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Aus dem Dogger Norddeutschlands und des nordwestlichen Polens sowie aus Dogger-Geschieben werden 1 Art der Neritimorpha und 30 Arten der Caenogastropoda beschrieben. Neu sind 7 Arten. 14 Arten werden bereits beschriebenen Arten zugeordnet und 10 unter offener Nomenklatur beschrieben. Neu sind die Gattung Bicorempterus (Aporrhaidae) und die Familien Naricopsinidae, Tripartellidae und Maturifusidae. Die beschriebenen Caenogastropoden zeigen mehr Gemeinsamkeiten zu bisher aus dem Dogger Mittel- und Westeuropas bekannt gemachten Faunen als es bei den Archaeogastropoda und den Heterostropha der Fall war. Die Gleichsetzung der hier vorgestellten Arten mit aus der Literatur bekannten ist oftmals problematisch. Taxonomisch relevante Details besonders der Frühontogenese wurden bisher kaum beschrieben. Auch Fragen der innerartlichen Variation wurden nur gelegentlich angesprochen. Vatopsis antiquus n. sp. ist der älteste genauer bekannte Vertreter der Cerithiopsoidea. Pictavia und Oonia konnten als Vertreter der Ampullospiridae erkannt werden (Ausbildung des Protoconchs). Naricopsina repräsentiert eine Gruppe, die möglicherweise zu den echten Naticidae führte. Einige Gattungen der Aporrhaidae können genauer gefaßt werden. Maturifusus ist der älteste sichere Vertreter der höheren Caenogastropoda (Neomesogastropoda).
The Orchis simia is a rare orchid in Vendée (France). Historical data and the amount of books published about it are mentioned here. A new find on the limestone formation of Chantonnay has been added to the present distribution of species.
Während "Der blaue Himmel" (1994) in der traditionellen Form des Imperfekt, der raunenden Beschwörung der Vergangenheit, erzählt wird, erscheint "Die graue Erde" (1999), als sei sie eine Zeitstufe weiter, in der Gegenwart. Tatsächlich hat sich das am Ende des Blauen Himmels bockende Kind weiterentwickelt zu einem Neunjährigen; es ist jetzt ein Schamanenkind mit ungeahnten Kräften und Fähigkeiten. Der frühere Roman, der "Meiner Großmutter – der wärmenden Sonne am Anfang meines Lebens" gewidmet ist, gipfelt in der Verfluchung eben des blauen Himmels, "Gök deeri", der ohnmächtigist angesichts des an Gift elend zu Grunde gehenden Hundes Arsylang. Für den Jungen sind Traum und Wirklichkeit noch kaum trennbar. Auch der Schüler hat damit noch Mühe, doch nimmt dieTrennschärfe zu. "Die graue Erde" setzt die Lebensgeschichte fort. Es ist nicht Autobiografie, sondern es sind folgerichtig Romane, deren poetologische Differenz eigene Einheiten bildet, abgeschlossene Werke, die zu ihrem Verstehen ein eigenes Innenleben entfalten. Und dieser Roman ist nun nicht der Großmutter, sondern dem Bruder gewidmet: "Für Dshokonaj, meinen Bruder und Lehrer, der wohl gehen musste, damit ich blieb." Mit seinem Ende schließt auch der Roman. Es sind Lebensstationen einer Nomadensaga, die allerdings über das Aufeinanderstoßen verschiedener Kulturen hinaus zugleich die Prallzone einer gewaltigen Umstrukturierung abzubilden verspricht, diesen "Schwanengesang" des gehenden, nicht untergehenden, aber sich verändernden Volkes. Soweit die Dichter und Sänger solche Umbrüche reflektieren und gestalten, so weit ist auch Galsan Tschinag der Sänger der in die Moderne hineinwachsenden Tuwa – auch wenn das so in den beiden ersten damit befassten Romanen nur erst in Ansätzen sichtbar wird.
After 1985, the otter (Lutra lutra) was not found any more on the Sèvre Nantaise (France). From 1997, a careful exploration revealed presence signs of its presence showing the coming back of this mammal.
Chunk parsing has focused on the recognition of partial constituent structures at the level of individual chunks. Little attention has been paid to the question of how such partial analyses can be combined into larger structures for complete utterances. Such larger structures are not only desirable for a deeper syntactic analysis. They also constitute a necessary prerequisite for assigning function-argument structure. The present paper offers a similaritybased algorithm for assigning functional labels such as subject, object, head, complement, etc. to complete syntactic structures on the basis of prechunked input. The evaluation of the algorithm has concentrated on measuring the quality of functional labels. It was performed on a German and an English treebank using two different annotation schemes at the level of function argument structure. The results of 89.73% correct functional labels for German and 90.40%for English validate the general approach.
