Refine
Year of publication
- 2020 (404) (remove)
Document Type
- Article (404) (remove)
Language
- German (404) (remove)
Has Fulltext
- yes (404)
Is part of the Bibliography
- no (404)
Keywords
- Deutsch (26)
- Ästhetik (12)
- Digitalisierung (11)
- Coronavirus (10)
- Übersetzung (10)
- Ausstellung (8)
- Literatur (8)
- Zeitgenössische Kunst (8)
- Fachsprache (7)
- Film (7)
Institute
- Präsidium (47)
- Kulturwissenschaften (39)
- Medizin (25)
- Rechtswissenschaft (20)
- Neuere Philologien (17)
- Erziehungswissenschaften (13)
- Geschichtswissenschaften (12)
- Gesellschaftswissenschaften (11)
- Exzellenzcluster Die Herausbildung normativer Ordnungen (6)
- Wirtschaftswissenschaften (6)
Die Studie untersucht die Rezeption des Thukydides und deren geschichtspolitische Funktion in Dror Zahavis Biopic Das Geheimnis der Freiheit (2020), das vom Scheitern der 1974 von Berthold Beitz bei Golo Mann in Auftrag gegebenen Biographie über Alfried Krupp v. Bohlen und Halbach erzählt. In dem Film werden – so die These – bundesrepublikanische Kontroversen über Modi des Umgangs mit dem Nationalsozialismus (re-)inszeniert. Dieses Thema besitzt wegen gesellschaftlicher Wandlungsprozesse auch in der Gegenwart, in der sich die Frage nach der Stellung des Nationalsozialismus im Geschichtsbewusstsein neu stellt, eine hohe gesellschaftsdidaktische Relevanz. Als zentrale Argumentationsfigur der Protagonisten im Film dient ein zum Sprichwort mutierter Satz aus dem Epitaphios des Perikles (Thuk. 2,43,4). Die Untersuchung weist nach, wie der Film bei der Nutzung des Zitats in Bezug auf Beitz’ Biographie eine Deutungstradition fortschreibt, die Berthold Beitz selbst begründet hat und die von seinem Biographen Joachim Käppner und Bundespräsident Joachim Gauck in das kulturelle Gedächtnis der Bundesrepublik eingeführt worden ist. Es zeigt sich, dass Das Geheimnis der Freiheit seine geschichtspolitischen Ziele nur durch eine fundamentale Manipulation am Wortlaut des Thukydides erreicht, damit jedoch seine erkenntnistheoretischen Prämissen und sein Plädoyer für Professionalität im Umgang mit der Geschichte konterkariert. Der Name des Thukydides, dessen Autorität der Film als historiographische Instanz in Anspruch nimmt, wird so zu einem Etikett ohne Substanz. Durch die unsachgemäße Berufung auf sein Werk werden überdies effektivere, in der deutschen Geschichtskultur angelegte Zugänge zur Debatte über die künftige Bedeutung der nationalsozialistischen Vergangenheit blockiert. Perspektiven für eine konstruktive Rezeption des Thukydides im gesellschaftlichen Diskurs über die Geschichte sieht der Aufsatz im Verzicht auf das Konzept einer historia magistra vitae, das auf der Einebnung von Alteritäten zwischen Vergangenheit und Gegenwart fußt, sowie in der Nutzung des Reflexionspotentials, das Thukydides’ Darstellung bietet und das auch in seinem „Methodenkapitel“ (1,20-3) eingefordert wird. Zumindest auf diese Weise besitzt Thukydides eine orientierungsstiftende Aktualität für die Bundesrepublik.
Der politikgeschichtlich orientierte Aufsatz untersucht das Verhältnis Ricimers zu den während seiner Amtszeit als magister militum regierenden weströmischen Kaisern. Insbesondere fragt er danach, inwiefern Ricimer zum Fall des weströmischen Kaisertums beigetragen hat. Neben den antiken Quellen stützt sich der Aufsatz auf ältere und jüngste Forschungsliteratur (insbesondere Anders 2010 und folgende Arbeiten). Er zeigt Forschungskontroversen auf und eröffnet am Schluss weitergehende Perspektiven der Forschung zu den Heermeistern des fünften Jahrhunderts.
