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Die Transkription ist ein entscheidender Schritt in der Transition der genetischen Information, welche durch die DNA codiert und im Genom hinterlegt ist, zu dreidimensionalen Funktionseinheiten in der Zelle, den Proteinen. Während der Transkription wird die Information von der Ebene der DNA in RNA umgewandelt, welche in der Zelle zusätzlich zu dessen Rolle als Informationsmediator in Form der mRNA eine Vielzahl von Funktionen ausübt. Die Transkription benötigt in Hinblick auf ihre essentielle Rolle in der Errichtung des Proteoms und der notwendigen Adaption von Genexpressionsprogrammen an externe zelluläre Stimuli, den Zellzyklus etc. eine präzise und gleichzeitig flexible Regulation. Besonders für die Transkription von mRNA dient die eukaryotische RNA-Polymerase II (RNAP II) in diesem Prozess als eine zentrale Einheit, die einer Vielzahl regulativer Mechanismen wie post-translationaler Modifikationen und der Assemblierung dynamischer Proteinkomplexe unterliegt. Während Komponenten dieser Regulation wie die Zusammensetzung und Dynamik des Prä-Initiationskomplex bereits seit Jahrzehnten beschrieben sind, ist eine besondere Form der RNAP II-abhängigen Regulation erst in den letzten Jahren Gegenstand genauerer Untersuchungen geworden. So erfährt die RNAP II bei einer Vielzahl von Genen unmittelbar nach der Initiation einen Arrest, der das Enzym nicht weiter über die DNA prozessieren lässt und somit die produktive Elongation des Gens blockiert. Die Aufhebung dieser Blockade wird durch den positiven Transkriptions-elongationsfaktor b (P-TEFb) dominiert, der durch distinkte post-translationale Modifikationen der C-terminalen Domäne der RNAP II und assoziierter Faktoren die produktive Elongation ermöglicht. P-TEFb selbst unterliegt dabei einer strengen Regulation durch eine inaktivierende Assoziation mit Speicherkomplexen. P-TEFb wurde abseits dieser Komplexe in einer Vielzahl von Elongations-assoziierten Proteinkomplexen identifiziert, der Mechanismus der Transition aus dem inaktiven Speicherkomplex zur aktiven Form an der RNAP II war jedoch unbekannt.
Ein zentrales Element aller aktiven Komplexe ist die Anwesenheit von Proteinen der AF4/FMR2-Familie, darunter das AF4 Protein. Bemerkenswerterweise war die genaue Rolle dieses Proteins in den Komplexen bisher unbekannt oder wurde lediglich auf die strukturelle Integrität der Komplexe beschränkt. AF4 und speziell dessen N-Terminus ist über diese Rolle hinaus als Bestandteil des Fusionsproteins AF4-MLL eng mit der onkogenen Zelltransformation im Falle einer durch die t(4;11)(q21;q23) chromosomalen Translokation bedingter, akuter lymphoblastischer Leukämie assoziiert.
In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass das AF4 Protein und im Speziellen sein N-Terminus in der Lage ist, die zelluläre Transkription durch die Aktivierung und Rekrutierung von P-TEFb zu aktivieren. In Anwesenheit von AF4 wird die Kinase-Untereinheit CDK9 des P-TEFb post-translational an Lysinresten modifiziert und damit aktiviert sowie die C-terminale Domäne der RNAP II im Kontext stärker phosphoryliert. Gleichzeitig wurde das P-TEFb inaktivierende Protein HEXIM1 stärker exprimiert. AF4 und AF4-MLL waren weiterhin in der Lage ein Elongations-kontrolliertes Reportergen zu aktivieren. Gleichzeitig führte die Überexpression des AF4 zu einer Erhöhung der zellulären RNA Menge. Zur genaueren Untersuchung der AF4-abhängigen Mechanismen wurden zwei Zelllinien erstellt, die zum Einen eine induzierbare und reproduzierbare Überexpression und Reinigung des AF4 erlaubten (TCZP-AF4ST) und zum Anderen durch lentiviralen knock-down eine an AF4-Mangelsituation nachstellten (AF4kd V100). Es konnte so gezeigt werden, dass AF4 über P-TEFb hinaus eine regulative Funktion gegenüber Transkription-assoziierten Faktoren wie CDK7, MENIN und NF?B besitzt und dass diese Faktoren vorrangig, analog zu P-TEFb, mit dem N-Terminus des AF4 interagieren. Die Überexpression von AF4 führte über die Bindung an die 7SK snRNA und deren Degradation zur Rekrutierung des P-TEFb aus den Speicherkomplexen in distinkte AF4-assoziierte Komplexe und zu einer Umverteilung des Faktors auf distinkte Loci im Zellkern, wobei der AF4 N-Terminus für sich alleine jedoch nicht in der Lage war, diese Funktion auszuüben. Im Falle eines Mangels an AF4 kam es zur Wachstumsretardierung der Zellen sowie zu einem völligen Aktivitätsverlust in Reportergenversuchen.
