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Die Verbreitung unterschiedlicher Cytotypen innerhalb des Thlaspi perfoliatum Polyploidkomplexes in Deutschland wurde untersucht. Morphologische Beschreibungen der Frucht ermöglichen eine weitgehende Trennungder diploiden von den polyploiden Cytotypen. Die systematische Stellung der Sippen innerhalb der Gattung Microthlaspi F.K. Meyer und der Sammelgattung Thlaspi s. I. wird diskutiert, und die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte des Polyploidkomplexes wird erläutert.
Durch starke Nutzungsintensivierung in der Grünlandwirtschaft haben sich artenarme Wiesen mit Alopecurus pratensis in den letzten Jahrzehnten stark ausgebreitet. Sie ähneln den Alopecurus-Auenwiesen, die es besonders im östlichen Mitteleuropa schon seit langem gibt. Die Eigenschaften und Ansprüche des Wiesenfuchsschwanzes werden diskutiert. Tabelle 1 gibt eine Übersicht der über weite Teile Mitteleuropas hinweg sehr einheitlichen Artenverbindung dieser Wiesen. Die älteren Auenwiesen unterscheiden sich durch einen lockeren Artenblock, während die artenarmen Intensivwiesen heutiger Prägung zusätzlich einige Stickstoffzeiger aufweisen. Danach läßt sich eine Trifolium pratense- von einer Stellaria media- Agroform differenzieren. Abschließend wird auf die syntaxonomische Stellung der Fuchsschwanzwiesen eingegangen. Wegen des Fehlens eigener Charakterarten wird eine Ranunculus repens-Alopecurus pratensis-Geseilschaft als eigenständiger Vegetationstyp der Molinio-Arrhenatheretea vorgeschlagen.
Herkunft der Unkräuter
(1997)
Zur Herkunft von Unkäutern (Segetalia und Ruderalia) gibt es zwei Hypothesen: a) das Indigenat auf primären (natürlichen) Standorten: Apophyten. Grundlage der Zuordnung sind rezent-ökologische Beobachtungen (Tab. 1), Pollenanalysen und Großrestanalysen. Die Herkunft der Unkräuter ist aber nicht allein durch Pflanzenwanderungen und Umweltveränderungen erklärbar. Häufig kommen genetische Veränderungen der Pflanzen hinzu, die erst eine großräumige Ausbreitung ermöglichen. b) Sippenentstehung auf sekundären Standorten der Kulturlandschaft (Tab. 2): Anökophyten. Um beide Konzepte bei der Gliederung der Flora eines Gebietes zu erfassen, muß man neben Apophyten, Epökophyten und Agriophyten auch Anökophyten (sowohl einheimische als auch nicht einheimische) in eine Übersicht aufnehmen (Abb.1).
Anläßlich der Veröffentlichung der globalen Phytodiversitätskarte von Barthlott und Mitarbeitern (1996) werden die Angaben für Deutschland überprüft und mit erstmals für die Fläche von ca. 10.000 km2 genau ausgezählten Sippenzahlen verglichen (Abb. 4). Sie stimmen auch nicht annähernd mit den hochgerechneten Zahlen in der genannten Karte überein.
Neben Biologie, Verbreitungsarealund Arealgrenzen der Mistel werden ihre aktuellen Vorkommen in Nordwestdeutschland vorgestellt. Da diese außerhalb des Hauptverbreitungsgebietes liegen, werden Beispiele natürlicher und künstlicher Ansiedlungen und deren Herkunft beschrieben, sowie mögliche Ursachen der Arealausweitung diskutiert.
Versuch einer Gharakterisierung und Würdigung von Prof. Dr. Dr.Heinrich E. Weber und seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Batologie. Auflistung wichtiger Etappen bei der Aktivierung, Förderung, Betreuung und ständigen Unterstützung der mecklenburgischen Batologen durch Weber. Bedeutung, Bilanz und Darlegung einiger Ergebnisse aus der Rubus-Forschung in Mecklenburg-Vorpommern (mit 6 Verbreitungskarten). Gratulation und Dank des Autors zum 65. Geburtstag des Jubilars.
