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Ingeborg Falke-Tagung
(2000)
In einem Nachruf im Heft 2/1998 der Zeitschrift "Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt" wurde das Wirken der weitbekannten Naturschützerin aus Nebra, die am 28. Juni 1998 verstarb, gewürdigt. Da sich Ingeborg Falke um den Naturschutz im Unstrutgebiet sehr verdient gemacht hat, entstand nach der Urnenbeisetzung am 18. Juli 1998 bei ihren nun ehemaligen Mitstreitern die Idee, das Lebenswerk dieser bemerkenswerten Frau noch einmal ausführlich im Rahmen einer Tagung darzustellen.
Nach dem Buch "Die Naturschutzgebiete Sachsen Anhalts" liegt nunmehr eine ebenfalls vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt herausgegebene zusammenfassende Beschreibung der Landschaftsschutzgebiete (LSG) des Landes vor. So wie die erstgenannte Übersicht sucht auch der zweite Titel in den übrigen Bundesländern seinesgleichen. Das Buch ist weit mehr als nur eine Beschreibung der 59 LSG im Lande Sachsen-Anhalt. Es ist, nutzbar von Interessierten ebenso wie von Sachkennern, eine kurzgefasste, aber nicht weniger detaillierte "Landeskunde". Die geologischen wie pedologischen Erläuterungen der differenzierten Naturausstattung der unterschiedlichen Landschaftstypen im Bundesland werden durch die Darstellung des Jahrtausende währenden geschichtlichen Wandels der Landnutzung erweitert und geben so ein eindrucksvolles Bild von der Naturausstattung, ihrer unter aktuellen Aspekten vorgenommenen Gliederung sowie der Veränderung der Landschaft durch den Menschen.
Im September 1998 fand im kleinen ehemaligen Grenzort Hessen bei Braunschweig eine Tagung statt, die dem Andenken des Braunschweiger Lustgärtners, Botanikers und Landschaftsbeschreibers Johann Royer (1574 - 1655) anlässlich des 350- jährigen Jubiläums der Erstherausgabe seines Werkes "Beschreibung des ganzen Fürstl. Braunschw. Gartens zu Hessen" gewidmet war.
Rezension zu Lorenz Hofer, Sprachwandel im städtischen Dialektrepertoire. Eine variationslinguistische Untersuchung am Beispiel des Baseldeutschen. Tübingen: A. Francke Verlag 1997 (Basler Studien zur deutschen Sprache und Literatur 72, xiv + 306 S., 68,00 DM, ISBN 3-7720-2671-0)
Neue Berufsbilder entstehen nur sehr langsam. Umso wichtiger ist es, das im grünen Bereich mit der Ausbildung zum "Geprüften Natur- und Landschaftspfleger" begonnen wurde. In einer kleinen Broschüre im Rahmen der Zeitschriftenreihe Calendula wurde dieses Thema aufgegriffen und unter Mitarbeit einer Reihe von Autoren aus der Naturschutzpraxis ist eine informative und vielseitige Publikation entstanden.
Hans-Georg Soldat rezensiert für NDR 3 / Radio 3 den im Jahr 2000 erschienen Erstlingsroman "Tintenpalast" des Leipziger Schriftstellers Olaf Müller. In langen Retrospektiven entrollt sich in der namibischen Wüste ein Bild der gewesenen DDR und der Verwüstung, die sie im Leben ihrer Bewohner angerichtet hat.
Hans-Georg Soldat rezensiert die 2000 im Ullstein Verlag erschienene Erzählsammlung "Wir Brüder und Schwestern. Geschichten zur Einheit" von Freya Klier. Tatsächlich ist es vor allem die Vielgestaltigkeit, die an diesen Erzählungen Freya Kliers besticht, die Bandbreite ihrer Impressionen, die ihr neues Buch "Wir Brüder und Schwestern" zu einem Unikat in der deutschen literarischen Landschaft macht.
