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Leben und Werk des aus Münzenberg/Hessen stammenden Algebraikers Konrad Landvogt (um 1500) hat Menso Folkerts 1992 in einer grundlegenden Untersuchung erstmals in Umrissen skizziert. Hauptsächlich gestützt auf vier Handschriften, die in der Universitätsbibliothek Uppsala aufbewahrt werden, faßte er zusammen, was sich aus diesen Quellen über die (ungedruckt gebliebenen) mathematischen Schriften Landvogts und über seinen Lebensumkreis (Studium in Erfurt, persönliche Beziehungen nach Arnsburg, Friedberg, Mainz, Worms) ermitteln läßt. Wie Folkerts selbst betonte, war es ihm nicht möglich, in jeder Hinsicht abschließende Nachweise zu bieten; weitere Detailstudien seien notwendig. Als Beitrag dazu verstehen sich die folgenden Ergänzungen.
"Heute kamen wir unter heftigem Regen im lieben Dresden an“ : Arthur Schopenhauer und Dresden
(2004)
Die zunehmende Monopolisierung auf dem Markt für Informationsressourcen im akademischen Sektor führte in den vergangenen Jahren zu einer verstärkten Bildung von Bibliothekskonsortien auf der Abnehmerseite, die einen Gegenpol in Form einer Einkaufsgenossenschaft darstellen sollten [McCa02]. Diese Tendenzen lassen sich in verschiedenen Ländern wie etwa in Deutschland, England, der Schweiz und der Niederlande beobachten [Okerso]. In den USA sind Konsortien eher selten zu finden; das größte Konsortium ist hier OHIO-Link (http://www.lib.ohio-state.edu/). In Deutschland richten sich die meisten Konsortien wegen der föderalen Finanzierungsstrukturen regional aus; überregionale bzw. deutschlandweite Konsortien sind derzeit noch selten. Ein Zusammenschluss auf thematischer Grundlage findet derzeit so gut wie gar nicht statt, vielmehr werden möglichst viele Bibliotheken in Konsortien unabhängig von den an den jeweiligen Standorten betriebenen Forschungsschwerpunkten eingebunden [AnDe02]....
Wissenschafts- und Kulturinstitutionen, Bibliotheken und Archive haben heute nicht nur neue Medien zu erwerben, sondern sie stehen auch vor der Aufgabe, das bereits vorhandene Kulturgut auf Dauer zu erhalten. Die Beseitigung von Schäden durch Papierzerfall ist hier nur ein Beispiel. Bei der Rettung historischen Kulturguts ist die Deutsche Forschungsgemeinschaft -neben anderen Institutionen - ein verlässlicher Partner. Ebenso wie beispielsweise die VW-Stiftung unterstützt sie zahlreiche Restaurierungs-, Sicherheitsverfilmungs- und Digitalisierungsvorhaben in den Bereichen Kultur und Wissenschaft. Ich möchte nunmehr versuchen, die Bedeutung der sog. Bestandserhaltung für unser kulturelles Gedächtnis durch sieben kurze Bemerkungen schlaglichtartig zu bestimmen: Diese Bemerkungen tragen die Überschriften: 1) Bibliotheken und Wissenschaft, 2) Bestandserhaltung hat heute Konjunktur, 3) Tontafeln, saure Bücher, Tonbänder und digitale Datenträger, 4) Einige praktische Aspekte des Bestandsschutzes beim traditionellen Buchgut, 5) Sicherheitsverfilmung und Digitalisierung in Archiven und Bibliotheken, 6) Bestandserhaltung, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und 7) Bestandserhaltung in der Wissenschaftsstadt Frankfurt und die "Aktion Notbuch" der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt a. M. Zum Artikel: Stand: Januar 2002
Im Juli 2018 hat die Managementkommission ihre Arbeit für die Amtsperiode 2018 bis 2021 aufgenommen. Die Managementkommission greift neue Entwicklungen in der Managementdiskussion auf und bereitet die relevanten Managementthemen für die bibliothekarische Berufsöffentlichkeit und Bibliotheksleitungsaufgaben auf. Sie regt die Erprobung in der Praxis an. Einen Schwerpunkt legt die Kommission auf die Vermittlung von Methoden und Techniken. Zur Weitergabe des Wissens organisiert sie Seminare, Workshops und Gesprächsrunden.
Die Datenbank BioLIS wird durch die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (Frankfurt/M.) kostenfrei online zur Verfügung gestellt. Sie weist deutsche biologische Zeitschriftenliteratur aus dem Zeit¬raum 1970 bis 1996 nach – damit ist BioLIS eine wesentliche Ergänzung zu der Datenbank „Biological Abstracts“. Die bibliografischen Angaben zu den nachgewiesenen Aufsätzen werden durch umfassende Schlagwörter und Namen behandelter Organismen ergänzt, so dass Spezialrecherchen insbesondere nach Literatur über bestimmte Organismen möglich sind.
Exempel in Vers- oder Prosaform, in lateinischer Sprache oder in volkssprachlichen Versionen sind aus den späteren Jahrhunderlen des Mittelalters in hoher Zahl überliefert. Neben den großen eigenständigen Exempla-Kompilationen waren es vor allem Enzyklopädien, Chroniken, Predigtsammlungen und Erbauungsschriften, die eine Vielzahl von Exempeln in sich aufnahmen und in ihren Bereichen weitergaben. J.-TH. WELTER hat der Gattung bereits 1927 einen umfassenden literaturgeschichtlichen Überblick gewidmet. Für elementare, auf Einzeltexte gerichtete Nachforschungen stellte F. C. TUBACH mit dem 1969 veröffentlichten 'Index exemplorum' einen nützlichen Wegweiser bereit. TUBACHS Werk hat auch zur näheren Bestimmung des im folgenden mitgeteilten kleinen Handschriftenfundes beigetragen. ...
