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Die Verbreitung unterschiedlicher Cytotypen innerhalb des Thlaspi perfoliatum Polyploidkomplexes in Deutschland wurde untersucht. Morphologische Beschreibungen der Frucht ermöglichen eine weitgehende Trennungder diploiden von den polyploiden Cytotypen. Die systematische Stellung der Sippen innerhalb der Gattung Microthlaspi F.K. Meyer und der Sammelgattung Thlaspi s. I. wird diskutiert, und die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte des Polyploidkomplexes wird erläutert.
Durch starke Nutzungsintensivierung in der Grünlandwirtschaft haben sich artenarme Wiesen mit Alopecurus pratensis in den letzten Jahrzehnten stark ausgebreitet. Sie ähneln den Alopecurus-Auenwiesen, die es besonders im östlichen Mitteleuropa schon seit langem gibt. Die Eigenschaften und Ansprüche des Wiesenfuchsschwanzes werden diskutiert. Tabelle 1 gibt eine Übersicht der über weite Teile Mitteleuropas hinweg sehr einheitlichen Artenverbindung dieser Wiesen. Die älteren Auenwiesen unterscheiden sich durch einen lockeren Artenblock, während die artenarmen Intensivwiesen heutiger Prägung zusätzlich einige Stickstoffzeiger aufweisen. Danach läßt sich eine Trifolium pratense- von einer Stellaria media- Agroform differenzieren. Abschließend wird auf die syntaxonomische Stellung der Fuchsschwanzwiesen eingegangen. Wegen des Fehlens eigener Charakterarten wird eine Ranunculus repens-Alopecurus pratensis-Geseilschaft als eigenständiger Vegetationstyp der Molinio-Arrhenatheretea vorgeschlagen.
Herkunft der Unkräuter
(1997)
Zur Herkunft von Unkäutern (Segetalia und Ruderalia) gibt es zwei Hypothesen: a) das Indigenat auf primären (natürlichen) Standorten: Apophyten. Grundlage der Zuordnung sind rezent-ökologische Beobachtungen (Tab. 1), Pollenanalysen und Großrestanalysen. Die Herkunft der Unkräuter ist aber nicht allein durch Pflanzenwanderungen und Umweltveränderungen erklärbar. Häufig kommen genetische Veränderungen der Pflanzen hinzu, die erst eine großräumige Ausbreitung ermöglichen. b) Sippenentstehung auf sekundären Standorten der Kulturlandschaft (Tab. 2): Anökophyten. Um beide Konzepte bei der Gliederung der Flora eines Gebietes zu erfassen, muß man neben Apophyten, Epökophyten und Agriophyten auch Anökophyten (sowohl einheimische als auch nicht einheimische) in eine Übersicht aufnehmen (Abb.1).
Anläßlich der Veröffentlichung der globalen Phytodiversitätskarte von Barthlott und Mitarbeitern (1996) werden die Angaben für Deutschland überprüft und mit erstmals für die Fläche von ca. 10.000 km2 genau ausgezählten Sippenzahlen verglichen (Abb. 4). Sie stimmen auch nicht annähernd mit den hochgerechneten Zahlen in der genannten Karte überein.
Neben Biologie, Verbreitungsarealund Arealgrenzen der Mistel werden ihre aktuellen Vorkommen in Nordwestdeutschland vorgestellt. Da diese außerhalb des Hauptverbreitungsgebietes liegen, werden Beispiele natürlicher und künstlicher Ansiedlungen und deren Herkunft beschrieben, sowie mögliche Ursachen der Arealausweitung diskutiert.
Versuch einer Gharakterisierung und Würdigung von Prof. Dr. Dr.Heinrich E. Weber und seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Batologie. Auflistung wichtiger Etappen bei der Aktivierung, Förderung, Betreuung und ständigen Unterstützung der mecklenburgischen Batologen durch Weber. Bedeutung, Bilanz und Darlegung einiger Ergebnisse aus der Rubus-Forschung in Mecklenburg-Vorpommern (mit 6 Verbreitungskarten). Gratulation und Dank des Autors zum 65. Geburtstag des Jubilars.
