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Es wird das Computerprogramm HITAB vorgestellt, das die Eingabe pflanzensoziologischer Daten stark erleichtert (rasches, fehlerfreies Eintippen), und die so erfassten Daten in die Formate einiger gängiger Programme konvertiert (TAB, TWINSPAN, DECORANA, CANOCO, SYN-TAX, VEGBASE, FLORA D), sowie die Ausgabe von Aufnahmelisten und Artenlisten in Textformat (ASCII) ermöglicht.
Anhand von phänologischen Beobachtungen an etwa 30 Pflanzenarten wurde der Harz nach der von ELLENBERG (1954) entwickelten Methode kartiert. In der daraus erstellten Wärmestufen-Karte können 6 verschiedene Stufen der phänologischen Entwicklung unterschieden werden. Diese werden mit der Höhenstufung der Vegetation und Temperaturdaten des Harzes verglichen. Neben allgemeinen Problemen phänologischer Kartierungen werden die besonderen Probleme der Kartierung im Harz erörtert.
In einem Grünlandgebiet des nordosthessischen Berglandes werden auf der Grundlage einer pflanzensoziologischen und strukturellen Erfassung der Vegetation die Falterzönosen beschrieben und ihre Beziehungen zur Vegetation aufgezeigt. Dazu wurden Transektzählungen von Tagfaltern (Papilionioidea) und Widderchen (Zygaenidae) in verschiedenen Grünlandtypen (Halbtrockenrasen, Frischgrünland, Feuchtgrünland) durchgeführt. Anhand von Blütenbesuchsbeobachtungen werden die Präferenzen der Tagfalter und Widderchen für bestimmte Blumentypen und Blütenfarben sowie die Nektarpflanzenspektren einzelner Arten dargestellt. Als für die Habitatpräferenzen der Falterarten entscheidende ökologische Faktoren werden Nahrungsangebot, Mikroklima, Struktur der Vegetation sowie Nutzungsart und -intensität diskutiert. Die Ergebnisse der Transektzählungen ermöglichen unter Berücksichtigung dieser Faktoren eine Bewertung der untersuchten Grünlandtypen als Lebensraum für Tagfalter und Widderchen.
Im Mai 1991 wurde eine floristische Untersuchung im Hamburger Hafen durchgeführt, hauptsächlich ausgerichtet auf die Verbreitung der Adventivpflanzen. Hiernach sind 53 Arten und Unterarten synanthroper (besonders Adventiv-)Pflanzen (einschließlich der Moose und Flechten) mit Angabe einzelner Lokalitäten angeführt. Außerdem wurde auf die Verbreitung und Struktur von Ruderal-Gesellschaften geachtet. Die bedeutsamsten Funde synanthroper Pflanzen sind Festuca arundinacea ssp. uechtritziana (neu für Hamburg), weiter Alyssum saxatile (Kulturflüchtling), Cerastium semidecandrum, Erysimum virgatum, Geranium molle, Poa bulbosa, Senecio inaequidens, S. vernalis (alles wiederholte Funde) und Solanum carolinense (zweiter Fund in Hamburg). Die Frühjahrsflora des Hamburger Hafens ist an Adventivpflanzen relativ arm. Im Gebiet des Hamburger Hafens wurden folgende Ruderal-Gesellschaften notiert: Epilobio angustifolii-Salicetum capreae, Funarietum hygrometricae typicum (Tab. 1) und marchantietosum polymorphae, Herniarietum glabrae (eine Vegetationsaufnahme) und Saxifraga tridactylites-Gesellschaft (Tab. 2).
Zur Verbreitung und Ökologie von Atriplex sagittata BORKH. (Glanz-Melde) im nördlichen Rheinland
(1994)
Atriplex sagittata BORKH. (Atriplex nitens Schkuhr) wurde schon vor 1850 gelegentlich ins Rheinland eingeschleppt, etablierte sich hier aber erst nach 1945 auf den Trümmern des kriegszerstörten Bonn in größerem Maße, um sich mit dem Wiederaufbau in Randgebiete zurückzuziehen. Heute tritt sie auf Müll-, Kehrricht- und Erdabkippflächen in z.T. ausgedehnten Dominanzbeständen auf, für welche die Bezeichnung Lactuco-Atriplicetum sagittatae als nomen novum vorgeschlagen wird. Im Rheinland kommt vor allem die Typische Subassoziation dieser Gesellschaft vor. In den oftmals deutlich geschichteten Beständen können nur wenige andere Stellarietea mediae-Arten nennenswerte Deckungsanteile erreichen. Für die Ausbreitung der Art und die Bildung ausgedehnter Herden ist vor allem die ausgeprägte Heterokarpie der Glanz-Melde verantwortlich. Daneben werden aber offensichtlich ganz spezifische Ansprüche an den Wuchsort gestellt. Die von uns untersuchten Substrate lassen sich als kalkhaltige, schwach alkalische, meist gut mit Phosphor und Kalium versorgte, schluffige Sande charakterisieren. Da Verwechslungen von Atriplex sagittata mit anderen hochwüchsigen Meldenarten nicht auszuschließen sind, werden in einem eigenen Kapitel wesentliche Unterscheidungsmerkmale vorgestellt.
