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Das Virus der Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) und Borrelia burgdorferi als Erreger der Lyme-Borreliose sind die klinischbedeutsamsten durch Zecken übertragenen Infektionserreger in Europa. Der vorliegende Fall beschreibt eine serologisch gesicherte. Doppelinfektion mit dem FSME-Virus und Borellia burgdorferi bei einer 69jährigen deutschen Patientin nach einem Zeckenstich in einem österreichischen Endemiegebiet. Klinisch bestand zum Zeitpunkt der Krankenhausaufnahme eine ausgeprägte Somnolenz und ein hochgradiges Doppelbildsehen. Ein passive Immunisierung gegen FSME war postexpositionell erfolgt, konnte eine Infektion jedoch nicht verhindern. Eine Doppelinfektion durch beide Erreger wurde durch den serologischen Nachweis von spezifischen IgG und IgM Antikörpern gegen das FSME-Virus und im weiteren Verlauf auch gegen Borrelia burgdorferi im ELISA beziehungsweise im rekombinanten Immunoblot gesichert. Obwohl Doppelinfektionen durch die beiden genannten Erregerselten sind, sollten sie bei zeckenübertragenen Erkrankungen mit untypischem Verlauf in der Differentialdiagnose berücksichtigt werden.
Wir berichten über die Erfahrungen beim Aufbau einer Abteilung für die präoperative Eigenblutentnahme im Verantwortungsbereich des Institutes für Laboratoriumsmedizin der Städtischen Kliniken Frankfurt am Main-Höchst, einem Krankenhaus der Maximalversorgung mit 1150 Betten bzw. Tagesklinikplätzen. Die Herstellung von Eigenblutkonserven erfolgt nach § 13 des Arzneimittelgesetzes. Die Planung erfordert eine genaue Analyse des zu erwartenden Umfanges, der gegebenen Strukturen und betrieblichen Kapazitäten. Unsere Erfahrungen zeigen, daß mit der Entnahme von ca. 1200 autologen Blutkonserven pro Jahr und deren weiteren Bearbeitung eine Medizinisch-technische Assistentin ganztags und ein Arzt halbtags beschäftigt sind. Aus Gründen der Produktqualität und -Sicherheit sollte eine Trennung in die Komponenten Erythrozytenkonzentrat und Gefrorenes Frischplasma erfolgen und ein Qualitätssicherungssystem etabliert werden, das dem der Herstellung von homologen Blutkonserven entspricht. Dies bedeutet, bei jeder Entnahme die in den Richtlinien zur Blutgruppenbestimmung und Bluttransfusionen (Hämotherapie) in § 3.2.5 angegebenen Parameter zu testen (Glutamat-Pyruvattransaminase, Hepatitis B surfaceAntigen sowie Antikörper gegen Humanes Immundefizienz-Virus 1/2, Hepatitis-C-Virus und Treponema pallidum). Zusätzlich bestimmen wir C-reaktiyes Protein, ThromboplastinzeiL .Partielle Thromboplastinzeit, Leukozyten, Thrombozyten und Gesamteiweiß. Eine PC -gestützte Erfassung von Spender- und Spendedaten gewährleistet eine einfache statistische Auswertung der Entnahme Vorgänge. Die ebenfalls EDV-unterstützte Vergabe der Konservennummern und .BarcodeEtikettierung erleichtem es, die Eigenblutkonserven in der allgemeinen Blutbank-EDV zu verwalten. Durch eine fachübergreifende Zusammenarbeit, z.B. im Rahmen einer Transfusionskommission, müssen die Ablaufe aller fremdblutsparenden Maßnahmen vorgestellt und fortwährend optimiert werden, um Qualität, Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit der autologen Blutentnahme zu erhalten.
Der Nachweis von Chlamydia trachomatis Genomsequenzen ist seit einigen Jahren mit Hilfe kommerzieller Testkits, welche auf dem Prinzip der Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) oder Ligase-Kettenreaktion (LCR) beruhen, möglich. Vor kurzem wurde ein neues Verfahren, die Transcription Mediated Amplification (TMA), etabliert. In der vorliegenden Studie wurden drei Nukleinsäure Amplifikations-Techniken, die PCR, die LCR und die TMA für den Nachweis von Chlamydia trachomatis aus Urinproben miteinander bezüglich Sensitivität und Spezifität verglichen und einem Enzym-Immuno-Assay (EIA) zum C. trachomatis-Antigen-Nachweis aus endozervikalen Abstrichen gegenübergestellt. PCR, LCR und TMA zeigten eine vergleichbare Sensitivität und Spezifität. Diskrepante Ergebnisse ergaben sich im Vergleich mit dem C. trachomatis-Antigen-Nachweis. In 22 Abstrichen war Chlamydien-Antigen nachzuweisen. Nur bei 12 bzw. 11 der untersuchten Prostituierten konnten bei positivem zervikalen Abstrich Chlamydia trachomatis Genomsequenzen im Urin nachgewiesen werden. Bei 5 bzw. 4 Frauen wurde bei negativem Abstrichbefund C. trachomatis DNA bzw. RNA im Urin gefunden. Um bei Frauen eine hohe diagnostische Sensitivität zu erreichen, .sollten Urin und endozervikale Abstriche untersucht werden, da C. trachomatis nicht immer in beiden Probematerialien nachweisbar ist.
Die quantitative Bestimmung der Hepatitis B Virus (HBV) DNA mit Hilfe der Hybridisierung wird neben der klassischen Serologie zur Verlaufskontrolle der chronischen Hepatitis B seil längerer Zeit eingesetzt. Dagegen sind erst seit kurzem molekularbiologische Verfahren zur Quantifizierung der „Virus-Last bei der HIV- und Hepatitis C Virus (HCV) Infektion in Form kommerzieller Testkits verfügbar . Die HI V-1 RNA Kopienzahl stellt neben der CD4*-Zellzahl den zuverlässigsten prognostischen Marker, mit einer vergleichbar hohen Aussagekraft wie onkologische Stadieneinteilungen, dar. Dennoch bedürfen die aktuellen Testkits einiger Verbesserungen. Mangelhafte Reproduzierbarkeit im unteren Meßbereich, fehlende Standardisierung sowie eine schlechte Sensitivität für Non-B HIV-1 Subtypen stellen neben den hohen Reagenzienkosten die wichtigsten Nachteile der meisten zur Zeit verfügbaren Testkits dar. Bei der Verlaufskontrolle der chronischen Hepatitis B nimmt die Quantifizierung der HBV-DNA über Hybridisierung oder PCR nur eine untergeordnete Rolle ein. Der qualitative HBV-DNA-Nachweis wird bevorzugt zur Überprüfung der Infektiosität oder zur Abklärung ungewöhnlicher Serokonstellationen eingesetzt. Nach neueren Erkenntnissen wird der Verlauf der HCV-Infektion nicht oder nur unwesentlich vom Ausmaß der Viruslast beeinflußt. Als prognostische Faktoren spielen vor allem Alter, Geschlecht und Alkoholkonsum eine wesentliche Rolle. Dagegen scheint die Erfolgsaussicht der antiviralen Therapie mit der vor Behandlungsbeginn gemessenen Kopienzahl zu korrelieren.
Mutations in the clk-1 gene result in slower development and increased life span in Caenorhabditis elegans. The Saccharomyces cerevisiae homologue COQ7/CAT5 is essential for several metabolic pathways including ubiquinone biosynthesis, respiration, and gluconeogenic gene activation. We show here that Coq7p/Cat5p is a mitochondrial inner membrane protein directly involved in ubiquinone biosynthesis, and that the defect in gluconeogenic gene activation in coq7/cat5 null mutants is a general consequence of a defect in respiration. These results obtained in the yeast model suggest that the effects on development and life span in C. elegans clk-1 mutants may relate to changes in the amount of ubiquinone, an essential electron transport component and a lipid soluble antioxidant.
Vacuolar proton-translocating ATPase (holoATPase and free membrane sector) was isolated from bovine chromaffin granules by blue native polyacrylamide gel electrophoresis. A 5-fold excess of membrane sector over holoenzyme was determined in isolated chromaffin granule membranes. M9.2, a novel extremely hydrophobic 9.2-kDa protein comprising 80 amino acids, was detected in the membrane sector. It shows sequence and structural similarity to Vma21p, a yeast protein required for assembly of vacuolar ATPase. A second membrane sector-associated protein (M8-9) was identified and characterized by amino-terminal protein sequencing.
The 2[4Fe-4S] ferredoxin from Chromatium vinosum arises as one prominent member of a recently defined family of proteins found in very diverse bacteria. The potentiometric circular dichroism titrations of the protein and of several molecular variants generated by site-directed mutagenesis have established that the reduction potentials of the two clusters differ widely by almost 200 mV. This large difference has been confirmed by electrochemical methods, and each redox transition has been assigned to one of the clusters. The unusually low potential center is surprisingly the one that displays a conventional CX1X2CX3X4C (Xn, variable amino acid) binding motif and a structural environment similar to that of clusters having less negative potentials. A comparison with other ferredoxins has highlighted factors contributing to the reduction potential of [4Fe-4S] clusters in proteins. (i) The loop between the coordinating cysteines 40 and 49 and the C terminus alpha-helix of C. vinosum ferredoxin cause a negative, but relatively moderate, shift of approximately 60 mV for the nearby cluster. (ii) Very negative potentials, below -600 mV, correlate with the presence of a bulky side chain in position X4 of the coordinating triad of cysteines. These findings set the framework in which previous observations on ferredoxins can be better understood. They also shed light onto the possible occurrence and properties of very low potential [4Fe-4S] clusters in less well characterized proteins.
The crystal structure of the bovine Rieske iron-sulfur protein indicates a sulfur atom (S-1) of the iron-sulfur cluster and the sulfur atom (Sgamma) of a cysteine residue that coordinates one of the iron atoms form hydrogen bonds with the hydroxyl groups of Ser-163 and Tyr-165, respectively. We have altered the equivalent Ser-183 and Tyr-185 in the Saccharomyces cerevisiae Rieske iron-sulfur protein by site-directed mutagenesis of the iron-sulfur protein gene to examine how these hydrogen bonds affect the midpoint potential of the iron-sulfur cluster and how changes in the midpoint potential affect the activity of the enzyme. Eliminating the hydrogen bond from the hydroxyl group of Ser-183 to S-1 of the cluster lowers the midpoint potential of the cluster by 130 mV, and eliminating the hydrogen bond from the hydroxyl group of Tyr-185 to Sgamma of Cys-159 lowers the midpoint potential by 65 mV. Eliminating both hydrogen bonds has an approximately additive effect, lowering the midpoint potential by 180 mV. Thus, these hydrogen bonds contribute significantly to the positive midpoint potential of the cluster but are not essential for its assembly. The activity of the bc1 complex decreases with the decrease in midpoint potential, confirming that oxidation of ubiquinol by the iron-sulfur protein is the rate-limiting partial reaction in the bc1 complex, and that the rate of this reaction is extensively influenced by the midpoint potential of the iron-sulfur cluster.
