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Der Aufsatz "Zwischen Sachlichkeit, Idylle und Propaganda. Der Kulturfilm im Dritten Reich" von Peter Zimmermann beschäftigt sich mit der Nazi-Propaganda in den Filmen des Dritten Reiches. Dabei analysiert er typische Kulturfilme dieser Zeit und stellt die These auf, dass der Kulturfilm des Dritten Reichs vielfältiger, widersprüchlicher und in weiten Teilen weniger propagandistisch gewesen zu sein scheint, als es das kritische Stereotyp wahrhaben möchte.
Wer das Wort ›Anfang‹ verwendet, dem das Grimmsche Wörterbuch schon in der Phase der kürzeren Artikel drei Spalten widmet, sollte mindestens in zweierlei Hinsicht differenzieren: Zum einen hinsichtlich der Frage, ob es um einen räumlichen oder einen zeitlichen Anfang geht, und zum anderen hinsichtlich des semantischen Unterschieds zwischen ›initium‹ und ›principium‹. Den Strukturen unseres Denkens gemäß suchen wir die ›Prinzipien‹ bei den zeitlichen ›Anfängen‹. Daher ist es schwer, beides zu entkoppeln, daher verbirgt sich hinter der Rede von zeitlichen Anfängen vielfach die von Gründen. »Im Anfang war das Wort«: Damit fängt nicht nur das Johannesevangelium an, sondern auch das Grimmsche Wörterbuch. Der Satz in Joh. 1,1 spricht über den Grund aller Gründe, nicht ›nur‹ über die Urgeschichte; bei den Brüdern Grimm ist er mehrdeutig: ein Zitat aus der logozentrischen Tradition und eine Devise für Philologen, bei der es allerdings ebenfalls um das Wort als ›Grund‹ geht, als Grundlage lexikographischer Arbeit nämlich – aber in dieser Eigenschaft ist kein absoluter Grund. Mit der Rede vom ›Anfangen‹ geht es oft um die Denkbarkeit absoluter Anfänge.
Ausgegangen wird von einer Kontinuität struktureller Vorgaben durch die Frühromantik mit erkennbaren Umakzentuierungen Mitte der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts, die im Vormärz experimentell erprobt werden. Die neuere Vormärzforschung tendiert dazu, in Abgrenzung zum späteren poetischen Realismus die Literatur, d.h. keineswegs nur die politisch progressive, durch ihre kühnen literarischen, die Innovationen der Wissenchaften aufgreifenden Experimente zu charakterisieren. Aus dem Gesichtswinkel literarischer Experimmtierfreudigkeit, die Herausforderungen der Modet+rnisierung und Temporalisierung annimmt und zugleich bestreitet, wird eine paradoxale poetologische Grundfigur erkennbar, die für Romantik und Vormärz gleichermaßen gilt, nämlich: sich in den Krisenbrennpunkt der eigenen Zeit hineinzuschreiben, um sich zugleich in ästhetische Distanz zu begeben. Die Ausfaltung dieser paradoxalen poetologischen Grundfigur in Romantik und Vormärz sei in vier Durchgängen problematisiert:
1. Strukturelle Vorgabe: "Führungswechsel der Zeiten"
2 Archivierung und Aktualisierung 'doppelbödiger' Schreibweisen
im Spannungsverhältnis von Poesie und Publizistik
3. Wechselverwiesenheit: Vormärz in der Romantik und Romantik
im Vormärz
4. Die Austreibung des Romantischen im Vormärz
5. Reflexive Gegenwart als zentrale Bezugszeit. Akzentverlagerung von der Romantik zum Vormärz
While both Japanese and English have a grammatic al form denoting the progressive, the two forms (te-iru & be+ing) interact differently with the inherent semantics of the verb to which they attach (Kindaichi, 1950; McClure, 1995; Shirai, 2000). Japanese change of state verbs are incompatible with a progressive interpretation, allowing only a resultative interpretation of V+ te-iru, while a progressive interpretation is preferred for activity predicates. English be+ing denotes a progressive interpretation regardless of the lexical semantics of the verb. The question that arises is how we can account for the fact that change of state verbs like dying can denote a progressive interpretation in English, but not in Japanese. While researchers such as Kageyama (1996) and Ogihara (1998, 1999) propose that the difference lies in the lexical semantics of the verbs themselves, others such as McClure (1995) have argued that the difference lies in the semantics of the grammatical forms, be+ing and te-iru. We present results from an experimental study of Japanese learners’ interpretation of the English progressive which provide support for McClure’s proposal. Results indicate that independent of verb type, learners had significantly more difficulty with the past progressive. We argue that knowledge of L2 semantics-syntax correspondences proceeds not on the basis of L1 lexical semantic knowledge, but on the basis of grammatical forms.
Sperber and Wilson (1996) and Wilson and Sperber (1993) have argued that communication involves two processes, ostension and inference, but they also assume there is a coding-decoding stage of communication and a functional distinction between lexical items and grammatical marking (what they call 'conceptual' vs. 'procedural' information). Sperber and Wilson have accepted a basically Chomskyan view of the innateness of language structure and Universal Grammar.
The current study investigates the relation between aspect and particle verbs in the acquisition of English. Its purpose is to determine whether children associate telicity, as argued in previous studies, or rather perfectivity, which entails completion of a telic situation, with their early particle verb use. The study analyzes naturalistic data of four monolingual children between 1;6 and 3;8 from CHILDES acquiring English as their first language. On the one hand, it finds that children use both –ed and irregular perfective morphology with simplex verbs before particle verbs. They further use imperfective before perfective morphology with particle verbs. These findings suggest that there is no correlation between telic particle verbs and perfective morphology, as would have been predicted on an account which claims that lexical aspect of predicates guides the acquisition of grammatical aspect (Olsen & Weinberg 1999). On the other hand, the study finds that the children’s particle verbs denote telic situations from early on, but not half of them were used to refer to situations that are also completed. This finding questions analyses which claim that, at an initial stage, children will only interpret predicates as telic if they refer to situations that are at the same time completed. Completion information is not necessary for children in order to use particle verbs correctly for telic situations, as would have been predicted on an extended account along the lines of Wagner (2001). As a conclusion, it is suggested that the divergent findings result from a difference in methodology. While restrictions of perfective and imperfective morphology to particular classes of lexical aspect pertain to the production of grammatical aspect morphology, perfective and imperfective viewpoints on situations pertain to the level of interpretation of telic and atelic situations.
„Man kann zu keinem gebildeten Deutschen von Dantes göttlicher Komödie sprechen“, sagt der Romanist Karl Voßler, „ohne ihn an Goethes Faust zu erinnern.“ Und weiter: „Die Zusammenstellung des größten italienischen mit dem größten deutschen Gedicht ist uns seit den Tagen der Romantik zur Gewohnheit geworden und hat ihre Berechtigung: aber nicht so sehr in einer tatsächlichen und quellenmäßig erweisbaren, als in einer inneren und eben darum tieferen Verwandtschaft der beiden Werke.“ (Karl Voßler: Die Göttliche Komödie. 1. Bd. Heidelberg: 1925, S. 1.)
(...) Was den Begriff ‚Weltliteratur’ betrifft, kann die aktuelle Goethe-Philologie indes geltend machen, daß die von Voßler bezeugte monumentale Auslegung weiter von Goethe entfernt ist als das prozessual-kommunikative Verständnis, das die neuere Forschung herausstellt. (...) Im Kompositum ‚Weltgedicht’ sind (...) im Blick auf Goethes Drama beide Singulare unpassend. (...) So wie in diese, Gedicht eine Pluralität von Dichtungen herrscht (...), so ist das Dargestellte nicht mit dem totalisierenden Singular ‚Welt’, sondern besser mit dem Plural zu benennen. Diese Vielfalt auf die Einheit ‚Weltgedicht’ zu bringen ist (...) der Versuch, Goethes „Faust“ Katholizität zuzusprechen. Dieser Versuch ist heute als Wirkungsgeschichte der suggestiven, doch unpassenden Dante-Analogie zu beschreiben und zu beenden.“
Im Juni 2001, wenige Wochen vor der Tagung, die dieser Band dokumentiert, traten im deutschen Fernsehen zwei Frauen auf, deren Zusammentreffen bereits Wochen zuvor von den Medien intensiv vorbereitet und kommentiert worden war. Auf ein »TV-Duell« der besonderen Art hatte man die ZuschauerInnen eingestimmt, die ihr Interesse denn auch durch hohe Einschaltquoten bekundeten. Was machte die Begegnung von Alice Schwarzer und Verona Feldbusch in einer Talkshow zu einem solchen Medienereignis? Was stand in diesem Duell auf dem Spiel, in dem es offensichtlich nicht um die Entscheidung für oder gegen eine Regierung ging wie etwa in dem ebenfalls traditionell als Duell inszenierten amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf oder in den nach diesem Vorbild auch in Deutschland erstmals veranstalteten TV-Duellen zwischen Gerhard Schröder und Edmund Stoiber vor der Bundestagswahl 2002?
Wahrscheinlichkeit
(2003)
Wahrscheinlichkeit: Anschein der Übereinstimmung eines dargestellten Geschehens mit der gewöhnlichen Erfahrung. Expl: Der Begriff läßt sich auf Geschehensdarstellungen aller Art beziehen, also auf literarische (aller Gattungen) ebenso wie auf solche in Bild und Film. Hauptsächlich gebraucht wird er aber für ->Fiktion und hier für die erzählende Literatur und steht dabei zwischen dem ->Phantastischen oder ->Absurden einerseits und dem Verbürgten oder Tatsächlichen andererseits (->Dokumentarliteratur). Eindeutig und ein für alle Mal abgrenzbar ist er jedoch nicht; was für wahrscheinlich gehalten wird, kann je nach historisch-kulturell bedingten Kenntnissen und Ansichten schwanken. Unterscheidbar sind aber zwei Ausrichtungen des Begriffes: Textintern meint er die Widerspruchsfreiheit der Darstellung, textextern ihre Verträglichkeit mit dem verfügbaren Wissen.