Chunk parsing has focused on the recognition of partial constituent structures at the level of individual chunks. Little attention has been paid to the question of how such partial analyses can be combined into larger structures for complete utterances. The TüSBL parser extends current chunk parsing techniques by a tree-construction component that extends partial chunk parses to complete tree structures including recursive phrase structure as well as function-argument structure. TüSBLs tree construction algorithm relies on techniques from memory-based learning that allow similarity-based classification of a given input structure relative to a pre-stored set of tree instances from a fully annotated treebank. A quantitative evaluation of TüSBL has been conducted using a semi-automatically constructed treebank of German that consists of appr. 67,000 fully annotated sentences. The basic PARSEVAL measures were used although they were developed for parsers that have as their main goal a complete analysis that spans the entire input.This runs counter to the basic philosophy underlying TüSBL, which has as its main goal robustness of partially analyzed structures.
Maschinelles Lernen wird häufig zur effzienten Annotation großer Datenmengen eingesetzt. Die Forschung zu maschinellen Lernverfahren beschränkt sich i.a. darauf unterschiedliche Lernverfahren zu vergelichen oder die optimale größe der Trainingsdaten zu bestimmen. Bisher wurde jedoch nicht untersucht, in wie weit sich linguistisches Wissen bei der Aufgabendefinition positiv auswirken kann. Dies soll hier anhand des Lernens von Base-Nominalphrasen mit drei unterschiedlichen Definitionen untersucht werden. Die Definitionen unterscheiden sich im Grad der linguistisch motivierten Erweiterungen, die zu einer eher praktisch motivierten ersten Definition hinzu kamen. Die Untersuchungen ergaben, dass sich die Anzahl der falsch klasssifizierten Wörter um ein Drittel reduzieren lässt.
O nosso estudo é realizado num bairro periférico da capital da Guiné-Bissau, um pequeno país com cerca de um milhão de habitantes, situado na costa ocidental de África. Nele pretendemos estudar o fenómeno recente de proliferação de escolas populares num dos bairros periféricos da cidade de Bissau. Começamos por caracterizar o Sistema Educativo do país, identificando os principais problemas e estratégias adoptadas cobrindo os sectores oficial e particular. Procedemos à contextualização do estudo, e apresentamos a metodologia do trabalho de campo, realizando uma análise quantitativa e qualitativa. Para além do conhecimento do estado e evolução do sistema educativo na Guiné-Bissau debruçamo-nos sobre duas áreas de investigação: O Desenvolvimento Comunitário com o objectivo de conhecermos a vida do bairro, as suas gentes, actividades, e políticas de desenvolvimento comunitário levadas a cabo pela ONG local e as Escolas Populares do bairro de Quelele que caracterizamos, pretendendo-se perceber as suas dinâmicas, quem são os professores, formação que possuem. Os Centros de Recursos Educativos fazem parte do nosso estudo pretendendo-se conhecer as suas potencialidades, propondo-se estratégias que contribuam para elevar a qualidade do ensino nas escolas populares do bairro, nomeadamente na área de Formação de Professores. Concluimos o nosso estudo indicamos algumas pistas e orientações para um aprofundamento de certas questões consideradas relevantes.
The goals of this exercise are essentially threefold: (1) to rescrutinize, archaeologically, epigraphically and linguistically, the pre-Roman inscriptions of the justly famous Negau A and B helmets, (2) to identify "eastward graphemic drift" in preRoman northern Italy and (3) to reconsider and perhaps identify the origin of the Germanic runes in light of (1) and (2). While moving toward these goals, we cite but a sampling of the burgeoning literature, some of which may not be generally known or easily accessible, in these rapidly expanding venues; see Ellis (1998) for a recent overview in English.
Humboldt hat von früh an in unmißverständlicher Klarheit gesagt, was er wollte. Nämlich die Mannigfaltigkeit, die unabsehbaren Ketten, die ungeheure Verstreutheit, die überwältigende Heterogenität der Naturerscheinungen zu einer qualitativen Totalität, zu einer Idee und zu einem Ganzen zusammenzufassen, das auch noch anschaulich sein soll. Dieses Konzept liegt schon den "Ansichten der Natur" von 1808 zugrunde, ist aber viel älter und geht auf die 90er Jahre zurück. Es hat sich auch im letzten Werk, dem "Kosmos", nicht geändert. Im Konzeptuellen herrscht bei Humboldt eine eigentümliche Entwicklungslosigkeit. Dieser 'Wille zum Ganzen' ist das nunc stans in dem sonst so überaus bewegten Leben Humboldts, in dessen Verlauf er häufig genug die realen Ziele zu ändern gezwungen war, ohne doch seine Grund-Idee aus dem Auge zu verlieren. ...
