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Partizipien und Adjektive gehören zu Sprachmitteln, die bei der Personendarstellung zur Beschreibung des Äußeren, der Interessen und der geistigen Welt in spezifischen Textsorten (hier: in Kontaktanzeigen lesbischer Frauen im Alter über 50 Jahre) verwendet werden. Im Vergleich zum Adjektiv kann das Partizip die zeitliche Dimension einer Eigenschaft oder der Lebenserfahrung ausdrücken; auf diese Weise können Sprechende den Wert der jeweiligen Eigenschaft oder Lebenserfahrung hervorheben. Das Partizip wird in bestimmten Kontexten bevorzugt, denn es kann die persuasive und appellative Funktion des Textes intensivieren. Die Autorin dieses Beitrags analysiert Motive und Strategien des Partizip-Usus' aus pragmalinguistischer Perspektive in 100 Kontaktanzeigen in der deutschen Frauenzeitschrift 'EMMA'.
Vom 13. bis 22. Oktober 2013 veranstaltete die Akademie BURG FÜRSTENECK die 3. Hessische Schülerakademie für die Mittelstufe (Jgs. 7-9). In den alten Burgmauern trafen sich 60 wissensdurstige, neugierige und vielfältig begabte Schülerinnen und Schüler. Die Zwölf- bis Fünfzehnjährigen verbrachten ihre Herbstferien mit kniffligen Mathematikaufgaben zum perspektivischen Zeichnen, dem Bau von Energiesparhäusern und dem Lösen von Kriminalfällen anhand biologischer Spuren. Shakespeare geisterte durch die Burghallen und Gummibärchen wurden chemisch analysiert.
Unter der Leitung von Associate Professorin Dr. F. Gülay Mirzaoğlu fand die Tagung der Kommission für Volksdichtung 2012 an der türkischen Riviera in Muğla/Akyaka statt. Die Organisation übernahm das Zentrum für traditionelle Musik-Kultur der Hacettepe Universität. Teilnehmer aus unterschiedlichen Ländern – von den USA bis Japan, von den nordischen Ländern bis Südafrika – kamen so in dem paradiesischen Ort Akyaka zusammen, um die magisch-symbolischen Kräfte von Volksliedern und Volksballaden erneut zum Leben zu erwecken, zumal die diesjährige Tagung auf die Symbolwerte der Balladen- und Liedtexte pointiert war. Die Vielzahl der unterschiedlich fokussierten Referate erschwerten jedoch die Vorträge adäquat unter einen Nenner zu bringen. So entstanden Themenschwerpunkte wie Semiotik, Symbolik, Funktion in Balladen, ferner Symbol, Ritual, musikalische Expression in Balladen und nicht zuletzt soziologischer Symbolismus, worunter auch Gender-Theorien in Balladen unterschiedlicher Kulturen näher zu Wort kamen.
Bereits das Deckblatt dieser Dokumentation liefert den Hinweis auf eine wichtige personelle Veränderungbei der Hessischen Schülerakademie Oberstufe 2013: Nach neun erfolgreichen Jahren ist Wolfgang Metzler aus der Akademieleitung ausgeschieden. Seine beständige inhaltliche Mitarbeit und sein persönliches Engagement haben es seinem Nachfolger Peter Gorzolla jedoch ungemein erleichtert, sich erfolgreich in die neue Rolle einzufinden.
Auch wenn die Begrifflichkeit allgegenwärtig scheint: Eine verbindliche Definition dessen, was unter "Kommunikation im Mittelalter" zu verstehen ist, existiert nicht. Hinter dem Oberbegriff "Kommunikation" verbirgt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Verständigungs- und Ausdrucksformen. Theorie und Praxis präsentieren sich ausgesprochen vielschichtig: Definitorische Vereinfachungen verbieten sich deshalb von selbst. Gleichwohl hat die mediävistische Kommunikationsforschung in den vergangenen Jahrzehnten eine Vielzahl von Aspekten behandelt, die Annäherungen an den Problemkomplex erlauben. ...
Während ANASTASIA BRAKHMAN (Bochum) Formen literarischer Kommunikation am ottonischen Herrscherhof vornehmlich am Beispiel Liutprands von Cremona behandelte, richtete GIUSEPPE CUSA (Frankfurt a. M.) den Blick auf kommunikative Aspekte in der Chronik des Paduaners Rolandinus und hob dabei auf vier Beschreibungsebenen ab: inhaltlich, stilistisch-konzeptuell, didaktisch-pädagogisch und rezeptiv. ...
Mitten im Land der Täter: Das 13. Dachauer Forum zur Zeitgeschichte beschäftigte sich mit der sozialen Realität der Überlebenden der Shoah in Deutschland. Die Situation der ehemaligen jüdischen Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau sowie der überlebenden Jüdinnen und Juden, die in den DP-Einrichtungen in Stadt und Landkreis untergebracht waren, fand hier besondere Beachtung. Nachfolge des langjährigen Projektleiters Bernhard Schoßig übernahm mit diesem Jahr Sybille Steinbacher (Universität Wien), die zudem die wissenschaftliche Leitung des diesjährigen Symposiums innehatte. ...
