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Vom 3. 11. 1982 bis zum 17. Juli 1984 wurden in mehrwöchigen Abständen aus dem Litoral am NW-Ufer und Ostufer und in vier Freiwasserbereichen des Dümmers 11 Probenserien entnommen und auf ihren Rotatorienbestand hin geprüft. Es wurden insgesamt 95 Rädei1ier-Species gefunden. Das Untersuchungsergebnis wurde mit den von PERNER-MANEGOLD (1952) vorgelegten Listen, die insgesamt 32 Arten enthielten, verglichen. Davon konnten nur noch 25 aufgefunden werden. Bei den vermißten Rädertieren handelt es sich um Organismen, die Ansprüche an ein xeno- bis oligosaprobes Milieu stellen (Notholca foliacea, Ploesoma truncata, Conochilus hippocrepis, Euchlanis triquetra, Platyias quadricornis, Keratella testudo, Polyarthra minor). Die 70 neuen Rotatorien leben meist in den Dekompositionszonen über abgestorbenen Makrophyten, aber auch im Periphyton der im See nach der Eindeichung noch erhaltenen submersen Pflanzenwelt, u. a. Scirpus-lacustris-Horste, Nymphea-alba- und Nuphar-luteum-Bestände. Synchron mit den Probenentnahmen wurden einige abiotische ökologische Daten gemessen, die auch bei den Einzelbesprechungen von 14 Species zur Beschreibung ihrer ökologischen Ansprüche Verwendung finden. Die Extreme im Jahresgang waren für Sauerstoff: 2.4 mg/I (Juli 1983) und 28.5 mg/I (Juni 1984); für die Wassertemperatur: 10 C (Januar, Februar, März 1984) und 280 C (Juli 1983).
Bloßes Interesse, über die DDR, ihre Literatur und ihre bedeutendste Autorin etwas zu wissen, ist gewiß nicht der alleinige Grund dafür, daß kein anderer DDR-Autor eine so breite Leserschaft bei uns gefunden hat wie Christa Wolf. Sehr unmittelbar scheinen ihre Werke zu uns zu sprechen, unsere Lebensprobleme zu artikulieren, Schwierigkeiten der Selbstverwirklichung in modernen Industriegesellschaften, leidvolle Konflikte von Gefühl und Rationalität, Aufrichtigkeit und Klugheit, Hoffnung und Resignation, die recht verstandene Emanzipation der Frau nicht zuletzt. Junge Leute sind es, die sich angezogen fühlen von dem eben so seriösen wie unironischen Gestus ihrer Texte und ihrer öffentlichen Lesungen. […] Gewiß, DDR-Texte erscheinen uns in aller Regel, wenn nicht leicht genießbar, so doch leicht verständlich. "Popularität" gehört ja zu jenen gesellschaftlichen Anforderungen, denen sie genügen sollen. Zugleich aber erscheinen sie uns fremd und ein bißchen exotisch, sind sie doch eingebettet in einen gesellschaftlichen Kontext und ein Kommunikationssystem, deren Eigenarten uns nicht durchweg vertraut sind. Literaturproduktion hat ja in der DDR nicht nur Tabus zu achten und Zensur zu gewärtigen, sie ist vielmehr bis in ihre Themen und Formen hinein Gegenstand planvoller Politik. Noch ihre Rezeption wird durch entsprechende Kritiken und vorsorgliche Interpretationen angeleitet, die man in manchen Fallen schon vor dem Erscheinen der Texte lesen kann. [...] Es bleibt daher eine der verblüffendsten Paradoxien der deutsch-deutschen Literaturbeziehungen, daß gerade die Autorin, die in so eminenter Weise mit ihrem Werk auf Probleme der DDR antwortet, zugleich eine so herausragende Bedeutung bei uns erlangt hat. Das Interesse, auf das ihr Werk stößt, besteht jedenfalls nicht, obgleich, sondern insofern sie eine DDR-Autorin ist.