Raymond Radiguet starb 1923 an Typhus, gerade zwanzigjährig. Er hinterließ zwei furiose Romane, "Le Diable au corps" und "Le bal du Comte d'Orgel", und ein paar Dutzend Gedichte. Jean Cocteau, selbst jugendverliebt und älter werdend, schreibt später im Nachwort zum ersten Roman: "Radiguet verabscheute die Oscar Wildesche Vorstellung von der Jugend. Er wäre so gern alt geworden. Heute wäre er fünfzig. Doch mit seinen unerbittlichen Händen hat der Tod ihn in der Gestalt eines Zwanzigjährigen festgebannt, ein für allemal." ...
Martin Heidegger
(2001)
Wenn wir im folgenden die problematische Persönlichkeitsstruktur Heideggers und deren Äußerung im Werk psychographisch untersuchen, so soll genauso wenig wie bei C. G. Jung und im späteren Beitrag über Axel Springer das Werk pathologisiert werden. Wohl aber soll, wie schon bei Jung, gefragt werden, welche Anteile die Persönlichkeitsstruktur am Werk hat. Das Geniale der Schöpfungen beider ist nicht ohne Hinzuziehung biographischer Faktoren zu erklären.
Erotische Anatomie : Fragmentierung des Körpers als ästhetisches Verfahren in Renaissance und Barock
(2001)
1536 erscheinen die danach vielfach neuaufgelegten und erweiterten "Blasons anatomiques du corps féminin", eine Sammlung von Preisgedichten jeweils auf einzelne "Körperteile". Die Blasons sind zunächst im Anhang zur "Hécatomphile" des LéonBattista Alberti versteckt, bevor sie 1543 auch seperat gedruckt werden. Der Dichterfürst Clément Marot (1496-1541) hatte mit dem Gedicht "Le beau tétin" (Das schöne Brüstchen) das Modell vorgegeben und seine Poetenkollegen brieflich eingeladen, über schöne, sprich: reizende Teile zu schreiben – weibliche, versteht sich. Wir sind mitten im Thema. ...
Wer nach Paris kommt, sollte nicht versäumen, die Stiegen auf das Dach der Kathedrale Notre-Dame zu klettern und dort die steinernen Monstren, Fabeltiere und Dämonen zu besichtigen, durchaus Meisterwerke gotischer Steinmetz-Kunst. Noch immer kann man die Blicke imitieren, die Mitte des 19. Jahrhunderts den Künstler Charles Meryon (1821-1868) zu seinen Radierungen inspirierte: mit ihnen versetzte er die "Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts" (Walter Benjamin) unter die Zeichen eines fremdartigen und unheimlichen Tierkreises, der nicht die Ordnung des Himmels, sondern das nächtliche Gewimmel einer dämonischen Gegenwelt wiedergab. Seltsam genug ragten seit Jahrhunderten die Lamien und Empusen, die Keren und Chimären, die Teufelsfratzen und Basilisken, Drachenköpfe und Kynokephalen über das Häusermeer der Metropole, die sich gerade anschickte, zum Labor der urbanindustriellen Moderne zu werden. Die steinernen Monstren, die oft auch die Westportale besetzt hielten, weil von dort der Angriff der Dämonen zu erwarten war, dienten im Mittelalter als Wächterfiguren, welche den heiligen Raum des Kirchenbaus vor dem Eindringen der satanischen Rotten zu behüten hatten. ...
Lara Croft : Modell, Medium, Cyberheldin ; das virtuelle Geschlecht und seine metaphysischen Tücken
(2001)
Lara Croft, die Heldin des Computerspiels Tomb Raider, ist in kurzer Zeit zu einem »cultural Icon« geworden. Sie ist Traum-Frau und weibliche Heldin, Pin-up-Girl und »Grrl« in einem. Damit bedient sie männliche ebenso wie weibliche Ermächtigungsphantasien. Doch statt die hierarchische Geschlechterordnung zu unterlaufen, befördert der Kult um Lara Croft einen Prozeß, der als »Medialisierung« der Körper beschrieben werden kann und der die dualistische Geschlechtermetaphysik auf einem höheren Level auferstehen läßt. Welche Bedeutungsverschiebung durchläuft der Begriff des Geschlechtlichen im Zuge seiner Virtualisierung? Die Autorin nähert sich dieser Frage entlang einer Analyse der Entstehungs- und der Wirkungsgeschichte des Phänomens Lara Croft.
In linguistics and the philosophy of language, the mass/count distinction has traditionally been regarded as a bi-partition on the nominal domain, where typical instances are nouns like "beef" (mass) vs."cow" (count). In the present paper, we argue that this partition reveals a system that is based on both syntactic features and conceptual features, and present experimental evidence suggesting that the discrimination of the two kinds of features has a psychological reality.