[Poster-Abstract] Formel zur Beurteilung der Blut-Liquor-Schrankenfunktion bei älteren Patienten
(1998)
The iron-sulfur proteins of the cytochrome bc1 complexes of Schizosaccharomyces pombe and Saccharomyces cerevisiae contain the three amino acid motif RX( downward arrow)(F/L/I)XX(T/S/G)XXXX (downward arrow) that is typical for proteins that are cleaved sequentially in two steps by matrix processing peptidase (MPP) and mitochondrial intermediate peptidase (MIP). Despite the presence of this recognition sequence the S. pombe iron-sulfur protein is processed only once during import into mitochondria, whereas the S. cerevisiae protein is processed in two steps. Import of S. pombe iron-sulfur protein in which the putative MIP or MPP recognition sites are eliminated by site-directed mutagenesis and import of iron-sulfur protein into mitochondria from yeast mutants that lack MIP activity indicate that one step processing of the S. pombe iron-sulfur protein is independent of those sites and of MIP activity. Sequencing of the mature protein obtained after import in vitro and of the endogenous iron-sulfur protein isolated from mitochondrial membranes by preparative 2D-electrophoresis shows that MPP recognizes a second site in the presequence and processing occurs between residues 43 and 44. If proline-20 of the S. pombe presequence is changed into a serine, a second cleavage step is induced. Conversely, if serine-24 of the S. cerevisiae presequence is changed to a proline, the first cleavage step that is normally catalyzed by MPP is blocked, causing precursor iron-sulfur protein to accumulate. Together these results indicate that a single amino acid change in the presequence is responsible for one-step processing in S. pombe versus two-step processing in S. cerevisiae.
In Saccharomyces cerevisiae, the NDI1 gene encodes a mitochondrial NADH dehydrogenase, the catalytic side of which projects to the matrix side of the inner mitochondrial membrane. In addition to this NADH dehydrogenase, S. cerevisiae exhibits another mitochondrial NADH-dehydrogenase activity, which oxidizes NADH at the cytosolic side of the inner membrane. To investigate whether open reading frames YMR145c/NDE1 and YDL 085w/NDE2, which exhibit sequence similarity with NDI1, encode the latter enzyme, NADH-dependent mitochondrial respiration was assayed in wild-type S. cerevisiae and nde deletion mutants. Mitochondria were isolated from aerobic, glucose-limited chemostat cultures grown at a dilution rate (D) of 0. 10 h-1, in which reoxidation of cytosolic NADH by wild-type cells occurred exclusively by respiration. Compared with the wild type, rates of mitochondrial NADH oxidation were about 3-fold reduced in an nde1Delta mutant and unaffected in an nde2Delta mutant. NADH-dependent mitochondrial respiration was completely abolished in an nde1Delta nde2Delta double mutant. Mitochondrial respiration of substrates other than NADH was not affected in nde mutants. In shake flasks, an nde1Delta nde2Delta mutant exhibited reduced specific growth rates on ethanol and galactose but not on glucose. Glucose metabolism in aerobic, glucose-limited chemostat cultures (D = 0.10 h-1) of an nde1Delta nde2Delta mutant was essentially respiratory. Apparently, under these conditions alternative systems for reoxidation of cytosolic NADH could replace the role of Nde1p and Nde2p in S. cerevisiae.
Using apoE phenotyping by immunoblotting and apoE genotyping we identified four heterozygous carriers of a rare apolipoprotein (apo) E2 variant, apoE2 (Arg136 → Cys). ApoE2 (Arg136 → Cys) was not distinct from apoE2 (Arg158 → Cys) by phenotyping, but produced a unique pattern of bands on CfoI restriction typing of a 244 bp apoE gene fragment. Two of the four apoE2 (Arg136 → Cys)/3 heterozygotes had elevated triglycerides, two were normolipidemic. The composition of very low density lipoproteins (VLDL) was normal in each of the four apoE2 (Arg136 → Cys) carriers, regardless of the triglyceride concentrations. None of the apoE2 (Arg136 → Cys) carriers displayed a broad β-band and none revealed β-migrating particles in the VLDL. The two hypertriglyceridemic carriers of apoE2 (Arg136 → Cys) were, therefore, classified as having type IV rather than type III hyperlipoproteinemia. LDL receptor binding activities were studied using recombinant apoE loaded to dimyristoylphosphatidylcholine (DMPC) vesicles and to VLDL and from an apoE-deficient individual. LDL receptor binding of apoE2 (Arg136 → Cys) was 14% of apoE3 and was thus higher than that of apoE2 (Arg158 → Cys). Both apoE2 (Arg136 → Cys) and apoE2 (Arg158 → Cys) displayed substantial heparin binding (61 and 53% of apoE3, respectively). As the dominant apoE variants known so far are characterized by more pronounced reductions of heparin binding, we suggest that apoE2 (Arg136 → Cys) is not associated with dominant expression of type III hyperlipoproteinemia. These findings lend support to the concept that apoE variants predisposing to dominant type III hyperlipoproteinemia differ from recessive mutations by a more severe defect in heparin binding.—März, W., M. M. Hoffmann, H. Scharnagl, E. Fisher, M. Chen, M. Nauck, G. Feussner, and H. Wieland. Apolipoprotein E2 (Arg136 → Cys) mutation in the receptor binding domain of apoE is not associated with dominant type III hyperlipoproteinemia.
A detailed analysis of the chemical constituents of a Caribbean specimen of Aiolochroia crassa was performed. Five brominated products (1 -5) were isolated and one of these was a new bromotyrosine metabolite. The structure of the new compound 1 has been established from spectral studies. Compounds 1 and 2, which are the major brominated metabolites and have not been previously identified in any Aiolochroia species, could be usefully employed as chemotaxonomic markers.
A gene trap strategy has been used to identify genes that are repressed in cells transformed by an activated epidermal growth factor (EGF)/EGF receptor signal transduction pathway. EGF receptor-expressing NIH3T3 cells (HER1 cells) were infected with a retrovirus containing coding sequences for the human CD2 antigen and for secreted alkaline phosphatase in the U3 region. By selecting for and against CD2 expression, we obtained clones in which the gene trap had integrated into genes selectively repressed by EGF. Two of these clones encoded for the secreted extracellular matrix proteins TIMP3 and COL1A2. We show here that both genes are downstream targets of RAS and are specifically repressed by EGF-induced transformation. Moreover, this strategy tags tumor suppressor genes in their normal chromosomal location, thereby improving target-specific screens for antineoplastic drugs.
To investigate the contribution of hydrophobic residues to the molecular recognition of cytochrome c with cytochrome oxidase, we mutated several hydrophobic amino acids exposed on subunit II of the Paracoccus denitrificans oxidase. KM and kcat values and the bimolecular rate constant were determined under steady- or presteady-state conditions, respectively. We present evidence that Trp-121 which is surrounded by a hydrophobic patch is the electron entry site to oxidase. Mutations in this cluster do not affect the binding of cytochrome c as the KM remains largely unchanged. Rather, the kcat is reduced, proposing that these hydrophobic residues are required for a fine tuning of the redox partners in the initial collisional complex to obtain a configuration optimal for electron transfer.
The human hemopoietic cell kinase (HCK) is a member of the src family of protein tyrosine kinases specifically expressed in myeloid cells and to a minor extent in B-lymphoid cells. HCK expression is up-regulated at the transcriptional level during myeloid differentiation of hematopoietic cells. To elucidate the molecular basis of the differential HCK gene expression, the genomic region containing the HCK promoter was isolated and functionally characterized. A DNA fragment containing 101 base pairs of the 5′-flanking sequence showed strong promoter activity in the macrophage cell line RAW264 but was inactive in the non-monocytic cell lines HUT-78 and NIH-3T3. Site-directed mutagenesis of the proximal promoter region showed that two GC-rich sequence elements are essential for transcriptional activity in myeloid cells. Electrophoretic mobility shift analysis using nuclear extracts obtained from RAW264 cells and from the promonocytic cell line U-937 revealed the formation of at least three distinct protein-DNA complexes at each of these sites, one of which was found to contain the transcription factor Sp1. Expression of a reporter gene linked to the −101HCK promoter region was up-regulated by Sp1, but not by other members of the Sp1 family of transcription factors, in Drosophila Schneider cells. A synergistic effect onHCK promoter activity was observed at high concentrations of Sp1. Our results show that Sp1 plays an essential role in the regulation of the differential gene expression of the HCKgene.
Romantik
(1998)
Naturschutz-Info 1/98
(1998)
Naturschutz-Info 2/98
(1998)
Naturschutz-Info 3/98
(1998)
The pion multiplicity per participating nucleon in central nucleus-nucleus collisions at the energies 2-15 A GeV is significantly smaller than in nucleon-nucleon interactions at the same collision energy. This effect of pion suppression is argued to appear due to the evolution of the system produced at the early stage of heavy-ion collisions towards a local thermodynamic equilibrium and further isentropic expansion.
Wie sehr gerade Kunst dem Geheimnisbedarf einer modernen Gesellschaft gerecht wird, kann ein Seitenblick auf ein in der Aufklärung gemachtes, faszinierendes und gescheitertes Experiment zeigen, das den Geheimnisbedarf der Gesellschaft auf gesellschaftlicher und lebensweltlicher Ebene zu befriedigen versuchte. Ich denke an die Konjunktur der Freimaurerei als einer Form des modernen Geheimbundes.
Mit der Trias "Neue Zeit - Neue Kunst - Neue Technik" sind die Leitideen vormärzlicher Kunsttheorie und -praxis päzis umschrieben. Zunächst schien es so, daß mit der neuen Zeit, dem in der Julirevolution sichtbar gewordenen Bündnis von König und Volk eine schöne, bedeutungsvolle Zeit anbrechen würde, [...]
Dieser Enthusiasmus sollte allerdings nicht lange anhalten. An die Stelle der Schöheit trat bekanntlich die Karikatur des Bürgerkönigs, an die Stelle des Pathos die Farce, an die Stelle von Geist das Geld, ein Umstand, der freilich nicht auf Frankreich besschränkt blieb [...]