Die Tatsache, dass AF4 ein zentrales Element in der Elongationskontrolle darstellt führte zu der weitergehenden Vermutung, dass virale immediate early (IE) Proteine zur Kontrolle viraler Genexpression auf der Ebene der Elongation ebenfalls auf dieses Wirtsprotein zugreifen können. Es konnte vor diesem Hintergrund gezeigt werden, dass AF4 tatsächlich mit den IE-Proteinen IE1 (HCMV) und Zta (EBV) aus der Familie der Herpesviren interagiert und durch die Stabilisierung des AF4 Proteins eine kooperative, transaktivierende Funktion auf ein ALOX5 Reportergen ausgeübt wurde. Es wurde gezeigt, dass die viralen IE-Proteine dabei Komponenten der AF4 Komplexe sind und in der Zelle zur epigenetischen Regulation des ALOX5 Gens führen. Weiterhin konnte in diesen Experimenten dargestellt werden, dass AF4 über seine Rolle in der Elongationskontrolle hinaus auch distinkte Effekte in der Aktivierung von Promotoren und damit in der Initiation der Transkription zeigt. Damit konnte in dieser Arbeit zum ersten Mal die essentielle Rolle des AF4 Proteins in der Elongationskontrolle und der Initiation der Transkription als auch in der Infektion durch Herpesviren gezeigt werden.
Die Erotik der Macht
(1991)
"Ich bin Feministin"
(1977)
Sind Frauen masochistisch?
(1977)
Alle zwei Jahre halten die Mitglieder des Germanistenverbandes der Tschechischen Republik eine Konferenz ab. Auf der Tagung, die vom 17. bis 18. Mai 2012 an der Philosophischen Fakultät der Palacký-Universität in Olomouc – im Kunstzentrum im Alten Konvikt – stattfand, wurden Vorträge unter dem Motto "Deutsch als Sprache der (Geistes)Wissenschaften" präsentiert, die zeigen, dass die deutsche Sprache als Sprache der Geisteswissenschaften in Mitteleuropa immer noch sehr wichtig ist. Der vorliegende Tagungsband, der zwölf Vorträge beinhaltet, die in der linguistischen Sektion der Tagung des Germanistenverbandes präsentiert wurden, möchte diese Schlussfolgerung unterstützen.
Die floristische Untersuchung epiphytischer Moose auf Stämmen der Baumfarne Cyathea arborea und Dicksonia sellowiana belegt eine große Artenvielfalt von Laub- und Lebermoosen. Von insgesamt 142 Arten wurden 20 in mehr als 10 % der Aufnahmen nachgewiesen; 77 Arten kamen nur 1 bis 3 mal vor. Es wurden fünf neue Assoziationen in zwei neuen Ordnungen beschrieben: Die Assoziationen der Ordnung Hymenodontetalia aeruginosae (Syrrhopodetum proliferi, Porotricho-Syrrhopodetum incompleti und Orthostichello-Syrrhopodetum parasitici) kommen fast ausschließlich auf Cyathea arborea vor. Sie bevorzugen luftfeuchte Habitate in Küstenregenwäldern, Nebelwäldern und in Feuchtwäldern landeinwärts der Küstengebirge. Das Campylopodetum extincti und das Campylopodetum occulti aus der neuen Ordnung Syrrhopodetetalia gaudichaudii bevorzugen Dicksonia sellowiana als Phorophyt. Daher trifft man diese Assoziationen hauptsächlich auf dem Planalto der südlichen Staaten Brasiliens an, wo Araukarienwald vorherrschend ist. In beiden Ordnungen sind die beherrschenden Wuchsformen Filze und Decken (meist Lebermoose). Die charakteristischen Elemente der Hymenodetetalia aeruginosae waren die Kurzrasen und vom Substrat abstehende Lebensformen (Bäumchen, Wedel, Schweif). Für die Ordnung Syrrhopodetetalia gaudichaudii sind dagegen die Kurzrasen-Polster-Mischform und Hochrasen typisch, die sich v.a. aus Camyplopus- und Syrrhopodon-Arten zusammensetzen.
In der LEBT-Sektion der Frankfurter Neutronenquelle am Stern-Gerlach-Zentrum (FRANZ) befinden sich zur transversalen Fokussierung des Ionenstrahls vier Solenoide. Die ersten beiden dienen dem Einschuss in das ExB-Choppersystem, die letzten beiden dem Einschuss in die erste Beschleunigerstruktur, den Radiofrequenzquadrupol (RFQ). In numerischen Transportsimulationen konnte gezeigt werden, dass insbesondere der erste Solenoid einen hohen Füllgrad aufweisen wird, was zu Strahlaberrationen und damit zu einer unerwünschten Erhöhung der Strahlemittanz führen kann.