"Nichts komischer als eine Theorie des Komischen - wer zu diesen Worten auch nur andeutungsweise mit dem Kopf genickt hat, ist bereits gerichtet", schreibt Robert Gernhardt in Was gibts denn da zu lachen? Ähnliches gilt natürlich auch für eine performative Theorie des Komischen - allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Auf die Feststellung: "Nichts performativer als eine performative Theorie des Komischen", wird man vermutlich vergeblich auf andeutungsweises Kopfnicken warten. Statt dessen verständnisloses Kopfschütteln: Performativ? Muß das sein? Es muß.
Machen wir uns nichts vor. Auch wenn "Event" zum "PR-Wort der letzten Jahre" gekürt worden ist, wenn "Events auf die Besucher wie eine moderne Konsumdroge" wirken, wenn gar vom "Trend zum Event" gesprochen wird, von dem alle Bereiche der Gesellschaft längst so stark erfaßt sind, daß sich ihm nichts und niemand mehr entziehen kann – es bleibt dabei: Wann auch immer davon in Verbindung mit Kultur die Rede ist, da hat man es mit einem bösen Kampfbegriff zu tun. Mit "Eventisierung der Kultur" ist ihr steter Verfall gemeint. Und das Label "Eventkultur" gibt den Zustandsbegriff für eine Gesellschaft, die antrat, mit Kunst und Literatur die höchsten Höhen des Menschenmöglichen zu erreichen, und die nun ihr Bestes, Schönstes und Wahrstes bei einem Schaustellerwettbewerb auf dem Jahrmarkt verhökert. Event, das ist das "zur Sensation hoch inszenierte Nichtereignis, und die größte Kunst im Medienspiel ist das lauteste Krähen". Hier wird, so scheint es, "die Kunst zum bloßen Anlaß für den Konsum (...), zum Alibi", weil sie "in sonderbarer Perversion der alten Horazischen Ästhetik des 'utile cum dulci' und des 'prodesse et delectare', Zucker auf eine Sache streut, die sonst keinem mehr schmeckt." Und das passiert en masse: "Anschwellende Programmhefte, ausufernde Veranstaltungskalender, zunehmender Festivaltourismus, Boom der Multiplex-Kinos, Expo, Millenium Dome – was ist", so fragt sich da der kritische Betrachter mit Blick aufs Literarische, "was ist aus dem Erzählen geworden?" ...
Die Geltungssicherung von Texten durch die eigenhändige Unterschrift, welche einen abwesenden Körper ‚vergegenwärtigt’ in der Spur seiner (seit der Erfindung des Buchdrucks: einzigartigen) Bewegung, die Speicherung von symbolischem wie ökonomischem Kapital in Autographensammlungen (oder Autogrammkarten), Verfahren der konkreten-visuellen Poesie, die Praxis von Tätowierungen: Dies und anderes mehr zehrt noch immer in der einen oder anderen Weise von nicht-repräsentatorischen Dimensionen von Schrift. Zumindest setzt es solche Dimensionen der Unlesbarkeit doch voraus – wie dies auch noch die dumpfen Versuche der Auslöschung von Bedeutung durch Verbrennung von Büchern tun.
In this article we propose that there are two universal properties for phonological stop assibilations, namely (i) assibilations cannot be triggered by /i/ unless they are also triggered by /j/, and (ii) voiced stops cannot undergo assibilations unless voiceless ones do. The article presents typological evidence from assibilations in 45 languages supporting both (i) and (ii). It is argued that assibilations are to be captured in the Optimality Theoretic framework by ranking markedness constraints grounded in perception which penalize sequences like [ti] ahead of a faith constraint which militates against the change from /t/ to some sibilant sound. The occurring language types predicted by (i) and (ii) will be shown to involve permutations of the rankings between several different markedness constraints and the one faith constraint. The article demonstrates that there exist several logically possible assibilation types which are ruled out because they would involve illicit rankings.
The focus of the present paper is on the difference between English and German learners‘ use of perfectivity and imperfectivity. The latter is expressed by means of suffixation (suffix -va-). In contrast, perfectivity is encoded either by suffixation (-nou-) or by prefixation (twenty different prefixes that mostly modify not only aspectual but also lexical properties of the verb).
In the native Czech data set, there is no significant difference between the number of imperfectively and perfectively marked verb forms. In the English data, imperfectively and perfectively marked verb forms are equally represented as well. However, German learners use significantly more perfective forms than English learners and Czech natives. When encoding perfectivity in Czech, German learners prefer to use prefixes to suffixes. Overall, English learners in comparison to German learners encode more perfectives by means of suffixation than prefixation.
These results suggest that German learners of Czech focus on prefixes expressing aspectual and lexical modification of the verb, while English learners rather pay attention to the aspectual opposition between perfective and imperfective. In a more abstract way, the German learner group focuses on the operations carried out on the left side from the verb stem while the English learner group concentrates on the operations performed on the right side qfrom the verb stem.
This sensitivity can be to certain degree motivated by the linguistic devices of the corresponding source languages: English learners of Czech use imperfectives mainly because English has marked fully grammatical form for the expression of imperfective aspect – the progressive -ing form. German learners, on the other hand, pay in Czech more attention to the prefixes, which like in German modify the lexical meaning of the verb. In this manner, Czech prefixes used for perfectivization function similar to the German verbal prefixes (such as ab-, ver-) modifying Aktionsart.
In this paper we focus on the similarities tying together the second segment of an onset cluster and a singleton coda segment. We offer a proposal based on Baertsch (2002) accounting for this similarity and show how it captures a number of observations which have defied previous explanation. In accounting for the similarity of patterning between the second member of an onset and a coda consonant, we propose to augment Prince & Smolensky's (P&S, 1993/2002) Margin Hierarchy so as to distinguish between structural positions that prefer low sonority and those that prefer high sonority. P&S's Margin Hierarchy, which gives preference to segments of low sonority, applies to singleton onsets; this is our M1 hierarchy. Our proposed M2 hierarchy applies both to the second member of an onset and to a singleton coda. The M2 hierarchy differs from the M1 hierarchy in giving preference to consonants of high sonority. Splitting the Margin Hierarchy into the M1 and M2 hierarchies allows us to explain typological, phonotactic, and acquisitional observations that have defied previous explanation. In Section 2 of this paper, we briefly provide background on the links that tie together the second member of an onset and a singleton coda. In Section 3, we review P&S's Margin Hierarchy, showing that it becomes problematic when extended to coda consonants. We then offer our proposal for a split margin hierarchy. Section 4 extends the split margin approach to complex onsets. We then show how it is able to account for various typological, phonotactic, and acquisitional observations. In Section 5, we will conclude the paper by briefly sketching how the split margin approach enables us to analyze syllable contact phenomena without requiring a specific syllable contact constraint (or additional hierarchy) or reference to an external sonority scale.
1. The functionalist’s view: linguistic forms are instruments used to convey meaningful elements. This is the basis of European structuralism. 2. The formalist’s view: linguistic forms are abstract structures which can be filled with meaningful elements. This is the basis of generative grammar. 3. The parasitologist’s view: linguistic forms are vehicles for the reproduction of meaningful elements. This is the view which I advocated twenty years ago in the Festschrift for Werner Winter’s 60th birthday (1985). Here I intend to discuss the evolutionary origin and the physiological nature of the linguistic parasite. My theory of language is wholly consistent with Gerald Edelman’s theory of neuronal group selection.
One of the most important insights of Optimality Theory (Prince & Smolensky 1993) is that phonological processes can be reduced to the interaction between faithfulness and universal markedness principles. In the most constrained version of the theory, all phonological processes should be thus reducible. This hypothesis is tested by alternations that appear to be phonological but in which universal markedness principles appear to play no role. If we are to pursue the claim that all phonological processes depend on the interaction of faithfulness and markedness, then processes that are not dependent on markedness must lie outside phonology. In this paper I will examine a group of such processes, the initial consonant mutations of the Celtic languages, and argue that they belong entirely to the morphology of the languages, not the phonology.
In this paper we provide an account of the historical development of Polish and Russian sibilants. The arguments provided here are of theoretical interest because they show that (i) certain allophonic rules are driven by the need to keep contrasts perceptually distinct, (ii) (unconditioned) sound changes result from needs of perceptual distinctiveness, and (iii) perceptual distinctiveness can be extended to a class of consonants, i.e. the sibilants. The analysis is cast within Dispersion Theory by providing phonetic and typological data supporting the perceptual distinctiveness claims we make.
This paper reviews research on English past-tense acquisition to test the validity of the single mechanism model and the dual mechanism model, focusing on regular-irregular dissociation and semantic bias. Based on the review, it is suggested that in L1 acquisition, both regular and irregular verbs are governed by semantics; that is, early use of past tense forms are restricted to achievement verbs—regular or irregular. In contrast, some L2 acquisition studies show stronger semantic bias for regular past tense forms (e.g., Housen, 2002, Rohde, 1996). It is argued that L1 acquisition of the past-tense morphology can be accounted for more adequately by the single-mechanism model.
The acquisition of spanish perfective aspect : A study on children's production and comprehension
(2003)
This paper presents the acquisition of Spanish perfective aspect in production and comprehension. It argues that, although young children use perfective aspect to talk about completed events, young children have difficulty in assessing perfective meaning from perfective morphology. This paper proposes that in the process of acquiring aspectual meaning, children use local strategies to decode aspectual meaning from form: when analyzing a completed situation, young children depend on certain learnability factors to correctly assess the entailment of completion of the perfective, namely, their ability to determine if the object of the event measures out the event as a whole or not, and their ability to read the agent’s intentions. When those factors are removed from the situation, young children had difficulty determining the entailment of completion of perfective aspect. This study also suggests that the manner in which aspectual information is conveyed in a language, may play a role on the readiness of the acquisition of the semantic morphology of the language (e.g., verb+object vs. verb+affixes). The results of this study indicate that successful performance on the semantics of Spanish perfective aspect develops around the age of 5-6.
