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Das MIKS-Konzept ist ein Konzept für die Schulentwicklungsarbeit mit Grundschulkollegien, die alle Sprachen ihrer Schüler*innen wertschätzen und für das Lernen nutzen wollen. Ziel ist die Professionalisierung und Qualifizierung des Personals und die Unterstützung von Schulentwicklungsprozessen. Die Grundschulkollegien entwickeln und erproben eigene Praxisvorhaben zum Einbezug von Mehrsprachigkeit, implementieren sie in die regulären Schul- und Unterrichtsabläufe und gestalten so die Schulentwicklung im Handlungsfeld Mehrsprachigkeit selbst.
Das MIKS-Konzept enthält Vorgaben über den Ablauf und die Methoden der Qualifizierung und Schulbegleitung sowie über die Inhalte, die während der Qualifizierung vermittelt und bearbeitet werden. Das MIKS-Konzept wurde 2013-2016 entwickelt und in drei Grundschulen erprobt. Im Rahmen einer Dissemination wurde das Konzept 2016-2019 durch Multiplikator*innen in die Breite getragen und an weiteren 17 Grundschulen durchgeführt. Der Artikel fokussiert zunächst die theoretische Fundierung und Konzeptionalisierung von MIKS. Im zweiten Teil werden die Inhalte, die Anlage und der Ablauf der Qualifizierung erstmals ausführlich vorgestellt und durch Einblicke in bisherige Erfahrungen illustriert.
Mit der Hochschulperle des Stifterverbandes wurde die »International Teacher Education« (ITE) an der Goethe-Universität kürzlich ausgezeichnet. Lehramtsstudierende können ihre Pflichtpraktika an einer Auslandsschule absolvieren – mit einigen von ihnen, die gerade im Ausland weilen, konnte der UniReport via Videochat sprechen.
Few empirical studies have explored psychological attitudes toward out-of-home mobility in old age. We aimed to validate an instrument to assess mobility-related behavioral flexibility and routines in the context of everyday mobility and successful aging. Data were gathered from face-to-face interviews and travel diaries of 211 community-dwelling older adults (aged 65–92) in Germany. Analysis revealed sufficient reliability and confirmed the factorial and convergent validity of the instrument. Mobility-related behavioral flexibility predicted the number of daily trips, particularly by mobility-impaired participants, and was strongly linked to autonomy and to psychological well-being. However, a preference for routines predicted neither out-of-home mobility nor further outcomes. The results demonstrate the importance of mobility-related flexibility in maintaining an active and independent life in old age.
Moderne Indoktrination
(2013)
Der Erziehungswissenschaftler Benjamin Ortmeyer hat mit Studierenden die NS-Schülerzeitschrift »Hilf mit!« analysiert. Sein neues Buch »Indoktrination« zeigt, wie geschickte Beeinflussung durch Wort und Bild eine ganze Generation prägen konnte.
Rezension zu: Benjamin Ortmeyer: Indoktrination. Rassismus und Antisemitismus in der Nazi-Schülerzeitschrift „Hilf mit!“ (1933 – 1944), Weinheim: Beltz Juventa 2013
MoSyD Jahresbericht 2020 : Drogentrends in Frankfurt am Main ; Monitoring-System Drogentrends
(2021)
MoSyD Jahresbericht 2021 : Drogentrends in Frankfurt am Main ; Monitoring-System Drogentrends
(2022)
MoSyD Jahresbericht 2022 : Drogentrends in Frankfurt am Main ; Monitoring-System Drogentrends
(2023)
MoSyD-Jahresbericht 2011 : Drogentrends in Frankfurt am Main : Monitoring-System Drogentrends
(2012)
MoSyD-Jahresbericht 2012 : Drogentrends in Frankfurt am Main : Monitoring-System Drogentrends
(2013)
MoSyD-Jahresbericht 2013 : Drogentrends in Frankfurt am Main : Monitoring-System Drogentrends
(2014)
MoSyD-Jahresbericht 2014 : Drogentrends in Frankfurt am Main : Monitoring-System Drogentrends
(2015)
MoSyD-Jahresbericht 2015 : Drogentrends in Frankfurt am Main : Monitoring-System Drogentrends
(2016)
MoSyD-Jahresbericht 2016 : Drogentrends in Frankfurt am Main ; Monitoring-System Drogentrends
(2017)
MoSyD-Jahresbericht 2017 : Drogentrends in Frankfurt am Main ; Monitoring-System Drogentrends
(2018)
Ziel der hier pointiert zusammenfassenden Gesamtschau der Beobachtungen aus den unterschiedlichen Forschungsmodulen des 'Monitoringsystem Drogentrends' (MoSyD) ist es, sich abzeichnende Veränderungen (Trends) und Muster des Konsums legaler und illegaler Drogen in Frankfurt am Main herauszustellen. Die Darstellung abstrahiert weitgehend von konkreten Daten und Einzelbeobachtungen - diese finden sich ausführlich in den einzelnen Berichtsteilen dokumentiert, die jeweils mit detaillierten Zusammenfassungen enden. Eine Ausnahme bilden hier die punktuellen Vergleiche mit Beobachtungen aus Hamburg, die im Rahmen der dort erstmalig in der Intention eines Trendmonitorings durchgeführten Schülerbefragung gemacht wurden (vgl. Baumgärtner 2004, s. auch 3.2.3). Damit können die Ergebnisse unmittelbar mit aktuellen Daten aus einer in vielerlei Hinsicht vergleichbaren deutschen Großstadt verglichen werden. Zwecks weiterer Vergleichbarkeit werden die Ergebnisse der MoSyD-Schülerbefragung im Abschnitt zu Jugendlichen/ jungen Erwachsenen in Bezug zu den Ergebnissen der ersten deutschen Erhebungen im Rahmen der europäischen Schülerbefragung ESPAD (vgl. Hibel et al. 2000, Kraus et al. 2004) gesetzt.
In der Dissertation werden mit Hilfe der Grounded Theory Methodologie Möglichkeiten und Bedingungen von Museumsangeboten für Menschen mit Demenz erforscht.Die Arbeit versteht sich als erziehungswissenschaftlich-gerontologisch und nimmt dabei die Perspektive einer kritischen Kunst- und Kulturvermittlung ein.
Möglichkeiten der Evaluation von E-Learning-Arrangements. Eine Analyse am Beispiel von EverLearn
(2010)
Rezensionen zu:
Holger Angenent (2015). Berufliche Orientierungen aus biographischer Retrospektive. ErwachsenenbildnerInnen auf dem Weg von der Disposition zur Position. Opladen & Toronto: Barbara Budrich, 356 Seiten, 44,00 €, ISBN 978-3-8474-0764-5,
Klaus-Peter Hufer (2016). Politische Erwachsenenbildung. Plädoyer für eine vernachlässigte Disziplin. Bielefeld: W. Bertelsmann, 139 Seiten, br., 24,90 €, ISBN 978-3-7639-5654-8,
Gerd Kadelbach (2015). Bildung ist niemals unverbindlich. Ausgewählte Texte herausgegeben und eingeleitet von Klaus Ahlheim. Hannover: Offizin, 149 Seiten, 16,80 €, ISBN 978-3-945447-07-9,
Sandra A. Habeck (2015). Freiwilligenmanagement. Exploration eines erwachsenenpädagogischen Berufsfeldes. Wiesbaden: Springer VS, 290 Seiten, 39,99 €. ISBN 978-3-658-07401-2,
Ekkehard Nuissl & Henning Nuissl (Hrsg.) (2015). Bildung im Raum. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren, 184 Seiten, 18,00 €, ISBN 978-3-8340-1460-3.
Der vorliegende Band enthält die Referate des am 10. Dezember 2010 veranstalteten 9. Göttinger Workshops zum Familienrecht, der die aktuelle Novellierung des Vormundschaftsrechts zum Gegenstand hatte. Den Auftakt bildete die Darstellung des Reformbedarfs im Vormundschafts- und Pflegschaftsrecht (Gisela Zenz), gefolgt von der Erläuterung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung (Thomas Meyer). Im Anschluss wurde der Frage nachgegangen, ob und inwieweit das Betreuungsrecht als Vorbild für das neue Vormundschaftsrecht herangezogen werden kann (Dieter Schwab). Einen Perspektivwechsel weg vom Gesetzgeber und hin zum Mündel forderte der nachfolgende Beitrag, der die Auswahl des passenden Vormunds für den individuellen Mündel thematisierte (Barbara Seidenstücker). Abschließend wurden die strukturellen Probleme auf Seiten der Jugendämter aufgezeigt (Hans-Werner Pütz) und das im Gesetzgebungsverfahren vernachlässigte Problem beleuchtet, welche Konsequenzen sich aus dem Gesetzentwurf für die Ergänzungspflegschaft ergeben (Thomas Meysen).