Als Nachtrag zu "Neophytischs Kultur- und Anbaupflanzen als Kulturflüchtlinge des Rheinlandes" (Adolphi 1995) werden Neufunde und andere neue Beobachtungen mitgeteilt. Zu den bemerkenswerten Erstfunden gehören Malus toringo, Mirabilis jalapa, Morus nigra, Pistia stratiotes, Solidaga x erskinii, Spartium junceum und der Gattungsbastard x Mahoberberis.
Aus dem norddeutschen Tiefland wird eine neue Brombeerart, Rubus exstans Walsemann & Stohr (Subgen. Rubus Sect. Corylifolii Lindley Ser. Subthyrsoidei (Focke) Focke) beschrieben.
Sie ist über benachbarte Gebiete von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg verbreitet. Der Beschreibung sind Abbildungen
und eine Verbreitungskarte sowie eine Aufzählung exemplarischer Herbarbelege beigefügt. Auf
Unterschiede zu ähnlichen Arten wird hingewiesen.
Alten Literaturangaben aus der "Chloris Hanoverana" (Meyer 1836) und der "Flora Hanoverana Excursoria" (Meyer 1849) über das Vorkommen der boreal verbreiteten Seggen Carex loliacea, Carex heleonastes und Carex buxbaumii im westlichen Niedersachsen wurde nachgegangen. Alle drei Arten konnten anhand von Herbarbelegen bestätigt werden und sind damit erstmals sicher für Niedersachsen nachgewiesen. Carex loliacea ist sogar neu für ganz Deutschland. Zusätzlich wurde ein alter Herbarbeleg von Carex hartmanii aus der Umgebung von Meppen entdeckt, von wo diese Art bislang noch nicht bekannt war. Die Vorkommen dieser Seggen arten sind durch die radikale Umgestaltung der Landschaft längst erloschen. Auf weitere alte Angaben von Carex chordorrhiza, Carex binervis und Carex extensa aus dem Emsland wird ebenfalls eingegangen. Der Fund von Carex chordorrhiza erscheint auch ohne Beleg glaubhaft, wobei die übrigen Nachweise aus Niedersachsen und Bremen ebenfalls aufgeführt werden, während die Angaben zu den beiden anderen Arten sicherlich irrtümlich waren.
Das Naturschutzgebiet "Syenvenn" im Landkreis Grafschaft Bentheim umfaßt mit 194 ha Fläche den zentralen Moorkörper eines ehemals ausgedehnteren Hochmoorkomplexes. Die aktuelle Vegetation des Untersuchungsgebietes zeigt die verschiedensten Degenerations- und Regenerationsstufen der ursprünglichen Hochmoorvegetation. Neben ausgedehnten Pfeifengras-Beständen und Moorheide-Stadien prägt vor allem ein Birkenbuschwald als typische Sekundärvegetation entwässerter und teilabgetorfter Hochmoore das Vegetationsbild. In unregelmäßig über das Gebiet verteilten Torfstichen finden sich die bezeichnenden Verlandungsgesellschaften oligo-dystropher Moorgewässer. Die eindrucksvollsten Pflanzengesellschaften des Gebietes, das Erico-Sphagnetum magellanici und das Rhynchosporetum albae, kommen nur in wenigen regenerierenden Torfstichen vor, wo sie bereits deutliche Bult-Schlenken-Komplexe bilden. Ein Schema zur stufenweisen Degeneration intakter Hochmoorvegetation bis zum Birkenbuschwald vermittelt eine Vorstellung der Sukzessionsabläufe für das Gebiet bei anthropogenen Eingriffen in den Wasserhaushalt des Hochmoores. Der Mensch nutzte das Moor seit historischer Zeit zur Brenntorfgewinnung, zum Buchweizenanbau und zur Hudewirtschaft. Mitte des 20igsten Jahrhunderts begannen systematische Kultivierungsmaßnahmen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen, so daß im Schutzreservat nur der Kern des ehemals ca. 600 ha großen Hochmoores erhalten blieb. Torfabbau, Entwässerungs- und Kultivierungsmaßnahmen führten auch nach der Unterschutzsteilung zu gravierenden Störungen im Wasser- und Nährstoffhaushalt. Literatur Infolgedessen prägen heute verschiedene Degenerationsstadien ursprünglicher Hochmoor- und Feuchtheidegesellschaften das Vegetationsbild des Syenvenns. Pflanzengesellschaften des ehemaligen Hochmoorrandes besiedeln das Syenvenn deshalb nur noch in fragmentarischer Ausbildung oder sind gänzlich verschwunden. Heute spielen obendrein zahlreiche aerosolierte Stickstoff-Depositionen und andere Immissionen eine zunehmende Rolle für Veränderungen im Artenbestand der Hochmoor- und Heidegesellschaften (vgl. auch Twenhöven 1992). Künftige Entwicklungs- und Pflegekonzepte sollten zum Ziel haben, einen möglichst gebietstypischen Zustand wiederherzustellen. Dazu müssen vordringlich und möglichst rasch gezielte Wiedervernässungs- und Entkusselungsmaßnahmen durchgeführt werden. Für einen langfristigen Schutz reichen jedoch Pflege und Entwicklungsmaßnahmen allein nicht aus, vielmehr ist die Einbeziehung angrenzender landwirtschaftlicher Nutzflächen in die Planung notwendig, um Nährstoffeinträge in das Schutzgebiet so gering wie möglich zu halten.