Crosslinguistic research on the production of tense morphology in child language has shown that young children use past or perfective forms mainly with telic predicates and present or imperfective forms mainly with atelic predicates. However, this pattern, which has come to be known as the Aspect First Hypothesis, has been challenged in a number of comprehension studies. These studies suggest that children do not rely on aspectual information for their interpretation of tense morphology. The present paper tests the validity of the Aspect First Hypothesis in child Greek by investigating Greek-speaking children’s early comprehension of present, past and future tense morphology as well as the role that lexical aspect plays in the early use of tense morphology. It is suggested that although Greek-speaking children have not yet fully mapped the tense concepts to the correct tense morphology, tense acquisition does not seem to be significantly affected by the aspectual characteristics (i.e. the telicity) of the verb.
Subjekt und Sprache
(2003)
Kritiker der Subjektkonzeption im 20. Jahrhundert argumentieren vorzugsweise zeichen- und sprachtheoretisch. Entsprechend setzen Versuche zur Rehabilitation der Subjektkonzeption vorzugsweise bei Sprachlichem an. Zugleich mit der Frage nach dem Subjekt wird also mittelbar auch die nach der Sprache verhandelt. Die Krise des Subjekts ist zudem selbst ein sprachliches Ereignis. Denn ebenso wie die Selbst(er)findung des Subjekts als ein sprachliches Sich-Entwerfen zu denken ist, vollzieht sich die vermeintliche oder tatsächliche Demontage des Subjektiven im Medium des Wortes. Beide Vorgänge wirken sich auf die Sprache und ihre Benutzer – genauer: auf deren Einstellung zur Sprache – aus; Entwurf und Kritik von Subjektivität haben als sprachliche Ereignisse demnach performativen Charakter. Zwischen der Reflexion über das Subjekt und der über Sprache besteht zudem insofern eine Analogie, als es bezogen auf beide keine Möglichkeit zur Objektivierung und Distanzierung des Reflexionsobjekts gibt.
This paper presents an account of semantics as a system that integrates conceptual representations into language. I define the semantic system as an interface level of the conceptual system CS that translates conceptual representations into a format that is accessible by language. The analysis I put forward does not treat the make up of this level as idiosyncratic, but subsumes it under a unified notion of linguistic interfaces. This allows us to understand core aspects of the linguistic-conceptual interface as an instance of a general pattern underlying the correlation of linguistic and non-linguistic structures. By doing so, the model aims to provide a broader perspective onto the distinction between and interaction of conceptual and linguistic processes and the correlation of semantic and syntactic structures.
Wenn Echo spricht, so tut sie dies in und nach Ovids 'Metamorphosen' tropisch, in einer Rede-Figur der Wiederholung, die die Arbitrarität der Rede vorstellt. Diese artikuliert sich in der Trope, als die das Echo sich zeigt, und sie manifestiert sich in Echo als Figur des Gedächtnisses, als die Echo auf Fama, Ruf und Gerücht, hin auslegbar wurde. Echo und ihre Echos figurieren die Bezogenheit auf, genauer die Abhängigkeit jeder Rede von vorausgehender Rede, von den Reden der anderen, die wieder- und weitergesprochen werden.
Das deutsche und europäische Verbrauchervertragsrecht stehen aktuell für eine Tendenz zur Materialisierung des Schuldrechts, i.e. zur Begrenzung der Privatautonomie zugunsten zwingender Vorgaben des nationalen Privatrechts, die auch kollisionsrechtlich gegen eine parteiautonome Rechtswahl abgesichert werden. Während das in der E-Commerce-Richtlinie verankerte Herkunftslandprinzip nicht nur das Wirtschaftsaufsichtsrecht, sondern auch weite Teile des Zivilrechts den Innovationskräften des Systemwettbewerbs öffnet, scheint sich das Verbrauchervertragsrecht aufgrund seines Schutzzweckes als mit innovationsoffenen Regulierungsmodellen inkompatibel zu erweisen. Ist damit auf dem Gebiet des Verbraucherverträge nicht nur der individuelle Wettbewerb der Vertragsklauseln sowie der Klauselwerke (AGB) innerhalb einer staatlichen Privatrechtsordnung, sondern auch der institutionelle Wettbewerb zwischen den Verbraucherschutzmodellen der verschiedenen staatlichen Privatrechtsordnungen ausgeschlossen, so verbleibt als potentieller Innovationsspeicher nur der Raum der gesellschaftlichen Selbstregulierung jenseits des (staatlichen) Rechts. Vor diesem Hintergrund wird im folgenden untersucht, ob und inwieweit sich aufgrund der spezifischen Charakteristika der Internetkommunikation im Bereich des globalen E-Commerce eine Verdichtung von Phänomenen der privaten Normsetzung und der sozialen Selbstregulierung beobachten lässt, die als Emergenz eines transnationalen Verbrauchervertragsrecht interpretiert werden kann. Zunächst sollen einige Phänomene alternativer Verbraucherschutzmechanismen im globalen ECommerce beleuchtet werden, die als Privatisierung des Verbrauchervertragsrechts interpretiert werden können (B.), um sodann Ansätzen zu einer Konstitutionalisierung des transnationalen Verbrauchervertragsrechts nachzugehen, die auf eine Zivilisierung dieser Privatregimes gerichtet sind (C.). Schließlich wird ein Ausblick auf potentielle Ziele und Methoden einer innovationsoffenen Regulierung des Wettbewerbs transnationaler Verbraucherschutzregimes gegeben, die im Kern auf einen prozeduralen Rechtsverbraucherschutz hinauslaufen (D.).
Der Schriftspracherwerb wird heute – nach der kognitiven Wende und in Folge vor allem angloamerikanischer Untersuchungen – als Denkentwicklung aufgefasst, der in erster Linie durch eine vielfältige Auseinandersetzung mit Sprache und Schrift vorangetrieben wird. Begründet wird dies aus kognitiv-entwicklungspsychologischer sowie aus prozessorientiert-psycholinguistischer Sicht (vgl. Schneider, Brügelmann & Kochan 1995). Aus kognitiventwicklungspsychologischer Perspektive wurde verfolgt, wie sich Kinder – insbesondere ohne Instruktion, d.h. vor Schulbeginn – der Schrift nähern.
Qiang
(2003)
Qiang is spoken in Aba Tibetan and Qiang Autonomous Prefecture in northwest Sichuan Province. China; it belongs to the Qiangic branch of Tibeto-Burman. There are two major Qiang dialects. Northern Qiang (spoken in Heishui County, and the Chibusu district of Mao County; roughly 70,000 speakers) and Southern Qiang (spoken in Li County, Wenchuun County, Mao County, and Songpan County; about 60,000) (Sun 1981a: 177-78), The dialect presented here is the Northern Qiang variety spoken in Ronghong Village, Yadu Township, Chibusu District, Mao County.
This paper argues for a scopal explanation of the readings of the adverb wieder (‘again’). It is the syntactic entity that wieder is related to which determines whether the repetitive or the restitutive reading obtains. If it is adjoined to the minimal verbal domain, it relates to a situation-internal state thus producing a restitutive interpretation, if adjoined to a higher verbal projection, it relates to an eventuality resulting in a repetitive interpretation. Proceeding from the assumption that adverbial adjuncts have base positions which reflect their semantic relations to the rest of the sentence, repetitive wieder is shown to belong to the class of eventuality adverbs that minimally c-command the base positions of all arguments, whereas restitutive wieder has many properties in common with process (manner) adjuncts that minimally c-command the verb in clause-final base position.
Poesie und Prosa der Europa-Idee. Novalis' "Die Christenheit oder Europa" und seine modernen Leser
(2003)
An (...) [Novalis’ ‚Die Christenheit oder Europa’] ist alles problematisch: seine Fassung, sein Titel, seine Gattung und der damit vom Text selbst erhobene und reflektierte Geltungsanspruch, seine Begriffe von Religion und Politik sowie schließlich, und darin liegt ja die Brisanz des Ganzen, das Verhältnis von beiden. ‚Die Christenheit oder Europa’ formuliert auf der Grundlage eines idealisierten mittelalterlichen Katholizismus eine aktuelle europäisch-politische als religiöse Heilserwartung. (...) [Auch ist dieser Text] ist ein Lehrstück dafür, dass literarische Texte nicht von sich aus ohne weiteres, sondern immer in bestimmten Funktionszusammenhängen gegeben und verstehbar sind.
In this artiele I reanalyze sibilant inventories of Slavic languages by taking into consideration acoustic. perceptive and phonological evidence. The main goal of this study is to show that perception is an important factor which determines the shape of sibilant inventories. The improvement of perceptual contrast essentially contributes to creating new sibilant inventories by (i) changing the place of articulation of the existing phonemes (ii) merging sibilants that are perceptually very close or (iii) deleting them.
It has also been shown that the symbol s traditionally used in Slavic linguistics corresponds to two sounds in the IP A system: it stands for a postalveolar sibilant (ʃ) in some Slavic languages, as e.g. Bulagarian, Czech, Slovak, some Serbian and Croatian dialects, whereas in others like Polish, Russian, Lower Sorbian it functions as a retroflex (ʂ). This discrepancy is motivated by the fact that ʃ is not optimal in terms of maintaining sufficient perceptual contrast to other sibilants such as s and ɕ. If ʃ occurs together with s (and sʲ) there is a considerable perceptual distance between them but if it occurs with ɕ in an inventory, the distance is much smaller. Therefore, the strategy most languages follow is the change from a postalveolar to a retroflex sibilant.
