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Von der "Gesellschaft" zur "Vergesellschaftung" : zur deutschen Tradition des Gesellschaftsbegriffs
(2005)
Der Begriff der "Weltgesellschaft" hat in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Globalisierungsdebatte eine bemerkenswerte Renaissance erfahren. Mit ihm kommen wieder unterschiedliche nationale Traditionen des Gesellschaftsbegriffs in den Blick, wie sie seit Beginn des 19. Jahrhunderts die Geschichte der Soziologie prägen. In dem vorliegenden Aufsatz wird der Versuch unternommen, die deutsche Tradition des Gesellschaftsbegriffs ausgehend von der Aufklärungsphilosophie Immanuel Kants und der ihr zugrunde liegenden Vision einer "Weltbürgergesellschaft" bis hin zu den soziologischen Klassikern Ferdinand Tönnies, Georg Simmel und Max Weber zu rekonstruieren. Es wird dabei zum einen der Versuch gemacht, die weltgesellschaftlichen Implikationen zu verdeutlichen, die innerhalb dieser Tradition des Gesellschaftsbegriffs zum Ausdruck kommen. Zum anderen werden die Gründe benannt, die Simmel und Weber dazu veranlaßt haben, den Begriff der "Gesellschaft" durch den der "Vergesellschaftung" zu ersetzen und das mit diesem ursprünglich verbundene Konstrukt einer autonomen Gesellschaftsgeschichte schließlich ganz zugunsten einer höchst anspruchsvollen Version von Universalgeschichte aufzugeben.
"Genua bedeutet zunächst eine Wende. Es war die gräßte Mobilisierung, die diese Bewegung bislang weltweit auf die Beine gestellt hat. Allerdings ist es nicht einfach für eine gerade entstandene Bewegung, einen solchen Schlag zu Überleben. Deshalb würde ich in Bezug auf Genua auch nicht von einem Erfolg sprechen, sondern eher von einer Etappe: Wir haben unsere Unschuld verloren, weil wir uns unserer Rechte zu sicher waren. (...) Genua zeugt von einer militärischen Logik der Regierung bezüglich der Mobilisierungen gegen den G8. Wir haben Widerstand geleistet und auch der Widerstand war eine politische Angelegenheit. Doch die militärische Logik des Konflikts zu akzeptieren, wäre Wahnsinn und politischer Selbstmord. In Genua waren alle Ordnungskräfte, die Armee, die Geheimdienste der acht - äkonomisch und militärisch - mächtigsten Länder des Planeten. Unsere Bewegung kann sich nicht mit dieser Militärmacht messen. Wir würden im Laufe von drei Monaten zerdrückt werden. Also müssen wir einen dritten Weg finden zwischen denen, die ihre Ablehnung der ökonomischen Globalisierung nur verbal äußern und jenen, die sich für die symbolische Geste entscheiden wie es z.B. das Demolieren einer Bank sein kann. (...) Doch gegenüber dem Risiko, umgebracht zu werden, halten wir am Recht auf Schutz fest." Luca Casarini, Sprecher der Tute Bianche ...
Von den Realitäten im Cyberwar, oder: Die Bedeutung des Sony-Hacks für zukünftige Cyber-Konflikte
(2015)
Part VI of our series on cyberpeace "Cyberpeace: Dimensionen eines Gegenentwurfs".Ende November des vergangenen Jahres wurde das US-amerikanische Unternehmen Sony Pictures Entertainment (SPE) Opfer einer groß angelegten Hackerkampagne. Dabei wurden Daten von Angestellten und Kooperationspartnern, wie Namen, Adress- und Versicherungsangaben aber auch Finanzinformationen und Verschlüsselungsdaten entwendet und viele Arbeitsplatzrechner des SPE-Netzwerkes durch eine Schadsoftware infiziert. Aussagen hochrangiger Sony-Mitarbeiter zufolge wollten die Angreifer Sony mit den erbeuteten Daten ursprünglich um Geld erpressen. Medial wurde der Vorfall jedoch rasch mit der anstehende Premiere der von SPE produzierten Komödie “The Interview“, die sich satirisch mit der Situation in Nordkorea auseinandersetzt, in Verbindung gesetzt. Jedoch trat erst Mitte Dezember eine Hackergruppe names “Guardians of Peace” mit Forderungen gegen die Ausstrahlung des Films als Urheber der Hacking-Attacke auf und drohte mit der Veröffentlichung der entwendeten Sony-Daten. Kurz darauf wurde der Sony-Hack auch durch das FBI offiziell bestätigt und staatliche Einrichtung Nordkoreas als Urheber der Angriffe beschuldigt. In der Beweisführung bezog sich das FBI auf Erkenntnisse und Ähnlichkeiten zu früheren Vorkommnisse in den USA und Süd-Korea sowie den geografischen Standorten der IP-Adressen einiger, für den Angriff benutzen Computer...
Auf der methodologischen Grundlage objektiv-hermeneutischer Sequenzanalysen von vier Reden, die der Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg (CDU) und der Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten Hans-Dietrich Genscher (FDP) im Januar 1991 sowie der Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und der Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) im November 2001 vor dem Deutschen Bundestag gehalten haben, zeigte sich, dass die militärische Abstinenz der Bundesrepublik im Golfkrieg und der Einsatz der Bundeswehr im Rahmen der Operation »Enduring Freedom«, dem „Krieg gegen den Terror“, auf den geteilten Umgang konservativer und progressiver Bundesregierungen mit dem Tabu des Militärischen zurückzuführen ist, das sich in Deutschland in Reaktion auf den Zweiten Weltkrieg gebildet hatte. Vor dem Hintergrund eines gesinnungsethisch dominierten politischen Diskurses in der Bundesrepublik schreckte die aus Union und Liberalen geführte Regierung von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) wenige Wochen nach dem Vollzug der Deutschen Einheit und der Wiedererlangung der vollen Souveränität teilweise wider besseres Wissen vor einem Bruch dieses Tabus in Form einer Durchsetzung der Staatsräson zurück, weil sie fürchtete, im Falle einer aktiven Beteiligung deutscher Streitkräfte an den Kriegshandlungen zur Restitution des Völkerrechts, das durch die irakische Invasion Kuwaits gebrochen worden war, von der öffentlichen Meinung eines Rückfalls in die Ära des deutschen Militarismus bezichtigt zu werden. Da sich dieses Problem für Mitte-Links-Regierungen so nicht stellt, sondern ganz im Gegenteil die Aussicht auf eine positive Anrechnung der Verletzung von Tabus als Ausweis ihrer Lernfähigkeit besteht, war es der Koalition aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen möglich, die Bundeswehr nach dem Präzedenzfall der NATO-Luftangriffe auf Jugoslawien auch an der militärischen Beantwortung der Terrorattacken vom 11. September 2001 zu beteiligen. Darüber hinaus verweist das Novum einer aktiven militärischen Beteiligung der Bundesrepublik an internationalen Kriegseinsätzen unter der Ägide der ersten rot-grünen Bundesregierung wohl auch auf einen allmählich von den Regierenden auf die Regierten übergehenden langfristigen Wandel auf der Ebene der Mentalitäten, der dadurch begünstigt worden ist, dass sich 1998 ein doppelter Machtwechsel im Bund vollzog, der erstmals seit 16 Jahren wieder eine der Tendenz nach linke Mehrheit etablierte und gleichzeitig einer neuen Generation die Regierungsverantwortung übertrug. Diese neue Generation hat es offenbar nicht nur verstanden, ihre Anhänger in langjährig erprobter ideologischer Abgrenzung von der konservativ-liberalen Regierung Kohl so fest an sich zu binden, dass diese ihr auch »in den Krieg« folgten, sondern sie drückte der deutschen Politik zugleich einen neuen Stil auf, der sehr bald selbst zum Programm werden könnte.
Vom Geist der Gemeinschaft zum Geist der Neuzeit : Annotationen zur Ferdinand-Tönnies-Gesamtausgabe
(2001)
Teil IV unserer Artikelserie zur Ethik der Drohnen. Deutschland diskutiert über bewaffnete Drohnen. Endlich. Allerdings hat es den Anschein, als sei die Debatte nur noch ein Scheingefecht. Denn die Entscheidung, ob Deutschland auf den Drohnenzug aufspringen soll, ist im Wesentlichen gefallen, und die Beschaffung scheint nur noch eine Frage der Zeit. Vor allem ist es interessant zu sehen, welchen Einschlag die „Debatte“ inzwischen genommen hat. Mit seiner Aussage, Waffen seien „ethisch neutral“ (die er im Anschluss relativierte, aber bezüglich aktueller Drohnen aufrecht erhielt), hat Verteidigungsminister de Maizière die Debatte in eine Richtung gelenkt, bei der zentrale sicherheitspolitische Fragen, aber auch Fragen der ethischen Einordnung zukünftiger Drohnensysteme weitgehend unter den Tisch fallen. Verengt man die Debatte auf die Frage der ethischen Einordnung aktueller Kampfdrohnen, dann bietet sich als „objektiver“ Maßstab zunächst das Humanitäre Völkerrecht an. Waffen, wie z.B. Bio- oder Chemiewaffen oder Landminen, sind deshalb geächtet, weil sie gegen die fundamentalen völkerrechtlichen Normen der Diskriminierung (der Unterscheidung zwischen Kombattanten und Zivilisten) oder der Proportionalität verstoßen. Drohnen sind zwar nicht so „chirurgisch“ präzise, wie es die Befürworter gerne hätten (nach Schätzungen des Bureau of Investigative Journalism ist ca. jeder vierte von Drohnen in Pakistan getötete Mensch ein Zivilist), aber ungenauer als andere Waffensysteme sind Drohnen sicher nicht. Und setzt man Drohnen nur im Rahmen völkerrechtlich zulässiger internationaler oder nicht-internationaler bewaffneter Konflikte ein, dann ist ihr Einsatz zulässig und völkerrechtlich nicht zu beanstanden...