Die Not ist groß – in den Bibliotheken der Welt zerfallen Millionen von Büchern. Am 17. Mai 2001 gründeten zehn große deutsche Bibliotheken und Archive in der Berliner Staatsbibliothek eine Allianz zur Erhaltung des Kulturerbes, mit der auf bundesdeutscher Ebene dem Büchersterben Einhalt geboten werden soll. Die überregionale Initiative hat auch in einzelnen Regionen, etwa dem Rhein-Main-Gebiet, zu neuen Aktivitäten geführt, die – unter anderem über Presse und Fernsehen – Privatleute und Wirtschaftsunternehmen zu finanziellen Spenden und Sachleistungen bewegen soll.
Das Bildnis des sogenannten "Lübecker Wunderkinds" stellt eine Kuriosität in der Porträtsammlung Holzhausen dar. Anhand zweier Porträts wird die märchenhaft anmutende, doch in Wahrheit zutiefst traurige Lebensgeschichte des Christian Heinrich Heinecken erzählt, dem seine zu jener Zeit einzigartigen Talente zum Verhängnis werden sollten.
Das "Catholicon", eine grammatisch-lexikalisclie Enzyklopädie, verfaßt von dem italienischen Dominikaner Johannes Balbus, wurde am 7. März 1286 in Genua vollendet. Das Buch erlangte binnen weniger Jahrzehnte das Ansehen eines philologischen Standardwerkes und wurde bis zum Ausgang des 15. Jahrhunderts in vielen Hunderten von Abschriften verbreitet. Es zeugt von dem hohen Ansehen der "Summa que vocatur Catholicon", daß sie zu den ersten Werken gehörte, deren sich der Buchdruck bemächtigte. Insgesamt 24 Ausgaben des voluminösen Textes sind bis zum Jahre 1500 in Mainz, Augsburg, Straßburg, Nürnberg, Venedig, Lyon und Paris erschienen. Die berühmte Erstausgabe des "Catholicon" (Mainz 1460; GW 3182) ist seit langem, namentlich seit den grundlegenden Untersuchungen von Gottfried Zedler (1905) Gegenstand der Inkunabelforschung. Die druckgeschichtlichen Fragen, die sich mit der Editio princeps verbinden, sind seitdem -und unter gänzlich neuartigen Aspekten gerade in jüngster Zeit - intensiv erörtert worden. Der Vorrang dieser Fragestellungen war so stark, daß für die Klärung der buchgeschichtlichen Zusammenhänge wenig Raum geblieben ist. An dieser Stelle setzt der folgende Beitrag ein. Er versucht in einer ersten Annäherung, die handschriftliche Überlieferung des "Catholicon" und die Anfänge seiner Verbreitung im Druck als Kontinuum zu sehen....
Dieser Beitrag betrachtet die Verwendung von Fotografien des Brandenburger Tors in Schulbüchern für die gymnasiale Oberstufe in Hessen. US-Präsident Ronald Reagan machte mit seiner Rede 1987 das Tor zum Symbol der deutschen Teilung:
"Mr. Gorbachev, open this gate! Mr. Gorbachev, tear down this wall!"
Untersucht wird die Frage: Werden Fotografien des Brandenburger Tors vornehmlich im Kontext der deutschen Teilung verwendet?
Die gegenwärtigen medientechnischen Entwicklungen, der schrankenlose weltweite Daten- und Kommunikationsfluss, für den das Internet steht, fordern traditionelle Informationsversorgungseinrichtungen heraus und verlangen nach neuen Denkweisen und Strategien. Als viel versprechendes Konzept gelten seit Ende der 1990er Jahre so genannte Virtuelle Fachbibliotheken (ViFa), die in der Regel von einem Konsortium aus Sondersammelgebiets- Bibliotheken, Fachgesellschaften und anderen einschlägig spezialisierten Institutionen deutschlandweit realisiert werden. Über einen zentralen WWW-Einstiegspunkt versammeln sie ausgewählte konventionelle und elektronische Medien zu einem Fachgebiet, bereiten diese systematisch auf und bieten diese einer ausgewiesenen Scientific Community über differenzierte Zugriffsmöglichkeiten an. Der Beitrag zeichnet die Entwicklung des ViFa-Konzepts kursorisch nach und stellt - in Auswahl - problematische Aspekte vor, die sich im Laufe der Realisierung ergaben und die noch immer aktuell sind.
Referat gehalten am 5. März 1975 in Stuttgart anläßlich einer von der Deutschen Forschungsemeinschaft veranstalteten Arbeitstagung von Handschriftenbibliothekaren. Das Vortragsmanuskript wurde für den Druck leicht überarbeitet und um einige ausgewählte Literatur- und Abbiidunganachweise erweitert. Der Charakter einer thesenhaften Ubersichtsskizze, die der angestrebten Diskussion lediglich Themen zur näherne Erörterung aufweisen sollte, ist beibehalten.
Des Kaisers neue Kolonien
(2007)
Die Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main ist durch die Besonderheiten ihrer Bestandsgeschichte zu einem Zentrum wissenschaftlich wertvoller Literatur des 19. Jahrhunderts geworden. Das stellt sie vor die Aufgabe, der Erschließung und Pflege dieses speziellen Fonds besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Bereits in der jüngeren Vergangenheit haben die daraus abgeleiteten Bemühungen zum Aufbau einer Reihe von Sondersammlungen geführt. Als Beispiele seien die Sammlung von Literaturzeitschriften des 19. Jahrhunderts (S 3), die Frühsozialistika (S 25) und die Literatur zur Revolution von 1848149 (S 16) erwähnt. Für das Jahr 1984/85 finanzierte die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Erschließung und Rekonstruktion der Bibliothek der Deutschen Bundesversammlung. Der Auftrag sah vor, den zu Beginn der Arbeit vorfindlichen Bestand von ca. 2500 Bänden mit einem zunächst nicht quantifizierbaren, im Allgemeinbestand der Stadt- und Universitätsbibliothek verstreuten Teil dieser Sammlung zusammenzuführen. Die Gesamtmasse war dann für einen zu veröffentlichenden Katalog aufzunehmen. Gleichzeitig war es wünschenswert, auch für die Informationsmittel der Stadt- und Universitätsbibliothek Titelaufnahmen anzufertigen ...