Pfeilzeichen sind im Alltag des postmodernen Menschen mindestens ebenso präsent, wie es die Pfeile im Leben unserer jagenden Vorfahren gewesen sein dürften. Sie übernehmen wichtige Funktionen bei der Orientierung im Raum, bei der Bedienung von Geräten und bei der Tradierung von Wissen. Pfeilzeichen finden sich draußen wie drinnen, in gedruckten wie in digitalen Medien, sie sind Bestandteile von Bildern, Texten und mathematischen Formeln und vermitteln in vielfältiger Weise zwischen Text, Bild und Zahl. Im Laufe der Zeit hat sich das Pfeilzeichen zu einer hochflexiblen Zeichenfamilie mit einem breiten Spektrum an Formen, Bedeutungen und Funktionen entwickelt. Diese "semiotische Karriere" des Pfeilzeichens möchten wir im folgenden Abschnitt an ausgewählten Beispielen aus Kunst, Literatur und Alltag nachzeichnen, um uns anschließend der erneuten Ausdifferenzierung des semiotischen Potenzials in den neuen Medien zuzuwenden. Die Pfeilzeichen dienen uns dabei als Beispiel, um drei Thesen über Prozesse semiotischen Wandels zu belegen: 1. Neue Zeichenfunktionen und -bedeutungen bilden sich stets auf der Basis bereits vorhandener Funktionen und Bedeutungen heraus. Dabei werden alte Bedeutungen in den seltensten Fällen ersetzt; vielmehr handelt es sich um Prozesse semiotischer Ausdifferenzierung, bei der "ältere" Funktionen und Bedeutungen mit verändertem Stellenwert erhalten bleiben. 2. Die Ausdifferenzierung erhöht die potenzielle Ambiguität von Zeichen und Zeichenkomplexen, sodass deren Interpretation den Zeichenbenutzern immer mehr abverlangt. Gerade am Beispiel der Pfeilzeichen lässt sich sehr gut zeigen, dass deren Funktion und Bedeutung in hohem Maße kontext- und mediengebunden ist und in neuen Medien oft neu erlernt werden muss. 3. Grundlegend für die semiotische Ausdifferenzierung des Pfeilzeichens ist der Stellenwert des Pfeils in einem komplexen Handlungsrahmen, auf den wir mit dem Ausdruck "Pfeil-Szenario" Bezug nehmen. Darin dient der Pfeil als Geschoss einer Waffe, z. B. eines Pfeil-Bogens, seltener auch einer Armbrust oder eines Blasrohrs. Der Pfeil ist ein Element der gesamten Waffe, die sich aus Pfeilspitze, Schaft, Federn (und Ritze) zusammensetzt.
On the early development of aspect in greek and russian child language, a comparative analysis
(2003)
The category of aspect is grammaticized in both Greek and Russian opposing perfective and imperfective verb forms in all inflectional categories except the nonpast (‘present’). Despite these similarities there are important differences in the way the aspectual systems function in the two languages. While in Greek nearly all verbs oppose a perfective to a given imperfective grammatical form, Russian aspect is more strongly lexicalized with pairs of imperfective and perfective lexemes not only differing aspectually, but also as far as their lexical meanings are concerned. This is especially true of perfective verbs formed by prefixes as compared to their imperfective bases. Thus, in pairs of prefixed and unprefixed dynamic verbs, the derived prefixed (perfective) member has a telic meaning while its unprefixed (imperfective) counterpart is atelic (e.g. sjest’ (PFV) ‘to eat up’ vs. jest’ (IPF) ‘to eat’). Such derived perfective verbs may in turn be “secondarily” imperfectivized by suffixation furnishing the only “true” perfective/imperfective pairs of verbs (e.g. sjest’ (PFV) ‘to eat up’ vs. sjedat’ (IPF) ‘to eat up’ (iterative)). “Secondary” imperfectives do not occur in our child data.
In this pilot study, we will analyze the tense-aspect-mood forms of the 20 most frequent verbs with equivalent meanings occurring in the longitudinal audiotaped data of a Greek and a Russian boy between 2;1 and 2;3 (their entire lexical inventories comprise approx. 100 verbs each).
We adopt a constructivist perspective on the development of aspect in Greek and Russian child language and will show that in spite of a broad inventory of imperfective and perfective verb forms to be found in the speech of both children aspect has not yet developed into a generalized grammatical category, but is strongly dependent on aktionsart (stative/dynamic, telic/atelic) in both languages. While this results in a strong preference for perfective verb forms of telic verbs and of imperfective forms of atelic ones in the speech of the Greek boy, the Russian child tends to use the unmarked members.
It has been previously reported that in languages demonstrating the Root Infinitive (RI) Stage the use of RIs is characterized by two properties: these forms are overwhelmingly eventive and have, in the majority of instances, a modal interpretation. Hoekstra and Hyams (1998, 1999) have proposed a theory stating that these two properties of RIs are co-dependent in that the application of the modal reference restriction limits the use of the aspectual verbal classes to eventive predicates. Furthermore, this theory assumed that the described mutual dependency of these constraints was valid cross-linguistically.
In this paper, we investigate the application of this theory to the case of RIs in Russian, one of the languages exhibiting the RI Stage. Using new longitudinal data from two monolingual Russian-speaking children, we demonstrate that the predictions of Hoekstra and Hyams’ approach are not realized for Russian child speech. While the constraint requiring that Ris have a modal reference does not seem to apply in Russian since the infinitival forms do receive past and present tense interpretation, these predicates are still overwhelmingly eventive and stative predicates appear mostly as finite verbs. Having shown that a theory connecting the application of the two restrictions on RIs does not account for the Russian data, we examine several alternative analyses of Russian RIs. We arrive at a conclusion that an explanation based on the lack of the event variable in stative predicates (Kratzer 1989) necessary for the interpretation of RIs in discourse (Avrutin 1997) succeeds in handling the Russian data presented in this article.
In his book "Fiction and Diction", Gerard Genette bemoans a contradiction between the pretense and the practice of narratological research. Instead of studying all kind of narratives, for Genette, narratological research concentrates de facto on the techniques of fictional narrative. Correspondingly, Genette speaks of a "fictional narratology" in the pejorative sense of a discipline that sets arbitrary limits on its area of study. In his objection, the narratology that literary scholars practice considers fictional narrative to be at least the standard case of any narrative. In other words, what is merely a special case, within a wide field of narratives, is here elevated to narrative par excellence. According to Genette, narratology does not omit the domain of non-fictional narratives from its investigations with any justification, but rather annexes it without addressing its specific elements.
What are possible ways in which this perspective, which Genette criticizes as truncated, can be set right? Can the problem, as outlined, simply be solved by expanding the area of study in narratological research? Or are there not, perhaps, important differences between fictional and nonfictional narratives which seem to encourage narratological research, understood as a fundamental discipline of literary study, under the heading of "fictional narratology"?
In order to come to an answer here, we will first discuss the problem of differentiating between fictional and non-fictional narratives, as well as the possibility of a connection between narrative and fictionality theory. Second, we will expand our considerations to encompass pragmatic and historical aspects of narratives in order to delineate the scope of our proposal.
One aspect of the progress being made is that the focus of attention has widened. Adverbials, though still the heart of the matter, now form part of a much larger set of constituent types subsumed under the general syntactic label of adjunct; while modifier has become the semantic counterpart on the same level of generality. So one of the readings of Modifying Adjuncts stands for the focus on this intersection. Moreover, recent years have seen a number of studies which attest an increasing interest in adjunct issues. There is an impressive number of monographs, e.g. Alexiadou (1997), Laenzlinger (1998), Cinque (1999), Pittner (1999), Ernst (2002), which, by presenting in-depth analyses of the syntax of adjuncts, have sharpened the debate on syntactic theorizing. Serious attempts to gain a broader view on adjuncts are witnessed by several collections, see Alexiadou and Svenonius (2000), Austin, Engelberg and Rauh (in progress); of particular importance are the contributions to vol. 12.1 of the Italian Journal of Linguistics (2000), a special issue on adverbs, the Introductions to which by Corver and Delfitto (2000) and Delfitto (2000) may be seen as the best state-of-the-art article on adverbs and adverbial modification currently on the market. To try and test a fresh view on adjuncts was the leitmotif of the Oslo Conference “Approaching the Grammar of Adjuncts” (Sept 22–25, 1999), which provided the initial forum for the papers contained in this volume and initiated a period of discussion and continuing interaction among the contributors, from which the versions published here have greatly profited. The aim of the Oslo conference, and hence the focus of the present volume, was to encourage syntacticians and semanticists to open their minds to a more integrative approach to adjuncts, thereby paying attention to, and attempting to account for, the various interfaces that the grammar of adjuncts crucially embodies. From this perspective, the present volume is to be conceived of as an interim balance of current trends in modifying the views on adjuncts. In introducing the papers, we will refrain from rephrasing the abstracts, but will instead offer a guided tour through the major problem areas they are tackling. Assessed by thematic convergence and mutual reference, the contributions form four groups, which led us to arrange them into subparts of the book. Our commenting on these is intended (i) to provide a first glance at the contents, (ii) to reveal some of the reasons why adjuncts indeed are, and certainly will remain, a challenging issue, and thereby (iii) to show some facets of what we consider novel and promising approaches.
"'Wenige wissen', [...] daß die Griechen, die ja viele Künste erfunden haben, auch die Erfinder einer Gedächtniskunst sind, die wie ihre anderen Künste an Rom weitergereicht wurde, von wo aus sie dann ihren Weg durch die europäische Geistesgeschichte nahm. In dieser Kunst soll mit Hilfe einer Technik, bei der dem Gedächtnis 'Orte' und 'Bilder' eingeprägt werden, memoriert werden. Sie ist gewöhnlich als Mnemotechnik eingestuft worden.' Wenn von mneme, memoria und deren téchne oder ars gehandelt wird, so gehören zum Kanon der zu lesenden Texte nicht nur Platons Theaitetos und Aristoteles' De Memoria et Reminiscentia, sondern auch die drei lateinischen Rhetoriken aus dem 1. vor- und dem 1. nachchristlichen Jahrhundert, die [...] die Mnemonik tradiert haben werden, die Rhetorica Ad C.Herrenium, Marcus Tullius Ciceros De oratore, Marcus Fabius Quintilians Institutio Oratoria. Diese Schriften überliefern die Mnemonik oder klassische Gedächtniskunst und gaben die Vorlagen für die neuen Ausprägungen der Gedächtniskunst in der Renaissance. [...] Die antike Kunst oder Kunstfertigkeit der memoria prägt ein Gedächtnis, das innen (wie) 'auswendig' ist. Technikgeschichte kommt als Geschichte der antiken techné nicht umhin, auch die der Rhetorik zu sein."