Man könnte etwas überspitzend (...) formulieren: Zur Literatur der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, insofern sie auf den Prozeß der Konfessionalisierung bezogen ist, an ihm gestaltend teil hat, gibt es fast keine germanistische Forschung. Selbstverständlich wird, wenn sich dies aus der Sache ergibt, in der Forschungsliteratur zum Späthumanismus, zum geistlichen Spiel, zur Lyrik (Meisterlied, Psalmendichtung), also zu der in herkömmlichen Gattungen verfaßten Literatur, auf die theologische Diskussion der nachreformatorischen Zeit verwiesen; aber Literatur im engeren Sinne ist hier nicht gemeint; deren Erforschung läßt sich ohnehin nur mühsam und allenfalls gelegentlich an die Konfessionalisierungsdebatte anschließen. (...) [Die Jens Haustein] interessierende Frage ist (...), ob das kontroverstheologische Schrifttum, polemische Schriften in deutscher Prosa, Schriften geringen Umfangs, also Flugschriften, und solche von vielen hundert Seiten, ob diese theologischen Schriften eigentlich ein germanistischer Aufmerksamkeit würdiger Gegenstand sind; ob es also (...) eine „germanistische Problemlage“ im Kontext der Konfessionalisierung gibt oder nicht, und wie diese gegebenenfalls aussieht.
Es wird eine Brombeerart (Gattung Rubus, Rosaceae) der Subsektion Hiemales E. H. Krause, Serie Vestiti (Focke) Focke neu beschrieben und abgebildet. Die Art kommt in Deutschland in Hessen (Taunus) und Rheinland-Pfalz (E-Hunsrück) vor. Weitere Aussagen werden zur Ökologie und Abgrenzung zu ähnlichen Arten gegeben.
Von der im Elbe-Weser-Gebiet seltenen Corrigiola litoralis wurden rezente Vorkommen in der Bremer Umgebung am Weserufer zwischen Achim und Verden sowie auf Sandböden in der Weser-Aller-Aue gefunden. Der Rückgang der Art in den letzten 100 Jahren wird durch Funddaten von Herbarbelegen, aus der Literatur sowie aktuellen Kartierungen belegt. Die Standorte von Corrigiola litoralis lassen sich in drei Typen gruppieren: 1) Flußufer, 2) Sandböden in Heiden sowie 3) Schotterflächen auf Bahn- und Industrieanlagen. Es handelt sich um offene Pionierstandorte mit skelettreichen basenarmen und wechselfeuchten Böden. An der Weser kommt Corrigiola zusammen mit Chenopodium rubrum. C. glaucum, Atriplex prostrata und Polygonum lapathifolium ssp. danubiale vor. Diese Artenkombination läßt sich dem Polygono brittingeri-Chenopodietum rubri zuordnen, zu dem an der Weser auch Xanthium albinum gehört.
An den Studiengängen der Abteilung für Germanistik und Deutsch als Fremdsprache unserer Universitäten nimmt das Fach „Deutsche Grammatik“ einen wichtigen Platz ein. Zu beobachten ist dabei, dass die Studierenden der grammatischen Strukturen des Deutschen sowohl in morphosyntaktischer und funktioneller Hinsicht nicht auf erforderlichem Niveau beherrschen. Dabei soll besondere Kraft darauf verwendet werden, die morphosyntaktischern Kenntnisse in aktive Sprachfähigkeit umzusetzen. Ziel dieser Arbeit ist, Gedanken und Vorschläge zu entwickeln, wie der Unterricht hinsichtlich unserer Zielgruppe fruchtbar, besonders für die funktionelle Beherrschung der deutschen Grammatik gestaltet werden kann.