Angeregt durch das Wirken Enea Silvio Piccolominis auf dem Basler Konzil und am Wiener Hof Friedrichs III. bildeten sich seit der Mitte des 15. Jahrhunderts frühe Zentren des Humanismus in Deutschland, vor allem in Heidelberg, Augsburg und Eichstätt. Als einer der wichtigsten Protagonisten dieses süddeutschen Frühhumanismus gilt der fränkische Domherr und Jurist Albrecht von Eyb (1420–1475). ...
Die Geschichte der Medizinischen Hauptbibliothek beginnt 1908, sechs Jahre vor Gründung der Frankfurter Universität. Ehemals eine städtische Einrichtung, ist die Bibliothek seit 2005 eine Bereichsbibliothek der Universitätsbibliothek und gehört zur Goethe Universität Frankfurt am Main. Hauptaufgabe der Medizinischen Hauptbibliothek ist die Literaturversorgung der Ärzte und Medizinstudenten des Universitätsklinikums. Historisch bedingt kann außerdem jeder Bürger Frankfurts und sogar Hessens einen Leserausweis bekommen und die Bibliothek mit Einschränkungen nutzen.
Die in den einzelnen Bibliothekssparten unterschiedliche Arbeitsmarktsituation und grundsätzliche Überlegungen zur Weiterentwicklung der Ausbildungskonzepte und zur Sicherung einer bedarfsgerechten Berufsausbildung waren für die Konferenz bibliothekarischer Ausbildungsstätten (KBA) und die Sektion 7 des Deutschen Bibliotheksverbandes (DBV) Anlaß, eine Erhebung durchzuführen über die Qualifizierung von Diplombibliothekaren (GWB, GWBD, ÖB) für Tätigkeiten in wissenschaftlichen Spezialbibiiotheken durch die bibliothekarische Ausbildung. Mit der Durchführung der Umfrageaktion wurden Prof. Dr. Engelben Plassmann, Fachhochschule für Bibliotheks- und Dokumentationswesen in Köln, und Dr. Franz Fischer, Bibliotheksschule in Frankfurt a. M. - Fachhochschule für Bibliothekswesen -, beauftragt. Die Federführung hat die Bibliotheksschule in Frankfurt a.M. übernommen. Für die Auswertung und den Text trägt der Verfasser die alleinige Verantwortung.
Die Autoren der Frankfurter Schule haben kilometerweise Gedrucktes hinterlassen, vieles davon ist inzwischen in Buchform erschienen und bestens dokumentiert. Aber Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Alexander Mitscherlich und die übrigen Mitstreiter nutzten auch die Chance, mit ihren Vorstellungen zur Philosophie und zur Gestaltung der jungen Demokratie in Deutschland im öffentlichen Diskurs präsent zu sein. Sie waren Meister des gesprochenen Wortes, oft im Radio vernehmbar, in Zeiten, als die lange Form im Hörfunk gepflegt wurde und noch keine belanglosen Talkshows die Medienwelt regierten. Adornos eigenwillige Diktion, allzu gern von den Adorniten in den 1970er und 1980er Jahren imitiert, Horkheimers schwäbischer Tonfall – all das lässt sich wiederfinden in den historischen Tondokumenten der Frankfurter Schule.
Das 1820 gegründete "Polytechnische Journal" ist die älteste technische Zeitschrift Deutschlands, welche ohne Verbindung zu einem Gewerbeverein entstanden ist. Ihr Gründer und erster Herausgeber war der Augsburger Chemiker und Fabrikant Johann Gottfried Dingler (1788 bis 1855). Verlegt wurde die Zeitschrift von dem bekannten "Klassiker-Verlag" J. G. Cotta in Stuttgart. Nach einer allgeineinen Einführung in die Situation der technischen Berichterstattung am Beginn des 19. Jahrhunderts in Deutschland werden in der vorliegenden Studie zunächst untersucht die Gründung, das Programm und die Personen der Herausgeber des Polytechnischen Journals. Fragen der Herstellung, der Erscheinungsweise und des Erscheinungsbildes sowie das Problem des Herausgeberhonorars schließen sich an. Entsprechend der Entwicklung der Technik und der Industrie wurde der Nachrichtenstoff in erster Linie englischen, dann französischen und nur sehr allmählich ansteigend deutschen Zeitschriften entnommen. Das Polytechnische Journal war vorrangig ein Referateorgan. Der Anteil der Originalbeiträge blieb stets gering. Nach anfänglich schwachem Absatz (1820 337 verkaufte Esemplare) und Abschlüssen mit Verlusten wuchs das Polytechnische Journal rasch zu einer der erfolgreichsten Zeitschriften Deutschlands heran (1854 1724 verkaufte Exemplare). Grundlage des Erfolgs waren ein breiter, nahezu alle Gewerbezweige abdeckender "polytechnischer" Inhalt, eine gemeinverständliche, durch Abbildungen veranschaulichte Stoffdarbietung und eine erstaunliche Schnelligkeit in der Verbreitung der neuesten Erfindungen des In- und Auslandes. Das Polytedinische Journal leistete in der Frühindustrialisierung einen erheblichen Beitrag zur Erziehung der deutschen Gewerbetreibenden zur Industrie. Die Entwicklung des Polytechnischen Journals wurde bis zum Jahre 1855 untersucht. Durch das Entstehen fachlich und berufsständisch stärker spezialisierter Zeitschriften endete um die Mitte des 19. Jahrhunderts die eigentlidie Blütezeit der Zeitschriften polytechnischen Charakters.