Hans-Georg Soldat rezensiert für die Berliner Morgenpost Reinhard Jirgls im Jahr 2000 erschienen Roman "Die atlantische Mauer". Reinhard Jirgl, aus der DDR kommend, ist möglicherweise das, was man einen literarischen Nihilisten nennen könnte. Die atemlosen Monologe seines Buches "Die atlantische Mauer" lassen kaum einen Ausweg, sie sind bis in die letzten Verästelungen konsequent. Ahnung von Besserem gibt es nicht. Das Denken und Fühlen der handelnden, ach was, vor sich hin redenden Personen ist - ohne, dass sie es merken - von tiefstem Schwarz. Vier Figuren monologisieren geschlossen und nacheinander: Formales Bindeglied ist die Sprache und deren Darstellung - sie orientiert sich an Arno Schmidt und arbeitet mit den Zeichen »=« oder »&« und schreibt »1malig«. Sonderbarerweise wirkt es dennoch kaum einmal prätentiös, sondern trägt zum Eindruck der Atemlosigkeit bei. Tatsächlich gelingt wohl nur so die adäquate Wiedergabe eines Bewussteinsstroms.
Hans-Georg Soldat rezensiert für die Berliner Morgenpost Klaus Schlesingers im Jahr 2000 erschienen Roman "trug". Die kleine Erzählung, deren Wurzeln bis in die Siezigerjahre zurückreichen, gehorcht den surrealen Gesetzen der Phantastik - sie ist nur von innen heraus logisch und zwingend. Legt man äußere, realistische Maßstäbe an, wird sie unwahrscheinlich und lächerlich.
Rezension zu Adrian Hsia (Hg.): The Vision of China in the English Literature of the Seventeenth and Eighteenth Centuries. Hong Kong (The Chinese University Press) 1998. 404 Seiten.
Zum Bild Chinas in der europäischen Literatur liegt eine erhebliche Zahl monographischer Untersuchungen vor. Während es eine Reihe vertiefender und spezialisierter Darstellungen der China-Rezeption in Deutschland und Frankreich gibt, blieb das Bild Chinas im Spiegel der englischen Literaturgeschichte bislang eher unterbelichtet. Der vorliegende Band mit Abhandlungen verschiedener Beiträger ist daher speziell der Rezeption chinesischer Literatur und Kultur in England gewidmet; behandelt werden dabei nicht allein literarische Texte, sondern auch Dokumente aus der frühen Geschichte sinologischer Studien, ein Stück Geschichte der englischen Publizistik sowie der Ästhetik des "chinesischen" Gartens.
Rezension zu Peter V. Zima: The Philosophy of Modern Literary Theory. London; New Brunswick (Athlone Press) 1999. 163 Seiten.
Zu den nützlichsten, weil luzidesten Reiseführern durch die Theorielandschaften der ästhetischen Moderne gehört Peter V. Zimas 1991 erschienenes UTB-Taschenbuch 'Literarische Ästhetik: Methoden und Modelle der Literaturwissenschaft'.
Rezension zu Dietrich Harth: Das Gedächtnis der Kulturwissenschaften. Dresden (Dresden University Press) 1998. 296 Seiten.
Um bezogen auf die Gegenwart einen Begriff davon zu geben, was Kulturwissenschaft sein kann, gibt es wohl kaum einen besseren Weg als den zu zeigen, was kulturwissenschaftliche Forschung 'ist' - und dazu leistet Harth eine Reihe erhellender Beiträge.
Neuerscheinungen
(2000)
Im Verlag W. Kohlhammer sind in der Reihe "Dokumentation Natur und Landschaft" 39. Jahrgang N.F. im Jahr 1999 als Sonderheft 30 die Bibliographien 79-80 "Naturschutzgebiete und Großschutzgebiete im Land Sachsen-Anhalt" und "Bibliographie zur Herpetofauna des Landes Sachsen-Anhalt 2. Fassung" erschienen.
Dem im Jahre 1996 erschienenen ersten Band der „Pflanzengesellschaften Nordostdeutschlands“ lässt der Autor, der die Entwicklung der Vegetationskunde in diesem Raum über Jahrzehnte entscheidend geprägt hat, nun den zweiten Band folgen. Hier werden die Cyperaceen-reichen Ufer-Gesellschaften, Röhrichte und Riede (Helocyperosa) sowie die terrestrischen Rasengesellschaften (Caespitosa) beschrieben. Die Begriffe Helocyperosa und Caespitosa stehen für nach physiognomischen und ökologischen Merkmalen abgegrenzte Pflanzenformationen, die der Autor den floristisch-soziologischen Klassen als sogenannte Coenoformationen überordnet. Bei der Gliederung der Klassen und Verbände findet der mit anderen pflanzensoziologischen Systemen vertraute Leser Bekanntes, aber auch manche Abweichungen.