Um diesen Effekt zu untersuchen, wurden die Fokussier- und Abbildungseigenschaften des ersten FRANZ-Solenoides analysiert. Analytische Rechnung unter Verwendung der Twissparametertransformation wurden durchgeführt, numerische Simulationen mit einem idealisiertem und einem realistischem Magnetfeldverlauf gemacht und 2 Messaufbauten mit einer Volumenquelle, dem Solenoid und einer Schlitz-Gitter-Emittanzmessanlage realisiert, um gemessene mit analytischen und numerischen Daten vergleichen zu können. Die Parameter, die ausgewertet und verglichen wurden, sind die Lage der Emittanzellipse, die Emittanz im x-x'-Phasenraum und die normierten vierten Momente (Wölbung) im Ortsraum.
Der Nationalsozialismus hat Integrität und Substanz der Psychoanalyse in Deutschland nachhaltig zerstört. Die Autorin, selber maßgeblich an der Wiedereinführung psychoanalytischen Wissens und am Aufbau psychoanalytischer Institutionen beteiligt, erzählt die Geschichte der mühseligen, von Widerständen und Behinderungen geprägten Neuaneignung der Psychoanalyse in der frühen Bundesrepublik und verweist in diesem Zusammenhang auf die besondere Bedeutung der Emigranten, die aus Deutschland und Österreich fliehen mußten, und der angelsächsischen Psychoanalyse, vor allem der Londoner »Schulen« um Anna Freud und Melanie Klein.
Der Fall der Mauer, die Vereinigung der beiden deutschen Staate und die öffentlichen Reaktionen auf den Golfkrieg bilden gemeinsam ein Syndrom, das erneut die Frage aufwirft, wie es in Deutschland um die Fähigkeit zu trauern steht. Die Autorin konstatiert einerseits eine persistierende Abwehr der Zumutung, sich der Vergangenheit erinnernd und trauernd zu vergewissern, andererseits aber auch Anzeichen dafür, daß die individuelle und kollektive Abwehrfront bröckelt und Haltungen fördert, die überlieferte deutsche »Ideale« zunehmend infrage stellen.
Entgegen dem radikalen Wahrheitsanspruch der Psychoanalyse, der diese im Hinblick auf ihre theoretischen Annahmen immer wieder zu Revisionen und Veränderungen zwingt, tendieren die meisten Analytiker dazu, die von Freud entworfene Theorie der Weiblichkeit unkritisch zu akzeptieren. Auf diese Weise wird, nicht zuletzt unter dem Druck, den die Psychoanalytiker als soziale Gruppe ausüben, eine »typisch weibliche« Identität festgeschrieben. Solche Festschreibungen verhindern aber die Erkenntnis und überschreitung von Grenzen, in denen die Psychoanalyse bewußtlos eingesperrt ist.
Die Mühsal der Trauer
(1986)
Vor zwanzig Jahren bescheinigte das Ehepaar Mitscherlich den Deutschen die Unfähigkeit zu trauern. Wie sich Verdrängung und Verleugnung der Nazi-Zeit noch heute auswirken, warum sich neuer, alter Antisemitismus wieder regt und die Generation der "weißen Jahrgänge" nicht mit der Erbschuld umzugehen weiß, das untersucht Margarete Mitscherlich im folgenden Beitrag
Die bodenkundliche Sondierung von 24 Standorten im Roßlauer Oberluch und 12 Probeflächen im Referenzgebiet bei Klieken dient der Standortcharakterisierung ausgewählter Untersuchungsflächen in der Elbeaue. Sie stellt die Grundlage für begleitende faunistische und floristische Untersuchungen dar, die im Zuge der Deichrückverlegung im Roßlauer Oberluch durchgeführt werden. Die Untersuchungsflächen befinden sich in der rezenten Elbeaue und im Rückdeichungsgebiet des Roßlauer Oberluchs sowie in der Altaue (historischen Aue) bei Klieken. Durch die Deichrückverlegung gehört nun wieder das gesamte Roßlauer Oberluch zum aktiven Überflutungsbereich. Die Untersuchungsflächen bei Klieken liegen in der eingedeichten holozänen Aue, geschützt vor Hochwasser und Sedimenteintrag
Das Roßlauer Oberluch bietet mit seinen Feuchtflächen ideale Lebensräume für eine artenreiche Fauna und Flora. Auch Stechmücken finden hier gute Reproduktionsbedingungen. Auf Grund der prognostizierten Klimaerwärmung könnten sich diese Bedingungen sogar noch verbessern, denn starke Regenfälle, Überschwemmungen und hohe Temperaturen begünstigen die Fortpflanzung von Stechmücken. Neben den Faktoren, die die Entwicklung der Mücken fördern, wirken natürlich auch regulierende Mechanismen. Neben Fressfeinden spielen Nahrungskonkurrenten eine wichtige Rolle für den Bestand einer Art. Während die Fressfeinde bereits gut untersucht sind, ist über die Nahrungskonkurrenten der Mückenlarven bislang wenig bekannt. Mückenlarven filtrieren organische Partikel aus dem Wasser und beanspruchen demnach dieselben Nahrungsressourcen wie filtrierende Kleinkrebse, sodass Kleinkrebse ernstzunehmende Nahrungskonkurrenten für Mückenlarven sind. 2007 wurde im Rahmen komplexer Untersuchungen im Zusammenhang mit der Deichrückverlegung eine Studie zur Charakterisierung von Mückenbrutplätzen im Roßlauer Oberluch durchgeführt. Die Ergebnisse werden im Folgenden dargestellt.