[Tagungsbericht] Making finance sustainable: Ten years equator principles – success or letdown?
(2013)
In 2003, a number of banks adopted the Equator Principles (EPs), a voluntary Code of Conduct based on the International Finance Corporation’s (IFC) performance standards, to ensure the ecological and social sustainability of project finance. These so called Equator Principles Financial Institutions (EPFI) commit to requiring their borrowers to adopt sustainable management plans of environmental and social risks associated with their projects. The Principles apply to the project finance business segment of the banks and cover projects with a total cost of US $10 million or more. While for long developing countries relied on World Bank and other public assistance to finance infrastructure projects there has occurred a shift in recent years to private funding. The NGOs have been frustrated by this shift of project finance as they had spent their resources to exercise pressure on the public financial institutions to incorporate environmental and social standards in their project finance activities. However, after a shift of NGO pressure to private financial institutions the latter adopted the EPs for fear of reputational risks. NGOs had laid down their own more ambitious ideas about sustainable finance in the Collevecchio Declaration on Financial Institutions and Sustainability. Legally speaking, the EPs are a self-regulatory soft law instrument. However, it has a hard law dimension as the Equator Banks require their borrowers to comply with the EPs through covenants in the loan contracts that may trigger a default in a case of violation. ...
Das Internationale Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert" fand vom 4. bis 6. April 2013 im SchlossHerrenhausen in Hannover statt.
Der Autor hat den Herausgebern den vorliegenden Text nach der Konferenz zur Verfügung gestellt. Er antwortet auf die Ausgangsfragen zum Diskussionsforum B.2 "Germanistik studieren – Perspektiven in Ausbildung und Beruf", die im Programm zur Veranstaltung formuliert worden waren.
Das Internationale Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert" fand vom 4. bis 6. April 2013 im SchlossHerrenhausen in Hannover statt.
Der Autor hat den Herausgebern den vorliegenden Text nach der Konferenz zur Verfügung gestellt. Er antwortet auf die Ausgangsfragen zum Diskussionsforum B.2 "Germanistik studieren – Perspektiven in Ausbildung und Beruf", die im Programm zur Veranstaltung formuliert worden waren.
Der Beitrag behandelt zunächst die Frage, welche Vorteile elektronische Wörterbücher gegenüber traditionell gedruckten Wörterbüchern besitzen. Danach werden drei Online-Programme zur automatischen Übersetzung (Babelfish, Google Übersetzer, Bing Translator) vorgestellt. Beispieltexte werden mit diesen Programmen übersetzt, danach wird die jeweilige Qualität der Übersetzungen beurteilt. Schließlich diskutiert der Beitrag noch die Folgen, die durch die Möglichkeiten automatischen Übersetzens für die Auslandsgermanistik zu erwarten sind. Dabei zeigt sich, dass Programme für das automatische Übersetzen künftig durchaus ernstzunehmende Auswirkungen auf die philologischen Wissenschaften haben können.
Vom 4. bis 6. April 2013 fand im Schloss Herrenhausen (Hannover) das Colloquium "Nach der Theorie, jenseits von Bologna, am Ende der Exzellenz? Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert" statt. Fünfundfünfzig geladene Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie rund sechzig Gäste diskutierten auf Podiumsdiskussionen und abseits davon streitbar und produktiv über die Entwicklungen und Perspektiven der Germanistik. Mit rund 80.000 Studierenden ist sie noch immer das größte geisteswissenschaftliche Fach an deutschen Universitäten. [...]
Auf dem Programm des Colloquiums standen sowohl Themen, die eine mehr innerdisziplinäre Bedeutung besitzen, wie auch Themen, die für die gegenwärtige Lage der Geisteswissenschaften insgesamt relevant sind. Die Sektion A "Nach der Theorie – Methoden und Modelle" nahm die theoretischen Debatten und Kontroversen der letzten Jahre zum Ausgangspunkt, um nach zukünftigen theoretischen und methodischen Ausrichtungen des Faches zu fragen. Sektion B "Jenseits von Bologna – Studium und Beruf" setzte bei der Bologna-Reform und der Kompetenzorientierung in Schule und Studium an. Sie thematisierte die gesellschaftlichen Aufgaben der Germanistik (insbesondere des Studiums), erstens die Lehrerausbildung, zweitens die Perspektiven von Germanistikstudierenden in Ausbildung und Beruf. In einer zusätzlichen, dritten Diskussionsrunde unter dem Titel "Germanistik und Karriere?" kamen individuelle Karrierewege außerhalb der Universität zur Sprache. Hier debattierten einige ehemalige Absolventinnen und Absolventen der Germanistik, die mittlerweile in leitenden Funktionen außerhalb der Universität tätig sind, über ihre Erfahrungen mit dem Fach Germanistik. Gegenstand von Sektion C "Am Ende der Exzellenz – Wissenschaftsbetrieb" schließlich waren die forschungsstrukturellen und wissenschaftspolitischen Veränderungen der Universitäten insgesamt im Zuge einer verstärkten wettbewerbsorientierten Finanzierung von Forschung.