Rezension zu Elke Hentschel, Negation und Interrogation. Studien zur Universalität ihrer Funktion. Tübingen: Max Niemeyer Verlag 1998 (Reihe Germanistische Linguistik 195, ix + 250 S., 112,00 DM, ISBN 3-484-31195-9)
1932 erscheint Clemens Lugowskis Arbeit über die Romane Jörg Wickrams, in der er die Spezifika des vormodernen Romans herausarbeitet: er ist nach Lugowski durch eine sogenannte "Motivation von hinten" charakterisiert, die über die sich in Kausalketten vollziehende "Motivation von vorne" dominiert. Was sich im Vordergrund der Handlung innerhalb der Zeit ereignet und auf ein vorherbestimmtes Resultat zuläuft, wird weniger aus den Ereignisketten selbst als aus der im Hintergrund wirkenden göttlichen Vorsehung entwickelt [...] Es liegt nahe zu fragen, inwiefern sich der Ansatz von Martinez von der Theorie phantastischer Literatur unterscheidet, die ja (etwa nach Tzvetan Todorov) mit dem Moment der Unschlüssigkeit des Lesers, ob er die Ereignisfolge der innerliterarischen Realität oder aber den Vorstellungen eines Protagonisten zurechnen soll, eine ganz ähnlich strukturierte "doppelte Welt" wie auch Martinez behauptet. Den knappen Erläuterungen zufolge ist der Begriff der "doppelten Welten" insofern enger als der der phantastischen Literatur, als er "mit der paradoxen Koexistenz von kausaler und finaler Motivation nur einen speziellen Fall übernatürlichen Geschehens darstellt"; er ist aber andererseits auch weiter, insofern "die finale Motivation der doppelten Welt nicht notwendig als übernatürlich markiert sein muß".
Rezension zu Harald Kämmerer: "Nur um Himmels willen keine Satyre ..." Deutsche Satire und Satiretheorie des 18. Jahrhunderts im Kontext von Anglophilie, Swift-Rezeption und ästhetischer Theorie. Heidelberg (Universitätsverlag C. Winter) 1999 (= Probleme der Dichtung; Bd. 27).353 Seiten.
Von der Metapher über die Metonymie bis zur Ironie - gleichgültig, um welche Form der uneigentlichen Rede es sich handelt, allen diesen Tropen bzw. Figuren ist gemeinsam, daß sie den Hörer oder Leser immer wieder vor die (meist unausgesprochene) Frage stellen, was mit dem Uneigentlichen denn eigentlich gemeint ist. Einer ganz ähnlichen Frage widmet sich Harald Kämmerer in seiner Dissertation: Die Grundproblematik, auf die Kämmerer aus unterschiedlichen Blickwinkeln immer wieder zurückkommt, läßt sich zugespitzt so formulieren: Ist das satirische Schreiben (und zwar jenseits der rhetorischen Mittel der uneigentlichen Rede, die im satirischen Schreiben zweifellos in ausgesprochenem Maße zur Anwendung kommen), selbst als eine Art literarischer Großform uneigentlicher Rede anzusehen? Oder trifft das Gegenteil zu, und enthält das satirische Schreiben weit mehr Anteile an eigentlicher denn an uneigentlicher Rede?
Rezension zu Sabine Kleine: Zur Ästhetik des Häßlichen. Von Sade bis Pasolini. Stuttgart; Weimar (Metzler) 1998
Das Böse, Häßliche, Obszöne, Schreckliche als Signatur moderner Literatur inspirierte das Interesse der Forschung innerhalb der letzten Jahrzehnte in besonderem Maße, was sich am Erscheinen etlicher Monographien zum Thema gerade in jüngster Zeit ablesen läßt. Die Autorin der vorliegenden Studie möchte keine eigene Theorie des Häßlichen hinzufügen, sondern die "Literarhistorie der Moderne auf der abgewandten Seite der Kallistik" nachschreiben, um auf Adornos These, die Literatur der Moderne sei Ort eines Inkommensurablen im Sinne einer negativen Utopie, "die Probe" zu machen.
