmasse der entscheidende Faktor für ein ausgeprägtes Maximalkrafhiveau ist. Eine Analyse der wissenschaftlichen Literatur bringt ein unbefriedigendes Bild des Kenntnisstandes über die Belastungsnormative bzw. ihre optimale Abstimmung aufeinander, um auf möglichst effektive Weise Muskelwachstum zu erzeugen, zu Tage. Ein großer Teil des heutigen Kenntnisstandes beruht auf Erfahrungen, die über Jahrzehnte irn Kraftsport (Gewichtheben, Kraftdreikampf, Bodybuilding) gesammelt wurden. Aus diesem Grund soll diese Untersuchung, in der das Belastungsnormativ der Belastungshäufigkeit im Zentrum des Interesses steht, ein Schritt in Richtung einer Erweiterung des Wissensstandes und einer Optimierung des Krafttrainings zur Entwicklung von Muskelmasse sein. An der Studie nahmen 66 Probanden teil. Die eine Hälfte bestand aus Krafttrainingsanfängern, die andere aus Kraftsportlern mit mindestens zwei Jahren Krafttrainingserfahrung. Trainiert wurde ein-, zwei- und dreimal pro Woche, so dass sich sowohl die Anfänger als auch die Fortgeschrittenen auf jeweils drei Gruppen verteilten. Das Trainingsprogramm für die Armbeuger (M. biceps brachii, M. brachialis, M. brachioradialis) dauerte acht Wochen und zog eine zweiwöchige Detrainingsphase nach sich, in der zwei Tests durchgeführt wurden. Die Trainingseinheiten wurden, soweit möglich, immer im gleichen zeitlichen Abstand voneinander durchgeführt. Das Training bestand aus fünf Sätzen bei drei Minuten interserieller Pause. Jeder Satz wurde bis zum Muskelversagen ausgeführt. Der letzten eigenständig ausgeführten Wiederholung folgten zwei weitere mit Hilfestellung. Die Wiederholungszahl pro Satz sollte im Bereich von acht bis zwölf liegen. Aufgrund der unvollständigen Regeneration innerhalb der Belastungspause musste von Satz zu Satz das Gewicht reduziert werden, um im angestrebten Wiederholungsbereich zu bleiben. War es dem Proband möglich, mit einer Last zwölf Wiederholungen durchzuführen, wurde das Gewicht für den nächsten Satz beibehalten und im nächsten Training um 2,5 kg erhöht. Für die Erhebung der Daten wurden sechs Termine anberaumt. Vor Trainingsbeginn wurde als erstes mittels Kernspintomographie das Muskelvolumen bestimmt. Am folgenden Tag fanden dann die Krafttests statt (dynamisches und isometrisches Maximum; maximale Wiederholungszahl mit 80% des dynamischen Maximums). Nach vier Trainingswochen wurde ein Zwischentest durchgeführt, der nur den Krafttest beinhaltete. Diese Tests wurden erneut drei Tage nach dem letzten Training durchgeführt. Um sicher zu gehen, dass die Armbeugemuskulatur vollkommen erholt war und eventuell auftretende Detrainingseffekte erfasst werden konnten, wurden die abschließenden Krafttests erst ,vierzehn Tage nach dem letzten Training durchgeführt. Der zweite Kernspintomographietermin erfolgte dreizehn Tage nach dem letzten Training. ....
Background: The back pain screening tool Risk-Prevention-Index Social (RPI-S) identifies the individual psychosocial risk for low back pain chronification and supports the allocation of patients at risk in additional multidisciplinary treatments. The study objectives were to evaluate (1) the prognostic validity of the RPI-S for a 6-month time frame and (2) the clinical benefit of the RPI-S. Methods: In a multicenter single-blind 3-armed randomized controlled trial, n = 660 persons (age 18-65 years) were randomly assigned to a twelve-week uni- or multidisciplinary exercise intervention or control group. Psychosocial risk was assessed by the RPI-S domain social environment (RPI-SSE) and the outcome pain by the Chronic Pain Grade Questionnaire (baseline M1, 12-weeks M4, 24-weeks M5). Prognostic validity was quantified by the root mean squared error (RMSE) within the control group. The clinical benefit of RPI-SSE was calculated by repeated measures ANOVA in intervention groups. Results: A subsample of n = 274 participants (mean = 38.0 years, SD 13.1) was analyzed, of which 30% were classified at risk in their psychosocial profile. The half-year prognostic validity was good (RMSE for disability of 9.04 at M4 and of 9.73 at M5; RMSE for pain intensity of 12.45 at M4 and of 14.49 at M5). People at risk showed significantly stronger reduction in pain disability and intensity at M4/M5, if participating in a multidisciplinary exercise treatment. Subjects at no risk showed a smaller reduction in pain disability in both interventions and no group differences for pain intensity. Regarding disability due to pain, around 41% of the sample would gain an unfitted treatment without the back pain screening. Conclusion: The RPI-SSE prognostic validity demonstrated good applicability and a clinical benefit confirmed by a clear advantage of an individualized treatment possibility.
Wassergefiltertes Infrarot A (wIRA) als spezielle Form der Wärmestrahlung mit hohem Eindringvermögen in das Gewebe bei geringer thermischer Oberflächenbelastung fördert die Heilung akuter und chronischer Wunden sowohl über thermische und temperaturabhängige als auch über nichtthermische und temperaturunabhängige Effekte. Wassergefiltertes Infrarot A steigert die Temperatur (+2,7°C in einer Gewebetiefe von 2 cm) und den Sauerstoffpartialdruck im Gewebe (+32% in einer Gewebetiefe von 2 cm) und die Gewebedurchblutung. Diese 3 Faktoren sind entscheidend für eine ausreichende Versorgung des Gewebes mit Energie und Sauerstoff und deshalb auch für Wundheilung und Infektionsabwehr. Wassergefiltertes Infrarot A hilft sowohl bei der normalen als auch bei der gestörten Wundheilung, indem es Entzündungsreaktionen und erhöhte Wundsekretion mindert, Infektionsabwehr und Regeneration fördert und Wundschmerzen lindern helfen kann. Die genannten Effekte wurden in insgesamt 7 prospektiven Studien (davon 6 randomisierten kontrollierten Studien) belegt, die meisten mit einem Evidenzgrad von Ia bzw. Ib. Die hier zusätzlich dargestellten Fallbeispiele komplizierter Wundheilungsverläufe illustrieren die belegten Wirkungen von wIRA. Nicht nur in den hier gezeigten 6 Fällen wendeten die Bestrahlungen mit wIRA komplizierte Wundheilungsverläufe zum Besseren und ermöglichten nach ganz unterschiedlich langen Gesamtdauern der Bestrahlungen (in den 6 Fällen: von 51–550 h) und nach verschieden langen Gesamtdauern der Wundpflege, meist nach Transplantation von Spalthautgittern, die Heilung der Wunden. Bei komplizierten Wundheilungsverläufen ersetzt wIRA nicht den Rat und ggf. auch die Behandlung eines erfahrenen plastischen Chirurgen und eines Chirurgen mit der Spezialisierung in septischer Chirurgie. Mit dieser Einschränkung kann wIRA als wertvolle Ergänzung der Behandlung von akuten und chronischen Wunden empfohlen werden.
Latent myofascial trigger points (MTrP) have been linked to several impairments of muscle function. The present study was conducted in order to examine whether a single bout of self-myofascial release using a foam roller is effective in reducing MTrP sensitivity. Fifty healthy, pain-free subjects (26.8±6 years, 21 men) with latent MTrP in the lateral gastrocnemius muscle were included in the randomized, controlled trial. One week after a familiarization session, they were randomly allocated to three groups: (1) static compression of the most sensitive MTrP using a foam roll, (2) slow dynamic foam rolling of the lateral calf and (3) placebo laser acupuncture of the most sensitive MTrP. Treatment duration in each group was 90 seconds. The pressure pain threshold (PPT) of the most sensitive MTrP was assessed using a handheld algometer prior to and after the intervention. A repeated measures analysis of variance (3x2) did not reveal significant between‑group interactions (p>.05) but showed a significant time effect (F=7.715, p<.05). While placebo and dynamic selfmyofascial release did not change MTrP sensitivity (p>.05), static compression of MTrP increased the PPT (2.6±0.8 to 3.0±1.1, d=.35; p<.05). Static self-myofascial release using a foam roller might represent an alternative to reduce pressure pain of latent MTrP. Additional research should aim to extend these findings to patients and athletes with myofascial pain syndromes.
Organized running events have gained substantial popularity. This study aimed to elucidate the prevalence of musculoskeletal pain, knowledge about injury prevention as well as the attitudes and motivations of individuals participating in the JP Morgan Corporate Challenge in Frankfurt (Germany). A total of 720 recreational runners completed a digital questionnaire immediately prior to the start. The majority of them displayed low to moderate physical activity levels and were rather unambitious regarding targeted finishing time. One quarter (25.3%) participated for the first time in an organized race. The most stated reasons to register were team building (76.4%) and experiencing the run’s atmosphere (50.6%). In contrast, improving health played a minor role (19.4%). More than one in five individuals (n = 159 runners) reported pain, with the most common locations being the knee and lower back. Both at rest (3.2/10 on a numerical rating scale) and during activity (4.7/10), average pain intensity was clinically relevant. Almost three thirds of the participants believed that stretching and wearing appropriate shoes would be effective for injury prevention while other methods such as resistance training, balance exercise or wearing of orthoses were rarely named. Musculoskeletal pain is a significant burden in runners participating in an urban mass event. In view of the poor knowledge about injury prevention, organizers and coaches may consider offering structured preparation programs as well as tailored running-related health education.
The deep fascia enveloping the skeletal muscle has been shown to contribute to the mechanics of the locomotor system. However, less is known about the role of the superficial fascia (SF). This study aimed to describe the potential interaction between the Hamstring muscles and the SF. Local movement of the dorsal thigh's soft tissue was imposed making use of myofascial force transmission effects across the knee joint: In eleven healthy individuals (26.8 ± 4.3 years, six males), an isokinetic dynamometer moved the ankle into maximal passive dorsal extension (knee extended). Due to the morphological continuity between the gastrocnemius and the Hamstrings, stretching the calf led to soft tissue displacements in the dorsal thigh. Ultrasound recordings were made to dynamically visualize (a) the semimembranosus muscle and (b) the superficial fascia. Differences in and associations between horizontal movement amplitudes of the two structures, quantified via cross‐correlation analyses, were calculated by means of the Mann–Whitney U test and Kendal's tau test, respectively. Mean horizontal movement was significantly higher in the muscle (5.70 mm) than in the SF (0.72 mm, p < 0.001, r = 0.82). However, a strong correlation between the tissue displacements in both locations was detected (p < 0.001, r = 0.91). Direct mechanical relationship may exist between the SF and the skeletal muscle. Deep pathologies or altered muscle stiffness could thus have long‐term consequences for rather superficial structures and vice versa.
Resistance exercise has been demonstrated to improve brain function. However, the optimal workout characteristics are a matter of debate. This randomized, controlled trial aimed to elucidate differences between free-weight (REfree) and machine-based (REmach) training with regard to their ability to acutely enhance cognitive performance (CP). A total of n = 46 healthy individuals (27 ± 4 years, 26 men) performed a 45-min bout of REfree (military press, barbell squat, bench press) or REmach (shoulder press, leg press, chest press). Pre- and post-intervention, CP was examined using the Stroop test, Trail Making Test and Digit Span test. Mann–Whitney U tests did not reveal between-group differences for performance in the Digit Span test, Trail Making test and the color and word conditions of the Stroop test (p > 0.05). However, REfree was superior to REmach in the Stroop color-word condition (+6.3%, p = 0.02, R = 0.35). Additionally, REfree elicited pre-post changes in all parameters except for the Digit Span test and the word condition of the Stroop test while REmach only improved cognitive performance in part A of the Trail Making test. Using free weights seems to be the more effective RE method to acutely improve cognitive function (i.e., inhibitory control). The mechanisms of this finding merit further investigation.
The lumbodorsal fascia (LF) has been proposed to represent a possible source of idiopathic low back pain. In fact, histological studies have demonstrated the presence of nociceptive free nerve endings within the LF, which, furthermore, appear to exhibit morphological changes in patients with chronic low back pain. However, it is unclear how these characteristics relate to the aetiology of the pain. In vivo elicitation of back pain via experimental stimulation of the LF suggests that dorsal horn neurons react by increasing their excitability. Such sensitization of fascia-related dorsal horn neurons, in turn, could be related to microinjuries and/or inflammation in the LF. Despite available data point towards a significant role of the LF in low back pain, further studies are needed to better understand the involved neurophysiological dynamics.
Functional circuit training (FCT) has been demonstrated to acutely enhance cognitive performance (CP). However, the moderators of this observation are unknown. This study aimed to elucidate the role of exercise intensity. According to an a priori sample size calculation, n = 24 healthy participants (26 ± 3 years, 13 females), in randomized order, performed a single 15-min bout of FCT with low (20–39% of the heart rate reserve/HRR), moderate (40–59% HRR) or high intensity (maximal effort). Immediately pre- and post-workout, CP was measured by use of the Digit Span test, Stroop test and Trail Making test. Non-parametric data analyses did not reveal significant differences between conditions (p > 0.05) although parameter-free 95% confidence intervals showed pre-post improvements in some outcomes at moderate and high intensity only. The effort level does not seem to be a major effect modifier regarding short-term increases in CP following HCT in young active adults.
Competition anxiety has been demonstrated to decrease sports performance while increasing burnout risk. To date, its degree in CrossFit (CF) is unknown. The present study, therefore, examines competition fear and relevant coping skills as well as potential correlates of both in individuals participating in CF events. A total of n = 79 athletes answered a battery of three questionnaires (competition fear index, athletic coping skills inventory, mindfulness attention awareness scale). Substantial levels of anxiety, particularly regarding the somatic dimension of the competition fear index, were reported. The most pronounced coping skill was freedom of worry. While age or level of competition showed no/very small associations with survey data, sex was correlated to the psychological characteristics: women reported higher competition fears and lower coping skill levels (p > 0.05). Competition fears are highly prevalent in CF athletes and the preventive value of population-specific interventions, particularly in females, should be investigated in future trials.
A large body of evidence suggests that the 11+ warm-up programme is effective in preventing football-related musculoskeletal injuries. However, despite considerable efforts to promote and disseminate the programme, it is unclear as to whether team head coaches are familiar with the 11+ and how they rate its feasibility. The present study aimed to gather information on awareness and usage among German amateur level football coaches. A questionnaire was administered to 7893 individuals who were in charge of youth and adult non-professional teams. Descriptive and inferential statistics were used to analyse the obtained data. A total of 1223 coaches (16%) returned the questionnaire. There was no risk of a non-response bias (p>.05). At the time of the survey, nearly half of the participants (42.6%) knew the 11+. Among the coaches who were familiar with the programme, three of four reported applying it regularly (at least once per week). Holding a license (φ = .28, p < .0001), high competitive level (Cramer-V = .13, p = .007), and coaching a youth team (φ = .1, p = .001) were associated with usage of 11+. Feasibility and suitability of the 11+ were rated similarly by aware and unaware coaches. Although a substantial share of German amateur level coaches is familiar with the 11+, more than half of the surveyed participants did not know the programme. As the non-usage does not appear to stem from a lack of rated feasibility and suitability, existing communication strategies might need to be revised.
Introduction: The worldwide spread of the novel coronavirus (SARS-CoV2) has prompted numerous countries to restrict public life. Related measures, such as limits on social gatherings, business closures, or lockdowns, are expected to considerably reduce the individual opportunities to move outside the home. As physical activity (PA) and sport participation significantly contribute to health, this study has two objectives. The objectives of this study are to assess changes in PA and well-being since the coronavirus outbreak in affected countries. Additionally, we will evaluate the impact of digital home-based exercise programs on PA as well as physical and mental health outcomes.
Method: A multinational network trial will be conducted with three planned phases (A, B, and C). Part A consists of administering a structured survey. It investigates changes in PA levels and health during the coronavirus outbreak and measures the preferences of the participants regarding online training programs. Part B is a two-armed randomized-controlled trial. Participants assigned to the intervention group (IG) will complete a digital 4-week home exercise training (live streaming via internet) guided by the survey results on content and time of program. The control group (CG) will not receive the program. Part C is 4-week access of both CG and IG to a digital archive of pre-recorded workouts from Part B. Similar to Part A, questionnaires will be used in both Part B and C to estimate the effects of exercise on measures of mental and physical health.
Results and Discussion: The ASAP project will provide valuable insights into the importance of PA during a global pandemic. Our initial survey is the first to determine how governmental confinement measures impact bodily and mental well-being. Based on the results, the intervention studies will be unique to address health problems potentially arising from losses in PA. If proven effective, the newly developed telehealth programs could become a significant and easy-to-distribute factor in combating PA decreases. Results of the study may hence guide policy makers on methods to maintain PA and health when being forced to restrict public life.
Study Register: DRKS00021273.
Background: The fascia has been demonstrated to represent a potential force transmitter intimately connected to the underlying skeletal muscle. Sports-related soft tissue strains may therefore result in damage to both structures.
Purpose: To elucidate the prevalence of connective tissue lesions in muscle strain injury and their potential impact on return-to-play (RTP) duration.
Study Design: Systematic review; Level of evidence, 3.
Methods: Imaging studies describing frequency, location, and extent of soft tissue lesions in lower limb muscle strain injuries were identified by 2 independent investigators. Weighted proportions (random effects) were pooled for the occurrence of (1) myofascial or fascial lesions, (2) myotendinous lesions, and (3) purely muscular lesions. Study quality was evaluated by means of an adapted Downs and Black checklist, which evaluates reporting, risk of bias, and external validity.
Results: A total of 16 studies (fair to good methodological quality) were identified. Prevalence of strain injury on imaging studies was 32.1% (95% CI, 24.2%-40.4%) for myofascial lesions, 68.4% (95% CI, 59.6%-76.6%) for myotendinous lesions, and 12.7% (95% CI, 3.0%-27.7%) for isolated muscular lesions. Evidence regarding associations between fascial damage and RTP duration was mixed.
Conclusion: Lesions of the collagenous connective tissue, namely the fascia and the tendinous junction, are highly prevalent in athletic muscle strain injuries. However, at present, their impact on RTP duration is unclear and requires further investigation.
Perceptual-cognitive function and unplanned athletic movement task performance: a systematic review
(2020)
The performance of choice-reaction tasks during athletic movement has been demonstrated to evoke unfavorable biomechanics in the lower limb. However, the mechanism of this observation is unknown. We conducted a systematic review examining the association between (1) the biomechanical and functional safety of unplanned sports-related movements (e.g., jumps/runs with a spontaneously indicated landing leg/cutting direction) and (2) markers of perceptual–cognitive function (PCF). A literature search in three databases (PubMed, ScienceDirect and Google Scholar) identified five relevant articles. The study quality, rated by means of a modified Downs and Black checklist, was moderate to high (average: 13/16 points). Four of five papers, in at least one parameter, found either an association of PCF with task safety or significantly reduced task safety in low vs. high PCF performers. However, as (a) the outcomes, populations and statistical methods of the included trials were highly heterogeneous and (b) only two out of five studies had an adequate control condition (pre-planned movement task), the evidence was classified as conflicting. In summary, PCF may represent a factor affecting injury risk and performance during unplanned sports-related movements, but future research strengthening the evidence for this association is warranted.
Experiments in cadavers have demonstrated significant mechanical interactions between constituents of myofascial chains. However, evidence for such force transmission effects is scarce under in vivo conditions. The purpose of this trial was to examine the impact of ankle motion on soft tissue displacement of the dorsal thigh. Eleven healthy active individuals (26.8 ± 4.3 years, six males), in prone position and with the knee extended, underwent passive calf stretches (ankle dorsal extension) imposed by an isokinetic dynamometer. High-resolution ultrasound was used to simultaneously capture the displacement of the semimembranosus muscle, which was quantified by means of cross-correlation analysis. Inactivity of the leg muscles was controlled using surface electromyography (EMG). One participant had to be excluded due to major EMG activity during the experiment. According to a one-sample t test testing the difference to the neutral zero position, ankle dorsal extension induced substantial caudal muscle displacements (5.76 ± 2.67 mm, p < 0.0001). Correlation analysis (Spearman), furthermore, revealed a strong association between maximal dorsal extension and semimembranosus motion (rho = 0.76, p = 0.02). In conclusion, the present trial provides initial in vivo evidence for a mechanical force transmission between serially connected skeletal muscles. This means that local alterations of the mechanical tissue properties may modify flexibility in neighboring (superior or inferior) joints.
Hintergrund: Traditionell werden Faszien, die bindegewebigen Hüllen der Skelettmuskulatur, als ein eher passives, abgrenzendes Gewebe beschrieben. Sie könnten für das Bewegungssystem jedoch eine größere Rolle spielen als bislang angenommen. Aktuellen Studien zufolge sind Faszien in der Lage, ihre Steifigkeit etwa mittels Zellkontraktion zu modifizieren. Konzepte myofaszialer Ketten postulieren zudem, dass das kollagene Bindegewebe die Muskeln des Körpers nicht voneinander trennt, sondern morphologisch verbindet. Veränderungen der mechanischen Eigenschaften von Faszien könnten sich daher auch auf benachbarte bzw. entfernte Körperstrukturen auswirken.
Fragestellung: Obwohl die Rationale zahlreicher Studien auf Konzepten myofaszialer Ketten begründet wird, ist deren Existenz bis dato nicht belegt. Die vorliegende, kumulative Dissertation verfolgt das Ziel, die morphologische Existenz myofaszialer Ketten zu überprüfen und ihre funktionelle Bedeutung für das Bewegungssystem zu beurteilen.
Publikation I – Validierung einer Skala zur methodologischen Bewertung von Kadaverstudien
Die im Rahmen dieses Papers entwickelte QUACS-Skala (QUality Appraisal for Cadaveric Studies) bildet die Grundvoraussetzung für das im Rahmen von Publikation II angefertigte systematische Review zur Existenz myofaszialer Ketten. Bislang lag im Bereich anatomischer Kadaverstudien am Leichenpräparat kein Instrument zur Beurteilung der Studienqualität vor. Ein solches ist gemäß den Leitlinien für evidenzbasierte Medizin jedoch zur Anfertigung eines systematischen Reviews notwendig. Die im Rahmen von Publikation I entwickelte, 13 dichotome Items umfassende QUACS-Skala besitzt eine hohe Interrater-Reliabilität (ICC: .87) sowie eine hohe Konstruktvalidität (Kendall’s Tau B-Koeffizient: .69) und ist daher geeignet, um die methodologische Qualität anatomischer Kadaverstudien zu erfassen.
Publikation II – Systematisches Review zur Existenz myofaszialer Ketten
Die mit diesem Paper vorgenommene systematische Literaturanalyse orientierte sich an den PRISMA-Guidelines (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses). Zwei unabhängige Untersucher identifizierten mittels standardisierter Suche in drei Datenbanken (Pubmed inkl. MeSH-Terms, ScienceDirect, GoogleScholar) anatomische Kadaverstudien, die eine strukturelle Kontinuität zwischen Komponenten der myofaszialen Ketten nach Myers (2014) berichten (z.B. zwischen Waden- und hinterer Oberschenkelmuskulatur). Ihre methodologische Qualität wurde mithilfe der QUACS-Skala ermittelt. Die Einstufung der Evidenz erfolgte anhand der Richtlinien der Cochrane-Gesellschaft. Die initiale Recherche ergab 6589 Artikel, von denen 62 den definierten Einschlusskriterien entsprachen. Es besteht starke Evidenz für die vollständige Existenz dreier myofaszialer Ketten (oberflächliche Rückenlinie, funktionelle Rückenlinie, funktionelle Frontallinie). Moderate bis starke Evidenz liegt für gut die Hälfte der Kontinuitäten der Spirallinie (5 von 9 bestätigte Übergänge) bzw. Laterallinie (2 von 5 bestätigte Übergänge). Keine Evidenz ist für die Existenz der oberflächlichen Frontallinie verfügbar.
Publikation III – Interventionsstudie zu den Ferneffekten von Dehnübungen der unteren Extremität
Die dreiarmige, randomisiert-kontrollierte Studie wurde entsprechend der CONSORT-Guidelines durchgeführt (Consolidated Standards of Reporting Trials) und verfolgte das Ziel, die Auswirkung von Dehnübungen der unteren Extremität auf die Beweglichkeit der Halswirbelsäule zu ermitteln.
An eine vorherige Pilotstudie anknüpfend wurden 63 Probanden (36±13 Jahre, 32 männl.) zufallsbasiert drei Gruppen zugeteilt: statisches Dehnen der Waden- und hinteren Oberschenkelmuskulatur (Ferndehnen, FD), statisches Dehnen der Nackenstrecker (lokales Dehnen, LD), Wartekontrolle (KON). Als Outcome wurde vor (M1), unmittelbar nach (M2) sowie 5 Minuten nach der Intervention (M3) mittels ultraschalloptometrischer Messung die Beweglichkeit der Halswirbelsäule erfasst. Sowohl FD als auch LD steigerten nach der Intervention gegenüber KON mit einer Ausnahme (Rotation in LD bei M2) zu beiden Messzeitpunkten ihre Beweglichkeit in allen Ebenen (p<.05). Keine Unterschiede traten zwischen FD und LD auf (p>.05).
Diskussion: Die Muskeln des menschlichen Körpers sind strukturell nicht voneinander unabhängig, sondern – wie Publikation II zeigt - zumindest zu großen Teilen direkt miteinander verbunden. Das alleinige Vorliegen myofaszialer Ketten impliziert jedoch noch keine funktionelle Relevanz. Die im Rahmen von Publikation III durchgeführte Studie liefert Hinweise darauf, dass bewegungsbasierte Interventionen auf Basis myofaszialer Ketten zu relevanten Ferneffekten führen. Zu ermitteln bleiben die Ursachen für die richtungsunspezifischen Beweglichkeitssteigerungen im Bereich der Halswirbelsäule nach Ferndehnübungen sowie die einen möglichen mechanischen Krafttransfer beeinflussenden Faktoren.
Highlights
• Investigation of how the peripheral muscle system responds to imagination in interaction with proprioceptive information.
• Motor imagery altered time to contraction but not velocity and maximal displacement of the muscle belly.