A intenção do presente trabalho é apresentar uma discussão sobre as análises de como a modificação de futuros potenciais de conhecimento influenciaram, por um lado, os novos conceitos de currículo e didática e, por outro lado, as reformas pedagógicas efetuadas no sistema educacional na Alemanha, a partir de um projeto desenvolvido pelo autor - pesquisador do Instituto Federal de Formação Profissional/BIBB/Berlin. Ao longo do texto procurar-se-á indicar que, como conseqüência das inovações pedagógicas ligadas ao conceito de qualificação-chave, ou seja competência profissional para a ação, ocorreu decisivamente uma nova orientação na construção de currículos e na teoria didática do referido país.
Der Sachunterricht beschäftigt sich mit Sachzusammenhängen. Seine grundsätzliche didaktische Zielsetzung besteht deshalb darin, mit Sachzusammenhängen umzugehen und nicht mit Bildern oder Texten über Sachen. Mit Sachen umgehen kann entweder heißen, sie in der Realität, also außerhalb der Schule aufzusuchen oder sie in die Schule hereinzuholen. Drei Gründe legen es dennoch nahe, auch Materialien im Sachunterricht einzusetzen: 1. Es gibt Sachzusammenhänge, die nicht aufgesucht und untersucht werden können. Etwa: Einen Ameisenhaufen darf man nicht zerstören und eine Schulklasse kann man nicht bei einer Geburt zuschauen lassen. 2. Materialien können die Auseinandersetzung mit Sachzusammenhängen vorbereiten oder begleiten. Es lassen sich aus Büchern und Bildern Anregungen entnehmen, ebenso Fragen oder Aufgaben. Die Dokumentation der Sachbegegnung kann ebenfalls durch Materialien unterstützt werden. 3. Sachzusammenhänge sind komplex. Materialien können eine Reduktion der Komplexität vornehmen, indem sie das Wesentliche eines Zusammenhanges enthalten. Hier geht es vor allem um Dinge, um Geräte oder einfache Abläufe. Diese Gegenstände können - im Unterschied zur Realität - Kindern die Möglichkeit bieten, selbst handelnd mit ihnen umzugehen. Diese Ausgangsthesen beinhalten eine bestimmte Grundposition zum Sachunterricht. Die Diskussion der Materialien zum Sachunterricht kann nicht von der Didaktik des Sachunterrichts getrennt werden, denn die Art des Zuganges zu einem Sachverhalt ist entscheidend dafür, was eigentlich von der Sache gelernt wird. Deshalb soll in einem ersten Schritt an einigen Beispielen eine Kritik eines Sachunterrichts vorgenommen werden, wie er in manchen Grundschulklassen anzutreffen ist.
Der Wunsch nach offenen und schülerzentrierten Unterrichtsformen nahm in den letzten Jahren immer mehr zu, da diese zentrale Elemente veränderter Lehr-Lern-Formen darstellen, die für eine demokratische und humane Schule unverzichtbar sind (vgl. Jürgens 2009). Die Selbst- und Mitbestimmung der Schüler_innen bei der Auswahl von Unterrichtsinhalten, bei der Unterrichtsdurchführung und beim Unterrichtsverlauf, die Orientierung an Interessen und Fähigkeiten der Schüler_innen sowie Gelegenheiten zum entdeckenden, problemlösenden, handlungsorientierten und selbstverantwortlichen Lernen sind nach Bohl & Kucharz (2010) wesentliche Kennzeichen des Offenen Unterrichts. Individualisierung und Differenzierung spielen somit neben Selbstständigkeit, Handlungsorientierung und Selbsttätigkeit eine wichtige Rolle. Zudem bietet die besondere Lehrerrolle als Lernbegleiter statt Wissensvermittler mehr Zeit und Möglichkeiten, die Schüler_innen individuell zu beobachten und zu beraten sowie alternative Bewertungsverfahren, wie Schülerselbstbewertungen und Schülermitbewertungen zu erproben. Im vorliegenden Beitrag wird ein Seminarkonzept vorgestellt, welches im Sommersemester 2018 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main für Lehramtsstudierende angeboten wurde. Im Rahmen des Seminars erhielten die Studierenden nach einer theoretischen Einführung die Gelegenheit in Gruppenarbeit, konkrete Möglichkeiten zu erarbeiten, wie im Rahmen von Offenem Unterricht auf eine heterogene Schülerschaft eingegangen werden kann.
Die zunehmende Nutzung von Online-Kommunikationskanälen vereinfacht nicht nur den alltäglichen, zwischenmenschlichen Austausch, sondern eröffnet auch der erziehungswissenschaftlichen Forschung neue Möglichkeiten. Gleichzeitig stehen Chancen wie der Reichweitenerhöhung von Forschungsaktivitäten auch Herausforderungen bspw. im Bereich der Validität gegenüber. Vor diesem Hintergrund geht der Beitrag der Frage nach, ob sich diese Nachteile durch die methodologisch fundierte Kombination von Offline- und Online-Umgebungen kompensieren lassen. Anhand eines Forschungsszenarios werden drei verschiedene Designs konzipiert, die auf genau diese Herausforderung eingehen. Dazu wird eine Mixed Methods Perspektive eingenommen, um verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen, die einzelne Schwächen der Methoden adäquat ausgleichen oder sogar Synergieeffekte erzielen.
Aufgrund des Beschlusses des Fachbereichsrats des Fachbereichs Sprach- und Kulturwissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität vom 21.12.2012 wird die Ordnung für den Bachelorstudiengang Islamische Studien vom 14.07.2010 in der Fassung vom 06.10.211 nachfolgend geändert beziehungsweise ergänzt: ...
Aufgrund des Beschlusses des Fachbereichsrats des Fachbereichs Sprach- und Kulturwissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität vom 21.11.2012 wird die Ordnung für die Masterstudiengänge des Fachbereichs Sprach- und Kulturwissenschaften vom 21.05.2008, geändert am 11.05.2011, nachfolgend ergänzt: ...
The effects of aging on response time were examined in a paper-based lexical-decision experiment with younger (age 18–36) and older (age 64–75) adults, applying Ratcliff’s diffusion model. Using digital pens allowed the paper-based assessment of response times for single items. Age differences previously reported by Ratcliff and colleagues in computer-based experiments were partly replicated: older adults responded more conservatively than younger adults and showed a slowing of their nondecision components of RT by 53 ms. The rates of evidence accumulation (drift rate) showed no age-related differences. Participants with a higher score in a vocabulary test also had higher drift rates. The experiment demonstrates the possibility to use formal processing models with paper-based tests.
As some cognitive functions decline in old age, the ability to decide about important life events such as medical treatment is endangered. Environmental support to improve the comprehension of health-related information is therefore necessary. With a small-scale explorative approach, the present survey study aimed at investigating person-environment fit (PE-fit) of support provided during medical consultations. This fit was calculated by assessing the match between aids provided by five medical practitioners during medical consultations and aids most appreciated by the geriatric patients (N = 88). The results showed that the largest discrepancies of used and appreciated aids could be found concerning the opportunity to discuss decisions with relatives, the possibility to take notes, the use of objects, pictures and a keyword list. Female patients indicated a lower PE-fit. These findings highlight discrepancies between the use of specific aids and the wishes of patients and call for thoughtful use of aids during consultations with geriatric patients.
As some cognitive functions decline in old age, the ability to decide about important life events such as medical treatment is endangered. Environmental support to improve the comprehension of health-related information is therefore necessary. With a small-scale explorative approach, the present survey study aimed at investigating person-environment fit (PE-fit) of support provided during medical consultations. This fit was calculated by assessing the match between aids provided by five medical practitioners during medical consultations and aids most appreciated by the geriatric patients (N = 88). The results showed that the largest discrepancies of used and appreciated aids could be found concerning the opportunity to discuss decisions with relatives, the possibility to take notes, the use of objects, pictures and a keyword list. Female patients indicated a lower PE-fit. These findings highlight discrepancies between the use of specific aids and the wishes of patients and call for thoughtful use of aids during consultations with geriatric patients.
Personen- und Organisationsmerkmale als Gelingensbedingungen im pädagogischen Vorbereitungsdienst
(2018)
Die vorliegende Arbeit greift die defizitäre empirische Befundlage zur Wahrnehmung der zweiten Ausbildungsphase des Lehrerberufs – dem Referendariat – auf. Sie geht der Frage nach, wie das Belastungserleben der Referendare mit Merkmalen der Person oder Organisation verknüpft ist. Bestehende Forschungsaktivtäten legen ihren Fokus auf die Wahrnehmung erfahrener Lehrkräfte im Beruf. Es fehlt an Studien, die das Erleben im Referendariat diskutieren. Die vorliegende, primär explorativ ausgerichtete Arbeit nimmt diese Ausbildungsphase in den Blick. Die Datenbasis der Arbeit bildet die Evaluationsstudie „Pädagogische Entwicklungsbilanzen an Studienseminaren“ (PEB-Sem), die in Hessen zum Einsatz kam. Es werden Daten von 3808 Referendaren sekundäranalytisch ausgewertet. Da die Beschreibung der Untersuchungsgruppe im Referendariat selbst wenig Vergleichsmöglichkeiten zur Absicherung der Daten bietet, wurde PEB-Sem im Praxissemester bei einer Vergleichsgruppe von Lehramtsstudierenden an der Goethe-Universität eingesetzt.