The study of civilization is one of the core subjects of international legal history. This is no recent development. Jörg Fisch published his seminal work "Die Europäische Expansion und das Völkerrecht" in 1984, the same year in which Gerrit W. Gong presented his renowned "Standard of Civilization". Today, the more recent works by Martti Koskenniemi and Antony Anghie probably represent the most influential research in this field. What all these path breaking works have in common is that they discuss concepts of civilization in international law especially with regard to its function as providing justification narratives for the European/non-European unequal relations, in particular in the 19th century. ...
Beim Angriff auf das amerikanische Konsulat in Benghazi starben am 11. September zwei Personenschützer und zwei amerikanische Diplomaten, der amtierende Botschafter für Lybien sowie der IT-Experte Sean Smith. In ihrer Trauerrede zeichnete Außenministerin Clinton zunächst den beruflichen und privaten Werdegang ihres Mitarbeiters nach, um dann einen bemerkenswerten Satz hinterher zu senden: “And that’s just in this world, because in the virtual worlds Sean helped create, he is also being mourned by countless competitors, collaborators and gamers, who shared his passion.”..
Der Beitrag bietet eine Einführung in das Thema „Vertrauen als Topos der Plattformregulierung“. Dazu wird in einem ersten Schritt das allgemeine Verhältnis zwischen dem sozialen Tatbestand „Vertrauen“ und dem Recht als das einer komplementären, wechselseitigen Wirkungsverstärkung beschrieben. Im Hinblick auf die vertrauensfördernde Rolle des Rechts wird in einem zweiten Schritt zwischen der Funktion des Vertrauens bzw. der Vertrauenswürdigkeit als Tatbestandselement einer Vorschrift und den hieran geknüpften Rechtsfolgen unterschieden. Auf der Basis dieser Grundlagen gibt der Aufsatz in einem dritten Schritt einen Überblick über Bezugnahmen auf „Vertrauen“ in der deutschen und europäischen Plattformregulierung seit 2015. Hierzu zählen sektorale Regelungen gegen Hasskriminalität und Desinformation sowie zum Schutz des Urheberrechts, die 2022 in den horizontal angelegten Digital Services Act mündeten, der ein insgesamt „vertrauenswürdiges Online-Umfeld“ gewährleisten soll. Viertens stellt der Beitrag ein abstrakt-analytisches Konzept des Vertrauens vor, das sich gut zur Analyse der aufgezählten Vertrauensbeziehungen und ihrer rechtlichen Regelungen eignet. Ein abschließender Ausblick deutet die Proliferation des Vertrauenstopos als Ausdruck einer Vertrauenskrise im digitalen Zeitalter. Die erstrebte Vertrauenswürdigkeit des Online-Umfelds bildet ein normatives Minimum, das über gesetzliche Verhaltenspflichten und Privilegien für vertrauenswürdige Akteure der Zivilgesellschaft erreicht werden soll. Ob dies gelingt und überhaupt wünschenswert ist, ist freilich offen. Die juristische Auseinandersetzung mit dem Topos des Vertrauens in der Digital- und Plattformregulierung hat gerade erst begonnen.
Versorger und Regulierer? Der Islamische Staat und die Krise der Staatlichkeit in der MENA-Region
(2015)
Teil XI unserer Serie zum „Islamischen Staat“. Die große Aufmerksamkeit für den Islamischen Staat (IS) hängt nicht nur mit dessen militärischen Erfolgen zusammen, sondern auch mit seinem Anspruch, einen neuen Staat aufzubauen. Das Phänomen der hohen Anzahl ausländischer Kämpfer gerade aus den Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens scheint die Anschlussfähigkeit dieser Idee zu unterstreichen. Inwieweit der Anspruch auf Staatsaufbau tatsächlich eingelöst werden kann, hinterfrage ich in diesem Beitrag. Danach beleuchte ich die Ausgangslage ausländischer Kämpfer aus der MENA-Region und vertrete die These, dass die Attraktivität des IS für viele junge Männer vor allem auf der Krise der Staatlichkeit in ihren Heimatländern basiert.
Vernetzung macht Cluster erfolgreich : erste Studie für die Metropolregion RheinMain erschienen
(2013)
Vergesst Assad
(2015)
Teil XVI unserer Serie zum „Islamischen Staat“. Wenn man einen Tyrannen nicht stürzen kann, müsse man eben mit ihm kooperieren – so augenscheinlich die Schlussfolgerung der internationalen Gemeinschaft aus dem Desaster, das sich in den vergangenen vier Jahren in Syrien entfaltet hat. Sah es 2011 so aus, als seien Bashar al-Assads Tage gezählt, mehren sich die Stimmen, ihn als Teil der Lösung zu betrachten, wie der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, unlängst in Wien verkündete. Je systematischer und brutaler Syriens Diktator die Menschenrechte missachtet, desto mehr erscheint er in manchen Kreisen als potentiell verlässlicher Partner. Das hat er im Wesentlichen der islamistischen Terrorarmee ISIS zu verdanken. Wenngleich es kaum Gräuel an Zivilisten gibt, die das Regime nicht verübt und obwohl es dies in einem weitaus größeren, tödlicheren Maße tut, wird Assad gerne als „geringeres Übel“ bezeichnet...
Die Rekonstruktion historischer Bauten wie der Frankfurter Altstadthäuser, des Berliner Schlosses oder der Dresdner Frauenkirche wird oft als Identitätssuche in der Vergangenheit und als Rückwärtsgewandtheit bewertet. Doch jahrzehntelange Auseinandersetzungen zwischen Frankfurter Bürgern, deren Geschmack sich deshalb an Erinnerungen orientiert, weil ihnen häufig die neue Architektur missfällt, und Experten, deren Sichtweise sich an professionellen Kriterien der Moderne ausrichtet, belegen: Es geht sowohl um das Erinnern als auch um das Vergessen der verlorenen Altstadt und damit um ästhetische und planerische Alternativen in einem schwierigen Erneuerungsprozess.
Wissenschaftliches Bloggen ist, gerade in Deutschland, nicht immer einfach. Mal fehlt es an “Grundoffenheit” gegenüber offenen Formaten, dann wiederum ist “populärwissenschaftliches Bloggen” nicht gut angesehen. Maximilian Steinbeis hingegen hat als Rechtswissenschaftler und Journalist ein Blog auf die Beine gestellt, das die wissenschaftliche Bloglandschaft Deutschlands bereichert und andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf das Format Blog aufmerksam macht. Sein Verfassungsblog, den Steinbeis in Kooperation mit dem Forschungsverbund zur Rechtskultur “Recht im Kontext” betreibt, wird nun sogar zum kommunikativen Versuchslabor des Forschungsprojekts „Verfassungsblog:Perspektiven der Wissenschaftskommunikation in der Rechtswissenschaft“. Grund genug, uns mit ihm über all diese Fragen zu unterhalten.
Die Arbeit behandelt einen Vergleich der Medientheorien Jean Baudrillards und Stuart Halls. Im Fokus steht die Frage nach der ‚Macht der Medien’: Versteht man Massenmedien als wichtigen Integrationsfaktor pluralistischer Gesellschaften – sie geben einen Orientierungsrahmen ‚relevanten’ Wissens an –, so sind sie gleichzeitig auch Machtfaktoren. Als radikal-apokalyptischer Theoretiker einer von medialen ‚Simulationen’ durchdrungenen Welt, sah Jean Baudrillard durch Massenmedien eine allumfassende gesellschaftliche Kontrolle eingerichtet. Aus Sicht der Cultural Studies, für deren Beschäftigung mit den Medien Stuart Hall wegweisend war und ist, treffen Medieninhalte auf ein Publikum, das immer schon über Erfahrungen, Wissen und Prägungen verfügt und daraus seine Präferenzen im Mediengebrauch ableitet – und auch entsprechende Kompetenzen ausbildet. Die Verbindung von Medien und Macht geschieht anhand des von Michel Foucault aufgestellten Modells des ‚Dipositivs’, das von Johanna Dorer für die Analyse öffentlicher Kommunikation fruchtbar gemacht worden ist. Der Blick wird hier auch auf das Internet gerichtet, durch dessen Verbreitung sich die Kommunikationslandschaft grundlegend gewandelt hat.
