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Gegenstand des nachfolgenden Berichts ist ein ehemaliges militärisches Übungsgelände in der Teucheler Heide, einem Wald- und Offenlandgebiet des Roslau-Wittenberger Vorflämings unmittelbar nördlich des Stadtgebietes von Wittenberg. Der militärische Übungsbetrieb hatte wie in vielen derartigen Gebieten zur Entwaldung und Entstehung von Offenland mit Trockenrasen und anderen Grasfluren bis hin zu größeren vegetationsfreien Flächen geführt. Seit der Auflassung im Jahr 1993 setzte dann eine Wiederbewaldung ein.
Die Teucheler Heide stand bereits seit den 1990er Jahren im besonderen Fokus der Naturschutzverwaltung des Landkreises Wittenberg und des Landes und wird als geplantes Naturschutzgebiet geführt. Dies ist begründet durch die Vorkommen von Trockenrasen in basenreicher Ausbildung und wird unterstrichen durch Nachweise seltener und gefährdeter Arten der Wirbellosenfauna.
In einer durch die untere Naturschutzbehörde veranlassten Gesamtbearbeitung des Gebietes (Halfmann et al. 1997) wurde die Schutzwürdigkeit des Gebietes herausgestellt und der Bedarf hinsichtlich der Pflege und Entwicklung ermittelt. Eine dauerhafte Bewirtschaftung wurde nach Veräußerung der Liegenschaft an einen privaten Eigentümer im Jahr 2002 etabliert. Seitdem werden die Flächen in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde extensiv mit einer Herde aus Aubrac-Rindern beweidet.
Die Auswirkungen der Rinder-Beweidung auf Zustand und Verbreitung der Offenlandflächen wurden im Auftrag der unteren Naturschutzbehörde im Abstand von einigen Jahren kontrolliert (Darmer 2006, 2010). Über sie soll nachfolgend berichtet werden.
Zwei von Rudolf Bauer künstlich erzeugte Hybriden werden als neue Nothospecies beschrieben: Ribes x nidigrolaria Rudolf & Annelise Bauer (=[R. nigrum x divaricatum] x [R. nigrum x uva-cripa]) and Fragaria x vescana Rudolf & Annelise Bauer (= [Fragaria vesca f. semperflorens x F. x ananassa] x F. x ananassa). Diese wirtschaftlich wichtigen Kulturarten sind bereits allgemein bekannt als „Jostabeere“ (cv. „Josta“) und als Vescana mit den Kultursorten „Spadeka“ und „Florika“. Die Hybridarten sind taxonomisch beschrieben, ihre Holotypen sind abgebildet, außerdem werden Einzelheiten zur Entstehung, zu den Eigenschaften und zur Kultur mitgeteilt.
Piechocki greift in der Vorbemerkung das Problem der häufig unreflektierten Streitkultur im Naturschutz auf, die zu vielen Missverständnissen, zu Konflikten und zu einem Akzeptanzverlust geführt hat. Es gibt jedoch viele Antworten auf die Fragen „Welche Natur sollen wir schützen?“ und „Warum sollten wir die Natur schützen?“. Im Buch wird die wechselvolle Geschichte des Naturschutzes ausführlich dargelegt.
Die Schwarze Elster ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie schnell ein biologisch total verödeter Fluss (Erfurt 2007) nach Wegfall ehemals ungehemmter Einleitung von stark verunreinigtem Abwasser wieder zu einem völlig intakten Fließgewässer regeneriert. Bereits 1992 wurden wieder 16, 1994 bereits 23 sowie 1997 und 2002 sogar jeweils 26 Fischarten nachgewiesen (Zuppke 2010). Mit Barbe, Döbel, Hasel, Schmerle, Zope, Rapfen, Gründling, Aland und Quappe kommen auch wieder rheophile Arten vor, also auf Strömung angewiesene Arten, bei denen entweder der gesamte Lebenszyklus oder zumindest große Lebensabschnitte im Fließgewässer verlaufen.
Bei einer Fischarten-Erfassung in der Schwarzen Elster bei Schweinitz (Lkr. Wittenberg) am 13.4.2012 durch H. Zuppke, L. Reichhoff und U. Zuppke konnte durch den Fang einer Zährte (Vimba vimba [Linnaeus, 1758]) eine weitere strömungsliebende Fischart nachgewiesen und zugleich der Erstnachweis dieser Art für diesen Flussabschnitt erbracht werden.
Anhand historischer topographischer Karten und alter Literaturbelege wird die Veränderung eines Landschaftsteils im Mittelweser-Gebiet seit der Agrarreform des 18. Jahrhunderts beschrieben. Es wird der Rückgang des Naturraumpotentials am Beispiel ausgewählter Landschaftselemente dokumentiert und dessen Ursachen und Verursacher benannt. Der Entwicklung der staatlichen Landeskultur werden die Bestrebungen des Naturschutzes gegenübergestellt.
In der gewässerarmen Landschaft des Roßlau-Wittenberger Vorflämings sind Feldsölle wichtige aquatische Lebensräume. Einige dieser Feldsölle im Raum Rahnsdorf- Klebitz nördlich von Zahna (Lkr. Wittenberg), die nach der Klassifizierung von Klafs et al. (1973) als „Pseudosölle“ ausgebildet sind, wurden 1983 als FND ausgewiesen (RdK WB 1987) und nunmehr als FFH-Gebiet „Klebitz-Rahnsdorfer Feldsölle“ (FFH0234LSA) in das Schutzgebietssystem NATURA 2000 des Landes Sachsen-Anhalt integriert (Haslbeck 2010).
Dr. Uwe Wegener feierte am 10. August 2011 in Halberstadt bei bester Gesundheit seinen 70. Geburtstag. Aus Anlass des 65. Geburtstages wurden der bisherige Lebensweg und die Leistungen des Jubilars im Heft 1/2006 der vorliegenden Zeitschrift und im Band 2 der Schriftenreihe des Nationalparks Harz (2008) ausführlich dargestellt und gewürdigt.