• Findings indicate that MI might impact on the initiation of contraction.
Abstract
Many studies have investigated the activation of cortical areas and corticospinal excitability during motor imagery (MI) in relation to motor execution. Similar activation of cortical areas during imagined and executed bodily movements and increased corticospinal excitability while imagining movements has been demonstrated. Despite these similarities on the central nervous system level, there is no overt movement during MI. This suggests that centrally generated signals must be inhibited at some level. Second, even in the absence of movement, some studies find behavioral effects of MI interventions. Most of the studies have investigated the role of MI on the cortical or spinal level, but less is known about the peripheral level, such as the muscle system. Testing muscular excitability during MI will give further hints whether and how low-threshold motor commands during MI reach the muscular system. Furthermore, the extent of the shown effects during imagery depends considerably on type of imagery, available proprioceptive information, and imagery ability. Therefore, this study investigates muscular excitability of the biceps brachii muscle manipulating imagery mode (MI vs. visual imagery) and proprioceptive information (with or without muscle effort). 40 participants were included in the analysis. The mechanical response of the muscle after a single electrical stimulus was assessed via tensiomyography. The corresponding variables maximal displacement, delay time, and contraction velocity were used to calculate 2 × 2 ANOVAs with repeated measurements. The absence of interaction effects shows that possible imagery effects on the muscle system are not increased by effort. MI altered time to contraction with lower delay time compared to control condition. Velocity and maximal displacement of the muscle belly during contraction did not differ between imagery conditions. This indicates that MI might impact on the initiation of muscle contraction but does not change the contraction itself. Thus, neuronal factors are moving further into focus in the context of MI research.
Es wird allgemein vermutet, dass Klassenfahrten bei den Schülern nachhaltige Veränderungen bewirken können und nur wenige empirische Befunde belegen die Wirksamkeit von Klassenfahrten. Diese defizitäre Forschungslage aufgreifend, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der sozial-integrativen Wirkung einer sportbezogenen Klassenfahrt (Skifahrt) auf empirischer Grundlage.
Mit Hilfe der Desintegrationstheorie von Anhut & Heitmeyer (2000) lässt sich das Konstrukt „Integration“ in allgemeinerer Form über das antinomische Begriffspaar „Anerkennung vs. Ablehnung“ operationalisieren, wobei zwischen positionaler, moralischer und emotionaler Anerkennung bzw. Ablehnung unterschieden werden kann. Neben individuellen Merkmalen erfolgt die Vergabe und Verweigerung von Anerkennung über kollektive Merkmale, die auf Zugehörigkeit zu einer Gruppe beruht. Im pädagogischen Kontext der Schulklasse ist daher von besonderem Interesse, wie sich die Anerkennungsverhältnisse zwischen Gruppen verändern, denen besondere Potenziale für heterogenitätsbedingte Ablehnung zugeschrieben wird (vgl. Gerecke, 2010). Hypothetisch sind dies Mädchen „vs.“ Jungen, Jugendliche mit „vs.“ Jugendliche ohne Migrationshintergrund und bezüglich Klassenfahrten die Gruppe der Schüler, die nicht teilnehmen konnten „vs.“ der Gruppe derer, die teilgenommen haben. Auf dieser Grundlage beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit den Effekten sportbezogenen Klassenfahrten auf die soziale Integration operationalisiert in Anerkennungsverhältnissen.
Mittels eines soziometrischen Wahlverfahrens wurden die Anerkennungs- und Ablehnungsverhältnisse von vier Schulklassen (N=95) zu drei Messzeitpunkten (Eingangs-, Ausgangs- und Behaltenstest nach sechs Wochen) computergestützt erhoben.
Die Betrachtung der Gesamtgruppe zeigt eine Steigerung der positiven Wahlen (eta²=0,210) bei einer gleichzeitigen Reduktion der negativen Wahlen (eta²=0,167). Diese Entwicklung ist über Post-hoc-Einzelvergleiche auf eine signifikante Veränderung innerhalb des Treatmentzeitraumes (ET AT) zurückzuführen. Das Intervall AT-BT nach Abschluss der Klassenfahrt ist nicht signifikant, so dass auf eine zeitliche Stabilität der Ergebnisse geschlossen werden kann. Allerdings sind große Unterschiede zwischen den einzelnen Klassen festzustellen, die nicht teilweise nicht mit dem Gesamtergebnis übereinstimmen. In der differenzierten Betrachtung der heterogenitätsbedingten Unterschiede ist in erster Linie ein Geschlechtereffekt zu erkennen. Insbesondere die positiven und negativen Wahlen zwischen Schülern verschiedenen Geschlechts verändern sich signifikant. Aber auch hier zeigen sie die bereits dargestellten klassenspezifischen Differenzen.
Während der Teilnahmestatus keinen Einfluss auf die Vergabe von negativen und positiven Wahlen besitzt, beeinflusst der Migrationsstatus hingegen die positiven Wahlen signifikant.
Mit Blick auf die theoretischen Grundlagen dieser Arbeit kann der Anstieg der positiven Wahlen als Zuwachs von Anerkennung und der Rückgang negativer Wahlen als eine Reduktion von Ablehnung interpretiert werden, wobei sich kein einheitliches Bild auf Klassenebene ergibt.
Anhut, R. & Heitmeyer, W. (2000). Desintegration, Konflikt und Ethnisierung. Eine Problemanalyse und theoretische Rahmenkonzeption. In W. Heitmeyer (Hrsg.), Bedrohte Stadtgesellschaft. Soziale Desintegrationsprozesse und ethnisch-kulturelle Konfliktkonstellationen (S. 17–73). Weinheim: Juventa-Verlag.
Gerecke, P. (2010). Heterogenitätsbedingte Unterschiede zwischen Ingroup- und Outgroup-Anerkennung bzw. -Ablehnung im Sportunterricht. Eine empirische Studie zum integrativen Einfluss des Kooperativen Lernens. Dissertation. Frankfurt am Main: Johann-Wolfgang Goethe Universität.
Erkrankungs- und transplantationsassoziierte Nebenwirkungen (z.B. Mukositis, Neutropenie) und Komplikationen (z.B. Infektionen, Abstoßung) führen zu einem radikalen Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit während der Hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSZT). Ein Großteil der Patienten leidet vor Beginn der Transplantation bereits an ausgeprägten muskulären sowie kardiopulmonalen Defiziten. Randomisiert-kontrollierte Interventionsstudien mit Erwachsenen weisen auf positive multidimensionale Effekte einer Bewegungstherapie vor, während und nach der Transplantation hin. Wiskemann et al. [2013] identifizierten zudem das Fitnesslevel zu Transplantationsbeginn als relevanten Prädiktor für trainingsinduzierte Adaptionen. Im klinischen Sektor der pädiatrischen HSZT wird der wissenschaftliche Forschungsstand im als unzureichend eingestuft. Neben der Evaluation der Wirksamkeit pädiatrischer Bewegungsprogramme besteht dringender Bedarf zur Identifikation geeigneter Trainingsmethoden. Auf Basis dessen evaluierte die vorliegende Arbeit als Primärziel den Einfluss der körperlichen Leistungsfähigkeit zu Transplantationsbeginn auf die Effekte einer Sporttherapie während pädiatrischer HSZT. Darüber hinaus erfolgte eine Überprüfung der Machbarkeit des Interventionskonzeptes und eine explorative Analyse der sportlichen Belastbarkeit während der stationären Behandlung.
In dieser Subanalyse der BISON-Studie (RCT, n=70) wurden 53 hämato-onkologisch erkrankte Kinder und Jugendliche (35 m 18 w, 10.9±3.5 Jahre) mit Indikation zur HSZT computergestützt in eine Interventions- (IG) oder bewegungsarme Kontrollgruppe (KG) randomisiert. Im Rahmen der Transplantation führte die IG eine Sporttherapie, bestehend aus einem täglichen Ausdauer-, Kraft- und Beweglichkeitstraining (täglich, 30–60min), die KG ein Konzentrations- und Entspannungstraining von gleichem Umfang durch. Die individualisierten Trainingseinheiten fanden supervidiert statt und wurden von den behandelnden Sporttherapeuten dokumentiert. Zur Evaluation der Therapieeffekte erfasste ein 6-Minuten Gehtest (6MWT) die Ausdauerleistungsfähigkeit im Eingangs- und Retest (T1 Aufnahme, T2 Entlassung). Im Sinne der primären Zielsetzung erfolgte für die Auswertung eine retrospektive Dichotomisierung beider Studiengruppen anhand der referenzwertbezogenen Baslinewerte (cut off: 80 % 6MWDREFT1). Gruppenunterschiede (IGUNFIT n=14, IGFIT n=12, KGUNFIT n=16, KGFIT n=11) der relativen Veränderung im pre-post Design wurden mittels Kruskal-Wallis mit post-hoc-Test analysiert. Die Machbarkeit des sporttherapeutischen Interventionskonzeptes wurde anhand von neun Outcomeparametern (Bedarf, Akzeptanz, Durchführbarkeit, Adhärenz, Toleranz, Verträglichkeit, Sicherheit, Medizinische Barrieren, Non-Compliance) bewertet.
Vor Transplantation legten die Kinder und Jugendlichen im 6MWT ohne Auftreten unerwünschter Ereignisse durchschnittlich 470.9±79.1 m bzw. referenzwertbezogen 76±12% zurück. Die nichtparametrische Testung ergab für das Gesamtkollektiv bereits vor Beginn der Behandlung signifikante Einbußen der Gehstrecke im Vergleich zu den Normwerten gesunder Gleichaltriger (p<.001).
Insgesamt 25 Kinder und Jugendliche der IG (74%) trainierten über den stationären Verlauf kontinuierlich 2–4x pro Woche (50.3±6.3 min/TE) mit einem subjektiven Anstrengungsempfinden (RPE) von 11 bis 16. Die Adhärenzrate lag in der Untersuchung bei 94 (64–100)%. Das Training beinhaltete ein Ausdauertraining auf dem Fahrradergometer, als Aerobic-Einheit oder in spielerischer Form (2.5±0.9x/wk, 20.9±5.1 min/TE, 70.7±6.5% der HFmax), ein kleingerätegestütztes Krafttraining (2.4±0.6x/wk, 3.7±0.7 Übungen, 1.9±0.3 Serien, 10.4±1.1 Wiederholungen) und Stretchingübungen (2.3 ±0.7x/wk, 75% aktiv, 25% passiv). In insgesamt 13 von 410 Therapieeinheiten musste aufgrund von Gegenanzeigen abgebrochen werden.
Beim Vergleich der Trainingseffekte zeigte sich, dass die IGFIT ihre Ausdauerleistung im Rahmen der Transplantation um +0.7% steigerte, während die IGUNFIT eine Verbesserung um +7.7% aufwies (p>.05). In Bezug auf die relative Veränderung konnten ausschließlich signifikante Unterschiede zwischen der IGUNFIT und der KGUNFIT (-13.7%, p<.05) bzw. KGFIT (-15.9%, p>.05) erhoben werden. Bei Entlassung absolvierte die Gruppe IGFIT weiterhin 85.5±10.3% der referenzwertbezogenen Gehstrecke und differierte diesbezüglich bei Entlassung signifikant zu den beiden initial leistungsreduzierten Gruppen (KGUNFIT p<.001, IGUNFIT p<.01).
Negative Auswirkungen der Grunderkrankung und hämato-onkologischer Vorbehandlungen führen auch bei der Mehrheit betroffener Kinder und Jugendlicher bereits vor der Transplantation zu einer defizitären Leistungsfähigkeit im Vergleich zu Gesunden. Vor dem Hintergrund einer progressiven transplantationsinduzierten Dekonditionierung zeigt sich eine supportive Sporttherapie während pädiatrischer HSZT von moderater und hoher Intensität als sicher, machbar sowie effizient. Das konstante Training sowie die hohe Compliance erfordern ein tägliches, flexibles und kreatives Angebot unter fachtherapeutischer Anleitung und Betreuung. Alle Patienten können über den gesamten Verlauf der Transplantation ca. 3x pro Woche zwischen 40–60 min trainieren. Wie bei Gesunden könnten insbesondere initial leistungslimitierte Kinder und Jugendliche sowie Patienten mit schweren Nebenwirkungen von einer supportiven Bewegungsförderung profitieren. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse lässt sich außerdem ableiten, dass ein optimaler Versorgungsansatz für die pädiatrische HSZT zusätzlich ein bewegungstherapeutisches Aufbautraining vor Transplantation vorsieht.
Fit fürs Alter – mit der Prophylaxe für körperliche, aber auch geistige Mobilität und Selbstständigkeit beginnt man idealerweise schon in Kindheit und Jugend. Wer sich in fortgeschrittenen Lebensphasen wohlfühlen und unabhängig bleiben möchte, sollte dafür sorgen, dass Beweglichkeit sowie geistige und soziale Aktivitäten immer zum Alltag gehören. Menschen, die ihre individuellen Gesundheitsressourcen so stärken, bewältigen auch Erkrankungen und gesundheitliche Probleme deutlich leichter. In diesem Zusammenhang konzentrieren sich die Frankfurter Sportmediziner auf Konzeption, Realisation und Evaluation von qualitativ hochwertigen seniorengerechten Bewegungsangeboten sowie die Entwicklung und den Wirksamkeitsnachweis spezieller Funktionstests und Hilfsmittel für Ältere. ...
Background: Physical activity and sleep quality are both major factors for improving one's health. Knowledge on the interactions of sleep quality and the amount of physical activity may be helpful for implementing multimodal health interventions in older adults. Methods: This preliminary cross-sectional study is based on 64 participants [82.1 ± 6.4 years (MD ± SD); 22 male: 42 female]. The amount of physical activity was assessed by means of an accelerometer (MyWellness Key). Self-reported sleep parameters were obtained using the Pittsburgh Sleep Quality Index. The Barthel Index was used for physical disability rating. Bivariate correlations (Spearman's Rho) were used to explore relationships between the amount of physical activity and sleep quality. To analyse differences between categorial subgroups univariate ANOVAs were applied; in cases of significance, these were followed by Tukey-HSD post-hoc analyses. Results: No linear association between physical activity and sleep quality was found (r = 0.119; p > 0.05). In subgroup analyses (n = 41, Barthel Index ≥90 pts, free of pre-existing conditions), physical activity levels differed significantly between groups of different sleep duration (≥7 h; ≥6 to <7 h; ≥5 to <6 h; <5h; p = 0.037). Conclusion: There is no general association between higher activity levels and better sleep quality in the investigated cohort. However, a sleep duration of ≥5 to <6 h, corresponding to 7.6 h bed rest time, was associated with a higher level of physical activity.
Background: Individuals afflicted with nonspecific chronic low back pain (CLBP) exhibit altered fundamental movement patterns. However, there is a lack of validated analysis tools. The present study aimed to elucidate the measurement properties of a functional movement analysis (FMA) in patients with CLBP.
Methods: In this validation (cross-sectional) study, patients with CLPB completed the FMA. The FMA consists of 11 standardised motor tasks mimicking activities of daily living. Four investigators (two experts and two novices) evaluated each item using an ordinal scale (0–5 points, one live and three video ratings). Interrater reliability was computed for the total score (maximum 55 points) using intra class correlation and for the individual items using Cohen’s weighted Kappa and free-marginal Kappa. Validity was estimated by calculating Spearman’s Rho correlations to compare the results of the movement analysis and the participants’ self-reported disability, and fear of movement.
Results: Twenty-one participants (12 females, 9 males; 42.7 ± 14.3 years) were included. The reliability analysis for the sum score yielded ICC values between .92 and.94 (p < .05). The classification of individual scores are categorised "slight" to "almost perfect" agreement (.10–.91). No significant associations between disability or fear of movement with the overall score were found (p > .05). The study population showed comparably low pain levels, low scores of kinesiophobia and disability.
Conclusion: The functional movement analysis displays excellent reliability for both, live and video rating. Due to the low levels of disability and pain in the present sample, further research is necessary to conclusively judge validity.
Background: The vascular effects of training under blood flow restriction (BFR) in healthy persons can serve as a model for the exercise mechanism in lower extremity arterial disease (LEAD) patients. Both mechanisms are, inter alia, characterized by lower blood flow in the lower limbs. We aimed to describe and compare the underlying mechanism of exercise-induced effects of disease- and external application-BFR methods. Methods: We completed a narrative focus review after systematic literature research. We included only studies on healthy participants or those with LEAD. Both male and female adults were considered eligible. The target intervention was exercise with a reduced blood flow due to disease or external application. Results: We identified 416 publications. After the application of inclusion and exclusion criteria, 39 manuscripts were included in the vascular adaption part. Major mechanisms involving exercise-mediated benefits in treating LEAD included: inflammatory processes suppression, proinflammatory immune cells, improvement of endothelial function, remodeling of skeletal muscle, and additional vascularization (arteriogenesis). Mechanisms resulting from external BFR application included: increased release of anabolic growth factors, stimulated muscle protein synthesis, higher concentrations of heat shock proteins and nitric oxide synthase, lower levels in myostatin, and stimulation of S6K1. Conclusions: A main difference between the two comparators is the venous blood return, which is restricted in BFR but not in LEAD. Major similarities include the overall ischemic situation, the changes in microRNA (miRNA) expression, and the increased production of NOS with their associated arteriogenesis after training with BFR.
Background: The effects of blood flow restriction (training) may serve as a model of peripheral artery disease. In both conditions, circulating micro RNAs (miRNAs) are suggested to play a crucial role during exercise-induced arteriogenesis. We aimed to determine whether the profile of circulating miRNAs is altered after acute resistance training during blood flow restriction (BFR) as compared with unrestricted low- and high-volume training, and we hypothesized that miRNA that are relevant for arteriogenesis are affected after resistance training.
Methods: Eighteen healthy volunteers (aged 25 ± 2 years) were enrolled in this three-arm, randomized-balanced crossover study. The arms were single bouts of leg flexion/extension resistance training at (1) 70% of the individual single-repetition maximum (1RM), (2) at 30% of the 1RM, and (3) at 30% of the 1RM with BFR (artificially applied by a cuff at 300 mm Hg). Before the first exercise intervention, the individual 1RM (N) and the blood flow velocity (m/s) used to validate the BFR application were determined. During each training intervention, load-associated outcomes (fatigue, heart rate, and exhaustion) were monitored. Acute effects (circulating miRNAs, lactate) were determined using pre-and post-intervention measurements.
Results: All training interventions increased lactate concentration and heart rate (p < 0.001). The high-intensity intervention (HI) resulted in a higher lactate concentration than both lower-intensity training protocols with BFR (LI-BFR) and without (LI) (LI, p = 0.003; 30% LI-BFR, p = 0.008). The level of miR-143-3p was down-regulated by LI-BFR, and miR-139-5p, miR-143-3p, miR-195-5p, miR-197-3p, miR-30a-5p, and miR-10b-5p were up-regulated after HI. The lactate concentration and miR-143-3p expression showed a significant positive linear correlation (p = 0.009, r = 0.52). A partial correlation (intervention partialized) showed a systematic impact of the type of training (LI-BFR vs. HI) on the association (r = 0.35 remaining after partialization of training type).
Conclusions: The strong effects of LI-BFR and HI on lactate- and arteriogenesis-associated miRNA-143-3p in young and healthy athletes are consistent with an important role of this particular miRNA in metabolic processes during (here) artificial blood flow restriction. BFR may be able to mimic the occlusion of a larger artery which leads to increased collateral flow, and it may therefore serve as an external stimulus of arteriogenesis.
Die posturale Instabilität wird bei Morbus Parkinson neben Rigor, Tremor und Bradykinese als viertes Kardinalsymptom angeführt (GERLACH et al. 2003). Diese Störung der Gleichgewichtskontrolle führt im Vergleich zu gleichaltrigen Personen ohne neurologische Erkrankung zu einem erhöhten Sturzrisiko und zu Einschränkungen in der Mobilität (WOOD et al. 2002). JANKOVIC et al. (1990) beschreiben eine schlechtere Prognose für den allgemeinen Krankheitsverlauf, wenn eine markante posturale Instabilität vorliegt. Die posturale Instabilität gehört daher zu den Hauptfaktoren, die die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigen (COMELLA et al. 1995, WADE et al. 2003, SCHRAG et al. 2000). Im Klinikalltag wird die posturale Instabilität nach wie vor mit Verfahren erfasst, denen es an normativen Daten mangelt und die nur unzureichend zu standardisieren sind, z. B. der so genannte Retropulsionstest (BLOEM et al. 1998 und MARCHESE et al. 2003). Nach ROCCHI et al. (2002) zeigt dieser Test nur eine schwache Sensitivität für die Erfassung von posturalen Störungen. Daraus abgeleitet lautete das erste Untersuchungsziel der vorliegenden Arbeit: - Evaluierung eines biomechanischen Diagnoseverfahrens, das die Gleichgewichtsregulation bei Morbus Parkinson unter dynamischen Bedingungen erfasst und auch im Klinikalltag eingesetzt werden kann. Zum Einfluss von Vibrationen und mechanischen Ganzkörperschwingungen liegen inzwischen zahlreiche Studien vor, die eine stimulierende Wirkung auf reflektorische Kontraktionsabläufe beschreiben (vgl. zur Übersicht HAAS et al. 2004a); es existieren dagegen kaum Ergebnisse zu den Effekten mechanischer Ganzkörperschwingungen in der Trainingstherapie. Das zweite Untersuchungsziel lautete dementsprechend: - Evaluation einer neuen Trainingsmaßnahme mittels randomisierter mechanischer Ganzkörperschwingungen zur Therapie der posturalen Instabilität bei Morbus Parkinson. An der Untersuchung nahmen 52 Patienten mit der Diagnose idiopathisches Parkinson-Syndrom teil, die zur Zeit der Studie in der Parkinsonklinik in Bad Nauheim therapiert wurden. Die Zuordnung der Probanden erfolgte randomisiert in eine Experimental- und in eine Kontrollgruppe. Die sensomotorische Gleichgewichtsregulation wurde in drei standardisierten Testbedingungen erfasst. In zwei Tests wurde die posturale Stabilität in einer parallelen Fußstellung und in einer Schrittstellung überprüft (die Messdauer betrug jeweils 32 Sekunden pro Versuch). In einem weiteren Test wurde ein posturaler Reflex auf einen standardisierten Störreiz evaluiert. Die kinematischen Messungen erfolgten auf einer federgelagerten, zwei-dimensional leicht auslenkbaren Standfläche. Es wurden in jeder Testbedingung drei Versuche vor dem Treatment bzw. der Pause für die Kontrollgruppe (Pre-Tests) und drei im Anschluss (Post- Tests) durchgeführt. Das Studiendesign fokussierte somit die Erfassung von adhoc Effekten und nicht von Langzeitadaptationen. Zwei Beschleunigungsaufnehmer zeichneten die Bewegungen der Standfläche auf, wobei der erste die Beschleunigungen der Plattform in Richtung anteriorposterior (ant-post) und der zweite in Richtung medial-lateral (med-lat) erfasste. Zur Quantifizierung der posturalen Stabilität wurden die Auslenkungen der Standfläche bestimmt. Beim posturalen Reflex galt die initiale Dämpfung der Standflächenschwingungen, die mit Hilfe des Abklingkoeffizienten bestimmt wurde, als Auswertungsparameter. Zudem wurde die elektromyographische Muskelaktivität mit bipolaren Oberflächenelektroden an den folgenden antagonistisch wirksamen Muskeln des rechten Unterschenkels erfasst: - M. Tibialis anterior - M. Gastrocnemius (pars lateralis) Zur Quantifizierung der elektromyographischen Aktivität wurde das Integral des gleichgerichteten EMGs berechnet. Beim posturalen Reflex wurde zusätzlich die Reaktionszeit des M. Tibialis bestimmt, d. h. die Verzögerung der muskulären Antwort auf den mechanischen Störreiz. Das Treatment bestand aus mechanischen Ganzkörperschwingungen, die das medizinische Trainingsgerät SRT-medical® (Firma Human mobility, Frankfurt) mit einer gewissen Zufallsgenerierung produziert. Die Vibrationen erfolgen nicht gleichmäßig bzw. sinusförmig, sondern variieren permanent um eine eingestellte Frequenz (+/- 1Hz). Die Schwingungscharakteristik beruht auf dem Phänomen der stochastic resonance. Das Treatment bestand aus fünf Serien à eine Minute mit einer Frequenz von 5-6Hz. Die Hauptergebnisse der vorliegenden Studie sind - die Bestätigung, dass mit der vorgestellten dynamischen Messung der Gleichgewichtsregulation und den hierfür ausgewählten Standpositionen die posturale Stabilität bei Parkinson-Patienten quantitativ und reliabel erfasst werden kann. Diese Ergebnisse korrelieren nicht mit den klinischen Daten des Retropulsionstests. Ferner konnte in einem weiteren Teil der Untersuchung aufgezeigt werden, dass - das Treatment der randomisierten mechanischen Ganzkörperschwingungen die Gleichgewichtskontrolle sowohl bezüglich der posturalen Stabilität als auch hinsichtlich des posturalen Reflexes spontan verbessern kann. In der Überprüfung der posturalen Stabilität ist der Nachweis dieses Effektes aber abhängig von der eingesetzten Messbedingung bzw. von der Standposition. Die kinematischen Ergebnisse konnten allerdings statistisch nicht mit den elektromyographischen bestätigt werden. Die analysierten Effekte werden in der Diskussion mit folgenden Erklärungsansätzen interpretiert: - eine Modifizierung der neuromuskulären Koordination - eine Reduktion des Parkinson-typischen Rigors - eine mögliche Modifikationen der Regulation auf kortikaler und subkortikaler Ebene und - eine Verschiebung der selektiven Aufmerksamkeit auf die Anforderungssituation bzw. eine optimierte Informationsselektion. Ferner wird eine Verbesserung der Propriozeption als Treatmenteffekt ausgeschlossen. Einen besonderen Stellenwert erhalten die aufgezeigten Treatmenteffekte, wenn man berücksichtigt, dass die herkömmliche Medikation bei Morbus Parkinson zwar eine wirkungsvolle Therapie hinsichtlich der meisten Symptomausprägungen bietet, aber nach wie vor nicht zur Verbesserung der posturalen Instabilität beiträgt bzw. hier sogar einen negativen Einfluss ausüben kann (KLAWANS 1986, KOLLER et al. 1990, MARSDEN und OBESO 1994, BLOEM et al. 1996, FRANK et al. 2000, JANKOVIC 2002, GUTTMAN et al. 2003, ROBERTS-WARRIOR et al. 2000, BRONTE-STEWART et al. 2002). Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie kann das Treatment als zusätzliches Element in der Therapie von Morbus Parkinson zum Einsatz kommen, wobei es nicht als Alternative, sondern als Ergänzung zu den herkömmlichen trainings- und physiotherapeutischen Behandlungsstrategien zu sehen ist.