Als Nachtrag zu "Neophytischs Kultur- und Anbaupflanzen als Kulturflüchtlinge des Rheinlandes" (Adolphi 1995) werden Neufunde und andere neue Beobachtungen mitgeteilt. Zu den bemerkenswerten Erstfunden gehören Malus toringo, Mirabilis jalapa, Morus nigra, Pistia stratiotes, Solidaga x erskinii, Spartium junceum und der Gattungsbastard x Mahoberberis.
Aus dem norddeutschen Tiefland wird eine neue Brombeerart, Rubus exstans Walsemann & Stohr (Subgen. Rubus Sect. Corylifolii Lindley Ser. Subthyrsoidei (Focke) Focke) beschrieben.
Sie ist über benachbarte Gebiete von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg verbreitet. Der Beschreibung sind Abbildungen
und eine Verbreitungskarte sowie eine Aufzählung exemplarischer Herbarbelege beigefügt. Auf
Unterschiede zu ähnlichen Arten wird hingewiesen.
Alten Literaturangaben aus der "Chloris Hanoverana" (Meyer 1836) und der "Flora Hanoverana Excursoria" (Meyer 1849) über das Vorkommen der boreal verbreiteten Seggen Carex loliacea, Carex heleonastes und Carex buxbaumii im westlichen Niedersachsen wurde nachgegangen. Alle drei Arten konnten anhand von Herbarbelegen bestätigt werden und sind damit erstmals sicher für Niedersachsen nachgewiesen. Carex loliacea ist sogar neu für ganz Deutschland. Zusätzlich wurde ein alter Herbarbeleg von Carex hartmanii aus der Umgebung von Meppen entdeckt, von wo diese Art bislang noch nicht bekannt war. Die Vorkommen dieser Seggen arten sind durch die radikale Umgestaltung der Landschaft längst erloschen. Auf weitere alte Angaben von Carex chordorrhiza, Carex binervis und Carex extensa aus dem Emsland wird ebenfalls eingegangen. Der Fund von Carex chordorrhiza erscheint auch ohne Beleg glaubhaft, wobei die übrigen Nachweise aus Niedersachsen und Bremen ebenfalls aufgeführt werden, während die Angaben zu den beiden anderen Arten sicherlich irrtümlich waren.
Das Naturschutzgebiet "Syenvenn" im Landkreis Grafschaft Bentheim umfaßt mit 194 ha Fläche den zentralen Moorkörper eines ehemals ausgedehnteren Hochmoorkomplexes. Die aktuelle Vegetation des Untersuchungsgebietes zeigt die verschiedensten Degenerations- und Regenerationsstufen der ursprünglichen Hochmoorvegetation. Neben ausgedehnten Pfeifengras-Beständen und Moorheide-Stadien prägt vor allem ein Birkenbuschwald als typische Sekundärvegetation entwässerter und teilabgetorfter Hochmoore das Vegetationsbild. In unregelmäßig über das Gebiet verteilten Torfstichen finden sich die bezeichnenden Verlandungsgesellschaften oligo-dystropher Moorgewässer. Die eindrucksvollsten Pflanzengesellschaften des Gebietes, das Erico-Sphagnetum magellanici und das Rhynchosporetum albae, kommen nur in wenigen regenerierenden Torfstichen vor, wo sie bereits deutliche Bult-Schlenken-Komplexe bilden. Ein Schema zur stufenweisen Degeneration intakter Hochmoorvegetation bis zum Birkenbuschwald vermittelt eine Vorstellung der Sukzessionsabläufe für das Gebiet bei anthropogenen Eingriffen in den Wasserhaushalt des Hochmoores. Der Mensch nutzte das Moor seit historischer Zeit zur Brenntorfgewinnung, zum Buchweizenanbau und zur Hudewirtschaft. Mitte des 20igsten Jahrhunderts begannen systematische Kultivierungsmaßnahmen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen, so daß im Schutzreservat nur der Kern des ehemals ca. 600 ha großen Hochmoores erhalten blieb. Torfabbau, Entwässerungs- und Kultivierungsmaßnahmen führten auch nach der Unterschutzsteilung zu gravierenden Störungen im Wasser- und Nährstoffhaushalt. Literatur