Trockenrasen gehören in Sachsen-Anhalt zu den stark gefährdeten Biotoptypen, in gleichem Maße gilt diese Einschätzung für ihre Zoozönosen (Sacher & Platen 2004). Als Sonderstandorte stellen die Trockenrasen Refugien für stenotope und xerothermophile Tierarten dar. Ein beachtlicher Teil dieser Arten gehört zur einheimischen Spinnenfauna. Sacher (2001) wies auf den herausragenden faunistischen Wert der Trockenrasen im Elbetal hin. Isolierte Lage und geringe Größe beschleunigen allgemein bekannte Veränderungen infolge Nutzungsaufgabe oder -änderung, die in den letzten Jahrzehnten zum Verlust dieser Sonderstandorte führten. Für die Binnendüne bei Hohenwarthe wurde deshalb eine Arteninventur der dort vorhandenen Webspinnenzönose mit dem Ziel vorgenommen, die Besonderheit dieser Düne herauszustellen und den Gefährdungsgrad der nachgewiesenen Arten zu ermitteln. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen dieser sich über mehrere Jahre erstreckenden Erfassung sollen als Handlungsempfehlung in die FFH-Managementpläne des Gebietes aufgenommen werden. Dieser Beitrag stellt Zwischenergebnisse vor, die zoologische Bearbeitung weiterer Binnendünenstandorte im Biosphärenreservat Mittelelbe wird fortgesetzt.
Gefühlt war es gerade erst vor kurzem, als sich Dr. Joachim Müller nach einem aktiven Arbeitsleben und einer langjährigen Tätigkeit im hauptamtlichen Naturschutz mit Erreichen der Pensionszeit von seinen Kollegen und Mitstreitern verabschiedete. Und doch sind seitdem bereits wieder fünf Jahre vergangen. Am 8. Dezember 2012 vollendete er nun sein 70. Lebensjahr. Keine Spur von Altersruhestand, im Gegenteil.
Am 12. Mai 1212 unterzeichnete der deutsche Kaiser OTTO IV. in Nürnberg eine Urkunde. Darin wird der Begriff „Anehalt“ erwähnt und der Grundstein zur Ausbildung eines selbstständigen Territorialstaates gelegt. Somit kann die Region Anhalt in diesem Jahr auf eine 800-jährige Geschichte zurückblicken. Die eigenständigen Zeiten des Fürstentums, später Herzogtums und ab 1918 Freistaates Anhalt hatten 1934 ein Ende. Seit dieser Zeit sind auch die historischen Grenzen Anhalts zunehmend nicht mehr in den Verwaltungsstrukturen sichtbar. Dennoch ist auch heute noch eine anhaltische Identität wahrzunehmen, z. B. im Namen unseres Bundeslandes, im Sprachdialekt und durch die historischen Kulturleistungen der Altvorderen. Das 800-jährige Jubiläum wurde auch zum Anlass genommen, die Naturschutzgeschichte Anhalts vor diesem Hintergrund aufzuarbeiten und zu würdigen.
Offene Felsbildungen sind häufig bedeutende Lebensräume von Pflanzen- und Tierarten. Oft befinden sie sich im Bereich von Mittelgebirgstälern, in denen gleichzeitig Verkehrswege verlaufen. Ausgelöst durch Sukzessionsvorgänge am Fels kann es hier zu Problemen für die Verkehrssicherheit von Straßen kommen. Anders als im Baumschutz, wo es mit den Baumschauen seit langem ein etabliertes Instrument der Benehmensherstellung zwischen Straßenbau- und Naturschutzbehörden gibt, steht die Zusammenarbeit hinsichtlich der Felslebensräume noch am Anfang. Aufgrund der naturräumlichen Ausstattung ist eine solche Zusammenarbeit innerhalb Sachsen-Anhalts wohl am ehesten im Landkreis Harz angezeigt. Im vorliegenden Beitrag sollen zum einen die naturschutzrechtlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf die Felsen kurz umrissen und beispielhaft auf bedeutende Artvorkommen im Landkreis Harz hingewiesen werden. Zum anderen wird der Verfahrensablauf einer Felssicherung aus straßenplanerischer Sicht vorgestellt. Als Anregung für einen notwendigen, ressortübergreifenden fachlichen Diskurs werden Anforderungen formuliert, die an Maßnahmen zur Felssicherung zu stellen sind, und abschließend erste Erfahrungen und Lösungsvorschläge vorgestellt.
Am 18. Februar 2012 fand im Landesamt für Umweltschutz (LAU) in Halle die 6. Weiterbildungsveranstaltung für die Naturschutzbeauftragten mit besonderen Aufgaben des Landes Sachsen-Anhalt statt. Hiermit sollte eine Tradition wiederbelebt werden, die in den letzten Jahren aufgrund der stetig wachsenden Aufgabenfelder in den Naturschutzverwaltungen weitgehend in den Hintergrund gerückt war. Die letzte Zusammenkunft fand am 25.1.2003 im Bundesamt für Züchtungsforschung in Quedlinburg statt (Schnitter 2011).
Zur Tagung waren fast 70 Artgruppenspezialisten, Vertreter von Naturschutzbehörden sowie von Naturschutzverbänden, aber auch politische Mandatsträger angereist. Die Referate der Tagung bildeten sowohl das Spektrum der naturschutzfachlichen und ehrenamtlichen Arbeit in den Naturschutzverwaltungen als auch die aktuellen Entwicklungen im Naturschutz in Sachsen-Anhalt ab.
Die Auswertung der in den Jahren 2002–2007 erarbeiteten Vegetationsaufnahmen im Nationalpark Harz ergab ihre Einordnung in 77 unterschiedliche Moosgesellschaften. 17 Moosgesellschaften gehören zu den bedrohten Lebensgemeinschaften der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, womit die Bedeutung des Nationalparks Harz für die Erhaltung und den Schutz der Moosflora des Harzes deutlich wird.
Das Zentralmagazin der Naturwissenschaftlichen Sammlungen (ZNS) an der Halleschen Universität
(2012)
„Zukunft mit Tradition“ – unter diesem zentralen Thema stand die Landesausstellung zur 500-Jahrfeier der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Jahre 2002. Dieser Leitgedanke war und ist für die weitere Entwicklung der Sammlungen an der halleschen Universität Verpflichtung und Versprechen. Über fünf Millionen Objekte beherbergen die naturwissenschaftlichen Sammlungen. In mehr als 230 Jahren wurden diese wissenschaftlich äußerst bedeutenden Objekte zusammengetragen, bearbeitet, katalogisiert und hinterlegt.
Zahlreiche Wissenschaftler, unter ihnen so bekannte Persönlichkeiten wie Christian Ludwig Nitzsch (1782–1837), Ernst Friedrich Germar (1786–1853), Carl Hermann Conrad Burmeister (1807–1892), Julius Kühn (1825–1910) und Johannes Weigelt (1890–1948), formten die Sammlungen und führten sie zur internationalen Bedeutung.