Background: Immigration has a strong impact on the development of health systems, medicine and science worldwide. Therefore, this article provides a descriptive study on the overall research output.
Methods: Utilizing the scientific database Web of Science, data research was performed. The gathered bibliometric data was analyzed using the established platform NewQIS, a benchmarking system to visualize research quantity and quality indices.
Findings: Between 1900 and 2016 a total of 6763 articles on immigration were retrieved and analyzed. 86 different countries participated in the publications. Quantitatively the United States followed by Canada and Spain were prominent regarding the article numbers. On comparing by additionally taking the population size into account, Israel followed by Sweden and Norway showed the highest performance. The main releasing journals are the Public Health Reports, the Journal of Immigrant and Minority Health and Social Science & Medicine. Over the decades, an increasing number of Public, Environmental & Occupational Health articles can be recognized which finally forms the mainly used subject area.
Conclusion: Considerably increasing scientific work on immigration cannot only be explained by the general increase of scientific work but is also owed to the latest development with increased mobility, worldwide crises and the need of flight and migration. Especially countries with a good economic situation are highly affected by immigrants and prominent in their publication output on immigration, since the countries’ publication effort is connected with the appointed expenditures for research and development. Remarkable numbers of immigrants throughout Europe compel medical professionals to consider neglected diseases, requires the public health system to restructure itself and finally promotes science.
Die Zahl der Supplementierungen von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten im sportlichen Bereich erfährt eine steigende Tendenz mit der Erwartungshaltung mit höheren Dosierungen sportrelevante Parameter wie Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit, Regenerationsverhalten sowie Immunfunktion positiv zu beeinflussen. Die Supplementation von ergogenen Substanzen ist bei Sportlern bereits Bestandteil der regulären Trainings- oder auch Wettkampfroutine. Die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln kann als Teil einer individuellen Strategie zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit angesehen werden.
Mit dem Ziel einer systematischen Bewertung der Evidenz zur Wirksamkeit immediater und chronischer Koffein- (Teilstudie 1) und B-Vitamin-Supplementierungen (Teilstudie 2) auf die aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit bei Freizeitsportlern sollte der Nutzen und anhand der Studie der Wirksamkeit und Anwendbarkeit eines handelsüblichen Nahrungsergänzungsmittels überprüft werden.
Koffein ist die am häufigsten konsumierte legale ergogene Substanz bei Freizeit- und Wettkampfsportlern, die aufgrund der stimulierenden Wirkung und zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit supplementiert wird. Die Wirksamkeit von Koffein auf die aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit war bereits Gegenstand zahlreicher Originalarbeiten und Reviews. Obschon für einige Testverfahren und Zielgruppen eine leistungssteigernde Wirkung nachgewiesen wurde, ist die Befundlage in anderen Bereichen inkonsistent.
Ziel der vorliegenden kritischen Übersicht (Teilstudie 1) ist es daher, die immediaten Effekte von Koffein-Supplementierungen auf die aerobe als auch auf die anaerobe Leis-tungsfähigkeit anhand methodisch hochwertiger Studien zusammenzufassen.
Die kritische Analyse über die Wirksamkeit einer Koffein-Supplementierung zeigt, dass durch Koffeinaufnahmen von 2,1-5,3 mg/kg Körpergewicht die aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit gesteigert werden kann. Für die anaerobe Leistungsfähigkeit, beispielsweise kurze hochintensive Sprints, konnte keine Wirksamkeit einer Supplementierung nachgewiesen werden. Die Wirksamkeit chronischer Koffeinaufnahmen sei jedoch aufgrund fehlender Studien zu untersuchen. Die Wirkung auf die aerobe Leistungsfähigkeit kann insbesondere bei einer Koffeinaufnahme innerhalb eines Zeitraums von 45 bis 60 Minuten vor bzw. während der Belastung beobachtet werden. Die Effekte einer Koffein-Supplementierung auf die Leistung bei kurzzeitigen hochintensiven Belastungen konnten bis dato nicht geklärt. Eine abschließende Bewertung und Empfehlung chronischer Koffein-Supplementierungen ist aufgrund lediglich einer vorliegenden Studie nicht möglich.
Die B-Vitamine spielen eine notwendige Rolle im Energiestoffwechsel und sind Bestandteil zahlreicher enzymatischer Stoffwechselprozesse. Wenige Studien untersuchten die Wirksamkeit von B-Vitamin-Supplementierungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Zum aktuellen Zeitpunkt lag kein Review vor, das eine eindeutige Interpretation zur Effektivität einer B-Vitamin-Supplementierung auf die aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit zulässt.
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des zweiten Reviews die Zusammenfassung der Primärliteratur zur Bewertung der Effektivität immediater und chronischer B-Vitamin-Supplementierungen auf die aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit.
Anhand der zweiten Übersichtsarbeit (Teilstudie 2) kann festgehalten werden, dass keine Steigerung der aeroben Leistungsfähigkeit nach einer chronischen B-Vitamin-Supplementierung zu erwarten ist. Hinsichtlich der Wirksamkeit von B-Vitamin Supplementierung auf die anaerobe Leistungsfähigkeit liegen keine qualitativ hochwertigen Studien vor.
Vor diesem Hintergrund wurden in der vorliegenden Interventionsstudie (Teilstudie 3) die Wirksamkeiten einer kombinierten Aufnahme von Koffein- und B-Vitaminen eines Nahrungsergänzungsmittels auf die Zielparameter der aeroben und anaeroben Kapazität untersucht.
Das Studienkollektiv setzte sich aus 60 Sportlerinnen und Sportlern im Durchschnittsalter von 25,8 ± 3,5 Jahren zusammen. Die Studiendauer bestand aus je einer 4-wöchigen Supplementierungsphase Verum oder Placeob sowie einer 4-wöchigen Wash-Out-Phase. Das zu überprüfende Nahrungsergänzungsmittelpräparat enthielt eine tägliche Koffeinmenge von 90mg Koffein und 2,1 mg Thiamin. Die Kontrollgruppe erhielt ein gleichschmeckendes Placebopräparat ohne Koffein und Thiamin.
Die Datenerhebung erfolgte für alle Studienteilnehmer auf dem Fahrradergometer. Die Testbatterie des ersten Untersuchungstages bestand aus der Erfassung der aeroben Kapazität mittels stufenförmigen Spiroergometertests sowie der Erfassung der anaeroben Kapazität anhand eines Wingate-Anaerobic-Tests. Die Dauerleistungsfähigkeit anhand einer Radrennsimulation war Bestandteil des zweiten Untersuchungstages.
Die Auswertung des Primärzielparameteres der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) sowie des Sekundärzielparameters der maximalen Leistung (Wmax) zeigte, dass die Studienteilnehmer nach einer chronischen Koffein- und B-Vitamin-Supplementierung keine Verbesserungen der aeroben Leistungsfähigkeit erfuhren.
Anhand der Ergebnisse zur Erfassung der anaeroben Kapazität mittels des Primärzielparameters Peak Power und des Sekundärzielparameters Mean Power konnten keine Wirksamkeit einer Supplementierung auf die anaerobe Leistungsfähigkeit gezeigt werden.
Für die Dauerleistungfähigkeit im Constant-Duration-Test konnte keine Verbesserung der mittleren Wattleistung erzielt werden.
Zukünftige Untersuchungen über die Wirksamkeit eines Nahrungsergänzungsmittels mit höheren Dosen an Koffein und B-Vitaminen anhand der evidenzbasierten Empfehlungen (vgl. Teilstudie 1 und 2) sowie die Erfassung des Ernährungsstatus des Sportlers scheinen von großem Interesse. In der Praxis sollte darauf geachtet werden, dass durch Assessments des Ernährungszustandes bei Freizeitsportlern rechtzeitig auf Mangelernährung und eine mögliche Supplementierung hingewiesen werden kann. Hierbei sollte auf eine dem Geschlecht, dem Alter, der Sportart angemessene Ernährung geachtet werden.
Weiterhin sollten Studien über aufgrund der geschlechterspezifischen Unterschiede auf-genommene Inhaltsstoffe und deren Konzentrationen durchgeführt werden.
This case study evaluated the response of objective and subjective markers of overreaching to a highly demanding conditioning training mesocycle in elite tennis players to determine 1) whether players would become functionally or non-functionally overreached, and 2) to explore how coherently overreaching markers would respond. Performance, laboratory and cardiac autonomous activity markers were evaluated in three experienced male tennis professionals competing at top 30, top 100 and top 1000 level before and after their strength and conditioning training was increased by 120, 160 and 180%, respectively, for 30 days. Every week, subjective ratings of stress and recovery were evaluated by means of a questionnaire. After 74, 76 and 55 h of training, increases in V̇O2max (+8, +5 and +18%) and speed strength indices (+9, +23 and +5%) were observed in all players. Changes of maximal heart rate (-5, -6, +4 beats per minute), laboratory markers (e.g. insulin-like growth factor -26, -17, -9%; free testosterone to cortisol ratio -63, +2, -12%) and cardiac autonomous activity markers (heart rate variability -49, -64, -13%) were variable among the players. Improved performance provides evidence that overreaching was functional in all players. However, several overreaching markers were altered and these alterations were more pronounced in the two top 100 players. The response of overreaching indicators was not coherent.
Der Mensch ist dazu geschaffen, sich zu bewegen. Tut er es nicht, beispielsweise weil seine Arbeit ihn vor den Computerbildschirm zwingt und er seiner Nahrung nicht mehr hinterherjagen muss, wird er krank. So betrifft der "Altersdiabetes" inzwischen immer mehr Kinder und Jugendliche. Bei erwachsenen Männern, und zunehmend auch bei Frauen, führt die Kombination von Stress und Bewegungsarmut häufig zu Herz- und Kreislauferkrankungen. Frauen sind vor allem nach den Wechseljahren durch Osteoporose, Gebärmutterhals- und Brustkrebs bedroht. Erstmals sterben weltweit mehr Menschen an nicht übertragbaren Erkrankungen als an Infektionserkrankungen. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Regelmäßige körperliche Aktivität kann diesen chronischen Erkrankungen vorbeugen und spielt bei ihrer Therapie eine bedeutsame Rolle.
Wer seine sportliche Leistung verbessern will, muss die Anforderungen beim Training kontinuierlich steigern. Das wusste schon Milon von Kroton, einer der berühmtesten Athleten der Antike. Der einstmals schwächliche Knabe begann sein Krafttraining, indem er ein neugeborenes Kalb um den Hof seiner Eltern trug. Der Legende nach fuhr er damit fort, bis das Kalb zum Stier herangewachsen war. Heutzutage bewegen sich Spitzenathleten auf einem schmalen Grat zwischen hochwirksamem Trainingsreiz und Überlastung. Die diagnostischen Methoden der Sportwissenschaft und Sportmedizin helfen ihnen, ihre Trainingsbelastungen optimal zu steuern.
Einleitung: Sport und Bewegung sind ein wesentlicher Bestandteil der Adipositastherapie von Heranwachsenden. Die Auswahl therapeutischer Bewegungsangebote und die Belastungsteuerung erfolgen jedoch bislang nicht evidenzbasiert. Zur Einschätzung der individuellen Beanspruchung, Sicherung der Prozessqualität und Identifikation günstiger Bewegungsangebote in der juvenilen Adipositastherapie ist eine objektive Erfassung von Kenngrößen der kardiovaskulären Beanspruchung erforderlich. Methode: In einem Eingangstest wurde bei 20 adipösen Heranwachsenden ohne Komorbidität (12,9±1,8 Jahre, BMI 30,6±3,9 kg/m2, VO2max 29,8±4,5 ml/(kg*min)) der individuelle Zusammenhang zwischen Herzfrequenz (HF) und Sauerstoffaufnahme (VO2) unter standardisierten Ruhe- und Belastungsbedingungen ermittelt. Im Anschluss wurde der HF-Verlauf bei 7 verschiedenen bewegungstherapeutischen Angeboten der 4wöchigen Komplextherapie erfasst. Energieumsatz (EE), Beanspruchung (Irel) sowie der Zeitanteil moderater und intensiver Belastung (MVPA) wurden auf Basis der individuellen HF-VO2 Regression berechnet. Ergebnisse: 7,5 Stunden Bewegungstherapie pro Woche induzierten einen Energiemehrum-satz von 1.871±533 Kcal pro Woche und resultierten in 3,5±1,1h MVPA. EE [KJ/kg/h] und Irel [%VO2R] beim Walking (14,0±2,9; 29±8; Median ± Mediandeviation) unterschieden sich signifikant von Wasserspielen (18,0±4,4; 42±14), Bahnenschwimmen (19,9±5,9; 47±17), 65-85W Fahrradergometrie (19,6±3,7; 46±8), Kräftigungszirkel (18,9±3,7; 44±9), kleinen Spielen (19,0±5,4; 45±16) und großen Spielen (20,6±7,0; 48±19) (p<0.05). Diskussion: Das Resultat zeigt, dass 75% der Kinder und Jugendlichen mit ihrer Teilnahme an der stationären Komplextherapie konservative Empfehlungen zum kontinuierlichen oder kumulierten Umfang moderater bis intensiver körperlicher Aktivität (150 min wöchentlich; Williams et al. 2002) erreichen oder übertreffen. Das untersuchte Programm kann somit für einen Großteil der Patienten als angemessen und richtungsweisend eingeschätzt werden. Allerdings sind nicht alle Teilnehmer mit ausreichender Intensität körperlich aktiv sind, was Forderungen nach bestmöglicher Motivierung aller Teilnehmer und individueller Belastungssteuerung unterstreicht. Mit Ausnahme von Walking ließen sich im Hinblick auf kardiorespiratorische Belastungscharakteristika keine signifikanten Unterschiede zwischen den untersuchten Bewegungsangeboten ermitteln. Im Sinne einer nachhaltigen Veränderung des Bewegungsverhaltens können vor diesem Hintergrund bei der Wahl geeigneter Therapieformen zukünftig die individuellen Neigungen Heranwachsender noch stärker Beachtung finden. Die Ergebnisse unterstreichen damit die hohe praktische Relevanz derartiger Untersuchungen für die zukünftige Gestaltung ambulanter und stationärer Therapieprogramme. Weitere Studien sind nötig, um die Reproduzierbarkeit und Übertragbarkeit der vorliegenden Ergebnisse zu überprüfen und Dosis-Wirkungs-Beziehungen von Bewegung zielgruppenspezifisch zu ermitteln.
Kitas in Hessen sind qua ministeriellem Erlass angehalten, sich am „Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan“ zu orientieren, in dem u.a. Bildung in und durch Bewegung und Sport intendiert wird. Eine Befragung im Main-Taunus-Kreis zeigte, dass die Erzieherinnen der Bewegungserziehung hohe pädagogische Bedeutung beimessen, sie sich in dieser Hinsicht jedoch nicht hinreichend qualifiziert fühlen (Prohl et al., 2007). Zum Zweck der bewegungspädagogischen Professionalisierung wurde eine Fortbildung, die auf Tenorths (2006, S. 589f) Verständnis von Professionalität als Summe aus „Handwerk und Gesinnung“ abhebt, konzipiert und durchgeführt. „Handwerk“ wird dabei als „Wissen und Können“, „Gesinnung“ als „selbstreflexiver und forschender Habitus“ (Nentwig-Gesemann et al., 2011, S. 10f) verstanden. Die Dissertation untersucht mit qualitativen Methoden, ob bzw. wie die bewegungspädagogische Professionalität von fünf Erzieherinnen in den drei Dimensionen „Wissen“, „Können“ und „Selbstreflexion“ von der Fortbildung beeinflusst wird.
In einem Prä-Post-Follow-Up-Design wird „Wissen“ als „Subjektive Theorien“ zur Bewegungserziehung in einem Leitfadeninterview, „Können“ durch Videografie der Bewegungsangebote der Probandinnen und „Selbstreflexion“ in einem Stimulated-Recall-Interview (Fischler, 2001) anhand einer Videosequenz erfasst. Die Analyse und Auswertung der transkribierten Daten erfolgt 1. kasuistisch und 2. im Fallvergleich mit dem Ziel der Abstraktion (Wolters, 2008).
Die „Subjektiven Theorien“ verändern sich im Untersuchungszeitraum nicht. Es lassen sich zwei Veränderungstypen innerhalb der Handlungen und vier Veränderungstypen von Selbstreflexion identifizieren.
Insgesamt ist der Ertrag der Fortbildungsmaßnahme unzufriedenstellend. Die Ausbildung der Erzieherinnen im Bewegungsbereich sollte dahingehend überprüft werden, ob diese den Anforderungen von Professionalität entspricht. Weiterhin sollte Abstand von den Ein-Tages-Fortbildungen genommen und langfristige Weiterbildungsangebote entwickelt und angeboten werden.
Möglichkeiten einer wohnortnahen, gesundheitsbezogenen Bewegungsberatung für Senioren ab 65 Jahren
(2009)
Körperliche Aktivität im Alter beugt gesundheitlichen Beschwerden physischer und psychischer Art vor (vgl. u. a. Martel et al., 1999; Puggaard et al., 2000; Stathi et al., 2002; Pedersen & Saltin, 2006). Mit Blick auf die demografische Situation Deutschlands gilt es, mittels gezielter Programme möglichst viele inaktive Senioren anzusprechen, um deren Bewegungsaktivitäten auf ein empfohlenes Minimum von 30 Minuten moderater aerober körperlicher Aktivität an fünf Tagen der Woche zu steigern und somit Gesundheitsressourcen zu erhalten (vgl. Nelson et al., 2007). In den letzten Jahren wurde vor allem im englischsprachigen Raum eine Reihe von Maßnahmen zur Bewegungsförderung für Erwachsene eingeführt und ausgewertet. Barrieren für die Aufnahme von Bewegung, wie z. B. infrastrukturelle oder gesundheitliche Hindernisse, sollten abgebaut werden, die Niedrigschwelligkeit von Bewegungsangeboten spielt dabei eine bedeutende Rolle. In Kapitel 2 dieser Arbeit wurde der Forschungsstand zu theoriegeleiteten und alltagsbezogenen Beratungsinterventionen vorgestellt sowie zu Programmen, in deren Rahmen Kooperationen mit Arztpraxen entstanden sind (vgl. Jakicic et al., 1999; Marshall & Biddle, 2001; Dapp et al., 2007). Forschungslücken im Hinblick auf die Übertragbarkeit vorhandener Modelle auf Senioren in deutschen Großstädten bildeten den Ausgangspunkt, um die vorgestellten Ansätze zu verknüpfen und ein Modell der individuellen theoriegeleiteten Bewegungsberatung mit maßgeschneiderten, wohnortnahen Aktivitätsangeboten in einem interdisziplinären Team umzusetzen und zu untersuchen. Gegenstand der Studie war die Evaluation der Angebotsnutzung, der Bereitschaft zur Verhaltensänderung und in diesem Zusammenhang der Steigerung körperlicher Aktivität ebenso wie die Überprüfung möglicher Indikatoren für eine erfolgreiche Teilnahme an der Beratung. Teilnehmer der neunwöchigen Studie waren insgesamt 181 Personen über 65 Jahre aus Frankfurt am Main und Umgebung. Die Rekrutierung erfolgte über Zeitungsannoncen und Ansprache von Seniorengruppenleitern. In Prätest und Posttest wurden allgemeine Anamnesedaten, die Bereitschaft zur Verhaltensänderung (Fragebogen zum Transtheoretischen Modell (TTM); Keller, 1999), das Aktivitätsniveau (International Physical Activity Questionnaire (IPAQ); Booth, 2000) sowie das subjektive Gesundheitsempfinden (SF-12; Ware et al., 1996) und in der Interventionsgruppe auch das Interesse an einer Beratung (Eintrag in Liste) erfasst. Den Teilnehmern der Interventionsgruppe (n = 84) wurde eine Bewegungsberatung angeboten. An individuellen Gesprächen mit der Bewegungsberaterin waren 80 % der Angesprochenen interessiert, eine Übungsstunde (Schnupperstunde) besuchten 40 %. Nach Ende der Beratung wollten 23 % eine neue Aktivität im Alltag einführen. In der Interventionsgruppe ist die Bereitschaft zur Verhaltensänderung in Bezug auf körperliche Aktivität, gemessen am Aufstieg in den Stadien des TTM, stärker gestiegen als in der Kontrollgruppe (p = 0,048). Zudem steigerte die Interventionsgruppe ihren mittleren Wochenumfang moderater bis intensiver körperlicher Aktivität mit p = 0,039 stärker als die Kontrollgruppe. Während die Aktivitäten der Interventionsgruppe von 336 ± 265 Min. / Woche (Median: 268 Min. / Woche) im Prätest auf 410 ± 278 Min. / Woche (Median: 433 Min. / Woche) im Posttest zunahmen, stiegen die Werte der Kontrollgruppe von Prätest (290 ± 224 Min. / Woche, Median: 228 Min. / Woche) zu Posttest (295 ± 201 Min. / Woche, Median: 245 Min. / Woche) kaum an. Des Weiteren war die Tendenz zu erkennen, dass ein schlechterer Gesundheitszustand sowie ein hohes Interesse zu Beginn der Beratung in Verbindung mit vermehrter Aktivität zu Beratungsende stehen. Diese Trends erreichten jedoch nicht das Signifikanzniveau, sodass für Bewegungsberater und Institutionen im Gesundheitswesen weitere Untersuchungen zu diesen potenziellen Indikatoren einer erfolgreichen Beratung wünschenswert sind. Die Ergebnisse der Studie sind vergleichbar mit den Resultaten internationaler Studien, deren Follow-up-Zeiten allerdings länger waren (¯ 6 Monate). Im Zuge der hier beschriebenen Maßnahme steigerten 47 % der 84 Personen aus der Interventionsgruppe ihre körperliche Aktivität. Bei Harland et al. (1999) und Märki et al. (2006) fanden sich Angaben von 38 bis 57 %. In Kapitel 6 Diskussion wurden neben den Untersuchungsergebnissen auch organisa- torische Aspekte der Beratungsintervention diskutiert. Die Problematik der präzisen Zielgruppenbestimmung und zweckmäßigen Rekrutierung kam zum Anklang, da viele Studienteilnehmer (48 %) bereits vor Beginn der Studie an mindestens drei Tagen der Woche 30 Minuten lang körperlich aktiv gewesen waren. Langzeitstudien sind nötig, um die Nachhaltigkeit von Beratungsprogrammen zu evaluieren, da die Veränderungs- und Aktivitätsbereitschaft im Laufe längerer Interventionen nachzulassen scheint (vgl. van der Bij et al., 2002 und Hillsdon et al., 2005). Außerdem sollten physische Kenngrößen objektiv erfasst werden, um gesundheitsfördernde Effekte einer Bewegungsberatung zu ermitteln (vgl. Ashworth et al., 2005). Durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Fachrichtungen und Institutionen könnten in Zukunft ansprechende Beratungsangebote zur Vermittlung wohnortnaher Lebensstil-Aktivitäten für inaktive Ältere entstehen. Während ärztliche Empfehlungen oftabstrakt bleiben, kann ein Berater mit Hilfe des hier beschriebenen Modells konkrete Verbesserungsvorschläge für eine Steigerung körperlicher Aktivität im Alltag von Senioren unterbreiten.
We are pleased to introduce the sixth Journal Club. This edition is focused on several relevant studies published in the last years in the field of Strength and Conditioning, chosen by our Editorial Board members and their colleagues. We hope to stimulate your curiosity in this field and to share with you the passion for sport and exercise seen from a scientific point of view. The Editorial Board members wish you an inspiring read.
Die hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) stellt für zahlreiche Erkrankungen die einzige Chance auf Heilung dar. Gleichzeitig ist dieses Therapieverfahren mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden, welche auf diverse akute Nebenwirkungen aber auch langfristige Komplikationen zurückzuführen ist. Unter anderem wurden vielfältige Funktionsbeeinträchtigungen erfasst, welche in einer gravierenden körperlichen Dekonditionierung sowie einem erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Folgeerkrankungen münden können. Sport- und Bewegungstherapie konnte sich in diesem Rahmen als Supportivmaßnahme vor allem bei erwachsenen Krebspatienten etablieren. Die Studienlage für Kinder und Adoleszenten mit Krebs ist nicht gleichsam evident. In der pädiatrischen SZT gibt es bis dato lediglich vier international publizierte Studien. Aufgrund des skizzierten Forschungsdefizits, sollten im Rahmen der vorliegenden randomisiert-kontrollierten Untersuchung, die physischen und psychischen Effekte einer strukturierten Sporttherapie während und nach der HSZT evaluiert werden.
Die erste Studienphase bezieht sich auf die stationäre Behandlung der Patienten und wurde in einem randomisiert-kontrollierten Design durchgeführt. Mit stationärer Aufnahme wurden teilnehmende Probanden in eine von zwei Studiengruppen randomisiert (Interventionsgruppe (IG) oder Kontrollgruppe (KG)). Während die IG ein Ausdauer-, Kraft- und Beweglichkeitstraining erhielt, führte die KG Konzentrations- und Entspannungsübungen durch. Beiden Gruppen wurde das altersentsprechende sowie individualisierte Training täglich zwischen 30–60min angeboten. Mit stationärer Entlassung gingen die Patienten in Phase II, die ambulante Nachbehandlung über. In dieser Pilotstudie sollten neben der Machbarkeit von Sporttherapie, die physischen Effekte bis 6 Monate nach HSZT analysiert werden. Aufgrund der wohnortgestützten ambulanten Weiterbehandlung wurde eine Neu-Stratifizierung der Patienten durchgeführt, wodurch vier Gruppen entstanden: IG–IG, IG–KG, KG–IG und KG–KG. Als MZP dienten die stationäre Aufnahme (T0) und Entlassung (T1) sowie für die Phase II Tag+100 (T2) und Tag+200 (T3). Die Testungen inkludierten motorische Testverfahren (6-Minuten-Walking-Test (6MWT), Spiroergometrie, Handkraft (Hk), Beinkraft (Bk)), psychometrische Testverfahren (Lebensqualität (LQ)) sowie klinische Parameter (z.B. Blutwerte) und die Körperzusammensetzung.