Çeviri dersleri, yabancıdil eğitimi veren bölümlerin vazgeçilmeyen öğeleridir. Böylesine önemli olan bu derslerin amacına ulaştığını söylemek güçtür. Bunun nedeni öğrencilerin gerek anadil, gerekse yabancıdil bilgilerinin yetersizliğidir. İşte bu çalışmada, öğrencilerin Türkçeyi kullanımından kaynaklanan çeviri yanlışlıkları irdelenerek anadilin çeviri derslerindeki yeri vurgulanmaktadır. Bunun için ME.Ü Fen-Edebiyat Fakültesi Alman Dili ve Edebiyatı Bölümü 3.yıl öğrencilerinin Almancadan Türkçeye Çeviri sınav kağıtları incelenmektedir.
Die Fachsprachen existieren nicht als "selbständiges Sprachsystem" mit eigener grammatischer, Struktur und eigenem Wortschatz. Sie stellen nur Teile des Gesamtsystems der jeweiligen Nationalsprache dar, die häufig als Gemeinsprache bezeichnet wird. Die Fachsprachen sind vielmehr "durch Differenzierung und Erweiterung aus der Gemeinsprache" hervorgegangen, wobei die Gemeinsprache "die lexikalische Basis und das grammatische Gerüst für die Fachsprachen liefert". In diesem Sinne sind sie in erster Linie durch einen spezifischen Fachwortschatz und spezifische Verwendung gemeinsprachlicher grammatischer, morphologischer sowie lexikalischer Mittel oder die Häufigkeit bestimmter syntaktischer Strukturen und bestimmter Wortbildungstypen gekennzeichnet. […] Eine Fachsprache läßt sich sowohl von anderen Fachsprachen abgrenzen, als auch in sich differenzieren, weil sie auf verschiedenen kommunikativ-funktionellen Ebenen völlig unterschiedliche Besonderheiten und Funktionsstile besitzt. Bei der Fachabgrenzung zeigen sich große Schwierigkeiten, weil durch die Fortentwicklung der Wissenschaft ständig neue Fachgebiete entstehen, die verschiedene Disziplinen übergreifen und die gleichzeitig weiter untergliedert werden müssen. Trotz alledem könnten die Unterschiede zwischen den einzelnen Fachsprachen darin bestehen, daß jede Fachsprache ihre eigenen Merkmale besitzt und die allgemeinen fachsprachlichen Eigenschaften nicht in gleichem Maße darstellt. […] Die Fachsprachen können unter verschiedenen bzw. kommunikativen, funktionellen, pragmatischen, stilistischen, fach- oder textbezogenen Gesichtspunkten betrachtet werden. Und daher werden sie unterschiedlich beschrieben. In diesem Sinne gibt es keine einheitliche Fachsprache. Jeder Fachbereich verfügt über seine eigene Fachsprache und damit über seine eigene Fachterminologie.
Die zuerst als Ansprache bei einem Festakt der "Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden" formulierten Bemerkungen beziehen Überlegungen zu den kulturellen Folgen von Schrift und zu den Wachstumsschüben schriftlich gespeicherten Wissen auf die Institution der Bibliothek. Sie skizzieren deren kulturelle Gedächtnisfunktionen und leiten daraus auch Prinzipien des Verhältnisses von Bibliothek und Wissenschaft bzw. Universität ab.
Die vorliegende Studie wählt […] einen kleinen Ausschnitt in Gestalt eines einzelnen Textes aus: Es geht um den „Schwanenritter“ Konrads von Würzburg, weil sich hier jene historisch-anthropologischen und mediengeschichtlichen Prozesse nicht nur beobachten lassen, sondern weil diese Erzählung sie selbst schon beobachtet. In Konrads kleinem, aber komplexem Text, so (...) [hofft Peter Strohschneider] im weiteren zeigen zu können, wird das Erzählen vom Körper, von seinen Darstellungssystemen und von der Schrift im Medium schriftliterarischen Erzählens in charakteristischer Weise reflexiv.