Die Diskussion über das Pro und Kontra zur Verwendung großer Pflanzenfresser als "Landschaftspflegemaschinen" des Naturschutzes hat längst eingesetzt und wird wie kaum eine andere Thematik höchst emotional geführt. Dazu gehören solche Stichworte wie: Erhaltung der Kulturlandschaft, Beeinflussung der natürlichen Waldentwicklung, Einsatz von Weidetieren ohne "Wenn und Aber" und seien es nordamerikanische Bisons oder südamerikanische Lamas und Alpakas oder auch die Wiederbelebung ehemals in Europa heimischer Wildtierarten und die Erhaltung anspruchsloser Haustierrassen.
Freiberufliche Biologen, Eigner und Mitarbeiter von Planungsbüros sowie fachverwandte Berufsständler stehen als dienstleistende Fachleute bereit, um im Auftrage Privater oder der öffentlichen Hand Aufträge landschaftsökologischer Art auszuführen, zu denen es mehr als genügend Veranlassung gibt. In jedem Falle müssen Auftraggeber und Auftragnehmer über den konkreten Inhalt der zu leistenden Arbeit und über die zu erwarteten Ergebnisse Übereinkunft erzielen. Außerdem sollten Ergebnisse unterschiedlichster Projekte möglichst miteinander vergleichbar sein, um auf dieser Basis auch Bewertungen vornehmen zu können.
a) Song Daxiang & Zhu Mingsheng: Thomisidae, Philodromidae. 1997, 259 S., ISBN 7-03-005707-4/Q.684, Preis 44,- Yuan (ca. 9,68 DM)
b) Zhu Mingsheng: Theridiidae. 1998, 436 S., ISBN 7-03-006243-4/Q.748, Preis 69,- Yuan (ca. 15,18 DM)
c) Yin Changmin et al.: Araneidae. 1997, 460 S., ISBN 7-03-005705-8/Q.682, Preis 76,- Yuan (ca. 16,72 DM)
Alle drei Bücher wurden Überwiegend in chinesisch verfaßt. Es findet sich jedoch ein englischer Bestimmungsschlüssel am Ende jedes Werkes. Ihm angeschlossen ist ein Artregister in lateinischer Schrift. Die Zeichnungen der Genitalien und des Habitus sind sehr deutlich und lassen sich in ihrer Genauigkeit sicherlich mit den Zeichnungen M.J. Roberts vergleichen. Die Beschreibungen zur Biogeographie werden zwar im Einführungsteil (Karten) dargestellt, die zugehörigen Textpassagen sind aber in chinesisch geschrieben worden.
Nach einem Vorwort von N. PLATNICK, in dem er die Pionierarbeit der Familie FORSTER hervorhebt, bietet sich dem Leser ein Buch, das den Wunsch aufkommen läßt, Neuseeland einmal selber arachnologisch zu bereisen. In 13 Kapiteln werden die wichtigsten Familien vorgestellt. Ergänzende Kapitel sind zu anderen Spinnentieren, besonders Weberknechten, der Biologie der Webspinnen und zu methodischen Fragen zu finden. Den Abschluß bilden eine Liste der weltweit verbreiteten Familien im Vergleich zu den in Neuseeland nachgewiesenen Familien, ein geschichtlicher Abriß der Arbeit wichtiger Arachnologen, deren Bezüge zur Arachnofauna Neuseelands und ein ausgewähltes Literaturregister. In zahlreichen farbigen Abbildungen mit einer hohen Druckqualität, ergänzt durch s/w-Zeichnungen, stellen die Autoren viele Familien, Gattungen und Arten vor. Die Zeichnungen der morphologischen Strukturen lassen in ihrer Genauigkeit und Klarheit keine Wünsche offen. Die Autorenfamilie, selbst die Kinder (Douglas und Malcolm) nahmen Aufsammlungen vor, zeigt immer wieder interessante verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den in Neuseeland vorkommenden Arten und Arten in anderen Teilen der Erde. Diese Vergleiche werden sowohl in Wort, als auch mit Abbildungen belegt.