Der hohen Verantwortung für die Erhaltung dieses bedeutenden Kulturgutes Rechnung tragend, beschloss der Senat am 11. November 2009 einstimmig die Gründung des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen (ZNS) als zentrale wissenschaftliche Einrichtung, die der Pflege und Entwicklung der Wissenschaften durch Forschung, Lehre und Weiterbildung dient.
Mit dem Buch „Die Naturschutzgebiete Thüringens“ wird eine Tradition fortgesetzt. Thüringen hat nach Sachsen-Anhalt (1997), Mecklenburg-Vorpommern (2003) und Sachsen (2009) in Anknüpfung an die Reihe Handbuch der Naturschutzgebiete der DDR eine umfangreiche, fast 1.000 Seiten umfassende Übersicht über seine Naturschutzgebiete (NSG) und die Kern- und Pflegezonen der beiden Biosphärenreservate „Vessertal – Thüringer Wald“ und „Rhön“ veröffentlicht.
Ein naturnaher mitteleuropäischer Strom mit ebenso naturnahen Nebenflüssen und Altwassern, davon geprägte Natur- und Kulturlandschaften, beachtlicher Artenreichtum, große Städte, kleine Siedlungen, Welterbe in einmaliger Dichte und jede Menge Hinweise, wie sich das alles sinnvoll entdecken und verbinden lässt – das sind die Grundpfeiler zum Reiseführer „Schöne Wilde Welt – Das UNESCO-Biosphärenreservat Mittelelbe“.
Die kognitiv-metaphorische Motiviertheit beim Erlernen von Idiomen am Beispiel eines Aufgabenblattes
(2011)
The cognitive metaphorical motivation of idioms is one of the most treated subjects in English language articles about teaching of idioms. In German-language phraseodidactic literature it is a rather rare phenomenon. The metaphorical motivation of several idiomatic expressions is undoubted. In this article we argue for their cognitive metaphorical motivation. It is hypothesized that the joint representation of several typical context examples, with idioms of the same conceptual metaphor, not only promotes the recognition and understanding of idioms but also the detection of cognitive metaphorical motivation of idioms. Context-sensitive tasks make a significant contribution to uncovering and learning the metaphorical idioms for learners of German as a foreign language. The learning-enhancing role of this method for the acquisition of idioms and their meanings are to be illustrated with the example of the conceptual metaphor life is a journey, the metaphorical idioms based on this conceptual metaphor, and an example worksheet.
Auf den Kupferschieferhalden um Eisleben, Mansfeld und Sangerhausen (Deutschland, Sachsen-Anhalt) wurden 96 Flechtenarten nachgewiesen. Viele dieser Flechtenarten sind an schwermetallhaltige Substrate angepasst, wie sie auf den Halden der einzigartigen Bergbaufolgelandschaft östlich und südlich des Harzes zu finden sind. Andere Flechten besiedeln die Halden wegen ihrer offenen, konkurrenzarmen Wuchsorte.
Vorwort
(1996)
Die floristische Forschung kann in Sachsen-Anhalt auf eine lange Tradition zurückblicken. Floristische und pflanzengeographische Arbeiten von J. THAL (1542 - 1588), C. SCHAEFFLER (1662), C. KNAUTH (1687), A. REHFELDT (1717), J. C. BUXBAUM (1721), F. W. LEYSSER (1761, 1783), A. GARCKE (1848, 1856), P. ASCHERSON (1859 - 1864), E. HAMPE (1873), W. ROTHER (1865), K. SPRENGEL (1806 - 1832), L. SCHNEIDER (1877), S. SCHWABE (1865), A. SCHULZ (1887) und O. DRUDE (1902) legen dafür Zeugnis ab. (...)
Zur Unterstützung der floristischen Kartierungsarbeit erschienen ab 1975, von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg herausgegeben, die „Mitteilungen zur floristischen Kartierung“. In ihnen waren Bestimmungsschlüssel kritischer Sippen, Neufunde und kleine Floren engbegrenzter, bisher wenig beachteter Gebiete sowie Hinweise für die Kartierungsarbeit enthalten. 1995 wurde das Erscheinen dieser Mitteilungen mit dem 20. Jahrgang eingestellt, da die Kartierung der Gefäßpflanzen nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Rahmen der jeweiligen Bundesländer organisiert wird. (...)
Ziel der Nachfolge-Zeitschrift „Mitteilungen zur floristischen Kartierung in Sachsen-Anhalt“ ist die Anleitung zur Mitarbeit bei der floristischen Kartierung. Sie steht ganz in der Tradition der bisherigen Reihe und wird deshalb wie bisher neben Bestimmungshilfen für kritische Sippen, Neufunde, Floren kleiner engbegrenzter Gebiete, Hinweise zur Kartierung sowie Informationen zur Vereinsarbeit bringen.
The aim of the present paper is to highlight some aspects of bilingualism in a German minority language community located in the South of Brazil. Based on ethnographic research methods, the study describes language use in face-to-face interactions between bilingual students and their teacher in a monolingual primary school, focusing on Portuguese-German code-switching from a socio-functional perspective. The results suggest that code-switching should not be associated with language deficit, but with the bilingual discourse since the phenomenon could be seen both as a relevant conversational strategy as well as a significant learning resource among bilingual children.
In the last few years, the areas of study of German as Foreign Language and German for Specific Purposes have evidently made an inflationary, and sometimes even inadequate use of concepts related to the adjectives 'cultural' and 'intercultural'. The concepts have often been used so as to serve only to instigate the increase, permanency and dissemination of stereotypes and pre-conceptions. In the Winter 2006/07 Semester, a course called "Fachsprachen und Kultur" was offered on the way the concepts of culture are approached in different fields of study. This paper presents the conclusions of some of the participants on the use of the concept in their primary or secondary areas. The results show that it is urgent and necessary to examine the concepts of culture used in our field of study so that stereotypes do not become the basis for a didactics of German as a Foreign Language.