Der Grund für die in "Dr. Katzenbergers Badereise" [...] betonte Konjunktion von "physiologische[n] und anatomische[n] Zwecken" einerseits und den "satirisch[en]" andererseits liegt in Jean Pauls literatischer Anthropologie. Der Arzt ist bei Jean Paul nicht nur ein Fachmann für den Körper, sondern auch für dessen Positionierung im Leib-Seele-Gefüge des Menschen.
Steht ein neues Medium zur Verfügung, kommt es bei denjenigen, die einen Zugang zu diesem Medium haben oder finden, zu einer Umverteilung ihrer eigenen privaten und geschäftlichen Kommunikationen; das neue Medium wird im Rahmen der sich damit bietenden Möglichkeiten – wenn die soziokulturellen Kontexte dies unterstützen – auch genutzt, so dass es zu einer Ausdifferenzierung von Kommunikationsformen und bei längerem Gebrauch zu einer Änderung der Kommunikationsgewohnheiten führen kann. Ein neues Medium verändert in diesem Fall die alten Wertigkeiten der Medien, es entsteht eine Umverteilung der Funktionen und der Mediennutzung. (Vgl. Krotz 1998 und Krotz in diesem Band) Damit ist in der Regel ein gewisser Sprachwandel, sicher aber ein Sprachgebrauchswandel und nicht zuletzt ein Wandel der Spracheinstellungen zu erwarten, wie dies für die E-Mail-Kommunikation der Fall war und ist. Gerade für den Medienwechsel der Textsorte Liebesbrief und die damit etablierte Intermedialität mag gelten, was generell bei einem Medienwechsel beobachtet wird: der Medienwechsel wird von zwei fundamentalen leitenden Prinzipien geprägt, das konservative stilistische Trägheitsprinzip (Bausinger 1972, 81) auf der einen Seite, die medienspezifische Innovation auf der anderen Seite. So lautet die Frage: welche Aspekte des Alten lassen sich in das neue Mediumintegrieren und welche neuen Formen, Funktionen und Textkonstellationen sind zu beobachten? Welche Aspekte des Liebesbriefs werden im Medienwechsel verändert? Ob sich dabei eine weitere bereits für das 20. Jahrhundert konstatierte Tendenz hin zu einer Verstärkung der Mündlichkeit in schriftlichen Texten und ob sich dabei eine weitere Ausdifferenzierung von Textsorten in diesem Spannungsfeld zeigt, soll hier für den Liebesbrief als ein Beispiel einer zwar stark verbreiteten, jedoch noch wenig untersuchten Textsorte geklärt werden. (Vgl. von Polenz 1999, 37ff.) Dazu wird in einem ersten Schritt (Abschnitt 2) der Frage nach der Bestimmung des Liebesbriefs nachgegangen; in Abschnitt 3 wird zu diesem Zweck die dem Liebesbrief eigene Schriftlichkeit beschrieben und in Abschnitt 4 der Schriftlichkeit der E-Mail gegenübergestellt. In Abschnitt 5 und 6 werden zwei neue schriftliche Kommunikationsformen vorgestellt, die als Metamorphosen des Liebesbriefs im Internet entstanden sind.
Mechanisms of contrasting korean velar stops : A catalogue of acoustic and articulatory parameters
(2003)
The Korean stop system exhibits a three-way distinction in velar stops among /g/, /k'/ and /kh/. If the differentiation is regarded as being based on voicing, such a system is rather unusual because even a two-way distinction between a voiced and a voicless unaspirated velar stop gets easily lost in the languages of the world especially in the case of velar stops. One possibility for maintainig this distinction is that supralaryngeal characteristics like articulators' velocity, duration of surrounding vowels or stop closure duration are involved. The aim of the present study is to set up a catalogue of parameters which are involved in the distinction of Korean velar stops in intervocalic position.
Two Korean speakers have been recorded via Electromagnetic Articulography. The word material consisted of VCV-sequences where V is one of the three vowels /a/, /i/ or /u/ and C one of the Korean velars /g/, /k'/ or /kh/. Articulatory and acoustic signals have been analysed It turned out that the distinction is only partly built on laryngeal parameters and that supralaryngeal characteristics differ for the three stops. Another result is that the voicing contrast is not a matter of one parameter, but there is always a set of parameters involved. Furthermore, speakers seem to have a certain freedom in the choice of these parameters.
In this study explanations are sought for the often reported associations in child language between tense/aspect morphology and situation type. The study is done on the basis of adult-adult data, child language and input language to the children. First of all it is shown that the associations are natural, since they are strong in adult-adult English as well. Only in the early stages does child language differ from this distribution, in that the associations are either stronger or different. Input data appear to account to a large extent for these differing patterns. An additional explanation is found in the discourse topics: within the context of talking about the here-and-now, the combinations of morphology and situation type that can be seen as unmarked suffice. In the context of talking about past events and of giving general comments about the world, marked combinations are necessary. It is shown that children in and their parents at the early ages mainly talk about the here-and-now, whereas adults among themselves hardly ever do so. Later, describing past events and commenting on the world becomes more frequent in child language and input, and, as a consequence, marked combinations of tense/aspect morphology and situation types increase in use.
Bereits in Jena wurde [Ludwig] Ettmüller publizistisch auf dem Gebiet der älteren deutschen Sprache und Literatur (...) tätig. (...) 1831 erfolgten dann Promotion und Habilitation sowie vier Semester Lehrtätigkeit als Privatdozent bis zum Sommersemester 1833. In diesem Jahr wurde Ettmüller, nachdem Wilhelm Wackernagel dasselbe Angebot zugunsten einer Ausstellung in Basel abgelehnt hatte, zum Professor für Deutsch am Züricher Gymnasium ernannt (...) Ettmüller gehört, trotz unbestreitbarer Verdienste, nicht zu den Großen des Faches, und das Folgende soll alles weniger sein als der Versuch einer Ehrenrettung.
Die folgende Untersuchung zielt auf die Poetologie, wie und mit welcher Wirkung die verschiedenen Männerrollen entworfen sind, ohne daß (…) [Volker Mertens berücksichtigt], welche soziologischen oder psychohistorischen Aufschlüsse man aus der Analyse der Rollenfiguration gewinnen kann. Das schließt andere Dimensionen natürlich nicht aus, die sich eher aus der Juxtaposition von Männer- und Frauenrollen im Hinblick auf die Affirmation und Didaktisierung von Genderrollen ergeben können. Ergebnis der Untersuchung soll ein differenziertes Verständnis dieses narrativen Mittels in beiden Texten und der Konsequenzen dieses Verständnisses vor allem in Bezug auf die kommunikativen Intentionen des Autors sein (…). Der Beitrag soll darüber hinaus die grundsätzliche Validität des Ansatzes erweisen und damit die Möglichkeit der Übertragung auf andere Texte eröffnen.
Es ist üblich, die drei Autoren Marie von Ebner-Eschenbach, Ferdinand von Saat und Jakob Julius David, die (ähnlich wie der Jubilar) mit dem mährischen Land verbunden sind, zusammen zu denken und zu behandeln; man spricht gelegentlich sogar vom "mährischen literarischen Triumvirat". Für die Olmützer "Arbeitsstelle für mährische deutschsprachige Literatur" sind die drei genannten Dichter die "Vorzeigeautoren", deren anerkannt großes Werk dem tatsächlichen - oder nur virtuellen - Ansturm der Anzweiflungen der Methoden und des Sinnes der Regionalforschung standhält, wenn aus dem Lager der "großen", der "Weltliteratur"-Geschichte gefragt wird: Ist die Gefahr nicht zu groß, mit dem Objekt und den Methoden der Regionalforschung immer bloß auf Mittelmäßiges, Geringes, künslerisch Schwaches zu stoßen, sich im Fahrwasser der Trivialität, der bloßen Gebrauchsliteratur zu bewegen?
Im Rahmen der Diskussion des globalen bzw. regionalen Klimawandels sind, neben Extremereignissen, Langfristtrends von besonderem Interesse. Doch erfordert die ausgeprägte Klimavariabilität in Zeit und Raum spezielle regionale Detailuntersuchungen. Daher wird hier eine solche Analyse für Deutschland und die Klimaelemente bodennahe Lufttemperatur sowie Niederschlag vorgestellt, mit besonderem Blick auf die jahreszeitlichen/monatlichen Besonderheiten der Trends in ausgewählten Zeitintervallen zwischen 1891 und 2000. Am auffälligsten ist dabei die sich verstärkende winterliche Temperatur- und Niederschlagszunahme, während im Sommer, unter ebenfalls Erwärmung, eine Trendwende von abnehmendem zu in den letzten Dekaden zunehmendem Niederschlag eingetreten ist.
Eine Untersuchung der Rezeption der Opera comique in Italien mag auf den ersten Blick wenig ertragreich erscheinen. Während ihre Werke im übrigen Europa die Bühnen beherrschten, konnten sie sich hier nie recht im Repertoire etablieren. Wiederholt wurden Versuche unternommen, dies zu ändern; belegt sind immer wieder Vorstellungsserien einzelner Werke, in der Regel mit Rezitativen und in italienischer Übersetzung. Kurzzeitig gab es sogar lokale Aufführungstraditionen, aber von einer auch nur annähernd flächendeckenden Verbreitung konnte nicht die Rede sein. Eines von vielen gescheiterten Experimenten war das Gastspiel einer französischen Theatertruppe im Teatro dAngennes in Turin - wo eine Tradition französisch- sprachigen Theaters bestand - im Frühjahr 1858, wobei Operas comiques in Originalsprache und mit gesprochenen Dialogen gespielt wurden. Wegen wirtschaftlicher Erfolglosigkeit fand das Unternehmen ein vorzeitiges Ende.