Den hier vorgestellten Ergebnissen liegt die Erfassung der Molluskenarten und -gesellschaften des Biosphärenreservats „Steckby-Lödderitzer Forst“ im Rahmen einer Diplomarbeit (Körnig 1989) zu Grunde. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von Oktober 1987 bis Juli 1989. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Arbeit bestanden auf dem Territorium der DDR das damalige Biosphärenreservat „Steckby-Lödderitzer Forst“ und das Biosphärenreservat „Vessertal“ in Thüringen, welches ebenfalls Gegenstand der Arbeit war, bereits zehn Jahre. Mit der vorliegenden Arbeit wurde erstmals eine vollständige Inventur der für die Auenbiotope charakteristischen Organismengruppe vorgenommen. Die Ergebnisse geben einen Überblick über die damalige Arbeit, bei der auch quantitative Erfassungs- und Auswertungsmethoden angewandt und Vegetationsanalysen auf den einzelnen Untersuchungsflächen durchgeführt wurden. Bei wiederholter Anwendung der Probenauswahl und Methodik sind die Voraussetzungen gegeben, jederzeit Veränderungen der Malakofauna zu ermitteln.
Südlich von Wurzen verlässt die Vereinigte Mulde das Sächsische Hügelland und strömt in einer flachen, meist drei bis vier Kilometer breiten Talwanne nach Norden, oftmals eingerahmt von Talsandterrassen. Oberhalb von Dessau weitet sich das Muldetal in Richtung Osten und vereinigt sich mit der Elbeaue. Nördlich von Dessau mündet die Mulde in die Elbe. Für die zwischen den Deichen gelegenen Auenabschnitte an der Mulde war eine Wiesen- und Weidenutzung sehr charakteristisch. Überflutungen des Auengrünlandes zwischen den Deichen kommen regelmäßig vor, wobei erwartungsgemäß die grundwassernahen Flächen deutlich häufiger betroffen sind als die grundwasserfernen. Werden Letztere überstaut, so ist die gesamte Überflutungsaue wassergefüllt. Kleine, wenig bewegungsaktive Tierarten haben kaum Rückzugsmöglichkeiten und viele ertrinken im Wasser. Dies gilt z. B. für Schmetterlingsraupen und bei längerer Dauer der Überstauung auch für Eier, Puppen und Falter. Darum erschien es sehr interessant, die Folgen der ausgedehnten und hohen Überflutung der Muldeaue im August 2002 am Beispiel der Schmetterlingsfauna eines Sandtrockenrasens in der Aue östlich von Dessau zu studieren.
Die natürlichen Überflutungsräume morphodynamisch intakter, frei fließender Oberflächengewässer, insbesondere großer Flussauen mit ihren Lebensraumtypen und flussauentypischen Lebensgemeinschaften, gehören zu den besonders gefährdeten Lebensräumen in Deutschland. Gleichzeitig sind Auenlandschaften die vom Menschen bevorzugten Siedlungsgebiete. Damit verbunden ist eine seit Jahrhunderten andauernde anthropogene Veränderung der Auen. Deshalb ist auch an der Mittleren Elbe von einem erheblichen Verlust des auentypischen Gewässerbestandes auszugehen. Teilweise verliefen diese Veränderungen schleichend und von der Öffentlichkeit kaum bemerkt. Bekannt ist, dass diese Eingriffe als sekundäre Folgeschäden langfristig und zeitversetzt wirken. Im Folgenden sollen die Ursachen für den erheblichen Verlust von Gewässerflächen und Veränderungen der Auenstrukturen analysiert und grundlegende Möglichkeiten der Renaturierung wertvoller Gewässerstrukturen durch Einbindung des vorhandenen Restbestandes natürlicher Altwasser und anthropogen entstandener Auengewässer aufgezeigt werden
Mollusken eignen sich aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften sehr gut zur ökologischen Charakterisierung, naturschutzfachlichen Bewertung und Beweissicherung bei bevorstehenden Veränderungen innerhalb ihrer Lebensräume. Durch ihre geringe aktive Mobilität sind sie sehr stark an ihren Lebensraum gebunden. Ihre Biologie, Ökologie und Habitatansprüche sind gut bekannt. Gerade in Flussauen erreichen Mollusken sehr hohe Arten- und je nach standörtlichen Verhältnissen sehr hohe Individuenzahlen. Im Herbst 2006 sowie im Frühjahr und Herbst 2007 wurden Molluskenproben auf den Wiesen im Roßlauer Oberluch und auf zwei Referenzstandorten in der Kliekener Altaue entnommen mit dem Ziel, den Status Quo vor der Deichöffnung festzuhalten und die Entwicklung dieser Artengruppe nach der Deichrückverlegungsmaßnahme zu analysieren. Bislang liegen die Status-Quo-Ergebnisse der Herbst- und Frühjahrsaufsammlungen aus den Jahren 2006 und 2007 vor.