Ökonomie, politische
(1984)
Wir erprobten die Verwendung von Primärgefäßen in einem voll selektiven, patientenorientiert arbeitenden Analysensystem. Unter Routinebedingungen wurden die Veränderungen von 18 Blutbestandteilen (Enzyme, Substrate, Elektrolyte) in Serumproben untersucht, die im Probennahmegefäß nach Zentrifugation längere Zeit über dem Blutkuchen aufbewahrt wurden. Innerhalb von 5 Std. waren nur geringfügige und kaum klinisch relevante Differenzen zu beobachten. Um auch im Einzelfall hämolyse- bzw. diffusionsbedingte Veränderungen von Serumbestandteilen auszuschließen, bemühten wir uns um die Entwicklung eines Ventilfilters, der hinsichtlich seiner Handhabung und Funktionalität Routine-Anforderungen genügt und die Geometrie 'des Primärgefäßes nicht verändert.
Nach einer kurzen Übersicht über die weltweite Kultur von Ailanthus altissima werden spontane Verbreitung, Vergesellschaftung und Einbürgerung in Mitteleuropa erörtert und mit Angaben aus anderen Teilen Europas verglichen.
Als entscheidender Klimafaktor für die Ausbildung der nördlichen Arealgrenze, die quer durch das Norddeutsche Tiefland verläuft, ist eine lange Vegetationsperiode mit hoher sommerlicher Wärmesumme anzusehen. Ailanthus fehlt in den kühleren Küstengebieten sowie in Gebirgen und ist in wärmeren Gebieten weitgehend an Städte gebunden. Am Beispiel von Berlin (West) konnte gezeigt werden, daß Ailanthus als thermophile Art einen deutlichen Verbreitungsschwerpunkt in den wärmsten Stadtbereichen hat. Auf einem breiten Spektrum städtischer Standorte wächst Ailanthus in einjährigen und ausdauernden Ruderalgesellschaften auf; geschlossene Götterbaum-Gehölze mit zum Teil starker Beteiligung von Robinia pseudacacia und Ahorn-Arten werden auf Bahnanlagen ausgebildet.
In klimatisch besonders begünstigten Gebieten (Rheintal, pannonischer Raum) wächst Ailanthus auch in kleineren Siedlungen und dringt auf Xerotherm-Standorten vereinzelt in naturnahe Vegetationseinheiten ein. Eine überregionale Betrachtung ergibt, daß sich spontane Ailanthus-Vorkommen von Süden (Mittelmeergebiet) nach Norden (Norddeutschland) zunehmend auf stark gestörte städtische Standorte beschränken. Entsprechend differenziert ist Ailanthus an der Nordgrenze seines Areals als Ephemerophyt, in weiten Teilen Mitteleuropas als Epökophyt und in den wärmsten Gebieten regional als Agriophyt einzuschätzen.
Im Vergleich mit anderen neophytischen Gehölzen bestehen die größten Gemeinsamkeiten mit Robinia pseudacacia. Die unterschiedliche Bedeutung beider Arten für die Vegetationsdynamik wird in Hinblick auf Unterschiede bei Ausgangsposition und Ausbreitungszeitraum besprochen.
Es wird durch Tabellen belegt gezeigt, dass die Hainsimsen-Buchenwälder Zentraleuropas und die Drahtschmielen-Buchenwälder West- und Nordwest-Europas synsystematisch nicht zusammengefasst werden können. Das Luzulo-Fagetum bleibt am besten wie bisher einem Luzulo-Fagenion-Unterverband des Fagion (Oberdorfer 1957) angeschlossen, während die nordwestdeutschen Deschampsia flexuosa-Fagus sylvatica-Gesellschaften einem Ilici-Fagenion-Unterverband des Quercion robori-petraeae (Tüxen 1979 em.) zugeordnet werden.
Ein Überblick über die Entwicklung vegetationskundlicher Begriffe im Bereich der Fließgewässervegetation wird gegeben. Dieser basiert auf einer eingehenden Analyse mitteleuropäischer vegetationskundlicher Arbeiten seit 1905. Besondere Berücksichtigung findet dabei die Beurteilung der Sparganium emersum- und der Ranunculus fluitans-Gesellschaften durch die jeweiligen Autoren. Eine häufige Nichtbeachtung grundlegender wissenschaftlicher Erfordernisse (bezüglich Bestimmung der Arten, Aufnahmetechnik, Tabellenarbeit und Literaturkenntnis) wird sichtbar gemacht. Außerdem werden besondere Vorurteile gegen die Wasservegetation deutlich. Daraus folgt, daß die bisherigen Ergebnisse der Klassifikationsbemühungen wenig befriedigend sind. Der Wert von Klassifikationen kann jedoch nicht beurteilt werden, ohne den genauen Zweck der Klassifikation zu definieren. Beschreibung und Klassifikation der Vegetation müssen als selbständige Disziplin innerhalb der ökologischen Wissenschaften angesehen werden. Einige Ansätze, die vielleicht helfen können, zukünftige Klassifikationen zu verbessern, werden entwickelt, aber auch grundlegende Einschränkungen werden dargestellt.