Personale Merkmale im Umgang mit Belastungen wurden über objektive Aspekte (Alter, Geschlecht, Lehramtsstufe, pädagogische Vorerfahrungen) sowie über Persönlichkeitscharakteristika (Selbstwirksamkeitserwartungen, Resilienz) operationalisiert. Merkmale der Organisation des Vorbereitungsdiensts wurden über Skalen erhoben, welche die Ausbildungsbeziehungen zwischen Referendaren und Ausbildern, Mentoren sowie der Seminarleitung oder die Kohärenz der Ausbildung erfassen.
In den Ergebnissen der Analyse personenbezogener Merkmale zeigt sich, dass vor allem die Resilienz das Belastungserleben der Referendare erklären kann, während die pädagogischen Vorerfahrungen oder die Selbstwirksamkeitserwartungen nur einen geringen Anteil der Belastungswahrnehmung erklären können. Die Belastung in der Ausbildung wird über die Zentralstellung des Leistungsdrucks, der durch die bewerteten Unterrichtsbesuche, Zeitdruck oder auch die Prüfungsbelastung zum Ende der Ausbildung entsteht, maßgeblich bestimmt. Zwischen den Faktoren der Organisation und der Belastungswahrnehmung, wie sie z.B. für die Unterstützung durch die Ausbilder und Mentoren untersucht wurden, konnten nur schwache Zusammenhänge zur Belastung nachgewiesen werden. Die vergleichende Betrachtung von Referendaren und Studierenden im Praxissemester kann Unterschiede im Erleben dieser beiden Ausbildungsabschnitte herausarbeiten. Die berufliche Erfahrung, welche die Referendare den Studierenden voraushaben, wirkt sich, entgegen der Annahme, nicht positiv auf die Belastungswahrnehmung aus: Referendare zeigen sich stärker belastet als Lehramtsstudierende. Bezogen auf die Unterschiede in der Einschätzung der Resilienz sind es wieder die Lehramtsstudierenden, die im Vergleich zu den Referendaren über eine stärkere Widerstandfähigkeit verfügen.
Die vergleichende Betrachtung beider Ausbildungsphasen vermitteln ein besseres Verständnis und eine größere Nähe zum jeweiligen Ausbildungskontext. Die Befunde der Studie deuten auf die Notwendigkeit hin, sich mit Unsicherheiten und Belastungen, die durch die Bewertungssituationen und den Anpassungsdruck an die Erwartungen der Ausbilder und Mentoren entstehen können, stärker zu befassen. An diese Ergebnisse lassen sich Implikationen für die Praxis und mögliche Ansatzpunkte für weitere Forschungsbemühen anschließen.
Lockdown measures including the closure of physical activity facilities were installed against the spread of the novel coronavirus in March 2020. The aim of the current online survey was to assess the lockdown effects on physical activity in German adults. We assessed physical activity using the European Health Interview Survey (EHIS) questionnaire. Pre-lockdown vs. lockdown differences were tested with the X2 test and the Student’s t-test for paired data. Predictor variables to explain compliance with physical activity recommendations were identified using a fixed effects binary logistic regression analysis. Data of 979 respondents were analyzed. Transport related and leisure time physical activity decreased (p < 0.001, d = 0.16; p < 0.001, d = 0.22, respectively). Compliance with physical activity recommendations decreased from 38.1% to 30.4% (chi2 [1, 1958] = 12.754, p < 0.001, V = 0.08). In the regression analysis, BMI (OR 0.944, 95% CI 0.909–0.981; p = 0.003), education (OR 1.111, 95% CI 1.021–1.208; p = 0.015), transport related (OR 1.000, 95% CI 1.000–1.000; p = 0.008) and leisure time physical activity (OR 1.004, 95% CI 1.003–1.004; p < 0.001), muscle strengthening (OR 5.206, 95% CI 4.433–6.114; p < 0.001), as well as the ‘lockdown vs. normal’ categorical variable (OR 0.583, 95% CI 0.424–0.802; p = 0.001) showed a contribution, while sex (p = 0.152), age (p = 0.266), work related physical activity (p = 0.133), and remote working (p = 0.684) did not. Physical activity declined in German adults, and should also be promoted in light of the emerging evidence on its protective effects of against COVID-19. Special attention should be given to muscle strengthening activities and groups with lower educational attainment.
Physical activity counseling in primary health care is regarded as a useful complementary preventive and therapeutic measure and is advocated by leading public health institutions. This integrative review summarizes the available data on physical activity counseling in primary care in Germany. A systematic literature search in various databases (peer reviewed and grey literature) was carried out for quantitative and qualitative studies on physical activity counseling and use of “Exercise on Prescription”. The 25 studies included show a very high methodological diversity and, in some cases, considerable risks of bias, with limited comparability across studies. Counseling was provided in all studies by physicians. They report frequent physical activity counseling, which is partly confirmed and partly refuted by patient data. The use of “Exercise on Prescription” is at a very low level. Information on the frequency of physical activity counseling in Germany varies depending on data source and is sometimes contradictory. Our review provides a synthesis of various perspectives on routine physical activity counseling in primary care in Germany. Future studies using standardized and validated instruments in representative samples are needed to further knowledge on counseling and to be able to establish trends in prevalence. Strengthening the topics of physical activity and health and physical activity counseling in medical curriculum is strongly recommended.
Analogical reasoning by comparison is considered a special case of inductive reasoning, which is fundamental to the scientific method. By reasoning analogically, learners can abstract the underlying commonalities of several entities, thereby ignoring single objects’ superficial features. We tested whether different task environments designed to trigger analogical reasoning by comparison would support preschoolers’ induction of the concept of material kind to predict and explain objects’ floating or sinking as a central aspect of scientific reasoning. Specifically, in two experiments, we investigated whether the number of presented objects (one versus two standards), consisting of a specific material and the labeling of objects with the respective material name, would benefit preschoolers’ material-based inferences. For each item set used in both experiments, we asked the children (N = 59 in Experiment 1, N = 99 in Experiment 2) to predict an object’s floating or sinking by matching it to the standards and to verbally explain their selections. As expected, we found a significant effect for the number of standards in both experiments on the prediction task, suggesting that children successfully induced the relevance of material kind by comparison. However, labels did not increase the effect of the standards. In Experiment 2, we found that the children could transfer their conceptual knowledge on material kind but that transfer performance did not differ among the task environments. Our findings suggest that tasks inviting analogical reasoning by comparison with two standards are useful for promoting young children’s scientific reasoning.
Establishing local coherence relations is central to text comprehension. Positive-causal coherence relations link a cause and its consequence, whereas negative-causal coherence relations add a contrastive meaning (negation) to the causal link. According to the cumulative cognitive complexity approach, negative-causal coherence relations are cognitively more complex than positive-causal ones. Therefore, they require greater cognitive effort during text comprehension and are acquired later in language development. The present cross-sectional study tested these predictions for German primary school children from Grades 1 to 4 and adults in reading and listening comprehension. Accuracy data in a semantic verification task support the predictions of the cumulative cognitive complexity approach. Negative-causal coherence relations are cognitively more demanding than positive-causal ones. Moreover, our findings indicate that children's comprehension of negative-causal coherence relations continues to develop throughout the course of primary school. Findings are discussed with respect to the generalizability of the cumulative cognitive complexity approach to German.
We investigate the effectiveness of professional development (PD) aimed at promoting teachers' language-support skills in elementary school science instruction. In a 2-year quasi-experimental field trial study with 32 teachers in Germany, an intervention group (IG) and a control group (CG) received PD for teaching selected science topics; the IG additionally received PD for language support. Strong treatment effects emerged on teachers’ language-support skills and, to a lesser extent, on language support activities in classroom teaching. All teachers gained pedagogical content knowledge and self-efficacy for teaching elementary school science, thus pointing to the effectiveness of the PD.