Seit ihrer Auffindung und Bergung im vergangenen Jahrhundert harren die Bruchstücke dreier Steininschriften aus den Heidelberger Stadtteilen Neuenheim und Handschuhsheim sowie vom Heiligenberg im Depot des Kurpfälzischen Museums Heidelberg ihrer wissenschaftlichen Würdigung. Bei genauerer Betrachtung lassen sie sich trotz ihrer sehr fragmentarischen Erhaltung nahezu zweifelsfrei als Weihinschriften (1. und 2.) beziehungsweise als Grabinschrift (3.) identifizieren, womit sie das Corpus der bereits bekannten epigraphischen Zeugnisse Heidelbergs entsprechend erweitern. Außerdem darf in einer vierten ebenfalls im Depot verwahrten, allerdings bereits publizierten und nur allgemein als Votivstein gedeuteten Inschrift aus Meckesheim / Rhein-Neckar-Kreis (4.) nunmehr so gut wie sicher der Bestandteil einer Jupiter(giganten)säule erkannt werden. Das aus dem Heidelberger Raum bislang dokumentierte Repertoire solcher monumentalen Weihedenkmäler der Römerzeit erfährt damit ebenfalls einen weiteren Zuwachs.
Sophies Briefe in den "Poggenpuhls" von Theodor Fontane: Selbstkommentar als Programm des Realismus
(2020)
Ziel dieses Artikels ist, die Kapitel elf und zwölf des Romans "Die Poggenpuhls" zu untersuchen, der von Theodor Fontane im Jahr 1896 veröffentlicht wurde, und zu überprüfen, ob die Briefe, die in diesen Kapiteln präsentiert werden, als ein selbstreferentieller Kommentar zum Roman selbst gesehen werden können. Dafür werden andere Texte vom Autor herangezogen und analysiert, wie "Unsere lyrische und epische Poesie", ein Aufsatz, in dem Fontane ein Programm für den Realismus in der deutschen Literatur entwirft und das Werk zeitgenössischer Dichter kommentiert; "Effi Briest", ein Roman, der ebenfalls 1896 im Buchformat erschien; und Kommentare des Autors selbst, die in Briefen an Freunden und Kritikern zu finden sind. In ihren Briefen beschreibt die Figur Sophie den ihr erteilten Auftrag, drei Gemälde in einer protestantischen Kirche zu malen. Sie beschreibt und rechtfertigt die biblischen Motive, die von ihr für die Aufgabe abgelehnt werden, um danach diejenigen zu beschreiben, die sie darstellen möchte. Dabei begründet sie ihre Wahl und gibt ihren Schaffensprozess wieder. Es wird vertreten, dass diese Kapitel den Aufbau des Romans sowie die Beziehung zwischen Form und Inhalt im Text begründen, und dass sie versuchen, dessen Rezeption zu lenken, indem mögliche Vorwürfe im Voraus abgewehrt werden.