Über das Brutvorkommen der Uferschwalbe in der Stadt und dem Landkreis Osnabrück wurde u. a. von BRINKMANN (1933, 1958), OELKE (1968), HAMMERSCHMIDT(1971) und RINGE (1977) berichtet. Die Entwicklung der Uferschwalbenpopulation ab 1974 ist weitgehend unbekannt. Zur Klärung dieser Frage wurde 1983 eine vollständige Bestandserhebung angestrebt und das Datenmaterial 1974 bis einschließlich 1982 zu Vergleichszwecken herangezogen.
Zum "prädikativen" Infinitiv
(1984)
Die Physiognomie einiger Pflanzengesellschaften am Südfuß des Schweizer Juras zwischen Biel und Neuenburg wurde im Feld an jeweils mehreren Beständen nach verschiedenen Gesichtspunkten erfasst: Wuchsformen der vorhandenen Pflanzen in einer etwas feineren Differenzierung als bei ELLENBERG & MUELLER-DOMBOIS (1966), Blattformen und -größen, Behaarung, Skleromorphie, Sukkulenz. Diese Daten wurden analog wie in pflanzensoziologischen Tabellen dargestellt und ausgewertet. An Stelle der Arten stehen hier die Wuchsformen-, Blatt- und Behaarungstypen.
Anhand dieser physiognomischen Tabelle lassen sich die Vegetationstypen folgendermaßen charakterisieren: (a) Wiese (Dauco-Salvio-Mesobrometum): hochwüchsige, dichtgeschlossene Bestände mit meist großblättrigen Arten; viele Gräser. (b) Weide (Alchemillo-Cynosuretum): ähnliche Wuchsformen und Blattgrößen wie in der Wiese. Auffälligere Herdenbildung durch niederliegende wurzelnde Pflanzen; viele Arten mit Stacheln und Dornen, Vorkommen von Gehölzen. (c) Halbtrockenrasen (Teucrio-Mesobrometum): Ziemlich geschlossene, artenreiche und vielschichtige Bestände; große Vielfalt der Wuchsformen und Blattgrößen; hochwüchsige Arten, auffällig mosaikartig wachsend. (d) Trockenrasen (Teucrio-Xerobrometum): Lückige, niedrigwüchsige Rasen; einzelne Arten nur schwach ineinander verflochten, oft geschlossene Herden bildend. Blätter meist klein. Wuchsformen der Felsgesellschaften (Polsterpflanzen, Sukkulente) hinzutretend. (e) Bestände auf Felsgrus und Felsplatten (Alysso-Sedion): Niedrigwüchsige, kaum geschichtete Bestände von geringer Krautdeckung, dafür mit hohem Anteil von Moosen und Flechten. Wichtige Wuchsformen: Sukkulente, Polsterförmige Pflanzen und Rosettenpflanzen. Viele plagiotrop wachsende Arten; auch die Blätter meist flach zur Sonne gerichtet, klein, mit besonderem Verdunstungsschutz (Sukkulenz, Nadeln, Blattränder eingerollt, bläuliche Farbe usw.).
Anhand von Aufrissen der Vegetation entlang von 1 m langen Transekten werden die Vegetationstypen veranschaulicht.
Im vorigen Jahrhundert waren die durchschnittlichen Ernteerträge in der Landwirtschaft weit geringer als heute. Mißernten, die meist durch ungünstige Witterungsverhältnisse, aber auch durch Pflanzenkrankheiten und Schädlinge bedingt waren, konnten für die Bevölkerung zur Katastrophe werden. Der Witterungsverlauf in unserem Raum sowie seine und sonstige Auswirkungen auf die Ernteergebnisse und die Versorgungslage von den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts bis zum Jahre 1863 sind der Gegenstand dieses Beitrages.