In diesem Beitrag wird ein hochschuldidaktisches Konzept zur Förderung des reflektierten Umgangs mit Heterogenität im schulischen Kontext unter Verwendung digitaler Lerneinheiten vorgestellt. Im Projekt "Level – Lehrkräftebildung vernetzt entwickeln" (Qualitätsoffensive Lehrerbildung BMBF, Goethe-Universität Frankfurt) wurden in den Bildungswissenschaften digitale Lerneinheiten zu den Heterogenitätsdimensionen "Geschlecht", "kultureller Hintergrund", "sozio-ökonomischer Hintergrund", "kognitiv-motivationale Lernvor-aussetzungen" und "Behinderung" konzipiert und in der universitären Lehre erprobt. Die Auswahl der erstellten Lerneinheiten begründet sich auf Ergebnissen der PISA-Studien sowie der UN-Behindertenrechtskonvention. Die Lerneinheiten werden in Blended-Learning-Szenarien eingesetzt und zielen auf den Aufbau von Fachwissen und professionellen Überzeugungen sowie Reflexivität. Auf der Grundlage individuellen Vorwissens werden von den Lernenden (videobasierte) Aufgaben bearbeitet, die der Perspektivübernahme und Selbstreflexion im Hinblick auf Kategorisierungen dienen und die Bearbeitung fachwissenschaftlicher Texte und aktueller Studien beinhalten. Arbeitsergebnisse können digital im Peer-Feedback bearbeitet sowie mit einem digitalen Portfolio verbunden werden. Das Onlineformat ermöglicht die fächer- und phasenübergreifende Nutzung durch Dozierende sowie Ausbilder_innen an Studienseminaren. Zusätzlich zu den fünf Lerneinheiten wurden eine einführende Version für Studierende und eine erweiterte Version für Lehrende erstellt, die einen Einblick in Aufbau und Struktur des Formats gibt und als "pädagogischer Doppeldecker" konzipiert ist. Die formative Evaluation mit Lehramtsstudierenden und Ausbilder_innen ergab positive Ergebnisse hinsichtlich der Einsetzbarkeit der Lerneinheiten in der Lehramtsausbildung.
Professionelle Fehlerkompetenz von Lehrkräften – Wissen über Schülerfehler und deren Ursachen
(2011)
Die Ergebnisse nationaler und internationaler Vergleichsstudien rücken das Thema Bildungsqualität in den letzten Jahren vermehrt in den Blickpunkt öffentlicher und wissenschaftlicher Diskussion und führen zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit Bedingungen des Ge- bzw. Misslingens von Schülerlernen. Als bedeutsamer Einflussfaktor auf den Lernerfolg wird dabei die Lehrperson bzw. deren Kompetenz ausgemacht (vgl. bspw. Blömeke, Kaiser & Lehmann 2008; Lankes 2008; Schaper & Hochholdinger 2006; Zlatkin-Troitschanskaia, Beck, Sembill, Nickolaus & Mulder 2009). In der Folge dieser Diskussion werden deshalb nicht mehr nur Leistungs- und Kompetenzerwartungen als Standards für Lernende, sondern auch für Lehrende definiert (vgl. bspw. Terhart 2006). Die in diesem Zusammenhang aufgeworfenen Fragen sind allerdings nicht neu (vgl. z.B. Cochran-Smith 2001), stellt doch das Expertenparadigma bereits seit den 1980er Jahren eine der zentralen Leitlinien der empirischen Bildungsforschung dar. ...
Bislang existieren kaum (musik-)psychologische Studien, welche die gesundheitliche Situation von Berufssänger/innen adressieren. Mit N = 313 Teilnehmenden handelt es sich bei der hier vorgestellten Forschungsarbeit um eine der bislang größten Studien, in welcher gesundheitspsychologische Aspekte bei Profisänger/innen untersucht wurden. Es konnte gezeigt werden, dass die Sänger/innen trotz hoher beruflicher Belastungen in 16 von 27 Burnout-Kennwerten niedrigere Werte aufweisen als die Personen der repräsentativen Vergleichsstichprobe. Bei den elf anderen Burnout-Kennwerten zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Mit den in den Regressionsanalysen berücksichtigten Prädiktoren lassen sich bis zu 40 Prozent des Kriteriums Burnout erklären. Als aussagekräftigste Prädiktoren konnten die Variablen Erholungskompetenz, Optimismus und Pessimismus identifiziert werden. Perfektionismus als unter Musiker/innen häufig stark ausgeprägte Persönlichkeitseigenschaft trug wider Erwarten kaum zur Vorhersage der Burnout-Ausprägungen der Berufssänger/innen bei. Für präventive und rehabilitative Maßnahmen mit Profisänger/innen lässt sich aus den Befunden mit Blick auf eine (potenzielle) Burnout-Erkrankung die Empfehlung ableiten, sich eher auf die Ressourcen der Musiker/innen (Erholungskompetenz, Optimismus) zu konzentrieren und weniger auf deren scheinbare Defizite (Perfektionismus).
Mit ihrer Studie zur pädagogischen Berufsarbeit und Zufriedenheit von Pädagogen liefert Julia Schütz erstmalig eine quantitative und segmentübergreifende Betrachtung der pädagogisch Tätigen in Deutschland. Sie befragt 424 Pädagogen der Elementarstufe, Sekundarstufe I und aus der Weiterbildung in Hessen und wertet die Ergebnisse kritisch aus. Der Zusammenhang von Zufriedenheit - z.B. im Hinblick auf die eigenen Lebensumstände (Alter, Gehalt, Familienstand etc.) - und dem Grad der kollektiven Professionalisierung des Bildungssegments steht dabei im Fokus der Studie.
Die Sammlung von Aufsätzen des Frankfurter Lehrers, Erziehungswissenschaftlers und Soziologen besteht aus drei Teilen: In dem ersten Teil wird der Frage nachgegangen, aus welcher Perspektive heraus Unterricht hermeneutisch erschlossen werden und in welche Theorietradition sich eine hermeneutische Unterrichtsforschung stellen kann bzw. sollte. In dem zweiten Teil sind sodann Aufsätze versammelt, in denen grundlegende Fragen des Unterrichts neu aufgegriffen werden: Welche Probleme stellen sich zu Beginn einer jeden Unterrichtsstunde und welche Möglichkeiten gibt es, diese zu lösen? Worauf beruht die Autorität einer Lehrperson und wie wird diese im Unterricht durch die beteiligten Akteure kommunikativ erzeugt oder auch vermindert? Wie sind Unterrichtsstörungen zu deuten und wie ist mit ihnen umzugehen, wenn davon ausgegangen wird, dass diese Momente eines Interaktionsprozesses sind, die jeweils situativ emergieren? Was bedeutet es für Schüler, sich am Unterricht zu beteiligen? Und welche Situationen können sich ergeben, wenn die Schülerschaft einer Klasse in kultureller Hinsicht äußerst heterogen ist? Die Art und Weise, wie diese Fragen behandelt werden, ist nicht nur durch das besondere methodische Vergehen gekennzeichnet, sondern auch durch einen kasuistischen Zugang: Auf der Basis theoretischer Vorüberlegungen wird stets ein empirisches Beispiel herangezogen, um an diesem diese theoretischen Überlegungen nicht nur zu überprüfen, sondern schließlich auch weiterzuentwickeln. Dabei ist die Stoßrichtung stets dieselbe: Die Vielzahl möglicher Deutungen von Unterricht wird nicht bestritten, doch die Fruchtbarkeit einer dezidiert pädagogischen Deutung dieses Geschehens wird immer wieder hervorgehoben. Abgeschlossen wird der Band mit Aufsätzen zu Fragen der Professionalisierung von Lehrerinnen und Lehrern. So wird das Verhältnis zwischen der Didaktik, vor allem didaktischer Theorien und der Theorie der Professionalisierung ausgelotet. Und es wird der Frage nachgegangen, welche Konsequenzen sich aus der pädagogischen Kasuistik für die Professionalisierung von Lehrpersonen sowie für die Theorie der Professionalisierung ziehen lassen. Auch diese Fragen werden jeweils mit Bezug auf empirische Beispiele erörtert. (DIPF/Verlag)
Rassismus und Judenfeindschaft in der Zeitschrift »Die Erziehung« 1933 – 1942 (Eduard Spranger)
(2016)
Die vorliegende reflektierende wissenschaftliche Arbeit untersucht und vergleicht die Wahrnehmung von Studierenden aus unterschiedlichen Kulturkreisen betreffend ihre Studienbedingungen. Die Studierenden kommen aus dem Fachbereich Erziehungswissenschaften und studieren an zwei Universitäten in Deutschland und Bangladesch. Ziel der empirischen Untersuchung ist es, von den Studierenden angefertigte Fotografien zu analysieren und die Wahrnehmungen der Studierenden über die jeweiligen Studienbedingungen im Zuge qualitativer Interviews zu vergleichen. Um möglichst realitätsnahe empirische Ergebnisse zu erzielen, war mein persönlicher Aufenthalt vor Ort an beiden Universitäten notwendig. In meinem zweimonatigen Forschungsaufenthalt wurde mit Hilfe der Methodik der Reflexiven Fotografie ein qualitativmethodischer Zugang zu den persönlichen Lebenswelten der Studierenden ermöglicht. Im Ergebnis wurde deutlich, dass die Studierenden aus Bangladesch eine deutlich positivere Wahrnehmung vorwiesen als jene aus Deutschland.