While the existence of a strongly interacting state of matter, known as “quark-gluon plasma” (QGP), has been established in heavy ion collision experiments in the past decade, the task remains to map out the transition from the hadronic matter to the QGP. This is done by measuring the dependence of key observables (such as particle suppression and elliptic flow) on the collision energy of the heavy ions. This procedure, known as "beam energy scan", has been most recently performed at the Relativistic Heavy Ion Collider (RHIC).
Utilizing a Boltzmann+hydrodynamics hybrid model, we study the collision energy dependence of initial state eccentricities and the final state elliptic and triangular flow. This approach is well suited to investigate the relative importance of hydrodynamics and hadron transport at different collision energies.
The QGP that might be created in ultrarelativistic heavy-ion collisions is expected to radiate thermal dilepton radiation. However, this thermal dilepton radiation interferes with dileptons originating from hadron decays. In the invariant mass region between the f and J=y peak (1GeV <= M l+l <=. 3GeV) the most substantial background of hadron decays originates from correlated DD¯ -meson decays. We evaluate this background using a Langevin simulation for charm quarks. As background medium we utilize the well-tested UrQMD-hybrid model. The required drag and diffusion coefficients are taken from a resonance approach. The decoupling of the charm quarks from the hot medium is performed at a temperature of 130MeV and as hadronization mechanism a coalescence approach is chosen. This model for charm quark interactions with the medium has already been successfully applied to the study of the medium modification and the elliptic flow at FAIR, RHIC and LHC energies. In this proceeding we present our results for the dilepton radiation from correlated D¯D decays at RHIC energy in comparison to PHENIX measurements in the invariant mass range between 1 and 3 GeV using different interaction scenarios. These results can be utilized to estimate the thermal QGP radiation.
Cytoprotective functions of amyloid precursor protein family members in stress signaling and aging
(2013)
Poster presentation: Molecular Neurodegeneration: Basic biology and disease pathways Cannes, France. 10-12 September 2013.
Background: The amyloid precursor protein (APP) is processed via two different metabolic pathways: the amyloidogenic and the non-amyloidogenic pathway, the latter of which leading to generation of the secreted N-terminal APP fragment sAPPα [1]. Previous studies from our group suggest that sAPPα exerts potent neuroprotective effects and inhibits stress-triggered cell death via modulation of gene expression, as well as by antagonizing different types of neurotoxic stress [2]. It was also observed that the biochemical processing of APP is downregulated during aging which in turn reduced the secretion of sAPPα [3]. Based on these observations, we have studied the potential physiological function of sAPPα/APP and APLPs (APP like proteins) on the regulation of age-associated, stress induced signaling pathways, apoptosis and senescence.
Materials and methods: SH-SY5Y, PC12, IMR90 cells were used as cellular models. Depletion of APP, APLP1 (APP like protein 1) and APLP2 (APP like protein 2) in SH-SY5Y cells was achieved by stable lentiviral knockdown. To analyze the protective function of sAPPα, we have used conditioned supernatants of wild type APP overexpressing HEK cells and recombinant His-tagged sAPPα purified from yeast. The cells were treated with sAPPα prior to the addition of different stress stimuli (MG132, epoxomicin, UV, H2O2) after which cell death, gene expression and senescence were analyzed by MTT assays, caspase activity assays, Western blots and X-Gal staining respectively.
Results: Our data show that sAPPα can antagonize premature senescence induced by repetitive short term induction of proteasomal stress in IMR-90 cells and apoptosis triggered by prolonged proteasomal stress and other death stimuli in PC12, SH-SY5Y and IMR90 cells which was accompanied by a sAPPα-dependent inhibition of the JNK stress signaling pathway. In contrast, no significant changes in cell viability and apoptosis were observed when APP knockdown cells were pretreated with sAPPα.
Conclusions: Our observations suggest that sAPPα can antagonize both apoptosis and cellular senescence and requires expression of holo-APP to mediate its cytoprotective effects. They also support the notion that the physiological function of APP is linked to modulation of neuronal and brain aging.