Zum bürgerlichen Haushalt, weiß man, gehören gute Bücher. Selbstverständlich gehören sie deshalb auch zu dem des Ehepaars Institoris, das in Thomas Manns „Doktor Faustus“ das Exempel bildungsbürgerlichen Niedergangs angibt. Dessen Wohnung, das »Musterbild eines Heims deutschen Kultur-Bürgertums« (440), beschreibt der Roman als bloße Staffage um die politische und psychische Zerrüttung ihrer Bewohner. Die »guten Bücher«, die man bei den Institoris »überall, im Wohn-, Empfangs- und Herrenzimmer, aufgestellt fand« (440), stehen deshalb im Romantext in Anführungszeichen, nicht um sie selbst, sondern um den Bezug ihrer Besitzer zu ihnen als Phrase zu kennzeichnen. »Gut« bedeutet hier den dekorativen Schauwert, so daß auch die Inhaltsangabe auf Möblierung deutet: Es sei »gediegen Bildungsmäßiges« (440). Denkt man an das Bildungsmäßige, das Titel und Motto des Faustus-Romans aufrufen, an Goethes „Faust“ und „Dantes Divina Commedia“, und hält man sich an die »guten Bücher«, die das Lesepublikum dieses Romans aus seiner Vorkriegs-Bürgerlichkeit kennen kann, so ragen zwei Exemplare heraus. Zwei Prachtbände, großformatig die anspruchsvollsten Repräsentationsbedürfnisse befriedigend, zwei bedeutende Werke zu bedeutendem Anlaß neu ediert. Das eine, aus dem Jahr 1932, ist die »100-Jahrausgabe« von Goethes „Faust“, das andere, 1938, eine »Erinnerungsausgabe« von Dantes „Divina Commedia“. (…) Eine »nur aus neun Versen bestehende Anrede des Dichters an sein allegorisches Lied« (219): Es sind ebenso neun Verse von Dante, die Thomas Mann seinem Roman voranstellt. Leverkühns Dante-Vertonung vermittelt so das Motto mit dem Ende des Romans, und alles drei Stellen verbinden sich gegen die zeitgenössisch offiziellen Dante- und Goethe-Monumente zu einem eigenen literarischen Selbstbewußtsein. Es besteht aus der Resignation, ob der mühevolle Sinn verstanden werde, aus dem dagegen behaupteten Vertrauen in den dichterisch-ästhetischen Wert und der daraus gewagten Hoffnung. So erweist sich die »nobilitate«, die das Motto dem Roman zuspricht, als eine gegen das deutschnationale „Faust“- und Dante-Prestige mit eigenem, alternativem Dante- und Goethe-Bezug artikulierte Selbstbehauptung.
The Genet is a little carnivore whose status is not very well-known in Vendée (France). The methods for a county survey about these carnivores are set out in order to get information about its presence. The results will make it possible to map out an atlas showing where it is located and where it lives.
(...) [J]eder Theorieentwurf über die Literatur oder das Literarische überhaupt lebt von seiner Beziehbarkeit auf konkrete Exempla. Deren Auswahl ist nicht ist nicht beliebig. Die Beispiele, d.h. ausgewählte literarische Werke sind nicht nur der Anwendungsfall und Prüfstein einer Theorie, sondern zugleich auch deren Voraussetzung, der Stoff für eine Vorstellung von Literatur, die sich zu einer wissenschaftlichen Theorie abstrahieren kann. Erst kommt die Literatur und dann deren Theorie. Das ist trivial. Nicht trivial ist die Konsequenz, daß jede auch auf das Allgemeinste zielende Literaturtheorie auf einer Vorauswahl beruht, woran man sich zum Verständnis der Sache orientiert. Zwischen einer Theorie und ihren Beispielen besteht – ausdrücklich oder stillschweigend – eine prinzipielle Solidarität.
The Revue des Sciences naturelles de l’Ouest was edited in the years 1891-97. Although poorly known, it contains valuable papers on the natural sciences in Western France, particularly in Vendée. After a short presentation, we give here the content tables of this periodical together with a list of public libraries where it can be found.
This article summarizes the observations of Odonatas gathered over the last fifteen years in Vendée. It results from collective research work by more than forty naturalists. A map locating each of the 58 species of Odonatas is given as well.
Plädoyer für eine "moderne Mediävistik", "Rechtfertigung" der Relevanz von mittelalterlicher Geschichte, Selbstreflexion der Geschichtswissenschaft oder gar Bestandsaufnahme des gesamten Faches - was will und was kann der anzuzeigende Band sein? Der Autor selbst, Lehrstuhlinhaber für mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg, schraubt die Ansprüche bewußt herunter, wenn er den Band nicht als Forschungsbericht verstanden wissen will, wenn "keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit" [...] erhoben wird (wer könnte solches leisten?). Die inhaltliche, methodische und institutionelle Situation der derzeitigen mediävistischen Geschichtswissenschaft wird zwar nicht in allen ihren Facetten, wohl aber exemplarisch in ihren wichtigsten Richtungen und Strukturen dargestellt.