Rezension zu: Helmut Tervooren: Sangspruchdichtung, Stuttgart/Weimar (Metzler) 1995 (sm 293).
(1997)
Ein Band wie dieser [Helmut Tervooren: Sangspruchdichtung, Stuttgart/Weimar (Metzler) 1995.] ist seit langem ein Desiderat. Dem Gegenstand, dem Sangspruch, werden zwar immer wieder "Zweifel an seiner gattungshaften Autonomie" (S.1) entgegengebracht, aber über die Definition ("Sangspruch ist im Rahmen der Lieddichtung alles, was nicht Liebesdichtung ist", S. 2) hinaus macht Tervooren deutlich, daß formale, inhaltliche, musikalische und überlieferungshistorische Gründe dafür sprechen, der Sangspruchdichtung jedenfalls aus der Sicht der Zeitgenossen den Status einer Gattung zuzusprechen.
Was aus dem Mädchen geworden ist. Kleine Archäologie eines Gelegenheitstextes von Anna Seghers
(1997)
(...)[Jochen Vogt sieht] in der autobiographischen Skizze 'Zwei Denkmäler' von 1965 ein Prosastück von dichterischem Rang, bei aller Kürze von hoher thematischer und struktureller Komplexität, gewissermaßen einen "Gelegenheitstext" - mit allen goetheschen Anklängen des Begriffs; einen Schlüsseltext, der zentrale Seghersche Motive anspricht (oder durch Verschweigen deutlich macht) und deshalb auch als Einladung zur Entdeckung dieser Autorin und zur Lektüre ihres Erzählwerks genutzt werden kann. Diese (...) Einschätzung (...) untermauer[t Jochen Vogt], indem (...) [er] den Text zunächst einem kleinen narratologischen Exerzitium (I) unterzieh[t], um seine Erzählstrategie zu verdeutlichen, sodann einige lebens- und werkgeschichtliche Kontexte (II-V) zu klären such[t], die für die Textkonstitution wichtig sind, und aus diesen Beobachtungen schließlich eine These zur Interpretation (VI) und einige weiterführende Überlegungen (VII) entwickl[t].
Lessings Palast ist nicht Diderots Tempel. Die Unterschiede zwischen beiden sind groß, und die Gebäudebildlichkeit ist von sich aus viel zu allgemein, als daß nur über sie die Brücke von den ‚Bijoux indiscrets’ zum Auftakt der Anti-Goeze zu schlagen wäre. Dennoch gibt es drei Argumente, die Diderots Romankapitel mit Lessings Parabel verbinden. Erstens: Als motivische Vermittlung läßt sich eine Stelle in Lessings „Duplik“ ansehen, in der sich die Gebäudebildlichkeit der Parabel vorbereitet. (...) Zweitens: Mangoguls Traum und die Palast-Parabel zeigen eine analoge Figurenkonstellation, der die entscheidende Aussage des Textes anvertraut ist: auf der einen Seite die Fetischisten überkommender Bruchstücke (...), auf der anderen die wenigen Praktiker der Tugend. (...) Drittens ist es hier wie dort die gleiche charakteristische Art, wie literarische Anschauung zeitgenössischen Theorieansprüchen begegnet, ist es bei beiden die gleiche Strategie von parteilicher Provokation, ironischer Distanzierung und lakonischer Überwindung des Streits.
Einfache Regeln – komplexe Strukturen : ein strukturanalytisches Experiment zum "Nibelungenlied"
(1997)
Der Erzähltyp der gefährlichen Brautwerbung läßt sich einerseits als eine konventionalisierte Matrix narrativer Elemente verstehen: ein spezifisches Raumprogramm, das zwei Machtbereiche durch eine allermeist als Meer erscheinende Schwellenwelt voneinander absetzt und aufeinander bezieht; eine distinkte Figurenkostellation sodann mit Werber, Werbungshelfer, Braut und Brautvater; schließlich ein Set von Episodenmustern wie Ratsszenen, Werbungsfahrt, Freierprobe, Kemenatenszene, Heimführung der Braut, über deren Abfolge die Handlung sich aufbaut. Andererseits ist diese Geschichtenmatrix als Ausfaltung ihrer Basisregel zu begreifen, wonach der Werber die Braut bekommt. Der Erzähltyp der gefährlichen Brautwerbung versteht sie demnach als Möglichkeit, das dieser Regel zugrundeliegende elementare Gesetz narrativ zu garantieren, daß nämlich in einem gegebenen Weltausschnitt stets nur der beste Mann und die schönste Frau zusammengehören. Insofern ist die gefährliche Brautwerbung ein Regulierungsmodell für die – vielleicht anthropologisch relativ stabilen – anarchischen Impulse von Gewalt und Begierde, Macht und Eros.