Das Wunschkind ist ein tränentreibendes Buch, das das in der christlichen Passionsgeschichte über die Jahrhunderte gesammelte Pathos einsetzt. Der Plot, den es nutzt und besetzt, ist der Opfertod des christlichen Erlösers, erzählt aus der Perspektive der Pathosträgerin: Stabat Mater. Nur ist es bei Seidel nicht der himmlische Vater und die Verheißung des himmlischen Vaterlandes, sondern die Mutter, die das Opfer des Sohnes aus purer Mütterlichkeit bringt. Über die Mutter wird die Leidensgeschichte ins Nationale wendbar. Der treffend benannte Sohn Christoph verkörpert ganz das national vereinte Deutschland, denn in ihm mischen sich Rheinland und Preußen, preußischer Protestantismus und rheinischer Katholizismus. "Christophs Leben und Sterben für Deutschland" hätte der Roman auch betitelt sein können. Für dieses Opfer müssen Mütter ihre Söhne als "Priesterinnen" bereit machen, indem sie sie gegen die Verlockungen der "Schauspielerinnen" immunisieren.
Anderthalb Jahre nach den Terroranschlägen von New York und Washington muss sich eine Analyse der US-Außenpolitik nach dem 11. September dagegen wappnen, im Zustand einer wenig aussagekräftigen und schon bald überholten Momentaufnahme zu verharren. Dieses Schicksal würde ihr dann drohen, wenn sie ihren Blick auf jene Begebenheiten verengte, die sich in diesem schmalen Zeitfenster zugetragen haben. Vor diesem Hintergrund wird sich der folgende Beitrag nicht darauf beschränken, eine Bestandsaufnahme der amerikanischen Balkanpolitik nach dem 11. September vorzunehmen. Vielmehr soll diese mit einer breit angelegten Rückschau kontrastiert werden, um daraus in der Summe eine informierte Prognose über die zukünftige Südosteuropapolitik der USA ableiten zu können. Die zentrale erkenntnisleitende Frage wird dabei lauten: Stellen die Terroranschläge von New York und Washington mit Blick auf die (zukünftige) amerikanische Balkanpolitik eine Zäsur dar? Da die US-Truppenpräsenz in der Region gemäß der Formel "commitments create interests" als ein zuverlässiges Thermometer für das Balkanengagement der Vereinigten Staaten anzusehen ist, wird ihr im Folgenden besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die erkenntnisleitende Frage ließe sich somit auch konkreter formulieren: Ist nach dem 11. September ein (unilateraler) militärischer Rückzug der USA aus der Region zu erwarten? Dieser Frage wird in vier Schritten nachgegangen.
Goethe/Schiller und die "nivellirenden Naturen" : literarische Diskurse im "klassischen Weimar"
(2003)
Bei diesem Blick auf literarische Diskurse im klassischen Weimar kommen zwei Ebenen ins Spiel, die sich gegenseitig beeinflussen und bedingen und von denen mal mehr die eine, mal die andere in den Vordergrund tritt: Die eine ist die praktisch-literarische und die andere die theoretisch-ästhetische. Sind es zum einen unterschiedliche Strategien der Literaturpublikation und -kommunikation, so zum anderen die literarisch-ästhetischen Reflexionen, die als unterschiedliche Grundelemente diese Strategien bestimmen.
Ziemlich pregnant finden sich in [...] Zeugnissen [wie Goethe in einem Brief an Schiller, 1797 und den 1798 entstanden Versen Goethes zum "Vorspiel auf dem Theater"], die um ein vielfaches vermehrt werden könnten und auch noch um einige ergänzt werden sollen, Positionen, die ich in zwei Ausgangsthesen zusamenfassen möchte: 1. Goethes intensive Beschäftigung und oft kritische Auseinandersetzung mit dem Journalwesen, das er stets auch in das Ensemble anderer wissenschaftlich-kultureller Kommunikationsformen (Compendium, Almanach usw.) stellte. 2. Seine Bereitschaft, dennoch differenziert, ja sensibel mit dieser offensichtlich besonders wichtigen Publikationsgattung umzugehen, also sein produktiver Ansatz, der zu beweisen wäre. Eine operative Publikationsgattung steht vor uns, mit der Goethe als "Autor-Produzent" oder "Leser-Rezipient" ständig zu tun hatte. Sie war ein markanter Teil jener gesellschaftlich-literarischen Kommunikationsverhältnisse, die mit dem zeitgenössischen "Publicums"-Begriff und den modernen Begriffen "Literarischer Markt" und "Literaturverhältnisse" erfaßt werden. Diese Verhältnisse wirkten zu Lebzeiten Goethes in außerordentlich dynamischer Weise und erfuhren revolutionierende Veränderungen und Entwicklungen. Entgehen konnte man ihnen zu keiner Zeit.
Glide formation, a process whereby an underlying high front vowel is realized as a palatal glide, is shown to occur only in unstressed prevocalic position in German, and to be blocked by specific surface restrictions such as *ji and *ʁj. Traditional descriptions of glide formation (including derivational as well as Optimality theoretic approaches) refer to the syllable in order to capture its conditions. The present study illustrates that glide formation (plus the distribution of long and short tense /i/) in German can better be captured in a Functional Phonology account (Boersma 1998) which makes reference to stress instead of the syllable and thus overcomes problems of former approaches.
In many languages, clauses can be subordinated by means of case markers. For Bodic languages, a branch of Sino-Tibetan, Genetti (1986) has shown that the meaning of case markers on clauses is in most instances a natural extension of their function on nouns. A dative, for example, which marks a referential goal with a noun, signals a situational goal, i.e., a purpose, when used on a clause. Among the case markers recruited for subordination, we not only get relatively concrete cases like datives, comitatives and various types of locatives, but also core argument relators such as ergatives and accusatives. In this paper, I focus on ergative markers in one subgroup of Bodic, viz. in Kiranti languages spoken in Eastern Nepal, especially in Belhare.
Focus marking in Kikuyu
(2003)
In Kikuyu, a Bantu language spoken in Kenya, focus is marked systematically by means of word order. In this study, the different possibilities for marking focus in question answer sequences are presented. After an overview of the discussions of the phenomenon in the literature, a syntactic account for focus constructions with the particle ne is proposed. This account is based on original data that was gathered with a native speaker. In addition, new data on focusing different parts of the sentence, e.g. the VP, the entire sentence, or the truth-value, are presented. The aim of this study thus is to broaden the descriptive basis for focus constructions in Kikuyu and to provide a theoretical contribution to their analysis in the framework of generative grammar.
Evidentiality in Qiang
(2003)
The Qiang language is spoken by about 70,000 (out of 200,000) Qiang people, plus 50,000 people classified as Tibetan by the Chinese government. Most Qiang speakers live in Aba Tibetan and Qiang Autonomous Prefecture on the eastern edge of the Tibetan plateau in the mountainous northwest part of Sichuan Province, China. The Qiang language is a member of the Qiangic branch of the Tibeto-Burman family of the Sino-Tibetan stock. Within Tibeto-Burman, a number oflanguages show evidence of evidential systems, but these systems cannot be reconstructed to any great time depth. The data used in this chapter is from Ranghang Village, Chibusu District, Mao County in Aba Prefecture.
The article offers evidence that there are two variants of adverbial modification that differ with respect to the way in which a modifier is linked to the verbs eventuality argument. So-called event-external modifiers relate to the full eventuality, whereas event-internal modifiers relate to some integral part of it. The choice between external and internal modification is shown to be dependent on the modifiers syntactic base position. Event-external modifiers are base-generated at the VP periphery, whereas event-internal modifiers are base-generated at the V periphery. These observations are accounted for by a refined version of the standard Davidsonian approach to adverbial modification according to which modification is mediated by a free variable. In the case of external modification, the grammar takes responsibility for identifying the free variable with the verbs eventuality argument, whereas in the case of internal modification, a value for the free variable is determined by the conceptual system on the basis of contextually salient world knowledge. For the intriguing problem that certain locative modifiers occasionally seem to have nonlocative (instrumental, positional, or manner) readings, the advocated approach can provide a rather simple solution.
Recorded by Randy J. LaPolla from Mr. Chen Yonglin of Qugu Village, Chibusu District, Mao County, Aba Tibetan and Qiang Autonomous Prefecture, Sichuan Province, China.
Note on the transcription: The recording here is phonetic rather than phonemic, and so, for example, glottal stops are recorded, even though they are not phonemic.
Two main types of sentences are traditionally distinguished in the context of semantic theories of questions and answers: declarative sentences, corresponding to statements, and interrogative sentences, corresponding to questions. The interrogative forms can be further subdivided into dialectical ones (yes-no-questions) and non-dialectical ones (constituent questions). These distinctions are made for both root and embedded sentences. The predicates that select sentential complements fall into three classes: predicates that license only declaratives, those that allow only for interrogatives, and those that embed both types of sentences. In this connection, verbs of doubt are interesting in that they allow for declaratives as well as dialectical interrogatives, while non-dialectical interrogatives do not seem to be appropriate complements.
In what follows, our main concern will be with the German verb of doubt zweifeln and its possible sentential complements. Speaker intuitions as to which constructions are grammatical or acceptable vary, particularily with respect to rare expressions like zweifeln. Therefore, interviews and corpus analysis were applied as a means to acquire reliable linguistic data. These as well as data from historical sources and from some languages other than German (esp. English and Italian) are presented and analysed. In the last section, based on the notion of ‘subjective probability’, an attempt is made at explaining the observations.
This paper reports results from a series of experiments that investigated whether semantic and/or syntactic complexity influences young Dutch children’s production of past tense forms. The constructions used in the three experiments were (i) simple sentences (the Simple Sentence Experiment), (ii) complex sentences with CP complements (the Complement Clause Experiment) and (iii) complex sentences with relative clauses (the Relative Clause Experiment). The stimuli involved both atelic and telic predicates. The goal of this paper is to address the following questions.
Q1. Does semantic complexity regarding temporal anchoring influence the types of errors that children make in the experiments? For example, do children make certain types of errors when a past tense has to be anchored to the Utterance Time (UT), as compared to when it has to be anchored to the matrix topic time (TT)?