Ziel dieses Beitrags ist, anhand der Interpretation der Schrift "Das Ich über der Natur" (1927) ein kleines Bild des Naturphilosophen Alfred Döblin zu skizzieren. Es geht um eine Facette des berühmten Autors des Romans "Berlin Alexanderplatz", die auch in Deutschland bis jetzt sehr wenig Aufmerksamkeit erfuhr und daher immer von seinen fiktionalen Werken überschattet blieb. Nach dem Ersten Weltkrieg begann die Phase von Döblins intensivem Philosophieren über die Natur. Bestimmte Fragen, wie etwa die Frage nach der Rolle des Menschen in der Natur und die Frage nach einem gerechten Handeln stehen im Zentrum seiner naturphilosophischen Abhandlungen der zwanziger Jahre. Die Schrift "Das Ich über der Natur", die 1927 im Fischer-Verlag veröffentlicht wurde, ist eben die erste ausgearbeitete Abhandlung der Döblinschen naturphilosophischen Spekulationen. Darin versucht Döblin einige Begriffe wie "Ur-Ich" und "Ur-Sinn" als höchste Naturinstanz zu erörtern.
Nikotinische Acetylcholin Rezeptoren (nAChR) sind ligandengesteuerte Ionenkanäle der pentameren Cys-Loop Familie, welche nach Bindung des Neurotransmitters Acetylcholin exzitatorische Signale in Muskeln und Neuronen vermitteln. Während die Funktion der Rezeptoren an der synaptischen Membran relativ gut untersucht wurde, gibt es bis heute kaum Erkenntnisse über die intrazellulären Prozesse und Proteine, die der selektiven Assemblierung von homologen Untereinheiten zu funktionalen Rezeptorpentameren zugrundeliegen.
Das C. elegans Genom kodiert für mehr als 29 nAChR Untereinheiten-Gene und besitzt damit die größte Anzahl bekannter Homologe innerhalb der untersuchten Arten. An der neuromuskulären Synapse (NMJ) des Nematoden sind zwei Typen von nAChR bekannt: der heteromere Levamisolrezeptor (L-AChR) und der homomere Nikotinrezeptor (N-AChR). Innerhalb dieser Arbeit wurde der funktionale Zusammenhang zwischen den nikotinischen Rezeptoren der NMJ von C. elegans und einem neuen rezeptorassoziierten ER-Proteinkomplex der Proteine NRA-2 und NRA-4 untersucht. Ihre vertebraten Homologe Nicalin und Nomo wurden zuerst im ER vom Zebrafisch im Zusammenhang mit dem TGF-β Signalweg beschrieben. Mutation der Proteine hat einen Agonist-spezifischen Einfluss auf die Aktivität von L-AChR und N-AChR. Die subzellulären Lokalisationsstudien demonstrierten, dass die beiden Proteine im ER von Muskelzellen wirken und dort mit Rezeptoruntereinheiten co-lokalisieren. Weiterhin ließ sich nachweisen, dass die relative Menge einzelner L-AChR-Untereinheiten an der synaptischen Oberfläche reduziert bzw. erhöht ist. Da die Rezeptoraktivität in Zusammenhang mit der Untereinheiten Komposition steht, wurde die Rolle von zusätzlichen Untereinheiten wie ACR-8 untersucht. Dies zeigte, dass die zusätzliche Mutation der Untereinheit acr-8 in nra-2 Mutanten den Einfluss der nra-2 Einzelmutation auf die Aktivität des L-AChR revertiert. Basierend auf diesen Ergebnissen lässt sich die Hypothese formulieren, dass der NRA-2/NRA-4 Komplex im ER von C. elegans als Kontrollinstanz fungiert welche dafür sorgt, dass nur die jeweils „korrekten“ Untereinheiten in funktionale Rezeptoren eingebaut bzw. andere vom Einbau in das Pentamer abgehalten werden. Durch Fehlen des aktiven Komplexes in Mutanten können nicht vorgesehene -Untereinheiten (z. B. ACR-8) in funktionale Pentamere mit veränderter Funktionalität eingebaut werden.
Die vorliegende Dissertation behandelt die Entwicklung eines Verkehrssimulationssystems, welches vollautomatisch aus Landkarten Simulationsgraphen erstellen kann. Der Fokus liegt bei urbanen Simulationsstudien in beliebigen Gemeinden und Städten. Das zweite fundamentale Standbein dieser Arbeit ist daher die Konstruktion von Verkehrsmodellen, die die wichtigsten Verkehrsteilnehmertypen im urbanen Bereich abbilden. Es wurden Modelle für Autos, Fahrräder und Fußgänger entwickelt.
Die Betrachtung des Stands der Forschung in diesem Bereich hat ergeben, dass die Verknüpfung von automatischer Grapherstellung und Modellen, die die Wechselwirkungen der verschiedenen Verkehrsteilnehmertypen abbilden, von keinem vorhandenen System geleistet wird. Es gibt grundlegend zwei Gruppen von Verkehrssimulationssystemen. Zum Einen existieren Systeme, die hohe Genauigkeiten an Simulationsergebnissen erzielen und dafür exakte (teil-)manuelle Modellierung der Gegebenheiten im zu simulierenden Bereich benötigen. Es werden in diesem Bereich meist Verkehrsmodelle simuliert, die die Verhaltensweisen der Verkehrsteilnehmer sehr gut abbilden und hierfür einen hohen Berechnungsaufwand benötigen. Auf der anderen Seiten existieren Simulationssysteme, die Straßengraphen automatisch erstellen können, darauf jedoch sehr vereinfachte Verkehrsmodelle simulieren. Es werden meist nur Autobewegungen simuliert. Der Nutzen dieser Herangehensweise ist die Möglichkeit, sehr große Szenarien simulieren zu können.
Im Rahmen dieser Arbeit wird ein System mit Eigenschaften beider grundlegenden Ansätze entwickelt, um multimodalen innerstädtischen Verkehr auf Basis automatisch erstellter Straßengraphen simulieren zu können. Die Entwicklung eines neuen Verkehrssimulationssystems erschien notwendig, da sich zum Zeitpunkt der Literaturbetrachtung kein anderes vorhandenes System für die Nutzung zur Erfüllung der genannten Zielstellung eignete. Das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte System heißt MAINSIM (MultimodAle INnerstädtische VerkehrsSIMulation).
Die Simulationsgraphen werden aus Kartenmaterial von OpenStreetMap extrahiert. Kartenmaterial wird zuerst in verschiedene logische Layer separiert und anschließend zur Bestimmung eines Graphen des Straßennetzes genutzt. Eine Gruppe von Analyseschritten behebt Ungenauigkeiten im Kartenmaterial und ergänzt Informationen, die während der Simulation benötigt werden (z.B. die Verbindungsrichtung zwischen zwei Straßen). Das System verwendet Geoinformationssystemkomponenten zur Verarbeitung der Geodaten. Dies birgt den Vorteil der einfachen Erweiterbarkeit um weitere Datenquellen.