In vier Studienjahren (2011-2014) wurden 70 Patienten mit einem mittleren Alter von 11,0 Jahren (5–18Jahre) eingeschlossen. Stationär kam es zu einer Drop out Rate von 18,6% sowie zu Tag+200 von 54,3%. Die Patientencharakteristika zeigten abgesehen vom BMI bei Aufnahme (p<.05) keine Gruppenunterschiede.
Das stationäre Training wurde von beiden Gruppen mit 3,1 (2–4; IG) bzw. 2,9 (0,3–4; KG) Trainingseinheiten pro Woche ähnlich gut angenommen (je ~51min/Trainingseinheit). Für drei von den vier motorischen Testverfahren zeigte sich anhand der relativen Veränderungen für die IG ein Erhalt der Leistungsfähigkeit (6MWT: 2,4 (-66,1–25,7)%; Hk: -3,6±16,3%; Bk: -1,6 (-52,6–144,4)%). Gleichzeitig reduzierte die KG diese Daten jeweils signifikant (6MWT: -14,6 (-73,2–18,0)%; Hk: -10,9±20,0%; Bk: -13,0 (-57,9–131,7)%; p<.05). Die VO2peak ml/kg/min der Spiroergometrie zeigte innerhalb beider Gruppen eine signifikante Verschlechterung (IG: 15,0±16,7%; KG: -18,7±22,7%; p<.05). Die LQ präsentierte dagegen ein uneinheitliches Bild für beide Studiengruppen. Für die Körperzusammensetzung und klinischen Parameter konnten keine signifikanten Unterschiede berechnet werden.
Im ambulanten Setting demonstrierte die Aufbereitung des Trainings eine generelle Machbarkeit. Das Training wurde in 53,6±10,2% der Ambulanztermine integriert. Die hohe Ausfallrate war primär auf Kontraindikationen (63,3±22,1%) und Sondertermine (14,6±7,0%) zurückzuführen. Die Trainingshäufigkeit belief sich insgesamt auf 0,7 Trainingseinheiten/Woche bei 42,5min pro Trainingseinheit. Die Betrachtung der physischen Effekte zeigte eine generelle Verbesserung der Daten innerhalb aller Gruppen. Gruppen mit sportlicher Intervention (stationär oder ambulant) wiesen partiell (6MWT, Bk) höhere Messwerte und Verbesserungen auf. Signifikanzen lagen keine vor.
Gesamt betrachtet konnte in Studienphase 1 dem therapieassoziiertem körperlichen Abbau durch Bewegungstherapie entgegengewirkt werden. Gleichzeitig zeigte das Assessment, ausgenommen LQ, Körperzusammensetzung sowie die Spiroergometrie eine gute Anwendbarkeit in dem Setting. Für die ambulante Studienphase kann eine generelle Machbarkeit von Sporttherapie nach HSZT postuliert werden. Weitere Erhebungen wären in diesem Setting hinsichtlich der Trainingseffekte noch erforderlich. Zukünftige Studien sollten multizentrisch durchgeführt werden, um mit Hilfe größerer Fallzahlen umfassendere Erkenntnisse zu erlangen.
Die Fußball-Weltmeisterschaft ist ein internationales Sportereignis, an dem dank der Massenmedien die ganze Welt teilhaben kann. Ungeachtet dieser globalen Dimension steht zumindest in den Ländern, die an der WM teilnehmen, die eigene Nation im Mittelpunkt des Interesses. Aus sport- und mediensoziologischer Sicht stellt sich daher die Frage, auf welche Weise in der medialen Berichterstattung die eigene – und kontrastierend dazu auch die gegnerische – Nation thematisiert wird. Dieser Frage sind Studierende des Masterstudiengangs Sozialwissenschaften des Sports an der Goethe-Universität in einem Seminar zur Soziologie des Mediensports nachgegangen. Sie haben dazu das erste WM-Spiel der deutschen Mannschaft gegen Mexiko analysiert.
Versucht eine gesunde Person, regungslos auf einer Stelle zu stehen, so kann man feststellen, dass diese vermeintlich einfache Aufgabe nicht zu erfüllen ist. Dieses scheinbar statische Gleichgewicht beim ruhigen Stehen ist bei genauer Betrachtung beherrscht von subtilen, kontinuierlichen Körperschwankungen. Warum treten solche variablen Muster im Gleichgewichtsprozess auf? Die Untersuchung (Ursachenforschung, Beschreibung, Bewertung) dieser Fluktuationen ist Gegenstand der vorliegenden grundlagenwissenschaftlichen Arbeit.
Moderate physical activity improves various cognitive functions, particularly when it is applied simultaneously to the cognitive task. In two psychoneuroendocrinological within-subject experiments, we investigated whether very low-intensity motor activity, i.e. walking, during foreign-language vocabulary encoding improves subsequent recall compared to encoding during physical rest. Furthermore, we examined the kinetics of brain-derived neurotrophic factor (BDNF) in serum and salivary cortisol. Previous research has associated both substances with memory performance.In both experiments, subjects performed better when they were motorically active during encoding compared to being sedentary. BDNF in serum was unrelated to memory performance. In contrast we found a positive correlation between salivary cortisol concentration and the number of correctly recalled items. In summary, even very light physical activity during encoding is beneficial for subsequent recall.
Acute physical activity has been repeatedly shown to improve various cognitive functions. However, there have been no investigations comparing the effects of exercise during verbal encoding versus exercise prior to encoding on long-term memory performance. In this current psychoneuroendocrinological study we aim to test whether light to moderate ergometric bicycling during vocabulary encoding enhances subsequent recall compared to encoding during physical rest and encoding after being physically active. Furthermore, we examined the kinetics of brain-derived neurotrophic factor (BDNF) in serum which has been previously shown to correlate with learning performance. We also controlled for the BDNF val66met polymorphism. We found better vocabulary test performance for subjects that were physically active during the encoding phase compared to sedentary subjects. Post-hoc tests revealed that this effect was particularly present in initially low performers. BDNF in serum and BDNF genotype failed to account for the current result. Our data indicates that light to moderate simultaneous physical activity during encoding, but not prior to encoding, is beneficial for subsequent recall of new items.
Fascial tissues form a ubiquitous network throughout the whole body, which is usually regarded as a passive contributor to biomechanical behavior. We aimed to answer the question, whether fascia may possess the capacity for cellular contraction which, in turn, could play an active role in musculoskeletal mechanics. Human and rat fascial specimens from different body sites were investigated for the presence of myofibroblasts using immunohistochemical staining for α-smooth muscle actin (n = 31 donors, n = 20 animals). In addition, mechanographic force registrations were performed on isolated rat fascial tissues (n = 8 to n = 18), which had been exposed to pharmacological stimulants. The density of myofibroblasts was increased in the human lumbar fascia in comparison to fasciae from the two other regions examined in this study: fascia lata and plantar fascia [H(2) = 14.0, p < 0.01]. Mechanographic force measurements revealed contractions in response to stimulation by fetal bovine serum, the thromboxane A2 analog U46619, TGF-β1, and mepyramine, while challenge by botulinum toxin type C3–used as a Rho kinase inhibitor– provoked relaxation (p < 0.05). In contrast, fascial tissues were insensitive to angiotensin II and caffeine (p < 0.05). A positive correlation between myofibroblast density and contractile response was found (rs = 0.83, p < 0.001). The hypothetical application of the registered forces to human lumbar tissues predicts a potential impact below the threshold for mechanical spinal stability but strong enough to possibly alter motoneuronal coordination in the lumbar region. It is concluded that tension of myofascial tissue is actively regulated by myofibroblasts with the potential to impact active musculoskeletal dynamics.
Background: WATSU (portmanteau word: water and shiatsu) is a form of passive hydrotherapy in chest-deep thermoneutral water (35°C = 95°F = 308.15 K). It combines elements of myofascial stretching, joint mobilization, massage, and shiatsu and is reported to be used to address physical and mental issues. The objective of this systematic review (PROSPERO Registration No. CRD42016029347) and the meta-analyses was to assess the applications, indications, and the effects of WATSU to form a basis for further studies.
Methods: A search for "WATSU OR watershiatsu OR (water AND shiatsu)" was conducted without any restrictions in 32 databases. Peer reviewed original articles addressing WATSU as a stand-alone hydrotherapy were assessed for risk of bias. Quantitative data of effects on pain, physical function, and mental issues were processed in random model meta-analyses with subgroup analyses by study design. Effect sizes were expressed as Hedges's g (± 95% confidence intervals).
Results: Of 1,906 unique citations, 27 articles regardless of study design were assessed for risk of bias. WATSU has been applied to individuals of all ages. Indications covered acute (e.g. pregnancy related low back pain) and chronic conditions (e.g. cerebral palsy) with beneficial effects of WATSU regarding e.g. relaxation or sleep quality. Meta-analyses suggest beneficial effect sizes of WATSU on pain (overall Hedges’s g = -0.71, 95% CI = -0.91 to -0.51), physical function (overall Hedges’s g = -0.76, 95% CI = -1.08 to -0.44), and mental issues (overall Hedges’s g = -0.68, 95% CI = -1.02 to -0.35).
Conclusion: Various applications, indications and beneficial effects of WATSU were identified. The grade of this evidence is estimated to be low to moderate at the best. To strengthen the findings of this study, high-quality RCTs are needed.
Effekte eines zweijährigen Krafttrainings auf die Sprintleistung im Nachwuchsleistungssport Fußball
(2015)
In der internationalen Forschung von Effekten durch ein Krafttraining auf sportrelevante Leistungsparameter im Nachwuchsleistungssport Fußball gibt es keine langfristigen Untersuchungen mit einer Interventionsdauer von mehr als einem Jahr. Generell finden sich kaum bis keine Untersuchungen mit experimentellem Charakter über diesen Zeitraum. Demnach kommt es in der Literatur oft zu reinen Spekulationen über mögliche langfristige Anpassungen aufgrund der ermittelten Ergebnisse über kurze Interventionszeiträume. Dies führt dazu, dass eine Aufklärung bezüglich langfristiger Anpassungen von Trainingsmaßnahmen durch diese Art von Untersuchungen nicht gegeben werden kann. Gerade vor dem Hintergrund koordinativ anspruchsvoller Leistungsparameter ist der Spekulationsfaktor um ein vielfaches höher, da die Anzahl leistungslimitierender Faktoren 1 Einleitung und Problemstellung höher ist. Weiterhin sind Längsschnittuntersuchungen im leistungsorientierten Sport kaum vorhanden, da in der Praxis oft eine gewisse Skepsis vorherrscht, wenn sich Trainingsinterventionen möglicherweise negativ auswirken bzw. ohne Auswirkungen bleiben können. Diese Problematik zeigt sich nicht nur bei Profifußballspielern in hohem Maße, sondern auch im Nachwuchsbereich leistungsorientierter Fußballspieler. Zusätzlich kommt im Nachwuchsbereich neben der erwähnten Problematik noch der reduzierte Trainingsumfang für das Fußballtraining hinzu, der aus Zeitproblemen wegen der Schulpflicht resultiert. Ziel dieser Arbeit ist es daher aufzuzeigen, inwiefern sich ein langfristig periodisiertes Krafttraining über ein bzw. zwei Jahre im leistungsorientierten Nachwuchsfußball auf die im Fußball leistungsdeterminierenden Schnelligkeitsparameter, dem Linearsprint über 30m und dem Richtungswechselsprint, auswirkt. Daraus sollen sich Empfehlungen für die Praxis ableiten, um die Trainingsqualität im leistungssportlich orientierten Fußball zu steigern. Dazu werden Nachwuchsfußballspieler zweier anerkannter Nachwuchsleistungszentren des Deutschen Fußballbunds (DFB) über zwei Jahre begleitet. Aus den Daten soll ersichtlich werden, inwiefern sich Maximalkraft- und Sprintleistungen bei Fußballspielern, die ein Krafttraining durchführen, im Vergleich zu denjenigen, die nur das reguläre Fußballtraining absolvieren, entwickeln. Diese Betrachtung wird über die im Fußball gängigen Altersklassen A-, B- und C-Junioren vorgenommen. Weiterhin soll sich zeigen, ob mögliche Unterschiede der Leistungsentwicklung zwischen den Altersklassen zu erwarten sind.
The properties of the outer crust of non-accreting cold neutron stars are studied by using modern nuclear data and theoretical mass tables updating in particular the classic work of Baym, Pethick and Sutherland. Experimental data from the atomic mass table from Audi, Wapstra, and Thibault of 2003 is used and a thorough comparison of many modern theoretical nuclear models, relativistic and non-relativistic ones, is performed for the first time. In addition, the influences of pairing and deformation are investigated. State-of-the-art theoretical nuclear mass tables are compared in order to check their differences concerning the neutron dripline, magic neutron numbers, the equation of state, and the sequence of neutron-rich nuclei up to the dripline in the outer crust of non-accreting cold neutron stars.
Sportmedizinische Trainingsberatung von Judosportlerinnen anhand von Labor- und Felduntersuchungen
(1989)
In dieser Arbeit wurden Daten der deutschen Judonationalmannschaft der Frauen erhoben. Es wurden mehrere Labortests und ein Feldtest durchgeführt. Der Feldtest wurde auf der Grundlage von eigenen Wettkampfbeobachtungen und Vorversuchen entwickelt. Die Belastung der Probantinnen durch die Tests wurde mittels beschreibender statistischer Parameter beurteilt. Die Untersuchung auf ihre sportartspezifische Aussagefähigkeit geschah durch Korrelation mit der Kaderzugehörigkeit und dem Wettkampferfolg.
Purpose: Hamstring injuries are common among football players. There is still disagreement regarding prevention. The aim of this review is to determine whether static stretching reduces hamstring injuries in football codes.
Methods: A systematic literature search was conducted on the online databases PubMed, PEDro, Cochrane, Web of Science, Bisp and Clinical Trial register. Study results were presented descriptively and the quality of the studies assessed were based on Cochrane’s ‘risk of bias’ tool.
Results: The review identified 35 studies, including four analysis studies. These studies show deficiencies in the quality of study designs.
Conclusion: The study protocols are varied in terms of the length of intervention and follow-up. No RCT studies are available, however, RCT studies should be conducted in the near future.
Background: Aging is associated with loss of balance and activity in daily life. It impacts postural control and increases the risk of falls. The current study was conducted to determine the feasibility and long-term impact of stochastic resonance whole-body vibration (SR-WBV) on static and dynamic balance and reaction time among elderly individuals.
Methods: A randomized crossover pilot study with blinding of the participants. Twenty elderly were divided into group A (SR-WBV 5 Hz, Noise 4/SR-WBV 1 Hz, Noise 1) or group B (SR-WBV 1 Hz, Noise 1/SR-WBV 5 Hz, Noise 1). Feasibility outcomes included recruitment, compliance and safety. Secondary outcomes were Semi-Tandem Stand (STS), Functional Reach Test (FRT), Expanded Timed Get Up-and-Go (ETGUG), walking under single (ST) & dual task (DT) conditions, hand and foot reaction time (RTH/RTF). Puri and Sen Rank-Order L Statistics were used to analyse carry-over effects. To analyse SR-WBV effects Wilcoxon signed-ranked tests were used.
Results: With good recruitment rate (55%) and compliance (attrition 15%; adherence 85%) rates the intervention was deemed feasible. Three participants dropped out, two due to knee pain and one for personal reasons. ETGUG 0 to 2 m (p = 0.143; ES: 0.36) and ETGUG total time (p = 0.097; ES: 0.40) showed medium effect sizes.
Conclusions: Stochastic resonance training is feasible in untrained elderly resulting in good recruitment and compliance. Low volume SR-WBV exercises over 12 training sessions with 5 Hz, Noise 4 seems a sufficient stimulus to improve ETGUG total time. The stimulation did not elicit changes in other outcomes.
Trial registration: This trial has been registered at the U.S. National Institutes of Health under ClinicalTrials.gov: NCT01045746 .
Background: This study evaluated the effects of a combined innovative training regime consisting of stochastic resonance whole-body vibration (SR-WBV) and a dance video game (DVG) on physical performance and muscle strength in long-term-care dwelling elderly.
Methods: Thirthy long-term-care elderly were randomly allocated to an intervention group (IG; n = 16) receiving combined SR-WBV training and DVG, or a sham group (SG; n = 14). IG performed five sets one minute of SR-WBV, with one minute rest between sets (base frequency 3 Hz up to 6 Hz, Noise 4) during the first five weeks on three days per week. From week five to eight a DVG was added to SR-WBV for IG on three days per week. SG performed a five-set SR-WBV program (1 Hz, Noise 1) lasting five times one minute, with one minute rest in between, three days a week. From week five to eight stepping exercises on a trampoline were added on three days per week. Primary outcome: Short physical performance battery (SPPB). Secondary outcome: isometric maximal voluntary contraction (IMVC), and sub phases of IMVC (Fsub), isometric rate of force development (IRFD) and sub time phases of IRFD (IRFDsub) were measured at baseline, after four and eight weeks. ANOVA with repeated measures was used for analyses of time and interaction effects and MANOVA determined between group intervention effects.
Results: Between group effects revealed significant effects on the SPPB primary outcome after four weeks F(1, 27) = 6.17; p = 0.02) and after eight weeks F(1,27) = 11.8; p = 0.002). Secondary muscle function related outcome showed significant between group effects in IG on IRFD, Fsub 30 ms, 100 ms, 200 ms and IRFDsub 0-30 ms, 0-50 ms, 0-100 ms and 100-200 ms compared to SG (all p < 0.05).
Conclusions: Eight weeks SR-WBV and DVG intervention improved lower extremity physical function and muscle strength compared to a sham intervention in long-term-care elderly. SR-WBV and DVG seems to be effective as a training regime for skilling up in long-term-care elderly.
Aus dem Bereich der, bei Sportlern vermehrt auftretenden dermatologischen Erkrankungen, werden nach ausführlicher Darstellung der Mykoseproblematik in unterschiedlichen Sportbereichen, die Prävalenz und prädisponierende Faktoren für die Tinea pedis-Infektionen bei einem Kollektiv von 235 Marathonläufern erhoben. Auf Grundlage der gewonnenen Studienergebnisse sollen Prophylaxeempfehlungen für die Sporttreibenden formuliert und Grundlagen für weiterführende Studien geschaffen werden. Zur medizinischen Einführung in die Studienthematik wird im zweiten Kapitel ein Exkurs in die Fuß- und Nagelpilzerkrankungen vorangestellt. Die klinischen Krankheitsbilder und klassische Transfektionswege von Tinea pedis interdigitalis, Onychomykosen und Tinea pedis vom Mokassin-Typ werden so weit beschrieben, wie es für das Verständnis der Studie notwendig ist. Die Studie basiert auf drei, mit insgesamt 296 Teilnehmern, zwischen Februar 1998 und Juni 2000 durchgeführten Pilotstudien. Im Verlauf der Pilotstudien wurden unterschiedliche Studienschwerpunkte, so zum Beispiel die Fragen nach der mykologischen Prävalenz von Sportlern, ob Mykoseerreger auch in Sportschuhen nachgewiesen werden können oder ob Sportler und Schuh schnell und effektiv saniert werden können bearbeitet. Über die Durchführung der Pilotstudien hinweg wurde ein Prüfbogen entwickelt, der es im Rahmen einer Sportgroßveranstaltung, dem Euro Marathon 2000, in Frankfurt ermöglichte, studienrelevante Variablen der Stichprobenmitglieder vor bzw. parallel zu den durch Mediziner durchgeführten klinischen Inspektionen zu erfassen. Die klinischen Befunde wurden durch anschließende labortechnische Untersuchungen überprüft und spezifiziert. Auf der Basis des gewonnenen Datenmaterials wurden die primären Fragestellungen: „Wie hoch ist die mykotische Infektionsrate bei der Stichprobe? Welche Verteilung der mykotischen Erkrankungen Onychomykose, Tinea pedis interdigitalis oder Mokassin-Typ liegen bei der untersuchten Stichprobe vor? Welche Abhängigkeiten zwischen erhobenen Begleitvariablen und mykotischen Erkrankungen können festgestellt werden?“ sowie die sekundären Fragestellungen: „Wie sind die mykotischen Erkrankungen auf die einzelnen Füße, Zehen, Zehenzwischenräume verteilt? Welchen Ausprägungsgrad weisen die mykotischen Erkrankungen im Fußbereich auf? Sind Abhängigkeiten zwischen Ausprägungsgrad und erhobenen Begleitvariablen festzustellen? Welche Erreger können durch die Laboruntersuchungen nachgewiesen werden? Können frühere Pilot-Studienergebnisse durch diese Studie bestätigt werden?“ mit Hilfe statistischer Verfahren, ausgewertet und interpretiert. Die Probanden wiesen zu 59,6% positive mykotische Befunde im Fußbereich auf. Einige der erhobenen Begleitvariablen, so zum Beispiel Alter der Sportler und Anzahl der betriebenen Sportarten, stehen in signifikantem Zusammenhang zum Auftreten positiver mykologischer Befunde. Weitere Einflussvariablen liesen bei der Korrelationsanalyse Gefährdungstendenzen erkennen. Mit Hilfe der logistischen Regression wurde die Hypothese „Die Wahrscheinlichkeit für positive mykotische Befunde ist abhängig von der Anzahl der vorhandenen Risikofaktoren“ stufenweise in ein Modell mit den vier Risikofaktoren: Alter des Sportlers >= 40 Jahre, nur ein bis zwei betriebene Sportarten, drei und mehr Sportschuhe in Gebrauch und Gewicht >= 70 kg angepasst und überprüft. Die Darstellung von vier exemplarischen Einzelfällen veranschaulicht die in den Korellationsbetrachtungen uni- und multivariat beschriebenen Risikofaktoren. Die Arbeit schließt mit einem therapeutischen Exkurs, in dem für die drei beschriebenen Tinea pedis-Infektionen die gängigen Therapien aber auch pespektivisch zu erwartende Wirkstoffkombinationen genannt werden. Sportspezifische und allgemeine Prophylaxeempfehlungen komplettieren das letzte Kapitel.
The float serve is an effective weapon to impede the attack of the opposing team. Because of its great importance in indoor and beach volleyball, we measured and quantified the float effect. We recorded 24 float serves of 12 top athletes in beach volleyball and indoor volleyball, respectively, and analyzed them using video analysis. We determined the 3D trajectories of the ball flight and developed two measures to describe the size of the float effect, the mean residuals and the anticipation error. Both were derived from regression models. These measures suggest that the float effect is greater in the vertical plane than in the horizontal plane, both for indoor and beach volleyball. Analyses of ball release velocities suggest that a certain ball release velocity is a necessary, but not sufficient, condition for ball floating. A validation of the float measurements with subjective expert ratings showed a correlation with the horizontal deviations. This study provides a new approach to analyze floating in on-court volleyball serves and broadens the knowledge for float effects in sports.
Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war es, auf Basis der Analyse leistungsrelevanter Parameter der Kraulrollwende, insbesondere der Wendenabstoßphase, und der Erprobung der Wirksamkeit eines Trainingsblocks zur Verbessening der reaktiven Sprungkraftfähigkeiten Erkenntnisse zur Gestaltung eines wendenspezifischen Krafttrainings zu gewinnen. Die folgenden Abschnitte geben einen kurzen Überblick zu Problemstellungen, Methoden, Ergebnissen und Folgerungen der Arbeit. Problemstellung Eine Leistungssteigerung im heutigen Hochleistungsschwimmsport kann aufgrund der bereits realisierten hohen Trainingsumfange vorwiegend durch eine Verbesserung des Wirkungsgrades des Trainings erreicht werden. Dies erfordert - eine optimale Trainingsplanung, die gewährleistet, dass alle für die Wettkampfleistung relevanten Einflussgrößen ihre bestmögliche Ausprägung mit dem Eintritt in die Hauptwettkampfperiode erreicht haben. Zum Einfluss des Wendenabschnitts auf die Gesamtzeit bei Schwimmwettkämpfen (vgl. z.B. Blanksby et al., 1996; Cossor et al., 1999; Mason et al., 2000) sowie zu defnitären Leistungen der deutschen Hochleistungsschwimmer im Wendenbereich (vgl. 2.B. Icüchler et al., 2002; Leopold, 1996) liegen eine Vielzahl von Untersuchungen vor. Gleichzeitig existieren nur wenige und zum Teil widersprüchliche Veröffentlichungen zu leistungsrelevanten Parametern der Wendenleistung und zur Planung des wendenspezifischen Krafttrainings. Im Rahmen dieser Arbeit wurden daher die folgenden~Problemfelder betrachtet: - Analyse leistungsrelevanter biomechanischer und konditioneller Parameter der Wendenleistung, - Identifikation geeigneter Trainingsmethoden zur Leistungsverbesserung im Wendenabschnitt, - Entwicklung von Trainingskonzeptionen zur Planung des wendenspezifischen Trainings. Methoden Der zentrale Bestandteil der Untersuchung lag in einer Wendenanalyse und der Erfassung von Kraftmerkmalen der Beinstreckmuskulatur vor und nach einem 12-wöchigen Trainingsblock zur Verbesserung der Schnellkraftfahigkeiten der Beinextensoren bei Schwimmern einer 1. Bundesligamannschaft. Zur Bestimmung leistungsrelevanter Parameter der Kraulrollwende und des Kraulrollwendenabstoßes wurde im Rahmen des Eingangstests eine Feldstudie durchgeführt. Die quasiexperimentelle Längsschnittstudie diente der Überprüfung von Auswirkungen eines reaktiven Sprungkrafttrainings auf die Leistungsfähigkeit der Beinstreckrnuskulatur und auf die Wendenleistung. Zur Analyse des Wendenabschnitts wurden von jedem Probanden mindestens acht gelungene Wendenversuche (Kraulrollwende) in Wettkampfgeschwindigkeit an einem auf kinematographischen (Videoaufnahmen mit bis zu 125 Bildern/s) und dynamometrischen Messmethoden (Unterwasser-IGaftmessplatte) basierenden Wendenmessplatz (vgl. Kaiser, 2002) aufgenommen. Zusätzlich absolvierten die Probanden einen Standardsprungkrafttest, bestehend aus Squat Jumps, Counter Movement Jumps und Drop Jumps aus verschiedenen Fallhöhen. Zur Bestimmung der Kraftvoraussetzungen der Beinstrechuskulatur wurde eine isometrische Maximalkraftmessung (Kniegelenkwinkel 100°) durchgeführt. Als weitere Erhebungsverfahren dienten die Messung relevanter anthropometrischer Merkmale sowie die Ermittlung persönlicher Kenndaten. Zusätzlich wixde ein Trainingstagebuch angelegt, welches Aufschluss über trainingsquantitative Merkmale erlaubte. ... Ergebnisse und Diskussion Die Ergebnisse der Feldstudie bestätigen die Relevanz der Wendenabstoßleistung für die Höhe der Wendenzeit. Kurze 5 m-Wendenzeiten wurden irn Zusammenhang mit geringen Kontaktzeiten und hohen Abstoßgeschwindigkeiten beobachtet. Die Fähigkeit, in kürzester Kontaktzeit möglichst hohe Abstoßgeschwindigkeiten zu erzeugen, hängt von biokinematischen, biodynamischen und konditionellen Parametern ab. Herauszustellen ist in diesem Zusammenhang der leistungsbestimmende Einfluss der reaktiven Kraftfähigkeit der Beinextensoren im kurzen Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ) für die Bremszeit und der Zusammenhang zwischen Abstoßgeschwindigkeit und Maximalkraftfähigkeit der Beinstrecker sowie der Leistungsfähigkeit im langen DVZ. Zudem ist sowohl die Kontaktzeit als auch der für die Abstoßgeschwindigkeit grundlegende Kraftstoß in erheblichem Maße von der Größe des Kniegelenkwinkels zu Beginn der Abstoßaktion determiniert. Als interessante Beobachtung in Bezug auf strömungsmechanische Beschreibungsgrößen der Abstoßgeschwindigkeit ist auf das Auftreten von Sogkräften nach dem Abstoß von der Beckenwand hinzuweisen, welche möglicherweise die Abstoßgeschwindigkeit positiv beeinflussen können. ...