Am Montag, 30. Mai 2016 von 18.00-20.00h, laden das Institut für soziale Bewegungen (ISB) und die Gemeinsame Arbeitsstelle RUB/IGM zum 3. Bochumer Disput ein. Diskutiert wird zum Thema „Handelspolitik gerecht gestalten? Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) als politischer Prozess“.
Das kolumbianische Magazin "Semana" wählte den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez jüngst zum "Mann des Jahres 2005". Damit war Chávez der erste Ausländer, dem diese Auszeichnung zuteil wurde. Er habe, so die Begründung, die "politische Landkarte" Lateinamerikas grundlegend verändert und die Möglichkeit anderer zwischenstaatlicher Beziehungen aufgezeigt. Dadurch sei Chávez zum inzwischen einflussreichsten Mann des Subkontinents avanciert. ...
In den letzten Jahrzehnten hat vor allem die Frage nach der Übernahme der (Staats-)Macht für Kontroversen innerhalb der Linken gesorgt. Ob der Staat übernommen wird, bis zu einem bestimmten Punkt mit staatlichen Institutionen zusammengearbeitet werden solle oder doch lieber jede Kooperation vermieden werden müsse, war ein zentraler Streitpunkt. Die Wahl verschiedener linker Regierungen in Lateinamerika, vor allem die Fälle Venezuelas und Boliviens, spielen eine zentrale Rolle. Mit der Wahl von Hugo Chávez zum Präsidenten Venezuelas und seiner Amtsübernahme Anfang 1999 begann ein Prozess wirksamer und auf eine sehr breite linke Bewegung gründender sozialer Transformationen, der die Linke zwingt, bestimmte tradierte Konzepte neu zu denken.
Animal agriculture is responsible for at least 16.5% of global yearly CO2e (carbon dioxide equivalent) emissions (Twine 2021: 3) and thus partially causal for the corresponding climate change, and its disastrous consequences for millions (Romanello et al. 2023: 1-2). At the same time, animal agriculture restricts and damages the bodily autonomy of animals regularly (Hampton et al. 2021: 28) which could be unethical depending on the underlying ethical theory. The policy option of veganism by law is, nevertheless, rarely considered. The definitions of veganism range from an individual ethic of the abstention from consuming animal products to a political philosophy calling for the abolition of animal agriculture (Mancilla 2016: 1-3). Because veganism through the cessation of animal agriculture could be the policy solution to the aforementioned issues concerning the rights of present and future generations affected by climate change and the rights of animals, I explore arguments for and against the implementation of veganism by law.
Although a veganized agriculture would provide 52% of the required emission reductions for the 2°C target of the Paris climate accord (Eisen and Brown 2022: 6), and could allow for greater animal welfare, current policies of many governments promote the opposite. For example, 82% of the subsidies of the European Union’s Common Agricultural Policy are routed towards the production of animal products and animal feed (Kortleve et al. 2024: 1-2). Moreover, for American adults the U.S. Department of Agriculture and the U.S. Department of Health and Human Services (2020: 96) promotes the consumption of 720ml of cow milk or other dairy per day and recommends a protein intake through meat and eggs between 652 g and 936 g per week.
In this bachelor thesis I outline the current state of animal agriculture, its emissions and the associated harm towards animals and humans. The empirical findings are dissected ethically with a consequentialist approach and a deontological approach. The ethical analysis concerning the decisions of individuals is then converted into a political philosophy regarding the duties of states towards present and future generations and animals including corresponding policy implications.
The normative argument is mainly based on the example of industrialized animal agricul-ture, the area where most of the interaction between animals and humans occurs. Nevertheless, other sectors where animals are used for human consumption or entertainment are discussed in less detail, in order to analyze the arguments for veganism by law.
In short, using the recommended political argument structure of Abel et al. (2021: 6) the following hypothesis acts as the basis for the political and philosophical discussion and is revised where necessary:
Moral claims: The state should protect present and future generations and animal rights.
Empirical claims: Animal agriculture is a major contributor to climate change and its corresponding effects and violates the wellbeing of animals regularly.
Conclusion: The state should enforce veganism by law.
Continuadores posteriores de la teoría crítica de la sociedad han cuestionado a Adorno por caer en una lógica de la emancipación frustrada aparentemente contradictoria, que reflexiona sobre la dominación social en condiciones bajo las cuales, empero, se declaran cerradas las posibilidades de transformación histórica. Sin embargo, sostengo que su teoría social remite también a un concepto novedoso de la emancipación sin totalidad, relevante para la reconstrucción de la teoría crítica ante los cuestionamientos pluralistas lanzados hacia el concepto de “totalidad”.
Les Républicains in Frankreich, die Tories in Großbritannien, die österreichischen Christdemokraten: Parteien, die jahrzehntelang als feste politische Größe in ihren Ländern galten, haben einen rapiden Bedeutungsverlust erlebt, manche sind in Richtung des rechten Randes gerückt. Doch eine gemäßigt konservative Kraft rechts der Mitte ist notwendig für eine stabile und zukunftsoffene Demokratie.
Este artigo tem como objetivo principal analisar a relação entre utopia negativa e catástrofe na Estética de Adorno. O filósofo argumenta que a arte moderna é associada a um tipo de utopia que não é uma representação positiva do que a sociedade deveria ser. A utopia negativa apenas mostra o que a sociedade não deveria ser. A obra de arte está então carregada de contradições de uma sociedade não reconciliada. Tal explica por que a arte moderna e nova é tão recorrentemente caracterizada pelo feio, o repulsivo, o negro e o catastrófico. Na formulação de Adorno, a obra de arte se constitui como negação determinada da sociedade administrada. Como tal, a obra de arte é também negação determinada da cultura administrada, isto é, sua constituição é dada pela negação determinada dos padrões da Indústria Cultural e da tradição artística.
Scholars and international organizations engaged in institutional reconstruction converge in recognizing political corruption as a cause or a consequence of conflicts. Anticorruption is thus generally considered a centrepiece of institutional reconstruction programmes. A common approach to anticorruption within this context aims primarily to counter the negative political, social, and economic effects of political corruption, or implement legal anticorruption standards and punitive measures. We offer a normative critical discussion of this approach, particularly when it is initiated and sustained by external entities. We recast the focus from an outward to an inward perspective on institutional action and failure centred on the institutional interactions between officeholders. In so doing, we offer the normative tools to reconceptualize anticorruption in terms of an institutional ethics of ‘office accountability’ that draws on an institution’s internal resources of self-correction as per the officeholders’ interrelated work.
Der Soziologe Johannes TWARDELLA analysiert in seinem Buch "Pädagogischer Pessimismus" den vollständigen Verlauf einer Unterrichtsstunde im Fach Deutsch in der 10. Jahrgangsstufe einer Hauptschule. Aus einem "wunderschönen guten Morgen" – so beginnt das Transkript – wird eine kleine Katastrophe. Wie konnte das passieren? Die detaillierte Analyse TWARDELLAs zeigt eindrücklich, dass das Verhältnis der Lehrkraft zu den Schülerinnen und Schülern sowie zu ihrer Profession gestört und widersprüchlich ist. Auf der einen Seite ist der Unterricht geprägt von einer negativen Anthropologie des Schülers bzw. der Schülerin, dem pädagogischen Pessimismus. Auf der anderen Seite besteht aus Sicht der Lehrkraft der optimistische Glaube an die didaktische Lösung des handlungsorientierten Unterrichts. Letztlich wird erkennbar, dass sich durch eine Self-Fulfilling Prophecy diese abgründige Kombination zu einer veränderungsresistenten Ideologie verhärtet und am Ende nur noch die Aufrechterhaltung des Betriebs steht – so sinnfrei er auch geworden sein mag. Das vorliegende Buch wird in den Kontext der derzeitigen bildungspolitischen und bildungswissenschaftlichen Diskussion gesetzt.
Unsichere Natur?
(2011)
New York: leicht bewölkt, Temperatur bis 33° C, die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 65 Prozent. Im UN-Hauptgebäude am East River tagt heute der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu einem eher ungewöhnlichen Thema: Klimawandel. Erst zum zweiten Mal seit 2007 steht dieses Thema auf der Tagesordnung des Sicherheitsrates, dessen Vorsitz zur Zeit Deutschland inne hat...