Das Prager Deutsch wurde schon oft erwähnt, aber wenig beschrieben. In diesem Aufsatz wird die letzte Form dieses Deutschen dargestellt, wie sie in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts gesprochen wurde, als deutsche Standardsprache der Länder der böhmischen Krone. Die Unterschiede zum neutralen Standarddeutschen sind sehr gering. Es gibt wenige tschechische Einflüsse, kaum Übereinstimmungen mit dem süddeutschen und österreichischen Substandard, aber Parallelen zum nördlichen Standarddeutschen. Heute ist das Prager Deutsch fast ausgestorben, da es nach 1945 nicht mehr weitergegeben wurde.
Alle zwei Jahre halten die Mitglieder des Germanistenverbandes der Tschechischen Republik eine Konferenz ab. Auf der Tagung, die vom 17. bis 18. Mai 2012 an der Philosophischen Fakultät der Palacký-Universität in Olomouc – im Kunstzentrum im Alten Konvikt – stattfand, wurden Vorträge unter dem Motto "Deutsch als Sprache der (Geistes)Wissenschaften" präsentiert, die zeigen, dass die deutsche Sprache als Sprache der Geisteswissenschaften in Mitteleuropa immer noch sehr wichtig ist. Der vorliegende Tagungsband, der zwölf Vorträge beinhaltet, die in der linguistischen Sektion der Tagung des Germanistenverbandes präsentiert wurden, möchte diese Schlussfolgerung unterstützen.
Im späten Mittelalter setzt sich die deutsche Sprache immer stärker als Sprache der Medizin durch. Auch wenn deutschsprachige heilkundliche Werke jener Zeit vorrangig für Praktiker ohne akademische Ausbildung bestimmt waren und als Anweisungstexte gebraucht wurden, kann man darin schon Register und Inhaltsverzeichnisse finden, also solche Orientierungsmittel, die in der modernen Zeit zum festen Bestandteil von Fachtexten wurden. Diese Mittel der Textoptimierung unterscheiden sich zwar von den heutigen noch stark, nichtsdestoweniger zeugen sie davon, dass die Autoren deutscher medizinischer Werke ihre Adressaten vor Augen hatten und bemüht waren, ihnen die Rezeption des Fachwissens zu erleichtern.
Oral presentation: 23rd World Congress of the World Society of Cardio-Thoracic Surgeons. Split, Croatia. 12-15 September 2013.
Background: In the past, questions have been raised, whether an open flexible annuloplasty band can reliably prevent recurrent mitral valve regurgitation. The purpose of this study was to evaluate the durability of mitral valve repair at midterm, using the Cosgrove-Edwards annuloplasty band in a homogenic patient cohort.
Methods: From January 2004 to December 2007, 157 consecutive patients with degenerative mitral valve disease were included in the study. All had quadrangular resection of a P2 prolapse and annuloplasty with a Cosgrove-Edwards annuloplasty band. Clinical and echocardiography follow-up was complete.
Results: There was no intraoperative or 30 day mortality. After a mean follow-up of 5.0 ± 1.9 years, survival was 94.3%. At midterm, freedom from reoperations was 98.9%, freedom from thromboembolism was 97.5% and freedom from endocarditis was 99.4%. Echocardiography follow-up showed recurrent mitral valve regurgitation higher than grade 2 in two patients. Mean ejection fraction was 60.3 ± 10.2%, left atrial diameter was 42 ± 7 mm, mean gradient was 3.2 ± 1.4 mmHg, effective orifice area was 3.3 ± 1.3cm², mitral leaflet coaptation length was 7.5 ± 1.9 mm and mitral leaflet tethering height was 6.2 ± 2.3 mm.
Conclusion: Mitral valve repair using the Cosgrove annuloplasty band for degenerative mitral valve disease provides an effective and durable form of reconstruction.
We study the impact of nonequilibrium effects on the relevant signals within a chiral fluid dynamics model including explicit propagation of the Polyakov loop. An expanding heat bath of quarks is coupled to the Langevin dynamics of the order parameter fields. The model is able to describe relaxational processes, including critical slowing down and the enhancement of soft modes near the critical point. At the first-order phase transition we observe domain formation and phase coexistence in the sigma and Polyakov loop field leading to a significant amount of clumping in the energy density. This effect gets even more pronounced if we go to systems at finite baryon density. Here the formation of high-density clusters could provide an important observable signal for upcoming experiments at FAIR and NICA.We conclude that improving our understanding of dynamical symmetry breaking is important to give realistic estimates for experimental observables connected to the QCD phase transition.
We derive the Polyakov-loop thermodynamic potential in the perturbative approach to pure SU(3) Yang-Mills theory. The potential expressed in terms of the Polyakov loop in the fundamental representation corresponds to that of the strong-coupling expansion, of which the relevant coefficients of the gluon energy distribution are specified by characters of the SU(3) group. At high temperature, the potential exhibits the correct asymptotic behavior, whereas at low temperature, it disfavors gluons as appropriate dynamical degrees of freedom. To quantify the Yang-Mills thermodynamics in confined phase, we introduce a hybrid approach which matches the effective gluon potential to that of glueballs, constrained by the QCD trace anomaly in terms of dilaton fields.