We are glad to introduce the sixth Journal Club. This edition is focused on several relevant studies published in recent years in the field of Motor Control and Learning, chosen by our Editorial Board members and their colleagues. We hope to stimulate your curiosity in this field and to share with you the passion for sport seen also from the scientific point of view. The Editorial Board members wish you an inspiring lecture.
Nineteen-channel EEGs were recorded from the scalp surface of 30 healthy subjects (16 males and 14 females, mean age: 34 years, SD: 11.7 years) at rest and under trains of intermittent photic stimulation (IPS) at rates of 5, 10 and 20 Hz. Digitalized data were submitted to spectral analysis with fast fourier transformation providing the basis for the computation of global field power (GFP). For quantification, GFP values in the frequency ranges of 5, 10 and 20 Hz at rest were divided by the corresponding data obtained under IPS. All subjects showed a photic driving effect at each rate of stimulation. GFP data were normally distributed, whereas ratios from photic driving effect data showed no uniform behavior due to high interindividual variability. Suppression of alpha-power after IPS with 10 Hz was observed in about 70% of the volunteers. In contrast, ratios of alpha-power were unequivocal in all subjects: IPS at 20 Hz always led to a suppression of alpha-power. Dividing alpha-GFP with 20-Hz IPS by alpha-GFP at rest (R = a-GFPIPS/a-GFPrest) thus resulted in ratios lower than 1. We conclude that ratios from GFP data with 20-Hz IPS may provide a suitable paradigm for further investigations. Key words: EEG, Brain mapping, Intermittent photic stimulation, IPS, Global field power ratios
Altitude training and respiratory muscle training (RMT) have been reported to improve performance in elite and well-trained athletes. Several devices (altitude and RMT) have been developed to help athletes gain the competitive edge. The Elevation Training Mask 2.0 (ETM) purportedly simulates altitude training and has been suggested to increase aerobic capacity (VO2max), endurance performance, and lung function. Twenty-four moderately trained subjects completed 6 weeks of high-intensity cycle ergometer training. Subjects were randomized into a mask (n = 12) or control (n = 12) group. Pre and post-training tests included VO2max, pulmonary function, maximal inspiration pressure, hemoglobin and hematocrit. No significant differences were found in pulmonary function or hematological variables between or within groups. There was a significant improvement in VO2max and PPO in both the control (13.5% and 9.9%) and mask (16.5% and 13.6%) groups. There was no difference in the magnitude of improvement between groups. Only the mask group had significant improvements in ventilatory threshold (VT) (13.9%), power output (PO) at VT (19.3%), respiratory compensation threshold (RCT) (10.2%), and PO at RCT (16.4%) from pre to post-testing. The trends for improvements in VT and PO at VT between groups were similar to improvements in RCT and PO at RCT, but did not reach statistical significance (VT p = 0.06, PO at VT p = 0.170). Wearing the ETM while participating in a 6-week high-intensity cycle ergometer training program does not appear to act as a simulator of altitude, but more like a respiratory muscle training device. Wearing the ETM may improve specific markers of endurance performance beyond the improvements seen with interval training alone.
Die Laufleistung im Mittel- und Langstreckenlauf wird nach bisherigem Modell im Wesentlichen von kardiopulmonalen und metabolen Faktoren bestimmt (Basset & Howley, 2000; di Prampero, 2003). Die Kraftfähigkeit sowie andere neuromuskuläre Größen werden als eine der vielen Einflussgrößen der Lauf-ökonomie erfasst und besitzen eine untergeordnete Rolle. Aus biomechani-scher Sicht scheint diese Einordnung nicht gerechtfertigt zu sein, wird doch stets derjenige Athlet eine höhere Laufleistung erbringen, der über den defi-nierten Weg bzw. die Renndistanz eine höhere Kraftimpulssumme generiert (Heim et al., 2007). Obwohl bekannt ist, dass ein zum Krafttraining simultan ausgeführtes Ausdauertraining die Entwicklung der Schnellkraftfähigkeit nega-tiv beeinflusst (Dudley et al., 1985; Hakkinen et al., 2003; Santtila et al., 2009), zeigt eine Fülle an Studien, dass in umgekehrter Weise ein zum Ausdauertrai-ning begleitend durchgeführtes Krafttraining positive Auswirkungen auf die Laufleistung und deren Einflussfaktoren hat (Hickson et al., 1988; Paavolainen et al., 1999a; Millet et al., 2002; Støren et al., 2008). Die in der Praxis des Mit-tel- und Langstreckenlaufs auftretende Muskelaktion ist der kurze Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ). Aufgrund der relativ eigenständigen Stellung des kurzen DVZ innerhalb der Kraftdimensionen (Gollhofer, 1987) und der interna-tional nicht vorhandenen Differenzierung des kurzen vom langen DVZ bleibt der Einfluss eines begleitenden reaktiven Krafttrainings auf die Laufleistung und die Laufökonomie bei hochtrainierten Mittel- und Langstreckenläufern of-fen. Das Ziel dieser Arbeit war es herauszufinden, ob ein begleitendes reakti-ves Krafttraining im kurzen DVZ die reaktive Leistungsfähigkeit und darüber die Laufleistung und Laufökonomie bei hochtrainierten Mittel- und Langstre-ckenläufern positiv beeinflussen kann.
Dazu wurde eine Gruppe hochtrainierter Mittel- und Langstreckenläufer (n=21) randomisiert in eine Experimental (EXP; n=11) –und Kontrollgruppe (KON; n=10) unterteilt. EXP führte begleitend zum Lauftraining ein achtwöchiges re-aktives Training durch. Vor und nach acht Wochen fanden Messungen zur Erfassung der Schnellkraftfähigkeit in Form des modifizierten Standardsprung-krafttests statt. Die Laufkinematik, Laufökonomie und Laufleistung wurden in Form eines Feldtests in einer Leichtathletikhalle mit einer 200m-Bahn durch-geführt. Aus EXP und KON wurde randomisiert jeweils eine kleinere Stichpro-be (n=4) ausgesucht, bei der das reaktive Kraftverhalten zusätzlich einer elektromyographischen Analyse unterzogen wurde.
Die Mittelwertunterschiede innerhalb der Gruppen vor und nach acht Wochen wurden mit dem t-Test für abhängige Stichproben bestimmt. Um Unterschiede zwischen den Gruppen zu den zwei Messzeitpunkten festzustellen, wurde eine ANOVA mit Messwiederholung angewandt. Das Signifikanzniveau wurde auf p<0,05 gesetzt.
Nach der Trainingsintervention ist bei EXP im modifizierten Standardsprung-krafttest eine höhere Squat-Jump-Höhe und eine anhand des R-Index festge-stellte Zunahme der reaktiven Kraftfähigkeit bei den Drop-Jumps (DJ) zu er-kennen (p<0,05). Die Stützzeit nimmt ex-post bei EXP bei allen Fallhöhen ab (p<0,01 – p<0,05), während die Sprunghöhe vergleichsweise geringere Ver-änderungen zeigt. Die vertikale Stiffness, sowie weitere mechanische Parame-ter wie der Kraftanstieg der Kraft-Zeit-Kurve beim Drop-Jump (ERFD), die mitt-lere Kraft und die exzentrische Leistung nehmen bei EXP bei allen Fallhöhen signifikant zu (p<0,05). KON zeigt nach acht Wochen eine Stagnation und par-tiell sogar eine signifikante Abnahme der reaktiven Leistungsfähigkeit (p<0,05). Das Innervationsmuster bei EXP zeigt für den m. gastrocnemius la-teralis und m. soleus beim DJ30 und DJ40 eine Zunahme der EMG-Aktivität in den funktionellen Phasen der Vorinnervation, der Latenzphase und der frühen Reflexantworten (SLR & MLR). Die willkürliche Aktivität in der späten LER-Phase nimmt dagegen signifikant ab (p<0,05). KON zeigt nach acht Wochen keine signifikanten Unterschiede im EMG-Muster. Zwischen den Gruppen kann ex-post keine signifikante Veränderung der Laufökonomie festgestellt werden (p>0,05). Innerhalb beider Gruppen ist bei 3,89m/s und 4,4m/ eine Tendenz (p<0,1) bis signifikante Abnahme der Sauerstoffaufnahme und der Herzfrequenz erkennbar (p<0,05). Bei der höchsten submaximalen Laufgeschwindigkeit von 5m/s kann dagegen nur bei EXP eine signifikant höhere Laufökonomie festgestellt werden. Die Schrittparameter der Laufkinematik zeigen ex-post keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen (p>0,05). Innerhalb der Gruppen nimmt nur bei der Laufgeschwindigkeit von 5m/s bei EXP die Stützzeit ab, während die Schrittfrequenz zunimmt (p<0,05). KON zeigt nur bei 3,89m/s signifikante Veränderungen der Laufkinematik. Der Interaktionseffekt für die Laufleistung über 1000m zeigt ex-post eine Tendenz zu einer höheren durchschnittlichen Laufgeschwindigkeit von EXP (p<0,1).
Zusammenfassend kann behauptet werden, dass die Laufökonomie und die Laufleistung durch ein begleitendes reaktives Training positiv beeinflusst wer-den. Aufgrund der Spezifität der Muskelaktion im kurzen DVZ ist ein Transfer der adaptiven Mechanismen des reaktiven Krafttrainings in den Laufvorgang erst bei Laufgeschwindigkeiten ≥5m/s zu erkennen. Die Adaptation kann am besten mit einer ex-post höheren neurotendomuskulären Stiffness erklärt wer-den. Aus neuronaler Sicht wird dies durch die Zunahme der EMG-Aktivität in den funktionellen Phasen der Vorinnervation, der Latenzphase und den frühen und mittleren Reflexantworten bestätigt. Aus qualitativer Sicht kann diese Adaptation mit einer „Linksverschiebung“ im Innervationsmuster beschrieben werden. Beim maximalen 1000m-Lauf kann anhand der Regressionsgleichung erkannt werden, dass EXP nach der Trainingsintervention für eine gegebene Stützzeit eine größere Schrittlänge generiert, was den Transfer der erhöhten reaktiven Leistungsfähigkeit in den Laufvorgang bestätigt. Das reine Ausdau-ertraining der Kontrollgruppe führt dagegen nach acht Wochen zu einer Stag-nation bzw. partiellen Abnahme des reaktiven Kraftverhaltens.
Introduction: To date, several meta-analyses clearly demonstrated that resistance and plyometric training are effective to improve physical fitness in children and adolescents. However, a methodological limitation of meta-analyses is that they synthesize results from different studies and hence ignore important differences across studies (i.e., mixing apples and oranges). Therefore, we aimed at examining comparative intervention studies that assessed the effects of age, sex, maturation, and resistance or plyometric training descriptors (e.g., training intensity, volume etc.) on measures of physical fitness while holding other variables constant.
Methods: To identify relevant studies, we systematically searched multiple electronic databases (e.g., PubMed) from inception to March 2018. We included resistance and plyometric training studies in healthy young athletes and non-athletes aged 6 to 18 years that investigated the effects of moderator variables (e.g., age, maturity, sex, etc.) on components of physical fitness (i.e., muscle strength and power).
Results: Our systematic literature search revealed a total of 75 eligible resistance and plyometric training studies, including 5,138 participants. Mean duration of resistance and plyometric training programs amounted to 8.9 ± 3.6 weeks and 7.1±1.4 weeks, respectively. Our findings showed that maturation affects plyometric and resistance training outcomes differently, with the former eliciting greater adaptations pre-peak height velocity (PHV) and the latter around- and post-PHV. Sex has no major impact on resistance training related outcomes (e.g., maximal strength, 10 repetition maximum). In terms of plyometric training, around-PHV boys appear to respond with larger performance improvements (e.g., jump height, jump distance) compared with girls. Different types of resistance training (e.g., body weight, free weights) are effective in improving measures of muscle strength (e.g., maximum voluntary contraction) in untrained children and adolescents. Effects of plyometric training in untrained youth primarily follow the principle of training specificity. Despite the fact that only 6 out of 75 comparative studies investigated resistance or plyometric training in trained individuals, positive effects were reported in all 6 studies (e.g., maximum strength and vertical jump height, respectively).
Conclusions: The present review article identified research gaps (e.g., training descriptors, modern alternative training modalities) that should be addressed in future comparative studies.
There are errors in the Funding section. The correct funding information is as follows: This study is part of the research project "Resistance Training in Youth Athletes" that was funded by the German Federal Institute of Sport Science (ZMVI1-08190114-18). In addition, we acknowledge the support of the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) and Open Access Publishing Fund of University of Potsdam, Germany. The funders had no role in study design, data collection and analysis, decision to publish, or preparation of the manuscript.
Ausgehend von dem gesellschaftlichen Problem des Übergewichts im Kindesalter wird die besondere Bedeutung und Verantwortung des Sportunterrichts für diese Klientel herausgestellt. Dabei wird die These vertreten, dass der Sportunterricht seinem Auftrag nur dann gerecht werden kann, wenn es gelingt, auch übergewichtigen Kindern positive Erfahrungen in Bezug auf Bewegung, Spiel und Sport zu vermitteln. Im Rahmen dieses sportpädagogischen Problemfeldes wurde zunächst ein Fragebogen konzipiert und validiert, der das Wohlbefinden als Indikator für positive Erfahrungen übergewichtiger Schüler mit dem von normalgewichtigen Kindern vergleicht (n = 336). Eine anschließende qualitative Untersuchung in Form von Leitfadeninterviews (mit acht übergewichtigen/adipösen Kindern) ergänzt und konkretisiert die Ergebnisse.
Als wesentliches Resultat konnte die Erkenntnis gewonnen werden, dass das Wohlbefinden – gemessen durch ein faktorenanalytisch generiertes Modell mit den drei Faktoren „Sportunterricht/Sportlehrer“ (Faktor I), „sportliches Selbstwertgefühl“ (Faktor II) und „Mitschüler/Schulzufriedenheit“ (Faktor III) – keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gewichtsklassen zeigt (Faktor I p = .57; Faktor II p = .04; Faktor III p = .23). Übergewichtige Schüler fühlen sich demnach nicht weniger wohl als ihre normalgewichtigen Klassenkameraden, in der Skala sportliches Selbstwertgefühl erzielten sie sogar höhere Werte (Normalgewichtige m = 2,06 ± 0,96; Übergewichtige m = 2,27 ± 0,89). Trotz dieses positiven Befundes verspüren Übergewichtige durchaus so manche Unzufriedenheit. Die Frage nach der Wichtigkeit der bzw. der Zufriedenheit mit den Komponenten Sportunterricht, eigene sportliche Leistung, Zusammenarbeit mit den Mitschülern, Figur und Sportlehrer machte deutlich, dass den Übergewichtigen Figur und sportliche Leistung sehr wichtig sind, sie jedoch nur bedingt damit zufrieden sind. Die Unterschiede in den entsprechenden Skalen erwiesen sich als hoch signifikant (Figur p = .00 d = .28; sportliche Leistung p = .01 d = .29). Die Überprüfung der Frage F1.2 hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Aussagen zum Wohlbefinden lieferte lediglich ein signifikantes Ergebnis (p = .01) mit mittlerem Effekt (d = .48). Übergewichtige Mädchen gaben im Faktor „Mitschüler/Schulzufriedenheit“ höhere Werte an (m = 3,27 ± 0,66) als übergewichtige Jungen (m = 2,93 ± 0,75). Daraus lässt sich schließen, dass sich die weiblichen Übergewichtigen besser von ihren Mitschülern verstanden und unterstützt fühlen und sie eine allgemein größere Schulzufriedenheit verspüren als die männliche Vergleichsgruppe.
Die Auswertung in Bezug auf die Herkunft der Schüler lieferte keine signifikanten Ergebnisse. Dieser Befund deutet auf eine gelungene Integration der ausländischen Schüler hin, die aber möglicherweise aufgrund des hohen Ausländeranteils im Stadtgebiet Offenbach nicht repräsentativ ist.
Die Auswertung der Interviews zeigte, dass der positive Selbstwert auf ein hohes Maß an sozialer Anerkennung zurückzuführen ist. Entgegen zahlreichen theoretischen Vorannahmen berichtete kein Kind von anhaltenden Diskriminierungen oder Schamgefühlen aufgrund seines Gewichts. Die Bedeutung der eigenen sportlichen Leistung zeichnete sich mehrfach als Schlüsselkriterium im Umgang mit der pädagogischen Herausforderung, dem Erschaffen eines Problembewusstseins, ohne den Selbstwert und die Freude am Sporttreiben zu trüben, ab. Übergewichtige Kinder messen der Leistung einen hohen Stellenwert bei und erkennen in der Hoffnung einer möglichen Verbesserung, dass eine Reduktion des Gewichtes vorteilhaft ist.
Water-filtered infrared-A (wIRA) can act as a penetration enhancer for topically applied substances
(2008)
Background: Water-filtered infrared-A (wIRA) irradiation has been shown to enhance penetration of clinically used topically applied substances in humans through investigation of functional effects of penetrated substances like vasoconstriction by cortisone.
Aim of the study: Investigation of the influence of wIRA irradiation on the dermatopharmacokinetics of topically applied substances by use of optical methods, especially to localize penetrating substances, in a prospective randomised controlled study in humans.
Methods: The penetration profiles of the hydrophilic dye fluorescein and the lipophilic dye curcumin in separate standard water-in-oil emulsions were determined on the inner forearm of test persons by tape stripping in combination with spectroscopic measurements. Additionally, the penetration was investigated in vivo by laser scanning microscopy. Transepidermal water loss, hydration of the epidermis, and surface temperature were determined. Three different procedures (modes A, B, C) were used in a randomised order on three separate days of investigation in each of 12 test persons. In mode A, the two dyes were applied on different skin areas without water-filtered infrared-A (wIRA) irradiation. In mode B, the skin surface was irradiated with wIRA over 30 min before application of the two dyes (Hydrosun® radiator type 501, 10 mm water cuvette, orange filter OG590, water-filtered spectrum: 590–1400 nm with dominant amount of wIRA). In mode C, the two dyes were applied and immediately afterwards the skin was irradiated with wIRA over 30 min. In all modes, tape stripping started 30 min after application of the formulations. Main variable of interest was the ratio of the amount of the dye in the deeper (second) 10% of the stratum corneum to the amount of the dye in the upper 10% of the stratum corneum.
Results: The penetration profiles of the hydrophilic fluorescein showed in case of pretreatment or treatment with wIRA (modes B and C) an increased penetration depth compared to the non-irradiated skin (mode A): The ratio of the amount of the dye in the deeper (second) 10% of the stratum corneum to the amount of the dye in the upper 10% of the stratum corneum showed medians and interquartile ranges for mode A of 0.017 (0.007/0.050), for mode B of 0.084 (0.021/0.106), for mode C of 0.104 (0.069/0.192) (difference between modes: p=0.0112, significant; comparison mode A with mode C: p<0.01, significant). In contrast to fluorescein, the lipophilic curcumin showed no differences in the penetration kinetics, in reference to whether the skin was irradiated with wIRA or not. These effects were confirmed by laser scanning microscopy. Water-filtered infrared-A irradiation increased the hydration of the stratum corneum: transepidermal water loss rose from approximately 8.8 g m-2 h-1 before wIRA irradiation to 14.2 g m-2 h-1 after wIRA irradiation and skin hydration rose from 67 to 87 relative units. Skin surface temperature increased from 32.8°C before wIRA to 36.4°C after wIRA irradiation.
Discussion: The better penetration of the hydrophilic dye fluorescein after or during skin irradiation (modes B and C) can be explained by increased hydration of the stratum corneum by irradiation with wIRA.
Conclusions: As most topically applied substances for the treatment of patients are mainly hydrophilic, wIRA can be used to improve the penetration of substances before or after application of substances – in the first case even of thermolabile substances – with a broad clinical relevance as a contact free alternative to an occlusive dressing.
Fit to play : posture and seating position analysis with professional musicians - a study protocol
(2017)
Background: Musical performance-associated musculoskeletal disorders (MSD) are a common health problem among professional musicians. Considering the manifold consequences arising for the musicians, they can be seen as a threat for their professional activity. String players are the most affected group of musicians in this matter. Faults in upper body posture while playing the instrument, causing un-ergonomic static strain on the back and unergonomic limp-movements, are a main reason for musculoskeletal disorders and pain syndromes.
Methods: A total of 66 professional musicians, divided into three groups, are measured.
The division is performed by average duration of performance, intensity of daily exercise and professional experience. Video raster stereography, a three-dimensional analysis of the body posture, is used to analyse the instrument-specific posture. Furthermore the pressure distribution during seating is analysed. Measurements are performed because the musician is sitting on varying music chairs differing in structure and/or construction of the seating surface. The measurements take place in habitual seating position as well as during playing the instrument.
Results: To analyse the influence of different chairs, ANOVA for repeated measurements or Friedman-test is used, depending on normality assumptions. Comparison of posture between amateur musicians, students, and professional orchestral musicians is carried out the non-parametric Jonckheere-Terpstra-test.
Conclusions: Our method attempts to give the musicians indications for the right music chair choice by analyzing the chair concepts, so that thereby preemptively MSD can be reduced or prevented.
Introduction: Musicians often perform in forced postures over a long period of time, which in the worst case may lead to playing-related musculoskeletal disorders. In this context, the ergonomics of the musician's chair (construction and surface quality) can be an influencing factor, with impact on the seating position of the upper body and the pressure distribution of the bottom. Therefore, the relationship between different musician chairs and musicians of different playing levels (professional, amateur or student) was analyzed in order to gain useful insights whether playing experience, playing level, playing style (symmetrical or asymmetrical) or gender have an impact.
Method: The total dataset of 47 musicians (3 playing levels: professional, amateur, student) were analysed on six musician chairs with different ergonomic layout. Sitting on each chair without instrument (condition 1) and with instrument (condition 2), the upper body posture (videorasterstereography) and the seat pressure (load distribution) were recorded.as Also, a subjective assessment concerning constitutional data, sitting behaviour, prevailing pain in the musculoskeletal system, sport activity and chair comfort rating, was completed using a questionnaire.
Results: There were significant differences shown in 6 of 17 variables, where all between and within factors were accounted for with a MANOVA. Two measurements of the upper body posture (scapular distance and scapular height) differentiated between playing level. Four of the pressure measurements (pressure under the sit bone and the thigh for the left and the right side) differentiated between chairs and the two conditions (with and without instrument). Chairs with soft cushioning had a mean pressure reduction of about 30%. The pressure was increased by about 10% while playing an instrument. Subjective rating was correlated to age for some of the chairs.
Discussion: Differences between chairs are mainly associated with the pressure distribution under the sitting surface. Playing with an instrument puts an additional force onto the surface of the chair that is more than the weight of the instrument. No relationship between pressure data and upper body posture data could be found. Therefore, it can be speculated that the intersubject variability is larger than systematic differences introduced by the chair or instrument.
Background: Effects of playing high stringed bow instruments on the upper body posture have not been analysed so far. The instrument-specific seating position when playing in an orchestra is compared to the habitual seating position.
Methods: Three dimensional back scans were performed in 13 professional violinists and viola players of a radio orchestra (8 f / 5 m). Trunk position in their habitual seating position and in the instrument- specific seating position imitating playing was compared. Statistical differences were calculated using Wilcoxon Matched Pairs Test with Bonferroni Holm correction.
Results: Significant differences were found between the seated position with instrument and without (p < 0.001, 0.03, 0.02 or 0.01) in the spine (trunk length, sagittal trunk decline, lumbar bending angle, maximal rotation, standard deviation rotation, lumbar lordosis), the shoulder (scapula distance, scapula rotation, scapula angle right) and pelvis distance.
Conclusions: Playing an instrument changes the static seating position by increased rotation of the spine and specific shoulder adaptations holding the instrument (left arm) and the bow (right arm), with minor effects on the pelvis. This forced position may result in chronic health effects. The method used in this study is an approach to better understand the involved muscular structures and possible resulting health damages.
Objective: Classifications of posture deviations are only possible compared with standard values. However, standard values have been published for healthy male adults but not for female adults.
Design: Observational study.
Setting: Institute of Occupational Medicine, Social Medicine and Environmental Medicine, Goethe-University Frankfurt/Main.
Participants: 106 healthy female volunteers (21–30 years old; 25.1±2.7 years) were included. Their body weight ranged from 46 to 106 kg (60.3±7.9 kg), the heights from 1.53 to 1.82 m (1.69±0.06 m) and the body mass index from 16.9 kg/m² to 37.6 kg/m² (21.1±2.6 kg/m²).