Unser die Welt : sprachphilosophische Grundlegungen der Erkenntnistheorie ; ausgewählte Artikel
(2007)
Die Weiterentwicklung der Gedanken, die Wilhelm K. Essler 1972 in seinem Buch "Analytische Philosophie I" vorgetragen hat, ist bislang nur in Artikeln erfolgt. Die hier vorgelegte Auswahl hat das Ziel, den Kern seines Philosophierens, nach Sachgebieten geordnet, darzustellen. Im Zentrum seines Philosophierens steht die Untersuchung des Reflektierens, genauer: des philosophischen Reflektierens, anhand semantischer und epistemologischer Beispiele. Er orientiert sich dabei nicht an der Untersuchung vorhandener Erkenntnisakte, die oft schwer faßbar und noch schwerer eindeutig bestimmbar sind, sondern an deren rationaler Rekonstruktion in Modellen, gemäß dem Vorgehen in experimentellen Wissenschaften, und das besagt in der Philosophie natürlich: in Modellsprachen. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, daß unter Einsatz des Instrumentariums der modernen Logik und ihrer Metalogik definitive Ergebnisse erzielt werden können, aufbauend auf den metalogischen Resultaten Gödels und Tarskis. In der Weiterführung der Ergebnisse von Gödel und Tarski wird gezeigt, daß die methodologische Unterscheidung von Erwähnen und Verwenden genau dem Vorgehen des semantischen Reflektierens gemäß der Sprachstufentheorie Tarskis entspricht und daß diese daher das geeignete Instrument zur Darstellung des epistemologischen Reflektierens und damit auch der erfahrungswissenschaftlichen Semantik ist. Anhand solcher präziser Sprachmodelle wird die Voraussetzungshaftigkeit allen sprachgebundenen Erkennens jeweils am Beispiel nachgewiesen. Macht man eben dieses Reflektieren zum neuen Gegenstand des untersuchenden Reflektierens, so benötigt man hierzu, will man die zuvor benützte Sprache des Reflektierens nun vollständig darstellen, abermals zusätzliche, in ihr noch nicht ausdrückbare Mittel des Reflektierens, und so fort ohne Ende. Dabei zeigt sich, daß dieses "und so fort ohne Ende" zum Problem der Grenze des Sagbaren gehört, und damit a fortiori zu den Grenzen des Philosophierens. Wie bei Platon wird Denken als ein inneres Sprechen verstanden, was eine enge Verbindung von Sprachphilosophie und Philosophie des Geistes impliziert. In neueren Untersuchungen hat Wilhelm K. Essler gezeigt, daß die Grundgedanken der buddhistischen Philosophie des Geistes mit diesen Ergebnissen des Reflektierens weitgehend übereinstimmen, daß jedoch diese über zwei Jahrtausende alte buddhistische Philosophie darüber hinaus auch Instrumente zur individuellen Anwendungen einer solchen sprachphilosophisch und erkenntnistheoretisch untermauerten Philosophie des Geistes enthält, die diese dann zu einer gelebten Philosophie werden lassen können, mit dem Ziel des Mottos, das auf der Eingangspforte des Tempels von Delphi zu lesen stand, nämlich: "Erkenne Dich selbst!"
Der Leak der Botschaftsdepeschen hat offensichtlich in den USA tiefe Spuren hinterlassen. Auch über ein Jahr nach dem Beginn der Veröffentlichung der Depeschen kommen immer neue Pläne ans Licht, Leaken in Zukunft zu erschweren.
Der neueste Plan sieht vor, die Datenbanken mit den als geheim klassifizierten Dokumenten mit echt aussehenden Fake-Dokumenten zu versehen, die nicht nur die Glaubwürdigkeit der geleakten Informationen untergraben, sondern zudem auch nach Hause telefonieren sollen – so soll der Leaker bei Betrachtung seiner Beute erwischt werden.Über die technische Seite dieses Plans ist vergleichsweise wenig bekannt. Die Problematik der Glaubwürdigkeit aber ist die meiner Meinung nach noch größere, und zwar für alle beteiligten Parteien. Die potenzielle Unglaubwürdigkeit zukünftiger Leaks könnte schwerwiegende Konsequenzen haben...
Der UniReport sprach im Institut für Soziologie mit Prof. Thomas Lemke, dem Geschäftsführenden Direktor des Instituts, und den Studierenden Luisa Hecker (Master) und Adam Jendrzejewski (Bachelor) über das Selbstverständnis des Faches, über Studienbedingungen und über die gesellschaftliche Rolle der Soziologie.
Unemployment and political trust across 24 Western democracies: evidence on a welfare state paradox
(2021)
Set against the backdrop of the Great Recession, the paper explores the interplay of unemployment experiences and political trust in the USA and 23 European countries between 2002 and 2017. Drawing on harmonized data from the European Social Survey and the General Social Survey, we confirm that citizens’ personal experiences of unemployment depress trust in democratic institutions in all countries. Using multilevel linear probability models, we show that the relationship between unemployment and political trust varies between countries, and that, paradoxically, the negative effect of unemployment on political trust is consistently stronger in the more generous welfare states. This result holds while controlling for a range of other household and country-level predictors, and even in mediation models that incorporate measures of households’ economic situation to explain the negative effect of unemployment on trust. As expected, country differences in the generosity of welfare states are reflected in the degree to which financial difficulties are mediating the relationship between unemployment and political trust. Overlaying economic deprivation, however, cultural mechanisms of stigmatization or status deprivation seem to create negative responses to unemployment experiences, and these render the effect of unemployment on political trust increasingly negative in objectively more generous welfare states.
The diagnosis that we are living in a world risk society formulated by Ulrich Beck 20 years ago (Beck, Kölner Z Soziol Sozialpsychol 36:119–147, 1996) has lost nothing of its power, especially against the background of the Anthropocene debate. “Global risks” have been identified which are caused by human activities, technology, and modernization processes. Microplastics are a by-product of exactly these modernization processes, being distributed globally by physical processes like ocean currents, and causing effects far from their place of origin. In recent years, the topic has gained great prominence, as microplastics have been discovered nearly everywhere in the environment, raising questions about the impacts on food for human consumption. But are microplastics really a new phenomenon or rather a symptom of an old problem? And exactly what risks are involved? It seems that the phenomenon has accelerated political action—the USA has passed the Microbead-Free Waters Act 2015—and industries have pledged to fade out the use of microbeads in their cosmetic products. At first sight, is it a success for environmentalists and the protection of our planet?
This chapter deals with these questions by adopting a social-ecological perspective, discussing microplastics as a global risk. Taking four main characteristics of global risks, we develop four arguments to discuss (a) the everyday production of risk by societies, (b) scientific risk evaluation of microplastics, (c) social responses, and (d) problems of risk management. To illustrate these four issues, we draw on different aspects of the current scientific and public debate. In doing so, we contribute to a comprehensive understanding of the social-ecological implications of microplastics.
Background: This study investigates the willingness of men-who-have-sex-with-men (MSM) to use HIV pre-exposure prophylaxis (PrEP). Research in the HIV/AIDS field typically relies on clinical and epidemiological studies, thereby often excluding social dimensions of the illness as well as factors explaining its prevention. The current study analyzes HIV-prevention through an interdisciplinary theoretical approach. It aims to comprehensively understand the mechanisms associated with the willingness to take PrEP among MSM in terms of psychological, social, behavioral, cultural, and demographic factors. Methods: We analyze data from the survey “Gay Men and AIDS” conducted in Germany in 2013 prior to market approval for PrEP. Analyses were performed using the statistical software SPSS 25.0, while results were visualized using the R programming language. Results: We find that perceived risk of infection, social norms (anticipated HIV-stigma), practices (e.g. regular condomless sex), and socio-demographic factors (young age, being single) all have a positive effect on the willingness to take PrEP, while education reveals a negative, and income no effect. Conclusions: Results indicate that beyond well-established socio-psychological mechanisms of health behavior, social factors play a crucial role in understanding the willingness of PrEP uptake. This study enriches existing health behavior theories with sociological concepts such as social norms and social practices.
Under pressure? : "Querdenken" - Kollektivierung als Praxisproblem einer Bewegung unter Druck
(2021)
Die vorliegende Arbeit untersucht eine lokale Telegram-Chatgruppe der Corona-Protestbewegung „Querdenken“ hinsichtlich deren Kollektivierungspraktiken. Das Erkenntnisinteresse liegt darin, zu untersuchen, wie die Gruppe in einer Zeit, in der durch häufige Demonstrationsverbote hoher Druck von außen auf sie einwirkt, Gemeinschaft herstellt. Analysiert werden dabei symbolische Grenzziehungspraktiken sowie die Mobilisierung leerer Signifikanten und – um einen Blick auf Kollektivierung als Praxisproblem zu werfen – die Konflikte, die innerhalb der Gruppe herrschen. Dabei zeigt sich eine antagonistische Identitätskonstitutionslogik, die sich anhand der privilegierten Signifikanten Demokratie vs. Diktatur konstituiert. Diese entwickeln ihre identitätsstiftende Kraft vor allem in der Attribution zu verschiedenen Subjektpositionen, von denen ‚die Politik‘ die zentrale Abgrenzungsposition für die Querdenker*innen darstellt. Weiterhin zeigt sich, dass die strategischen Konflikte, die aus dem Druck von außen resultieren, kontextabhängig gleichermaßen zersetzende wie integrative Kräfte entwickeln.
In cases in which there is the possibility of massive human losses, the threshold likelihood of their occurrence, and the non-excessive costs of their prevention, we ought to act now. This is all the more definitely the case because it may well be that this is the time-of-last-opportunity to head off one or more potential disasters, all of which may still be preventable by sufficiently rapid reductions in carbon emissions from the combustion of fossil fuel. It is unfair that the present generation should incur as heavy a burden as it does of seizing the last opportunity for prevention of disasters like large sea-level rises, but the unfairness is not sufficient to make the burden unreasonable to bear, especially since it is not in fact as heavy as often believed.