Die Verkehrssimulation verwendet mikroskopische Verhaltensmodelle. Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer wird somit simuliert. Das Modell für Autos basiert auf dem in der Verkehrsforschung weit genutzten Nagel-Schreckenberg-Modell. Es verfügt jedoch über zahlreiche Modifikationen und Erweiterungen, um das Modell auch abseits von Autobahnen nutzen zu können und weitere Verhaltensweisen zu modellieren. Das Fahrradmodell entsteht durch geeignete Parametrisierung aus dem Automodell. Zur Entwicklung des Fußgängermodells wurde Literatur über das Verhalten von Fußgängern diskutiert, um daraus geeignete Eigenschaften (z.B. Geschwindigkeiten und Straßenüberquerungsverhaltensmuster) abzuleiten. MAINSIM ermöglicht folglich die Betrachtung des Verkehrsgeschehens auch aus der Sicht der Gruppe der Fußgänger oder Fahrradfahrer und kann deren Auswirkungen auf den Straßenverkehr einer ganzen Stadt bestimmen.
Das Automodell wurde auf Autobahnszenarien und innerstädtischen Straßengraphen evaluiert. Es konnte die gut verstandenen Zusammenhänge zwischen Verkehrsdichte, -fluss und -geschwindigkeit reproduzieren. Zur Evaluierung von Fahrradmodellen liegen nach dem besten Wissen des Autors keine Studien vor. Daher wurden an dieser Stelle der Einfluss der Fahrradfahrer auf den Straßenverkehr und die von Fahrrädern gefahrenen Geschwindigkeiten untersucht. Das Fußgängermodell konnte die aus der Literaturbetrachtung ermittelten Verhaltensweisen abbilden.
Nachdem die wichtigsten Komponenten von MAINSIM untersucht wurden, begannen Fallstudien, die verschiedene Gebiete abdecken. Die wichtigsten Ergebnisse aus diesem Teil der Arbeit sind:
- Es ist möglich, mit Hilfe maschineller Lernverfahren Staus innerhalb Frankfurts vorherzusagen.
- Nonkonformismus bezüglich der Verkehrsregeln kann je nach Verhalten den Verkehrsfluss empfindlich beeinflussen, kann aber auch ohne Effekt bleiben.
- Mit Hilfe von Kommunikationstechniken könnte in der Zukunft die Routenplanung von Autos verbessert werden. Ein Verfahren auf Basis von Pheromonspuren wurde im Rahmen dieser Arbeit untersucht.
- MAINSIM eignet sich zur Simulation großer Szenarien. In der letzten Fallstudie dieser Arbeit wurde der Autoverkehr eines Simulationsgebietes um Frankfurt am Main herum mit ca. 1,6 Mio. Trips pro Tag simuliert. Da MAINSIM über ein Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissionsmodell verfügt, konnten die CO2-Emissionen innerhalb von Frankfurt ermittelt werden. Eine angekoppelte Simulation des Wetters mit Hilfe einer atmosphärischen Simulation zeigte, wie sich die Gase innerhalb Frankfurts verteilen.
Für den professionellen Einsatz in der Verkehrsforschung muss das entwickelte Simulationssystem um eine Methode zur Kalibrierung auf Sensordaten im Simulationsgebiet erweitert werden. Die vorhandenen Ampelschaltungen bilden nicht reale Ampeln ab. Eine Erweiterung des Systems um die automatische Integrierung maschinell lesbarer Schaltpläne von Ampeln im Bereich des Simulationsgebietes würde die Ergebnisgüte weiter erhöhen.
MAINSIM hat mehrere Anwendungsgebiete. Es können sehr schnell Simulationsgebiete modelliert werden. Daher bietet sich die Nutzung für Vorabstudien an. Wenn große Szenarien simuliert werden müssen, um z.B. die Verteilung der CO2-Emissionen innerhalb einer Stadt zu ermitteln, kann MAINSIM genutzt werden. Es hat sich im Rahmen dieser Arbeit gezeigt, dass Fahrräder und Fußgänger einen Effekt auf die Mengen des Kraftstoffverbrauchs von Autos haben können. Es sollte bei derartigen Szenarien folglich ein Simulationssysytem genutzt werden, welches die relevanten Verkehrsteilnehmertypen abbilden kann. Zur Untersuchung weiterer wissenschaftlicher Fragestellungen kann MAINSIM beliebig erweitert werden.
Zeitreihen von spontan auftretenden Topograpfien elektrischer Felder an der Kopfoberfläche, die durch eine Elektroenzephalografie (EEG) gemessen werden, zeigen Zeiträume („EEG-Microstates“), während denen die Topografie quasi-stabil ist. Diese EEG-Microstates werden üblicherweise dadurch analysiert, dass die zu spezifischen Zeitpunkten beobachteten Ausprägungen des EEGs in eine kleine Anzahl von prototypischen Topografien („Karten“) eingeteilt werden. Dadurch erhält man eine diskrete Kartensequenz.
Um die Struktur der Übergangswahrscheinlichkeiten in experimentellen Kartensequenzen zu beschreiben, werden diese Sequenzen durch eine reduzierte Markov-Kette modelliert mit nur einem Parameter pro Karte. Die Markov-Ketten können mithilfe von zwei bestimmten stochastischen Prozessen konstruiert werden. Durch den einen Prozess werden zufällige Intervalle definiert, die zufällig den verschiedenen Karten zugeordnet werden. Durch den anderen Prozess werden zufällige Abtastungszeitpunkte bestimmt, zu denen die Karte des jeweils aktuellen Intervalls abgelesen wird.
Neben der Motivation und Vorstellung des Markov-Ketten-Modells werden in dieser Arbeit Schätzer für die Modellparameter vorgeschlagen und diskutiert sowie ihre asymptotischen Varianzen hergeleitet. Zudem wird ein Anpassungstest durchgeführt und es werden Abwandlungen des Modells untersucht.
Die Dissertation betrachtet zunächst die Anatomie der Lautentstehung und die Historie von Untersuchungen zu Sprechtraktakustik (u.a. Ibn Sina, Hook, Mical, Kratzenstein, Kempelen, Faber, Wheatstone, Helmholz, Riesz, Dunn, Chiba, Kajiyama, Kelly, Lochbaum, Saito, Itakura, Burg ) und geht insbesondere auf das Rohrmodell zu Beschreibung der Vokaltraktakustik ein.