Deichrückverlegungsprojekte, wie das im Roßlauer Oberluch an der Mittleren Elbe, stellen für den Naturschutz sowohl Chance als auch Herausforderung dar. Es wird argumentiert, dass solche Maßnahmen einerseits dem Hochwasserschutz, auf der anderen Seite auch dem Arten- und Biotopschutz dienen sollen. Die Auswirkungen von Deichrückbauvorhaben auf Natur und Landschaft sind bisher jedoch nur unzureichend bekannt. Dies ist primär der Tatsache geschuldet, dass für viele Arten die Kenntnisse über die Wechselwirkungen mit ihrer Umwelt noch immer defizitär sind und somit die Auswirkungen von Umweltveränderungen auf Flora und Fauna nicht effektiv quantifiziert werden können. Das gilt auch und gerade für Heuschrecken in Feuchtlebensräumen, wie z. B. in Flussauen. In der vorliegenden Arbeit wurden die Zusammenhänge zwischen wichtigen Umweltvariablen und den Vorkommen von Heuschrecken genauer betrachtet.
Das Vorkommen von Pflanzenarten sowie die Zusammensetzung der Pflanzenartengemeinschaften in Auen wird von der Überflutungstoleranz der Arten sowie der Überflutungsdauer, -häufigkeit und dem Überflutungszeitpunkt der Standorte, aber auch der sommerlichen Austrocknung und der damit im Zusammenhang stehenden Wirkung der Bodeneigenschaften bestimmt. Überflutungstolerante Pflanzenarten dominieren auf Standorten, die sehr oft und lange überflutet werden. Im Gegensatz dazu sind Pflanzenarten mit einer geringeren Überflutungstoleranz auf selten und kurzzeitig überschwemmten Auenbereichen zu finden. Neben Überflutungsdauer und -häufigkeit ist der Überflutungszeitpunkt ebenfalls entscheidend für das Vorkommen von Pflanzenarten in Auen. So verursachten extreme Sommerhochwasser am Rhein ein Verdrängen von überflutungssensitiven Arten auf selten überflutete Wuchsstandorte oder sogar deren teilweises Verschwinden. Diese Veränderungen im Vorkommen und in der Verbreitung von überflutungssensitiven Pflanzenarten zeigen sich auch noch einige Jahre nach den Sommerhochwassern. Damit scheint die Verteilung der Arten auf selten und kurzzeitig überfluteten Auenstandorten mehr durch extreme, aber seltene, Sommerhochwasser beeinflusst zu sein als durch regelmäßige Winter- oder Frühjahrshochwasser, an die sich die Arten angepasst haben. Aussagen zu Veränderungen im Vorkommen von Pflanzenarten in den Flutrinnen sowie auf feuchtem Auengrünland und zu Veränderungen in den Artengemeinschaften wurden bisher fast nicht betrachtet. Das Ziel der hier dargestellten Untersuchung war, die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen des Sommerhochwassers der Elbe 2002 auf das Vorkommen und die Abundanzen der Pflanzenarten in den Flutrinnen, auf dem feuchten und dem mesophilen Auengrünländern zu erfassen sowie die Ursachen der Veränderungen zu analysieren.
Hartholz-Auenwälder (Querco-Ulmetum minoris und weitere Vegetationseinheiten des Ulmenion) sind charakteristische Vegetationsgesellschaften entlang der großen Flussauen und wichtige Retentionsräume. Bedingt durch den Wechsel von Überflutung und Trockenheit sowie eine hohe standörtliche Dynamik und Heterogenität sind Hartholz-Auenwälder die struktur- und artenreichsten Lebensräume in Mitteleuropa. In früheren Jahrhunderten wurden viele Auenwälder zu Gunsten von Siedlungen und landwirtschaftlichen Nutzflächen gerodet, was eine erhebliche Verringerung des Flächenanteils der Auenwälder zur Folge hatte. Die verbliebenen Hartholz-Auenwälder wurden im 19. Jahrhundert durch zahlreiche wasserbaulichen Maßnahmen beeinträchtigt. Angesichts der hohen naturschutzfachlichen Bedeutung regelmäßig überfluteter Hartholz-Auenwälder und ihres heute geringen Flächenanteiles ist deren Erhaltung, Entwicklung und Erweiterung ein wesentliches Ziel des Naturschutzes in Flusslandschaften. Ziel des von der Biosphärenreservatsverwaltung „Mittlere Elbe“ 2000/2001 durchgeführten EU-LIFE-Projektes „Renaturierung von Fluss, Altwasser und Auenwald an der Mittleren Elbe“ war u. a. die Entwicklung von ca. 60 ha Auenwald auf ehemals beweideten Alteichenbeständen und Grünland. Da bisher Erfolgskontrollen von Hartholz-Auenwaldanpflanzungen fast vollständig fehlen, erfolgte 2007 eine flächendeckende Erhebung des aktuellen Zustandes aller gepflanzten Gehölzbestände in der Kliekener Aue.