Die Vergangenheitsbewältigung der Erfahrung von Krieg und Diktatur im 20. Jahrhundert in Deutschland ist ein zentrales Thema auch in der jüngsten Literatur und hat Anlass für verschiedene Studien gegeben. Im vorliegenden Beitrag wird eine vergleichende Analyse der Vergangenheitsbewältigung in zeitgenössischen Romanen der deutschen Literatur angestrebt, die die Figur des Nationalsozialisten und die Schuldfrage in den Mittelpunkt stellt. In diesem Zusammenhang wird u.a. folgenden Fragen nachzugehen sein: in welcher Täter-/Opferrolle erscheinen überzeugte Nazis und andere Deutsche? Handelt es sich um authentische oder um stereotypisierte Figuren? In welcher Hinsicht werden diese Texte heute, mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, den Lesererwartungen gerecht bzw. verändern den Blick auf die dunkle Vergangenheit? Im Vergleich von deutschen Romanen des 21. Jahrhunderts soll versucht werden, die Gemeinsamkeiten der Aufarbeitung einer problematischen Vergangenheit in literarischer Form darzulegen, die Frage nach der Schuld an den Verbrechen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verübt wurden. Dabei spielen die Begriffe Gedächtnis und Erinnerung eine wichtige Rolle, da dieses Forschungsfeld von großer Bedeutung sowohl in der Kultur- als auch in der Literaturwissenschaft ist. Die Debatten über die historische Vergangenheit Deutschlands erfordern einen kritischen Blick auf die Theorie der Erinnerungskultur und des kollektiven Gedächtnisses. Zu hinterfragen ist, wie diese Vergangenheit von der Kriegsgeneration und den nachfolgenden Generationen wahrgenommen wird. Diese Literatur entsteht also als ein bedeutsames Medium, das die Auseinandersetzung über Aufarbeitung von Vergangenheit und Schuld ermöglicht. Aus der Perspektive von vier Romanen der deutschsprachigen zeitgenössischen Literatur wird hier versucht, verschiedene Darstellungen dieser Thematik zu präsentieren. Der vorliegende Beitrag soll Wege für künftige, vertiefende Diskussionen öffnen und Interesse für diese Literatur wecken, um die ständige Präsenz der Vergangenheit in der Gegenwart besser analysieren und verstehen zu können. Die ausgewählten Romane, die hier vorgestellt werden, sind Günter Grass, "Im Krebsgang" (2002), Uwe Timm, "Am Beispiel meines Bruders" (2001), "Spione" von Marcel Beyer (2000) und "Der Vorleser" (1995) von Bernhard Schlink.
Die Universitätsbibliothek der 1527 gegründeten Philipps-Universität Marburg besitzt eine kleine Sammlung von gut einhundert mittelalterlichen Buchhandschriften, die jedoch von einer überraschend großen Zahl von mehreren Hundert Fragmenten flankiert wird. Es handelt sich bei diesen Fragmenten um eine nahezu unerschlossene Bestandsgruppe.
Karin Schneiders detaillierte Beschreibung des Fragments lässt keinen Zweifel daran, dass das Münchner Rudolf-Fragment und das verschollene "Reimbibel"-Fragment aus dem Würzburger Schottenkloster ein und dasselbe sind. Während man also beim Fragment aus dem Würzburger Schottenkloster nicht wusste, wohin es gelangt war, wusste man beim Münchner Fragment nicht genau, woher es gekommen war. Nun steht aber unzweifelhaft fest: Das verschollene Würzburger Fragment und das 'neue' Münchner Fragment sind identisch.
The topic of this paper is legal language and its integration into the teaching process in the training of translators working in the language combination German / Slovak; this area of didactics is relatively unexplored in Slovakia. The main aim of the study is to emphasize the importance of developing professional translation competence as part of translator training, as this competence is of significant assistance when creating content-correct translations. Based on an analysis of student translations, the article lists the most common problems encountered when translating legal texts, mainly related to the use of incorrect translation strategies.
Clothing plays an important role in the tragedy 'König Ottokars Glück und Ende' by the Austrian dramatist Franz Grillparzer - however, this role has not yet been adequately explored. Coats, jackets, helmets and garters are not mere props in the play; sometimes they are elevated to the level of symbols which can (and indeed must) be interpreted. Two types of garment play a particularly important symbolic role: Emperor Rudolf's grey jacket (jerkin) and King Ottokar's gold-embroidered coat. The King's coat is a symbol of his power and authority, yet it also evokes his alienation from his Bohemian subjects. It can also be interpreted as an allusion to the French Emperor Napoleon, whose features are clearly transferred into the figure of Ottokar.
This paper presents some results from a wider study which aims to define the features of German medical textbooks from a diachronic perspective. The medical textbook is presented here as a genre-class (Textsortenklasse) subsuming all texts written for didactic purposes in the field of medicine, i.e. texts aiming to present the theoretical and practical background required in this particular specialist professional field. Since the lingua franca of academic communication was Latin until the 18th century, the corpus used for this study mainly comprises surgery textbooks. The paper focuses solely on structural aspects of textbooks, seeking to show how these aspects functionally contribute to the realization of the general textual function and thereby constitute a historically established conventionalized scheme underlying genres. However, a thorough and effective description of a genre-class requires a much more extensive approach including more interrelated levels of analysis.