Mittels Finiter-Differenzen wird die Aksutik der Sprechens dann dreidimensional beschrieben, und die zuätzlich auftretenden Effekte betrachtet. Fur die sich beim Sprechen schnell bewegende Mundhöhle wird ein Verfahren entwickelt und untersucht, mittels Sprachsignalen durch inverse Filterung und MRT-Aufnahmen die räumliche Konfiguration zu bestimmen. Für den Nasaltrakt wurden dreidimensional abbildende Verfahren aus der medizinischen Diagnostik verglichen (MRT und CT), und anhand eines Computer-Tomographischen Datensatzes die akustischen Vorgänge dreidimensional bestimmt.
Zwischen dem westlichen Teile des Teutoburger Waldes und der Weserkette findet sich eine Reihe tertiärer Hügel, die als einzelne Schollen von dem Ganzen der tertiären Ablagerungen dieser Gegend übrig geblieben sind. Hierzu gehört das Ober-Oligocän in der Bauerschaft Krevinghausen bei SchIedehausen und der bei weitem wichtigste dieser Hügel, der Doberg. Nach einleitenden Bemerkungen und einem Verzeichnis der Schriften, welche auf den Doberg Bezug nehmen, wird die oligozäne Fauna des Gebietes mit folgenden Kapiteln dargestellt: I. Vertebrata, Wirbeltiere. II. Cephalopoda, Kopffüsser. III. Glossophora, Schnecken. IV. Lamellibranchiata, Muscheln. V. Brachiopoda, Armfüsser. VI. Crustacea, Krustentiere. VII. Annelida, Ringelwürmer. VIII. Echinoidea, Seeigel. IX. Bryozoa, Moostierchen. X. Anthozoa, Korallen. XI. Foraminiferen. XII. Algen (1 Art).
Durch den Flußlauf der Elbe und ihre Nebenflüsse sind in Sachsen-Anhalt aktuelle und potentielle Vorkommensgebiete der Schwarzpappel (Populus nigra) vorhanden. Die natürlichen Standorte der Schwarzpappel sind die Übergangszonen von Weichholzund Hartholzaue (ELLENBERG 1996), wie sie an naturnahen Flußufern zu finden sind. Im Gegensatz zu anderen Baumarten erträgt die Schwarzpappel wie auch Baumweidenarten Hochwasserstände von bis zu 90 Tagen und damit mittlere Hochwässer. Auf Grund der Konkurrenz der Baumarten der Hartholzaue und - wenn überhaupt vorhanden - des schmalen Streifens der Weichholzaue, verbleibt der Schwarzpappel nur ein sehr eingeschränkter Lebensraum entlang der Flüsse. Als Pionierbaumart kann die Schwarzpappel jedoch bei entsprechenden Bedingungen auch auf anderen Standorten wachsen, was für Populus-Arten in den nacheiszeitlichen Perioden nachgewiesen wurde (CWYNAR 1988). Die erfolgreiche Anpflanzung der Schwarzpappel als Straßenbaum in den Niederlanden (HEINZE 1998) und an Wasserläufen in England (WIENFIELD 1997) unterstreicht das. Diese Feststellung ist heute für Anstrengungen zur Erhaltung und Wiederansiedlung der Schwarzpappel wegen der nur noch selten vorhandenen Weichholzaue bedeutsam.
Rechtlich geregelte Ausbildungsstrukturen haben sich bei der Entwicklung des Kochberufes recht spät entwickelt. Anders als bei typisch handwerklichen Berufen, die durch die Gewerbeordnung von 1869 geregelt waren, wurde der Koch den gewerblichen Arbeitern zugeordnet, auf welche diese Bestimmungen nicht zutrafen. Da es in einigen Ländern des Deutschen Reiches dennoch Innungen gab, war hier das Ausbildungswesen entsprechend geregelt und es ergaben sich große länderspezifische Unterschiede. Lange Zeit war das Ausbildungsverhältnis zwischen Ausbilder und Auszubildenden ein rein privates,
dementsprechend groß waren die Unterschiede von Betrieb zu Betrieb und der Ausbeutung der Arbeitskraft der Lehrlinge waren keine Grenzen gesetzt. Verbindliche Prüfungen gab es kaum, weder für die Auszubildenden noch für die Ausbilder. Obwohl die Bestrebungen - besonders der Arbeitnehmerverbände - während der Weimarer Zeit sehr groß waren, ergab sich auch hier noch keine einheitliche Regelung des Lehrlingswesens - teilweise aufgrund der enormen politischen und wirtschaftlichen Probleme.
Erst während der Zeit des Nationalsozialismus - und hier besonders durch den Aufbau der Reicharbeitsgemeinschaft für Berufserziehung im deutschen Gaststättengewerbe - wurden einheitliche Ausbildungsstrukturen mit geregelter Lehrzeit und geregeltem Prüfungswesen eingeführt, auch die während der Berufsausbildung zu vermittelnden Inhalte wurden hier erstmals festgelegt. Das Berufsbild des Koches selbst wurde erst 1950 anerkannt - erstaunlich bei der langen Geschichte dieses Berufes. Die 50er und 60er Jahre waren geprägt von vielfältigen Diskussionen über das Berufsbild des Koches und die Arbeitsbedingungen im Hotel - und Gaststättengewerbe, die daraus resultierenden Veränderungen jedoch gering.
Einen "Meilenstein" stellte das Berufsbildungsgesetz von 1969 darf wo der Beruf des Koches als Ausbildungsberuf seine staatliche Anerkennung erfuhr. Hier wurden auch erstmals über das Berufsbild hinausgehende Berufsordnungsmittel (Ausbildungsrahmenplan, Prüfungsordnungen) verbindlich festgelegt.
Definitiv verändert bzw. ergänzt wurde das Berufsbild des Koches durch die Ausbildungsverordnung von 1979, die auch heute noch gilt. Auch weitere Strukturmerkmale wie die Meisterprüfungsordnung und die Ausbildereignungsverordnung sind erst in jüngster Zeit erlassen worden.
Laut Auskunft der Industrie- und Handelskammer werden "gute Köche auch heute noch gesucht". Noch immer verhält es sich so, daß ein Großteil der Auszubildenden letztendlich einen anderen Beruf ergreift - teilweise aufgrund der immer noch als schlecht angesehenen Arbeitsbedigungen. Ein erhöhter Bedarf wird hervorgerufen durch Umstrukturierungen auf dem Verpflegungssektor und ein erhöhtes Konsumbedürfnis der Bevölkerung. Daß bestimmte Vorbereitungstätigkeiten, wie sie früher im Berufsbild mit aufgeführt wurden, teilweise in den industriellen Bereich verlagert worden sind, kann als Fortschritt begriffen werden und könnte eine wachsende Attraktivität des Berufes bewirken.