Nur wenige Tage bleiben bis zur Eröffnung der olympischen Winterspiele in Sotschi. Für 3,5 Milliarden Zuschauer stehen dann 14 Tage Spaß und spannende Unterhaltung auf dem Programm. Dabei scheint kaum zu interessieren, dass in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tagungsort derweil fundamentalste Menschenrechte verletzt werden. Denn während andere Menschenrechtsthemen wie die Situation von Homosexuellen in Russland bereits Debatten über einen möglichen Olympia-Boykott ausgelöst haben, redet bislang über die Lage im Nordkaukasus kaum einer...
Una historia filosófica de la identidad estadounidense: Balance de propuestas y su crisis actual
(2018)
Este trabajo de síntesis crítica, realiza un balance de los principales aportes de pensamiento que han favorecido la configuración de la identidad estadounidense y su reformulación periódica. Se sistematizan las escuelas, según su transición de teólogos-políticos (como los puritanos, carismáticos y trascendentalistas, con aportes tipo pactismo bíblico, libre albedrío, caridad pietista, destino manifiesto, etc.), pasando por filósofos pragmáticos (como los constituyentes, democratizadores y reconstructores, con recursos como libre-pensamiento -free masonry & whigs-, federalismo, pragmatismo, etc.), hasta académicos socio culturales (sobre todo, de Estudios culturales, vía nociones de consenso, v.g. fronterismo, excepcionalismo y crisol cultural; así como artificios de hecho diferencial –a raíz de la fuga de cerebros de la Escuela de Frankfurt, Normale Annales, Birmingham, etc.-, con categorías de clase, status y conflicto social, metámeros etnoculturales, constructos de género, etc.). El estudio llega hasta la crisis actual, sin soluciones generalmente aceptadas y bajo la amenaza transoccidental.
Was beinhaltet die völkerrechtliche Umsetzung eines „Konzepts“ bzw. einer politischen Norm? Die Hintergründe dieser Frage diskutierten Anfang der Woche Sassan Gholiagha und Antje Wiener in einem lesenswerten Beitrag im Verfassungsblog. Ausgangspunkt waren dabei die Formulierungen zur Schutzverantwortung (Responsibility to Protect oder kurz R2P) im Koalitionsvertrag der Großen Koalition. Mit diesem Kommentar verfolge ich zwei Absichten: Ich möchte kurz auf Unklarheiten in Gholiaghas und Wieners Konzeption von Umstrittenheit eingehen. Zudem bleiben die beiden eine Antwort schuldig, welche Foren geeignet sind, um internationale Normen wie die R2P mittels „radikaldemokratischer“ Kontestation breitestmöglich zu legitimieren...
Seit Mitte der 60er Jahre diesen Jahrhunderts hat sich in Europa und Nordamerika vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Konsum von gesetzlich verbotenen Substanzen ausgebreitet. Ungefähr gleichzeitig setzte sowohl in den Massenmedien als auch in professionellen Kreisen eine heftige Diskussion über dieses Phänomen ein, die bis heute andauert, was nicht nur auf die fraglos nach wie vor aktuelle Problematik von Sucht bzw. Abhängigkeit insbesondere bezüglich Heroin, sondern auch auf die ständigen Veränderungen in den Konsumentenszenen wie auch die vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Drogenpolitik zurückzuführen ist. Diese erhielt auch stets Nahrung von der wissenschaftlichen Diskussion, die sich seit Mitte der 80er Jahre vereinzelt auch mit "Nicht-Junkie-" Kreisen beschäftigt, welche den Konsum von Cannabis, Kokain, Designer-Drogen, Halluzinogenen und teilweise auch Heroin in einen "normalen" Alltag integriert haben, wobei bezüglich Deutschland meines Wissens noch keine umfangreicheren qualitativen Studien für diesen Bereich existieren. Dabei ist von Bedeutung, daß nach Schätzungen, teilweise aus quantitativen Erhebungen abgeleitet (großangelegte repräsentative Umfragen liegen nicht vor und könnten allein schon wegen der Illegalität keine seriösen Ergebnisse liefern), bei den meisten, wenn nicht gar bei allen genannten "Szene-Drogen" die überwiegende Mehrheit der Konsumenten (auch der Gewohnheitskonsumenten), zu diesen "integrierten" oder auch "kontrollierten" Gebrauchern zu zählen ist. Diese Vermutung steht im Gegensatz zur lange Jahre von den Vertretern der offiziellen Drogenpolitik und dem Großteil der Medien verbreiteten Meinung, daß jeglicher Konsum der durch das Betäubungsmittelgesetz illegalisierten Substanzen zu Sucht und sozialer Verelendung führe. Weiterhin werden die Verbote für bestimmte Substanzen oft so begründet, daß diese Drogen "kulturfremd" seien und deshalb keine historisch gewachsenen, konsumregulierenden Sitten und Gebräuche bezüglich des Konsums existieren wie z.B. bei Alkohol, Tabak und Kaffee. Daher ist es natürlich interessant zu erfahren, welcher Art die Mechanismen sind, die, der obigen Auffassung widersprechend, ein alltagsintegriertes Konsumverhalten auch bei illegalen Drogen ermöglichen, bzw. inwiefern sie den Kontrollmustern für die legalen Drogen ähnlich sind. Dabei muß selbstverständlich stets hervorgehoben werden, welche Drogen konsumiert werden, da einerseits zwar alle diese Substanzen den illegalen Status mit den entsprechenden alltagspraktischen Konsequenzen gemeinsam haben, aber doch erhebliche Unterschiede existieren in der jeweiligen Wirkungsweise und -intensität (pharmakologisch wie subjektiv), der Gefahr von Überdosierung und körperlichen oder geistigen Schädigungen sowie subkulturellen Zuschreibungen und Einbindungen. Für diese Arbeit habe ich qualitative Interviews mit dreizehn Personen durchgeführt, die allesamt mit mehreren verschiedenen illegalen Drogen Erfahrungen vorweisen können, wobei allerdings zum Teil deutliche Unterschiede bezüglich der Konsumfrequenzen, -mengen und vor allem auch der präferierten Drogen vorliegen. Dabei werde ich, unter Einbeziehung des Konzeptes von drug, set and setting, einerseits Beispiele für die Verschiedenheit von möglichen Konsummustern aufzeigen, gleichzeitig aber versuchen, gerade in bezug auf Funktionen und informelle Kontrollen des Konsums unterschiedlicher Drogen, Gemeinsamkeiten aufzuzeigen.
O objetivo do presente texto é repensar a aporia pela qual o livro “Dialética do Esclarecimento” é anunciado, a saber, a autodestruição do esclarecimento ou a procura da liberdade pela racionalidade, mas que culmina em uma regressão. Nossa argumentação perfaz dois caminhos: primeiramente, apresentamos a relação existente na obra entre um tipo de antropologia com bases freudianas e uma leitura da sociologia de Marx. Concebemos a noção de uma estrutura psíquica permeável às condições sócio-históricas do ser humano ocidental. Tal condição é imprescindível para a saída da aporia intimamente relacionada a uma antropologia psíquica ligada a um modo histórico da cultura e sociedade. Na sequência, propomos ainda um paralelo entre a possibilidade de um esclarecimento efetivo por meio do resíduo mítico presente na racionalidade técnica apresentada por Horkheimer e Adorno e a assunção da situação humana de desamparo na visão de mundo religiosa, modo freudiano para se alcançar uma posição mais “científica” em relação à realidade. Nesse contexto, utilizaremos rapidamente parte da teoria de Weber como meio para relacionarmos o esclarecimento à religião no que ambos têm em comum, isto é, a defesa contra o sofrimento, a angústia e o desamparo. Talvez seja por meio da assunção do desamparo na racionalidade situada na visão religiosa de mundo, ou ainda, a assunção do mito na racionalidade técnica do esclarecimento, que permitirá o futuro desenvolvimento de uma “antropologia dialética”, o que resultaria na saída da aporia enquanto condição histórica da racionalidade humana.
Türkisch-russische Zentralasienpolitik : geopolitische Rivalität oder strategische Partnerschaft?
(2020)
Die türkisch-russische Geschichte ist eine Geschichte der Rivalitäten. Sie wird wegen 15 Kriege zwischen den beiden Staaten als konflikthaft bezeichnet. Ihren 1. Krieg führten die beiden Staaten wegen Zentralasien, um das Khanat Astrachan (1568–1570). Der Untersuchungszeitraum dieser Dissertation erstreckt sich von diesem Datum bis zum Ende 2019. In diesem Zeitraum rivalisierten die Türkei und Russland geopolitisch in Zentralasien. Diese Arbeit konzentriert sich auf die türkisch-russische Zentralasienpolitik, bzw. darauf, wie die Türkei und Russland auf ihre gegenseitige Zentralasienpolitik reagieren, warum sie in Zentralasien geopolitisch rivalisieren (1. Forschungsfrage) und ob in Zukunft eine türkisch-russische strategische Partnerschaft in Zentralasien möglich ist (2. Forschungsfrage). Politikwissenschaftlich sind diese Fragen von großer Relevanz, weil eine mögliche türkisch-russische strategische Partnerschaft die gesamten Machtverhältnisse der Welt verändern würde.
