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Im Zuge der steigenden Bedeutung der Proteomforschung und der »Molekularisierung« der Medizin werden neue, effizientere Plattformen zur Untersuchung von Proteinen und deren Wechselwirkungen notwendig. Hier bietet die Nanotechnologie, eine Wissenschaft mit Ursprüngen in der Physik und der Halbleiterindustrie, attraktive Lösungsperspektiven. Ein Bereich der Forschung am Institut für Biochemie der Universität Frankfurt um Prof. Dr. Robert Tampé widmet sich den Aspekten der Nanotechnologie zur Entwicklung von Protein-Chips für die Proteomforschung und Erzeugung von Mustern im Kleinstformat.
Die folgende Darstellung versucht, ästhetische Erziehung am Beispiel eines klassischen Schultextes, nämlich Schillers Wilhelm Tell, unter die Lupe zu nehmen. In gängigen Unterrichtshilfen, aber auch in fachwissenschaftlichen Darstellungen bleibt die Problematik der ästhetischen Erziehung weitgehend ausgeklammert zugunsten entstehungsgeschichtlicher Themen oder historischer und politischer Aspekte. Jedoch ist dieses Drama Schillers gerade für die Behandlung der Frage, worin sich ästhetische Erziehung oder ästhetisches Lernen manifestieren, gut geeignet; und das nicht allein deshalb, weil es zu Schillers theoretischer Abhandlung eine anschauliche Entsprechung liefert, sondern weil die für ästhetische Erziehung paradigmatische Spannung zwischen Denken und Empfinden im Gegensatz zu anderen seiner Dramen, etwa Maria Stuart oder Wallenstein, in diesem seinem letzten Stück an einer einzigen Figur vorgestellt wird.
Was Goethe als irritierter Beobachter des historischen Prozesses – für ihn bekanntlich »das schrecklichste aller Ereignisse« – unternommen hat, lief auf Versuche hinaus, dieses Politikschicksal zu »gewältigen«, in der Naturwissenschaft und – mit inneren Sperren zunächst – in der Dichtung. Ein solcher Bewältigungsversuch soll hier näher besichtigt werden, eingebunden in einen literarischen Dialog mit Schiller: die Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten (1794/95), Goethes erster bedeutender Beitrag zu den Horen, über den durch die neuere Forschung Erstaunliches in Umlauf gesetzt worden ist.
Seit der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts sind im theoretischen Bereich der Übersetzungswissenschaft wichtige Veränderungen zu beobachten. Von Cicero bis zur zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts verlagerte sich die ausgangssprachenorientierte Übersetzungsauffassung auf die zielsprachenorientierten. Somit haben sich immer mehr die zielsprachenorientierte Forschungen im Bereich der Übersetzungstheorie als ein übersetzungsrelevantes Phänomen durchgesetzt. Insbesondere haben die nach den 70’er Jahren entworfenen Übersetzungstheorien, in denen der Übersetzer immer mehr in das Zentrum des Forschungsinteresse rückt und entsprechende übersetzungsprozessualorientierte Ansätze sich aufdrängen, an Wichtigkeit eingebüßt. Nach diesen Ansätzen rücken normative Belange in Bezug auf erfolgreiche Übersetzung in Form von Prinzipien und Regeln in den Vordergrund. Heutzutage ist das Interesse an theoretische Forschungen besonders auf deskriptive Beschreibungen des Übersetzungsphänomens gerichtet. Damit die Theorie mit der Praxis übereinstimmt, sollte man vor allem die allgemeinen Grundsätze der Übersetzungstheorien, die Grundlage zur Praxis bilden, explizit verarbeiten. Wenn man auch nicht erwartet, dass die Übersetzungstheorien alle in der Praxis der Übersetzung entstandenen Probleme bewältigen können, ist aber trotzdem davon auszugehen, dass der Übersetzer, welcher über die allgemeine theoretische Grundlage verfügt, in seiner Übersetzungstätigkeit mehr Erfolg haben wird, weshalb die Praxis und Theorie voneinander recht gering abweichen werden. Die Auseinandersetzung mit diesem Tatbestand, also mit der Theorie, kann die Lösung der probablen Fehler erleichtern. Außerdem besteht somit die Möglichkeit, die Effizienz der Theorie auf die Anwendung herauszufinden und demzufolge kann die durch praktische Ausführung ermittelten Ergebnisse eine ganzheitliche Präzisierung der theoretischen Beschreibungen nach sich ziehen.