Diderots "Le neveu de Rameau" gilt heute als einer der explosivsten Texte des 18. Jahrhunderts. Mitten im Spätabsolutismus und mitten im Herz der Aufklärung war ein Text in Manier des radikalen Zynismus eines Diogenes entstanden. Der zynische Protest hatte sich einst in der griechischen Antike gegen die Polis, eine substantialistische Philosophie und den universalistischen Anspruch eines Staates gerichtet. Nun, inmitten der modernen Widrigkeiten und Widerstände der großen Stadt Paris und ihren kulturellen "Verkehrsformen", kämpft Rameaus Neffe als "bedürftiger Mensch" um soziale Anerkennung. Es ist eine zynisch-animalische Selbstbehauptung nach der Art des Diogenes mit allen Schrecken und aller Willkür von Selbst- und Gesellschaftsentblößungen.
Memorialforschung hat Konjunktur, und dass die lebens- und literaturgeschichtliche Erinnerung in den Werken Peter Handkes eine Rolle spielt, ist bekannt. Daß aber Handke seit den 70er Jahren vor allem eine Gedächtniskunst projektiert und in immer neuen Versuchen auf den Weg bringt, wurde bislang nicht beachtet und ist Gegenstand dieser Untersuchung. Die Handkeschen Protagonisten, die allesamt aus den bürgerlichen Zusammenhängen herausfallen, suchen im Kanon der Geschichten und Bilder nach Vorstellungen des Lebens. Orientierung bieten Texte (oder auch nur Aussprüche) Goethes, Stifters, Homers, ferner Gemälde Cézannes oder Hoppers, Filme, mythologische und biblische Erzählmuster. Handke wiederholt jedoch nichts Überkommenes, er experimentiert damit. Seit "Der kurze Brief zum langen Abschied" (1972) fügt er Elemente der Tradition zu immer neuen Zeit-Räumen und Selbstentwürfen zusammen. Spätestens aber ab "Das Gewicht der Welt" (1977) steht dahiner die formulierte Absicht, "ein Gedächtnis für alle anderen" werden zu wollen. Neben der rhetorischen Textanalyse sieht sich die Arbeit der komparativen Kulturwissenschaft verpflichtet. Damit nähert sie sich ihrem Gegenstand auf zwei unterschiedlich gepflasterten Wegen, um die in Handkes Oeuvre vielfältig ausgebreitete Gedächtnisthematik herauszuarbeiten.
No contraste entre a tradição alemã de ênfase na Bildung no sentido de auto-formação individual e as concepções contemporâneas de Habermas, que retira do indivíduo a condição de fonte do sentido, o autor encontra o ângulo para submeter a obra deste a uma análise crítica. No trajeto, examina a relevância de clássicos como Freud e Weber para esse debate.
Após um exame de alguns problemas não resolvidos no feminismo analisam-se, a partir de uma perspectiva de gênero, dois importantes modelos teóricos da atualidade: o de Habermas e o de Luhmann, este visto como oferecendo uma perspectiva da "diferença". No final reflete-se sobre o tipo de políticas que resultaria de posições não mais limitadas a uma concepção rígida da questão da identidade.
Passado meio século da publicação da Dialética do Esclarecimento de Horkheimer e Adorno, propõe-se uma reflexão sobre o significado dessa obra no seu momento e agora. Para isto sugere-se uma interpretação dos argumentos básicos da sua parte dedicada ao anti-semitismo, especialmente no que concerne à referência dos autores aos "limites do Esclarecimento".
Der Auffassung, das Substrat der Lockerbraunerde auf dem Oberwald des Vogelsberges sei ausschließlich ein äolisches Sediment der Jüngeren Tundrenzeit, wird widersprochen. Verschiedene Befunde, vor allem 14C-Datierungen, lassen vielmehr den Schluß zu, daß große Teile des Substrates vieler Lockerbraunerden holozäne anthropogene Kolluvien sind. Bekräftigt wird dagegen der Befund gleichen (jungtundrenzeitlichen) Alters für Lockerbraunerde-Substrat und Deckschutt (Decksediment).
Sobre la libertad política
(1998)
Este artículo presenta un argumento en favor de un concepción intersubjetivista de la libertad política constituida por cinco diferentes nociones de autonomía: moral, ética, legal, política y social. Más allá de las nociones estrictamente liberales o comunitarias, negativas o positivas, el concepto de libertad política incluye todas aquellas libertades que los ciudadanos, en tanto continentes y usuarios autónomos de la libertad, pueden conceder y garantizar de forma recíproca y general. Así, en la base de este concepto reposa un principio de justiticación moral y política.
Herbert Marcuse es considerado, sin lugar a dudas, como el máximo exponente y punto culminante de la Teoría Crítica, la teoría empleada por la llamada Escuela de Frankfurt.1La Escuela de Frankfurt es el término con el que se conoce a un grupo de hombres interesados en teoría social y formados en escuelas diferentes, pero que comparten la idea de retomar el marxismo con el propósito de elaborar una crítica de la sociedad existente, a partir de distintas disciplinas. A la Escuela de Frankfurt, conocida inicialmente como Instituto de Investigación Social, pertenecen pensadores como Herbert Marcuse, Erich Fromm, Max Horkheimer, Theodor Adorno, Leo 54Rosendo Bolívar Meza Lowenthal, Friedrich Pollok, Franz Newmann, Jurgen Habermas, Walter Ben-jamin, Karl August Wittfogel, Sorge,Grossmann, Félix J. Weil y otros.
Der vorliegende Beitrag führt eine detaillierte empirische Untersuchung über die Rolle der amtlichen Kursmakler an der Frankfurter Wertpapierbörse durch. Der verwendete Datensatz erlaubt eine Analyse des Einflusses der Maklertätigkeit auf Liquidität und Volatilität sowie eine Beurteilung der Profitabilität der Eigengeschäfte.
Die Beteiligung der Makler am Präsenzhandel ist erheblich. Ihre Eigengeschäfte machen über 20% des Handelsvolumens zu gerechneten Kursen und über 40% des Handelsvolumens im variablen Handel aus. Für letzteren wird zudem dokumentiert, daß die Tätigkeit der Makler zu einer deutlichen Reduktion der Geld-Brief-Spannen beiträgt. Die letztendlich gezahlte effektive Spanne beträgt im Durchschnitt weniger als ein Drittel der Spanne, die sich aus dem Orderbuch ergibt.
Für den Handel zu gerechneten Kursen wird gezeigt, daß die Preisfeststellung durch die Makler zu einer Verringerung der Volatilität führt. Eine Beurteilung des Einflusses der Makler auf die Volatilität im fortlaufenden Handel scheitert daran, daß das hierfür teilweise verwendete Maß, die Stabilisierungsrate, nach unserer Einschätzung keine aussagekräftigen Resultate liefert.
Die Makler erzielten während unseres Untersuchungszeitraums im Durchschnitt keinen Gewinn aus ihren Eigengeschäften. Eine Zerlegung der Gewinne in zwei Komponenten zeigt, daß positive Spannengewinne im Aggregat nicht für entstehende Positionierungsverluste kompensieren können.
Insgesamt zeigt unsere Untersuchung, daß die Kursmakler an den deutschen Wertpapierbörsen einen Beitrag zur Sicherung der Marktqualität leisten. Die Konsequenzen dieser Resultate für die Organisation des Aktienhandels in Deutschland werden diskutiert.
Die mit unterschiedlichen Organisationsformen des Wertpapierhandels einhergehende Liquidität und ihre Messung ist eine der zentralen Fragen im Zusammenhang mit der Gestaltung von Wertpapiermärkten. Zunächst wird die Eignung verschiedener in der Literatur vorgeschlagener Liquiditätsmaße diskutiert. Anhand einer Serie von Marktexperimenten wird dann die Liquidität der grundsätzlichen Ausgestaltungsformen des Wertpapierhandels - Gesamtkursermittlung, kontinuierliche Auktion und Market-Maker-System - miteinander verglichen.
Sowohl das Handelsvolumen als auch das von ROLL (1984) vorgeschlagene Maß sind offenbar für den Vergleich der Liquidität unterschiedlich organisierter Wertpapiermärkte nicht geeignet. Eine aufgrund theoretischer Überlegungen prognostizierte Überschätzung der Transaktionskosten bei der Gesamtkursermittlung kann empirisch bestätigt werden.
Die explizite Geld-Brief-Spanne ist dagegen grundsätzlich ein geeignetes Liquiditätsmaß. Mit den Daten der experimentellen Märkte läßt sich auch für die Gesamtkursermittlung eine solche Spanne ermitteln. Sie erweist sich als niedriger als die Spanne in der kontinuierlichen Auktion und dem Market-Maker-Markt. Jedoch ist auch die Geld-Brief-Spanne mit Vorsicht zu interpretieren. Es wird gezeigt, daß unter bestimmten Umständen systematische Verzerrungen existieren können. In den hier untersuchten experimentellen Märkten ließen sich diese identifizieren. Bei Untersuchungen anhand von Felddaten ist dies jedoch nicht ohne weiteres möglich, so daß hier die Gefahr von Verzerrungen durchaus real ist.
In international accounting literature there are various approaches to assess the quality of national accounting systems with respect to specific key functions, e.g. the intensity of capital market information. An empirical approach often used measures the quality of disclosure by ranking the national systems with the so-called "disclosure index" (e.g. Choi 1973, Barret 1975, Cooke 1992, Taylor/ Zarzeski 1996). Concentrating on disclosure regulation in contrast to accounting practices, Cooke/ Wallace 1990 construct an index which measures the "degree of financial regulation". They identify groups of countries which can be clearly classified in highly regulated, regulated and moderately regulated national accounting systems.
In our analysis, we want to enrich the idea of the degree of financial disclosure regulation to a concept for evaluating the degree of determination of financial measurement. Assuming that a high degree of determination of a national accounting system leads to more comparable accounts than a low degree, the index can be interpreted as a quality measure of national accounting systems according to the intensity of capital market information. The following hypothesis is to be proved: the degree of disclosure regulation equals the degree of measurement regulation in order to serve the information needs of the national capital markets.
Three groups of different degrees of determination for national accounting systems can be easily identified which are compared to the results of Cooke/ Wallace. For some of the national systems the above hypothesis seems to be appropriate whereas some opposing results can be shown. Possible explanations are presented which can be causally related to these diverging results. They are based on historical developments, the differentiation between rules for individual and group accounts, and on conditions where different degrees seem plausible.