Técnica, corpo e coisificação: notas de trabalho sobre o tema da técnica em Theodor W. Adorno
(2008)
Trata-se aqui de umas notas de trabalho sobre o tema da técnica em Theodor W. Adorno. O ensaio Educação após Auschwitz e um conjunto de aforismos que compõem o livro Minima moralia são tomados como fontes principais, mas também como roteiro de investigação. As críticas de Adorno à técnica aparecem em vários registros e privilegiamos, nos marcos de nossa reflexão, as relacionados ao corpo e à produção da consciência, elementos que se combinam diversamente nas obras pesquisadas, mas que encontram seu desiderato na crítica ao mundo administrado e aos destinos da subjetividade. Nossos resultados mostram que nas reflexões de Adorno o profundo processo de embrutecimento do humano e a supressão de quaisquer traços de particularidade aparecem intimamente relacionados com o crescente processo de tecnificação, o que por sua vez engendra uma certa pedagogia dos gestos e do corpo. Sugere-se, neste sentido, que a técnica mais refinada não necessariamente leva a um aumento das possibilidades humanas, mas, talvez encaminhe, tendencialmente, a uma escravização do corpo por meio da incorporação dos processos reificadores da tecnificação.
O artigo apresenta brevemente as possíveis implicações da recusa da clonagem, do DGPI e da eugenia liberal para o formalismo da ética discursiva, pois tal recusa poderia sugerir a eleição de um modo de vida privilegiado, (uma vida humana baseada na “inteireza do patrimônio genético”). Apresentamos os elementos do formalismo ético de Habermas e os argumentos centrais de sua crítica às intervenções eugênicas. Sugerimos que a defesa habermasiana da manutenção da indisponibilidade do patrimônio genético (por seu papel na autocompreensão ética do humano como ser livre e autônomo) situa essa matéria da filosofia moral na tensão entre a ação comunicativa, no qual o debate deveria ter sede, e a ação instrumental, que ameaça monopolizar as decisões sobre o tema.
Técnica e liberdade
(2000)
Argumenta-se que o dilema entre técnica e liberdade permanece como tal, como dilema não resolvido, enquanto não se conseguir repensar a questão por uma perspectiva que alcance mais longe e mais fundo do que a tradição antropocêntrica do pensamento ocidental. As concepções de autores como Marcuse, Habermas e Marx são examinadas por um prisma que incorpora sugestões de Heidegger.
This paper contributes to the clarification of the concept of “typicality” discussed in contemporary philosophy of physics by conceiving the nomological status of a typical behaviour such as that expressed in the Second Law of Thermodynamics as a “minutis rectis law”. A brief sketch of the discovery of “typicality” shows that there were ideas of typical behaviour not only in physics but also in sociology. On this basis and in analogy to the Second Law of Thermodynamics, it is shown that the nomological status of sociological laws such as Gresham’s Law can also be conceived as “minutis rectis laws”.
G. A. Cohen argues that John Rawls’s focus on the basic structure of society as the exclusive subject of social justice is misguided. I argue that two understandings of the notion of basic structure seem to be present in the literature, either in implicit or in explicit terms. (1) According to the first, the basic structure is to be equated with a given set of institutions: if they endorse the right principles of justice, the basic structure of society is just; (2) According to the second, a society has a just basic structure if and only if its institutional web manages to realize the relevant principles of justice as well it can. In (2), the institutional structure is not a given: different social circumstances call for different institutional solutions in order to achieve a just basic structure overall. The first part of the paper make a case for (2), and explores some of its normative implications. The second part asks which consequences this understanding may have for the idea of a global basic structure.
This paper analyzes two contemporary, „third-generation“ perspectives within critical theory - Nancy Fraser’s and Axel Honneth’s - with the aim of examining the degree to which the two authors succeed in grounding the normative criteria of social critique in the perspectives of ’ordinary’ social actors, as opposed to speculative social theory. To that end, the author focuses on the influential debate between Fraser and Honneth Redistribution or Recognition? which concerns the appropriate normative foundations of a „post-metaphysical“ critical theory, and attempts to reconstruct the fundamental 29 disagreements between Fraser and Honneth over the meaning and tasks of critical theory. The author concludes that both critical theorists ultimately secure the normative foundations of critique through substantive theorizations of the social, which frame the two authors’ „reconstructions“ of the normativity of everyday social action, but argues that post-metaphysical critical theory does not have to abandon comprehensive social theory in order to be epistmologically „non-authoritarian“.
Given the current Middle Eastern scenario, one may reasonably hold the argument that the on-going turmoil in the Middle East owes its burden equally to the Machiavellian Anglo-American policies in the region and the harrowing failure of the Muslim governments/leaderships in the Middle East to rationally respond to those challenges. But are there any dimensions beyond religion?
Os modelos de democracia propostos pelo liberalismo e pelo republicanismo comunitarista são criticados a partir da perspectiva da política deliberativa tal como concebida pela teoria do discurso. Associando ao processo democrático conotações normativas mais fortes do que o modelo liberal, porém mais fracas do que o modelo republicano, a teoria do discurso articula elementos de ambas numa forma nova.
Trust me, I’m an expert
(2014)
Given such phenomena as the dramatic leaks of the last decade, the vibrantand inflammatory discourse about ‘cyberwar’ and the conflation of the Anti-Counterfeiting Trade Agreement with the ‘backbone of the European economy’, regulation of what the Internet is supposed to be and what people are allowed to do in it is always and everywhere about security, whether users like it or not. And that regulation comes from people, special people we like to think of as experts.
There has been a burgeoning interest in the sociology of the Frankfurt School as well as the oeuvre of Theodor W. Adorno since the 2016 presidential campaign of Donald J. Trump. The objectives of this study are to both illustrate the enduring importance of Adorno and to provide an important theoretical outline in making sense of Trump’s 2016 United States presidential campaign. Using Adorno’s understudied textual analysis of the radio addresses of Martin Luther Thomas and data from Trump’s 2016 US presidential campaign, we find that Trump’s own discourse can be condensed into three of Adorno’s rhetorical devices: (1) the lone wolf device or anti-statism/pseudo-conservatism, reflecting his criticism of "special interests" and his appraisal of business and (self-)finance; (2) the movement device, which amounted to glorification of action; and (3) the exactitude of error device which amounted to xenophobic, ethnonationalist hyperbole.
This is the first article in our series Trouble on the Far-Right.
Europe is in trouble. Far right politics is spreading all over the place and its actors and discourses become increasingly influential at various levels: Parties from the far right achieved successes in French, Austrian and Slovakian elections. Far right movement organizations in Germany and Italy mobilized thousands of people to the streets. In Sweden and Great Britain, vigilante and terrorist groups wage armed struggle. And last but not least, ‚illiberal models of democracy‘ in Poland and Hungary demonstrate the far right’s capacity to transform politics on the European level...
As women's labor-force participation and earnings have grown, so has the likelihood that wives outearn their husbands. A common concern is that these couples may be at heightened risk of divorce. Yet with the rise of egalitarian marriage, wives' relative earnings may be more weakly associated with divorce than in the past. We examine trends in the association between wives' relative earnings and marital dissolution using data from the 1968–2009 Panel Study of Income Dynamics. We find that wives' relative earnings were positively associated with the risk of divorce among couples married in the late 1960s and 1970s, and that this was especially true for wives who outearned their husbands, but this was no longer the case for couples married in the 1990s. Change was concentrated among middle-earning husbands and those without college degrees, a finding consistent with the economic squeeze of the middle class over this period.
Selten hat mich jemand so beeindruckt wie die 17-jährige Malala Yousafzai, die heute gemeinsam mit dem indischen Kinderrechtsaktivisten Kailash Satyarthi den Friedensnobelpreis erhalten hat. Aus dem pakistanischen Swat-Tal stammend setzt sie sich seit sie 11 Jahre alt ist für Bildung ein. 2012 überlebte sie ein Attentat der Taliban. Gratulation an diese großartige, mutige junge Frau!
Traue keinem Studenten
(2013)
Für die moderne Universität ist der Studierende an sich vieles: Zentrale Daseinsbegründung, Kostenfaktor, Potenzial, billige Arbeitskraft und seit einigen Jahren in offizieller Sprache auch Kunde. Nun kommt scheinbar eine weitere Facette des Studierenden dazu: das Sicherheitsrisiko.
Versicherheitlichung findet heute in vielen Lebensbereichen statt. Dem Terrorismus wird der Krieg erklärt, ebenso den Drogen oder der Armut. Diese martialische Sprache geht einher mit institutionellen Auswirkungen – wer etwas als ein bedrohliches Problem definiert, reagiert anders als jemand, der es nur als von der normalen Politik zu lösendes Problem betrachtet. Nun haben Studierende es auch in diesen illustren Kreis geschafft – nur nicht aus Sicht des Staates, sondern aus Sicht der Universität und ihrer Abläufe...