Seit langem angekündigt, liegt jetzt die Kyffhäuserflora von K. -J. BARTHEL und J. PUSCH vor. Wer die beiden Autoren kennt, hat nichts anderes erwartet als eine gediegene Zusammenstellung, die allen Ansprüchen an eine moderne Regionalflora genügt. Zu dem inhaltlich ausgewogenen und vom Ahorn-Verlag sehr gut ausgestatteten Buch darf man den Autoren gratulieren. Da der Anspruch an eine Flora über ein botanisch so reichhaltiges und geschichtsträchtiges Gebiet ohne Zweifel sehr hoch ist, ist es schwer, in der würdigen Reihe der Vorläufer-Floren einen entsprechenden Platz zu behaupten. Dieser ist dem vorliegenden Werk schon heute sicher.
Sammelrezension zu Steven Tötösy de Zepetnek: Comparative Literature: Theory, Method, Application. Amsterdam; Atlanta (Rodopi) 1998 (= Textxet 18).
Steven Tötösy de Zepetnek, Milan V. Dimic, Irene Sywenky (Hg.): Comparative Literature Now: Theories and Practice / La Littérature Comparée à I'heure actuelle. Théories et réalisations. Paris (Champion) 1999.
Es ist stets erfrischend und beruhigend, neue Einführungen in die Komparatistik zu lesen, zumal damit der Fluch Susan Bassnetts, dass die Vergleichende Literaturwissenschaft tot sei, zumindest ein wenig gebannt scheint. Steven Tötösy de Zepetnek unternimmt den Versuch, die Komparatistik in den Kontext der 'cultural studies' zu setzen und seinen bereits aus anderen Arbeiten bekannten "systemic and empirical approach to literature and culture" quasi einem Praxistest zu unterziehen.
Rezension zu Karin Tebben (Hg.): Beruf: Schriftstellerin. Schreibende Frauen im 18. und 19. Jahrhundert. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 1998 (= Sammlung Vandenhoeck). 340 Seiten.
Der vorliegende Sammelband behandelt die Entwicklung des weiblichen Berufsschriftstellertums, dessen Geschichte in Deutschland mit dem Jahr 1771 beginnt, als der erste Roman von Sophie von La Roche erscheint.
Rezension zu Übersetzte Literatur in deutschsprachigen Anthologien. Eine Bibliographie. Hg. von Helga Eßmann und Fritz Paul.
Erster Teilband: Anthologien mit Dichtungen aus aller Welt. Unter Mitarbeit von Heike Leupold hg. von Helga Eßmann. Stuttgart (Anton Hiersemann Verlag) 1997 (= Hiersemanns bibliographische Handbücher; Bd. 13.1). 455 Seiten.
Zweiter Teilband: Anthologien mit russischen Dichtungen. Unter Mitarbeit von Christiane Hauschild und Heike Leupold hg. von Ulrike Jekutsch. Stuttgart (Anton Hiersemann Verlag) 1998 (= Hiersemanns bibliographische Handbücher; Bd. 13.2). 185 Seiten.
Rezension zu Akos Doma: Die andere Moderne. Knut Hamsun, D.H. Lawrence und die lebensphilosophische Strömung des literarischen Modernismus. Bonn (Bouvier Verlag) 1995 (= Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft 396). 284 Seiten.
In methodischer Hinsicht beruft sich der Verfasser auf René Welleks Ausführungen "The Crisis of Comparative Literature" ('Concepts of Criticism', New Haven 1963: 282-295): es geht nicht darum, ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen D.H. Lawrence (1885-1930) und Knut Hamsun (1859-1952) aufzuspüren, "vielmehr sollen, mit ständigem Blick auf den gemeinsamen Hintergrund des Modernismus, jene geistigen Voraussetzungen der zwei Dichter untersucht werden, die ihre innere Verwandtschaft begründen".
Rezension zu Rostislav Danilevskij: Schiller in der russischen Literatur. 18. Jahrhundert - erste Hälfte 19. Jahrhundert. Dresden (Dresden University Press) 1998 (= Schriften zur Kultur der Slaven. Neue Folge der MAISK-Schriften. Hg. von Hans Rothe; Bd. 1 (20)). 365 Seiten.