This paper provides a detailed empirical analysis of the call auction procedure on the German stock exchanges. The auction is conducted by the Makler whose position resembles that of a NYSE specialist. We use a dataset which contains information about all individual orders for a sample of stocks traded on the Frankfurt Stock Exchange (FSE). This sample allows us to calculate the cost of transacting in a call market and compare them to the costs of transacting in a continuous market. We find that transaction costs for small transactions in the call market are lower than the quoted spread in the order book of the continuous market whereas transaction costs for large transactions are higher than the spread in the continuous market.
We further address the question whether active participation of the Makler is advantageous. On the one hand he may accomodate order imbalances, increase the liquidity of the market and stabilize prices. On the other hand, the discretion in price setting gives him an incentive to manipulate prices. This may increase return volatility. Our dataset identifies the trades the Maklers make for their own accounts. We eliminate these trades and determine the price that would have obtained without their participation. Comparing this hypothetical price series to the actual transaction prices, we find that Makler participation tends to reduce return volatility. A further analysis shows that the actual prices are much closer to the surrounding prices of the continuous trading session than the hypothetical prices that would have obtained without Makler participation. These results indicate that the Maklers provide a valuable service to the market. We further calculate the profits associated with the positions taken by the Maklers and find that, on average, they do not earn profits on the positions they take. Their compensation is thus restricted to the commissions they receive.
Our article integrates the manager’s care in the literature on auditor’s liability. With unobservable efforts, we face a double moral hazard setting. It is well-known that efficient liability rules without punitive damages do not exist under these circumstances. However, we show that the problem can be solved through strict liability, contingent auditing fees, and fair insurance contracts. Neither punitive damages nor deductibles above the damages are required.
Der Neue Markt soll wachstumsorientierten Unternehmen den Zugang zur Börse eröffnen. Die für dieses Marktsegment neu geschaffene Institution des Betreuers soll Vorbildcharakter für andere Marktsegmente haben. In der vorliegenden Arbeit werden Vor- und Nachteile des Betreuer-Konzeptes erarbeitet. Die daraus abgeleiteten Fragen werden empirisch untersucht. Dabei zeigt sich, daß der Neue Markt eine hohe Handelsintensität und niedrige Geld-BriefSpannen aufweist. Auch eine schriftliche Befragung der notierten Unternehmen ergab eine positive Einschätzung des neuen Marktsegments.
Überlegungen zur Profitabilität der Betreuer-Funktion deuten darauf hin, daß diese nicht an sich profitabel ist. Es findet offenbar eine Quersubventionierung aus Erträgen des Emissionsgeschäftes statt. Diese Abhängigkeit sollte berücksichtigt werden, wenn die Übertragung des Betreuerkonzepts auf andere Marktsegmente diskutiert wird.
Compliance with prevailing accounting standards is induced if the expected disadvantage due to sanctions imposed if non-compliance is detected outweighs the advantage of noncompliant accounting choices. The expected disadvantage materialises the threat potential of sanctions imposed by an enforcement agency. The capital market mechanism unfolds an important threat potential if companies expect an adverse share price reaction suite to enforcement actions. Enforcement agencies in turn can make use of this capital market related sanction by releasing information on defections to the market after the settlement of an investigation. The present contribution analyses the capital market reaction on accounting standards enforcement activities of the British Financial Reporting Review Panel (FRRP). After a brief introduction into the legal basis and working procedure of the Panel, the analysis of its activities will serve a dual purpose: firstly, the significance of capital market related sanctions for the overall enforcement regime will be elaborated upon. Secondly, the extent to which capital market related sanctions accomplish their function within the overall enforcement regime will be assessed empirically. The results of the empirical analysis suggest that the capital market related sanctioning by the FRRP may not unfold a sufficient threat potential which is a prerequisite for compliance enhancement.
Die Bibliographie wurde als Recherchehilfe für Referate und eine Ausstellung der Studentinnen und Studenten mehrerer Lehrveranstaltungen in den Jahren 1997 und 1998 zur Mensch-Natur-Beziehung zusammengestellt. Sie enthält 1858 Literaturnachweise zu den Themen Ökologische Anthropologie, Kulturökologie, Politische Ökologie, Kulturlandschaft, Umweltgeschichte, Naturphilosophie, Natursymbolik, Ökologische Ethik, Naturbewußtsein, Naturverständnis, Naturbildung und Umweltbildung.
Michael Georg Conrad, der Wegbereiter des Naturalismus in Deutschland, konstatiert 1891 in seinem Aufsatz "Die Sozialdemokratie und die Moderne" einen entscheidenden Wandel der Literatur der Gegenwart. Wird bei Zola noch die Persönlichkeit der Figuren durch das Milieu erklärt, ohne dabei ihren zentralen Status zu verlieren, so gilt dies für die neuere Literatur bereits nicht mehr. In ihr ist die Persönlichkeit verschwunden und auch die literarischen Beschreibungen haben sich bereits an der Technik der Momentphotographie orientiert:
Sie [die Persönlichkeit, B.S.] ist gleichwertig mit dem Milieu, und das Gespräch einer Person hat für den Schriftsteller nicht mehr Bedeutung wie das Knacken eines Stuhles. Notwendig kommt man auf diese Weise zur Technik der Momentfotografie. Ein Interesse haben nur noch die Wahrnehmungen, und Aufgabe des Künstlers wird es jetzt, die Wahrnehmungen der Momente möglichst vollständig zu Papier zu bringen. Was früher behagliche, zusammenhängende Erzählung, Schilderung, Auseinandersetzung, Darlegung war, das verwandelt sich jetzt in eine Reihe unzusammenhängender, blitzartig aufgefasster, nervöser Szenen.
Vier Aspekte legen für Conrad den Vergleich der Literatur mit der Momentphotographie nahe: die Gleichwertigkeit der Erscheinungen bzw. der Gegenstände, die Orientierung der Literatur an der sinnlichen Wahrnehmung, der Versuch einer Vollständigkeit der Beschreibung und schließlich die Ersetzung der "Tableaux vivants" durch eine Folge von Einzelbildern. Alle diese Aspekte nehmen entscheidende Punkte der Auseinandersetzung mit der Photographie im 19. Jahrhundert auf, ohne aber die ansonsten zugleich formulierte Gegenposition der Literatur einzunehmen. Michael Georg Conrad ist einer der ersten Schriftsteller und Theoretiker, der konsequent eine Umwertung der Photographiekritik vornimmt und ihre Zuschreibungen auf die Literatur überträgt.
Primärtexte Hofmannsthals und Briefausgaben werden entsprechend dem für das HJb zugrunde gelegten Siglenverzeichnis zitiert. Briefe und Notizen, die erstmals in der Kritischen Ausgabe abgedruckt wurden, bleiben hier unberücksichtigt. Jede bibliographische Angabe erhält eine Ordnungsnummer, ausgenommen davon sind in der Regel Rezensionen. Ordnungsnummern, die nicht der numerischen Reihenfolge entsprechen, verweisen auf die zugehörige Stammnummer. Einzelkritiken zu aktuellen Inszenierungen sind nur in Ausnahmefällen aufgenommen.
Am 23. September 1912 - Kafka hatte die Nacht zuvor "Das Urteil" zu Papier gebracht - kommentiert er seinen literarischen Durchbruch emphatisch: "Wie alles gewagt werden kann, wie für alle, für die fremdesten Einfälle ein großes Feuer bereitet ist, in dem sie vergehn und auferstehn." Das Schreiben als Schmelztiegel, als alchimistische Läuterung der unterschiedlichsten Traditionen - das bietet ein etwas anderes Bild, als es lange Zeit von der Forschung favorisiert wurde; die las Kafka mit Vorliebe voraussetzungslos, als Neuanfang, als Sonderfall, der sich keiner Epoche zuordnen lasse. Tatsächlich aber können gerade in den frühen Texten Kafkas, die, wie das Tagebuch belegt, während intensiver Auseinandersetzung mit den Werken von Dickens, Goethe und Kleist entstanden sind, Spuren literarischer Diskurse, Zitate und Anspielungen gesichert werden. Diese Zitationen aber sind vor allem auf ein poetologisches Interesse Kafkas zurückzuführen und beziehen sich bevorzugt auf traditionelle Künstlerkonzepte und -biographien. Es sind im "Verschollenen" zwei Traditionslinien, die den Text über das amerikanische Exil palimpsestisch grundieren: Zum einen werden biographische Details von Autoren eingearbeitet, insbesondere von Goethe und dem Freiheitskämpfer und Dichter Körner, so daß das frühe Fragment Kafkas als versteckte Künstlerbiographie gelesen werden kann. Karl ist ein Künstler, obgleich, oberflächlich betrachtet, seine Kunstbemühungen banalisiert oder sogar dementiert werden - er spielt Soldatenliedchen, er will nicht Schauspieler werden, sondern technischer Arbeiter. Die andere Traditionslinie, die ebenfalls im Zeichen einer Künstlerinitiation eingearbeitet wird, ist eine mythologische; in Kafkas Romanfragment werden Mythen wie die des Prometheus und des Musenpferdes Pegasos aufgenommen, zu ironischen Details verdichtet.
"Henrik Ibsen", notiert Friedrich Nietzsche in einem Fragment der späten achtziger Jahre, ist mir sehr deutlich geworden. Mit all seinem "Willen zur Wahrheit" hat er sich nicht von dem Moral-lllusionismus frei zu machen gewagt, welcher "Freiheit" sagt und nicht sich eingestehen will was Freiheit ist: die zweite Stufe in der Metamorphose des "Willens zur Macht" seitens derer, denen sie fehlt. [ ... ] Auf der dritten sagt man "gleiche Rechte" d.h. man will, so lange man noch nicht das Übergewicht hat, auch die Mitbewerber hindern, in der Macht zu wachsen.
In "Ecce homo" wird der Spott beiläufiger und schärfer: Im Grunde sind die Emancipirten die Anarchisten in der Welt des "Ewig Weiblichen ", die Schlechtweggekommenen, deren unterster Instinkt Rache ist. Eine ganze Gattung des bösartigsten "Idealismus" - der übrigens auch bei Männern vorkommt, zum Beispiel bei Henrik Ibsen, dieser typischen alten Jungfrau - hat das Ziel das gute Gewissen, die Natur in der Geschlechtsliebe zu vergiften ...
Die Rede ist natürlich von "Ein Puppenheim" alias "Nora", dem Drama der Doppelmoral und Geschlechterrollen, der Gleichberechtigung und Emanzipation. Das allerdings gibt hier nur ein Anschauungsbeispiel ab für ein sehr viel grundsätzlicheres Problem der Nietzscheschen Spätphilosophie: des "Willens zur Wahrheit" und zur "Freiheit" als heimlichen Erscheinungsformen des "Willens zur Macht".