The European Union is currently challenged by right-wing populism and economic stress. To understand the nature of these challenges, we need to take an interdisciplinary approach in which empirical studies of politics are combined with studies of the normative implications of European policy-making. To this end, I draw attention to the right to free movement, which is pivotal both for European politics and liberal political philosophy. I show that even though transnational rights, such as the free movement for people, products and money, are normatively sound and desirable, enhancement of free movement may challenge the heterogeneity among the national models of rights and societal commitments. The risk is that the national institutions as a political arena face difficulties in coping with current political challenges such as right-wing radicalism, social inequality, environmental regulation, immigration and financial insecurity. On the other hand, I argue that we should be aware that the transnational rights might in some countries enhance human rights, which national parliaments have not been able to accommodate.
Transnationale Verlagerung von Care-Arbeit in Hinblick auf Ausbeutungs- und Emanzipationsaspekte
(2010)
Current work on populism stresses its relationship to nationalism. However, populists increasingly make claims to represent ‘the people’ across beyond national borders. This advent of ‘transnational populism’ has implications for work on cosmopolitan democracy and global justice. In this paper, we advance and substantiate three claims. First, we stress populism’s performative and claimmaking nature. Second, we argue that transnational populism is both theoretically possible and empirically evident in the contemporary global political landscape. Finally, we link these points to debates on democracy beyond the state. We argue that, due to the a) performative nature of populism, b) complex interdependencies of peoples, and c) need for populists to gain and maintain support, individuals in one state will potentially have their preferences, interests, and wants altered by transnational populists’ representative claims. We unpack what is normatively problematic in terms of democratic legitimacy about this and discuss institutional and non-institutional remedies.
The title I have chosen seems to signal a tension, even a contradiction, in a number of respects. Democracy appears to be a form of political organisation and government in which, through general and public participatory procedures, a sufficiently legitimate political will is formed which acquires the force of law. Justice, by contrast, appears to be a value external to this context which is not so much linked to procedures of “input” or “throughput” legitimation but is understood instead as an output- or outcome-oriented concept. At times, justice is even understood as an otherworldly idea which, when transported into the Platonic cave, merely causes trouble and ends up as an undemocratic elite project. In methodological terms, too, this difference is sometimes signalled in terms of a contrast between a form of “worldly” political thought and “abstract” and otherworldly philosophical reflection on justice. In my view, we are bound to talk past the issues to be discussed under the heading “transnational justice and democracy” unless we first root out false dichotomies such as the ones mentioned. My thesis will be that justice must be “secularised” or “grounded” both with regard to how we understand it and to its application to relations beyond the state.
Recent developments in Hungary and Poland have made democratic backsliding a major issue of concern within the European Union (EU). This article focuses on the secondary agents that facilitate democratic backsliding in Hungary and Poland: the European People’s Party (EPP), which has continually protected the Hungarian Fidesz government from EU sanctions, and the Hungarian ruling party Fidesz, which repeatedly promised to block any EU-level sanctions against Poland in the Council. The article analyses these agents’ behaviour as an instance of transnational complicity and passes a tentative judgment as to which of the two cases is normatively more problematic. The analysis has implications for possible countervailing responses to democratic backsliding within EU member states.
Die vorliegende Untersuchung wurde mit dem Ziel durchgeführt, fördernde und hemmende Einflussfaktoren auf die Entstehung und Durchführung von translationaler Forschung näher bestimmen zu können. Dazu wurden im Verlauf der Forschung sechs Gruppen von möglichen Einflussfaktoren untersucht. Diese waren 1) externe politische, 2) institutsbezogene, 3) soziale (auf soziale Rollen und sozialen Status bezogene), 4) epistemische, 5) forschungskulturelle und 6) individuelle Faktoren.
Translationale Forschung wurde als Spezialform interdisziplinärer Forschung konzeptualisiert. Auch bei dieser wird Wissen aus mehr als einer wissenschaftlichen Disziplin herangezogen, um ein disziplinübergreifendes Problem zu lösen. Das Besondere an der translationalen Forschung ist jedoch, dass zusätzlich mindestens eine der beteiligten Disziplinen grundlagenorientiert und eine andere anwendungsorientiert ist. Der Vorteil besteht darin, dass fortan der Wissensbestand beider Disziplinen kombiniert werden kann. Ein Nachteil ergibt sich daraus, dass die Wissensbestände untereinander nicht ohne Weiteres anschlussfähig sind und eine „Übersetzung“ durch die unterschiedlichen Praxisbezüge der beteiligten Disziplinen erschwert wird. Die translationalen Forschung muss neben dieser noch einer weiteren Herausforderung begegnen: Denn sie gewinnt ihre Erkenntnisse unter Laborbedingungen, wo Umweltfaktoren praktisch keine Rolle spielen. Dadurch lassen sich ihre Ergebnisse nicht unbedingt in die klinische Praxis transferieren. Kurz gesagt: Was im Labor eine bestimmte Wirkung erzielt hat, entfaltet diese Wirkung nicht automatisch am Patienten.
Im Rahmen der Dissertation wurden sechs translationale Forschungsprojekte aus Berlin-Buch aus der Zeit zwischen 1959 und 1989 untersucht. Aufgrund der in der DDR etablierten, staatlichen Überführungspolitik konnte insbesondere der Einfluss externen politischen Drucks auf diese Forschungsprojekte untersucht werden. Als Quellen dienten archivierte Akten, graue Literatur, zur damaligen Zeit publizierte Fachliteratur und Interviews mit Forschern, die damals an diesen Projekten beteiligt waren. Da es an soziologischer Literatur spezifisch zu translationaler Forschung bisher mangelt, wurden mehrere Einzelstudien aus der soziologischen und wissenschaftshistorischen Forschung herangezogen. Die Untersuchungsergebnisse erweitern den Forschungsstand zur interdisziplinären Forschung und zu Praxisbezügen von Forschung.
Die untersuchten Fallstudien zeigen exemplarisch, dass es die von der Staatsführung der DDR gewollten anwendungsorientierten medizinischen Forschungsprojekte auch in Berlin-Buch gegeben hat. Entgegen der Erwartung zeigen sie aber auch, dass translationale Forschung nicht speziell gefördert (mit Ressourcen oder einem besonderen Commitment) wurde und es somit oft vom Zufall abhängig war, ob diese (vorzeitig) beendet wurde oder nicht. Darüber hinaus konnten Anhaltspunkte dafür gefunden werden, dass translationale Forschung im Wesentlichen auf epistemischen (fachlichen) Schnittstellen beruht, die von anwendungsorientierten Biomedizinern meist aus persönlichem Interesse aufgegriffen werden, wenn sie als solche erkannt werden und wenn entsprechende Ressourcen zur Forschung zur Verfügung stehen.
Somit konnte widerlegt werden, dass das so genante „Translationsproblem“ darauf zurückzuführen ist, dass Kliniker und Forscher kein Interesse haben, miteinander zu kommunizieren oder zu forschen. Ein Problem stellt lediglich dar, dass epistemische Schnittstellen meist zufällig (oft als Nebenprodukte von disziplinärer Forschung) sichtbar werden und es an kurzfristig verfügbaren Ressourcen fehlen kann, um diesen nachzugehen. Hinzu kommt der erhöhte Aufwand, der sich durch das Einbeziehen von Forschern aus anderen Disziplinen ergibt und das vergleichsweise hohe Risiko, dass medizinische Anwendungen, die auf translationaler Forschung aufbauen, unter komplexen Umweltbedingungen (am Patienten) nicht mehr die gewünschte Wirkung entfalten. Die untersuchten Fallstudien haben jedoch auch gezeigt, dass translationale Infrastrukturen und regelmäßiges Peer Review Forschern dabei helfen können, Ergebnisse translationaler Forschung auf ihre Tauglichkeit in der Klinik zu prüfen. Das Risiko des Scheiterns lässt sich jedoch nicht vollständig ausschließen.
Transformationen der Moderne
(2002)
The concept of the "comprehensive approach" has become a paradigm for international state engagement in the field of fostering sustainable peace in crisis-ridden countries. This approach stipulates joint actions of different governmental institutions. The ministry of defence, providing interventionist armed forces; the ministry of interior, providing police personal; the ministry of foreign affairs, providing crisis aid and the ministry of economic cooperation and development define the core actors on the highest level, whilst the implementation of this approach is left to the various, highly heterogeneous employees of the ministries and their sub-contractors...
O presente estudo teórico tem como objetivo relacionar uma discussão sobre o trabalho em equipe interdisciplinar nos serviços públicos de saúde com os principais conceitos do filósofo contemporâneo Axel Honneth, dentre eles aquele que denominou Luta por Reconhecimento. Para tanto, partimos da revisão da noção de sujeito na teoria honnethiana, sobretudo a partir do diálogo que faz com a psicanálise de Donald Winnicott. Destacamos que se trata de um sujeito eminentemente social, cuja constituição depende do reconhecimento do outro em relação a sua alteridade e da legitimação do seu pertencimento a um grupo social. Mostramos que esse reconhecimento se dá através de um processo de luta, essencial para o desenvolvimento da capacidade de amar e se relacionar com o outro. Em seguida, defendemos que o trabalho em equipes interdisciplinares pode ser um espaço para o reconhecimento dos profissionais, tal como discutido por Honneth. Consequentemente, as equipes podem facilitar o desenvolvimento de trabalhos criativos e inovações na organização da assistência oferecida aos pacientes.