Der Dominikaner Hugo de Sancto Caso (um 1190-1263), seit 1225 im Konvent Saint-Jacques in Paris lebend, lehrte von 1230 bis 1235 als Magister der Theologie an der Pariser Universität. Um 1231/32 las er hier über die Sentenzen des Petrus Lombardus. Sein bisher noch unveröffentlichter Kommentar ist überwiegend als lectio continua, vereinzelt in Form von Marginalglossen zum Text der Sentenzen überliefert. Die bisher bekannt gewoldenen Handschriften hat zuletzt Th. Kaeppeli, Scriptores Ordinis Praedicatoruin Medii Aevi 2 (1975) Nr. 1983 verzeichnet. Von den dort genannten 36 Textzeugen gehören nach Kaeppeli 24 dem 13. Jahrhundert und 9 dem 14. Jahrhundet an; drei Handschriften stammen aus dem 15. Jahrhundert. Die Handschrift Ms 573 der Universitätsbibliothek Leipzig, die Kaeppeli in das 14. Jahrhundert setzt, durfte nach Ausweis des Schriftbefundes eher in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sein. Für die Überlieferung des Sentenzenkomnentars kommt ihr eine eigene Bedeutung zu - nicht wegen der Qualität ihres Textes, sondern deshalb, weil sie sich bei genauerer Untersuchung als ein "Exemplar" des Sentenzenkommentars erweist. ...
Ein bedeutender Zuwachs für die Sammlung „Bibliothek Arthur Schopenhauers" im Schopenhauer-Archiv
(2002)
Seit den 1920er Jahren ist eines der »Sondersammelgebiete« der Bibliothek Johann Christian Senckenberg die Biologie. Im 21. Jahrhundert bündelt die Virtuelle Fachbibliothek Biologie, kurz: vifabio, Informationen aus Büchern, Zeitschriften und dem Internet nutzerfreundlich an einem Ort. In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt wird das Internetportal von einem Projektteam an der Universitätsbibliothek Frankfurt zusammen mit weiteren Partnern eingerichtet und kontinuierlich weiterentwickelt. Das Angebot für Biologinnen und Biologen in Forschung, Lehre und Studium ist überregional und kostenlos nutzbar. Auch naturkundlich Interessierte können dort wertvolle Informationen finden. Schon eine der beiden Vorläuferbibliotheken der heutigen Universitätsbibliothek, die Senckenbergische Bibliothek, sammelte Fachliteratur zur Biologie, Botanik und Zoologie. Heute werden fachlich relevante Veröffentlichungen weltweit gekauft, katalogisiert und verfügbar gemacht. Publikationen aus den anwendungsbezogenen Bereichen der Land- und Forstwirtschaft, Biotechnologie, Medizin, Pharmazie und Tiermedizin werden hingegen nach den Vorgaben der DFG in der Regel nicht angeschafft. In Frankfurt werden über 3500 Zeitschriften laufend gehalten und fast ebenso viele Monografien jährlich gekauft. Wissbegierige aller Disziplinen versuchen zunehmend Informationen im Internet zu finden und den Gang zur Bibliothek nur als »letztes Mittel« einzusetzen. Um diesem Interesse zu begegnen, stellen Bibliotheken immer größere Teile ihres Angebots auch über das Internet zur Verfügung – sofern die Lizenzbedingungen dies erlauben. Dem kommt die Virtuelle Fachbibliothek Biologie entgegen und bietet darüber hinaus noch weitere fachspezifische Angebote. Die Virtuelle Fachbibliothek Germanistik (www. germanistik-im-netz.de) ist bereits seit Juni 2006 online. In Vorbereitung sind die Virtuelle Fachbibliothek Kommunikations- und Medienwissenschaft/ Publizistik, Film- und Theaterwissenschaft (www.vifakomfit.de/) sowie die Virtuelle Fachbibliothek »Afrika südlich der Sahara«. Insgesamt sind rund 40 von der DFG geförderte Fachportale bequem über das Portal www.vascoda.de zugänglich. ...
Einführung und Bibliographie zu Johann Leonhard Frisch, Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch (1741)
(1975)
Im Jahre 1741 veröffentlichte der Rektor am Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster Johann Leonhard Frisch sein ,,Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch". Der stattliche zweiteilige Quartband, 1169 dreispaltige Textseiten umfassend und durch ein ausführliches lateinisches Register erschlossen, war die Frucht gründlicher Vorarbeiten, die sich über einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten erstrecken. Als Frisch sein sprachwissenschaftliches Lebenswerk vollendete, stand er im Alter von 75 Jahren. Auf den Gang der Vorstudien, auf Ziel und Methode der lexikographischen Arbeit hatten im Laufe der Jahrzehnte die Wörterbuchtheorie und die philologischen Forschungen der Zeit Einfluß gewonnen. Es prägt sich in dem Werk jedoch auch die Persönlichkeit Frischs aus. Als etwa Fünfundzwanzigjähriger hatte er den Mut gehabt, das große Vorhaben eines deutschen Wörterbuchs in Angriff zu nehmen. ...
