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Forstgesellschaften mit vom Menschen künstlich geförderten Baumarten (v.a. Fichte und Kiefer) haben seit der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts einen hohen Anteil an der forstwirtschaftlich genutzten Fläche im deutschen Mittelgebirgsraum. Es wird erörtert, warum es unter Anwendung pflanzensoziologischer Methoden konsequent und zweckmäßig erscheint, auch rein anthropogene Gehölzbestände als Assoziationen zu beschreiben, soweit sie eigene, von anderen Pflanzengesellschaften abgrenzbare Artenverbindungen aufweisen. Das Galio harcynici-Culto-Piceetum als Ersatzgesellschaft vor allem der bodensauren Hainsimsen-Buchenwälder in den nord- und mitteldeutschen Mittelgebirgen wird vorgestellt und vegetationskundlich charakterisiert. Der Harzer Labkraut-Fichtenforst besitzt eine floristisch-soziologisch eigenständige Artenkombination und zeichnet sich durch forstspezifische Strukturmerkmale aus. Es werden fünf Untergesellschaften differenziert und deren Standorte kurz beschrieben. Beobachtungen von guter Naturverjüngung der Fichte lassen erwarten, daß die künstlich geförderte Gehölzart heute auch außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes zum festen Bestandteil der Vegetation zu rechnen ist.
Untersucht wurde der Einfluß oberflächlich ausgebrachter magnesiumhaltiger Kalke auf das C/N-Verhältnis, die Urease- und die Saccharaseaktivität von Vermoderungslagen (Of-Lagen) in Fichtenforsten des Deisters (Waldgebirge südlich von Hannover) ein bis zwei Jahre nach der Düngung. Als Vergleichsflächen dienten ungedüngte Parzellen mit gleichaltrigen Fichtenbeständen unter gleichen geologisch-pedologischen Verhältnissen (Wealden-Sandstein, Podsol-Braunerden, Humusform Moder bis Rohhumus). Die gekalkten Of-Lagen zeigten gegenüber den ungekalkten eine Verminderung des C/N-Verhältnis und eine Erhöhung der Ureaseaktivität. Diese Veränderungen werden als Indizien für eine durch die Kalkung bewirkte Verstärkung der biologischen Aktivität im Of-Horizont interpretiert. Die Saccharaseaktivität des Of-Horizonts war durch die Kalkung nicht beeinflusst worden. Im Oh und im Aeh hatten sich das C/N-Verhältnis und die Ureaseaktivität zur Zeit der Untersuchung (noch) nicht verändert.
Entlang eines Höhenprofils im Harz zwischen Bad Harzburg und dem Wurmberg werden die Fichtenforste pflanzensoziologisch und bodenkundlich, insbesondere humusmorphologisch, untersucht: Mit zunehmender Höhe steigen der Deckungsgrad der Bodenvegetation und die Anzahl der Moosarten. Die vier tiefer gelegenen Vegetationseinheiten sind gemeinsam durch eine Gruppe eigentlich waldfremder Arten gekennzeichnet, die der Hochlageneinheit (oberhalb 700 m NN) fehlt. Diese weist ihrerseits einige Moose als Trennartengruppe auf und lässt sich dem Calamagrostio villosae-Piceetum Hartm. 1953 zuordnen. Gleichzeitig erhöht sich hier fast sprunghaft die Mächtigkeit des Auflagehumus. Zwischen dieser und der Meereshöhe ergibt sich eine enge Korrelation. Wahrscheinlich sind die bei zunehmender Höhe festgestellten Veränderungen in erster Linie klimatisch bedingt. Abschließend wird die Frage nach einer natürlichen Fichtenstufe im Harz diskutiert.