Die Jahreswende 1908/09 erleben Gerty und Hugo von Hofmannsthal auf Schloß Neubeuern am Inn als Gast des Barons Jan Wendelstadt und seiner Gemahlin Julie. Eingeführt worden war der Dichter dort bereits am 1. Dezember 1906, zusammen mit Harry Graf Kessler, von seinem Freund Eberhard von Bodenhausen. Damals schon traf er dessen Schwägerin Ottonie, Gräfin Degenfeld Schonburg. Die Gräfin hatte ein halbes Jahr zuvor geheiratet. Eine außergewöhnlich tiefe Liebe verband sie mit ihrem Mann, dem Grafen Christoph Martin von Degenfeld-Schonburg, Bruder der Baronin Wendelstadt, die auch mit dessen frühem Tod nicht enden sollte. Zu diesem Zeitpunkt, Anfang Dezember 1906, befand sie sich in der glücklichsten Phase ihres Lebens. Sie hatte damals wohl kaum Augen für den neuen Gast, zumal Neubeuern gewohnt war, bedeutende Persönlichkeiten aus dem kulturellen Leben zu empfangen. Gräfin Ottonie war viel zu beschäftigt mit sich selbst. Wie scharf ist nun der Kontrast, als Hofmannsthal sie 1908 wiedersieht. Seelisch und körperlich zusammengebrochen, ist sie zu diesem Zeitpunkt an den Rollstuhl gefesselt. Die 26jährige Frau hat im März ihren Mann verloren, drei Monate nachdem sie ihre Tochter zur Welt gebracht hatte. Durch die schwere Geburt - sowie die physischen und besonders die psychischen Anstrengungen während Krankheit und Tod ihres Mannes - verlor sie allen Lebensmut. Der seelische Zusammenbruch hat seine körperlichen Symptome. Anderthalb Jahre lang bleiben ihre Beine gelähmt. Während einer Schlittenfahrt in den ersten Januartagen des Jahres 1909 (Hofmannsthals bleiben nur bis zum 3. in Neubeuern) gewinnt der Dichter Einblick in den depressiven Gemütszustand der jungen Witwe und wohl zu diesem Zeitpunkt schon rät er ihr, Trost und Hilfe in der Welt der Literatur zu suchen.
Hofmannsthal hat sich herausgeberisch in verschiedener Weise betätigt. Ich beschränke mich auf das für Hofmannsthal Wesentliche: auf die im Insel-Verlag erschienenen "Deutschen Erzähler" und - aufs engste damit verbunden - seine führende Rolle bei der Programmgestaltung der Offizin "Bremer Presse" und ihres nach dem Ersten Weltkrieg gegründeten Verlags. Beiseite bleiben das von Hofmannsthal, Rudolf Alexander Schröder und Rudolf Borchardt herausgegebene Jahrbuch "Hesperus", von dem nur ein Band 1909 das Licht der Welt erblickte, der ausschließlich Beiträge der drei Freunde enthielt. Der Plan eines zweiten Jahrbuchs scheiterte 1913. - Ebenso können die herausgeberische oder redaktionelle Mitarbeit Hofmannsthals am "Morgen" (1907/1908), die spätere an Richard Smekals "Theater und Kultur" (1920 bis 1923) und am Jahrbuch der Nietzsche-Gesellschaft, der von Ernst Bertram und Thomas Mann mit anderen herausgegebenen "Ariadne" (1925), als periphere Betätigung übergangen werden.
Die Antike im doppelten Aspekt von Mythos und Geschichte war lebenslang einer der von Hofmannsthal bevorzugten Themenkreise. Sein Interesse daran reicht in die ersten Anfänge zurück und setzt sich bis ins Spätwerk fort. Schon ein flüchtiger Blick auf die lange Reihe der Titel zeigt die beeindruckende Dichte der Projekte: Auf den Alexander-Stoff, der bereits Ende der achtziger Jahre in den Vordergrund rückt, folgen 1891 eine im Umriß ganz vage gebliebene "mythische Komödie", die vielleicht den Titel "Athene" tragen sollte, im Jahr darauf das Hades- und Alkibiades-Thema sowie die Auseinandersetzung mit den "Bacchen" des Euripides, die zwischen 1904 und 1918 im "Pentheus"-Plan weiter vorangetrieben wird. Ein erstes 'fertiges' Stück ist der - kurz vor "Tor und Tod" - im März 1893 entstandene Einakter "Idylle", der auf schmalstem Raum eine antikisierende Szene "im Böcklinschen Stil" gestaltet. Im Sommer 1893 werden Entwürfe zum 1906 wieder aufgenommenen "Traum" notiert, der auf einer Erzählung des Plutarch in der Demetrius-Vita 27 beruht.
Seine Annäherung an die Antike, soweit sie an die attischen Tragiker anknüpft, fühlt sich dem eingestandenen Ziel verpflichtet, den "Anschluß an große Form" zu suchen und damit, vom lyrischen Drama weg, die wirkliche Bühne zu erobern. Dabei geht es ihm von Anbeginn darum, die antiken Stücke aus ihrer "maskenhaften Starrheit zu lösen", wie es anläßlich des "Alkestis"-Plans im Januar 1894 heißt; ein Gedanke, den auch Hermann Bahr 1923 im Rückblick seines Tagebuchs formuliert, wenn er daran erinnert, daß er und Hofmannsthal sich vor drei Jahrzehnten vor der "Gypsgriechelei der Heysezeit" zu retten versucht hätten, ganz im Einklang mit Max Reinhardt, der die Unlust, antike Dramen zu spielen, dem "gipsernen " Charakter der vorliegenden Übersetzungen und Bearbeitungen anzulasten pflegte.
Die Textüberlieferung von Hofmannsthals einzigem Romanversuch ist nach wie vor heikel, eine allseits befriedigende Lösung scheint vorerst nicht in Sicht. Dabei betrifft die Strittigkeit der Lesarten sowohl die aus dem Nachlaß edierte Handschrift in ihrer Binnenvarianz als auch die Abgrenzung der Handschrift nach außen. Während ersteres nur in einer Mikroanalyse der Handschrift und ihrer komplizierten Schichtungen möglich sein dürfte, sollen für letzteres im folgenden Beispiele - ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit gegeben werden, um die Diskussion über eine verbesserte Textdarstellung auf weitere Desiderata hinzuweisen. Es werden daher zwei Arten von Textergänzungen vorgestellt: Bei der ersten Art handelt es sich um handschriftlich überlieferte Notizen, die u.a. aufgrund namentlicher ("Mariquita") Nähe in den Umkreis des Romans gestellt werden könnten, ohne daß eine definitive Zuweisung möglich wäre. Vielmehr soll damit und der anderen hier gebotenen Art von Textergänzungen - zwei Zeitungsartikel, die Hofmannsthal selbst in das "Andreas"-Konvolut gelegt hat - das Bewußtsein für die Durchlässigkeit der Grenzen dieses Textes gestärkt werden, der sich als fluktuierende, nicht als völlig absehbare Größe im Werk Hofmannsthals bewegt
Nach ersten knappen Hinweisen von Karl Dachs und Rudolf Hirsch haben Eugene Weber und Wolfdietrich Rasch ausführlicher dargelegt, daß die Uraufführung von Büchners "Wozzeck"-Tragödie am 8. November 1913 im Münchener Residenztheater maßgeblich durch Hofmannsthal angeregt worden ist, der den Text eingehend bearbeitet und dem Fragment sogar einen Schluß hinzugedichtet hat. Die Briefe, die er in diesem Zusammenhang an CIemens von Franckenstein geschrieben hat, wurden auszugsweise zunächst von Weber und Rasch und nunmehr vollständig durch Ulrike Landfester publiziert. - Außer diesem Briefwechsel gibt es zum Münchener "Wozzeck"-Projekt jedoch noch eine weitere Korrespondenz, und zwar zwischen Hofmannsthal und Alfred Roller, die im Folgenden - mit zwei Schreiben von Eugen Kilian an Roller - mitgeteilt werden soll.
Hugo von Hofmannsthal - Maximilian Harden : Briefwechsel / herausgegeben von Hans-Georg Schede
(1998)
Die Korrespondenz zwischen Hugo von Hofmannsthal und Maximilian Harden bietet Einblicke in eine Bekanntschaft, die während der Dauer eines Jahrzehnts - 1896 bis 1908 - zwischen persönlicher Verbundenheit und geschäftlichen Interessen wechselhaft schillerte. Harden galt als schwierig. Fast alle seine Freundschaften endeten in spektakulären Zerwürfnissen oder in bitterem Schweigen. Das hatte verschiedene Ursachen: etwa seine exponierte Stellung als der wohl prominenteste Publizist der Regierungszeit Wilhelm II., der sich mit der Mißgunst seiner weniger einflußreichen Kollegen und mit der Feindschaft derer, die er in seinen Artikeln oft unbarmherzig angriff, auseinandersetzen mußte; ferner ein nicht unbegründetes Mißtrauen, ob die Aufmerksamkeiten, die ihm entgegengebracht wurden, ihm "als Menschen" galten, wie er einmal mit Blick auf Harry Graf Kessler an Hofmannsthal schrieb, oder nicht lediglich einem "über das Papier einer Wochenschrift Verfügenden" (Brief von Pfingsten 1905); schließlich der agonale Grundzug seines ebenso unbestechlichen wie selbstgerechten Charakters, sein Einzelgängertum und sein Wissen um die eigene, immer am Rande der Erschöpfung über Jahrzehnte fortgesetzte gewaltige Arbeitsleistung. All dies trug dazu bei, den persönlichen Umgang mit ihm zu komplizieren.
Hofmannsthal 6/1998
(1998)
Objectives: The possible etiologic relevance of occupational factors such as cadmium, cutting oils, diesel fuel and fumes, herbicides, polycyclic aromatic hydrocarbons (PAH), polychlorinated biphenyls, soot, tar, mineral oil, and solvents to prostate cancer was studied.
Methods: A case-referent study design was used to recruit 192 subjects with histologically confirmed prostate cancer and 210 referents who had prostate cancer histologically excluded either in one of two urologic practices (Hamburg and Frankfurt) or in the urological policlinic of the Frankfurt University. Data were gathered with a self-administered questionnaire and analyzed using logistic regression to control for age, region, and cigarette smoking. A job-exposure matrix was used for assigning exposure. For the calculation of dose-years, the duration of contact with specific substances was weighted by the intensity and probability of exposure according to a job-exposure matrix.