Reflexive Freud-Orthodoxie
(2011)
Rezension zu: Sergio Benvenuto: Perversionen. Sexualität, Ethik und Psychoanalyse. Wien u.a.: Verlag Turia + Kant 2009. 254 Seiten, ISBN 978-3-85132-549-2, € 29,00
Abstract: Sergio Benvenuto entkoppelt die beiden Bereiche Moral und Perversion – um stattdessen ein basales Verhältnis von Ethik und Perversion zu skizzieren. Dieses diskutiert er zum einen im Rückgriff auf die freudsche Psychoanalyse. Zum anderen greift der Autor auf sozial- und moralphilosophische Erwägungen zurück. In erster Linie erweist sich der Kantische Imperativ als wegweisend für die letztlich favorisierte soziale Verhältnisbestimmung von Moral, Sexualität und Perversion.
Um nachvollziehen zu können, in welchem forschungspraktischen Kontext diese Studie steht, ist Folgendes zu erläutern: Nachdem Anfang der 2000er Jahre die ersten Schulen ihre Schulprogramme vorgelegt hatten, führte eine Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Gruschka ein DFG-Projekt durch, dessen erste Ergebnisse im Jahr 2003 in den „Frankfurter Beiträgen zur Erziehungswissenschaft“ veröffentlicht wurden. Das von wissenschaftlicher Seite unbestätigte Postulat, Reformen könnten durch Schulprogrammarbeit initiiert werden, wurde in dieser Studie einer sachhaltigen Überprüfung unterzogen. Die Ausgangsfrage lautete: In welcher Weise bewirkt eine Kriseninduktion in Form administeriell verordneter Schulprogrammarbeit einen Prozess der inneren Schulreform? Um auf diese Frage eine wissenschaftlich begründete Antwort zu erhalten, wurden nicht nur Schulprogramme einzelner Schulen untersucht, sondern ebenso die von administerieller Seite angewandten Mittel, mit denen man die Krise zu induzieren gedachte. Zu zeigen war, in welcher in-haltlichen und formalen Weise sowohl die Kultusbürokratie wie auch die einzelnen Schulaufsichtsbehörden das Vorhaben begriffen und den Schulen vermittelten. Es ging in dieser Studie demnach nicht nur um das Schulprogramm selbst, sondern auch um den Induktionsprozess bzw. die einzelnen Vermittlungsinstanzen der Krisenin-duktion. Die letzte Instanz dieser Kette (bestehend aus Kultusbürokratie, Schulaufsichtsbehörde und Schulleiter) waren die Lehrer, die ja im Hinblick auf die Anfertigung des Schulprogramms die zentralen Akteure waren (bzw. zu sein hatten). Der zentrale Gegenstand dieser Studie – die Interviews mit den an der Schulprogrammarbeit beteiligten Lehrern – wurde im Rahmen dieses Forschungsprojekts erhoben. Die wissenschaftliche Rekonstruktion der Interviews ist also als eine Teilstudie des um-fassenderen DFG-Forschungsprojekts einzuordnen. Sie baut stellenweise inhaltlich auf ihr auf und wird sich final – im Interesse weiterführender Erkenntnisse – wieder auf sie rückbeziehen. Dieser enge inhaltliche und konzeptionelle Zusammenhang zwischen beiden Studien kommt auch darin zum Ausdruck, dass der 2003 vorgelegte Zwischenbericht von Gruschka et al. hier schlicht als „Schulprogrammstudie“ bezeichnet wird.
This article problematizes the assumption that national policies have a direct impact on youth participation at the local level and analyses the relationships between local forms of youth participation and local and national policies. Relying on data from a EU project funded under the HORIZON 2020 programme, the article focuses on formally institutionalized settings of youth participation and elaborates local constellations of youth participation in six European cities. These constellations may be referred to as regimes of youth participation as they reflect wider structures of power and knowledge that influence the way in which young people’s practices in public spaces and their claims of being part of society are recognized. However, the analysis reveals that rather deducing it from the model of welfare regimes, such a typology needs to be developed starting from the local level and should consider the ways in which different relationships between local youth policies and national welfare states affect youth participation.
The appeal of contemporary radical interpretations for young Muslim women and men poses a new challenge to Islamic theology and education. While attention has been given to the radicalization of young men, Muslim women remain marginalized within academic research. This article discusses gender-sensitive issues concerning radicalization. Based on the results of a pretest-study that inquires the success of ISIS regarding the recruiting of young women, aspects of universalism are approached, as constructions of gender, religion and education are discussed. Here, reconstructions of Islam between ideological, systematic and functional references of religion are taken into account.
Im April 2004 wurde im Rahmen des DFG-Forschungsprojektes „Kokainkonsum in Frankfurt am Main“ eine Repräsentativbefragung in der erwachsenen Wohnbevölkerung in Frankfurt a.M. durchgeführt. Da neben Kokain auch andere illegale und legale Drogen Thema der Befragung waren, eröffnet dies die Möglichkeit, einen Blick auf den Konsum psychoaktiver Substanzen in Frankfurt am Main zu werfen. Insgesamt 1.011 18-59-jährige Frankfurterinnen und Frankfurter beteiligten sich an der postalischen Erhebung. Die Ergebnisse der in diesem Bericht vorgelegte Sonderauswertung können mit ähnlich konzipierten Befragungen für Hamburg und das Bundesgebiet verglichen werden. Tabak 35,9% der Befragten sind aktuelle Raucher/innen, weitere 25,4% haben früher einmal geraucht. Insgesamt 10,3% rauchen täglich mindestens 20 Zigaretten. Etwas mehr Männer als Frauen rauchen aktuell. Bei den Altersgruppen zeigt sich lediglich unter 18-24-jährigen eine Überrepräsentation der Raucher/innen. Der Anteil aktueller Raucher/innen in Frankfurt ist etwa mit denen in Hamburg und dem gesamten Bundesgebiet vergleichbar, allerdings zeigt sich insbesondere im Vergleich zu Hamburg, dass in Frankfurt die Quote starker Raucher/innen relativ gering ist. Alkohol Einen Alkoholkonsum in den letzten 24 Stunden geben 38,4% der Befragten an, darunter deutlich mehr Männer als Frauen; zudem steigt dieser Anteil mit zunehmendem Alter. Demgegenüber geben jüngere Befragte häufiger an, in den letzten 30 Tagen betrunken gewesen zu sein (Gesamt: 15,1%). Die 30-39-jährigen sind die Altersgruppe, die durchschnittlich am frühesten in einen regelmäßigen Alkoholkonsum eingestiegen ist. 10,5% der Befragten sind aufgrund der Intensität ihres Gebrauchsmusters als mindestens „riskante“ Konsumenten einzustufen. Der Alkoholkonsum in Frankfurt unterscheidet sich nur geringfügig von dem in Hamburg bzw. dem im Bundesgebiet. Medikamente 16% der Stichprobe haben in den zurückliegenden 30 Tagen mindestens einmal pro Woche Medikamente eingenommen, dabei dominieren mit 11,8% die Schmerzmittel. Ein deutlicher Schwerpunkt des Medikamentengebrauchs ist bei älteren Befragten auszumachen. Im Unterschied zu den beiden Vergleichsbefragungen konsumieren Frauen in Frankfurt nur etwas häufiger als Männer regelmäßig Medikamente. Cannabis Auch in Frankfurt stellt Cannabis die mit Abstand meistkonsumierte illegale Droge dar; 41,3% verfügen über Erfahrungen mit der Substanz, darunter mehr Männer als Frauen. Dieser geschlechtsspezifische Unterschied zeigt sich in verstärktem Maße bei der 12-Monats- (insgesamt 10,6%) und 30-Tages-Prävalenz (5,0%). Deutliche Schwerpunkte des aktuellen Konsums zeigen sich in den jüngeren Altersgruppen. Etwa der Hälfte der Befragten wurde Cannabis schon einmal angeboten, etwas weniger halten die Droge für leicht beschaffbar und 5,5% der Drogenunerfahrenen würden die Droge bei entsprechendem Angebot möglicherweise probieren. Diese Probierbereitschaft fällt im Vergleich zu Hamburg etwas niedriger aus, wogegen die Beschaffbarkeit in Frankfurt höher eingeschätzt wird. Die Cannabis-Prävalenzraten entsprechen in etwa denen von Hamburg, liegen aber deutlich über den gesamtdeutschen Prävalenzraten (Lebenszeit: Ffm 41,3%, HH 42,4%, D 24,5%). Die Werte für das Einstiegsalter liegen in Frankfurt unter den bundesweit ermittelten, aber über denen aus Hamburg. Andere illegale Drogen 14,0% der Befragten haben schon einmal mindestens eine illegale Droge außer Cannabis konsumiert; 2,2% haben eine derartige Substanz auch in den letzten 12 Monaten und 1% in den letzten 30 Tagen konsumiert. Kokain liegt hier mit einer Lebenszeitprävalenz von 7,5% an