Einkaufsreise nach Afrika
(1971)
Die Beschaffung von Literatur aus Afrika stellt die mit dieser Aufgabe betrauten Bibliotheken immer wieder vor große Schwierigkeiten. Die Deutsche Forsdiungsgemeinschaft unterstützt die Sondersammelgebiets-Bibliotheken durch ihr umfangreiches Tauschprogramm. Sie mußte aber feststellen, daß auch dadurch nur ein Teilbereich der afrikanischen Buchproduktion abgedeckt werden konnte. Daraufhin versuchte die Deutsche Fonchungsgemeinschaft, einen neuen Weg zu beschreiten und schickte die zuständigen Fachreferenten der betroffenen Bibliotheken auf Informations- und Einkaufsreisen, um sich an On und Stelle über eine Verbesserung der Buchversorgung zu unterrichten. Die Verwaltung des Sondersammeigebietes 6,31 (Afrika südlich der Sahara) ist der StuUB Ffm übertragen worden. Als Fachrefereat konnte ich vom 5. Februar bis 28. März 1970 die Hauptstädte von 7 Staaten besuchen: Nairobi (Kenia), Dar es Salaam (Tanzania), Bujumbura (Burundi), Kampala (Uganda), Accra (Ghana), Freetown (Sierra Leone) und Dakar (Senegal). Für jede Stadt stand etwa eine Woche Zeit zur Verfügung....
Das Thema Forschungsdatenmanagement stand am 19./20. September im Mittelpunkt der Fortbildungsveranstaltung für Fachreferentinnen und Fachreferenten der Wirtschaftswissenschaften. Die bereits seit 1997 von der Kommission für Fachreferatsarbeit des Vereins Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB) ausgerichtete Tagung fand in diesem Jahr in der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main statt. Etwa 50 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigten reges Interesse an dem sehr aktuellen Thema. Viele Kolleginnen und Kollegen nutzten dabei bereits das traditionelle Get-together am Vorabend der Veranstaltung, um sich in einem informellen Rahmen kennenzulernen und auszutauschen. ...
Rückläufige Ausleihen, steigende Besucherzahlen, sinkende Anfragen nach bibliothekarischen Auskünften stehen einer steigenden Zahl an Beratungen in der Literaturrecherche und -verwaltung und neuerdings auch zu Statistikprogrammen, Programmiersprachen und einem größeren Bedarf an Förderung digitaler Kompetenzen von universitärer Seite gegenüber – alle diese Faktoren bedingen eine Neuausrichtung der klassischen Benutzung in Bibliotheken. Die Benutzungsabteilung der SUB wurde in den letzten Jahren personell gestrafft und das Profil stärker auf Basisdienstleistungen konzentriert, um neue Themenfelder in anderen Bereichen der SUB erschließen zu können. Dies führte zu einer Prioritätenverschiebung und einem Bedeutungsverlust einiger Servicebereiche, so dass Mitte 2018 die Benutzungsabteilung einen Strategieprozess startete, um mit Hilfe verschiedener Methoden und Fragestellungen die Handlungsfelder der Abteilung zu analysieren, Zukunftsperspektiven zu erarbeiten, sowohl Potentiale, als auch Herausforderungen zu ermitteln und schließlich daraus resultierende Maßnahmen zu planen und umzusetzen. Der Artikel beschreibt den Weg zu einer Strategie der Benutzungsabteilung und deren Umsetzungsperspektive im Rahmen der Strategie der SUB Göttingen 2018-2021 unter Beteiligung der gesamten Abteilung.
"Bibliotheken in [die] Zukunft führen" (Bibliothekartag 2016) bleibt das bestimmende Motto für die Managementkommission, da es angesichts zahlreicher Umweltveränderungen weiterhin seine Relevanz behalten wird. Daher wurde beim Round Table am 12. September 2016 in Stuttgart der Frage nachgegangen, welche organisationalen Strukturen gut geeignet sind, um erforderliche Prozesse zu unterstützen: „Beschränkt durch Linie, Stab und Matrix – Relevanz von Organisationsstrukturen und alternative Instrumente zur Organisationsentwicklung“. Zu dieser erweiterten Kommissionssitzung wurden Expert/inn/en aus öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken eingeladen, die sich aktuell mit der organisatorischen Gestaltung ihrer Häuser auseinandersetzen. Organisationsmodelle und Veränderungsprozesse wurden von Christine Brunner (Stadtbibliothek Stuttgart), Karl-Wilhelm Horstmann (Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum Hohenheim) und Salina Lotz (Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel) präsentiert. Der Einblick in die Organisationsstrukturen und ihre Anpassungen dokumentierte, dass organisationale Veränderungen aus konkreten Problemlagen heraus entwickelt werden, also unmittelbar Bestandteil eines Veränderungsprozesses sind, weniger Mittel der Veränderung als ergänzende Maßnahme. Für die Kommission war eine wesentliche Erkenntnis aus dieser Diskussion, dass auch in Bibliotheken das Denken in hierarchisch organisierten Organisationsmodellen und Arbeitsprozessen immer ungeeigneter wird, um die erforderliche Anpassung zu wettbewerbsfähigen Betrieben zu gestalten. ...
Hellmuth Rößler [: Nekrolog]
(1969)
Herausforderungen für die nationale, regionale und thematische Webarchivierung und deren Nutzung
(2015)
Das World Wide Web ist als weltweites Informations- und Kommunikationsmedium etabliert. Neue Technologien erweitern regelmäßig die Nutzungsformen und erlauben es auch unerfahrenen Nutzern, Inhalte zu publizieren oder an Diskussionen teilzunehmen. Daher wird das Web auch als eine gute Dokumentation der heutigen Gesellschaft angesehen. Aufgrund seiner Dynamik sind die Inhalte des Web vergänglich und neue Technologien und Nutzungsformen stellen regelmäßig neue Herausforderungen an die Sammlung von Webinhalten für die Webarchivierung. Dominierten in den Anfangstagen der Webarchivierung noch statische Seiten, so hat man es heute häufig mit dynamisch generierten Inhalten zu tun, die Informationen aus verschiedenen Quellen integrieren. Neben dem klassischen domainorientieren Webharvesting kann auch ein steigendes Interesse aus verschiedenen Forschungsdisziplinen an thematischen Webkollektionen und deren Nutzung und Exploration beobachtet werden. In diesem Artikel werden einige Herausforderungen und Lösungsansätze für die Sammlung von thematischen und dynamischen Inhalten aus dem Web und den sozialen Medien vorgestellt. Des Weiteren werden aktuelle Probleme der wissenschaftlichen Nutzung diskutiert und gezeigt, wie Webarchive und andere temporale Kollektionen besser durchsucht werden können.