(…) Nun gibt es freilich auch insgesamt zwar schemagemäß organisierte Werbungserzählungen, die indes gleichwohl die Basisregel des Brautwerbungsmodells außer Kraft setzen, die damit seine angedeutete Garantieleistung problematisieren oder negieren und die darin die besonderen erzähllogischen und epistemologischen Vorraussetzungen des Schemas zu erkennen geben. Dieser Fall kann sich dann einstellen, wenn die männliche Protagonistenrolle konflikthaft so verdoppelt ist, daß neben den Werber ein Werbungshelfer tritt, der mit diesem um die Braut konkurriert. So geschieht es im 'Nibelungenlied', im Tristanroman und in der Geschichte von Herburt und Hilde, wie sie in der 'Thidrekssaga' und im 'Biterolf und Dietleib' erzählt wird.
Motyxia Chamberlin is comprised of eight species of bioluminescent xystocheirine millipeds in which the gonopodal solenomere arises at different positions, from basally and subbasally on the acropodite to being fused with the companion acropodal branch and detaching proximad or near midlength. Previous synonymies of Amplocheir Chamberlin and LuminodeslnllS Loomis and Davenport under Motyxia are confirmed as is its assignment to the tribe Xystocheirini, which is redefined. Component species are 111. Iwnw Chamberlin, the type species, monica Chamberlin, sequoiae (Loomis and Davenport), tularea (Chamberlin), sequoia (Chamberlin), pior Chamberlin, porrecta Causey and Tiemann, and tiemanni Causey. Motyxia sequoia is comprised oftwo races, the nominate and sequoia alia Causey and Tiemann; sequoia ollae Causey and Tiemann is properly a subspecies of tularea. 1I1otyxiapiorform secea is an invalid name without standing in nomenclature, and M. tejona Chamberlin, and M. expansa and exilis, both by Loomis, are placed in synonymy under M. monica, the oldest name for the southernmost species, as Polydesllws dissectus Wood is referrable to Xystocheir Cook. The bioluminescence is a continuous, neon-white glow of the entire dorsal surface including the antennae and legs. Its visibility at night suggests a warning function analogous to aposematic coloration. The phenomenon may observe a circadian rhythm, and controlled photoperiod experimentation may be productive.
The following changes in nomenclature of some species of Amblyeems Thunberg, 1815, are proposed: A) Elevated to new taxonomic status- A. insuturatus (pic, 1902) from (Spennophagus subflavidus var.insuturatus); A. luteolineatus (pic, 1929) from (Spennophagus luteonotatus var .luteolineatus);A. paulonotatus (pic, 1906) from (Spennophagus luteonotatus var.paulonotatus). B) New synonymy-A. dispar(Sharp, 1885)(=Spermophagus longissimus Pic, 1902; =S. earyoborifonnis Pic, 1910; =S. guyanensis Pic, 1917; S.pieeosuturalis Pic, 1927; =S. earaeasensis Pic, 1954); A. gounellei (pic. 1902)(=S. eurtus Pic, 1911; =S. basipennis Pic, 1936); A. insuturatus (pic, 1902)(=A. woleotti Kingsolver, 1970;A.jatayensis (Pic, 1902)(=S.jatayensis var. bieolorieeps Pic, 1955; =S.jatayensis var. hahnelli Pic, 1955; A. IIwltimaculatus (pic, 1902)( =S. minasensis Pic, 1918); A. perfectus (Sharp, 1885)(=S. maeulatopygus Pic, 1927); A. reticulatus (Jekel, 1855)(=S. rufotestaeeus Pic, 1912);A.luteolineatus (pic, 1929)(=S. multisignatus Pic, 1954). C). Lectotype/s and paralectotype/s are designated for: S. luteonotatus Pic, 1902; S. multimaeulatus Pic, 1902; S. maeulatopygus Pic, 1927; S. subflavidus Pic, 1902; S. trisignatus Sharp, 1885; S.jatayensis Pic, 1902; S. longissimus Pic, 1902; S. earyoborifonnis Pic, 1910; S. dispar Sharp, 1885; S. subflavidusvar. insuturatus Pic, 1902. For all species listed in this paper, we provide a bibliography, label data on type material, sex of types and their repository.