Laufkäfer gehören zu den häufigsten Makroinvertebraten in terrestrischen und semiterrestrischen Lebensräumen und erfüllen aufgrund ihrer vielfach räuberischen Lebensweise wichtige regulatorische Funktionen in Ökosystemen. Dank zahlreicher Freiland-Untersuchungen in den letzten Jahrzehnten sind die ökologischen Ansprüche vieler Laufkäfer relativ gut bekannt. Durch ihre hohe Mobilität - viele Arten sind flugfähig - können Laufkäfer sehr schnell auf Veränderungen ihrer Umwelt reagieren. Gleichzeitig besitzen Laufkäfer die Fähigkeit, Umwelteinflüsse über eine längere Zeit zu integrieren. So können sich z. B. die Auswirkungen von Störungen stark in den Dominanzen einzelner Arten oder im Fehlen von Arten mit bestimmten ökologischen Ansprüchen widerspiegeln und somit noch mehrere Jahre nach dem Ereignis in den Artengemeinschaften sichtbar sein. Diese Eigenschaften machen Laufkäfer als Zeigerarten für biotische und abiotische Veränderungen der Umwelt interessant, weshalb sie auch als Modelltiergruppe gelten. Die vorliegende Arbeit beschreibt die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen des extremen Sommerhochwassers auf die Laufkäferfauna von Auengrünlandstandorten an der Mittleren Elbe.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung zum Deichrückverlegungsvorhaben im Roßlauer Oberluch wurden auch die Laufkäfer untersucht. Aufgrund ihrer hohen Mobilität reagieren Laufkäfer relativ schnell auf sich ändernde Umweltbedingungen, vor allem in dynamischen Lebensräumen wie Auen. Darüber hinaus weisen viele Arten eine spezielle Habitatbindung auf und eignen sich daher sehr gut als Bioindikatoren für hydrologische Veränderungen in Auen. Da auch die Biologie und die Ökologie dieser Artengruppe relativ gut bekannt sind, wurden die Laufkäfer als Modelltiergruppe ausgewählt, um die Auswirkungen von Rückdeichungen zu quantifizieren. Bisher weiß man relativ wenig darüber, wie Laufkäfer auf solche Maßnahmen reagieren. Der vorliegende Artikel soll weniger auf die Auswirkungen von Rückdeichungen eingehen, sondern vielmehr einen Überblick über den Status-Quo-Zustand der Laufkäferfauna vor der Deichöffnung geben.
Hochwasserereignisse sind von besonderer Bedeutung, da sie die Auenlandschaft räumlich und zeitlich strukturieren und so eine große Vielfalt an Habitaten schaffen. Mollusken sind von großem Artenreichtum, der in den mitteleuropäischen Flussauen am höchsten ist. Sie sind relativ leicht zu determinieren und besitzen zudem eine geringe Mobilität und dementsprechend kleine Minimalareale. Darüber hinaus sind Ökologie und Habitatansprüche der meisten Arten gut bekannt. Dadurch eignen sich Mollusken sehr gut zur ökologischen Charakterisierung (Indikation) und zur naturschutzfachlichen Bewertung von Auenökosystemen. Obwohl in zahlreichen Studien bereits Molluskenzönosen in Auen beschrieben wurden, ist über die Reaktion von Mollusken auf Hochwasser, insbesondere Extremhochwasser, wenig bekannt, zumal kaum Daten vorliegen, die den Zustand vor und nach einem Extremereignis beschreiben. In diesem Beitrag werden die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen des Sommerhochwassers 2002 auf Molluskengemeinschaften im Auengrünland der Mittleren Elbe beschrieben.
Die Asiatische Keiljungfer (Gomphus flavipes) und die Grüne Flussjungfer (Ophiogomphus cecilia) sind Fließgewässer bewohnende Libellenarten mit hoher Naturschutzrelevanz. Beide Arten sind in ihrem Vorkommen sowohl in Sachsen-Anhalt als auch deutschlandweit gefährdet. Nach fast vollständigem Erlöschen der Populationen von G. flavipes in Mitteleuropa vor 70 Jahren wird in Sachsen-Anhalt seit Anfang der 1990er Jahre die Elbe von dieser Art wiederbesiedelt, vermutlich aufgrund der gestiegenen Wasserqualität. Bei O. cecilia liegen keine ausreichend belastbaren historischen Daten vor, wahrscheinlich ist die Situation bei dieser Art jedoch ähnlich. Es wird vermutet, dass beide Arten mittlerweile die Mittlere Elbe wieder weitgehend vollständig besiedeln. Das Elbegebiet besitzt daher europaweite Bedeutung als Reservoir für den Erhalt der beiden Arten.