Scorzonera laciniata gehört zu den in Mitteleuropa stark gefährdeten Gefäßpflanzenarten, von denen infolge ihrer Seltenheit kaum Angaben zur Ökologie vorliegen. Bei der Untersuchung ihrer Populationen in Nordwestdeutschland stellte sich heraus, daß die niedrigwüchsige Art vor allem in Ökotonen auf tonigen, zumeist salzbeeinflussten Böden wächst. Überlebensfähige Populationen finden sich nur noch auf sekundären Salzstellen, wo die Art im Übergangsbereich schütterer Dauco-Melilotion- oder Convolvulo-Agropyrion-Bestände zu vegetationsfreien Flächen wächst. Sehr häufig ist sie mit Puccinellia distans und Lepidium ruderale vergesellschaftet. An zwei Wuchsorten ist sie mit Gypsophila perfoliata, Gypsophila scorzonerifolia, Suaeda maritima, Atriplex rosea und Atriplex tatarica vergesellschaftet. Hier wurden Atriplex tatarica, Gypsophila perfoliata und Gypsophila scorzonerifolia erstmals für Niedersachsen belegt.
Poa humilis EHRH. ex HOFFM. (incl. P. subcaerulea SM.), eine Kollektivsippe aus der komplexen Poa pratensis-Gruppe, hat sich in den letzten Jahrzehnten an Straßenrändern stark ausgebreitet. Der Ausbreitungstyp wird als viatische Linienmigration bezeichnet und erläutert. Weiterhin werden Nomenklatur, Taxonomie, Ökologie, Soziologie, Herkunft und Ausbreitungsgeschichte der Sippe diskutiert. Die Herkunft der an den Straßenrändern verbreiteten Typen der Sippe bleibt unklar.
Im Harz wurde 1989 die als verschollen geltende Orchidee Pseudorchis albida wiederentdeckt. Nach einigen allgemeineren Angaben zum Vorkommen und soziologischen Anschluss der Art wird auf die heutige Situation im Harz eingegangen. Mit einer Vegetationsaufnahme wird der Bestand als artenarmes Polygalo-Nardetum (Violion caninae, Nardetalia) angesprochen.
Seit mindestens 100 Jahren kommt Seseli montanum subsp. montanum im Südteil der "Weper" bei Hardegsen vor (Niedersachsen, Lkr. Northeim, TK-25: 4325/1). Derzeit sind in einem Radius von etwa einem Kilometer vier Teilpopulationen bekannt, ein fünftes Vorkommen ist nach 1969 erloschen. Standort, Vergesellschaftung und Populationsgröße werden dargestellt. Ein weiteres Vorkommen in einer verfüllten Tongrube im Stadtgebiet von Hannover (TK-25: 3624/1) wurde 1990 entdeckt und ist sicher adventiv. Außerdem wird über Sippenabgrenzung und allgemeine Verbreitung von Seseli montanum informiert. Die bisherigen Nachweise aus Deutschland (Rheinland-Pfalz) werden kommentiert. In einer Tabelle sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale von S. montanum und S. annuum gegenübergestellt.
Das Breitblättrige Pfeilkraut (Sagittaria latifolia Willdenow) am Steinhuder Meer (Niedersachsen)
(1994)
Seit einigen Jahren breitet sich im Steinhuder Meer (Niedersachsen) das Breitblättrige Pfeilkraut (Sagittaria latifolia) aus. Anhand von 9 Vegetationsaufnahmen wird ersichtlich, daß eine Einnischung vor allem in das Glycerietum maximae erfolgt. Auf die starke morphologische Variabilität der Blattspreiten von Sagittaria latifolia wird hingewiesen, die zu einer erschwerten Abgrenzung gegen Sagittaria sagittifolia führt. Als wichtigstes Merkmal zur Unterscheidung der beiden Arten im vegetativen Zustand wird der Blattstiel angeführt. Die verschiedenen Blattformen von Sagittaria latifolia werden im Zusammenhang mit der allgemeinen Strukturierung der Ufervegetation vergleichend-morphologisch betrachtet.