This study is part of a larger work whose aim is to examine the historical significance of the tens of thousands of Islamic silver coins or dirhams which appeared in Eastern Europe during the pre-Mongol era. The first part of this work explored the questions of when and how dirhams first reached European Russia. Very briefly, this initial study led to the following conclusions: 1. Dirhams first reached Eastern Europe about 800 A.D., as R. Fasmer (Vasmer) argued a half-century ago. 2. The earliest dirham hoards from Eastern Europe are almost identical in composition with contemporaneous Near Eastern hoards (both contain a predominance of 'Abbasid coins struck after 769 in Iraq and North Africa). This suggests that the earliest Eastern-European hoards were composed from the Near-Eastern coin stock of the time. 3. The earliest dirham hoards from Eastern Europe are completely different in composition from the contemporaneous hoards found in Transoxiana indicating that the earliest dirhams to reach Eastern Europe did not come via Central Asia. 4. An analysis of the early Caucasian dirham hoards revealed that the composition of some of these hoards differs from that of Eastern-European and Near-Eastern hoards in that the Caucasian hoards contain a higher percentage of dirhams from South-Caucasian mints and a lesser percentage of coins from North-African mints. This suggests that these hoards were composed of dirhams imported from the Near East which had circulated in the Southern Caucasus for some time before being deposited. 5. Other early dirham hoards from the Caucasus, however, are very similar in composition to contemporaneous Near-Eastern and Eastern-European dirham hoards. This suggests that these hoards were composed of coins which were apparently being transported to Eastern Europe from the Near East and were buried accidentally while in route through the Caucasus. In short, the first segment of this research concluded that dirhams began to reach Eastern Europe around the year 800 and that they were imported by the Caucasus or Caspian route from the Near East. The purpose of this study is to investigate the historical circumstances which would explain why dirhams were first brought by the Caucasus or Caspian route to Eastern Europe in the early ninth century. It is pertinent to note that, to the best of my knowledge"no one has yet addressed this fundamental question in any depth. Consequently, in discussing this issue, it is not our intention to claim that the thesis which will be put forward is irrefutable or that no other thesis could explain the available data. Rather, the objective is to raise the question of why dirhams first reached Eastern Europe around 800 A.D. by the Caucasus-Caspian route and to suggest a possible solution. This study should thus be considered as the presentation of a working hypothesis which will hopefully inspire others to examine a basic question of medieval Eurasian history which has been too long ignored.
Dr. MARTIN RÖTSCHKE,der damalige Leiter des Deutschen Wetterdienstes in Osnabrück, hat in Band 33 der "Veröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück" und in "Der Landkreis Osnabrück", herausgegeben 1971 im Auftrage des Landkreises Osnabrück von HANS-JOACHIM BEHR, das "Klima und Wetter" in Stadt und Kreis Osnabrück dargestellt. Diese Arbeiten waren Februar bzw. August 1970 abgeschlossen.
Im Kreis Osnabrück wurden in den Jahren 1980 bis 1984 9 Brutnachweise des Waldbaumläufers (Certhia familiaris) sowie 10 weitere brutzeitliche Beobachtungen in verschiedenen Gebieten des Flach- und Hügel- bzw. Berglandes geführt. Die Art tritt als mäßiger, aber regelmäßiger Brutvogel auf. Dabei ist davon auszugehen, daß eine systematische Kartierung umfassendere Ergebnisse bringen würde.
Die sehr vielfältige Landschaft um Osnabrück hat schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Heimatkundler und Naturwissenschaftler zur Erforschung unseres Lebensraumes angeregt. Die Arbeitsgebiete waren damals vorwiegend Erdgeschichte und Florenkunde. Dann, nach Gründung des Naturwissenschaftlichen Vereins im Jahre 1870, kamen bald zur Geologie und zur Botanik noch die Ornithologie, die Zoologie, insbesondere die Insektenkunde sowie die Hydrologie, Meteorologie, Astronomie und weitere Forschungsbereiche. Es ist das Verdienst der Persönlichkeiten, die den Verein in den frühen Jahrzehnten leiteten und trugen, daß sie die regelmäßige Veröffentlichung der Untersuchungs- und Forschungsergebnisse als eine sehr wichtige Aufgabe erkannten. Zahlreich waren die Beiträge in mehr als 110 Jahren Vereinsgeschichte. Von 1872 bis 1970, innerhalb von fast 100 Jahren, wurden 33 Bände mit dem Titel" Jahresberichte des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück" (1872-1926) bzw. "Veröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück" (1929-1970) herausgegeben. 1971 erhielten die Hefte ein anderes Format. Sie erschienen von diesem Jahre an unter dem Titel .Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen". Aus der 2. Schriften reihe liegen nunmehr 11 Bände vor.