Outcome measures: A three-dimensional back scan was performed to measure the upper back posture in habitual standing. The tolerance ranges and CI were calculated. Group differences were tested by the Wilcoxon Mann-Whitney U test.
Results: In normal posture, the spinal column was marginally twisted to the left, and the vertebrae were marginally rotated to the right. The kyphosis angle is larger than the lumbar angle. Consequently, a more kyphotic posture is observed in the sagittal plane. The habitual posture is slightly scoliotic with a rotational component (scapular depression right, right scapula marginally more dorsally, high state of pelvic right, iliac right further rotated anteriorly).
Conclusions: Healthy young women have an almost ideally balanced posture with minimal ventral body inclination and a marginal scoliotic deviation. Compared with young males, women show only marginal differences in the upper body posture. These values allow a comparison to other studies, both for control and patient data, and may serve as guideline in both clinical practice and scientific studies.
Background: How a dentist works, such as the patterns of movements performed daily, is also largely affected by the workstation Dental tasks are often executed in awkward body positions, thereby causing a very high degree of strain on the corresponding muscles. The objective of this study is to detect those dental tasks, during which awkward postures occur most frequently. The isolated analysis of static postures will examine the duration for which these postures are maintained during the corresponding dental, respectively non-dental, activities.
Methods: 21 (11f/10 m) dentists (age: 40.1 ± 10.4 years) participated in this study. An average dental workday was collected for every subject. To collect kinematic data of all activities, the CUELA system was used. Parallel to the kinematic examination, a detailed computer-based task analysis was conducted. Afterwards, both data sets were synchronized based on the chronological order of the postures assumed in the trunk and the head region. All tasks performed were assigned to the categories "treatment" (I), "office" (II) and "other activities" (III). The angle values of each body region (evaluation parameter) were examined and assessed corresponding to ergonomic standards. Moreover, this study placed a particular focus on static positions, which are held statically for 4 s and longer.
Results: For "treatment" (I), the entire head and trunk area is anteriorly tilted while the back is twisted to the right, in (II) and (III) the back is anteriorly tilted and twisted to the right (non-neutral position). Static positions in (I) last for 4–10s, static postures (approx. 60%) can be observed while in (II) and (III) in the back area static positions for more than 30 s are most common. Moreover, in (II) the back is twisted to the right for more than 60 s in 26.8%.
Conclusion: Awkward positions are a major part of a dentists’ work. This mainly pertains to static positions of the trunk and head in contrast to "office work." These insights facilitate the quantitative description of the dentist profession with regard to the related physical load along with the health hazards to the musculoskeletal system. Moreover, the results allow for a selective extraction of the most unfavorable static body positions that dentists assume for each of the activities performed.
Background: This study aims at identifying orthodontic activities with the highest frequency of unfavorable/awkward and static postures held over a period of more than 4 s based on kinematic analysis. Moreover, a separate analysis of static postures for orthodontic and non-orthodontic activities serves to evaluate the duration for which these particular postures are assumed.
Methods: In total, 21 (13f/8 m) orthodontists (age: 31.5 ± 3.8 years) participated in this study. CUELA, a personal measurement system, was used to collect kinematic data for all orthodontic activities in a working day. Angle values of the head and torso were evaluated in accordance with ergonomic standards. Only those postures that were held statically for 4 s and longer were selected for further analysis. Alongside the kinematic analysis, the activities performed on-site were also subject to a detailed computerized analysis. The synchronization of data collected from both measurements arranges the patterns of posture found chronologically and in conjunction with the orthodontic activities performed ((I) "treatment" (II) "office" and (III) "other activities").
Results: For (I) we observed an anterior inclination of the head and torso area as well as a twist of the head and neck area to the right. We found anterior back inclination and lateral back torsion to the right for (II) and (III). If, furthermore, we differentiate the duration of static postures, there are primarily short to medium-term (4–30s) static postures identified for (I). Also, categories (II) and (III) predominantly demonstrate static back postures with a duration of up to 30 s. With regard to (II) we observed that the back is ventrally inclined for 10.1% of the total activity duration.
Conclusions: During treatment static strains are observed in the entire head and torso area. On the contrary, static postures prevalent in the torso area are essential for activities of the other categories, particularly office work. These findings allow for a careful selection of unfavorable and static postures for each of the activities performed and help to develop specific preventive measures.
Background: Up to 80% of breast cancer patients suffer from Cancer Related Cognitive Impairments (CRCI). Exercise is suggested as a potential supportive care option to reduce cognitive decline in cancer patients. This study will investigate the effects of a high-intensity interval endurance training (HIIT) on CRCI in breast cancer patients. Potentially underlying immunological and neurobiological mechanisms, as well as effects on patients’ self-perceived cognitive functioning and common cancer related side-effects, will be explored.
Methods: A single-blinded randomized controlled trial will be carried out. The impact of HIIT on CRCI will be compared to that of a placebo-intervention (supervised myofascial release training). Both interventions will be conducted simultaneously with the patients’ first-line chemotherapy treatment typically lasting 12–18 weeks. Fifty-nine women with breast cancer will be included in each of the two groups. The study is powered to detect (α = .05, β = .2) a medium effect size difference between the two groups (d = .5) in terms of patients’ change in cognitive testing performances, from baseline until the end of the exercise-intervention. The cognitive test battery, recommended by the International Cancer and Cognition Task Force to assess CRCI, will be used as primary measure. This includes the Hopkins Verbal Learning Test (learning/verbal memory), the Controlled Oral Word Association Test (verbal fluency) and the Trail-Making-Test A/B (attention/set-switching). The following endpoints will be assessed as secondary measures: Go-/No-Go test performance (response inhibition), self-perceived cognitive functioning, serum levels of pro- and antiinflammatory markers (tumor necrosis factor alpha, Interleukin-6, Interleukin-1 alpha, Interleukin-1 beta, C-reactive protein, Interleukin-1 receptor antagonist and Interleukin-10), serum levels of neurotrophic and growth factors (brain-derived neurotrophic factor, insulin-like growth factor 1 and vascular endothelial growth factor), as well as common cancer-related side effects (decrease in physical capacity, fatigue, anxiety and depression, sleep disturbances, quality of life and chemotherapy compliance).
Discussion: This study will provide data on the question whether HIIT is an effective supportive therapy that alleviates CRCI in breast cancer patients. Moreover, the present study will help shed light on the underlying mechanisms of potential CRCI improving effects of exercise in breast cancer patients.
Trial registration: DRKS.de, German Clinical Trials Register (DRKS), ID: DRKS00011390, Registered on 17 January 2018.
Motion analysis in the field of dentistry : a kinematic comparison of dentists and orthodontists
(2016)
Objectives: To conduct a kinematic comparison of occupational posture in orthodontists and dentists in their workplace.
Design: Observational study.
Setting: Dentist surgeries and departments of orthodontics at university medical centres in Germany.
Participants: A representative sample of 21 (10 female, 11 male) dentists (group G1) and 21 (13 female, 8 male) orthodontists (G2) with one male dropout in G2.
Outcome measures: The CUELA (computer-assisted acquisition and long-term analysis of musculoskeletal loads) system was used to analyse occupational posture. Parallel to the recording through the CUELA system, a software-supported analysis of the activities performed (I: treatment; II: office; III: other activities) was carried out. In line with ergonomic standards the measured body angles are categorised into neutral, moderate and awkward postures. Activities between the aforementioned groups are compared using the stratified van Elteren U test and the Wilcoxon–Mann–Whitney U test. All p values are subject to the Bonferroni–Holm correction. The level of significance is set at 5%.
Results: The percentage of time spent on activities in categories I–II–III was as follows: dentists 41%–23%–36% and orthodontists 28%–37%–35%. The posture analysis of both groups showed, for all percentiles (P5–95), angle values primarily in the neutral or moderate range. However, depending on the activity performed, between 5% and 25% of working hours were spent in unfavourable postures, especially in the head-and-neck area. Orthodontists have a greater tendency than dentists to perform treatment activities with the head and torso in unfavourable positions. The statistically significant differences between the two groups with regard to the duration and the relevance of the activities performed confirm this assumption for all three categories (p<0.01, p<0.05).
Conclusions: Generally, both groups perform treatment activities in postures that are in the neutral or medium range; however, dentists had slightly more unfavourable postures during treatment for a greater share of their work day.
Background: Arising from the relevance of sensorimotor training in the therapy of nonspecific low back pain patients and from the value of individualized therapy, the present trial aims to test the feasibility and efficacy of individualized sensorimotor training interventions in patients suffering from nonspecific low back pain.
Methods and study design: A multicentre, single-blind two-armed randomized controlled trial to evaluate the effects of a 12-week (3 weeks supervised centre-based and 9 weeks home-based) individualized sensorimotor exercise program is performed. The control group stays inactive during this period. Outcomes are pain, and pain-associated function as well as motor function in adults with nonspecific low back pain. Each participant is scheduled to five measurement dates: baseline (M1), following centre-based training (M2), following home-based training (M3) and at two follow-up time points 6 months (M4) and 12 months (M5) after M1. All investigations and the assessment of the primary and secondary outcomes are performed in a standardized order: questionnaires – clinical examination – biomechanics (motor function). Subsequent statistical procedures are executed after the examination of underlying assumptions for parametric or rather non-parametric testing.
Discussion: The results and practical relevance of the study will be of clinical and practical relevance not only for researchers and policy makers but also for the general population suffering from nonspecific low back pain.
Background: We aimed to investigate the potential effects of a 4-week motor–cognitive dual-task training on cognitive and motor function as well as exercise motivation in young, healthy, and active adults.
Methods: A total of 26 participants (age 25 ± 2 years; 10 women) were randomly allocated to either the intervention group or a control group. The intervention group performed a motor–cognitive training (3×/week), while the participants of the control group received no intervention. Before and after the intervention period of 4 weeks, all participants underwent cognitive (d2-test, Trail Making Test) and motor (lower-body choice reaction test and time to stabilization test) assessments. Following each of the 12 workouts, self-reported assessments (rating of perceived exertion, enjoyment and pleasant anticipation of the next training session) were done. Analyses of covariances and 95% confidence intervals plotting for between group and time effects were performed.
Results: Data from 24 participants were analysed. No pre- to post-intervention improvement nor a between-group difference regarding motor outcomes (choice-reaction: F = 0.5; time to stabilization test: F = 0.7; p > 0.05) occurred. No significant training-induced changes were found in the cognitive tests (D2: F = 0.02; Trail Making Test A: F = 0.24; Trail Making Test B: F = 0.002; p > 0.05). Both enjoyment and anticipation of the next workout were rated as high.
Discussion: The neuro-motor training appears to have no significant effects on motor and cognitive function in healthy, young and physically active adults. This might be explained in part by the participants’ very high motor and cognitive abilities, the comparably low training intensity or the programme duration. The high degree of exercise enjoyment, however, may qualify the training as a facilitator to initiate and maintain regular physical activity. The moderate to vigorous intensity levels further point towards potential health-enhancing cardiorespiratory effects.
Background: Although anterior cruciate ligament (ACL) tear-prevention programs may be effective in the (secondary) prevention of a subsequent ACL injury, little is known, yet, on their effectiveness and feasibility. This study assesses the effects and implementation capacity of a secondary preventive motor-control training (the Stop-X program) after ACL reconstruction.
Methods and design: A multicenter, single-blind, randomized controlled, prospective, superiority, two-arm design is adopted. Subsequent patients (18–35 years) with primary arthroscopic unilateral ACL reconstruction with autologous hamstring graft are enrolled. Postoperative guideline rehabilitation plus Classic follow-up treatment and guideline rehabilitation plus the Stop-X intervention will be compared. The onset of the Stop-X program as part of the postoperative follow-up treatment is individualized and function based. The participants must be released for the training components. The endpoint is the unrestricted return to sport (RTS) decision. Before (where applicable) reconstruction and after the clearance for the intervention (aimed at 4–8 months post surgery) until the unrestricted RTS decision (but at least until 12 months post surgery), all outcomes will be assessed once a month. Each participant is consequently measured at least five times to a maximum of 12 times. Twelve, 18 and 24 months after the surgery, follow-up-measurements and recurrence monitoring will follow. The primary outcome assessement (normalized knee-separation distance at the Drop Jump Screening Test (DJST)) is followed by the functional secondary outcomes assessements. The latter consist of quality assessments during simple (combined) balance side, balance front and single-leg hops for distance. All hop/jump tests are self-administered and filmed from the frontal view (3-m distance). All videos are transferred using safe big content transfer and subsequently (and blinded) expertly video-rated. Secondary outcomes are questionnaires on patient-reported knee function, kinesiophobia, RTS after ACL injury and training/therapy volume (frequency – intensity – type and time). All questionnaires are completed online using the participants’ pseudonym only.
Group allocation is executed randomly. The training intervention (Stop-X arm) consists of self-administered home-based exercises. The exercises are step-wise graduated and follow wound healing and functional restoration criteria. The training frequency for both arms is scheduled to be three times per week, each time for a 30 min duration. The program follows current (secondary) prevention guidelines.
Repeated measurements gain-score analyses using analyses of (co-)variance are performed for all outcomes.
Trial registration: German Clinical Trials Register, identification number DRKS00015313. Registered on 1 October 2018.
Patienten mit chronisch-unspezifischen Nackenschmerzen weisen Studien zufolge ein gegenüber symptomfreien Personen pathologisch verändertes Bewegungsverhalten der Halswirbelsäule auf. Aktuelle Untersuchungen bestätigen dabei eine im Vergleich zu gesunden, symptomfreien Probanden verminderte Beweglichkeit der Zervikalregion. Mit dem Fokus auf sensomotorische Funktionen deuten Studien zudem ein erhöhtes Maß an nicht-intendierter Bewegungsvariabilität sowie ein vermindertes Maß an Nebenbewegungen in andere Ebenen bei der Durchführung zweidimensionaler Bewegungsabfolgen an. Demgegenüber verändert sich bei symptomfreien Personen das zervikale Bewegungs-verhalten im Altersverlauf. Aktuelle Untersuchungen indizieren dabei eine im Alter erhöhte Bewegungsvariabilität. Zusätzlich indizieren Studien ein mit zunehmendem Alter geringer werdendes maximales Bewegungsausmaß der Halswirbelsäule. Publizierte Normwerte drücken diese altersabhängigen Veränderungen jedoch nur grob kategorisierend für größere Altersspannen aus. Daten zu möglichen Zuordnungsmöglichkeiten von Patienten und gesunden Personen anhand trennscharfer Schwellenwerten zum Bewegungsausmaß und zur Bewegungskonsistenz fehlen gänzlich.Vor diesem Hintergrund war das Ziel der Studie die Entwicklung und Validierung klassifikatorischer Modelle zur Diskriminierung von symptomatischem und asympto-matischem zervikalem Bewegungsverhalten. Symptomfreie Probanden (120) wurden konsekutiv der Modellentwicklung (n = 100, 18 – 75 Jahre, 36 f) bzw. der Modellvalidierung zugeteilt (n = 20, 23 – 75 Jahre, 15 f). Zusätzlich wurden zur Modellvalidierung ebenfalls 20 Patienten mit chronisch-unspezifischen Nackenschmerzen eingeschlossen (22 – 71 Jahre, 15 f). Alle Probanden absolvierten initial eine Bewegungsanalyse zur Erhebung des Bewegungsverhaltens der Halswirbelsäule. Diese beinhaltet ein Set zu fünf repetitiven zervikalen Flexions-/Extensions-Bewegungszyklen. Die kinematischen Variablen wurden dabei ultraschalltopometrisch erfasst. Diese standardisierte Erhebung erfolgte in stabiler aufrechter Positionierung und selbstgewählter Geschwindigkeit unter Verwendung eines nichtinvasiven 3D-Bewegungsanalysesystems. Die kinematischen Charakteristika, bestehend aus maximalem Bewegungsausmaß in der Sagittalebene (ROM), den Variationskoeffizienten (CV) sowie den mittleren Nebenbewegungen in Frontal- und Transversalebene (NEB) wurden final aus den Rohdaten berechnet. Im Anschluss erfolgte die Modellentwicklung auf Basis von Cut-Offs. Dies geschah mittels der Erstellung von voraussetzungskonformen linearen Regressionsmodellen. Unabhängige Variable war dabei das Alter, die abhängige Variable stellte das jeweilige kinematische Charakteristikum dar. Die Cut-Offs beschrieben jeweils die Prognose-Konfidenzintervalle der Regressionsgeraden (90% Prognose-Konfidenzintervall für individuelle Werte (ind) und 95% Prognose-Konfidenzintervall für Mittelwerte (MW)). Die Werte der kinematischen Analyse jedes Probanden, der in die Modellvalidierung der entwickelten Cut-Offs eingeschlossen wurde, wurden anschließend mittels dieser Cut-Offs klassifiziert als ‘asymptomatisch’ oder ‘symptomatisch’. Auf der Basis dieser Zuteilung wurden die Cut-Offs stringent mittels Vierfeldertafeln auf ihre Trennschärfe in der Diskriminierung von chronisch-unspezifischen Nackenschmerzpatienten und symptomfreien Personen überprüft. Alle entwickelten Modelle wiesen einen gerichteten linearen Zusammenhang zwischen Alter und dem jeweiligen kinematischen Charakteristikum auf. Auf Basis der internen Validierung beinhaltet das 95%-Konfidenzintervall der Steigung der Regressionsgeraden in dem vorliegenden Modell den Nullwert nicht und schließt zudem bei allen drei Modellen die bei der Erstellung des Modells gefundene Steigung ein. Bei der Modellvalidierung ergab die Bewertung der Vierfeldertafeln überzufällige Unterschiede zwischen erwarteter und beobachteter Häufigkeitsverteilung der mittels Prognose-Konfidenzintervalle für Mittelwerte für ROM (ROMMW; Chi2= 6.8; p< .01) und CV (CVMW; Chi2= 6.42; p< .05) klassierten kinematischen Größen, nicht jedoch für die vier anderen Klassifikatoren (p> .05). Im Anschluss ergab die Analyse der Trennschärfe der Modelle mit überzufälliger Merkmalsverteilung eine Sensitivität von 60 % für ROMMW und von 75 % für CVMW. Die Spezifität betrug 85 % für ROMMW und 65 % für CVMW. Die Resultate demonstrieren einerseits einen linearen Zusammenhang von Alter und verschiedener kinematischer Charakteristika sowie eine überzufällige Merkmalsverteilung für die Modelle ROMMW und CVMW mit ausreichender Spezifität und Sensitivität und – daraus hervorgehend – eine ausreichende Trennschärfe der klassifikatoren in der Differenzierung von symptomatischen und asymptomatischen Bewegungsmustern. Die Resultate sind einerseits im Einklang mit anderen – kategorisierenden – Studienresultaten und ergänzen andererseits – durch die Erstellung und Bewertung trennscharfer Klassifikatoren – den aktuellen Forschungsstand konsekutiv. Die Trennschärfe-Indizes bewegen sich dabei in vergleichbarer Größenordnung wie andere (subjektive) Klassifikatoren (z.B. Schmerzstärke) zur Einordnung von Nackenschmerzpatienten. Insbesondere in der individuellen Beurteilung, aber auch für mögliche prospektive Vergleiche sind valide Ein ordnungskriterien von Belangen und bieten gegenüber einfachen kategorisierenden Gruppenwerten genauere und verlässlichere Klassierungen. Zukünftige Forschungsaktivitäten sollten sich insbesondere mit der Übertragbarkeit vorliegender Cut-Offs auf interventionsinduzierte individuelle Veränderungen auseinandersetzen.
Triathlon is a popular sport for both recreational and competitive athletes. This study investigated the rates and patterns of stress fractures in the German national triathlon squad. We developed a web-based retrospective questionnaire containing questions about the frequency of stress fractures, anatomic localisation and associated risk factors. The survey was conducted as an explorative cross-sectional study. Eighty-six athletes completed the questionnaire. Twenty athletes (23%) sustained at least one stress fracture. All documented stress fractures were located in the lower extremities. Factors associated with a higher risk for stress fractures were female gender, competitive sport prior to triathlon career, Vitamin D or iron deficiency, menstrual disturbances and a high number of annual training hours. Disseminating knowledge among athletes and their professional community in order to raise awareness about early symptoms and relevant risk factors could help to improve prevention and reduce the incidence of stress fractures.
Stabilization exercise (SE) is evident for the management of chronic non-specific low back pain (LBP). The optimal dose-response-relationship for the utmost treatment success is, thus, still unknown. The purpose is to systematically review the dose-response-relationship of stabilisation exercises on pain and disability in patients with chronic non-specific LBP. A systematic review with meta-regression was conducted (Pubmed, Web of Knowledge, Cochrane). Eligibility criteria were RCTs on patients with chronic non-specific LBP, written in English/German and adopting a longitudinal core-specific/stabilising/motor control exercise intervention with at least one outcome for pain intensity and/or disability. Meta-regressions (dependent variable = effect sizes (Cohens d) of the interventions (for pain and for disability), independent variable = training characteristics (duration, frequency, time per session)), and controlled for (low) study quality (PEDro) and (low) sample sizes (n) were conducted to reveal the optimal dose required for therapy success. From the 3,415 studies initially selected, 50 studies (n = 2,786 LBP patients) were included. N = 1,239 patients received SE. Training duration was 7.0 ± 3.3 weeks, training frequency was 3.1 ± 1.8 sessions per week with a mean training time of 44.6 ± 18.0 min per session. The meta-regressions’ mean effect size was d = 1.80 (pain) and d = 1.70 (disability). Total R2 was 0.445 and 0.17. Moderate quality evidence (R2 = 0.231) revealed that a training duration of 20 to 30 min elicited the largest effect (both in pain and disability, logarithmic association). Low quality evidence (R2 = 0.125) revealed that training 3 to 5 times per week led to the largest effect of SE in patients with chronic non-specific LBP (inverted U-shaped association). In patients with non-specific chronic LBP, stabilization exercise with a training frequency of 3 to 5 times per week (Grade C) and a training time of 20 to 30 min per session (Grade A) elicited the largest effect on pain and disability.
Aim of the study: Investigation, whether water-filtered infrared-A (wIRA) irradiation during moderate bicycle ergometer endurance exercise has effects especially on local fat reduction and on weight reduction beyond the effects of ergometer exercise alone.
Methods: Randomised controlled study with 40 obese females (BMI 30-40 (median: 34.5), body weight 76-125 (median: 94.9) kg, age 20-40 (median: 35.5) years, isocaloric nutrition), 20 in the wIRA group and 20 in the control group. In both groups each participant performed 3 times per week over 4 weeks for 45 minutes bicycle ergometer endurance exercise with a constant load according to a lactate level of 2 mmol/l (aerobic endurance load, as determined before the intervention period). In the wIRA group in addition large parts of the body (including waist, hip, and thighs) were irradiated during all ergometries of the intervention period with visible light and a predominant part of water-filtered infrared-A (wIRA), using the irradiation unit “Hydrosun® 6000” with 10 wIRA radiators (Hydrosun® Medizintechnik, Müllheim, Germany, radiator type 500, 4 mm water cuvette, yellow filter, water-filtered spectrum 500-1400 nm) around a speed independent bicycle ergometer.
Main variable of interest: change of “the sum of circumferences of waist, hip, and both thighs of each patient” over the intervention period (4 weeks). Additional variables of interest: body weight, body mass index BMI, body fat percentage, fat mass, fat-free mass, water mass (analysis of body composition by tetrapolar bioimpedance analysis), assessment of an arteriosclerotic risk profile by blood investigation of variables of lipid metabolism (cholesterol, triglycerides, high density lipoproteins HDL, low density lipoproteins LDL, apolipoprotein A1, apolipoprotein B), clinical chemistry (fasting glucose, alanin-aminotransferase ALT (= glutamyl pyruvic transaminase GPT), gamma-glutamyl-transferase GGT, creatinine, albumin), endocrinology (leptin, adiponectin (= adipo Q), homocysteine, insulin). All variables were at least measured before and after the intervention period. Ergometry (ECG, blood pressure behaviour, lactate curve with power at 2, 3 and 4 mmol/l) before the intervention period. In addition: nutrition training ahead of and during the intervention period with a nutrition protocol over one week for assessment of the daily energy intake; calculation of basic metabolic rate and total energy requirement. Assessment of undesired effects.
Only methods of non-parametric statistics were used, both descriptive (median, percentiles of 25 and 75 (= interquartile range), minimum, maximum) and confirmatory (two-sided Mann-Whitney U test for unpaired samples for the only one main variable of interest). Total error probability: .05 (5%). An intention to treat analysis ITT with last observed carry forward method was used preferably (presented results) and in addition an on treatment analysis OT. Only 2 (treatment group) and 4 (control group) drop-outs occurred (mostly due to lack of time).
Results: The “sum of circumferences of waist, hip, and both thighs of each patient” decreased during the 4 weeks significantly more (p<.001) in the wIRA group than in the control group: medians and interquartile ranges: -8.0 cm (-10.5 cm/-4.1 cm) vs. -1.8 cm (-4.4 cm/0.0 cm).
As well “body weight of each patient” decreased during the 4 weeks markedly more in the wIRA group than in the control group: medians and interquartile ranges: -1.9 kg (-4.0 kg/0.0 kg) vs. 0.0 kg (-1.5 kg/+0.4 kg); median of body weight changed from 99.3 kg to 95.6 kg (wIRA) vs. 89.9 kg to 89.6 kg (control). A similar effect showed the body mass index BMI.
Blood variables of interest remained unchanged or showed some slight improvements during the treatment period, concerning most variables with no obvious differences between the two groups; insulin showed a slight trend to decrease in the wIRA group and to increase in the control group.
Undesired effects of the treatment were not seen.
Discussion: The results of the study suggest, that wIRA – during moderate bicycle ergometer endurance exercise as lipolytic stimulus – increases local lipolysis with a local fat reduction (thighs) in the otherwise bradytrophic fatty tissue. The presumably underlying mechanisms of wIRA have already been proven: wIRA acts both by thermal effects and by non-thermal effects. Thermal effects of wIRA are the generation of a therapeutic field of warmth with the increase of tissue temperature, tissue oxygen partial pressure, and tissue blood flow, and by this regional metabolism. As fatty tissue normally has a slow metabolism (bradytrophic and hypothermic tissue) with a low rate of lipolysis, wIRA can increase lipolysis in fatty tissue and the mobilized fats are burned in musculature during the ergometer exercise.