Thirty four species of Zethus are enumerated from Venezuela, providing known and new locality records. Six new species are described: Z. rubioi and Z. vincenti in the subgenus Zethusculus, Z. carpenteri and Z. milleri in the subgenus Zethoides, and Z. bolivarensis and Z. yepezi in the nominate subgenus. A key to the species of Venezuela is provided. The distribution patterns of Zethus are discussed.
Six species of the genus Polyplectropns are recorded from the People's Republic of China. All the species are new to science. A key to the males is given. The larva of Polyplectropns nanjingensis sp. nov. is illustrated. The phylogenetic relationships among these species and with Polyplectropns species of the New World are discussed.
The phylogenetic relationships of the species of Padunielia are analyzed based on characters of larvae, pupae, and adults (mainly male genitalia). The genus is monophyletic and most closely related to Psychomyia, and Metalype in the subfamily Psychomyiinae. Nine species groups are suggested. Eight species, including six new to science, are reported from the People's Republic of China for the first time.
The species of Gigantombra and Angulopis encountered in the Caca ulandia area of central Rondonia, Brazil, are reviewed. These include ten species (all new) of Gigantombra (G. microserrata, G. dl:vergens, G. quadramacula, G. ampla, G. fuscafascia, G. silva, G. rondonia, G. obscura, G. pelplexa, G. pUlpura) and one new species of Angulo pis (A. tenuis). Thecla sangala Hewitson (1868) is recognized as having priority over Theela autoelea Hewitson (1863-1878 [1877]), new synonym. Rondonia continues to appear as a center ofthecline endemism and to provide abundant examples of sibling species diversity.
Twenty-two species of Strymon are known from the vicinity of Cacaulandia in Rondonia, Brazil, of which 14 are new species. These belong to 5 species groups: the "oreala" group [Strymon megarus (Godart)]; the "ziba" group [Strymon ziba (Hewitson), Strymon thulia (Hewitson), Strymon spinatus new species, Strymon latamaculus new species, Strymon pallidulus new species, Stlymon tholus new species]; "valentina" group [Strymon rotundum new species]; "crossoea" group [Strymon crossoea (Hewitson), Strymon crambusa (Hewitson), Stlymon germana new species, Strymon novasignum new species, Strymon clavus new species, Strymon implexus new species, Strymon inmirum new species, Strymon incanus new species, Strymon faunalia (Hewitson), Strymon halos new species, Strymon conspergus new species, Strymon bazochii (Godart), Strymon diagonalis new species]; and "eurytulus" group [Strymon bubastus (Stoll)]. Tentative subgroups of species are suggested for the "crossoea" group as they occur in Rondonia. A neotype is designated for Tmolus basilides and the name synonymized with Strymon megarus. The "basilides" group of Johnson et al. (1990) is renamed the "ziba" group. Based on lectotype designations and superficial and genital differences, S. ziba and S. thu.lia are elevated to specific status.
The sting apparatus and pygidium are described for eight of 20 Lordomyrma species and one of five Mayriella species. The apparatus of L. epinotaiis is distinctly different from that of other Lordomyrma species. Comparisons with other genera suggest affinities of species of Lordomyrma to species of Cyphoidris and Lachnomyrmex, while Mayriella abstinens Forel shares unusual features with those of Proatta butteli.