Results: The analysis of dose-years yielded a statistically significant association between occupational exposure to diesel fuel or fumes and prostate cancer (odds ratio 3.7, 95% confidence interval 1.4-9.8, for subjects exposed to more than 25 dose-years in a comparison with subjects never exposed). For the other substances, no statistically significant differences in exposure were found between the cases and referents. When only jobs with a high exposure probability were used to classify the participants as exposed, only exposure to PAH was significantly associated with prostate cancer.
Conclusion: In keeping with results from other studies, this study provides further evidence that exposure to diesel fuel or fumes - possibly mediated through PAH - may be associated with the development of prostate cancer.
In der folgenden Zusammenstellung werden Beobachtungen der Jahre 1996-1998 veröffentlicht, die durchweg eigene Funde, oder, wenn anders vermerkt, Bestätigungen aktueller Funde darstellen. Bei der Auswahl wurden bevorzugt Neufunde gefährdeter oder regional seltener bzw. Bestätigungen lokal oder regional verschollener Sippen berücksichtigt
Im Rahmen verschiedener landschaftspflegerischer Planungsbeiträge zum Ausbau der Schnellbahnstrecke Hannover - Berlin für 13 Planfeststellungsabschnitte wurden in den Landkreisen Ohrekreis und Salzwedel (Altkreise Klötze und Gardelegen) sowie Stendal (incl. Altkreis Havelberg) auch faunistische, floristische und vegetationskundliche Daten erhoben (z.B. PLANUNGSBÜRO DRECKER 1992). 1992 und 1993 wurden Vorkommen von Heuschrecken-, Libellen-, Tagfalter-, Wanzen-, Käfer-, Schwebfliegen-, Amphibien-, Reptilien- und Vogel- sowie von Pflanzenarten entlang der gesamten Bahnstrecke zwischen Oebisfelde im Westen und Schönhauser Damm nahe der östlichen Landesgrenze Sachsen-Anhalts erfaßt.
Im Jahr 1973 wurde im Kaliwerk Zielitz nördlich von Magdeburg (Meßtischblatt 3636/3) die Produktion aufgenommen. Im Zusammenhang mit der Förderung von Rohsalz zur Herstellung von Kalidüngemitteln erfolgte die Anlage von zwei Rückstandshalden. Das auf die Rückstandshalden auftreffende Niederschlagswasser versickert im Haldenkörper und tritt als Salzlösung über den Untergrund in das Grundwasser ein. Ein geringer Anteil dieser Salzlösung tritt geologisch bedingt an wenigen Stellen der Haldenfüße und an Quellstellen am Rand des Ohre-Elbe-Tales zutage. Daher wurde im Umfeld der Rückstandshalden bereits in den 80er Jahren mit der Entwicklung anthropogener Binnensalzstellen gerechnet. Eine erste Suche nach Halophyten erfolgte am 15.09.1985 im Bereich wechselnasser Stellen einer Feuchtweide am Ramstedter Mühlengraben zwischen Rückstandshalde I und dem Dorf Loitsche.
Im Jahr 1996 wurde das Salzatal bei Langenbogen durch die Obere Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Halle einstweilig als Naturschutzgebiet gesichert. Im Rahmen der Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans für das eNSG "Salzatal bei Langenbogen" (im folgenden als UG bezeichnet) erfolgte neben der Erhebung zahlreicher anderer Artengruppen eine umfassende floristische Bearbeitung (RANA 1998a). Dabei sind reiche Bestände von salzliebenden und salzertragenden höheren Pflanzenarten nachgewiesen worden. Der vorliegende Beitrag informiert über diese Funde und versucht an Hand der Angaben in den alten Florenwerken die Änderungen der Salzflora über fast zwei Jahrhunderte an diesem Fundort zu erfassen. Es wird versucht zu erklären, worin die Ursachen für das geradezu explosionsartige Auftreten der Salzflora innerhalb weniger Jahre bestehen könnten, nachdem ihr Bestand zwischenzeitlich auf ein Minimum abgesunken war.
Die in den letzten Jahrzehnten in Mitteleuropa gewonnenen Kenntnisse in der Gattung Rubus haben den bis zum Beginn dieses Jahrhunderts vorhandenen und bis über die Mitte dieses Jahrhunderts hinaus fast unverändert bestehenden Wissensstand erheblich bereichert. Es handelt sich dabei im wesentlichen um die Untergattung Rubus, deren zahlreiche Arten in einigen Ländern Europas sowie in einigen Bundesländern Deutschlands kartiert wurden und noch werden. Über Einzelheiten der laufenden oder bereits abgeschlossenen Landeskartierungen der Gattung Rubus sei auf WEBER (1992 und 1998) verwiesen.
Bücherschau
(1998)
Es wird eine einfache Methode vorgestellt, die es erlaubt, Keimungsversuche unter definierten Wasserstands- und Bewässerungsbedingungen sowie unter definierten Minimum- und Maximumtemperaturen durchzuführen. Die dafür notwendigen Materialien sind relativ leicht im Handel erhältlich. Eine konsequente Anwendung könnte dazu führen, daß mittelfristig viele untereinander vergleichbare Daten zur Verfügung stehen.
Der neuentwickelte „Klassencharakterarten-Verteilungsindex“ (VIKC) drückt mit einem einzigen Zahlenwert aus, wie breit in einer Pflanzengesellschaft auftretende Klassencharakterarten über verschiedene Klassen streuen. Sind in einer Pflanzengesellschaft Charakterarten nur einer Klasse vorhanden, so ergibt sich ein VIKC von 1. Der theoretisch höchste Wert entspricht der Anzahl der Klassen des betreffenden syntaxonomischen Systems. Ein VIKC unter ca. 1,7 drückt die eindeutige Zugehörigkeit der betreffenden Pflanzengesellschaft zu einer bestimmten Klasse sowie i. a. die volle Wirksamkeit eines bestimmten ökologischen Faktors aus. Höhere Indizes können eine intermediäre syntaxonomische, syndynamische oder standörtliche Position einer Pflanzengesellschaft bezeichnen. In jedem Fall stellt der VIKC eine formale Kenngröße einer Pflanzengesellschaft dar.
Nach den Arbeiten über den Landkreis Harburg von ERNST et al. (1990) und FEUERER & ERNST (1993) werden für ein weiteres Gebiet des niedersächsischen Tieflandes die Ergebnisse einer abgeschlossenen Flechtenkartierung vorgelegt. Im Bereich der Gemeinde Amt Neuhaus im Tal der Elbe wurden insgesamt 148 Flechtenarten und zwei flechtenbewohnende Pilze nachgewiesen. Der besondere Wert der im Untersuchungsraum vorhandenen Sanddünen für bodenbewohnende Flechten und des Auenwaldgebietes Rens für Epiphyten wird herausgestrichen.
In Anbindung an die Stadtbiotopkartierung von Frankfurt am Main in den Jahren 1992 und 1993 wurde das Industrie- und Gewerbegebiet des Osthafens floristisch und vegetationskundlich untersucht. Auf einer Fläche von 195 ha wurden 407 spontan und subspontan auftretende Farn- und Blütenpflanzen sowie über 70 Vegetationseinheiten nachgewiesen. Für die floristisch-ökologische Analyse wurde eine methodenkritische Darstellung der verwendeten Anthropochorenklassifikation nach SCHROEDER (1969) und der Differenzierung der Flora nach Lebensformtypen durchgeführt. Die Kombination der unterschiedlichen Einteilungsprinzipien trägt zur besseren Charakterisierung der Ruderalflora bei. Die Forderung nach einem geographischen und zeitlichen Bezugsrahmen wird begründet und für die Bewertung der Flora des Frankfurter Osthafens sowie des gesamten Stadtgebietes ein Bezugsgebiet in den Grenzen des Rhein-Main-Tieflandes vorgeschlagen.
Von 1992-1997 wurde auf insgesamt 50 Deponien in Ober- und Unterfranken das Spektrum spontaner Ergasiophyten und Neophyten erfaßt. Es fanden sich 450 Sippen, die sich den beiden Kategorien zuordnen ließen; weitere 133 Sippen zählen zur Gruppe mehr oder minder ruderaler Arten, die sich im Untersuchungsgebiet durch besondere Dynamik (expansiv oder regressiv), Rote-Liste-Status oder durch thermophilen Charakter auszeichnen. 75% der verzeichneten Taxa erreichen lediglich Stetigkeitsstufe I, 31% wurden nur auf jeweils einer Deponie beobachtet. Eine deutliche Dominanz von Kulturflüchtlingen und Neophyten ist nur in Pionierstadien gegeben; in den folgenden Sukzessionsphasen gelangen indigene Arten zur Vorherrschaft. Im Gegensatz zum (etablierten) Neophyteninventar repräsentieren Deponien nur sehr bedingt das aktuelle Potential an Ergasiophyten; die dafür maßgeblichen Faktoren werden diskutiert. Aufgrund ihrer engen Bindung an Deponiestandorte lassen sich im Untersuchungsgebiet 81 Arten als zumindest deponietypisch einstufen. Die meisten von ihnen zeigen darüber hinaus eine Präferenz für eine der beiden Substratgruppen Bauschutt/Erdaushub bzw. Klärsubstrat/Hausmüll. „Deponie-Verbreitungsmuster“ einzelner Sippen widerspiegeln auf regionaler Ebene deren aktuelle Dynamik oder unterstreichen die Vorpostenfunktion von Deponien für bestimmte Arten. Insgesamt wurden 71 Arten der Roten Liste Bayern nachgewiesen. Wegen der spezifischen Dynamik von Deponiestandorten (Refugien auf Zeit) wird deren Bedeutung im Rahmen des Artenschutzes aber als eher gering veranschlagt. Ein überregionaler Vergleich zeigt zumindest für Mitteleuropa bezüglich des erfaßten Anthropochorenspektrums und dessen deponiespezifischen Charakters eine durchaus vergleichbare Situation. Dagegen wird rückblickend für das 20. Jahrhundert ein enormer Wandel der synanthropen Deponieflora deutlich: innerhalb der letzten 50 Jahre sind zahlreiche Woll-, Südfrucht-, Ölsaat- und Saatgutbegleiter verschwunden. Die geringe Anzahl neu auftretender Sippen rekrutiert sich schwerpunktmäßig aus den Gruppen der Ziergehölze und importierten Nahrungspflanzen. Zu zahlreichen bestimmungskritischen oder bemerkenswerten Sippen der Florenliste werden Anmerkungen gebeben; nomenklatorische Probleme werden diskutiert.