Conclusion: The results of the study indicate, that wIRA irradiation during moderate ergometer endurance exercise can be used – in combination with an appropriate nutrition – to improve body composition, especially local fat distribution, and the reduction of fat and body weight in obese persons.
Keywords: water-filtered infrared-A (wIRA), weight reduction, local fat reduction, bicycle ergometer endurance exercise, lipolysis, randomised controlled study, intervention trial, body weight, body mass index BMI, analysis of body composition, tetrapolar bioimpedance analysis, lactate, lipid metabolism, cholesterol, triglycerides, high density lipoproteins HDL, low density lipoproteins LDL
Aim of the study: Investigation, whether water-filtered infrared-A (wIRA) irradiation during moderate bicycle ergometer endurance exercise has effects especially on local fat reduction and on weight reduction beyond the effects of ergometer exercise alone.
Methods: Randomised controlled study with 40 obese females (BMI 30-40 (median: 34.5), body weight 76-125 (median: 94.9) kg, age 20-40 (median: 35.5) years, isocaloric nutrition), 20 in the wIRA group and 20 in the control group. In both groups each participant performed 3 times per week over 4 weeks for 45 minutes bicycle ergometer endurance exercise with a constant load according to a lactate level of 2 mmol/l (aerobic endurance load, as determined before the intervention period). In the wIRA group in addition large parts of the body (including waist, hip, and thighs) were irradiated during all ergometries of the intervention period with visible light and a predominant part of water-filtered infrared-A (wIRA), using the irradiation unit “Hydrosun® 6000” with 10 wIRA radiators (Hydrosun® Medizintechnik, Müllheim, Germany, radiator type 500, 4 mm water cuvette, yellow filter, water-filtered spectrum 500-1400 nm) around a speed independent bicycle ergometer.
Main variable of interest: change of “the sum of circumferences of waist, hip, and both thighs of each patient” over the intervention period (4 weeks). Additional variables of interest: body weight, body mass index BMI, body fat percentage, fat mass, fat-free mass, water mass (analysis of body composition by tetrapolar bioimpedance analysis), assessment of an arteriosclerotic risk profile by blood investigation of variables of lipid metabolism (cholesterol, triglycerides, high density lipoproteins HDL, low density lipoproteins LDL, apolipoprotein A1, apolipoprotein B), clinical chemistry (fasting glucose, alanin-aminotransferase ALT (= glutamyl pyruvic transaminase GPT), gamma-glutamyl-transferase GGT, creatinine, albumin), endocrinology (leptin, adiponectin (= adipo Q), homocysteine, insulin). All variables were at least measured before and after the intervention period. Ergometry (ECG, blood pressure behaviour, lactate curve with power at 2, 3 and 4 mmol/l) before the intervention period. In addition: nutrition training ahead of and during the intervention period with a nutrition protocol over one week for assessment of the daily energy intake; calculation of basic metabolic rate and total energy requirement. Assessment of undesired effects.
Only methods of non-parametric statistics were used, both descriptive (median, percentiles of 25 and 75 (= interquartile range), minimum, maximum) and confirmatory (two-sided Mann-Whitney U test for unpaired samples for the only one main variable of interest). Total error probability: .05 (5%). An intention to treat analysis ITT with last observed carry forward method was used preferably (presented results) and in addition an on treatment analysis OT. Only 2 (treatment group) and 4 (control group) drop-outs occurred (mostly due to lack of time).
Results: The “sum of circumferences of waist, hip, and both thighs of each patient” decreased during the 4 weeks significantly more (p<.001) in the wIRA group than in the control group: medians and interquartile ranges: -8.0 cm (-10.5 cm/-4.1 cm) vs. -1.8 cm (-4.4 cm/0.0 cm).
As well “body weight of each patient” decreased during the 4 weeks markedly more in the wIRA group than in the control group: medians and interquartile ranges: -1.9 kg (-4.0 kg/0.0 kg) vs. 0.0 kg (-1.5 kg/+0.4 kg); median of body weight changed from 99.3 kg to 95.6 kg (wIRA) vs. 89.9 kg to 89.6 kg (control). A similar effect showed the body mass index BMI.
Blood variables of interest remained unchanged or showed some slight improvements during the treatment period, concerning most variables with no obvious differences between the two groups; insulin showed a slight trend to decrease in the wIRA group and to increase in the control group.
Undesired effects of the treatment were not seen.
Discussion: The results of the study suggest, that wIRA – during moderate bicycle ergometer endurance exercise as lipolytic stimulus – increases local lipolysis with a local fat reduction (thighs) in the otherwise bradytrophic fatty tissue. The presumably underlying mechanisms of wIRA have already been proven: wIRA acts both by thermal effects and by non-thermal effects. Thermal effects of wIRA are the generation of a therapeutic field of warmth with the increase of tissue temperature, tissue oxygen partial pressure, and tissue blood flow, and by this regional metabolism. As fatty tissue normally has a slow metabolism (bradytrophic and hypothermic tissue) with a low rate of lipolysis, wIRA can increase lipolysis in fatty tissue and the mobilized fats are burned in musculature during the ergometer exercise.
Conclusion: The results of the study indicate, that wIRA irradiation during moderate ergometer endurance exercise can be used – in combination with an appropriate nutrition – to improve body composition, especially local fat distribution, and the reduction of fat and body weight in obese persons.
During dynamic ultrasound assessments, unintended transducer movement over the skin needs to be prevented as it may bias the results. The present study investigated the validity of two methods quantifying transducer motion. An ultrasound transducer was moved on a pre-specified 3 cm distance over the semitendinosus muscle of eleven adults (35.8 ± 9.8 years), stopping briefly at intervals of 0.5 cm. Transducer motion was quantified (1) measuring the 2-D displacement of the shadow produced by reflective tape (RT) attached to the skin and (2) using a marker-based, three-dimensional movement analysis system (MAS). Differences between methods were detected with Wilcoxon tests; associations were checked by means of intraclass correlation coefficients (ICC 3.1) and Bland–Altman plots. Values for RT (r = 0.57, p < 0.001) and MAS (r = 0.19, p = 0.002) were significantly higher than true distances (TD). Strong correlations were found between RT and TD (ICC: 0.98, p < 0.001), MAS and TD (ICC: 0.95, p < 0.001), and MAS and RT (ICC: 0.97, p < 0.001). Bland–Altman plots showed narrow limits of agreement for both RT (−0.49 to 0.13 cm) and MAS (−0.49 to 0.34 cm) versus TD. RT and MAS are valid methods to quantify US transducer movement. In view of its low costs and complexity, RT can particularly be recommended for application in research and clinical practice. View Full-Text
Keywords: ultrasound; reflective tape; transducer movement
Das Phänomen der Bewegungsvariabilität erfährt in den letzten Jahren ein gesteigertes Interesse. Die Betrachtung von Modellen der Motorik zeigt, dass innerhalb traditioneller Theorien Variationen in der Bewegungsausführung als Fehler des Systems aufgefasst werden, während aktuellere Theorien Variabilität als dem System inhärente Erscheinung und als möglichen Kompensationsmechanismus betrachten. Eine Operationalisierung der Variabilität als Messwert ist abhängig vom theoretischen Ausgangspunkt. Nichtlineare und klassische Auswerteverfahren – wie die detrended fluctuation analysis, die Standardabweichung, der Variationskoeffizient, u.a. – schließen sich jedoch keinesfalls aus, sondern können sich in der Erweiterung des Verständnisses der zugrundeliegenden physiologischen Mechanismen ergänzen. In der empirischen Untersuchung wurde geprüft, ob der Einsatz von dreidimensionalen Beschleunigungsaufnehmern in der Ganganalyse die Möglichkeit bietet – neben den schon in diversen Untersuchungen dargestellten Schrittzyklusdauer und Schrittbreite – weitere Teilaspekte der Bewegung zu beschreiben und insbesondere deren Variabilität nicht ausschließlich über eine Aneinanderreihung von diskreten Werten, die jeweils einen einzelnen Zyklus abbilden, zu betrachten. 48 Sportstudenten gingen hierzu 20 bis 25 Minuten kontinuierlich, bei selbstgewählter Geschwindigkeit, die nicht willentlich verändert werden sollte, und ebenem Untergrund. Dabei trugen sie an jedem Fuß jeweils einen triaxialen Beschleunigungssensor am distalen Ende des Os metatarsale III und unterhalb des Malleolus lateralis. Über zwei Doppellichtschranken wurde die Lokomotionsgeschwindigkeit der Probanden erfasst. Anhand des Fersenkontaktes wurden die Beschleunigungs-Zeitverläufe der Versuchspersonen in einzelne Schrittzyklen getrennt und deren Dauer bestimmt. Außerdem wurde die Dauer der Stand- und Schwungphase sowie die double-support-time identifiziert. Die einzelnen Schrittzyklen pro Versuchsperson wurden zeitnormiert und für jede Achse getrennt aufsummiert, um eine ensemble-averagecurve (Punkt zu Punkt Verfahren) zu erstellen. Aus den Standardabweichungen in Allen drei Achsen wurde darüber hinaus ein Variabilitätsquader für jeden Zeitpunkt des Schrittzyklus berechnet. Diese wurden für die bereits angesprochen Phasen zusammengefasst und auf Unterschiede geprüft. Die statistische Analyse ergab, dass sich die Variabilität im Raum zwischen den Phasen signifikant unterscheidet (Signifikanzniveau 0,05), jedoch keine Unterschiede zwischen der rechten und der linken Seite bestanden. Für die Zeitreihen, die aus der Schrittzyklus-, Standphasen- und Schwungphasendauer sowie den double-support-times zusammengesetzt waren, wurde eine detrended fluctuation analysis durchgeführt. Der Vergleich dieser Zeitreihen mit fiktiven Zeitreihen, die die gleicheStandardabweichung und den gleichen Mittelwert allerdings eine andere zeitliche Struktur aufwiesen, zeigte, dass die Zeitreihen Langzeitkorrelationen aufwiesen. Für die Schrittzyklusdauer liegen die α-Werte mit im Gruppendurchschnitt 0,856 im Bereich derer, die in der Literatur für Normalpersonen zu finden sind. Die α-Werte für die Stand- (0,776) und Schwungphasendauer (0,656) sowie die double-support-time (0,624) können nicht mit anderen Untersuchungen verglichen werden, da – soweit bekannt – keine weiteren Studien existieren, die diese Parameter mittels DFA untersucht haben. Die Ursache der Bewegungsvariabilität – innerhalb der mechanisch zulässigen Grenzen – entsteht innerhalb des neuronalen Systems. Zytologisch lassen sich ca. 100 verschiedene Neuronentypen klassifizieren. Die Vielfalt der Ionenkanalausprägung ist allerdings noch größer. Leckströme, ungerichtete Ausschüttung von Transmittern, Veränderungen des Zellvolumens, transzelluläre Boten u.a. sind für Schwankungen der intra- und extrazellulären Ionenkonzentrationen und somit für die Fluktuationen des Membranpotentials einer Nervenzelle verantwortlich. Auch die synaptische Übertragung ist variabel: Das gleiche präsynaptische Potential sorgt nicht für die Ausschüttung der gleichen Menge an Vesikeln. Auch die Wirkung des Neurotransmitters an der postsynaptischen Membran ist von diversen Mechanismen modulierbar. Aus energetischer Sicht muss man das Henneman-Prinzip für die Rekrutierung von motorischen Einheiten innerhalb des Motoneuronenpools nach Größe in Frage stellen. Ohne weitere modulierende Faktoren würden bei wiederholter Ausführung einer submaximalen Belastung immer die gleichen motorischen Einheiten aktiviert. In Abhängigkeit der Intensität und der metabolischen Ausgangssituation würde eben dies über kurz oder lang zu einer Ermüdung führen. Dies jedoch stellt eine Gefährdung des Organismus dar. Eine Rotation in der Rekrutierungsreihenfolge der Motoneurone könnte einer Ermüdung vorbeugen. Da nun aber nicht alle Muskelfasern exakt parallel vom Ansatz zum Ursprung verlaufen, würde im Falle einer solchen Rotation gegebenenfalls zwar die gleiche Kraft, aber eventuell in leicht veränderter Richtung produziert. Es ist davon auszugehen, dass dies einen Teil derbeobachtbaren Variabilität darstellt. Aus Sicht der Sensorik ist Variabilität zu begrüßen. Wiederkehrende Reize haben keinerlei Neuigkeitswert und werden demnach schnell nicht mehr detektiert. Die Interaktion mit der Umwelt setzt aber eine möglichst präzise und umfangreiche sensorische Wahrnehmung voraus. Produziert nun die Motorik Variabilität, die dafür sorgt , dass die Sensorik ihre Detektionsqualität steigern oder zumindest länger aufrecht erhalten kann, so stellt dies eine Win-Win Situation dar.
Background: Water-filtered infrared-A (wIRA) is a special form of heat radiation with a high tissue-penetration and with a low thermal burden to the surface of the skin. wIRA is able to improve essential and energetically meaningful factors of wound healing by thermal and non-thermal effects.
Aim of the study: prospective study (primarily planned randomised, controlled, blinded, de facto with one exception only one cohort possible) using wIRA in the treatment of patients with recalcitrant chronic venous stasis ulcers of the lower legs with thermographic follow-up.
Methods: 10 patients (5 males, 5 females, median age 62 years) with 11 recalcitrant chronic venous stasis ulcers of the lower legs were treated with water-filtered infrared-A and visible light irradiation (wIRA(+VIS), Hydrosun® radiator type 501, 10 mm water cuvette, water-filtered spectrum 550–1400 nm) or visible light irradiation (VIS; only possible in one patient). The uncovered wounds of the patients were irradiated two to five times per week for 30 minutes at a standard distance of 25 cm (approximately 140 mW/cm2 wIRA and approximately 45 mW/cm2 VIS). Treatment continued for a period of up to 2 months (typically until closure or nearly closure of the ulcer). The main variable of interest was “percent change of ulcer size over time” including complete wound closure. Additional variables of interest were thermographic image analysis, patient’s feeling of pain in the wound, amount of pain medication, assessment of the effect of the irradiation (by patient and by clinical investigator), assessment of feeling of the wound area (by patient), assessment of wound healing (by clinical investigator) and assessment of the cosmetic state (by patient and by clinical investigator). For these assessments visual analogue scales (VAS) were used.
Results: The study showed a complete or nearly complete healing of lower leg ulcers in 7 patients and a clear reduction of ulcer size in another 2 of 10 patients, a clear reduction of pain and pain medication consumption (e.g. from 15 to 0 pain tablets per day), and a normalization of the thermographic image (before the beginning of the therapy typically hyperthermic rim of the ulcer with relative hypothermic ulcer base, up to 4.5°C temperature difference). In one patient the therapy of an ulcer of one leg was performed with the fully active radiator (wIRA(+VIS)), while the therapy of an ulcer of the other leg was made with a control group radiator (only VIS without wIRA), showing a clear difference in favour of the wIRA treatment. All mentioned VAS ratings improved remarkably during the period of irradiation treatment, representing an increased quality of life. Failures of complete or nearly complete wound healing were seen only in patients with arterial insufficiency, in smokers or in patients who did not have venous compression garment therapy.
Discussion and conclusions: wIRA can alleviate pain considerably (with an impressive decrease of the consumption of analgesics) and accelerate wound healing or improve a stagnating wound healing process and diminish an elevated wound exudation and inflammation both in acute and in chronic wounds (in this study shown in chronic venous stasis ulcers of the lower legs) and in problem wounds including infected wounds. In chronic recalcitrant wounds complete healing is achieved, which was not reached before. Other studies have shown that even without a disturbance of wound healing an acute wound healing process can be improved (e.g. reduced pain) by wIRA.
wIRA is a contact-free, easily used and pleasantly felt procedure without consumption of material with a good penetration effect, which is similar to solar heat radiation on the surface of the earth in moderate climatic zones. Wound healing and infection defence (e.g. granulocyte function including antibacterial oxygen radical formation of the granulocytes) are critically dependent on a sufficient energy supply (and on sufficient oxygen). The good clinical effect of wIRA on wounds and also on problem wounds and wound infections can be explained by the improvement of both the energy supply and the oxygen supply (e.g. for the granulocyte function). wIRA causes as a thermal effect in the tissue an improvement in three decisive factors: tissue oxygen partial pressure, tissue temperature and tissue blood flow. Besides this non-thermal effects of infrared-A by direct stimulation of cells and cellular structures with reactions of the cells have also been described. It is concluded that wIRA can be used to improve wound healing, to reduce pain, exudation, and inflammation and to increase quality of life.
Objective: The influence of the jaw position on postural control, body posture, walking and running pattern has been reported in the literature. All these movements have in common that a relatively small, but well controlled muscle activation is required. The induced effects on motor output through changed jaw positions have been small. Therefore, it has been questioned if it could still be observed in maximal muscle activation.
Method: Twenty-three healthy, mid age recreational runners (mean age = 34.0 ± 10.3 years) participated in this study. Three different jump tests (squat jump, counter movement jump, and drop jumps from four different heights) and three maximal strength tests (trunk flexion and extension, leg press of the right and left leg) were conducted. Four different dental occlusion conditions and an additional familiarization condition were tested. Subjects performed the tests on different days for which the four occlusion conditions were randomly changed.
Results: No familiarization effect was found. Occlusion conditions with a relaxation position and with a myocentric condylar position showed significantly higher values for several tests compared to the neutral condition and the maximal occlusion position. Significance was found in the squat jump, countermovement jump, the drop jump from 32cm and 40cm, trunk extension, leg press force and rate of force development. The effect due to the splint conditions is an improvement between 3% and 12% (min and max). No influence of the jaw position on symmetry or balance between extension and flexion muscle was found.
Conclusion: An influence of occlusion splints on rate of force development (RFD) and maximal strength tests could be confirmed. A small, but consistent increase in the performance parameters could be measured. The influence of the occlusion condition is most likely small compared to other influences as for example training status, age, gender and circadian rhythm.
There is mounting evidence that aerobic exercise has a positive effect on cognitive functions in older adults. To date, little is known about the neurometabolic and molecular mechanisms underlying this positive effect. The present study used magnetic resonance spectroscopy and quantitative MRI to systematically explore the effects of physical activity on human brain metabolism and grey matter (GM) volume in healthy aging. This is a randomised controlled assessor-blinded two-armed trial (n=53) to explore exercise-induced neuroprotective and metabolic effects on the brain in cognitively healthy older adults. Participants (age >65) were allocated to a 12-week individualised aerobic exercise programme intervention (n=29) or a 12-week waiting control group (n=24). The main outcomes were the change in cerebral metabolism and its association to brain-derived neurotrophic factor (BDNF) levels as well as changes in GM volume. We found that cerebral choline concentrations remained stable after 12 weeks of aerobic exercise in the intervention group, whereas they increased in the waiting control group. No effect of training was seen on cerebral N-acetyl-aspartate concentrations, nor on markers of neuronal energy reserve or BDNF levels. Further, we observed no change in cortical GM volume in response to aerobic exercise. The finding of stable choline concentrations in the intervention group over the 3 month period might indicate a neuroprotective effect of aerobic exercise. Choline might constitute a valid marker for an effect of aerobic exercise on cerebral metabolism in healthy aging.
Trotz zunehmender Verbesserungen in der Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen leiden onkologische Patienten häufig unter gravierenden tumorund therapiebedingten Symptomen und Nebenwirkungen wie Fatigue, Reduktion der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität (Courneya, 2003a; Crevenna et al., 2002; Ferriset al., 2009). Zahlreiche Untersuchungen und Übersichtsarbeiten zeigen, dass körperliche Aktivität in den verschiedenen Phasen der Krebstherapie möglich ist und zu einer Reduktion der Nebenwirkungen sowie zu einer Verbesserung der Lebensqualität und Leistungsfähigkeit führen kann (Cramp & Byron-Daniel, 2012; Jones & Peppercorn, 2010; Mishra et al., 2012b; Schmitz et al., 2010). In aktuellen Leitlinien wird körperliche Aktivität deshalb als wichtige supportive Therapiemaßnahme während der Akuttherapie und im Rahmen der Nachsorge sowie Rehabilitation empfohlen. Analog der zunehmenden Individualisierung medizinischer Diagnostik- und Therapiestrategien in der Onkologie (z. B. vergleichbare oder sequentielle Therapieregime, targeted therapies, Patientenwunsch), gibt es inzwischen auch im Bereich der Sportmedizin Forderungen nach individuell angepassten, effektiven körperlichen Trainingsprogrammen (Jensen et al., 2011). Bei der Erarbeitung dieser Bewegungsangebote sollten Informationen zur Einschätzung der körperlichen Leistungsfähigkeit sowie zu den individuellen persönlichen und medizinischen Voraussetzungen der Betroffenen berücksichtigt werden. Entsprechend muss bei der Planung der körperlichen Aktivität auch die aktuelle Behandlungsphase im Rahmen der onkologischen Therapien einbezogen werden. Neben der zeitlichen Einteilung der Therapiephasen in Akut- oder Rehabilitationsphase gibt es die Möglichkeit, den Therapieprozess in Abhängigkeit der Heilungsaussicht einzuordnen. Dabei wird die Prognose einer Tumorerkrankung in Abhängigkeit des Tumorstadiums, des Lymphknotenbefalls und der möglichen Metastasierung in einen heilbaren (kurativen) und nicht heilbaren (palliativen) Therapieansatz eingestuft. Während ein Großteil der Studien die Wirkung bewegungstherapeutischer Interventionen bei Patienten mit kurativem Therapieansatz untersucht, gibt es bisher nur sehr wenig Untersuchungen bei unheilbar kranken Tumorpatienten (Albrecht & Taylor, 2012). Infolgedessen sind Aussagen zu prognosebezogenen Informationen über die individuelle Leistungsfähigkeit und zu unterschiedlichen physischen und psychischen Reaktionenaufgrund körperlicher Aktivität bei dieser Patientengruppe bisher nur bedingt möglich und erlauben folglich keine zielgruppenspezifischen Empfehlungen.
Angesichts dieses Forschungsdefizits ist das Kernziel der vorliegenden Arbeit, mögliche Unterschiede von Lebensqualität, Fatigue und aerober Kapazität (VO2peak) in Abhängigkeit der Heilungsaussicht (kurativ/palliativ) initial zu identifizieren und gleichzeitig die jeweiligen Veränderungen im Rahmen der Intervention über den Gesamtuntersuchungszeitraum zu überprüfen.
Initial konnten 300 onkologische Patienten (histologisch gesichertes Malignom) mit unterschiedlichen Krebsentitäten, in verschiedenen Behandlungsphasen, mit bekannter klinischer Heilungsprognose (kurativ/palliativ) und unter Berücksichtigung definierter Ein- und Ausschlusskriterien in die Untersuchung eingeschlossen werden. Mit dem Ziel einer individuellen Sportberatung und Trainingsplangestaltung absolvierten die Studienteilnehmer eine sportmedizinische Gesundheits- und Leistungsdiagnostik zur Ermittlung der Ausdauerleistungsfähigkeit und Bestimmung des Trainingsbereichs. Die Messungen erfolgten auf dem Fahrradergometer (0W; 25W Inkrement; 3 Minuten) und umfassten Herzfrequenz, Blutdruck, maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit (VO2peak), Laktatkonzentration und subjektives Belastungsempfinden (Borg Skala). Baseline- und identische Wiederholungs-untersuchungen nach 4-6 und nach 16-20 Wochen dienten gleichzeitig der Erfassung der subjektiven Parameter Lebensqualität und Fatigue (EORTC QLQ-C30) (Aaronson et al., 1993). Der Trainingsplan wurde unter Einbeziehung persönlicher Präferenzen, individueller Leistungsfähigkeit und Empfehlungen zur Gesundheitsprävention der WHO (als Orientierung für den Trainingsumfang von 150 min/Wo.) erstellt und dem Patienten in einem ca. 20minütigen Beratungsgespräch erläutert. Art, Umfang und Häufigkeit des mindestens mit moderater Intensität absolvierten Ausdauertrainings wurde durch die Patienten in einem Trainingstagebuch dokumentiert. Die Gruppenzuteilung erfolgte in Abhängigkeit der Heilungsprognose (kurativ/palliativ) unter Verwendung des TNM-Systems. Patienten mit der Prognose „heilbar“ wurden der kurativen Stichprobe zugeteilt, während Patienten mit histologisch gesichertem Nachweis von Metastasen (M1) als palliativ eingestuft wurden.
Referenzwerte waren für die VO2peak: alters- und geschlechtsentsprechende Normdaten (Median) des American College of Sports Medicine und für die Daten des EORTCQLQ-C30: das Manual „EORTC QLQ-C30 Reference Values“ einer EORTCArbeitsgruppe (Scott, 2008). Die Dateneingabe und die Aufbereitung der Rohdaten erfolgte mit Hilfe von Microsoft Excel. Für die statistische Auswertung wurden alle statistischen Analysen anschließend mithilfe der Statistikprogramme SPSS 19.0 (SPSS Inc., Chicago, IL, USA) und „BIAS für Windows“, Version 10, 2012, Universität Frankfurt) durchgeführt. Das Signifikanzniveau wurde a priori auf p<0,05 festgelegt.
Insgesamt 158 Patienten (99 kurativ, 59 palliativ; 54,9±11,1 Jahre, 108 ♀, 50 ♂) nahmen an allen drei Untersuchungen teil. Der parameterfreie Mann-Whitney-Test zeigte sowohl für Lebensqualität als auch Fatigue-Symptomatik keine signifikanten Unterschiede bei der Eingangsuntersuchung zwischen kurativen und palliativen Teilnehmern. Für die VO2peak ergab der parametrische T-Test ebenfalls keine Unterschiede bei den Initialwerten. Nach Abschluss der Intervention zeigten sich in beiden Patientengruppen sowohl bei der Lebensqualität als auch der Fatigue-Symptomatik signifikante Verbesserungen über den gesamten Untersuchungszeitraum. Anschließende post-hoc-Tests ergaben keine signifikanten Gruppenunterschiede bezüglich der Entwicklung während der verschiedenen Untersuchungszeiträume und der Differenz von Initial- und Abschlusswert. Die Varianzanalyse mit Messwiederholung (Anova) zeigte sowohl für Kurativ- als auch Palliativpatienten signifikante Veränderungen der VO2peak über die Zeit. Einen Haupteffekt im Bezug auf die Gruppe oder eine Interaktion von Zeit und Gruppe gab es dabei nicht. Folglich entwickelten sich beide Gruppen über den Untersuchungszeitraum vergleichbar.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass die Heilungsprognose, kurativ oder palliativ, keinen unterschiedlichen Einfluss auf die Trainierbarkeit der Betroffenen zu haben scheint. Körperliches Training führte bei beiden Patientengruppen dieser Studie zu signifikanten Verbesserungen der Zielparameter. Ein Vergleich der vorliegenden Daten mit bisherigen Untersuchungsergebnissen ist aufgrund der aktuell geringen Anzahl an Studien mit Palliativpatienten und einer bisher nicht einheitlichen Palliativ-Definition schwierig.