Die derzeitige Regelung der Zulassung zum Medizinstudium berücksichtigt die Abiturnote und Wartezeiten; universitäre Parameter können diese Kriterien modifizieren. Hierzu zählen z.B. die Leistungskurswahl, wie es an der Goethe-Universität Frankfurt gehandhabt wird. Im Rahmen der Untersuchung zu Stress und Resilienz bei Medizinstudenten haben wir bei den Studenten des 1. vorklinischen Semesters soziodemographische Daten erhoben, die einen Kohortenvergleich erlauben. Die chronische Stressbelastung wurde mit dem Trierer Inventar zum chronischen Stress TICS erhoben (T-Wert von 50 entspricht dem altersnormierten Durchschnitt), die Resilienz mit der Skala RS11 (keine Normwerte, hohe Werte weisen auf Resilienz hin); an der Studie nahmen 90% der Studienanfänger teil. Neben dem Summenscore für Stress wurden die 9 Subskalen Überlastung, Überforderung, Unzufriedenheit, Erfolgsdruck, Soziale Überlastung, soziale Spannungen, Soziale Isolierung, Mangelnde Soziale Anerkennung und Chronische Besorgnis erhoben. Signifikant höhere Werte bei Studentinnen (n=234) als bei Studenten (n=111) fanden sich für die Skalen Überlastung, Überforderung und chronische Besorgnis, mit dem größten Unterschied bei chronischer Besorgnis (♀ T-Wert von 56 der Altersnorm, ♂ 51). Bei älteren Studienanfängern (n=89, Alter >21 Jahre) fand sich eine leichte Korrelation mit den Skalen Soziale Überlastung und Mangel an sozialer Anerkennung; auch im Gruppenvergleich haben ältere Studenten mit einem T-Wert von 55 einen signifikant höheren Wert als junge Studenten (T-Wert 50). Auch die Notwendigkeit, das Studium ganz (n=86) oder teilweise (n=58) selbst zu finanzieren, erhöht die Werte auf den Skalen Soziale Überlastung, Soziale Spannung, Mangel an sozialer Anerkennung sowie den Summenscore. Keinen Einfluss hatten Parameter wie „nichtdeutsche Hochschulzugangsberechtigung“, dagegen finden sich bei Studenten mit einer nicht-deutschen Muttersprache (n=61) und Sprachschwierigkeiten (n=12) häufiger überfordert, überlastet, sozial nicht anerkannt, chronisch besorgt und gestresst. Ein erhöhter Stress bei Medizin-Anfängern wird bei Frauen, älteren Studienanfängern sowie eigener Finanzierung gesehen. Überraschend war der geringe Einfluss von Parametern wie Deutsch als Fremdsprache, oder kulturelle Faktoren, die über einen oder beide Elternteile außerhalb Deutschlands oder der EU erfasst wurden.
The study of energy and system size dependence of fluctuations of identified hadrons is one of the key goals of NA61/SHINE at the CERN SPS. Results may allow to discover the critical point (CP) of strongly interacting matter as well as to uncover properties of the onset of deconfinement (OD). Measured fluctuations are affected by numerous other effects like volume fluctuations and conservation laws. NA49 seems to observe fluctuations possibly related to the CP in collisions of medium size nuclei at the top SPS energy. However, this result will remain inconclusive until systematic data on energy and system size dependence will be available. Moreover, fluctuations in p+p as well as in Pb+Pb interactions should be better understood. In this contribution new results on multiplicity fluctuations of identified hadrons in p+p interactions at the CERN SPS energies will be presented. The NA61 data will be compared with the corresponding results on central Pb+Pb collisions of NA49 in the common acceptance region of both experiments. Furthermore, predictions of models (EPOS, UrQMD and HSD) for p+p interactions will be tested.
Poster presentation: 28th Annual Scientific Meeting of the Society for Immunotherapy of Cancer (SITC)
Significant progress has been made over the last decade towards realizing the potential of natural killer (NK) cells for cancer immunotherapy. NK cells can respond rapidly to transformed and stressed cells, and have the intrinsic potential to extravasate and reach their targets in almost all body tissues. In addition to donor-derived primary NK cells, also continuously expanding cytotoxic cell lines such as NK-92 are being considered for adoptive cancer immunotherapy. High cytotoxicity of NK-92 has previously been shown against malignant cells of hematologic origin in preclinical studies, and general safety of infusion of NK-92 cells has been established in phase I clinical trials. To enhance their therapeutic utility, we genetically modified NK-92 cells to express chimeric antigen receptors (CAR) specific for tumor-associated surface antigens. Such CAR were composed of a tumor-specific scFv antibody fragment fused via hinge and transmembrane domains to intracellular signaling moieties such as CD3 zeta chain, or composite fusion molecules also containing a costimulatory protein domain in addition to CD3 zeta. For development towards clinical applications, here a codon-optimized second generation CAR was constructed that consists of an ErbB2-specific scFv antibody domain fused via a linker to a composite CD28-CD3 zeta signaling domain. GMP-compliant protocols for vector production, lentiviral transduction and expansion of a genetically modified NK-92 single cell clone (NK-92/5.28.z) were established. Functional analysis of NK-92/5.28.z cells revealed high and stable CAR expression, selective cytotoxicity against ErbB2-expressing but otherwise NK-resistant tumor cells of different origins in vitro, as well as homing to ErbB2-expressing tumors in vivo. Furthermore, antigen specificity and selective cytotoxicity of these cells were retained in vivo, resulting in antitumoral activity against subcutaneous and intracranial glioblastoma xenografts in NSG mice. Ongoing work now focuses on the development of these cells for adoptive immunotherapy of ErbB2-positive glioblastoma.