erster Stelle, gefolgt von LSD, psychoaktiven Pilzen, Ecstasy und Amphetaminen mit jeweils rund 5%. Auch hier verfügen Männer deutlich häufiger über Konsumerfahrungen als Frauen, aktueller Konsum dieser Substanzen ist unter 25-29-jährigen am stärksten verbreitet. Die Probierbereitschaft für ‚harte Drogen’ ist unter Unerfahrenen ausgesprochen gering, wogegen 11,2% der drogenerfahrenen Personen Kokain und 5,7% Ecstasy bei entsprechendem Angebot konsumieren würden. Je etwa 20% geben an, eine dieser Substanzen leicht beschaffen zu können. In Frankfurt verfügen mehr Personen als in Hamburg und im Bundesdurchschnitt über Erfahrungen mit illegalen Drogen (außer Cannabis), Frankfurt fällt aber hinsichtlich des aktuellen Konsums hinter Hamburg zurück und rangiert hier etwa gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt. In der Hansestadt haben im Unterschied zu Frankfurt nahezu so viele Frauen wie Männer Erfahrungen mit ‚harten Drogen’, beim aktuellen Konsum übertreffen sie sogar die Werte für die männlichen Befragten, wogegen in Frankfurt und bundesweit hier die Männer deutlich überwiegen. Freizeitaktivitäten und politische Einstellung Die Befragten in der vorliegenden Stichprobe stufen sich selbst im Schnitt leicht „links“ der politischen „Mitte“ ein. Jüngere Personen weisen eine höhere Ausgehhäufigkeit auf als ältere Befragte. Eine hohe Ausgehhäufigkeit wiederum geht oftmals mit einer höheren Prävalenz des Konsums legaler und illegaler Drogen einher. Konsum psychoaktiver Substanzen unter Frankfurter Jugendlichen und Erwachsenen im Vergleich Im Hinblick auf die Verbreitung im Bekanntenkreis zeigt sich bei den legalen Drogen ein leicht, bei den illegalen ein deutlich erhöhter Wert unter den Frankfurter Schüler/innen. Besonders eindeutig fällt dieser Unterschied bei Cannabis, synthetischen Drogen und psychoaktiven Pilzen aus. Letzteres schlägt sich auch in der Rangliste der Konsumprävalenzen nieder, wo Ecstasy, Amphetamine und Pilze bei den Jugendlichen im Unterschied zu den Erwachsenen vor Kokain rangieren. Eine noch deutlichere Differenz zeigt sich bei den Schnüffelstoffen, die bei den Erwachsenen nahezu gar keine, bei den Schüler/innen hingegen eine vergleichsweise hohe Verbreitung finden. Fazit Die Einwohner/innen von Frankfurt am Main unterscheiden sich im Hinblick auf den Gebrauch legaler Drogen nur unwesentlich von der deutschen Allgemeinbevölkerung wie auch von der in Hamburg. Hinsichtlich der illegalen Drogen sind sowohl in Frankfurt als auch in Hamburg im Vergleich zum Bundesdurchschnitt bezogen auf die Lebenszeit höhere Erfahrungswerte zu beobachten. Bezüglich des aktuellen Konsums rangiert Hamburg leicht vor Frankfurt, und was den aktuellen Konsum ‚harter Drogen’ betrifft, liegt Frankfurt gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt.
How can older adults participate equally in digitisation processes across Europe, and what inclusive research strategies are needed? This Zine summarizes findings from a “Research Innovation Lab on Ageing in a Digital Age”, funded by the VolkswagenStiftung, aiming to bring together 29 docs and postdocs anchored in 26 different disciplines coming from 11 countries, at all stages of their work, to address cutting edge questions relating to ageing in a digital age. Five groups worked together over five days in Frankfurt, Germany, in July 2023 in a creative and interactive hackathon, specific to developing non-technical solutions to social issues of this topic. Moreover, four distinguished experts presented keynote speeches and proposals from various conceptual, methodological and empirical perspectives.
In the process of life course transitions, relations between the self and the world transform, which can according to Hartmut Rosa be framed as resonance. This article focuses on the retirement transition and thus on the exit from gainful employment as one of the central spheres of our world relationship in late modernity. It raises the following questions: How do experiences of resonance change in the course of the retirement transition? Does the loss of gainful employment lead to disruptions or even the absence of resonance in terms of alienation? And which role do dimensions of social inequality, such as gender, income, education or mental health status play for resonance transformations in the transition to retirement? In terms of a reflexive mixed-methods design, this article combines quantitative panel data from the German Ageing Survey (2008–17) with a qualitative longitudinal study from the project “Doing Retiring” (2017–21). Our results show that the transition from work to retirement entails a specific “resonance choreography” that comprises a phase of disaffection (lack of resonance) at the end of one’s working life followed by a liminal phase in which people search for intensified experiences of resonance. We outline practices in which transitioning subjects seek out resonance, and the experiences they make within this process according to their social positions. We thereby find that the desire for resonance tends to be beyond intentional resonance management which manifests in products and services like coaching or wellness. In our conclusions, we discuss how resonance theory and retirement research/life course research can be fruitfully combined, but also highlight the methodological challenges the operationalization of resonance entails.
Die vorliegende Arbeit leistet einen Beitrag zur Debatte über den Schriftspracherwerb mehrsprachiger Kinder in der Grundschule. Motiviert wird dieses Thema durch den Forschungsstand hinsichtlich der Erwerbsprozesse unter den Bedingungen der Mehrsprachigkeit sowie durch die Relevanz von Schreibkompetenzentwicklung in den früheren Schuljahren für die gesamte schulische Laufbahn der Kinder. Das Forschungsinteresse des Promotionsprojektes richtet sich auf die Rekonstruktion von Schreibprozessen der mehrsprachigen SchülerInnen mit Sprachförderbedarf im Sprachunterricht der Schuleingangsphase. Die Arbeit stellt einen ersten Versuch dar, die Schreibpraktiken der Schüler im interaktiven Kontext systematisch zu erfassen.
Die vorliegende Arbeit verfolgt den Anspruch, die von Paul Natorp (1907) gestellte Frage, was die Gemeinschaft für die Erziehung und umgekehrt die Erziehung für die Gemeinschaft bedeute, empirisch auszuloten. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht dabei das Verhältnis von Schule und Gemeinschaft in der ‚postnationalen Konstellation‘ (Habermas 1998), dem sich die Arbeit über die Untersuchung von Unterrichtskommunikation zu den Themen ‚Nationalsozialismus/Holocaust‘ und ‚Multikulturalismus/Rassismus‘ anzunähern versucht.
Zur Vorbereitung der empirischen Studie wird im Rahmen einer Semantikstudie zunächst der pädagogische Diskurs zum Thema Gemeinschaft von den ersten Vorläufern gemeinschaftspä-dagogischen Denkens bis hin zu aktuellen konzeptionellen Entwürfen nachgezeichnet. Funktion und Bedeutung der Gemeinschaftsfigur als Bezugskategorie von Erziehungsreflexion in der Moderne werden herausgearbeitet. Weiterhin werden die rekonstruierten gemeinschaftspädagogischen Konzepte in Hinblick auf ihr Spannungspotential zu Leitprinzipien demokratischer Erziehung beleuchtet.
Mithilfe sequenzanalytischer Interpretationen wird anschließend der Frage nachgegangen, welche Rolle Gemeinschaftsbezügen als Fluchtpunkt pädagogischer Einwirkungsbemühungen im Unterricht zukommt. Gleichzeitig wird gefragt, ob und in welcher Weise Unterricht Gemeinschaft als Ermöglichungsform zur Umsetzung seiner pädagogischen Absichten in Anspruch nimmt. Nicht zuletzt richtet die Analyse das Augenmerk auf den Umgang mit den potentiellen Herausforderungen, die unter Migrationsbedingungen mit dem Rekurrieren auf Gemeinschaft am Lernort (Geschichts-)Unterricht verbunden sind.
Die Interpretationen zeigen, wie Unterricht Gemeinschaft in Anspruch nimmt, um die Bedingungen seines Prozessierens zu sichern. Weiterhin decken sie zwei kontrastierende Typen des Rekurrierens auf Gemeinschaft als Fluchtpunkt pädagogischer Kommunikation zum Thema NS auf. Als Lösungsoption im Umgang mit den migrationsbedingten Herausforderungen von Geschichtsunterricht zum Thema NS deutet sich indes die Tendenz an, verstärkt auf eine universalistische Erinnerungs- und Verantwortungskultur Bezug zu nehmen.