Aktuelle Auseinandersetzungen über die Ausbildung werden im Augenblick nicht geführt. Geblieben ist die Frage, wie die Durchführung der Ausbildungsverordnung gewährleistet werden kann: In vielen Betrieben verhält es sich immer noch so, daß Auszubildende als willkommene Hilfs-Arbeitskräfte begriffen werden und die vorgegebenen Ausbildungsziele vernachlässigt werden.
Hintergrund und Fragestellung: Patientensicherheit ist in den letzten Jahren zum intensiv diskutierten Thema geworden. Zudem rückt als potenzielle Basis der Patientensicherheit die Patientensicherheitskultur von Einrichtungen des Gesundheitswesens in den Fokus, bislang wurde dahingehend vor allem der stationäre Bereich untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Einblick in den aktuellen Stand der Patientensicherheitskultur in Hausarztpraxen zu geben, und diesbezügliche Einflussfaktoren und Zusammenhänge aufzuzeigen. Dabei wurden insbesondere zwei Fragestellungen untersucht: 1. Lässt sich ein Zusammenhang aufzeigen zwischen einzelnen Praxis- und Teammerkmalen einerseits und den Ergebnissen in den Bereichen Sicherheitsklima, Patientensicherheitsindikatoren und Fehlermanagement andererseits? 2. Lassen sich durch einzelne Praxis- und Teammerkmale bzw. Sicherheitsklimafaktoren die Ausprägungen einer Praxis in bestimmten Patientensicherheitsindikatoren und dem Fehlermanagement einer Praxis vorhersagen?
Material und Methoden: In 60 allgemeinärztlich tätigen Praxen aus Hessen wurde die Patientensicherheitskultur anhand von drei Methoden gemessen. Dies waren 1. der auf Selbstauskunft beruhende „Fragebogen zum Sicherheitsklima“, 2. durch Praxisbegehungen und Interviews erfasste Patientensicherheitsindikatoren, sowie 3. detailliert analysierte Fehlerberichte. Die statistische Auswertung umfasste u.a. Korrelationsanalysen (Mann-Whitney-U, Wilcoxon-W, Spearman-Rangkorrelation) sowie multivariate schrittweise Regressionsanalysen.
Ergebnisse: Die Beurteilung des Sicherheitsklimas fiel über alle Praxen hinweg homogen positiv aus (acht von neun Sicherheitsklimafaktoren mit Mittelwerten von mind. vier von fünf Punkten). Bei den 12 Patientensicherheitsindikatoren ergaben sich differenziertere Werte (niedrigster Mittelwert: Indikator „Marcumartherapie“ mit 0,43 von 1, höchster Mittelwert: Indikator „Allergiehinweis“ mit 0,75 von 1). Es gingen 24 Berichte kritischer Ereignisse ein, die zu 79% als „Kein Fehlermanagement“ oder „Unbefriedigendes Fehlermanagement“ beurteilt wurden. Die Korrelations- und Regressionsanalysen zeigten Zusammenhänge auf, z.B. erzielten größere Praxisteams niedrigere Werte beim Patientensicherheitsklima und höhere Werte bei den Patientensicherheitsindikatoren im Vergleich zum Durchschnitt.
Diskussion: Sicherheitsklima, Patientensicherheitsindikatoren und Fehlermanagement sind in einer Hausarztpraxis mit den verwendeten Instrumenten messbar. Jedes der drei Instrumente misst einen anderen, wichtigen Bereich der Sicherheitskultur, wodurch jeweils unterschiedliche Einstellungen und Prozesse beleuchtet und anschließend auch beurteilt und verbessert werden können. In den Analysen zur Beantwortung der beiden Fragestellungen konnten Zusammenhänge und Vorhersagevariablen herausgearbeitet werden, allerdings waren diese Zusammenhänge zum Teil entgegengesetzt. Daraus ergibt sich die Hypothese, dass Praxis- und Teammerkmale als Voraussetzungen zu unterschiedlichen Ausprägungen von Sicherheitsklima, Patientensicherheitsindikatoren und Fehlermanagement führen können. Insgesamt könnte die Qualität der hausärztlichen Arbeit und die Sicherheit der Versorgung durch eine regelmäßige Reflektion der Praxisabläufe anhand der drei Messmethoden gesteigert werden.
Body Integrity Identity Disorder (BIID) ist eine bisher kaum erforschte Störung, bei der die Betroffenen den Wunsch beziehungsweise das Verlangen nach einer Körperbehinderung verspüren. In den meisten Fällen, wie auch in dieser Studie, ist eine Oberschenkelamputation die gewünschte Modifikation. Durch die Amputation erhoffen die Betroffenen endlich sie selbst zu werden, da sie sich mit ihrem realen Körperbild nicht identifizieren können. Ihr vorgestelltes Körperbild ist das eines Amputierten. Die Störung manifestiert sich bereits im Kindesalter. Im Laufe der Zeit nimmt das Verlangen der Amputation zu, so dass es neben der vermehrten Beschäftigung sogar zu lebensgefährlichen Selbstverletzungen im Zuge einer Verwirklichung kommen kann.
Die vorliegende Studie beschäftigt sich erstmalig mittels funktioneller Magnetresonanztomographie mit der neuronalen Repräsentation der Störung BIID beim Anblick des eigenen realen und des gewünschten amputierten Körpers. Für die Studie wurden Fotos von den Probanden und einer fremden Person gemacht und mit einer Software so modifiziert, dass die Probanden in sechs verschiedenen Kategorien sowohl sich selbst real, sowie amputiert und mit Prothese als auch die fremde Person real, amputiert und mit Prothese gezeigt bekamen. Dasselbe Design wurde auch einer gesunden Kontrollgruppe vorgeführt. Aufgrund der Datenmenge wird in dieser Studie nur der reale und der amputierte Körper berücksichtigt.