Vom 4. bis 6. April 2013 fand im Schloss Herrenhausen (Hannover) das Colloquium "Nach der Theorie, jenseits von Bologna, am Ende der Exzellenz? Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert" statt. Fünfundfünfzig geladene Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie rund sechzig Gäste diskutierten auf Podiumsdiskussionen und abseits davon streitbar und produktiv über die Entwicklungen und Perspektiven der Germanistik.
Ausgangsfragen: Was sind die grundlegenden methodisch-theoretischen Veränderungen des Faches in den vergangenen dreißig bis vierzig Jahren? Welchen Stellenwert haben Methoden und Theorien heute im Fach? In welchem Verhältnis steht die germanistische zur allgemeinen Methoden- und Theoriereflexion in den Geisteswissenschaften? Befinden wir uns am Ende des 'theoretischen Zeitalters'? Hat die Konzentration auf Methodik und Theorie das Fach der gebildeten Öffentlichkeit noch mehr als ohnehin entfremdet? Worin bestünden bzw. existieren überhaupt Alternativen zur Theorie? Etwa in Form einer Renaissance von Biographie oder Hermeneutik? Braucht das Fach überhaupt eine breite Debatte über seine theoretischen Horizonte und methodischen Standards? Oder sind andere Fragen vordringlicher, etwa eine stärkere Reflexion der gesellschaftlichen Aufgaben der Germanistik?
Dieser Text wurde verlesen als Statement auf dem Internationalen Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert", das vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfand. Er bildete die Grundlage für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Nach der Theorie – ist vor der Theorie?" in der Sektion "Nach der Theorie – Methoden und Modelle".
Ausgangsfragen: Was sind die Gegenstände der Germanistik? Worin bestehen die Kernkompetenzen des Faches bzw. worin sollten sie zukünftig bestehen? Was besagen Bezeichnungen wie 'Germanistik', 'Literaturwissenschaft', 'Philologie', 'Medienkunde' etc. im Hinblick auf das Selbstverständnis des Faches? In welcher Form muss und soll das Fach den neuesten medientechnischen Veränderungen Rechnung tragen? Welche Herausforderungen und Möglichkeiten eröffnet die Digitalisierung? Oder wäre nicht im Gegenteil eine (Rück-)Besinnung auf die Editionsphilologie als eine Grundlage des Faches sinnvoll? Welches Wissen will die Germanistik vermitteln? Wie positioniert sich das Wissen der Literatur / Germanistik allgemein in der Wissensgesellschaft? Gibt es bzw. sollte es eine 'Renaissance des Kanons' in Lehre oder Forschung geben? Wie steht es um kritisch-aufklärerische Funktionen des Faches?
Forum A.2: Philologie, Textwissenschaft, Medienkunde? Zum Gegenstand der Germanistik : Statement
(2013)
Dieser Text wurde verlesen als Statement auf dem Internationalen Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert", das vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfand. Er bildete die Grundlage für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Philologie, Textwissenschaft, Medienkunde? Zum Gegenstand der Germanistik" in der Sektion "Nach der Theorie – Methoden und Modelle".
Ausgangsfragen: Was sind die Kernziele der Lehrerausbildung im Fach Deutsch? In welchem Verhältnis zueinander stehen didaktische und fachspezifische Elemente sowohl in der Lehrerausbildung wie später in der schulischen Praxis? Reagieren die germanistischen Fachwissenschaften (NDL, Mediävistik, Linguistik) angemessen darauf, dass in der Regel die meisten Studierenden das Lehramt anstreben? Gilt es in der Lehrerausbildung die Fachwissenschaft zu stärken oder nicht vielmehr die allgemein pädagogischen Ausbildungsteile? Welche wesentlichen Inhalte und Kernkompetenzen sollen wiederum im Schulfach Deutsch vermittelt werden? Welchen Stellenwert hat hier die Literatur (im engeren Sinne)? Befindet sich das Fach auf dem Weg zur allgemeinen 'Medienkunde'? Wie könnte – aus germanistischer Sicht – eine 'ideale' Deutschstunde aussehen?