The author of this article analyses 50 articles from the field of business German and 50 texts written by students of business German. The article focuses on the filling of the 'Vorfeld' (clause-initial position), using the topological sentence model developed by Drach. The following types of texts are researched: newspaper and journal articles, textbooks of business German, essays by students, and Bachelor theses. The author hypothesizes that the students fill the 'Vorfeld' more often with the subject than is the case in the authentic German business texts, where adverbials and objects are also common in this position. Didactic methods are recommended which should help students to develop a command of natural sentence structures.
The study presented in this article investigates the resources of legal terminology used in an important legal document written by the Olomouc court scribe Jindřich Polan. The first part of the study describes the development of German legal terminology in four stages, from the compilation of the 'Sachsenspiegel' until the beginning of the 19th century. The second part deals with the characteristics of German legal terms in Polan's regulations, and the third part discusses the use of legal terminology of Latin origin in the same document. Polan's approach to Latin loanwords is also analyzed - especially his approach to their semanticization, which is intended to simplify users' understanding of the text and the morphology of loanwords.
Phraseolexemes and sentence-like phraseologisms taken from the novel 'Windlichter des Todes. Roman aus Siam' (1933) prove that Alma M. Karlin is rightly known as a linguistically creative author. It can be shown that Karlin often uses patterns of occasionalisms (modifications and neologisms) to support the aesthetic and artistic value of the novel.
Globalisierung durch reduzierte Fachwörter, oder Elemente einer beinahe universellen Lingua franca?
(2020)
This paper focuses on multi-segmental acronyms ('Kurzwörter'), whose use was initially condemned by German linguistic purists as a manifestation of language decay. However, the desire for abbreviation has not abated: multi-segmental acronyms are being used more and more. Without them, technical language would no longer be conceivable today. But are they only popular because of their brevity? This article investigates the advantages of using multi-segmental acronyms in technical texts, as well as exploring a kind of globalization process affecting technical languages, manifested in a new kind of embedding of English and English-transmitted technical terms.
This paper explores utterances in the form of causal clauses introduced by the conjunction 'weil' in conversational German. The focus of this research is the relationship between the position of the finite verb in the clause and the type of explanation or clarification uttered in authentic conversation. The research shows that in addition to a previously recognized category of 'weil'-utterances with a finite verb in the second position in the clause, there is also a category of weil-utterances of this type that express personal opinion or personal feeling.
German authors considered easy comprehensibility of their architecture books very important and therefore they included in them a number of explanatory terminological notes of varying complexity. These notes gradually evolved into elaborate terminological glossaries. This paper explores the terminology and its presentation, as well as the authors' motivation.
Wenn die Bedrohung, wie im Fall des Virus, als natürliche Gegebenheit auftritt, kommen leicht auch die Maßnahmen, um ihn zu beseitigen, als natürliche, d.h. fraglos vorgegebene Maßnahmen in Betracht. Eine Gefahr liegt hier darin, von einer Natürlichkeit des Zwecks auf die Natürlichkeit der Mittel zu schließen. Dass die Maßnahmen aber nicht natürlich gegeben, sondern politisch entschieden sind, muss demgegenüber im Blick bleiben.