Veränderungen der Ackerwildkrautflora im Gebiet um Moers/Niederrhein seit 1950 und ihre Ursachen
(1984)
Zwischen 1980 und 1981 wurden u.a. von 106 bereits 1950-1958 untersuchten Äckern pflanzensoziologische Aufnahmen gemacht. Zwar hat sich die Gesamtartenzahl kaum verändert, aber der Anteil von Arten mit geringen Stetigkeiten ist stark gestiegen. Für 51 der 150 Arten konnte eine signifikante Veränderung in der Häufigkeit festgestellt werden, und zwar haben 10 zugenommen, 41 sind zurückgegangen. Unter letzteren sind etwa 8 als gefährdet im Sinne einer Roten Liste anzusehen. Die Artenzahlen je Aufnahme sind in den meisten Fällen erheblich kleiner geworden mit Ausnahme einiger kaum mit Herbiziden behandelter Flächen. Von den Deckungsgraden der Arten sind die mittleren (1 und 2) stärker zurückgegangen als die niedrigen (r und +); Fälle besonders hoher Bedeckung sind zahlreicher geworden, aber nur wenige Arten sind davon betroffen. Der Unkrautbesatz ist erheblich vermindert, besonders unter Getreide. Die ökologischen Trennarten sind sehr stark, die Kennarten auf Ebene der Assoziationen und der Verbände stark zurückgegangen; die Begleiter sind zahlreicher geworden. Von den 106 Aufnahmen konnten aufgrund des Vorkommens von Kennarten nur 48 einer Assoziation - davon 34 derselben wie 1950-1958 - zugeordnet werden, 25 sogar nur einem Verband, 19 nur einer Ordnung 12 nur der Klasse; bei zwei Aufnahmen schließlich fehlen sogar Kennarten gänzlich. Angleichungen im Artenbestand konnten sowohl zwischen Halm- und Hackfruchtäckern als auch besonders innerhalb der Assoziationen festgestellt werden, in welchen eine Untergliederung nach ökologischen Trennarten fast nicht mehr möglich ist. Als Ursache für den Rückgang vieler Arten kommt in erster Linie die chemische Unkrautbekämpfung in Betracht, die auch für die beobachtete Förderung von Wegrandpflanzen verantwortlich sein dürfte. Geophyten sind stärker zurückgedrängt worden als alle anderen Lebensformen, da sie sich als ausdauernde Pflanzen vermutlich dem durch die moderne Feldwirtschaft bedingten Umweltstreß weniger anpassen können als die Therophyten mit ihrer höheren Samenproduktion und den besseren Keimchancen der Samen. Zweitwichtigster Faktor für die Artenverschiebungen dürfte die Anreicherung der Böden mit Stickstoffverbindungen sein. Alle Arten mit signifikanter Zunahme haben hohe N-Zeigerwerte, die Magerzeiger sind zurückgegangen. Zeiger für Trocknis sind ebenso wie die für Staunässe oder Nässe im Unterboden weitgehend von den Äckern verschwunden. Da letztere in der Regel Geophyten sind, wird ein Zusammenhang mit der oben genannten Situation angenommen. Der im Gebiet um durchschnittlich 1,5 m gesunkene Grundwasserspiegel scheint für die Florenveränderung eine untergeordnete Rolle zu spielen. Ausgesprochene Säurezeiger sind - vermutlich wegen ihrer meist niedrigen Stickstoffbedürfnisse - sehr selten geworden, Arten mit mittleren Reaktionszahlen sind weniger als der Durchschnitt zurückgegangen. Lichtpflanzen haben - besonders unter Halmfrüchten - offensichtlich nicht so stark abgenommen wie die Halbschattenpflanzen. Maisäcker zeigen meist extrem niedrige Bedeckungs- und Artenzahlen des Wildkrautbesatzes.