Der Heldbock, Cerambyx cerdo Linnaeus 1758, ist ein Baum bewohnender Bockkäfer, der sich vorwiegend an Stieleichen und selten an Traubeneichen entwickelt und mit 30-56 mm Länge zu den größten heimischen Käferarten gehört. Die Art avancierte im Zuge ihrer Unterschutzstellung 1992 zu einer sog. „Flaggschiffart“ des Naturschutzes. Es wird vermutet, dass der Heldbock durch seine Fraßtätigkeit in den Eichen Nischen für viele andere holzbewohnende Tierarten schafft, also als eine Art „Ökosystemgestalter“ zu bezeichnen ist. Cerambyx cerdo gilt europaweit als gefährdet und in Deutschland sowie Sachsen-Anhalt als vom Aussterben bedroht. In Europa ist die Art weit verbreitet, wobei sie in großen Teilen Mitteleuropas nur noch sehr lokal in reliktären Alteichenbeständen vorkommt. In Deutschland stellen die Auenwaldgebiete im Biosphärenreservat Mittelelbe einen Verbreitungsschwerpunkt dar.
Neobiota in Sachsen-Anhalt
(2009)
Bisamratte, Waschbär, Regenbogenforelle, Zwergwels, Kartoffelkäfer, Dreikantmuschel, Robinie, Götterbaum, Lupine, Herkulesstaude… die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen. All diese Arten verbindet der Umstand, dass sie in Sachsen-Anhalt zwar weit verbreitet, aber nicht 'heimisch' sind. Sie werden als Neobiota bezeichnet, worunter wir Arten verstehen, die nach der Entdeckung Amerikas (1492) durch direkte oder indirekte Unterstützung des Menschen aus anderen Regionen nach Deutschland gekommen sind. Die Zielstellung der vorliegenden Arbeit ist, die fremdländischen Arten in Sachsen-Anhalt näher zu beleuchten und insbesondere auf invasive Arten einzugehen. Dazu sollen zunächst Rahmenbedingungen wie Eintragspfade und ökonomische Folgen der Ausbreitung fremdländischer Arten kurz umrissen sowie der Begriff 'invasive Arten' näher erläutert werden. Den Hauptteil der Arbeit bilden Fallbeispiele für invasive Arten in Sachsen-Anhalt, ehe abschließend gesetzliche Regelungen und praktische Aspekte im Umgang mit Neobiota diskutiert werden.
Es wurde Unterzeichneter durch mündlichen Auftrag des Herrn Bürgermeisters Dr. Möllmann ersucht, im Verein mit dem Vorstande des städtischen Untersuchungsamtes Herrn Dr. Thörner eine Untersuchung und Begutachtung der gesundheitlichen Verhältnisse der hiesigen städtischen höheren Töchterschule im Vergleich zugleich mit denjenigen der städtischen Bürgerschule und der Altstädter Volksschule (am Kronprinzen-Walle) anzustellen.
Vorwort
(2009)
Zu keiner Zeit war das Thema der Gefährdung und des Erhaltes der Biodiversität mehr in den Medien präsent als gegenwärtig. Mehr noch, erstmals in der Geschichte der Menschheit überhaupt wird das Hauptaugenmerk auf den staatenübergreifenden globalen Schutz unseres Planeten mit seiner Tier- und Pflanzenwelt gelegt. Die biologische Vielfalt unseres Planeten ist gefährdet und nimmt weiterhin bedenklich ab.
Das Gebiet, welchem die im nachstehenden verzeichneten Vögel angehören, umfasst außer der Stadt Osnabrück die Umgebung derselben bis auf etwa 5 km im Umkreise, so dass im Norden der Stadt der Piesberg und der Haster Berg, im Süden der Harderberg, im Osten die Feldmarken der Gemeinden Lüstringen und Gretesch, im Westen endlich diejenigen von Atter und Gaste noch innerhalb seiner Grenzen liegen.
In den letzten Jahren verbreiteten die Zeitungen während der Monate Juli und August häufig die Nachricht, dass in dieser oder jener Gegend der Kartoffelkäfer gefunden sei. Jedoch in den meisten Fällen wurden diese Mitteilungen widerrufen; aus der vermeintlichen so sehr gefährlichen Doryphora-Larve hatte sich ein unschuldiges Marienkäferehen entwickelt. Anders verhielt es sich in unserem Bezirke: im Juli 1887 ist der Kartoffelkäfer in Lohe, Kreis Meppen, Regierungsbezirk Osnabrück, aufgetreten. Ich erlaube mir daher, an dieser Stelle auf das Vorkommen jenes Tieres näher hinzuweisen.