Die sporttherapeutische Beratung, welche neben der Vermittlung von Trainingsumfang und –intensität insbesondere Trainingsziele und deren Wirksamkeit aufzeigen soll, kann Patienten und ihrem Umfeld helfen, den Stellenwert von körperlichem Training zuverstehen und bestenfalls die Compliance erhalten. Darüber hinaus kann die allgemeine Leitlinien-Empfehlung von 150 Minuten moderates Ausdauertraining pro Woche als grober Richtwert bestätigt werden. Unterschiedlich hohe Trainingsumfänge in Abhängigkeit initialer Leistungsfähigkeit weisen indessen darauf hin, dass individuelle Trainingsempfehlungen zu bevorzugen sind. Als Konsequenz aus diesen Ergebnissen ist zu empfehlen, dass sich zukünftig körperliche Aktivität als unverzichtbarer Bestandteil des supportiven Therapieangebotes für Krebspatienten mit fortgeschrittener Erkrankung, speziell bei palliativ eingestuften Patienten, etabliert.
Weitere Untersuchungen zu diesem Thema sollten insbesondere darauf abzielen, Dosis-Wirkungs-Zusammenhänge zu ermitteln und diese in symptom- und entitätsspezifische Empfehlungen zu integrieren.
Der Theorieteil befaßt sich mit den bisher vorliegenden Erkenntnissen über Lerntypen. Anregungen zu dieser Untersuchung kamen von den Neurophysiologen ECCELS J.C. und POSNER M.I.,von den Pädagogischen Psychologen WEIDENMANN B und GAAL J., von dem Pädagogen VESTER F. und dem Psychologen PAIVIO A., auf dessen Thesen von den drei Kodierungssystemen (1964) die Forschungsansätze zu diesem Thema beruhen. Darüber hinaus wurde der kommerzielle Hirndominanztest von HERMANN N. und einige Arbeiten von Vertretern des Neurolinguistischen Progammierens berücksichtigt.
Untersucht wurde die Auswirkungen der visuellen, auditiven und kinästhetischen Unterrichtsformen auf zwölf Jugendliche im Alter zwischen acht und zwölf Jahren. Im Anschluß an die Untersuchung wurde den Kindern ein Fragebogen vorgelegt, mit dessen Hilfe die präferierten Sinneskanäle erfaßt werden sollten. Dies schließt insofern eine Forschungslücke, als hier zum erstenmal die Modalitäten von Probanden festgestellt wurden. Dies befähigt zur Beantwortung der Frage: Wie unterrichte ich wen?
Die Kinder hatten am Jugendtraining des Licher Golfclubs teilgenommen und standen in den letzten drei Wochen der Saison 1996 für den Test zur Verfügung. Der Lernerfolg wurde ausschließlich durch einen Vergleich der Leistung vor und nach dem Unterricht ermittelt. Hierbei wurde beobachtet, daß jedes Kind eine bestimmte Reihenfolge von Lernmodalitäten bevorzugt. Ein für diese Situation entwickelter Fragebogen stimmte in 7 von 12 Fällen mit den Testergebnissen überein. Die Lernleistung kann bei Ansprache der präferierten Sinnesmodalitäten optimiert werden.
Die Ergebnisse haben gezeigt, daß Zusammenhänge zwischen der Instruktion präferierter Sinnesmodalitäten und der Lernleistung bestehen.
Der letzte Teil der Arbeit befaßt sich mit der praktischen Umsetzbarkeit der Ergebnisse und ihren möglichen Auswirkungen auf die Kommunikation.
Ein guter Tänzer ist eine Symbiose aus einem starken wohlgeformten Körper und aus einem grenzenlosen schöpferischen Esprit. Vor allem in der heutigen modernen Tanzwelt müssen diese Eigenschaften eines Tänzers gleichmäßig ausgeprägt sein, um an die Spitze zu kommen. Während in anderen sportwissenschaftlichen Disziplinen in den letzten Jahren immer mehr effizientere Trainingsmethoden entstanden sind, ist die Verbesserung der sportwissenschaftlichen Trainingsmethoden beim Tanz bisher wissenschaftlich kaum untersucht worden. In der sportwissenschaftlichen Domaine des Tanzes gibt es bisher wenige Studien, obwohl der Tänzer bereits seit Jahrzehnten als Berufsbild anerkannt ist. Diese wenigen Studien konzentrieren sich auf sportmedizinische Aspekte wie die Untersuchungen zur Herzfrequenz oder der Laktatbildung unter Belastung (KOCEJA 1991; ELIAKIM et al. 2000; BREUER 2004). In diesem Sinne thematisiert die vorliegende Arbeit die Frage, inwieweit es möglich ist, die trainingswissenschaftlichen Erkenntnisse aus anderen Sportdisziplinen im Bezug auf Kraft und Beweglichkeit auf das Gebiet des Tanzes zu übertragen und damit das körperliche Leistungspotenzial der Tänzer mit dem gleichen Zeitaufwand zu steigern. Damit soll der Tanz als traditionelle Kunst mit den sportwissenschaftlichen Aspekten der Trainingslehre vereinigt werden. Diese Fragestellung wird durch eine empirische Studie mit 18 Probanden der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main über einen Beobachtungszeitraum von sechs Wochen anhand eines Experiments erforscht. Die Analyse stützt sich auf übliche Methoden, die bei den Untersuchungen von typischen sportwissenschaftlichen Aspekten wie die Maximalkraftentwicklung auf verschiedene Parameter (BÜHRLE/SCHMIDTBLEICHER 1997; SCHLUMBERGER/SCHMIDTBLEICHER 1998) und die Effektivität verschiedener Dehntechniken auf Beweglichkeitsparameter (WIEMANN 1991; HENNING/PODZIELNY 1994; GLÜCK et al.2002; CHAGAS/SCHMIDTBLEICHER 2004). Dieses wissenschaftliche Vorgehen wird analog auf einen balletttypischen Bewegungsablauf angewendet. Bei der Durchführung der aktuellen Studie soll die Wirkung des Maximalkrafttrainings, des lokalen Kraftausdauertrainings und des Beweglichkeitstraining auf die Entwicklung der maximalen Beinhöhe en avant überprüft werden. Aus dem Forschungsstand ist es bereits bekannt, dass es keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Dehnmethoden bezüglich ihrer Effektivität gibt (WYDRA 1993, 1997; CHAGAS/SCHMIDTBLEICHER 2004). Es stellt sich aber die Frage, welche Krafttrainingsmethode die passive Beweglichkeit zu einem großen Grad ausnutzen kann. Die Ergebnisse dieser Untersuchung geben eine positive Antwort auf die Fragestellung, ob Trainingsmethoden der olympischen Sportdisziplinen eine Leistungssteigerung beim Tanztraining erreichen können. Insbesondere auf die Haltedauer der unteren Extremitäten und den aktiven Ausnutzungsrad der passiven Beweglichkeit. Aufgrund dieser Feststellungen soll der Tänzer motiviert werden, seinen Blick auf andere Sportarten zu richten, innovative Trainingsmethoden mit dem identischen Trainingsziel heraus zu kristallisieren und in der eigenen Domaine anzuwenden.
Emotional Competence (EC) is regarded as a fundamental skill for sports coaches. However, the applications of EC in football coaching are not well understood. This study analyzed the specific emotional processes football coaches experience. We interviewed 18 football coaches and analyzed the interview transcripts by using a systematic analysis process based on Grounded Theory principles. We derived a model from this analysis that comprises a four-phase process: emotional triggers, emotional experiences, emotion regulation strategies, and emotional consequences. In this model, we identified four categories which act as triggers of emotions in football coaches. These emotions can be positive or negative and are manifested at three levels. However, the coaches vary in their capability to perceive emotions. Our model also shows that coaches’ emotion regulation strategies influence the effect of emotional experiences. Experienced emotions promote consequences with psychological and social implications for coaches and may influence their perception of future situations. In short, the process seems to be circular. This finding suggests that the ability to deal with emotions is an important aspect for football coaches.
Die Tradition des Drachenbootsports ist über 2200 Jahre alt und kommt aus dem fernen Osten Chinas. Doch erst vor einigen Jahrzehnten kam dieser Mannschaftssport auch nach Deutschland, der seitdem so viele Menschen begeistert. Dieser Faszination gegenüber steht die Sportwissenschaft, die sich bemüht, neu aufkommende Trendsportarten zu erforschen. Doch im Bereich des „Dragonboatings“ gab es bislang nur wenige Hinweise in der Literatur, so liegen derzeit keine aktuellen Zahlen über eine Verletzungs- und Fehlbeanspruchungsinzidenz vor. Im Rahmen dieser deskriptiven Arbeit wurden zum ersten Mal (in Deutschland) Erkenntnisse zur Epidemiologie und Pathogenese in einer bisher unerforschten Sportart geliefert.
The role of attentional focusing in motor tasks has been highlighted frequently. The “internal–external” dimension has emerged, but also the spatial distance between body and attended location. In two experiments, an extended attentional focus paradigm was introduced to investigate distality effects of attentional foci on balance performance. First, the distality of the coordinates of the point of focus was varied between a proximal and distal position on an artificial tool attached to the body. Second, the distance of the displayed effect on the wall was varied between a 2.5 and 5 m condition. Subjects were instructed to focus on controlling either a proximal or distal spot on a tool attached to their head, represented by two laser pointers. Subsequently, they needed to visually track their own body-movement effect of one of the laser pointers at a wall while completing various single leg stance tasks. Center of pressure (COP) sway was analyzed using a linear method (classic sway variables) as well as a nonlinear method (multiscale entropy). In addition, laser trajectories were videotaped and served as additional performance outcome measure. Experiment 1 revealed differences in balance performance under proximal compared to distal attentional focus conditions. Moreover, experiment 2 yielded differences in balance-related sway measures and laser data between the 2.5 and 5 m condition of the visually observable movement effect. In conclusion, varying the distality of the point of focus between proximal and distal impacted balance performance. However, this effect was not consistent across all balance tasks. Relevantly, the distality of the movement effect shows a significant effect on balance plus laser performance with advantages in more distal conditions. This research emphasizes the importance of the spatial distality of movement effects for human behavior.
Das Ziel dieses Promotionsvorhabens besteht darin die aktuelle Qualitätsdiskussion im Bildungsbereich aufzugreifen und auf Grundlage der aktuellen Lehrplanentwicklung einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung und -sicherung des Sportunterrichts zu leisten. Aus diesem Vorhaben sind die drei Publikationen dieser kumulativen Dissertation sowie sechs weitere Veröffentlichungen zu dieser Thematik im weiteren Sinne entstanden. Als zentrales Ergebnis der SPRINT-Lehrplananalyse ist festzuhalten, dass sich der auf der Zielebene formulierte Doppelauftrag eines Erziehenden Sportunterrichts in der neueren Lehrplanentwicklung offensichtlich durchgesetzt hat. Die Orientierung der Lehrplanarbeit an der aktuellen sportpädagogischen Diskussion ist sicherlich ein positiv zu bewertender Befund dieser Untersuchung. Allerdings birgt diese Entwicklung in der konkreten Umsetzung die Gefahr, dass der gemeinsam anerkannte Kern des Unterrichtsfaches „Sport“ im Zuge einer solchen Öffnung zunehmend diffus zu werden droht. Aus diesem Grund sollte darüber nachgedacht werden, ob und auf welche Weise ein Rahmen geschaffen werden kann, der einen Identitätskern im Zuge der Öffnung des Faches sichert. Eine Möglichkeit, diesem Anliegen Rechnung zu tragen, wird in der Formulierung von Bildungsstandards vermutet, die ein zentrales Thema der v. a. seit TIMMS und PISA aufgekommenen bildungspolitischen Diskussion um die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung der Schule sind. In der Fachdiskussion werden jedoch zunehmend auch Stimmen laut, die insbesondere vor einem einseitig outputorientierten Vorgehen warnen, das Bildung auf (sport-)motorische Fähig- und Fertigkeiten sowie sportspezifische Kenntnisse reduziere und die Prozessperspektive von Bildungssituationen aus den Augen verliere. Für die Sportpädagogik als Fachwissenschaft des Schulsports stellt sich mithin die komplexe Frage, ob bzw. wie Bildungsstandards für das Fach Sport derart formuliert werden können, dass sie sowohl der Tendenz zur Öffnung der Inhalte im Sinne von Bewegungsfeldern als auch dem Doppelauftrag der Integration von Bewegungsbildung und allgemeiner Bildung im Sportunterricht gerecht werden. Nach der Aufarbeitung der Diskussion um Bildungsstandards wird im nächsten Schritt dieses Promotionsvorhabens ein Konzept von Bildungsstandards entwickelt, das dem in der neuen Lehrplangeneration formulierten Doppelauftrag eines Erziehenden Sportunterrichts gerecht wird und zur Qualitätsentwicklung des Unterrichts beiträgt. Hierzu werden Kriterien für die Erfassung der Qualität des Sportunterrichts entwickelt, die Bildung nicht auf einen (motorischen) Output reduzieren. Am Praxisfeld „Bewegen an Geräten“ wird schließlich exemplarisch aufgezeigt, wie eine so verstandene pädagogische Qualität evaluiert werden kann. Bildungsstandards für den Sportunterricht definieren nach dem vorliegenden Ansatz neben Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler, Anforderungen an die Qualität des Unterrichts. Der in neueren Lehrplänen formulierte Doppelauftrag des Erziehenden Sportunterrichts fungiert hierbei als Außenkriterium für „guten Unterricht“. Über die Formulierung von Bildungsstandards hinaus, muss überlegt werden, wie die Einhaltung dieser Standards evaluiert werden kann. Dies kann durch Kombination einer projektorientierten Evaluation mit einer Evaluation der Lerngelegenheit (opportunity to learn Evaluation) erfolgen. Bei der projektorientierten Evaluation wird erfasst, ob die definierten bewegungsfeldspezifischen Kompetenzen im Sinne motorischer Mindestanforderungen und bereichsspezifischer Kenntnisse sowie ergänzende Kriterien bei der Präsentation eines Projektes erfüllt werden. Die opportunity to learn Evaluation zielt auf die Qualität des Unterrichts und soll sicherstellen, dass der Unterricht die Möglichkeit dafür bereitstellt, dass sich die Schülerinnen und Schüler fachspezifisch weiterentwickeln können und dass dabei Schlüsselkompetenzen allgemeiner Bildung zum Tragen kommen. Am Institut für Sportwissenschaften der Universität Frankfurt wurde auf der skizzierten theoretischen Grundlage eine opportunity to learn Evaluation der Ausbildungskonzeption im Bewegungsfeld Bewegen an Geräten durchgeführt. Mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens sowie ergänzender qualitativer Interviews wurde evaluiert, ob es gelingt, zentrale Erfahrungsinhalte dieses Bewegungsfeldes systematisch zu ermöglichen und ob es gelingt, diese Erfahrungsinhalte derart zu initiieren, dass dabei Selbstbestimmungs- und Teamfähigkeit zum Tragen kommen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Ausbildungskonzept beides ermöglicht. Mit dem in dieser Dissertation entwickelten Konzept von Bildungsstandards und den skizzierten Formen der Evaluation, erscheint es möglich, der Forderung nach Qualitätssicherung im Bildungsbereich nachzukommen, ohne dass dabei durch eine einseitige Orientierung am Lern-Output die Prozessperspektive von Erziehungssituationen aus den Augen verloren wird.
Technology integration in physical education : examining the physical education teachers' domain
(2016)
Physical education (PE), in the meantime, has evolved as school subject that willingly adapts to technology trends to foster student learning. Several efforts to nurture and facilitate technology integration in PE indicate the growth in interest in this topic over the past years: multiple physical education teacher education (PETE) programs, textbooks, and journal papers have adopted technology issues as a regular topic in the realm of PE research and practice. Although there are plenty of conceptual papers and technology teaching tips available in common publication outputs, empirical evidence on technology integration in PE is still a rare sight. Empirical evidence on technology integration in PE is still limited. However, available studies reported vastly positive findings, favorably of a mutual linking of technology and PE Scanning through the various articles that described pedagogical scenarios for technology integration in PE, five pedagogical scenarios that stand for a typical and most beneficiary use of technology integration in PE classes in regard to student learning: a) homework and theory, b) informational Input, c) learning stations, d) feedback, and e) physical activity tracking. Focusing on the PE teachers? perspective, two empirical studies were carried out. The theoretical framework consists of three building blocks: the a) significance of technology in everyday life and school, b) organizational development and agents of school development and change, and c) determinants of technology integration in schools and in the classroom ? emphasizing the teacher as an agent of change. The first study examined PE teachers? subjective theories toward technology integration in PE. Findings indicated that a) computer literacy, b) household computer ownership, c) professional experience, as well as d) gender had an effect on PE teachers? subjective theories toward technology integration in PE. The second study surveyed PE teachers? computer literacy, and instructional technology and media use in PE. The majority of the PE teachers seldom used technology in PE classes. PE teachers? computer literacy had a statistically significant effect on their technology use in PE class for information and communications technology (ICT) such as laptops, Internet, and digital cameras. PE teachers who showed higher levels of computer literacy were more likely to use technology in the classroom. However, the sample tended to consist of PE teachers that do not use technology often. No statistical relation was found for the link of PE teachers? computer literacy and the use of traditional media (e.g., printed images, chalkboard) in the classroom. Conclusively summing up the discussion, the following developmental areas in the field of technology can be posited: a) curriculum development, b) media database, c) documentation, d) empirical research, e) PE environment, f) dissemination, g) implementation strategies, and g) professional development and PETE. Nonetheless, several concerns against technology integration in PE can be stated: a) Physical activity levels and physical activity time, b) sedentary lifestyle, c) empirical evidence, d) unfiltered experience and alienation, and e) preparation time and budget.
Background: Self-myofascial release (SMR) aims to mimic the effects of manual therapy and tackle dysfunctions of the skeletal muscle and connective tissue. It has been shown to induce improvements in flexibility, but the underlying mechanisms are still poorly understood. In addition to neuronal mechanisms, improved flexibility may be driven by acute morphological adaptations, such as a reduction in passive tissue stiffness or improved movement between fascial layers. The aim of the intended study is to evaluate the acute effects of SMR on the passive tissue stiffness of the anterior thigh muscles and the sliding properties of the associated fasciae.
Methods: In a crossover study de sign, 16 participants will receive all of the following interventions in a permutated random order: (1) one session of 2 × 60 s of SMR at the anterior thigh, (2) one session of 2 × 60 s of passive static stretching of the anterior thigh and (3) no intervention. Passive tissue stiffness, connective tissue sliding, angle of first stretch sensation, as well as maximal active and passive knee flexion angle, will be evaluated before and directly after each intervention.
Discussion: The results of the intended study will allow a better understanding of, and provide further evidence on, the local effects of SMR techniques and the underlying mechanisms for flexibility improvements.
Einleitung und Hintergrund: Self-Myofascial-Release (SMR), eine in den letzten Jahren populär gewordene Trainingsform, beschreibt das Training mit sog. Hartschaumrollen oder anderer Hilfsmittel zur Selbstmassage. Mit dem Ziel der Nachahmung einer manuellen Behandlung übt der Trainierende mit dem eigenen Körpergewicht oder etwa einem Massagestick Druck auf das zu behandelnde Gewebe aus und bewegt sich rollend über das Sportgerät. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten auf einen positiven Effekt von SMR auf Parameter der Beweglichkeit sowie der Regeneration hin, die zu Grunde liegenden Mechanismen sind bisher allerdings noch unklar. Bezüglich der Beweglichkeitsverbesserung könnten neurophysiologische Veränderungen im Bereich der Dehnwahrnehmung und Dehntoleranz eine Rolle spielen. Auf mechanischer Ebene könnte es analog zum statischen Stretching zu einer akuten Veränderung der viskoelastischen Gewebeeigenschaften kommen. Ebenso werden Effekte von SMR auf Gleiteigenschaften einzelner Faszienschichten postuliert. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war daher die Evaluation der Akuteffekte von SMR auf die Beweglichkeit, die passive Gewebespannung und -steifigkeit sowie die Gleitbewegungen einzelner Faszienschichten am vorderen Oberschenkel.
Methodik: Nach Fallzahlplanung durchliefen in einem Cross-Over Studiendesign insgesamt 16 Probanden (w=6, m=10, 32±3 Jahre, 177,6±2,4cm, 78,2±5,2kg) alle der drei folgenden Interventionen in ausbalancierter, randomisierter Reihenfolge: a) 2x60 Sekunden SMR am vorderen Oberschenkel, b) 2x60s passives, statisches Stretching des vorderen Oberschenkels und c) eine passive Kontrollbedingung. Mindestens drei Tage vor Beginn des ersten Messtermins erhielten alle Probanden eine standardisierte Gewöhnungseinheit, in der alle Messungen sowie die SMR Intervention durchgeführt wurden. Die passive Gewebespannung und -steifigkeit bei 13, 9, 5 und 1 Grad vor dem individuellen Bewegungsende sowie die Position der ersten Dehnwahrnehmung wurden mittels isokinetischem Dynamometer (Biodex System 3 Professional), die aktive und passive Kniegelenksbeweglichkeit mittels ultraschallbasiertem 3D-Bewegunsanalysesystem (Zebris CMS20) vor sowie direkt nach der jeweiligen Intervention erhoben. Ebenso wurden Gleitbewegung einzelner Faszienschichten vor und nach der jeweiligen Intervention anhand von Ultraschallvideos (Siemens Acuson X300) und anschließender Cross-Correlation-Analyse berechnet. Die statistische Überprüfung auf Inter- und Intragruppeunterschiede erfolge nach Überprüfung der Anwendungsvoraussetzungen mittels Friedmann-Test und anschließendem post-hoc Wilcoxon-Test oder ANCOVA (Baselinewerte als Covariate) und post-hoc Vergleichen mit geschätzten Randmitteln und zugehörigen 95%-Konfidenzintervallen.
Ergebnisse: Die aktive und passive Gelenkbeweglichkeit verbesserte sich nach SMR im Mittel um 1,8° bzw. 3,4° signifikant. Nach statischen Dehnen war lediglich die Verbesserung der passiven Kniegelenksbeweglichkeit von im Mittel 3,2° signifikant, nach der passiven Kontrolle blieben aktive und passive Beweglichkeit unverändert. Der Winkel der ersten Dehnwahrnehmung vergrößerte sich SMR (+4,3° (1,4°-7,2°)) und Stretching (+6,7° (3,7°-9,6°)), blieb nach Kontrollbedingung jedoch unverändert (+0,3° (-2,5°-3,1°)). Passiver Gewebewiderstand und -steifigkeit veränderten sich nach keiner der Interventionen in keinem getesteten Winkel signifikant. Veränderungen in der Gleitbewegung einzelner Faszienschichten ergaben sich lediglich nach SMR. Die Gleitbewegung der tiefen Schicht gegenüber des Muskels sowie die Gleitbewegung zwischen oberflächlicher und tiefer Schicht verringerten sich nach SMR signifikant zur Baseline (-5,7mm (-11,3mm – -0,1mm) bzw. (-4.9mm (-9.1mm – -0.7mm)).
Diskussion: Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen den positiven Einfluss von SMR auf die aktive und passive Beweglichkeit und liefern erste Hinweise bezüglich der zu Grunde liegenden Mechanismen. Während biomechanische Parameter wie passive Gewebespannung nach SMR und Stretching unverändert blieben, deuten Veränderungen der Dehnwahrnehmung auf einen Einfluss neurophysiologischer Mechanismen hinsichtlich akuter Effekte auf die Beweglichkeit hin. Die Ausschüttung verschiedener Neurotransmitter wie z.B. Oxytocin könnte Schmerz- und auch Dehnwahrnehmung nach SMR beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen weiter, dass SMR zu einer Veränderung der Gleitbewegung einzelner Bindegewebsschichten am vorderen Oberschenkel führte. Diesbezüglich könnten veränderte thixotrophe Eigenschaften des losen Bindegewebes zwischen Faszie und Muskels sowie Veränderungen des Hydratationsgrades eine Rolle spielen.
Aus den Ergebnissen der vorliegenden Studie lassen sich verschiedene Implikationen für die Trainings- und Therapiepraxis ableiten. So eignet sich SMR u.a. als Alternative zu statischen Dehnmethoden zur akuten Verbesserung der Beweglichkeit, zur Veränderung der Dehnwahrnehmung (etwa bei akuten und schmerzhaften Bewegungseinschränkungen) und möglicherweise zur Normalisierung der Gleiteigenschaften einzelner Bindegewebsschichten. Unklar bleiben bisher die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Körperregionen sowie die Effekte von SMR bei Patienten mit strukturellen Bindegewebsveränderungen. Ebenso sind die langfristigen Effekte von SMR bisher unklar und bieten Anschlusspunkte zukünftiger Studien.
Die infizierte Problemwunde
(2006)
Die erste Ausgabe der Online-Zeitschrift "GMS Krankenhaushygiene Interdisziplinär" der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) innerhalb von German Medical Science behandelt das Thema "Die infizierte Problemwunde". Die Zielsetzung dieser Zeitschrift besteht in der komplexen Darstellung aktueller Themen der Krankenhaushygiene in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Hygienikern, Mikrobiologen, Infektiologen und für die jeweilige Thematik relevanten klinischen Fachdisziplinen und ggf. auch mit Experten anderer Fachrichtungen, z.B. Juristen, da rechtliche Aspekte zunehmend Bedeutung erlangen. ...