Hubrilugus und Huwilogus
(1964)
Mit Unterstützung der Schopenhauer-Gesellschaft konnte das Archivzentrum der Frankfurter Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg ein wichtiges Dokument zur Geschichte der Familie Schopenhauer aus dem Jahr 1820 erwerben. Die Urkunde wurde auf der 10. Auktion des Historischen Wertpapierhauses vom 2. bis 4. Mai 2008 in Würzburg zur Versteigerung angeboten. Sie belegt, dass der 1766 in Danzig geborenen Johanna Schopenhauer, Mutter des berühmten Frankfurter Philosophen Arthur Schopenhauer (1788 bis 1860), sowie deren Tochter Adele vom wirtschaftlich angeschlagenen Handelshaus Abraham Ludwig Muhl & Co. eine Leibrente von 300 Reichstalern zugesprochen wurde. Johanna und Adele waren in der Folge des Bankrotts des Handelshauses Muhl von 1819 in wirtschaftliche Nöte geraten. Johanna hatte 70 Prozent ihrer gesamten dortigen Einlagen verloren. Der ebenfalls betroffene Arthur Schopenhauer ließ sich nicht auf einen Vergleich des Handelshauses ein und konnte somit – im Gegensatz zu Mutter und Schwester – seine eigenen Finanzanlagen nach dreijähriger intensiver Verhandlung retten. Aufgrund seiner jahrelangen Meinungsverschiedenheiten mit der mütterlichen Hofrätin und Schriftstellerin Johanna verweigerte Arthur in der Folgezeit die finanzielle Unterstützung, so dass Johanna ihren aufwendigen Lebensstil in Jena nicht mehr weiter fi nanzieren konnte. Die Schriftstellerei wurde bis zu ihrem Tod im Jahre 1838 zu ihrer vorrangigen Einnahmequelle. Die Urkunde mit der Signatur Schop, XXVI, 40 ist sehr gut erhalten. Drei der acht Johanna Schopenhauers Rente Wertvolle Urkunde für Schopenhauer-Archiv ersteigert auf Blütenpapier geschriebenen, doppelseitigen Folioseiten wurden handschriftlich verfasst. Sämtliche Seiten sind rechts bestoßen und haben eine Knickfalte. Im Absender wird das Handelshaus Abraham Ludwig Muhl & Co. genannt. Das Archivzentrum freut sich, ein solch zentrales Dokument zur wissenschaftlichen Untersuchung des schwierigen Verhältnisses von Arthur Schopenhauer zu seiner Mutter Johanna Schopenhauer in seinen Beständen zu wissen. Die Vermögens- und Familienverhältnisse der Familie Schopenhauer können anhand der umfangreichen Unterlagen aus dem Nachlass von Arthur Schopenhauer von Montag bis Freitag jeweils von 9.30 bis 16.30 Uhr nach Voranmeldung und im Rahmen der Benutzungsordnung eingehend untersucht werden.
Mit Unterstützung der Schopenhauer-Gesellschaft konnte das Archivzentrum der Frankfurter Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg ein wichtiges Dokument zur Geschichte der Familie Schopenhauer aus dem Jahr 1820 erwerben. Die Urkunde wurde auf der 10. Auktion des Historischen Wertpapierhauses vom 2. bis 4. Mai 2008 in Würzburg zur Versteigerung angeboten. Sie belegt, dass der 1766 in Danzig geborenen Johanna Schopenhauer, Mutter des berühmten Frankfurter Philosophen Arthur Schopenhauer (1788 bis 1860), sowie deren Tochter Adele vom wirtschaftlich angeschlagenen Handelshaus Abraham Ludwig Muhl & Co. eine Leibrente von 300 Reichstalern zugesprochen wurde. Johanna und Adele waren in der Folge des Bankrotts des Handelshauses Muhl von 1819 in wirtschaftliche Nöte geraten. Johanna hatte 70 Prozent ihrer gesamten dortigen Einlagen verloren. Der ebenfalls betroffene Arthur Schopenhauer ließ sich nicht auf einen Vergleich des Handelshauses ein und konnte somit – im Gegensatz zu Mutter und Schwester – seine eigenen Finanzanlagen nach dreijähriger intensiver Verhandlung retten. Aufgrund seiner jahrelangen Meinungsverschiedenheiten mit der mütterlichen Hofrätin und Schriftstellerin Johanna verweigerte Arthur in der Folgezeit die finanzielle Unterstützung, so dass Johanna ihren aufwendigen Lebensstil in Jena nicht mehr weiter fi nanzieren konnte. Die Schriftstellerei wurde bis zu ihrem Tod im Jahre 1838 zu ihrer vorrangigen Einnahmequelle. Die Urkunde mit der Signatur Schop, XXVI, 40 ist sehr gut erhalten. Drei der acht Johanna Schopenhauers Rente Wertvolle Urkunde für Schopenhauer-Archiv ersteigert auf Blütenpapier geschriebenen, doppelseitigen Folioseiten wurden handschriftlich verfasst. Sämtliche Seiten sind rechts bestoßen und haben eine Knickfalte. Im Absender wird das Handelshaus Abraham Ludwig Muhl & Co. genannt. Das Archivzentrum freut sich, ein solch zentrales Dokument zur wissenschaftlichen Untersuchung des schwierigen Verhältnisses von Arthur Schopenhauer zu seiner Mutter Johanna Schopenhauer in seinen Beständen zu wissen. Die Vermögens- und Familienverhältnisse der Familie Schopenhauer können anhand der umfangreichen Unterlagen aus dem Nachlass von Arthur Schopenhauer von Montag bis Freitag jeweils von 9.30 bis 16.30 Uhr nach Voranmeldung und im Rahmen der Benutzungsordnung eingehend untersucht werden.