Das Gefahrenpotential, das dem Gemeinschaftsgedanken in der aktuellen erziehungswissenschaftlichen Diskussion zugeschrieben wird, erweist sich in den betrachteten Unterrichtsse-quenzen als beschränkt. Die Beobachtungen legen vielmehr die These einer eingehegten Form von Gemeinschaftserziehung in der gegenwärtigen Unterrichtspraxis nahe. Darin erfährt das Risiko, das gemeinschaftspädagogischen Ansätzen ihrer Kritik nach eingeschrieben ist, über normative Selbstverpflichtungen der pädagogischen Praxis eine Eindämmung.
Im Rahmen des ERASMUS+-Aktionsforschungsprojektes SHARMED wurden didaktische Werkzeuge entwickelt, um Lehrende darin zu unterstützen, ihrem Auftrag in Zeiten der Inklusion gerecht zu werden. Dabei will SHARMED zu einem Perspektivenwechsel beitragen, bei dem die Diversität der Schüler*innen nicht als eine Herausforderung gesehen wird, die bewältigt werden muss, damit die Schüler*innen bestimmte Kompetenzen erwerben und Inhalte aufnehmen können. SHARMED legt den Fokus stattdessen auf das viel zu selten wahrgenommene, kommunizierte und ausgelebte Bereicherungspotenzial, das in dieser Diversität steckt und lädt ein, Raum dafür zu schaffen. SHARMED setzt auf die dialogische Haltung, wodurch Lernende zu Protagonist*innen des Lernprozesses werden, und ihn aktiv mitgestalten. Um die dazu notwendige Agency der Schüler*innen zu fördern, wurden sowohl die Techniken der dialogischen Prozessbegleitung erforscht, als auch die folgende Methode konzipiert und getestet: Anhand eigener, zu diesem Zweck selbst ausgewählter und mitgebrachter Bilder haben Schüler*innen eigene Erinnerungen erzählt, welche dann als Ausgangspunkt für Dialoge genutzt wurden. In diesem Artikel wird ein solcher Austauschprozess konversationsanalytisch untersucht und so gezeigt, wie bestimmte, die pädagogische Praxis prägende kommunikative Handlungen der Inklusion entgegenstehen. Gleichzeitig wird auch eine konkrete Vorstellung von der konversationsanalytischen Forschungsarbeit und den Materialien vermittelt, die zum Zweck der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften frei zur Verfügung stehen. Die Nutzung der Aufnahmen und Transkriptionen der Dialoge ermöglicht es Lehrenden, sich über die Auswirkung kommunikativer Handlungen auf den pädagogischen Prozess bewusst zu werden. Darüber hinaus geben die Materialien einerseits Impulse zur Selbstreflexion und vermitteln andererseits Wissen und konkrete Ideen, um die Arbeit in Klassenzimmer inklusiver zu gestalten.
Schulpolitische Aufsätze
(1919)
Die wissenschaftliche Praxis des Sachunterrichts ist von der Praxis des schulischen Sachunterrichts systematisch unterscheidbar. Der wissenschaftliche Sachunterricht und seine Didaktik besteht als ein eigenständiger Diskurs, der sich nicht aus einer Zusammensetzung der verschiedenen Fachwissenschaften und deren Didaktiken begründet. Er hat die Aufgabe den Bildungsauftrag des Sachunterrichts in Schule und Universität zu bestimmten. Der wissenschaftliche Diskurs des Sachunterrichts bewegt sich im Kontext der diskursiven Zusammenhänge über Kind, Sache und Welt. ...
The human cytomegalovirus (HCMV) is suspected to increase tumour malignancy by infection of cancer and/or stroma cells (oncomodulation). So far, oncomodulatory mechanisms have been attributed to the presence of HCMV and direct action of its gene products on cancer cells. Here, we investigated whether the prolonged presence of HCMV can result in the irreversible selection of a cancer cell population with increased malignancy. The neuroblastoma cell line UKF-NB-4 was long-term (200 passages) infected with the HCMV strain Hi91 (UKF-NB-4Hi) before virus eradication using ganciclovir (UKF-NB-4HiGCV). Global gene expression profiling of UKF-NB-4, UKF-NB-4Hi and UKF-NB-4HiGCV cells and subsequent bioinformatic signal transduction pathway analysis revealed clear differences between UKF-NB-4 and UKF-NB-4Hi, as well as between UKF-NB-4 and UKF-NB-4HiGCV cells, but only minor differences between UKF-NB-4Hi and UKF-NB-4HiGCV cells. Investigation of the expression of a subset of five genes in different chronically HCMV-infected cell lines before and after virus eradication suggested that long-term HCMV infection reproducibly causes specific changes. Array comparative genomic hybridisation showed virtually the same genomic differences for the comparisons UKF-NB-4Hi/UKF-NB-4 and UKF-NB-4HiGCV/UKF-NB-4. UKF-NB-4Hi cells are characterised by an increased invasive potential compared with UKF-NB-4 cells. This phenotype was completely retained in UKF-NB-4HiGCV cells. Moreover, there was a substantial overlap in the signal transduction pathways that differed significantly between UKF-NB-4Hi/UKF-NB-4HiGCV and UKF-NB-4 cells and those differentially regulated between tumour tissues from neuroblastoma patients with favourable or poor outcome. In conclusion, we present the first experimental evidence that long-term HCMV infection can result in the selection of tumour cell populations with enhanced malignancy.
Efforts to come to terms with sexual violence against children and adolescents are predicated on a desire to achieve justice. Based on the work done by the Independent Inquiry into Child Sexual Abuse in Germany, this article attempts to identify the interfaces between the Inquiry’s undertakings and the field of transitional justice. Using an approach informed by the theory of childhood, it examines the issues that arise when survivors bear witness to past childhood events. This must adopt a perspective that is sensitive to childhood and adolescence as unique life phases. That, in turn, requires accounting for concomitant factors, such as the context presented by a child’s growth and development, the function of families, the role played by educational institutions, and the legal position accorded children by society. The article thus adopts a framework rooted in childhood theory that considers children both generally as human beings and specifically as children.
The purpose of the present study was to examine the effects of cooperative training strategies to enhance students' socioscientific decision making as well as their metacognitive skills in the science classroom. Socioscientific decision making refers to both “describing socioscientific issues” as well as “developing and evaluating solutions” to socioscientific issues. We investigated two cooperative training strategies which differed with respect to embedded metacognitive instructions that were developed on the basis of the IMPROVE method. Participants were 360 senior high school students who studied either in a cooperative learning setting (COOP), a cooperative learning setting with embedded metacognitive questions (COOP+META), or a nontreatment control group. Results indicate that students in the two training conditions outperformed students in the control group on both processes of socioscientific decision making. However, students in the COOP+META condition did not outperform students in the COOP condition. With respect to students' learning outcomes on the regulation facet of metacognition, results indicate that all conditions improved over time. Students in the COOP+META condition exhibited highest mean scores at posttest measures, but again, results were not significant. Implications for integrating metacognitive instructions into science classrooms are discussed.
Material gerontology poses the question of how aging processes are co-constituted in relation to different forms of (human and non-human) materiality. This paper makes a novel contribution by asking when aging processes are co-constituted and how these temporalities of aging are entangled with different forms of materiality. In this paper, we explore the entanglements of temporality and materiality in shaping later life by framing them as spacetimematters (Barad, 2013). By drawing on empirical examples from data from a qualitative case study in a long-term care (LTC) facility, we ask how the entanglement of materiality and temporality of a fall-detection sensor co-constitutes aging. We focus on two types of material temporality that came to matter in age-boundary-making practices at this site: the material temporality of a technology-in-training and the material temporality of (false) alarms. Both are interwoven, produced and reproduced through spacetimematterings that established age-boundaries. Against the backdrop of these findings, we propose to understand age(ing) as a situated, distributed, more-than-human process of practices: It emerges in an assemblage of technological innovation discourses, problematizations of demographic change, digitized and analog practices of care and caring, bodily functioning, daily routines, institutionalized spaces and much more. Finally, we discuss the role power plays in those spacetimematterings of aging and conclude with a research outlook for material gerontology.