Till Eulenspiegel, erzählt das 1515 in Straßburg gedruckte Schwankbuch, kommt nach Marburg an den Hof des Landgrafen von Hessen und gibt sich dort als Maler aus. Seine Mustermappe enthält die Werke anderer Künstler und so verschafft er sich einen ganz besonderen Auftrag: Er soll den Schloßsaal mit einer Ahnengalerie ausmalen, mit dem "Herkumen der Landgrafen von Hessen". Eulenspiegel verlangt 400 Gulden und legt die Hände in den Schoß. Bis zur Vollendung des Gemäldes darf den Saal niemand betreten. Die mit der ersten Rate von 100 Gulden engagierten Gehilfen werden für ihren Müßiggang gut bezahlt und lassen daher den Schwindel nicht auffliegen. Als aber der Landgraf endlich das Werk sehen will, erklärt ihm Eulenspiegel zuvor, nur ein ehelich Geborener könne etwas von dem Bild erkennen. Der Schelm zieht im Saal den Vorhang weg und erläutert mit einem Zeigestab die Ahnenbilder, beginnend mit dem ersten Landgrafen, einem Colonna von Rom, der die Tochter Justinians zur Frau gehabt habe - eine natürlich erfundene Genealogie.
Hans-Georg Soldat rezensiert für NDR 3 / Radio 3 die 1999 im Suhrkamp Verlag erschiene tagebuchartige Essaysammlung "Das erste Jahr. Berliner Aufzeichnungen" von Durs Grünbein. Wieder erweist sich, welch Ausnahme-Autor der jetzt 38 jährige Durs Grünbein ist. Nicht nur, dass die Tagebuchaufzeichnungen in den Ablauf und die Vorgeschichte der deutschen Wiedervereinigung, ihre psychologischen Hemmnisse und spezifischen mentalen Schwierigkeiten, sie haben weit aus mehr zu bieten - literarische Miniaturen, Ausflüge in die Welt der Wissenschaft, Anekdoten aus dem Alltag. Nebenbei vermitteln sie sogar eine Ahnung von dem Werdegang dieses verschlossenen, ernsten Dichters.
Hans-Georg Soldat rezensiert den 2001 bei Volk & Welt erschienen Roman "Kain und Abel in Afrika" von Hans Christoph Buch. Gespenstisch - wie sich das Ackervolk der Hutu gegen die Tutsi, die aristokratischen Hirten, erhob. Hans Christoph Buch hat die Völkermorde in Ruanda und Burundi, jedenfalls den zweiten Teil: die Rache der Tutsi an den Hutus miterlebt. Seine Schilderungen gehören mit zum Eindringlichsten, aber auch Bedrückensten, was darüber veröffentlicht wurde. In einem zweiten Erzählfaden schildert er die Entdeckungsreise des deutschen Arztes Richard Kandt, der sich 1898 aufmachte, die Quelle des Nils zu suchen. Ohne den Zeigefinger zu erheben, kann Buch so Entwicklungslinien aufdecken, Entsprechungen zwischen der feudalen Kultur der Einheimischen in Ruanda und der späteren deutschen Kolonialherrschaft aufzeigen, als deren Repräsentant Richard Kandt auftrat - aber auch die Brüche, die das fragile Gleichgewicht zwischen Tutsi und Hutu zerstörten.
Hans-Georg Soldat rezensiert den 2001 im Salzburger Jung und Jung Verlag erschienen Debütroman Sherko Fatahs: "Im Grenzland". Eine Grenze, die Familien trennt, abgesichert von Minenfeldern. Kindlich-sadistische Grenzbeamte, ein allgegenwärtiger Geheimdienst, Hunger nach den Reichtümern jenseits der Barriere. Doch es handelt sich hier nicht um die innerdeutsche Grenze zu Zeiten der Ost-West-Konfrontation, sondern die zeitgenössische Demarkationslinie zwischen dem Irak und der Türkei - hüben und drüben bewohnt von Kurden, denen der vorausgegangene Golfkrieg unverständlich geblieben ist, ein fernes und fremdes Ereignis, das jedoch auch ihr Leben beeinflusst und aus der gewohnten Bahn wirft.
Hans-Georg Soldat rezensiert die 2001 im Suhrkamp Verlag erschiene Textsammlung "Rückseiten der Herrlichkeit. Texte und Kontexte" von Kurt Drawert. In einer Collage von Gedankenfetzen, nachträglichen Überlegungen, Beobachtungen, Reminiszenzen und Spekulationen verdichtet sich tatsächlich der Eindruck, Zeuge eines unbeschreiblichen Geschehens zu sein. Eine Meisterleistung, die in der neueren deutschen Literatur ziemlich einsam dastehen dürfte.