Çeviribilimde Yöntem Sorunu
(2004)
Dieser Beitrag bearbeitet und behandelt die Funktion der Methodologie beim Erwerb wissenschaftlicher Erkenntnisse in Bezug auf das Verstehen des Übersetzungsvorgangs. Wie bekannt ist das Problem der Methodologie eines der meist diskutierten Themen in der Übersetzungswissenschaft. Obwohl inzwischen eine Reihe von wissenschaftlichen Ansätzen zu diesem Thema existiert, hat die Übersetzungswissenschaft noch keinen theoretischen Rahmen entwickelt, in dem der betreffende Forschungsgegenstand definiert wird. Aus diesem Grund unterscheiden sich die Arten der Angehensweise von übersetzungswissenschaftlichen Problemen. Außerdem scheinen die Definitionsbemühungen hinsichtlich des Forschungsgegenstandes der Übersetzungswissenschaft und der Methodenprobleme der übersetzungswissenschaftlichen Ansätze nicht unbedingt zufrieden stellende Antworten auf die Fragen in diesem Bereich zu liefern. Das Definitionsproblem der genauen theoretischen und methodologischen Orientierung der Übersetzungswissenschaft in der allgemeinen Wissenschaftswelt hängt neben ihrem strittigen Standort als einer neuen Disziplin auch von zwei weiteren Grundfaktoren ab: 1. Probleme, mit denen man bei der Festlegung einer vereinenden Übersetzungstheorie konfrontiert ist, da die Übersetzung einen vielseitigen und komplexen Objektbereich umfaßt; 2. ungenügende Forschungen in Bezug auf methodologische Ansätze in der Übersetzungswissenschaft. Wie bekannt profitiert man bei der Entwicklung einer Übersetzungstheorie auch von der Methodologie anderer Disziplinen. Diese Methoden sind wie vielseitige Mittel, die bei der Lösung von Problemen in Bereichen wie übersetzungswissenschaftliche Forschungen, Didaktik des Übersetzens und Übersetzungsprozess angewandt werden können. Diese Methoden werden außerdem einen Beitrag dazu leisten, definierende Übersetzungsmethoden hinsichtlich über-setzungswissenschaftlicher Ansätze für das Verstehen des Übersetzungsvor-ganges zu entwickeln.
Die Ron, der Hauptzufluss des Baldeggersees, wurde im Rahmen des gesamtschweizerischen Projekts „Netzwerk Fischrückgang Schweiz“ (Fischnetz) als Wasserlebensraum für Fische untersucht. Zwischen 1999 und 2002 wurden Studien zum Fischbestand, zur Fischgesundheit, zum Überleben von Fischeiern, zur Kieselalgenflora und zu den wirbellosen Kleintieren in der Ron durchgeführt. Die Untersuchungsstellen lagen direkt ober- und unterhalb der Abwasserreinigungsanlagen ARA Hochdorf und ARA Rain. Die vorliegende Arbeit fasst die Resultate, die in Form von einzelnen Untersuchungsberichten vorliegen, zusammen, um ein ganzheitliches Bild des ökologischen Zustands der Ron zu erhalten. Die Artengemeinschaft der Kieselalgenflora und der wirbellosen Kleintiere deutet auf eine massive Belastung mit organischen Schmutzstoffen insbesondere durch die ARA Hochdorf hin. Das gereinigte Abwasser aus der ARA Hochdorf wirkte sich auch auf die Fischgesundheit, das Überleben von Bachforelleneiern und die Zusammensetzung der Forellenbestände aus. Durch die Abwässer der ARA Hochdorf wurde die Zusammensetzung der Kieselalgenflora und der wirbellosen Kleintiere ebenfalls deutlich beeinträchtigt. Zum Zeitpunkt der Untersuchungen war die ARA Hochdorf durch industrielle Abwässer stark überlastet. Die Untersuchungen von chemischen Messgrössen in der Ron bestätigten die schlechte Wasserqualität und zeigten, dass Ammonium, Nitrit und gelöster organischer Kohlenstoff hohe Konzentrationen erreichten, insbesondere unterhalb der überlasteten ARA Hochdorf. Seit dem Jahr 2003 wurde durch den Bau von Abwasservorbehandlungsanlagen bei zwei Industriebetrieben die ARA Hochdorf entlastet. Weiter wurden aber auch Pflanzenschutzmittel sowie Veterinär- und Humanpharmazeutika direkt in der Ron nachgewiesen. Die Struktur und Morphologie der Ron ist durch wasserbauliche Eingriffe beeinträchtigt. Die Längs- und Seitenvernetzung ist unterbrochen. Mehrere künstliche Abstürze verhindern die Fischwanderung vom Baldeggersee in den Oberlauf der Ron. Das Abflussregime ist wegen dem geringen Wasserrückhalt im Einzugsgebiet vermindert. Um die Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu verbessern, werden folgende Massnahmen empfohlen: - Optimierung der Reinigungsleistung der ARA Hochdorf - Verhindern von Abwassereinleitungen in die Ron durch eine direkte Einleitung der ARA Hochdorf in den Baldeggersee mittels Tiefenwassereinleitung oder in einen grösseren Vorfluter mit besserer Verdünnung der Abwässer - Aufwerten der Struktur und Vernetzung der Ron durch Revitalisierungen und Verbessern der Aufstiegsmöglichkeiten für Fische, insbesondere für die stark gefährdete Seeforelle - Verbessern des Abflussregimes im ganzen Einzugsgebiet der Ron und Erhöhung des Wasserrückhaltes - Sinnvolle Nutzung und Bewirtschaftung der Ron für Sportfischer