Dieser Text wurde verlesen als Statement auf dem Internationalen Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert", das vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfand. Er bildete die Grundlage für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Deutschstunden – zur Lehrerbildung" in der Sektion "Jenseits von Bologna – Studium und Beruf".
Ausgangsfragen: Bologna: Segen und/oder Fluch? Bedeuten Modularisierung und Ausrichtung auf Kompetenzen das Ende der Humboldt'schen Bildungsidee? Und wenn: Ist das ein Verlust oder ein Gewinn? Wie ist die Modularisierung der Studienordnung mit Blick auf praktische Erfahrungen zu bewerten? Hat sie zu einer Verbesserung des Studienverlaufs geführt? Welches Curriculum müsste die Germanistik der Zukunft haben? Welche 'Schlüsselqualifikationen' sollte sie vermitteln? Sollte das Studium (noch) stärker berufsorientiert strukturiert sein? Sind auch hier Anpassungen an das medientechnische Umfeld erforderlich? Wie steht es generell um die Berufsaussichten von Germanisten? Kommt den Fächern bzw. den Universitäten selbst eine höhere Verantwortung für die Vermittlung in Berufe zu ('employability')?
Dieser Text wurde verlesen als Statement auf dem Internationalen Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert", das vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfand. Er bildete die Grundlage für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Germanistik studieren – Perspektiven in Ausbildung und Beruf" in der Sektion "Jenseits von Bologna – Studium und Beruf".
Ausgangsfragen: Wie steht es um den akademischen Nachwuchs? Dient die verstärkte Betreuung – Stichwort "Verschulung" – von Doktoranden der Qualitätssicherung? Ist sie ein Erfolgsmodell? Oder produziert sie im Gegenteil prospektiv arbeitslose Dr. phil.s en masse? Welche curricularen Erfordernisse ergeben sich für die strukturierte Ausbildung des Nachwuchses? Wie ist die Situation der 'Post-Docs'? Wie hat sich insgesamt das institutionelle Umfeld für germanistische bzw. geisteswissenschaftliche Forschung verändert? Ist das Junktim von 'Forschung und Lehre' auch weiterhin ein notwendiges Leitbild oder nurmehr ein obsoletes Paradigma? In welchem Verhältnis stehen universitär verankerte Lehrbetriebsgermanistik und außeruniversitär betriebene Großforschungsgermanistik zueinander? Welche Rolle spielen einzelne Institutionen (DFG, Volkswagen, Thyssen), und welche Veränderungen sind in der grundlegenden geisteswissenschaftlichen Infrastruktur zu erwarten? Welche Forschungsmodelle sind denkbar und wünschenswert?
Dieser Text wurde verlesen als Statement auf dem Internationalen Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert", das vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfand. Er bildete die Grundlage für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Wissenschaft und Forschung" in der Sektion "Am Ende der Exzellenz – Wissenschaftsbetrieb".
Ausgangsfragen: Welche allgemeinen Veränderungen prägen das Fach bzw. generell den geisteswissenschaftlichen Betrieb im Hinblick auf Arbeitsbedingungen und Arbeitsklima, auf institutionssoziologische und mentalitätshistorische Gegebenheiten in den letzten dreißig bis vierzig Jahren? Trifft die Diagnose einer allgemeinen Neoliberalisierung auch auf den akademischen Wissenschaftsbetrieb zu? Und wenn ja: Worin bestehen Chancen und Gefahren dieser Entwicklung? Ist die These vom "akademischen Kapitalismus" (Richard Münch) stichhaltig? Und wenn ja: Wie verändert sich durch diese neuen Vorzeichen auch das Selbstbild des Germanisten zwischen Lehre, Individualforschung und Drittmittelakquise bzw. geisteswissenschaftlicher "Großforschung"? Was hat sich durch die Exzellenzinitiativen des Bundes verändert, und wie ist dieser Wandel zu bewerten: als Segen und/oder Fluch?
Dieser Text wurde verlesen als Statement auf dem Internationalen Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert", das vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfand. Er bildete die Grundlage für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Akademischer Kapitalismus" in der Sektion "Am Ende der Exzellenz – Wissenschaftsbetrieb".
Geistige Wertsteigerung
(2013)
Das Internationale Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert" fand vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover statt.
Der Autor hat den Herausgebern den vorliegenden Text nach der Konferenz zur Verfügung gestellt. Er stellt einen Beitrag zur Debatte um den "Akademischen Kapitalismus" in Forum C.2 dar.