Hans-Georg Soldat rezensiert für NDR 3 / Radio 3 die erste, von der Journalistin Sabine Zurmühl vorgelegte Biographie der unsteten Schriftstellerin Maxi Wander aus dem Jahr 2001: "Zweifellos: Eine Unmenge Material ist darin verarbeitet, unzählige Gespräche mit Angehörigen, Freunden, Zeitgenossen. Aber sonderbarerweise fügt sich all dies nicht zu einem lebendigen Bild. Mit einer gewissermaßen atemlosen Schreibweise, einer literarisch veredelten Gegenwartsform, wie sie etwa das Fernsehen bevorzugt, versucht Sabine Zurmühl, die Fülle zu bändigen. ... ... All dies ist nichts anderes als eine Krücke, die einer immanenten Verständnislosigkeit aushelfen soll."
Hans-Georg Soldat rezensiert den 2001 im Fischer Verlag erschienen Roman "Hauke Haiens Tod" von Andrea Paluch und Robert Habeck. Ihre todernst gemeinte Adaption des Stormschen "Schimmelreiters" mit dem Titel "Hauke Haiens Tod" ist modisch unterkühlt, hat als Vorbild bessere Tatort-Krimis und schert sich nicht um literarische Bedeutsamkeit.
Als im Jahr 1480 eine stattliche Anzahl von überwiegend bäuerlichen Zeugen zu den Rechtsverhältnissen der Schafweide zu Lautern östlich von Schwäbisch Gmünd befragt wurde, wußten etliche nicht ihr genaues Alter anzugeben. Wann ihr Erinnerungsvermögen einsetzte, datierten sie mit der Nennung allgemein bekannter Ereignisse, die im kollektiven Gedächtnis ihrer Zeitgenossen besonders verankert gewesen sein müssen. Ein Bauer aus Lauterburg gedachte "der vinsternuß und dess grossen sterbens". Ein anderer aus Unterkochen verwies auf den Armagnakeneinfall im Elsaß. Ein Schafknecht erinnerte sich an einen Blitzschlag in den Turm der Schwäbisch Gmünder Johanniskirche. Der alte Bantz von Mögglingen sagte aus, "er sye ee elter dann das mann vor Hochenzollern gelegen sy", und auch Lienhard Protolf bestimmte sein Alter nach diesem Ereignis, der Belagerung der Burg Hohenzollern durch ein Aufgebot der Reichsstädte und Württembergs 1422/1423. An erster Stelle aber steht der etwa dreißig Jahre zurückliegende Städtekrieg von 1449/50, der in den Aussagen von nicht weniger als acht Zeugen erwähnt wird.
Die diachronen Entwicklungspfade zur Interjektion sind bisher kaum Gegenstand der Forschung gewesen. Dies liegt zum Teil an der mangelnden Belegsituation von prototypischerweise auf die Mündlichkeit beschränkten Interjektionen aus älteren Sprachstufen und an der allgemeinen Marginalisierung von Interjektionen in der Linguistik. In diesem Beitrag werden vier Wege zur primären Interjektion dargestellt, wobei besondere Bedeutung der Entwicklung sekundärer (lexikalischer) Interjektionen zu primären (prototypischen) Interjektionen beigemessen wird. Mithilfe verschiedener funktionaler und vor allem formaler Parameter wird dieser komplexe Interjektionalisierungsprozess detailliert dargestellt und in verschiedene Interjektionalisierungsstufen unterteilt. So lässt sich der Interjektionalitätsgrad von Einheiten wie „oje!“ „Mensch!“ „Herrgott!“ und „ach du meine Güte!“ relativ genau bestimmen.
Auto - bil, Reha - rehab, Mikro - mick, Alki - alkis : Kurzwörter im Deutschen und Schwedischen
(2001)
Das Kurzwort wird nach BELLMANN 1980 und KOBLER-TRILL 1994 definiert als eine sowohl graphisch als auch phonisch realisierte gekürzte Form, die aus einem längeren sog. Basislexem (einschließlich eines Wortgruppenlexems) hervorgeht (im Folgenden auch Vollform genannt). Dabei besteht zwischen Kurzwort und Basislexem, die weiterhin nebeneinander bestehen, eine Synonymie-Beziehung, d.h. beide referieren auf das gleiche Objekt (vgl. Limo und Limonade, Kripo und Kriminalpolizei).
The writer mentions the existence of the Ophrys passionis in Loire-Atlantique and in Vendée (France), which are two countries where this Orchid had never be seen before. All the observations so far emphasize the hypothesis that this Orchid is different from the other related Orchids through its ability to adapt to a specific pollinator, Andrena carbonaria.
A first inventory of Yeu island’s Orthoptera (Vendée, France) allow us to list 23 species and 4 species of the allied orders Mantodea, Phasmodea and Dermaptera. A faunistic study was established on each species and a discussion gives an evaluation of the imprint of human activity on insular Orthoptera’s communities.
Tracks and faeces of otter are abundant around the lac du Jaunay (Vendée) but this animal is very fierce and nocturnal. Nevertheless, an otter was observed in very good condition at midday, in June. It was fishing in a small pound near the lake. This note describes the behaviour of this otter.