Q2. Do different syntactic positions influence children’s performance on past-tense production? Do children perform better in the Simple Sentence Experiment compared to complex sentences involving two finite clauses (the Complement Clause Experiment and the Relative Clause Experiment)? In complex sentence trials, do children perform differently when the CPs are complements vs. when the CPs are adjunct clauses? (Lebeaux 1990, 2000)
Q3. Do Dutch children make more errors with certain types of predicate (such as atelic predicates)? Alternatively, do children produce a certain type of error with a certain type of predicates (such as producing a perfect aspect with punctual predicates)? Bronckart and Sinclair (1973), for example, found that until the age of 6, French children showed a tendency to use passé composé with perfective events and simple present with imperfective events; we will investigate whether or not the equivalent of this is observed in Dutch.
Schon bei seiner Einführung in die wissenschaftliche Literatur meinte der Begriff Déjà vu anderes als er besagt. Die beiden Primärquellen, auf die sich Ludovic Dugas in seinem terminologisch grundlegenden Artikel von 1894 bezog, verwenden bezeichnenderweise auch gar nicht diesen Ausdruck, sondern einen allgemeineren ...
Dulong
(2003)
Dulong [...] is a Tibeto-Burman language spoken in China, closely related to the Rawang language of Myanmar (Burma). The Dulong speakers mainly live in Gongshan Dulong and Nu Autonomous County in Yunnan, China, and belong to either what is known as the Dulong nationality (pop. 5816 according to the 1990 census), or to one part (roughly 6000 people) of the Nu nationality (those who live along the upper reaches of the Nu River). The exonym 'Dulong' (or 'Taron', or 'Trung') was given to this nationality because they mostly live in the valley of the Dulong (Taron/Trung) River. In the past, the Dulong River was known as the Kiu (Qiu) river, and the Dulong people were known as the Kiu (Qiu), Kiutze (Qiuzi), Kiupa, or Kiao. Dulong is usually talked about as having four dialects, based on areas where it is spoken: First Township, Third Township, Fourth Township, and Nujiang. In this chapter, we will be using data of the First Township dialect spoken in Gongshan county.
Als 1789 der gerade berühmt gewordene Philosoph Johann Gottlieb Fichte über den Sprachgebrauch "Empfindung" nachdachte, prägte er das treffende Wort "in - sich - Findung". Man hat einmal die Vermutung geäußert, diese "in sich Findung", diese "Reise ins Innere" sei als Pendant und "Äquivalent der Erschließung neuer Welten im Zeitalter der Entdeckungen" zu werten. In der Tat ist die Empfindungsfähigkeit, die "sensibilité", die von der Empfindsamkeit zu unterscheiden ist, keineswegs, wie man früher glaubte, erst eine Begleiterscheinung des sich emanzipierenden Bürgertums, sondern viel früher einsetzend ein Begleitphänomen der schon in der frühen Neuzeit einsetzenden Modernisierungsphänomene.
This article is a contribution to historical dialogue analysis, a field of research which has gained momentum in recent years (Fritz 1995, 1997, Gloning 1999, and other articles in Jucker/Fritz/Lebsanft 1999). In the present paper, I report some results of ongoing research from a project on the history of controversies from 1600 to 1800, which Marcelo Dascal and I are conducting at the Universities of Tel Aviv, Israel and Gießen, Germany.
In der deutschen Gegenwartssprache sind die Funktionsverbgefüge (FVG) die über lange Zeit vor allem nur unter stilistischen Gesichtpunkten betrachtet und meist als schlechter Stil abgewertet wurden, mit dem Aufsatz Peter von Polenz (1963) in zunehmendem Maße in das Blickfeld der linguistischen Untersuchungen getreten. In den folgenden Jahren erschienen mehrere Arbeiten zu den FVG, in denen vor allem ihre semantischen, syntaktischen und kommunikativen Leistungen untersucht worden. Die als FVG in der Fachliteratur erfassten Konstruktionen bestehen bekanntlich aus einem Funktionsverb(FV) und einem deverbativen Substantiv, auch manchmal nomen actionis genannt. Funktionsverb und Verbalsubstantiv bilden zusammen sowohl strukturell als auch semantisch eine lexikalische Einheit, z. B. Kritik üben; in Verbindung treten. Kennzeichnend für diese Einheiten ist, dass die eigentliche Bedeutung der FVG im Substantiv liegt, während das Verb der ganzen Einheit nur eine grammatisch-syntaktische Funktion ausübt. Auch im Türkischen sind derartige aus Verben und Verbalsubstantiven bestehende Fügungen vorhanden. Sie stimmen im Hinblick auf ihre Konstruktionen mit den FVG im Deutschen überein […]. Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Fragen zu erörtern, wie die FVG und VF gebildet werden und welche syntaktischen Konstruktionen dieser FVG und VF ermöglicht werden. Das Hauptaugenmerk gilt den semantischen und syntaktischen Funktionen dieser sprachlichen Phänomene. Dabei geht es weniger darum, die Formen und Funktionen der FVG und VF bis ins kleinste Detail darzustellen. Hier werden vielmehr ihre Formen und Funktionen behandelt, die für eine kontrastive Betrachtung interessant. Die Arbeit hat vor allem theoretischen Charakter und sie ist nicht an einem Korpus orientiert. Die Beschreibung basiert auf der eigene Sprachkompetenz.
Der Bedeutungsbegriff in der Literaturwissenschaft : eine historische und systematische Skizze
(2003)
Unser […] Überblick zeigt […] [z]unächst […], dass ›literarische Bedeutung‹ ein sehr viel grundlegenderer Begriff ist, als aus der Aufmerksamkeit zu schließen wäre, mit der er in den Theoriedebatten bedacht wird. Der Überblick zeigt auch, dass mit der Rede von der Bedeutung literarischer Texte sehr unterschiedliche Sachverhalte bezeichnet werden. Es gehört zu den besonderen Schwierigkeiten im Umgang mit dem Bedeutungabegriff, dass er sich auf kein einzelnes Phänomen bezieht, welches durch unterschiedliche Theorien je unterschiedlich erklärt würde; vielmehr erfassen die unterschiedlichen Bedeutungsbegriffe verschiedene Phänomene. Diese Phänomene lassen sich zudem nicht ohne weiteres aufeinander beziehen, da sie jeweils in ganz unterschiedliche Großtheorien über sprachliche Kommunikation, Kunst, Gesellschaft etc, eingebettet sind. […] Bedeutungszuweisungen […] folgen zwar unterschiedlichen, aber durchaus explizierbaren Regeln, die im jeweiligen theoretischen Rahmen verbindlich sind. Regel und Bedeutung gehören daher enger zusammen, als es dem dominierenden Selbstverständnis der Literaturwissenschaft entspricht. Die offensichtliche Pluralität der in der Literaturwissenschaft verwendeten Bedeutungsbegriffe mag es verbieten, auf der alleinigen Gültigkeit eines bestimmten Bedeutungsbegriffs zu insistieren. Das aber schließt mindestens die Möglichkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit ihren Konzeptualisierungen der Bedeutung nicht aus.
"Allgemeines Allgemeinrecht (nicht nur) als Privatrecht", "Rechtsverfassungsrecht", und "prozedurales Recht" als Ermöglichung und Verwirklichung der “autonomen Wahrnehmung von Eigen-Interessen zugleich als/für Allgemein-(Fremd-)Interesse“, als "Zulassung von/ Einlassung auf Autonomien unter vorbehaltenen Kontrollen", als "Freiheit unter Auflagen". Diese Begriffe verweisen auf ein zentrales Anliegen in Rudolf Wiethölters Rechtstheorie, i.e. das "bürgerlich wie antibürgerlich unerledigte nachfeudalistische Sachprojekt Reziprozität". Man kann dieses Anliegen auch in die Frage kleiden, ob und wie Kants Projekt der Suche nach einem allgemeinen Prinzip, nach dem die Freiheit des einen mit der gleichen Freiheit aller anderen übereinstimmt, unter modernen gesellschaftlichen Bedingungen zu verwirklichen ist. Wiethölters Antwort besteht in vorsichtigen "Skepsis-Verheißungen". Skeptisch bleibt seine Antwort vor allem deshalb, weil er es unternimmt, sich ganz den Herausforderungen der neueren Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie auszusetzen, die den alteuropäischen Überbau kantischer Provenienz hoffnungslos dekonstruiert, ja hinweggefegt zu haben scheint. Die "Verheißungen" rühren hingegen von einer nie verleugneten persönlichen Voreingenommenheit für die "kritische Theorie" her, die gegenüber den gesellschaftstheoretischen Konkurrenten der Systemtheorie und der ökonomischen Theorie die Hoffnung auf eine rationale Gesellschaftsintegration nicht grundsätzlich zu verabschieden bereit ist. Das Projekt einer "reflexiven Modernisierung", das Vertreter der kritischen Theorie gegen die Postmoderne in Stellung gebracht haben, verbindet solche Hoffnungen primär mit dem Konzept der "Zivilgesellschaft". Diente die Zivilgesellschaft zunächst dazu, die kritische Theorie unter dem Stichwort der "deliberativen Politik" mit dem demokratischen Verfassungsstaat zu versöhnen, so richten sich die normativen Projektionen im Kontext der gegenwärtigen Globalisierungsdebatte auf eine "Global Civil Society", die in Abwesenheit eines institutionalisierten Weltrechtsstaats den Gedanken an eine "Global Governance" jenseits der nationalen Verfassungsstaaten erträglich machen soll. ...
Auf dem Internationalen Kongress für Kunstgeschichte in Berlin 1992 stellte Rosalind Krauss eine neue Interpretation von Pollocks Drip Painting vor, die sich gegen "sublimatorische" Lesarten richtete. Pollock habe nicht bestimmte künstlerische Intentionen verfolgt. Es gebe keinerlei Evidenz dafür, dass er über Ideen verfugt habe, die ihm nicht von anderen eingegeben oder durch die Erwartungen und Normierungen der Rezipienten gesteuert seien. Solche herkömmlichen Verständnisweisen hielten an einem traditionellen Gestaltsehen, am Prinzip der Repräsentation fest. Erst die auf Pollock folgende Künstlergeneration habe den eigentlichen Stellenwert seiner drip paintings "through a far more violent and desublimatory grid" erkannt. Cy Twomblys 'Graffiti', Robert Morris' 'anti-form' und Andy Warhols 'Piss Painting' hätten die triviale, biologisch-naturgesetzliche Dimension von Pollocks Tropftechnik bewusst gemacht und auf die in ihr vorgenommene Entweihung der vertikal anthropomorphisierten Bildebene verwiesen. Die neue Horizontalität oder auch 'Niedrigkeit' des Bildes entlasse es aus den Intentionen seines Schöpfers, bestimme die Form zur Spur eines Unbeabsichtigten, Unbewussten. ...