Parietaria judaica ist eine nitrophile Art von hoher phänotypischer Plastizität. Unter günstigen Wachstumsbedingungen erreicht sie wesentlich größere Sproßlängen (ca. 110 cm) und Blattgrößen (max. ca. 6 cm) als in der mitteleuropäischen Bestimmungsliteratur angegeben. Zur Unterscheidung von der oft mit ihr verwechselten Parietaria officinalis eignen sich am besten das postflorale Wachstum der hermaphroditischen Blüten sowie das Samengewicht. Als sciophile Art mit vergleichsweise zarten Blättern zeigt Parietaria judaica keine besonderen Anpassungen an den Mauerstandort. Während sich in den Mauerritzen zumeist nur kleinwüchsige Streßformen finden, wurden Saumgesellschaften mit Parietaria judaica bislang kaum beachtet. Aufnahmen aus Deutschland, Frankreich, Portugal, Spanien, Italien, Tunesien sowie von verschiedenen Mittelmeerinseln belegen jedoch, daß es sich keinswegs um seltene Erscheinungen handelt. Je nach Standort und Region kann Parietaria judaica in beschatteten Ruderalfluren und nitrophilen Säumen (v.a. Stellarietea), an Flußufern, in bewässerten Baumkulturen sowie in Mauerspalten wachsen. Das Konzept einer Klasse Parietarietea judaicae ist daher nicht mehr aufrechtzuerhalten. Parietaria judaica ist dem derzeitigen Stande unserer Kenntnisse nach Differentialart in sciophilen Stellarietea- bzw. Artemisietea-Gesellschaften, ebenso differenziert sie innerhalb der Klasse Asplenietea siedlungsnahe Gesellschaften und Ausbildungen, die relativ gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt sind.
Gegenstand dieser Untersuchung sind zwei Ackerbrachen westlich Fürstenberg/Havel (Nordbrandenburg). Mit Hilfe von 16 ökologisch-soziologischen Artengruppen können 7 Vegetationsformen der Ackerbrachen ausgeschieden werden. Diese werden weiterhin durch wichtige Standorteigenschaften und ihre Physiognomie charakterisiert. Die pflanzensoziologische Einordnung der Vegetationsformen wird diskutiert. Die beschriebenen Vegetationsformen der Ackerbrachen werden in standörtlich homologe Reihen unterschiedlicher Nutzung eingeordnet (Acker-Ackerbrache-Grünland/Ruderalflur). Auf großen Teilen der Ackerbrachen erfolgt aufgrund des überwiegend sandigen Substrats eine schnelle Entwicklung in Richtung zu Grasnelken-Schafschwingelrasen (Diantho-Armerietum Krausch 1959). In den nährstoffreichen, kolluvial beeinflußten Senken etablieren sich dagegen dauerhafte Quecken-Dominanzbestände. Die kleinflächig auftretenden Decklehm- bzw. Sand-Rendzinen sowie die Tieflehm-Fahlerden weisen jeweils abweichende Vegetationsentwicklungen auf.
Es werden die Wasser- und Ufergesellschaften der Parthe, eines kleinen, ca. 60 km langen Fließgewässers in Nordwest-Sachsen vegetationskundlich-ökologisch untersucht und dargestellt. Dabei ließen sich 3 Wasserpflanzen- und 10 Ufergesellschaften unterscheiden. Innerhalb der Gesellschaften des Gewässerrandes konnten 142 Taxa unterschieden und 52 Frequenzklassen zugeordnet werden. Um Aussagen zur tendenziellen Veränderung der trophischen Verhältnisse sowie zum Grad anthropogener Überprägung zu treffen, wurden 63 Aufnahmen zu einem dem Flußlauf folgenden Transekt zusammengestellt und ausgewertet. Insbesondere im Oberlauf des Flusses konnte der Einfluß der wechselnden Belastungen des Gewässers anhand der floristischen und strukturellen Veränderungen der Saumgesellschaften nachvollzogen werden. Desgleichen ließ sich nachweisen, daß in Bereichen hypertropher Standorte die ökologische Valenz der am Aufbau der Phytozönosen beteiligten Arten lediglich tendenzielle Aussagen zuläßt.
Die gegenseitige Beeinflussung von Bracheäckern und Trocken- und Halbtrockenrasen wurde entlang eines Transektes (48 m lang, gegliedert in 24 Flächen à 2 x 2 m) untersucht. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob sich die sehr unterschiedlichen Vegetationseinheiten entlang dieses Transektes gegenseitig beeinflussen, d.h. ob die Sukzession auf der in der Mitte des Transektes liegenden Ackerbrache einen negativen Einfluß auf die naturnähere Vegetation der angrenzenden Trocken- und Halbtrockenrasen hat. Hierzu wurde die Vegetationsentwicklung 4 Jahre beobachtet. Der Hauptteil der Diasporen verbleibt auf den jeweiligen Flächen, in der direkten Nähe der Mutterpflanze. Nur wenige Diasporen werden weiter transportiert und gelangen in angrenzende Pflanzenbestände. Während sichauf der Brache einige wenige Arten der Trocken- und Halbtrockenrasen etablieren konnten, gelang dies umgekehrt den Ruderalarten nur auf anderen tiefergründigen Standorten. In den flachgründigen Trockenrasen überlebten aufkommende Ruderalarten nicht. Die extremen Standortsverhältnisse (Flachgründigkeit und Trockenheit des Bodens) sichern die Stabilität dieser Biotope.
In der Zonierung der durch die Bestände des Phragmitetum communis, Hydrocharitetum morsus-ranae und Potamogetonetum natantis aufgebauten Litoralvegetation wurde die räumliche und zeitliche Veränderlichkeit von 7 Wassereigenschaften (Farbe, NH4-N, PO4-P, Karbonathärte, pH, Na, Cl) untersucht. Es wurde nachgewiesen, daß die Werte der Farbe, der Konzentration an NH4-N und PO4-P und der Karbonathärte in Richtung vom Ufer über die einzelnen Vegetationsgürtel bis zum offenen Wasser abnahmen, der pH-Wert und die Konzentration an Na und Cl anstiegen.Die festgestellten Unterschiede zwischen den einzelnen Vegetationsgürteln hinsichtlich der analysierten Merkmale blieben über die ganze Vegetationsperiode bestehen. Diese Tatsache zeigt, daß der Zonierung der Pflanzengesellschaften die Zonierung der Wassereigenschaften entspricht.
Anhand von Herbarstudien wurde die Verbreitung von Carex buxbaumii s.l. in Schleswig-Holstein und Hamburg überprüft. Zusätzlich wurden die alten Fundorte aufgesucht. Carex buxbaumii s. str. kam in je einem Moor in Schleswig-Holstein und in Hamburg vor. Beide Vorkommen sind erloschen. Von Carex hartmanii konnten drei Wuchsorte in Schleswig-Holstein nachgewiesen werden. An einem dieser Fundorte konnte die Art noch aktuell bestätigt werden. In einer Tabelle werden die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale von Carex buxbaumii und C. hartmanii gegenübergestellt
Das Parnassio-Caricetum pulicaris wird aus der Stader Geest beschrieben. Die Assoziation wird in eine Narthecium ossifragum-Variante und eine trennartenlose Variante untergliedert. Alle Vorkommen gehören zu einem Flügel der Assoziation, der saurere Böden besiedelt. Die ohnehin seltene Assoziation ist im Untersuchungsgebiet vom Aussterben bedroht. Für eine Erhaltung der aktuellen Bestände ist eine extensive Nutzung unabdingbar. Eine kontrollierte Beweidung ist in den meisten Fällen die geeignete Pflegemaßnahme.
Entlang von Dauerbeobachtungstransekten durch einen Seggenriedgürtel (ca. 100 Teilflächen von 2 x 2 m), der einen mesotrophen Schwingrasen umgibt, wurden in den Jahren 1989, 1993 und 1997 detaillierte Vegetationsaufnahmen durchgeführt. Die Seggenriede unterliegen einer starken Vegetationsdynamik. In den 8 Jahren wurde ein großer Teil der hier früher großflächig verbreiteten Carex nigra-Sümpfe mit ihrer an oligotrophe und basenarme Standorte angepaßten Flora weitgehend durch nitrophile Carex vesicaria-Riede ersetzt. Hinzu kam die rasche Ausbreitung nährstoffliebender Ruderalpflanzen und schon länger vorhandener Grauweidengebüsche. In den mittleren, gewichteten Zeigerwerten nach Ellenberg (mR, mN) spiegeln sich die Artenverschiebungen deutlich wider. Diese Veränderungen lassen zusammen mit Geländemerkmalen und den herrschenden Bodenbedingungen den Schluß zu, daß eine Eutrophierung der Standorte durch Drainagewässer aus dem landwirtschaftlich genutzten Wassereinzugsgebiet stattfindet. Vermutlich ist eine Pufferwirkung des Seggenriedgürtels, durch welche eventuelle Nährstoffeinträge aus umgebenden landwirtschaftlichen Flächen in die Schwingrasendecke des Moorzentrums gemindert werden könnten, kaum anzunehmen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse des Lebensstrategien-Gefüges im Teucriobotryos-Melicetum ciliatae,einer langlebigen Kalkfels-Pioniergesellschaft. Grundlage sind pflanzensoziologische Aufnahmen aus dem Unteren Unstruttal (Mitteldeutsches Trockengebiet); für die Gewichtung der Lebensstrategien wurde der Mittlere Gruppenmengenanteil herangezogen. Ein hoher Anteil von Arten im Teucrio botryos-Melicetum ciliatae besitzt Diasporen, die sowohl zur Fern- als auch zur Nahausbreitung befähigt sind. In dieser Gruppe dominieren Besiedler mit generativer und klonaler Reproduktion (BFNg kl) deutlich. Das effektive Fortpflanzungs- und Ausbreitungsverhalten der vorkommenden Arten veranschaulicht Melica ciliata, die entfernt liegende Standorte durch Fernausbreitung ihrer in großer Anzahl gebildeten, weit fliegenden und keimfähigen Karyopsen erreicht. Am Standort behauptet sie sich dann durch klonale Ausbreitung und Reproduktion. Weitere biologisch signifikante Lebensstrategien-Untergruppen sind Ausdauernde mit Nahausbreitung, mit generativem und klonalem Reproduktionsverhalten (ANg kl) bzw. generativem Reproduktionsverhalten (ANg) und Einjährige Pendler (EPe). Diese vermögen ihre generativen und vegetativen Diasporen ausschließlich in der näheren Umgebung der Mutterpflanze auszubreiten. Die starke Gewichtung der Nahausbreitung unterstreicht die Langlebigkeit dieser trockenen Pionier-Standorte, die zudem, wenn sie auf natürliche Weise durch Felsabbruch oder Steinrutsch vernichtet werden, in nächster Umgebung immer wieder neu entstehen. Die Lebensstrategien-Analyse zeigt, daß die Ursachen für die Gefährdung dieser Pioniergesellschaft weniger die in der Gesellschaft vorherrschenden Ausbreitungs- und Reproduktionsmechanismen als vielmehr die fortschreitende Beeinträchtigung oder Zerstörung natürlicher Standorte sind.