Es zeigen sich deutliche Aktivierungsunterschiede zwischen der BIID Gruppe und der Kontrollgruppe beim Anblick des eigenen realen Körpers und beim Anblick des eigenen amputierten Körpers. Beim Anblick des eigenen realen Körpers zeigt die Kontrollgruppe gegenüber der BIID Gruppe einen stärkeren Selbstbezug zu ihrem Körper durch Aktivierungen des medialen frontalen Gyrus, des postzentralen Gyrus oder der Amygdala und einen positiver valenzierten Anblick, der sich im Gruppenvergleich durch eine Mehraktivierung im superioren temporalen Gyrus ausdrückt sowie durch die Ergebnisse der post-fMRT-Fragebögen unterstützt wird. Beim Anblick des eigenen amputierten Körpers zeigt sich durch ein fronto-parietales Netzwerk der stärkere Selbstbezug bei der BIID Gruppe. Die deutliche emotionale Involviertheit wird repräsentiert durch große Teile des limbischen Systems sowie durch präfrontale Bereiche. Hinzu kommen Aktivierungen, die eine deutliche Beteiligung des episodisch-autobiographischen und prozeduralen Gedächtnisses zeigen. So ist eine vollständig geplante Bewegungsabfolge der BIID Probanden beim Anblick ihres amputierten Körpers anhand der aktivierten Areale darstellbar, einschließlich der Feinregulationen in den Basalganglien, dem Nucleus ruber und dem Kleinhirn.
Die Ergebnisse zeigen neuronale Netzwerke der Körperrepräsentation, bei denen fehlende Aktivierungen der BIID Probanden beim Anblick des eigenen realen Körpers auf eine Fehlfunktion hindeuten könnten. Sie zeigen aber auch ein Netzwerk aus Erinnerungen und erlernten Prozessen, die mit Hilfe des mesolimbischen Dopaminsystems zur Aufrechterhaltung der Störung beitragen könnten. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das amputierte Wunschkörperbild neuronal stark und breitgefächert verankert ist und viel dominanter repräsentiert ist als das reale Körperbild. Durch die dargestellten Aktivierungen und Regelkreise leiten sich vor allem neue therapeutische Ansätze ab, die zu einer Linderung der Symptome von BIID beitragen könnten und vielleicht auch neue Anstöße in Hinblick auf eine Heilung der Störung liefern.
Am 18.4.2012 fand in Zusammenarbeit mit der Hochschule Anhalt in Bernburg das 1. Symposium der Regionalgruppe Sachsen-Anhalt des Bundesverbandes Beruflicher Naturschutz e. V. (BBN) statt, zu dem ca. 70 Vertreter aus Planungsbüros, Verwaltungen sowie den Hochschuleinrichtungen Sachsen-Anhalts kamen. Hierbei sollte der fachliche Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Verwaltung gestärkt und zukünftig eine stärkere Vernetzung angestrebt werden.
Zwischen Sangerhausen und der Lutherstadt Eisleben befindet sich das FFH-Gebiet „Der Hagen und Othaler Holz nördlich Beyernaumburg“ (FFH0110LSA). Von besonderer Bedeutung sind die großflächigen und recht alten Vorkommen des Waldmeister-Buchenwaldes und des Labkraut-Eichen-Hainbuchenwaldes. In geringem Umfang finden sich zudem Bestände vom Hainsimen- Buchenwald. Im Gebiet leben auch Arten der Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie, wie Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) und Großes Mausohr (Myotis myotis) (Jentzsch & Katthöver 2005). Am 19.7.2011 konnte im südöstlichen Teil des Othaler Holzes ein Weibchen vom Eremiten (Osmoderma eremita) fotografiert werden. Dies ist der erste Nachweis der Art in dem FFH-Gebiet.
[Buchbesprechung:] Bürger, G. & E. Günther (2012): Baum – Harz – Schöne Plätze unter Bäumen im Harz.
(2012)
Diesen Titel gaben Egbert Günther und Gottfried Bürger dem Buch und nehmen die Leser mit auf eine natur- und kulturgeschichtliche Entdeckungsreise in die Wälder des Harzes. In lockerem und auch für den Laien angenehm zu lesenden Stil geht Egbert Günther kenntnisreich in die Wälder, die in den verschiedensten Facetten dargestellt werden – immer hervorragend ergänzt durch die stimmungsvollen Fotos von Gottfried Bürger.
Die Fachdaten für die nach Naturschutzrecht geschützten Gebiete und Objekte des Landes Sachsen-Anhalt werden mit den Naturschutzbehörden jeweils zum Jahresende abgeglichen. Aufgeführt sind Änderungen im Bestand der Natur- und Landschaftsschutzgebiete, flächenhafter Naturdenkmale, geschützter Landschaftsbestandteile und Pläne sowie Gutachten mit Bezug zu Schutzgebieten. Dargestellt ist eine statistische Übersicht der nach Naturschutzrecht geschützten Gebiete und Objekte des Landes Sachsen-Anhalt mit Stand 31.12.2011.
Das übersichtliches Nachschlagewerk ist für diejenigen, die beruflich oder auch im Ehrenamt schnell ein komprimiertes Wissen über die Vogelwelt verfügbar haben müssen, ein Glücksfall. Der AULA-Verlag gab bereits 1985 und 1993 zwei Bände des Kompendiums der Vögel Mitteleuropas, je einen für die Sperlingsvögel und die Nichtsperlingsvögel, mit kurzgefassten übersichtlichen Informationen zu allen heimischen Vogelarten heraus. Dieses wurde im Jahr 2005 unter erweiterter Autorenschaft deutlich überarbeitet und ergänzt und in drei Teilbänden herausgegeben, einem Band über Sperlingsvögel, einem über Nichtsperlingsvögel und einem Band mit Anhängen, dem Literaturverzeichnis und einem Glossar. Insgesamt wurden 600 in Mitteleuropa als Brut- oder Gastvogel auftretende Arten in der damals neuen systematischen Ordnung und Benennung bearbeitet. Nun hat der Verlag eine gegenüber der 2005er Auflage unveränderte einbändige Sonderausgabe herausgegeben, in der die Bände 1 und 2 zusammengefasst wurden.
In Zeiten, in denen sogenannte „Crowbuster“ durch Deutschland ziehen und einen Mordsspaß beim massenhaften Schießen von Krähen haben, tut ein sachliches und um Sympathie für Raben- oder Krähenvögel werbendes Buch sehr gut. Der Autor, versucht dem Leser insbesondere die spannenden Aspekte im Leben und Verhalten der Krähenvögel nahezubringen. Schwerpunkt des Buches ist die Beschreibung des faszinierenden Verhaltens der Krähenvögel. Die Kapitel zu den verschiedenen Funktionskreisen des Verhaltens lassen nur eine Schlussfolgerung zu: Krähen sind die Primaten unter den Vögeln.