Wagners „Ring“ teilt mit dem „Nibelungenlied“ anscheinend eine nahezu unendliche Interpretierbarkeit. Durch seine brüchige literarische Gestalt ist das „Nibelungenlied“ für immer neue aktualisierende Sinngebungen offen, wie sich in seiner Funktionalisierung in unterschiedlichsten Zusammenhängen der kulturellen und politischen Geschichte zeigt. Wagners „Ring“ hingegen erreicht diese Offenheit bewußt durch sein kalkulierte mythische Uneindeutigkeit. Bei aller Verwurzelung im ‚Mythos des 19. Jahrhunderts’ sind doch dessen Vorgaben absichtlich nicht so stringent umgesetzt, daß nicht andere, immer neue Auslegungen möglich wären.
Barockrhetorik in Salzburg : zur Rolle der Benediktiner im frühneuzeitlichen Rhetorikunterricht
(2003)
In the present paper, I will argue that even in a language like German, where the verb system does not contain a grammaticized aspect distinction, aspectual features do underlie the early form-function-mapping of verb forms in L1-acquisition. Furthermore, it will be argued that it is not only past tense forms that may receive an aspectual interpretation in early child language but also other forms of the verbal input. In the case of German, these are the forms of the present tense paradigm and the past participle. Showing and discussing various piecesof evidence for this assumption should strengthen the "aspect before tense" or "primacy of aspect" hypothesis. In general, the paper aims at a deeper understanding of the hierarchical relation between tense and aspect whereby aspect is the basic category and, therefore, aspectual features are the inevitable starting point of the acquisition of grammar.
The present study examines a particular kind of rule blockage – referred to below as an 'antistructure-preservation effect'. An anti-structure-preservation effect occurs if some language has a process which is preempted from going into effect if some sequence of sounds [XY] would occur on the surface, even though other words in the language have [XY] sequences (which are underlyingly /XY/). It will be argued below that anti-structure-preservation effects can be captured in Optimality Theory in terms of a general ranking involving FAITH and MARKEDNESS constraints and that individual languages invoke a specific instantiation of this ranking. A significant point made below is that while anti-structure-preservation effects can be handled straightforwardly in terms of constraint rankings they typically require ad hoc rule-specific conditions in rule-based approaches.
The Internet as the biggest human library ever assembled keeps on growing. Although all kinds of information carriers (e.g. audio/video/hybrid file formats) are available, text based documents dominate. It is estimated that about 80% of all information worldwide stored electronically exists in (or can be converted into) text form. More and more, all kinds of documents are generated by means of a text processing system and are therefore available electronically. Nowadays, many printed journals are also published online and may even discontinue to appear in print form tomorrow. This development has many convincing advantages: the documents are both available faster (cf. prepress services) and cheaper, they can be searched more easily, the physical storage only needs a fraction of the space previously necessary and the medium will not age. For most people, fast and easy access is the most interesting feature of the new age; computer-aided search for specific documents or Web pages becomes the basic tool for information-oriented work. But this tool has problems. The current keyword based search machines available on the Internet are not really appropriate for such a task; either there are (way) too many documents matching the specified keywords are presented or none at all. The problem lies in the fact that it is often very difficult to choose appropriate terms describing the desired topic in the first place. This contribution discusses the current state-of-the-art techniques in content-based searching (along with common visualization/browsing approaches) and proposes a particular adaptive solution for intuitive Internet document navigation, which not only enables the user to provide full texts instead of manually selected keywords (if available), but also allows him/her to explore the whole database.
Our results indicate some differences in the use of aspect between French and Croatian speaking children. In Croatian language children always manage to keep the appropriate aspect, unlike French children. However, the imperfective aspect seems to be better acquired in French children than the perfective aspect. The perfective aspect, the marked form both in French as well as in Croatian, is related to the lexical meaning of the verbs. The acquisition of the Aktionsart in both languages seems to be more a matter of semantics than of morphology. Furthermore, our data suggest the existence of a specific developmental trend in the use of Aktionsart (intensive, iterative and inchoative), which is similar for children speaking Slavic and Romanic languages.
Proceeding chronologically in terms of the events covered, Raimund Schieß in his paper „Too close to call: CNN’s politics of captions in the coverage of the Florida Recount“ focusses on Nov. 11, 2000, when the Bush campaign applied to Miami Federal Court to stop the manual recount of ballots which had been started in some counties. The paper studies the discursive practices employed by the CNN journalists to construct a particular version of the events, focussing on captions, i.e. the lines of text inserted at the bottom of the tv screen, and on the way in which they interact with the other verbal and visual components of the television text. Raimund Schieß concludes that captions, far beyond providing mere details of a speech event (who is talking to whom about what, where and when), are used to select, to highlight and hide, and thus to invite a preferred interpretation of the event. He is also able to show that captions are often employed to exploit a story’s potential for drama and sensation. His detailed micro-analysis of the verbal and visual dimensions of the television text is supported by careful documentation of the data, either through screen shots or via transcriptions of the stretches of broadcast discussed.
"Mein mercurialisches Fabrikwesen" : die Anfänge des "Teutschen Merkur" und die Selbstverlagsidee
(2003)
Bemerkungen zum "Teutschen Merkur" aus publikationsgeschichtlicher und vor allem zeitschriftengeschichtlicher Sicht ergeben sich aus der Sache selbst, ein "Periodicum" an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert möglichst umfassend zu untersuchen. Doch eine solche Aufgabe führt zu einem Anspruch, der nur schrittweise bewältigt werden kann. Seine besondere Verlockung findet ein solcher thematischer Ansatz nicht zuletzt dadurch, daß der "Teutsche Merkur" [...] in der Tat ein exzeptionelles Beispiel in der Geschichte der deutschen literarischen Zeitschrift zu Beginn des letzten Viertels des 18. Jahrhunderts darstellt. Und seine Anfänge gewinnen unter dem Aspekt der Selbstverlagsidee, die in den 70er und 80er Jahren des 18. Jahrhundens eine große Rolle in Deutschland spielt, ihren besonderen Reiz. lnsofern können diese Vorgänge über das Beispiel selbst hinaus Bedeutung erlangen. Der Fall ist deshalb so exzeptionell, weil die Gründung und ersten Schritte des "Merkur" sich in einer Zeit einschneidender Veränderungen und Entwicklungen in dem komplizierten Beziehungsgeflecht von Literaturproduktion, Literaturdistribution und Literaturkonsumtion vollziehen. Wobei die Literaturkonsumtion im weitesten Sinne das "Publikum" ins Spiel bringt und damit eine Größe, deren Einfluß auf diese Vorgänge seit den 1770er Jahren immer mehr an Bedeutsamkeit gewann. So wurde das Wechselverhältnis von literarischem Anspruch des Autors und der Art und Weise der Publikumsreaktion und -rezeption zu einem entscheidenden lndiz der literarischen Verhältnisse und prägte deshalb die gesamte Sphäre der Produktion und Vermittlung von Literatur. Und Wielands "Merkur" reagierte auf diese Entwicklungsvorgänge auf seine Art als Journal mit einschneidenden Veränderungen und Innovationen.
Erich Knauf übernahm am 1. Juli 1928 die literarische Leitung der Büchergilde. [...] Er war nicht nur an einer thematischen Erweiterung der Angebotspalette um "zeitgenössisch sozialkritische Werke" interessiert. Es ging ihm offensichtlich zugleich um eine methodische Neuausrichtung des kulturpolitischen Konzeptes der Büchergilde. [...] Der Titel von Knaufs Buch 'Empörung und Gestaltung' ist [...] Programm. Er sollte implizit das neuartige sozialrevolutionäre und ästhetische Konzept für die weitere Gestaltung des Programms vorstellen.
"Das Leiden definieren" : Spiel-Räume und Sprach-Spiele in Ilse Aichingers "Die größere Hoffnung"
(2003)
Zehn Jahre nach dem Novemberpogrom, der sogenannten "Reichskristallnacht", drei Jahre nach Kriegsende, erschien mit Ilse Aichingers erstem und einzigen Roman "Die größere Hoffnung" eine der frühesten literarischen Auseinandersetzungen mit dieser schwärzesten Epoche deutsch-österreichischer Geschichte. Aichingers Roman erschien im Verlag Bermann-Fischers, der damals gerade nach Wien zurückgekehrt war, im Impressum aber noch Amsterdam angab. Der Roman ist einer der wichtigsten Gründungstexte für jenes inzwischen umfangreiche internationale Korpus der sogenannten 'Holocaust-Literatur', die sich mit der grundsätzlichen und vieldiskutierten Frage auseinanderzusetzen hatte, welche Formen der Darstellung und des Gedächtnisses gegenüber dem nationalsozialistischen Terror überhaupt literarisch angemessen sein könnten.
Der französische Ausdruck ‚femme de lettres‘ (Literatin, Schriftstellerin) changiert, wörtlich genommen, zwischen den Bedeutungen ‚Frau – oder Herrin? – der Buchstaben‘, ‚Frau der Briefe‘ und ‚Frau der Literatur‘. Ihnen entsprechen die drei Aspekte Lesekompetenz, Epistolographie und Literatur. In diesem Dreieck situiert sich die aristokratische Frau im Frankreich des 17. Jahrhunderts, die in einer Zeit von weit verbreitetem Analphabetismus und fehlender Mädchenbildung lesen kann, der das Schreiben von Briefen und Briefromanen als geschlechtstypische Ausdrucksform zugeschrieben wird und die sich durch das Verfassen von Essays, Romanen, Erzählungen, Märchen, Gedichten und Porträts vielfältig literarisch betätigt.