Rostislav Danilevskij vom Institut für Russische Literatur der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg unternimmt mit der hier vorgelegten Studie eine Auslotung des russischen "Schiller-Bildes", worunter der gesamte Komplex literarischer und ideengeschichtlicher Vorstellungen zu verstehen ist, die für russische Leser mit diesem Namen verknüpft sind.
Rezension zu Horst Dieter Rauh: Heilige Wildnis. Naturästhetik von Hölderlin bis Beuys. München (Wilhelm Fink) 1998. 367 Seiten.
Das Vorwort des Verfassers vermerkt: "Dem Legitimationsschwund der Geschichtsphilosophien [...] entspricht das Vordringen eines im weitesten Sinne naturreligiösen Denkens". Und daraus folgt die Zuspitzung der These: "Im Fortgang der Säkularisierung der Kultur bietet sich Natur, verdichtet zur 'Wildnis', als letzte Zuflucht des Heiligen dar. Solche Sakralisierungsprozesse setzen mit Hölderlin ein, der das Schlüsselwort 'heilige Wildnis' prägte, und reichen über Nietzsches Dionysos-Komplex bis hin zur Remythisierung von Natur bei Joseph Beuys".
Rezension des Werkes: Dina Wardi, Memorial Candles: Children of the Holocaust. London, Taylor & Francis Books Ltd, 1992. 288 pp. (Deutsche Ausgabe: Siegel der Erinnerung. Das Trauma des Holocaust – Psychotherapie mit den Kindern der Überlebenden )
Den "vagabundierenden Blick" zwischen den verschiedenen Teilbereichen der modernen Geschichtswissenschaft will der Sammelband vermitteln. Das Ergebnis präsentiert sich jedoch als ein verwirrendes und wenig kohärentes Nebeneinander von umfassenden methodischen Zugriffen und spezialisierten Teilfeldern. ...
Rezension zu Mallarmé in the Twentieth Century. Edited by Robert Greer Cohn. Associate Editor Gerald Gillespie. Madison (Fairleigh Dickinson University Press); London (Associated University Presses) 1998.298 Seiten.
Der pünktlich zum hundertsten Todestag Mallarmés erschienene Sammelband geht zurück auf ein "Mallarmé Festival", das auf Anregung des Komparatisten Ricardo Quinones im Oktober 1996 an der Stanford Universität stattgefunden hat und von Robert Greer Cohn, einem der international führenden Mallarmé-Forscher, organisiert worden ist. Er versammelt Beiträge zu grundlegenden Aspekten des Mallarméschen Gesamtwerks, zu einzelnen seiner Texte, zu Problemen der Mallarmé-Übersetzung, zur weltweiten Wirkung des Dichters sowie zu Beziehungen Mallarmés zu anderen Autoren.
Zahlreiche heimische Fischarten zeigen auf Grund ihrer ontogenetisch und jahreszeitlich differenzierten Habitatbindungen charakteristische Raumnutzungsmuster, die oftmals Wanderungen über beträchtliche Distanzen einschließen. Unter den vielfältigen anthropogenen Eingriffen in Fließgewässerökosysteme gehören daher jene zu den schwerwiegendsten, die die Durchwanderbarkeit des Gewässers verhindern. Umso erfreulicher ist es, dass im Land Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahren an verschiedenen Staubauwerken der Saale, Unstrut und weiterer Flüsse Fischaufstiegsanlagen errichtet wurden, um die ökologische Durchgängigkeit dieser Gewässer wiederherzustellen.
Der oder das (noch nicht im letzten Rechtschreibduden verzeichnete) "Geotop" ist ein erhaltens- und schutzwürdiges Objekt der geologischen Erdgeschichte bzw. "Geotope" sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde oder des Lebens vermitteln. Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralen und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen oder natürliche Landschaftsteile" (S.ll).
Die Stadt Halle (Saale) und der Landkreis Saalkreis planen, die jahrzehntelang als Abwassergräben missbrauchten Bäche Reide und Kabelske und ihre Umgebung wieder zu natürlichen Bachauen umzuwandeln. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist das Wissen um die Historie dieser Landschaft. Die Autoren stellen das Einzugsgebiet beider Fließgewässer vor und geben einen Abriss zu seiner Geschichte.