A pergunta que move o presente artigo é: como a categoria trabalho social deveria ser incluída no marco de uma teoria social para que, dentro dela, abra uma perspectiva de melhoria qualitativa que não seja utópica? Para dar conta desse problema complexo, o autor sugere num primeiro passo, mais metodológico, o emprego da distinção entre crítica externa e imanente para o propósito de uma crítica das relações de trabalho existentes. Num segundo passo, o autor procura mostrar que o trabalho social só poderá assumir legitimamente este papel de uma norma imanente se ele for conectado às condições de reconhecimento na moderna troca de realizações (Leistungen). São reconstruídas duas condições a partir de Hegel e de Durkheim: uma organização justa do trabalho social necessita remunerar suficientemente o trabalhador para prover-lhe condições socialmente dignas de sobrevivência e precisa estar estruturado de modo a que suas tarefas permitam ao indivíduo trabalhador perceber nelas uma contribuição para a coletividade e relacioná-la com o restante dos trabalhos socialmente necessários.
Contesta-se a tese de Habermas que toma o marxismo como urna variante da filosofia da consciência. O materialismo histórico é reconstruído a partir da inter-relação dialética entre as categorias trabalho e linguagem, abrindo a possibilidade de recuperação da crítica marxista às instituições modernas: o Estado e a empresa capitalista. Argumenta-se que a tentativa habermasiana de escapar das malhas da filosofia da consciência acaba recaindo no que o autor denomina solipsismo social.
As an exemplum of that kind of “modern” art, in terms of Adorno, Kafka’s work is marked not only by its strictly “realistic” character, but also by the unavoidable critical and testimonial value of that realism. According to this perspective, both in Adorno and in Benjamin the testimonial aspect of Kafkian writing – that is of a writing as “dialectical image”, as memory of the unfullfilled possibility – it’s all the same not with its symbolical or “epiphanical” aspect but instead with its “allegorical” one.
Rule in International Relations is increasingly observed as an empirical phenomenon and academically conceptualized. This book describes rule in International Relations using four practice-theoretical dimensions. A method is developed to analyze rule from a practice-theoretical point of view - the Practice Analysis of Rule (PAR). The argumentation is followed that resistance is an important dimension of rule, which enables the researcher to understand the quality of rule. However, the empirical analysis of resistance as an indicator of rule does not allow for the analysis of subtle forms of rule sufficiently, which can have grave consequences in international relations. Therefore, to make this possible, the symbolic dimension is formulated after Bourdieu. In the following, three practice-theoretical dimensions are developed and a methodical approach is presented. Resistance is described as a practice-theoretical dimension. Based on actor-network-theory materiality is described a dimension of rule. At last, iterability is described as dimension of rule which can show the repeatability of practices. It can thus indicate the extent of consolidation of rule in each case. Through the analysis of an empirical case using the four practice-theoretical dimensions the researcher will be enabled to analyze transnational relations of rule in a theory guided and history sensitive manner.
Tourismus in Pakistan : Darstellung, Stellenwert und Perspektiven aus entwicklungspolitischer Sicht
(2006)
El texto se propone exponer críticamente algunos contenidos fundamentales del concepto de totalidad y su importancia para el pensamiento dialéctico. Partiendo de una crítica de la concepción hegeliana de totalidad, busca sin embargo defender este concepto, aunque reconstruido desde un giro materialista a partir de la filosofía desarrollada por Theodor W. Adorno. El concepto de totalidad cambiaría su significado y función a partir de la crítica materialista, pasando de la idea de un todo determinado y definitivo, a un criterio epistemológico y normativo para oponerse con efectividad a la imposición de una totalidad social.
This is the eleventh article in our series on refugees. I came to Frankfurt four months ago. Before that, I had lived in Trentino, Italy, for 14 years. But with the European economic crisis, everything has become difficult; I finally lost my job and decided to go to Germany to give it a new try. Everybody knows that in Germany there are much better chances to get work because the economy doesn’t have such big problems like in Italy, Greece and Spain...
Venezuela steht wegen seiner großen Rohstoffreichtümer im Blickpunkt der Vereinigten Staaten. Aber das besondere Augenmerk der Hegemonialmacht gilt dem bolivarischen Prozeß in Venezuela, denn das Land spielt eine wichtige Rolle bei der Integration des Kontinents und der damit verbundenen Möglichkeiten für fundamentale Veränderungen, die Venezuelas internationale Politik anderen Ländern eröffnet. ...
To imitate all that is hidden. The place of mimesis in Adorno’s theory of musical performance
(2017)
The article examines the use of the concept of mimesis in Adorno’s notes towards a theory of musical performance. In trying to idiosyncratically define the latter as “reproduction”, Adorno relied on a framework elaborating on concepts introduced by Arnold Schoenberg, Hugo Riemann and Walter Benjamin – a framework that the article discusses insofar as it deals with the problem of mimesis. Specific attention is devoted to the relation between Benjamin’s essays on language and translation and Adorno’s theory of notation, that soon became the crucial aspect of his theory of reproduction. Given the shortcomings of Adorno’s theory, which in the end did not achieve its goals, the article proposes to capitalize on his terminology while at the same time rethinking his framework in the light of recent musicological paradigms for the study of musical performance. On the whole, the article shows that it was Adorno’s philosophical assumptions – in particular the theses of music’s non-intentionality and of its non-similarity to language – that prevented him from convincingly theorizing musical performance, and suggests an alternative framework for future research.
“Kurz mal Weltmacht” überschrieb die ZEIT letzte Woche ihren Artikel, der den Untergang von WikiLeaks und das Ende Julian Assanges nachzeichnete. Auch Hoffnungsträger scheitern, hieß es, und der finanzielle Bankrott stelle ein eher wenig rühmliches Ende dar. Und trotzdem, so das Resümee, die Idee hinter seinem Projekt bleibe am Leben. In welche Richtung sie sich für den Nahost-Konflikt verwirklicht, wagt allerdings kaum jemand zu bewerten...
The article studies civil wars and trust dynamics from two perspectives. It looks, first, at rebel governance during ongoing armed conflict and, second, at mass mobilisation against the regime in post-conflict societies. Both contexts are marked by extraordinarily high degrees of uncertainty given continued, or collective memory of, violence and repression.
But what happens to trust relations under conditions of extreme uncertainty? Intuitively, one would assume that trust is shaken or even substantially eroded in such moments, as political and social orders are questioned on a fundamental level and threaten to collapse. However, while it is true that some forms of trust are under assault in situations of civil war and mass protests, we find empirical evidence which suggests that these situations also give rise to the formation of other kinds of trust. We argue that, in order to detect and explain these trust dynamics in contexts of extreme uncertainty, there should be more systematic studies of: (a) synchronous dynamics between different actors and institutions which imply trust dynamics happening simultaneously, (b) diachronous dynamics and the sequencing of trust dynamics over several phases of violent conflict or episodes of contention, as well as long-term structural legacies of the past. In both dimensions, microlevel relations, as well as their embeddedness in larger structures, help explain how episodes of (non-)violent contention become a critical juncture for political and social trust.
Theses against occultism
(1974)
This paper argues that the Fairtrade certification system represents an illuminating example of the challenge of systematically determining consumer and entrepreneurial responsibilities in our global age. In taking up the central question of what, if anything, may be called ‘just’ or ‘fair’ in Fairtrade, I more precisely argue for a two-fold thesis: that (1) a meaningful evaluation of Fairtrade must consider both an interactional and an (arguably prior) institutional understanding of global responsibilities to promote justice and that (2) Fairtrade can be better defended against several popular objections from the perspective of a theory that adequately differentiates between interactional responsibilities and institutional responsibilities of promoting justice under unjust circumstances.
Psychotherapists in mental health institutions as a professional group are part of the medical system, and from this perspective, as representing an occupation that serves the public health interests, as well as those of the individual seeking help. Despite the different existing therapeutic approaches and diverse forms of therapy deriving from these approaches critical theories, however, consider psychotherapy as a profession with a specific jurisdictional claim and own highly specific interests. In contrast to most of the recent discussion around therapy culture, in this article, I argue that sociology and social theory could benefit from an understanding of psychotherapy as a profession with a separate logic and claim for jurisdiction for mental health. Moreover, I present some general trends showing that, regarding psychotherapy, we face a concurrence of a professionalisation, and simultaneously, an already ongoing deprofessionalisation. To develop my argument, I first discuss the perspectives of sociology of the psychotherapy professions. Second, I present the potential lack of professionalism in four dimensions. Third, I discuss possible tendencies of deprofessionalisation. Finally, I conclude by pointing out the importance of theorising the psychotherapy professions for medical sociology.