Katalogregister im Wandel
(1988)
Exzellenz ist in der Frankfurter Universität nicht nur in den Bereichen Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Wirtschaftwissenschaften zu finden. Eine Reihe historischer Sammlungen gibt ihr eine einzigartige Prägung und hebt sie von anderen Universitäten ab. Zu diesen gehört die Musik- und Theatersammlung der Universitätsbibliothek, die viertgrößte Musik- und größte Theatersammlung in deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken (www.ub.uni-frankfurt.de/musik.html).
All linguistics should be media linguistics, but it is not. This thesis is presented by using linguistic landscapes as an example. LL research does not belong to the traditional core of either mainstream linguistics or media linguistics. This is why not everything within power has been done yet to make full use of their thematic, conceptual and methodological possibilities. Visible signs in public space, however, are an everyday phenomenon. You have to pull out all the stops to research them extensively. The distinction between linguistics and media linguistics turns out to be counterproductive. But this does not only apply to the case of linguistic landscapes. It also stands for any comprehensive investigation of language and language use. (Exceptions may be very narrow questions for specific purposes.) The above thoughts are supported by a database of the project „Metropolenzeichen“ with more than 25.000 systematically collected, geocoded and tagged photographs.
Menschliche Mathematik: Das ist für viele ein Widerspruch in sich. Das hat auch der berühmte Mathematiker Hermann WEYL offen zugegeben, wenn er urteilt: "Mathematik an sich besitzt die inhumanen Qualitäten des Sternenlichts: funkelnd und klar, aber kalt." Es gibt verschiedene Gründe dafür. Zwar ist die Mathematik offensichtlich ein Werk des menschlichen Geistes, eine Disziplin, die die Welt des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat, aber sie erscheint unmenschlich, weil selbst große Denker keinen Zugang zu ihr gefunden haben.
Mittelalterliche Handschriften aus dem Besitz der Senckenbergischen Bibliothek in Frankfurt am Main
(2007)
Im Mai dieses Jahres verstarb Prof. Dr. Wilhelm Totok, der frühere langjährige Direktor der Niedersächsischen Landesbibliothek, im 96. Lebensjahr. Mit ihm hat das deutsche Bibliothekswesen den vielleicht letzten Vertreter einer Bibliothekarsgeneration verloren, die eine zwischenzeitlich untergegangene Epoche repräsentierte. Wilhelm Totok wurde am 12.09.1921 in Rumänien geboren, wuchs zweisprachig auf und studierte in den Kriegs- und Nachkriegsjahren in Marburg und zeitweise auch in Wien Germanistik, klassische Philologie, Geschichte und Philosophie. Hinsichtlich dieser wissenschaftlichen Ausrichtung stand er damit ganz in der Tradition so berühmter Vorgänger wie etwa Fritz Milkau oder Georg Leyh und war damit zugleich ein eindeutiger Vertreter des klassischen Bildungsbürgertums. ...
Das Programm der Nationallizenzen (http://www.nationallizenzen.de/) wurde 2004 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) entwickelt. Ziel ist es, bundesweit geltende Lizenzvereinbarungen mit Fachgesellschaften, Verlagen und anderen Informationsanbietern abzuschließen und dadurch Wissenschaftlern, Studierenden und wissenschaftlich interessierten Privatpersonen in ganz Deutschland den kostenlosen Zugang zu Datenbanken, digitalen Textsammlungen und elektronischen Zeitschriften zu ermöglichen. Das aktuelle Interview mit Berndt Dugall informiert über das Konzept der Nationallizenzen, dessen Finanzierung, das organisatorische Umfeld sowie das Procedere von der Auswahl bis zur Lizenzierung einzelner elektronischer Ressourcen. Zuletzt werden auch die Bedeutung der Nationallizenzen für den Wissenschaftsstandort Deutschland sowie die Zukunft der Bibliotheken angesichts der rasanten technischen Entwicklungen auf dem Informationssektor angesprochen.
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Frage, welche Methoden genutzt werden können, um eine Evaluierung von Services und Angeboten von Fachinformationsdiensten nutzer*innenzentriert und interaktiv umzusetzen. Als Beispiel dient der Fachinformationsdienst Darstellende Kunst, bereitgestellt von der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main. Drei unterschiedliche Methoden werden in diesem Zusammenhang näher vorgestellt und ihre Anwendbarkeit für die Evaluierung von FID-Portalen oder vergleichbaren Rechercheportalen reflektiert: Leitfaden-Interviews mit Think-Aloud-Elementen, virtuelle Fokusgruppen sowie ein digitaler Card-Sorting-Ansatz.
Der bisher in Deutschland sehr selten gemeldete Neophyt Phedimus stolonifer wurde im Jahr 2015 in Frankfurt am Main anscheinend erstmals für Hessen nachgewiesen. Das individuenreiche Vorkommen längs eines Bachlaufes wird beschrieben. Eine Einbürgerung kann aufgrund der kurzen Beobachtungsdauer bislang nicht konstatiert werden.