Infolgedessen prägen heute verschiedene Degenerationsstadien ursprünglicher Hochmoor- und Feuchtheidegesellschaften das Vegetationsbild des Syenvenns. Pflanzengesellschaften des ehemaligen Hochmoorrandes besiedeln das Syenvenn deshalb nur noch in fragmentarischer Ausbildung oder sind gänzlich verschwunden. Heute spielen obendrein zahlreiche aerosolierte Stickstoff-Depositionen und andere Immissionen eine zunehmende Rolle für Veränderungen im Artenbestand der Hochmoor- und Heidegesellschaften (vgl. auch Twenhöven 1992). Künftige Entwicklungs- und Pflegekonzepte sollten zum Ziel haben, einen möglichst gebietstypischen Zustand wiederherzustellen. Dazu müssen vordringlich und möglichst rasch gezielte Wiedervernässungs- und Entkusselungsmaßnahmen durchgeführt werden. Für einen langfristigen Schutz reichen jedoch Pflege und Entwicklungsmaßnahmen allein nicht aus, vielmehr ist die Einbeziehung angrenzender landwirtschaftlicher Nutzflächen in die Planung notwendig, um Nährstoffeinträge in das Schutzgebiet so gering wie möglich zu halten.
Man könnte etwas überspitzend (...) formulieren: Zur Literatur der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, insofern sie auf den Prozeß der Konfessionalisierung bezogen ist, an ihm gestaltend teil hat, gibt es fast keine germanistische Forschung. Selbstverständlich wird, wenn sich dies aus der Sache ergibt, in der Forschungsliteratur zum Späthumanismus, zum geistlichen Spiel, zur Lyrik (Meisterlied, Psalmendichtung), also zu der in herkömmlichen Gattungen verfaßten Literatur, auf die theologische Diskussion der nachreformatorischen Zeit verwiesen; aber Literatur im engeren Sinne ist hier nicht gemeint; deren Erforschung läßt sich ohnehin nur mühsam und allenfalls gelegentlich an die Konfessionalisierungsdebatte anschließen. (...) [Die Jens Haustein] interessierende Frage ist (...), ob das kontroverstheologische Schrifttum, polemische Schriften in deutscher Prosa, Schriften geringen Umfangs, also Flugschriften, und solche von vielen hundert Seiten, ob diese theologischen Schriften eigentlich ein germanistischer Aufmerksamkeit würdiger Gegenstand sind; ob es also (...) eine „germanistische Problemlage“ im Kontext der Konfessionalisierung gibt oder nicht, und wie diese gegebenenfalls aussieht.
Es wird eine Brombeerart (Gattung Rubus, Rosaceae) der Subsektion Hiemales E. H. Krause, Serie Vestiti (Focke) Focke neu beschrieben und abgebildet. Die Art kommt in Deutschland in Hessen (Taunus) und Rheinland-Pfalz (E-Hunsrück) vor. Weitere Aussagen werden zur Ökologie und Abgrenzung zu ähnlichen Arten gegeben.
Von der im Elbe-Weser-Gebiet seltenen Corrigiola litoralis wurden rezente Vorkommen in der Bremer Umgebung am Weserufer zwischen Achim und Verden sowie auf Sandböden in der Weser-Aller-Aue gefunden. Der Rückgang der Art in den letzten 100 Jahren wird durch Funddaten von Herbarbelegen, aus der Literatur sowie aktuellen Kartierungen belegt. Die Standorte von Corrigiola litoralis lassen sich in drei Typen gruppieren: 1) Flußufer, 2) Sandböden in Heiden sowie 3) Schotterflächen auf Bahn- und Industrieanlagen. Es handelt sich um offene Pionierstandorte mit skelettreichen basenarmen und wechselfeuchten Böden. An der Weser kommt Corrigiola zusammen mit Chenopodium rubrum. C. glaucum, Atriplex prostrata und Polygonum lapathifolium ssp. danubiale vor. Diese Artenkombination läßt sich dem Polygono brittingeri-Chenopodietum rubri zuordnen, zu dem an der Weser auch Xanthium albinum gehört.