The endomychid beetle genera Anidrytus Gerstaecker and Epopterus Chevrolat have been confused for many years. This paper discusses the similarities and differences of these genera, describes new species, makes some nomenclatural changes, and illustrates the genitalia for many species. New species described: Epopterus picticollis, E. bioculatus, E. confusus, E. gracilis, E. loretensis, E. anomalus, E. aravacus, E. atriventris, E. crypticus, E. quechuanus, E. callerianus, E. flavonotatus, E. submaculatus, E. parvus, Anidrytus nimbiferus, A. parki, A. compactus, A. gibbosus, A. circumcinctus, A. bechyneorum, A. batesi, A. mexicanus, A. trinitatis, A. major, A. humerosus, A. grandis, A. cardiosoma. New synonymies: E. vacuus Gerstaecker (= E. scalaris Gorham); E. decempunctatus Gerstaecker (= E. bifasciatus Pic); E. variegatus Erichson (= E. decoratus Kirsch); A. contractus Gerstaecker (= A. dolosus Gorham); A. helvolus Gerstaecker (= Ephebus ignobilis Gorham); A. parallelus Gerstaecker (= Ephebus depressus Gorham). Changes in nomenclatural status or combination: Epopterus kirshi Strohecker is reduced to a subspecies of E. partitus Gerstaecker; E. angustatus Strohecker is reduced to a subspecies of E. fasciatus (Fabricius); E. fuliginosus Guerin-Meneville is transferred to Anidrytus.
The shape of the facial carina in Altastreplia is discussed. Although taxonomically useful, the protrudent form probably occurs by convergence in different species groups. Two species groups in which the carina is usually produced are revised. The belljamini species group includes: belljamini Lima (from southeastern Brazil), gigantea Stone (from Panama), magna, n. sp. (from Colombia and Venezuela), and superj1ua Stone (from Panama). Host data for this group are limited to only one record of benjamilli from a species of Pouteria (Sapotaceae). The pallidipennis complex, which is included in the pseudoparallela species group, is recognized to include: amnis Stone (from southern Brazil and possibly Trinidad), curitis Stone (from Colombia, Peru, and northern Brazil), pallida, n. sp. (from Panama), pallidipennis Greene (from Colombia and Venezuela), and vele::i, n. sp. (from Colombia). These species breed in fruit of Passij10ra (Passifloraceae) (P. ambigua Hems., ligularis Juss., Idtida H.B.K., quadrallgularis L., and seemannii Griseb.). The relationships of these Anastrepliaspecies are discussed, and diagnoses and ill ustrations are provided to permit their identification. A neotype is designated for A. consobrina (Loew), and the identity of this species is clarified.
The Nearctic members of the genus Oetophorus Foerster are revised. There are four species, 0. pleuralis (Cresson), and 0. obscurus, O. clavatus, and O. maculatus, new species. The name Oetophorus stretchii (Cresson) is placed in synonymy with the name Oetophol'us pleuralis (Cresson). Relationships of the genus with others in the tribe Perilissini and relationships of the species included in the genus are briefly discussed.
The Sclerocoelus galapagensis group is defined and revised, including the description of S. galapagensis new species from the Galapagos Islands; S. caribensis new species from the Caribbean and adjacent areas; S. brasilensis new species from Brazil, Ecuador, Colombia, and Panama; S. hemorrhoidal is new species from Ecuador and Venezuela; and S. andensis new species from Argentina, Bolivia, and Venezuela. The south Atlantic species Sclerocoelus subbrevipennis (Frey), new combination, is redescribed as a member of the S. galapagensis group, and is considered the sister species to the rest of the species group. A key to species, character matrix, and cladogram are provided.
The subfamily Epiphloeinae is defined to include fourteen genera as follows: Epiphloeus Spinola; Pilosirus, new genus; Plocamocera Spinola; Iontoclerus, new genus; Arenaria, new genus; Ichnea Laporte; Diapromeces, new genus; Pyticeroides Kuwert; Ellipotoma Spinola; J{atamyurus, new genus; Megatrachys, new genus; Madoniella Pic; Hapsidopteris, new genus; and Teutonia, new genus. The following type-species are described: Pilosirus brunoi, new species; Arenaria chiapas, new species; Diapromeces aclydis, new species; Katamyurus paxillus, new species; Megatrachys paniculus, new species; Hapsidopteris diastenus, new species; and Teutonia nova, new species. Elloplium humerale Klug is designated as the typespecies of Iontoclerus. The genus Madolliella is removed from the subfamily Korynetinae andis declared a senior synonym of Phlogistosternus Wolcott. Neiclmea is synonymized with Pyticeroides. This treatise includes a key to the genera of Epiphloeinae, descriptions of the genera and new type-species, and distribution map for each genus.