Eine Gesamtdarstellung der Geschichte der Adventivfloristik fehlt bislang, abgesehen von einigen Ansätzen in diese Richtung, und ebenso fehlen eine Übersicht der Botaniker, die diese Teildisziplin geprägt oder mitgestaltet haben und eine umfassende Bibliographie zur Adventivfloristik. Um dem Ziel einer geschichtlichen Übersicht näher zu kommen, wird die Erstellung einer Sammlung von Bio-Bibliographien der Pioniere der Adventivfloristik vorgeschlagen. Das Vorhaben soll zumindest in der Anfangsphase auf Personen aus dem deutschsprachigen Raum und auf deren Wirken bis etwa 1950 beschränkt sein. Zur Demonstration, wie diese Sammlung aussehen kann, werden im vorliegenden Beitrag beispielhaft Entwürfe für Bio-Bibliographien von fünf Botanikern vorgestellt; behandelt werden Detlef Nikolaus Christiansen, Hans Peter Joachim Höppner, Wilhelm Kreh, Max Militzer und Richard Scheuermann. Im Fall von Militzer wird auch auf unpublizierte Daten verwiesen, die hier auszugsweise reproduziert werden. Interessierte Botaniker werden zur Mitarbeit an dem Vorhaben aufgerufen, um eine Grundlage für eine umfassende adventivfloristischen Geschichtsschreibung zu schaffen.
Offensichtlich spielte das Urheberrecht im öffentlichen sowie privaten Sammlungswesen des 18. Jahrhunderts keine besondere Rolle. Davon zeugt das Titelblatt jenes Klebebandes, in dem 1923/25 rund 1250 druckgrafische Porträts aus dem Erbe der Frankfurter Patrizierfamilie von Holzhausen in den Besitz der damaligen Stadt- und heutigen Universitätsbibliothek Frankfurt kamen. Bei der physischen Untersuchung des Titelblattes wird deutlich, dass es sich um eine Art frühes ready-made handelt, bei dem zwei ältere Kupferstiche kombiniert und mit einer erläuternden Inschrift versehen wurden. ...
Die Deutsche Kolonialgesellschaft (DKG) war mit ihren bis zu 42.000 Mitgliedern der größte und einflußreichste Interessenverband der deutschen Kolonialbewegung. Sie bestand, wenn auch seit 1933 dem Reichskolonialbund eingegliedert, von 1882 bis 1943. Bisher wurde erst ein Teil unserer Sammlung verfilmt und im Detail gesichtet - die wissenschaftliche Erschließung ist Zukunftsmusik. Dank der Unterstützung durch die Deutsche Forschungs- gemeinschaft, die Marga- und Kurt-Möllgaard-Stiftung und die Adolf-Messer-Stiftung ließ sich jedoch inzwischen wenigstens ein solides Fundament legen. Die Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main wird bemüht sein, ihre wohl einzigartige kulturhistorische Bildsammlung der deutschen Kolonialaktivitäten, der ein hoher wissenschaftlicher Rang zukommen dürfte, in absehbarer Zeit wieder vollständig verfügbar machen zu können.
Forschen und Kuratieren sind Kerntätigkeitsbereiche von KunsthistorikerInnen. Genau das tun gerade junge NachwuchswissenschaftlerInnen am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität. In dem auf zwei Jahre angelegten Forschungs- und Ausstellungsprojekt "Die Porträtsammlung der Frankfurter Patrizierfamilie Holzhausen aus kunst- und kulturhistorischer Sicht" haben Masterstudierende der Kunstgeschichte und des Masterstudiengangs Curatorial Studies die Gelegenheit, am Puls der Forschung mitzuarbeiten. Unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Sander erlernen sie in einer Serie von drei Hauptseminaren, worauf es in der wissenschaftlichen Praxis und beim Ausstellungsmachen ankommt. ...
Forschen und Kuratieren sind Kerntätigkeitsbereiche von KunsthistorikerInnen. Genau das tun gerade junge NachwuchswissenschaftlerInnen am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität. In dem auf zwei Jahre angelegten Forschungs- und Ausstellungsprojekt "Die Porträtsammlung der Frankfurter Patrizierfamilie Holzhausen aus kunst- und kulturhistorischer Sicht" haben Masterstudierende der Kunstgeschichte und des Masterstudiengangs Curatorial Studies die Gelegenheit, am Puls der Forschung mitzuarbeiten. Unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Sander erlernen sie in einer Serie von drei Hauptseminaren, worauf es in der wissenschaftlichen Praxis und beim Ausstellungsmachen ankommt. ...
Über die Bildsammlung der Deutschen Kolonialgesellschaft in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, deren Entstehungsgeschichte und den Werdegang der Sicherungs- maßnahmen hat Irmtraud D. Wolcke-Renk in RUNDBRIEF FOTOGRAPHIE N.F.11 berichtet. Ergänzend sollen hier einige Überlegungen zu den technischen Aspekten der Gesamtsicherung vorgestellt werden.
Textus cum commento
(1979)
Die Virtuelle Fachbibliothek Biologie (www.vifabio.de) bündelt die Recherche nach wissenschaftlich hochwertigen Quellen aus Bibliotheken, Aufsatzbanken und Internet. Zentrales Element von vifabio ist dabei der Virtuelle Katalog: Mit einer Suchanfrage werden mehrere Kataloge zoologisch bzw. ornithologisch relevanter Bibliotheken, Zeitschriftendatenbanken wie Zoological Record (Nationallizenz 1864 bis 2007 für Nutzer in akademischen Einrichtungen), BioLIS und der Aufsatzkatalog OLC, sowie Landesbibliographien und der Internetquellen-Führer von vifabio durchsucht. Verlinkungen zur Elektronischen Zeitschriftenbibliothek Regensburg (EZB), zum Lieferdienst subito sowie zum Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK) erleichtern den Zugang zum Volltext oder zum gedruckten Exemplar. Weitere Module von vifabio wie der Internetquellen-Führer bzw. der Datenbank-Führer eröffnen zusätzliche Rechercheoptionen.