Aufgrund der Revision des phytozönologischen Materials der Klasse Festuco-Brometea in Böhmen wurde im Rahmen des Verbandes Festucion valesiacae die Assoziation Pulsatillo pratensis-Festucetum valesiacae Klika ex Kolbek neu beschrieben, die bisher aus der publizierten Literatur in der provisorischen Beschreibung und in einer Aufnahme (KLIKA 1947) aus dem Tal des Mittellaufes der Berounka (Mittelböhmen) bekannt war. Zu dieser Assoziation gehören offene, xerotherme Krautgesellschaften flachgründigerer Böden und mäßiger Neigungen an der pflanzengeographischen oder ökologischen Grenze der Verbreitung von Gesellschaften des Verbandes Festucion valesiacae in den wärmeren Gebieten Böhmens. Ein Vergleich mit den verwandten Einheiten des Verbandes bekräftigte die Gültigkeit der Abtrennung dieser Einheit, die sich weiter, nach Zusammenschau aller erreichbaren phytozönologischen Aufnahmen, in zwei Subassoziationen aufteilt, nämlich thymetosum pulegioidis subass. nova und thymetosum praecocis subass. nova. Die beiden Einheiten unterscheiden sich nicht nur durch die floristische Zusammensetzung (Tab. 1 u. 2), sondern auch durch die synökologischen Charakteristika (Tab. 3) und durch die allgemeine Verbreitung (Abb. 1). Die Bestände der Subassoziation thymetosum pulegioidis sind bisher von mineralisch schwächeren Silikatgesteinen in der Gegend von Krivoklät bekannt. Die Bestände der Subassoziation thymetosum praecocis wurden auf basischen Vulkaniten am Bergfuß der Doupovské, vrchy (Duppauer Berge) und nach den publizierten Aufnahmen auf den Lößablagerungen im Naturschutzgebiet Sárka in Prag, auf den Felsen Vëtrusické skály im unteren Moldautal und den Kalkgesteinen des Böhmischen Karsts festgestellt.
Die Pflanzengesellschaften der Felsfluren und Magerrasen im unteren Unstruttal (Sachsen-Anhalt)
(1998)
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Vegetation von Magerrasen (Festuco-Brometea) und Felsfluren (Sedo-Scleranthetalia) im unteren Unstruttal (Sachsen-Anhalt). Auf der Grundlage von 207 Vegetationsaufnahmen werden 8 Assoziationen sowie zwei ranglose Gesellschaften unterschieden:
Felsfluren (Sedo-Scleranthetalia):
Teucrio botryos-M elicetum ciliatae
Artemisia campestris-Festuca pallens-Gesellschaft
Poo hadensis-Allietum montani
Veronica praecox-Cerastium semidecandrum-Gesellschaft
Magerrasen (Festuco-Brom etea):
Festuco valesiacae-Stipetum capillatae
Adonido vernalis-Brachypodietum pinnati
Trinio glaucae-Caricetum humilis
Teucrio montani-Seslerietum variae
Polygalo am arae-Seslerietum variae
Gentiano ciliatae-Koelerietum pyramidatae
Arealtypenspektren der Magerrasen zeigen, daß im Gebiet submediterrane und kontinentale Trockenrasenelemente (Xerobromion, Festucion valesiacae) vorherrschen und sich stark mischen. Ein Ökogramm ermöglicht für die Magerrasen eine vergleichende Betrachtung hinsichtlich der Parameter Kontinentalität und Bodenfeuchte.
Sandtrockenrasen von Binnendünen in der Unteren Mittelelbe-Niederung zwischen Dömitz und Boizenburg
(1998)
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick der Flora und Vegetation von Sandtrockenrasen auf drei ausgewählten Binnendünen im rechtsseitigen Elbtal zwischen Dömitz und Boizenburg. Das Spergulo morisonii-Corynephoretum canescentis kommt in allen Teilgebieten auf grund- und hochwasserfernen, offenen Sandstandorten mit geringen Humusgehalten und niedrigen pH-Werten vor. Die Hänge des Dünengebietes bei Gothmann und insbesondere die Elbtaldünen bei Klein Schmölen zeigen eine deutliche Zonierung von offenen Silbergras-Gesellschaften im oberen Bereich hin zu dichteren, grund- und hochwasserbeeinflußten Sandtrockenrasen am Dünenfuß. Unterschieden werden folgende Vegetationstypen: Auf relativ trockenen Standorten wächst eine ebenfalls zum Corynephorion canescentis gehörende Koeleria glauca-Carex arenaria-Gesellschaft. Darauf folgt eine ranglose Cladonia rangiformis-Rumex acetosella-Gesellschaft sowie zum Armerion elongatae gehörend eine Sedum reflexum-Hypnum cupressiforme-Gesellschaft, eine Allium angulosum-Sedum sexangulare-Gesellschaft und das Diantho deltoides-Armerietum elongatae. Messungen und Beobachtungen einiger Standortsfaktoren zeigen einen Gradienten bezüglich pH-Wert, Kohlenstoffgehalt und Bodenfeuchtigkeit. Kleinräumige Unterschiede und Übergänge werden durch Varianten und Ausbildungen der Gesellschaften verdeutlicht. Dieser kleinräumige Wechsel wird außerdem durch einen Transekt detaillierter dargestellt.
Die Publikation beschreibt Zwergstrauch-Heiden in Gebirgslagen der Tschechischen Republik, basierend auf 96 eigenen Vegetationsaufnahmen. Syntaxonomie und Standort der Gesellschaften werden diskutiert. Das Hieracium alpinum-Calluna vulgaris-Coenon wächst bevorzugt auf Primärstandorten in den Hochlagen des Riesengebirges und zeichnet sich durch zahlreiche arktisch-alpine und hochmontane Arten aus. Es wird als windexponierte Zwergstrauch-Heide in den Verband Loiseleurio-Vaccinion (Loiseleurio-Vaccinietea) klassifiziert. Die anderen Gesellschaften, Arnico-Callunetum, Vaccinio-Callunetum, Aulacomnium palustre-Vaccinium uliginosum-Coenon und Oxycocco-Callunetum sind zumeist Ersatzgesellschaften und gehören zum Verband Vaccinion myrtilli (Calluno-Ulicetea). Charakteristisch für das Arnico-Callunetum ist das Vorkommen von Nardetalia-Arten. Die Asssoziation hat sich vermutlich durch Einstellung der Beweidung aus Rasengesellschaften entwickelt. Das Vaccinio-Callunetum besiedelt unterschiedliche Standorte wie z.B. Blockschuttfelder und Wegböschungen. Erstere werden häufig von Vaccinium-Arten dominiert, letztere von Calluna vulgaris. Das Aulacomnium palustre-Vaccinium uliginosum-Coenon wächst auf von Stau- oder Hangwasser beeinflußten Böden im Böhmerwald und Riesengebirge. Das Oxycocco-Callunetum zeichnet sich durch das Vorkommen von Oxycocco-Sphagnetea-Arten aus. Es besiedelt Torfflächen in entwässerten Moorbereichen im Böhmerwald und Erzgebirge.
Bei einer Feinkartierung der Rubus-Arten auf der Insel Amrum wurden im Sommer 1997 insgesamt neun Arten festgestellt, von denen zwei(*) noch nicht von dort nachgewiesen waren. Rubus laciniatus war mit Abstand die häufigste Art, vor allem in den Aufforstungen der Inselheide. Rubus caesius war ebenfalls häufig, mit Schwerpunkt in den alten Dörfern sowie am Rand einiger Ackerflächen der Geest; die Art fehlte jedoch in den Aufforstungen. Daneben wurden R. armeniacus, R. langei, R. idaeus, R. plicatus, R. rudis*, R. wahlbergii*, R. slesvicensis (nach absteigender Häufigkeit geordnet) sowie drei namenlose Lokalsippen kartiert. So gut wie brombeerfrei waren die Marschwiesen und die Dünengebiete.
In waldreichen Feuchtgebieten im Nordraum des Rheinischen Braunkohlenreviers wird seit 1986 Vegetationsmonitoring durchgeführt. Dauerquadratuntersuchungen dienen der Beweissicherung von möglichen Auswirkungen der Sümpfungsmaßnahmen auf die Vegetation im Rahmen des Braunkohlentagebaus. Anhand eines Transektes wird exemplarisch in einem bereits seit einigen Jahren von Grundwasserabsenkungen betroffenen Feuchtgebiet untersucht, inwieweit sich die ehemalige Feuchtvegetation durch Anhebung des Grundwasserspiegels mittels Infiltrationswasser regenerieren läßt. Bei den Dauerquadraten sind bislang keine grundwasserabhängigen Vegetationsveränderungen nachweisbar. Die Ergebnisse der Transektuntersuchungen zeigen, daß im Bereich der Schwarzerlen-Bruchwälder (Carici elongatae-Alnetum) zumindest zeitweise Vegetationsveränderungen vom Sphagnum-reichen Moorbirken-Walzenseggen-Schwarzerlenbruchwald (C.-A. betuletosum puhescentis) hin zum Typischen Walzenseggen Schwarzerlenbruchwald (C.-A. typicum) nährstoffreicherer Standorte eingetreten sind.
Nach einführenden Bemerkungen werden aus dem ostelbischen Tiefland (0-120 m ü. NN) die Stadien der natürlichen Waldregeneration mit Rubus, Sambucus und Weichlaubhölzern auf mesophilen Standorten behandelt. Belegt werden Fragario- und Stellario-Rubetum idaei, Rubi plicati-Sarothamnetum, Humulo-Sambucetum nigrae, Agrostio-Populetum tremulae und Carpino-Salicetum capreae, ihre Untereinheiten und edaphischen Bedingungen. Neue Assoziationen sind: Calam agrostio-Rubetum adspersi, Impatienti-Sambucetum racemosae und Rubo-Sambucetum nigrae (s. Tab. 1-6). Ihre syntaxonomische Stellung wird diskutiert (s. Tab. 7). Eine Syntaxa-Ubersicht beschließt die Studie.