Background: After induction of DNA double strand breaks (DSBs), the DNA damage response (DDR) is activated. One of the earliest events in DDR is the phosphorylation of serine 139 on the histone variant H2AX (gH2AX) catalyzed by phosphatidylinositol 3-kinases-related kinases. Despite being extensively studied, H2AX distribution[1] across the genome and gH2AX spreading around DSBs sites[2] in the context of different chromatin compaction states or transcription are yet to be fully elucidated.
Materials and methods: gH2AX was induced in human hepatocellular carcinoma cells (HepG2) by exposure to 10 Gy X-rays (250 kV, 16 mA). Samples were incubated 0.5, 3 or 24 hours post irradiation to investigate early, intermediate and late stages of DDR, respectively. Chromatin immunoprecipitation was performed to select H2AX, H3 and gH2AX-enriched chromatin fractions. Chromatin-associated DNA was then sequenced by Illumina ChIP-Seq platform. HepG2 gene expression and histone modification (H3K36me3, H3K9me3) ChIP-Seq profiles were retrieved from Gene Expression Omnibus (accession numbers GSE30240 and GSE26386, respectively).
Results: First, we combined G/C usage, gene content, gene expression or histone modification profiles (H3K36me3, H3K9me3) to define genomic compartments characterized by different chromatin compaction states or transcriptional activity. Next, we investigated H3, H2AX and gH2AX distributions in such defined compartments before and after exposure to ionizing radiation (IR) to study DNA repair kinetics during DDR. Our sequencing results indicate that H2AX distribution followed H3 occupancy and, thus, the nucleosome pattern. The highest H2AX and H3 enrichment was observed in transcriptionally active compartments (euchromatin) while the lowest was found in low G/C and gene-poor compartments (heterochromatin). Under physiological conditions, the body of highly and moderately transcribed genes was devoid of gH2AX, despite presenting high H2AX levels. gH2AX accumulation was observed in 5’ or 3’ flanking regions, instead. The same genes showed a prompt gH2AX accumulation during the early stage of DDR which then decreased over time as DDR proceeded.
Finally, during the late stage of DDR the residual gH2AX signal was entirely retained in heterochromatic compartments. At this stage, euchromatic compartments were completely devoid of gH2AX despite presenting high levels of non-phosphorylated H2AX.
Conclusions: We show that gH2AX distribution ultimately depends on H2AX occupancy, the latter following H3 occupancy and, thus, nucleosome pattern. Both H2AX and H3 levels were higher in actively transcribed compartments. However, gH2AX levels were remarkably low over the body of actively transcribed genes suggesting that transcription levels antagonize gH2AX spreading. Moreover, repair processes did not take place uniformly across the genome; rather, DNA repair was affected by genomic location and transcriptional activity. We propose that higher H2AX density in euchromaticcompartments results in high relative gH2AXconcentration soon after the activation of DDR, thus favoring the recruitment of the DNA repair machinery to those compartments. When the damage is repaired and gH2AX is removed, its residual fraction is retained in the heterochromatic compartments which are then targeted and repaired at later times.
Zürich, 22. März 1937 - im ersten Stock des renommierten Herrenausstatters "London House" probiert Thomas Mann gerade einen neuen Anzug an, als ihn ein Verkäufer informiert, dass im Erdgeschoss Gerhart Hauptmann eingetroffen sei. "Möchten Sie ihn sehen?" Nach kurzem Zögern lehnt Thomas Mann ab - mit den Worten: "Ach, da wollen wir vielleicht doch andere Zeiten abwarten." Replik des Verkäufers: "Genau das hat Herr Hauptmann auch gesagt." Die Zürcher Nicht-Begegnung der beiden Nobelpreisträger ist in verschiedener Hinsicht bemerkenswert. Schließlich handelte es sich nicht nur um die international bekanntesten deutschen Schriftsteller, sondern auch um alte Bekannte. Und jeder von beiden hatte dem anderen manches zu verdanken. Warum also wollten die beiden einander nicht begegnen?
Um die literaturgeschichtliche Bedeutung der Situation im Zürcher Herrengeschäft einschätzen zu können, muss man die gesamte Beziehung zwischen beiden in den Blick fassen. Sie könnte wechselvoller kaum sein. Nach dreißig Jahren kollegialer, phasenweise nahezu freundschaftlicher Verbundenheit brach der Kontakt abrupt ab und wurde bis zu Hauptmanns Tod 1946 nicht mehr aufgenommen. Nach dem Ableben des älteren Kollegen ändert sich Thomas Manns Sicht auf Gerhart Hauptmann jedoch wieder. Und – soviel vorweg – dabei spielten Jubiläumsgeburtstage stets eine wichtige Rolle. Ich gehe zunächst auf die Phase der engen Bekanntschaft ein; im zweiten Teil dann auf die Umstände des Abbruchs der Beziehungen. Dabei soll vor allem der letzte Kontaktversuch genauer analysiert werden. Ein resümierender Blick auf die dritte Phase steht am Ende dieser Überlegungen. ...