Klugheit wird gemeinhin als das Gegenteil von Torheit aufgefasst. Auf diese Weise erfährt sie eine sprachlich vorstrukturierte positive Bewertung und erhält einen ausgezeichneten gesellschaftlichen Status. "Positiv" bedeutet eine Verknüpfung mit spezifischen je gesellschaftlich richtigen Wertmassstäben, die aber in unterschiedlichen Milieus und Regionen durchaus verschieden ausfallen. Diese bilden den impliziten Subtext für die alltägliche Zuschreibung von "Klugheit". Klugheit fokussiert das Verhalten der Menschen, die Handlungen, die Performanz. Klugheit wird denjenigen Personen zugeschrieben, die "das Richtige" tun, und nachdem sie das Richtige getan haben, etabliert sich erst das Kriterium für die Richtigkeit dieser Beurteilung: der Ausgang der Geschichte. Klugheit wird zwar im vornhinein behauptet, stellt sich aber erst im Nachhinein heraus: denn sie misst sich nicht an der vorgeführten Handlung selbst, sondern am Ausgang der "Geschichte". Eine Bauerntochter handelt dann klug, wenn ihre Handlungen zu einem – im Sinne des Erzählers – guten Ende führen, zu einem Happy-End sozusagen. ...
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Modellierung der neuronalen Prozesse, die auditorischen Lokalisationsleistungen zugrunde liegen. Viele der hierzu aktuell diskutierten Modellvorstellungen lassen sich auf ein von L. Jeffress bereits in der Mitte des letzten Jahrhunderts vorgeschlagenes Netzwerkmodell zurückführen: Nach Jeffress werden interaurale Laufzeitunterschiede (ITDs) zwischen beiden auditorischen Pfaden in einem Netzwerk von Detektorneuronen (Koinzidenzdetektoren) ausgewertet. Systematische Laufzeitunterschiede resultieren aus der Architektur des Netzwerks, die sogenannte Delay-Lines realisieren soll. Trotz einer Reihe von Evidenzen für das im auditorischen Diskurs inzwischen als Paradigma geltende Modell, findet Kritik am Jeffress-Modell in jüngerer Zeit zunehmend Beachtung und Interesse. So argumentieren B. Grothe und D. McAlpine gegen die Übertragung des Delay-Line Modells auf die Verhältnisse bei Säugern. Zentrales Moment ihrer Kritik ist eine Afferenz der MSO aus einem weiteren Teilgebiet der Olive (MNTB). Wesentlicher Effekt der von der Projektion gebildeten inhibitorischen Synapse ist eine relative Verschiebung der Best-Delays der MSO-Zellen zur Präferenz contralateraler Delays. Damit besteht nicht nur zu der nach dem Jeffress-Modell notwendigen Aufteilung der Best-Delays ein Widerspruch, die ITDs liegen bei tiefen Frequenzen für kleine Säuger aufgrund deren geringer Kopfgröße außerhalb des Bereichs physiologisch auftretender Delays. In dieser Arbeit werden die Ergebnisse von Grothe und McAlpine durch Compartmental Modeling analysiert. Gegenüber einer Simulationsstudie aus den Gruppen von Grothe und McAlpine werden von uns durch explizite Modellierung der Dendriten zusätzliche Effekte der Inhibiton beschrieben. Wir stellen dar, wie die Topographie von Inhibiton und Excitation die Verarbeitungsprozesse in Bipolar-Zellen durch dendritische Low-Pass Filterung und Kontrastverst ärkung zwischen minimaler und maximaler Spikerate unterstützt. Unsere Ergebnisse können die empirisch nachgewiesene Verteilung excitatorischer (distaler) und inhibitorische (proximaler) Synapsen erklären. In der abschliessenden Analyse der von den Bipolar-Zellen generierten Spike Trains wird das von Grothe und McAlpine entworfene alternative ITD-Codierungsmodell auf der Basis von Ratencodes problematisiert: Bislang erklärt ihr Vorschlag nicht, wie organismische Lokalisationsleistungen auf der Basis weniger Spikes realisiert werden können.