Sowohl bezüglich der Modellierung der Sprachkompetenz bei mehrsprachigen Kindern als auch hinsichtlich der Bestimmung der hierfür notwendigen Indikatoren herrscht nach wie vor Forschungsbedarf. Die entsprechenden Erkenntnisse sind aber für eine valide Sprachstandsdiagnostik, auf Basis welcher auch eine Sprachförderung stattfinden kann, unerlässlich. In der vorliegenden Dissertation werden daher mit Hilfe von Verteilungsstatistiken, konfirmatorischen Faktoranalysen und Strukturgleichungsmodellen zunächst ausgewählte Sprachstandsindikatoren sowie das Konstrukt Sprachkompetenz von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache zu Beginn der 1. Klasse modelliert und im Anschluss ihr Einfluss auf die Orthographiekompetenz dieser Schülerinnen und Schüler am Ende der 2. Klasse untersucht. Zusätzlich wird das phonologische Arbeitsgedächtnis als ein weiterer Prädiktor in das Modell eingebunden. Es wird der Fragestellung nachgegangen, ob die für die Modellierung der Sprachkompetenz verwendeten Indikatoren, wie bspw. Bildbenennung, Kasus, Syntaxerwerbsstufen und die mittlere Äußerungslänge (MLU) für die Gruppe der mehrsprachigen Kinder in der Schuleingangsphase geeignet bzw. valide sind. Dabei werden die jeweiligen Streuungen, die Korrelationen untereinander (konvergente Validität) sowie die Leistung der Indikatoren für die jeweiligen sprachlichen Kompetenzbereiche anhand der Höhe der Faktorladungen betrachtet. Ebenfalls wird die prognostische Validität der Indikatoren hinsichtlich der Rechtschreibkompetenz beleuchtet. Des Weiteren wird geprüft, ob sich die Sprachkompetenz bei DaZ-Kindern in eine semantische, eine morphologische und eine syntaktische Fähigkeit unterteilen lässt und ob die Sprachkompetenz als Faktor zweiter Ordnung modelliert werden kann. Weitere Fragestellungen betreffen die Modellierung der Rechtschreibkompetenz, also die Anzahl und Art der latenten Variablen, die dieses Konstrukt abbilden, sowie den Einfluss des phonologischen Arbeitsgedächtnisses und der einzelnen sprachlichen auf die orthographischen Teilkompetenzen.
Der Fachbereich Erziehungswissenschaften befindet sich nach Ablauf der Gültigkeit des ersten Strukturplans zum 30.9.1996 in der Phase der Strukturprüfung. Im Zeitraum der vergangenen drei Jahre hat der Fachbereich in Abstimmung mit der Universitätsleitung und dem Ministerium und mit deren Unterstützung eine Reihe von strukturellen Maßnahmen ergriffen: a) Änderung der Binnengliederung des Fachbereichs und Modernisierung seiner Arbeits- und Studienorganisation, sowie des Ressourceneinsatzes. b) Arbeit an einem Stellenentwicklungskonzept mit dem Ergebnis erster Stellenfreigaben und Stellenanpassungen. c) Realisierung der Stellenabgabe 1995 – 1998/99. Dabei wurden die neuen gesetzlichen Bestimmungen, neue Verfahrensweisen und Regelungen berücksichtigt. In den hier vorgelegten Strukturplan gehen zum einen die bereits getroffenen Strukturentscheidungen ein, zum anderen wird die beabsichtigte Entwicklung des Fachbereichs bis 2004 auf dieser Basis dargestellt. Ziel dieses Strukturplans ist die Herstellung von Organisations- und Planungssicherheit durch eine auf sechs Jahre befristete Vereinbarung. Der Fachbereich macht Aussagen zu der von ihm angezielten Profilbildung anhand der besonderen Akzentuierungen der erziehungswissenschaftlichen Gegenstandsbereiche, die der Fachbereich aufzuweisen hat. Diese Akzentuierungen werden in den kommenden Jahren gestärkt werden. Dabei achtet der Fachbereich auf: - die ausgewogene Vertretung seiner Schwerpunkte durch Professuren in Forschung und Lehre - das angemessene Verhältnis von Lehramts- und Diplom-/Magisterausbildung sowie die Verbesserung der Lehrorganisation - Nutzung freiwerdender C2 - Stellen für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses - die Stärkung seines Forschungspotentials und der Nachwuchsförderung durch Unterstützung von Arbeitszusammenhängen - die Effektivierung der Organisation, Mitteleinwerbung und Mittelverwendung. Der Fachbereich begreift Strukturplanung als einen kontinuierlichen Prozeß und wird den vorliegenden Strukturplan fortschreiben.
Diese Studie untersuchte die relevanten Eigenschaften von Location-based Services, welche von prospektiven Nutzern erwartet werden, um mit der Nutzung dieser neuen Dienste zu beginnen. Dabei modellieren wir die Einflußfaktoren nach der Theorie der Diffusion von Innovationen und überprüfen diese durch eine empirische Befragung. Die Ergebnisse sind im folgenden Text dargestellt. Die wesentlichen Ergebnisse waren: • Die individuelle Nützlichkeit eines Angebots ist der stärkste Einflußfaktor auf die Adoption. • Überzeugende Datenschutzkonzepte stehen an zweiter Stelle. • Benutzerergonomie bei der Dienstenutzung sowie die leichte Verständlichkeit und Kommunizierbarkeit der Dienste und ihrer Anwendung sind wesentlich. Eine Einführung in die Diffusionstheorie und weitere Details zur Studie finden Sie im Text.
Die Erwartungen von Studieninteressierten weichen häufig beträchtlich von den tatsächlichen Studieninhalten und Anforderungen ab. Ein Grund dafür ist, dass viele sich nicht genügend Klarheit verschaffen, welche eigenen Stärken und Schwächen für den Erfolg in Studium und Beruf »tatsächlich« relevant sind. So könnte zum Beispiel ein Abiturient mit guten Noten in Mathematik und Physik und mäßigen Zensuren in Deutsch und Englisch noch schlussfolgern, dass ihm »das Naturwissenschaftliche mehr liegt«. Ob das naturwissenschaftliche Verständnis für ein erfolgreiches Studium der Informatik jedoch gut genug ausgeprägt ist, lässt sich nicht so leicht erschließen. Noch schwieriger ist es für Studieninteressierte einzuschätzen, wie ihre »Soft Skills« ausgeprägt sind – also die Persönlichkeitsmerkmale, die in der Schule nicht systematisch beurteilt werden, jedoch hochgradig aussagekräftig für langfristigen Erfolg in Studium und Beruf sind. Ein Wechsel des Studienfaches zu Beginn des Studiums führt häufig zu einer Verlängerung der Studiendauer. Auch wenn eine derartige »Orientierungsphase« oftmals als normal und wichtig eingeschätzt wird, zeigt die praktische Erfahrung, dass Studierende mit kurzer Studiendauer jenen, die länger studiert haben, bei der Stellenvergabe tendenziell vorgezogen werden. Eine längere Studiendauer wird von Arbeitgebern häufig als Zeichen mangelnder Zielstrebigkeit oder fehlender Berufsmotivation interpretiert und kann sich so Chancen mindernd für Berufseinsteiger auswirken. Ebenso ist es im Interesse der Universitäten, die Zahl der Studienfachwechsel und -abbrüche so gering wie möglich zu halten – nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen. Deshalb bietet die Universität Frankfurt Studieninteressierten – zunächst in den Fächern Informatik und Psychologie – mit dem Self-Assessment konkrete Entscheidungshilfen an. Der verfolgte Ansatz zielt darauf ab, Abiturientinnen und Abiturienten möglichst frühzeitig und mit vertretbarem Aufwand die Möglichkeit zu bieten, selbst zu überprüfen, inwieweit ihre Erwartungen an einen Studiengang mit den tatsächlichen Inhalten und Anforderungen übereinstimmen. Das Konzept zur Erstellung eines Self-Assessments, das hier beispielhaft für den Studiengang Informatik vorgestellt wird, entstand nicht umsonst in enger Kooperation mit dem Institut für Psychologie (Prof. Dr. Helfried Moosbrugger, Dr. Siegbert Reiß, Ewa Jonkisz). Denn neben der fachlichen Qualifikation entscheiden über den Studienerfolg auch persönliche Eigenschaften wie Leistungsbereitschaft und Hartnäckigkeit. Die Auswertung des anonym durchgeführten Self-Assessments deckt außerdem Wissenslücken bei den Studieninteressierten auf, so dass eine gezielte Vorbereitung auf das Studium möglich wird. Zum Beispiel bietet der Fachbereich Mathematik und Informatik gezielte Vorbereitungskurse für Studienanfänger an, und zwar in Programmierung und Mathematik. Auch werden in den Semesterferien Repetitorien und Vorbereitungskurse angeboten – alles aus Studienbeiträgen finanziert. Auf diese Weise kann es zu einem homogeneren Kenntnisstand speziell bei den Studierenden im ersten Semester kommen. Ziel ist es, dadurch auch den »Erstsemesterschock « zu mildern. Das Online-Beratungsangebot trägt damit zu einer direkten Verbesserung der Lern- und Lehrsituation bei.