In der gegenwärtigen Corona-Krise erscheinen die Entstehung der Krise – die Verbreitung der Krankheit Covid-19 zur Pandemie – und die Bewältigung der Krise – die rechtlichen Einschränkungen und Maßnahmen – scharf getrennt. Die Entstehung der Krise geht auf ein Stück Natur zurück, auf ein für Menschen bedrohliches Virus. Die Bewältigung der Krise geht mit staatlichem und gesellschaftlichem Handeln einher, das in zahlreichen Ländern im Rahmen rechtlicher Ausnahmezustände erfolgte. Den markanten Trennungspunkt zwischen Entstehung und Bewältigung der Krise bildet die Ausrufung der Ausnahmemaßnahmen, durch die in das Pandemiegeschehen interveniert wurde. Diese Einteilung kann den Eindruck erwecken, die mit Natur verbundene Entstehung der Krise sei eine Zeit, die gänzlich vor dem Handeln liegt: eben die Zeit des natürlichen Prozesses, die von der mit Handeln verbundenen Bewältigung der Krise abgekoppelt sei. Dieser Aufsatz zielt demgegenüber darauf, die Phasen der Entstehung und der Bewältigung der Corona- Krise in ihrer jeweiligen Ambivalenz hervortreten zu lassen. Das Ziel ist dabei ein doppeltes: Einerseits soll hervortreten, inwiefern die Phase der Entstehung der Krise nicht nur prä-aktiv und die Krise damit keine bloß natürlich gegebene, sondern auch eine gesellschaftlich gemachte ist. Andererseits soll deutlich werden, in welcher Weise die Phase der Bewältigung der Pandemie nicht allein krisenreaktiv, sondern auch krisenproduktiv ist.
Einleitend werde ich die genannte Zeitlichkeit – Entstehung und Bewältigung – erläutern, die einem gängigen Krisenverständnis zugrunde liegt, das auch in der gegenwärtigen Pandemie wirksam ist. Darauf werde ich darlegen, inwiefern das Denken des Ausnahmezustands ein Denken ebendieser Zeitlichkeit und damit zweier Phasen der Krise ist (I.1), und zeigen, warum sich die gegenwärtige Krise gerade aufgrund ihrer Verbindung mit Natur in dieses Denken einfügt (I.2). Auf dieser Grundlage gehe ich dazu über, ein komplizierteres Verständnis der gegenwärtigen Krise zu gewinnen, indem ich darlege, wie in ihrer Entstehung natürliche Prozessualität und gesellschaftliches Handeln untrennbar zusammenwirken (II.1) und an welchen Punkten ihrer Bewältigung die Krisenreaktion so in Krisenproduktion umschlägt, dass das gesellschaftliche bzw. staatliche Handeln wiederum auf Natur zurückwirkt (II.2). Durch diese Schritte soll deutlich werden, inwiefern sich in der gegenwärtigen Krise weder natürliche Prozesse und soziale Praxis noch Krisenreaktion und Krisenproduktion äußerlich gegenüberstehen, sondern intern verbunden sind. Das eingangs erläuterte Krisenverständnis erfährt dadurch eine Modifikation.
Lernerautonomie wird heute als ein wichtiges pädagogisches Konzept im Rahmen der Planung des Bildungsprozesses angesehen und scheint einer der wichtigsten Voraussetzungen für die Förderung des Paradigmas des lebenslangen Lernens zu sein. Zahlreiche Autoren kommen zu einer unterschiedlichen Definition des Begriffs "Autonomie". Dieser uneinheitliche terminologische Gebrauch ist eine Folge der etymologischen Geschichte des Begriffs "Autonomie". Es wurde durch Literaturrecherche festgestellt, dass der konstruktivistische Ansatz, der aus der Sicht von Forschern wie u. a. Dewey, Piaget, Freire und Wygotski dargelegt wurde, eine aktive Rolle bei der Entstehung der Lernerautonomie spielte. Die Tatsache, dass der Begriff "Autonomie" seinen Platz in vielen Strömungen und bei mehreren Autoren findet, hat zu einer Erweiterung der Bedeutung dieses Begriffes geführt. Obwohl diese Bedeutungserweiterungen das Konzept schwer verständlich machen, kann man davon sprechen, dass es sich dabei um einen wirklichen Reichtum handelt. Die Geschichte des Begriffs "Autonomie", bevor er beim Fremdsprachenunterricht zur Anwendung kam, wird als Leitfaden dafür dienen, wie er in diesem Bereich verwendet werden sollte. Aus diesem Grund untersucht die vorliegende Arbeit das Konzept der "Autonomie" in pädagogischen Strömungen, anhand einiger Vorläufer des Autonomiebegriffs. Dabei wird auch die Frühgeschichte der Autonomie in Bezug auf den Fremdsprachenunterricht zur Debatte gestellt.