Observation d’une genette, Genetta genetta (Linné, 1758), sur les rives du lac du Jaunay en Vendée
(2001)
The diurnal observation of a Genet, such as the one made in the bocage of Vendée (France) related here, is exceptional because this small carnivore is said to be so shy and so exclusively nocturnal.
Auch wenn es in der Regel eilt: bevor man ein Kunstwerk erhalten kann, muss man es angemessen zu beschreiben wissen, sonst läuft man Gefahr, grobe Fehler zu begehen. Dies gilt für ein Werk auf Basis "alter" Materialien wie Stein, Holz, Leinwand, Fasern, Bindemittel und Pigmente, dies gilt in nicht geringerem Masse für ein Werk, das moderne Materialien enthält: Kunststoffe, synthetische Farben, Halbleiter und elektromagnetische Felder. Die Definition dessen, was eigentlich das elektronische Kunstwerk ausmacht, führt mitten in die Thematik, was zu berücksichtigen und was zu unternehmen ist, wenn das Werk vom Neuzustand in die Alterungsphase eintritt. ...
MED (Media EDitor) is a program designed to facilitate the transcription of digitized soundfiles into textfiles. It was written by Hans Drexler and Daan Broeder, Max Planck Institute for Psycholinguistics, Nijmegen, The Netherlands. [...] The aim of MED is to facilitate the transcription of sound into text using a single program. It works on the principle of the coexistence and interaction of two basic elements, the waveform display window and the text window. [...] This means that you no longer need to use both a sound editor and a word processor at the same time in order to transcribe digitized speech files. Instead, you can directly type the sound you hear (and see) via MED into the text window. Furthermore, you can directly link sound portions of the waveform display window to text portions of the text window, so that you can easily locate and listen to the original source of your transcription once the links have been set. In this function the waveform display window and the text window virtually interact with each other.
Man wird die Bilder aus "2001 – A Space Odyssey" von Stanley Kubrick erinnern. Dieser Film, 1968 gedreht, also vor der ersten bemannten Mondlandung und vor dem takeoff des Computerzeitalters – dieser Film ist nicht nur eine Inkunabel eines ganzen Filmgenres, sondern er hat unsere Bilder von Weltraum und Computer maßgeblich geprägt. Er vermochte dies auch deswegen, weil Kubrick hier technische Phantasien und religiöse Motive, psychodelische Zeitreisen und metaphysische Sinnsuche, Urgeschichte und Endgeschichte, Angst vor der Technik und Sehnsüchte nach metaphysischer Entgrenzung jenseits von Zeit und Raum in maßstabsetzende Bilder brachte, verbunden mit einem niemals zuvor derart ungeheuren Einsatz von Musik und einer so noch niemals zuvor gesehenen Herabsetzung des Mediums, das seit alters her als die Sphäre des Menschlichen überhaupt angesehen wurde, nämlich die Sprache. Von 141 Minuten Film sind nur 40 Minuten von Dialogen begleitet. Kubrick erweist den Film als dasjenige Medium, in welchem die visuellen Mythen unserer Zeit kreiert werden. ...
Die Funktionen des individuellen wie kollektiven Gedächtnisses sind nicht unmittelbar anschaulich; wir müssen Metaphern zu Hilfe nehmen, um sie beschreiben. Diese Gedächtnismetaphern wechseln im Laufe der Geschichte, wobei medientechnische Innovationen eine maßgebliche Rolle spielen. So hat die Erfindung des Computers dazu geführt, daß sowohl in den Kognitions- als auch in den Kulturwissenschaften das Modell von "Speicherung und Wiedereinschaltung" (storage and retrieval) die Vorstellungen über das menschliche Erinnern dominierte. Doch schon seit längerem können wir beobachten, daß dieses Leitbild durch ein anderes abgelöst wird: Die invarianten Begriffe der Einlagerung und Wiederentnahme weichen den dynamischen ludisch-theatraler Performativität. ...
Giulio Camillo (1480 - 1544) was as well-known in his era as Bill Gates is now. Just like Gates he cherished a vision of a universal Storage and Retrieval System, and just like Microsoft Windows, his ‘Theatre of the Memory’ was, despite constant revision, never completed. Camillo’s legendary Theatre of Memory remained only a fragment, its benefits only an option for the future. When it was finished, the user - so he predicted - would have access to the knowledge of the whole universe. On account of his promising invention, Camillo’s contemporaries called him ‘the divine’. For others, like Erasmus or the Parisian scholars, he was just a ‘quack’, but also this only shows that his reception was as strong as is the case with the computer gurus of our days. Still, Camillo was forgotten immediately after his death. No trace is left of his spectacular databank - except a short treatise which he dictated on his deathbed and which was formulated in the future tense: ‘L’Idea del Theatro’ (1550). ...
L’Ophrys petite araignée, Ophrys araneola Reichenbach 1831, redécouverte de l’espèce en Vendée
(2001)
The Ophrys araneola which had not been seen in Vendée (France) since 1993 was rediscovered in may 1993 among a colony of Ophrys sphegodes. The writer underlines the risks of eventually confusing the two species and mentions the different characteristics of each in order to avoid any confusion.