Im fünften Jahresbericht für die Jahre 1880-1882 des naturwissenschaftlichen Vereins zu Osnabrück machten wir, an der Hand einer größeren Reihe einschlägiger Untersuchungen, Mitteilungen über die Trinkwasser- Verhältnisse der Stadt Osnabrück. Diese aufklärenden Untersuchungen sind inzwischen stetig fortgesetzt worden und es haben sich, wie aus der umstehenden tabellarischen Zusammenstellung der Resultate der Analysen hervorgeht, die Trinkwasserverhältnisse unserer Stadt eher verschlechtert als verbessert. In diesen Tabellen wurde der Gehalt folgender Verbindungen im Trinkwasser festgehalten. Kohlensäure, Magnesiumoxid, Kalk, Sulfate, Chlor, Natriumnitrat und Natrium Nitrit. Auch der Gehalt an Ammoniak und organischer Substanzen wurde ermittelt und die Wasserhärte bestimmt.
Das Vorkommen von Steinkohlen am Piesberge muss sehr frühzeitig bekannt gewesen sein, denn schon seit Jahrhunderten fanden die Steinkohlen von dort technische Verwendung beim Betriebe der Stadt Osnabrück gehörigen Kalköfen.
In dieser Arbeit werden die Anfänge und die Entwicklung der Piesberger Bergbau bis 1885 geschildert.
Es ist gewiss ein offenes Geheimnis, dass sich unter dem schönen Gefieder unserer Vögel häufig genug die hässlichsten Schmarotzer aus den Klassen der Insekten und Arachniden aufhalten. In diesem Artikel wird Literatur, in dem es um Lebewesen um Organismen in Vogelnestern geht zusammengefasst. Insebesondere handelt es aber von Bewohnern in Schwalbennestern.
Freilich ist Wellingholthausen durch eine reiche Flora und durch die verschiedensten Terrainverhältnisse in dieser Beziehung sehr begünstigt. Denn obgleich ich dem speziellen Sammeln der Grabwespen nur eine verhältnismäßig kurze Zeit widmete, konnte ich doch in meinem Verzeichnis schon 84 Arten aufführen, von denen manche überall zu den Seltenheiten gehören. Nur einen Sommer noch, nämlich 1883, konnte ich den Fang in Wellingholthausen fortsetzen. Ich habe es allerdings mit aller Energie gethan und bin dabei von meinem Sohne und einem Schüler in kräftiger Weise unterstützt worden. Wenngleich mein Hauptaugenmerk auf Erbeutung der kleinen schwarzen Crossocerus - Arten gerichtet war, um durch ein reiches Material mehr Klarheit über einige sehr schwierige Arten zu erlangen, so habe ich doch außerdem noch manche für Wellingholthausen neue Arten aufgefunden, so dass ich schon jetzt dem ersten Verzeichnisse 14 Spezies zufügen kann. Aber nicht allein auf das Sammeln habe ich mich beschränkt, ich hatte auch Gelegenheit, über die biologischen Verhältnisse mancher Arten wichtige Beobachtungen zu machen, von denen einige bei nachfolgenden Arten sollen mitgeteilt werden.
Mannigfaltigen Wechselbeziehungen, welche zwischen Fliegen und Blumen einerseits, sowie zwischen Fliegen und Grabwespen andrerseits bestehen, sind so interessant und lehrreich zugleich, dass man kaum die letzteren gründlich studieren kann, ohne zugleich die Pflanzen und Dipteren zu berücksichtigen. In der Tat, wer ein aufmerksames Auge auf unsere farbenreiche Blumenwelt richtet, der muss die große Menge der Insekten bewundern, die den Blumen ihre Besuche abstatten. Käfer und Schmetterlinge, vor allem aber Fliegen und Hymenopteren tummeln sich zahlreich auf und in den Blüten, teils um den süßen Nektar zu naschen, teils um den Pollen für die künftigen Nachkommen einzutragen. Indes ist auch die Wechselbeziehung zwischen Dipteren und Grabwespen interessant genug, um zur Beobachtung anzureizen.
Da bei den bis jetzt über die Umgebung von Osnabrück publizierten geologischen Karten bei ihrem kleinen Massstabe auf eine Wiedergabe der genaueren Details verzichtet werden musste und auch zum Teil wenigstens die durch dieselben gegebene Darstellung der Verbreitung der einzelnen Formationen sich als ungenau erwies, so sind wir schon seit längerer Zeit bemüht gewesen, Material zum Zwecke genauerer geognostischer Aufnahmen zusammenzubringen. Zunächst hatten wir unser Augenmerk darauf gerichtet, die Trias-Formation einer spezielleren Untersuchung zu unterziehen und die Verbreitung ihrer-einzelnen Gliedern auf Blättern der hannoverschen Generalstabskarte genauer zur Darstellung zu bringen.