Harman Dahl's legacy
(2001)
It was midnight on Friday 31, December 1999. Harman Dahl fell off his seat at the sound of all hell letting loose around him. He held on to the bench on which he had dozed off and wobbled onto his feet. His senses returned, even though he was still tipsy, under the influence of alcohol. He had been drinking with colleagues for most of the day. ...
Zur Einführung
(2001)
Dichter lügen. Das hat Platon gesagt, allerdings hat er es erstens nicht ganz so gesagt, und zweitens gibt seine eigene Vorliebe für Gleichnisse und fingierte Fallbeispiele ebenso zu denken wie seine gelegentlichen Rekurse auf Mythen, ganz zu schweigen von der Einkleidung seiner philosophischen Reflexionen in Dialoge, denen man heute ohne Bedenken das Prädikat »literarisch« beilegen würde. Aber er ist in die Geschichte der Poetik eingegangen als der, der gesagt haben soll, daß die Dichter lügen. Hans Blumenberg ist in die Geschichte der Poetik eingegangen als der, der gesagt hat, die gesamte Geschichte des Nachdenkens über Dichtung sei eine Auseinandersetzung mit dem Platonischen Vorwurf, daß die Dichter lögen. Das mag eine Vereinfachung sein, falsch ist es nicht. Der Lügen-Vorwurf sowie die Reaktionen, die Bekräftigungen, Richtigstellungen, Modifikationen und Nichtigkeitserklärungen, die er seit der Antike provoziert hat, waren seitdem Anstoß zum Nachdenken über das, was Literatur ist, und über ihre Beziehung zu dem, was als Wirklichkeit gilt. Die Ausgangsthese und die von ihr provozierten Reaktionen ergeben zusammen ein interessantes Feld von Behauptungen, die einander teilweise widersprechen.
Sie werden, meine Damen und Herren, diese Bilder "2001 – A Space Odyssey" von Stanley Kubrick erinnern. Dieser Film, 1968 gedreht, also noch vor der ersten bemannten Mondlandung und noch vor dem takeoff des Computerzeitalters – dieser Film ist nicht nur eine Inkunabel eines ganzen Filmgenres, sondern er hat unsere Bilder von Weltraum und Computer maßgeblich geprägt. Er vermochte dies auch deswegen, weil Kubrick hier technische Phantasien und religiöse Motive, psychodelische Zeitreisen und metaphysische Sinnsuche, Urgeschichte und Endgeschichte, Angst vor der Technik und Sehnsüchte nach einer Entgrenzung jenseits von Zeit und Raum in maßstabsetzende Bilder brachte, verbunden mit einem niemals zuvor derart ungeheuren Einsatz von Musik und einer so noch niemals zuvor gesehenen Herabsetzung des Mediums, das seit alters her als die Sphäre des Menschlichen überhaupt angesehen wurde, nämlich die Sprache. Von 141 Minuten Film sind nur 40 Minuten von Dialogen begleitet. Kubrick erweist den Film als dasjenige Medium, in welchem die visuellen Mythen unserer Zeit kreiert werden. ...
Seit dem Erscheinen von David Lynchs neuestem Film Mulholland Drive (USA 2001) herrscht wieder einmal Verwirrung in der Filmpublizistik. Vor das offensichtlich "undurchdringliche" Mysterium seiner Filme gestellt, sehen sich Rezensenten in allen Medien gezwungen, sich doch irgendwie eine Besprechung abringen zu müssen; oftmals um die populäre Zugkraft des amerikanischen enfant terrible für die eigenen Zwecke mitnutzen zu können – nahezu immer jedoch mit einem mehr oder weniger offensichtlichen Problem konfrontiert: Was soll und kann man über Filme schreiben, die sich augenscheinlich jedem rationalen (und damit auch beschreibbaren) Zugriff zu entziehen scheinen?
Computer sind allgegenwärtig - auch wenn man sie nicht immer so zu Gesicht bekommt, wie den heimischen PC. In jeder Waschmaschine, in jedem Taschenrechner, in allen Fahrstühlen und Tiefseetauchboten: überall tickt irgendein Quarzherz, dem wir unseren geglückten Tag, einzuhaltende Termine, interessante Texte für Computerzeitschriften und - öfter als man glaubt - auch das eigene Leben anvertrauen. Dass Computer so weit verbreitet sind und darüber hinaus die enigmatischsten aller Maschinen darstellen, hat wohl dazu geführt, dass kein Artefakt nach so kurzer Zeit seiner Entstehung (immerhin ist das Elektronengehirn, wie wir es kennen, nur etwas älter als 50 Jahre) eine solche Anzahl von Mythen, Vorurteilen und Verschwörungstheorien hervorgebracht hat.