Lemna minuta (syn. L. minuscula) und Azolla filiculoides zeigen in Europa eine subatlantisch (-submediterrane) Ausbreitungstendenz bei noch andauernder Ausbreitung. Beide überwintern in standörtlich begünstigten Refugien, die bei A. filiculoides an Zahl offensichtlich noch zunehmen. Die 114 Aufnahmen mit L. minuta aus der Oberrheinebene und der Blies sowie 38 aus dem Niederrheinischen Tiefland und der Hase verteilen sich auf 8 Lemnetea-Gesellschaften. Die weitaus meisten Bestände gehören zu einer Assoziation, die zuerst als Lemno minusculae-Azolletum filiculoidis aus Mittelfrankreich beschrieben wurde. Sie läßt sich gut in Subassoziationen und Varianten gliedern. Die Inversion dieses Assoziationsnamens wird mit der Dominanz von L. minuta über A. filiculoides begründet. In Mitteleuropa kann im Gegensatz zu Mittelfrankreich nur L. minuta Charakterart des Azollo filiculoidis-Lemnetum minusculae sein. A. filiculoides zeigt trotz ähnlichen standörtlichen Verhaltens wie L. minuta eine größere Affinität zu Spirodela polyrrhiza und fehlt z.B. in der Typischen Subassoziation. Das Azollo filiculoidis-Lemnetum minusculae läßt sich auch ökologisch gut charakterisieren. Herausragende Eigenschaften sind die ausgeprägte Fließwassertoleranz, Schattenverträglichkeit und das späte jahreszeitliche Entwicklungsoptimum (September bis November). Die Assoziation kann im Herbst ein anderes Syntaxon ablösen, v.a. das Lemnetum gibbae. Die saisonale Entwicklung der 7 häufigsten Lemnetea-Arten am Oberrhein wird dargestellt, von 2 Probestellen auch der Jahresgang des Verhältnisses zwischen L. minuta-Vegetation und den Wasserparametern. Aus der unteren Erft mit ihrem künstlich erwärmten und häufig reißenden Wasser wird die Assoziation mit 45 Aufnahmen belegt. Sie läßt sich dort, trotz vorhandener floristischer Unterschiede, wegen der recht einheitlichen, aber extremen hydrologischen Bedingungen nicht standortbezogen untergliedern. Die Einbürgerung von L. minuta und L. turionifera verlangt eine Erweiterung des Synsystems der Lemnetea in Europa. Die Berechtigung des Azollo filiculoidis-Lemnetum minusculae als Neophyten-Assoziation wird diskutiert und bejaht. Sie eignet sich v.a. in regional abgrenzbaren Fließgewässersystemen zur Bioindikation, ebenso wie L. minuta als Art.
Es wird die Vegetationsentwicklung in einigen stehenden Gewässern in Hamburg nach der Ansiedlung von Elodea nuttallii beschrieben. Wasserpflanzen dieser in Ausdehnung, Tiefe und Arteninventar unterschiedlichen Seen anthropogener Entstehung reagieren verschiedenartig auf das Eindringen der Wasserpest. Es scheint, daß sich die Art besonders leicht in kleinen, flachen und artenarmen Seen ansiedelt; danach kann sich die Vegetation von Jahr zu Jahr erheblich verändern. In größeren und tieferen Seen mit verschiedenen Pflanzengesellschaften erscheint das Eindringen von Elodea erschwert; Veränderungen an der Vegetation sind weniger dramatisch.
Die Arbeit ist eine Zusammenfassung von Untersuchungen über die Ökologie der Wasservegetation in naturnahen Stillgewässern in Polen, die am Lehrstuhl für Phytogeographie der Warschauer Universität durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 532 Bestände von 18 Assoziationen aus den Klassen Lemnetea minoris Koch et Tx. 1954, Charetea fragilis (Fukarek 1961) Krausch 1964, Potamogetonetea Tx. et Prsg. 1942, Littorelletea uniflorae Br.-Bl. et Tx. 1943 untersucht. Es wird nachgewiesen, daß über das Vorkommen und die Entwicklung der Wasserpflanzengesellschaften im großen Maße die Wassereigenschaften entscheiden, die einmal mit dem Karbonatsystem zusammenhängen (Gesamt- und Karbonathärte, Gehalt an Ca, Mg), und außerdem mit denjenigen, die für Sauberkeit und Trophie des Wassers ausschlaggebend sind (Sauerstoffsättigung, Wasserfarbe, Gehalt an PO4-P, NH4-N, ges. Fe und gel. Si02). Unter den Bodeneigenschaften haben die größte Bedeutung: Wassergehalt, Oxydierbarkeit, Gehalt an organischer Substanz, Gesamtstickstoff, gel. Si02, SO4, pH-Wert, außerdem die Hauptbestandteile der Kalkgyttja (Ca, Mg, Na). Die pflanzensoziologische Einteilung der Wasserpflanzengesellschaften in selbständige Syntaxa nach dem Prinzip der floristischen Dominanz findet ihre Bestätigung in den Standortsbedingungen. Die einzelnen Gesellschaften oder Gruppen von Gesellschaften unterscheiden sich voneinander durch die Amplituden und Optima der Standortbedingungen; sie können daher einen Bioindikationswert haben.
Anhand pflanzensoziologischer Untersuchungen wird ein Überblick über die psammophilen Pflanzengesellschaften der Sandstrände und Dünen auf Mallorca gegeben. Ziel ist die Darstellung der soziologischen Zusammensetzung und synsystematischen Stellung der Gesellschaften als ein erster Schritt zu einer umfassenden Dokumentation und Sicherung der noch vorhandenen Standorte, die durch die Auswirkungen des Massentourismus in zunehmendem Maße gefährdet sind. Die damit verbundene Degradation der Vegetation wird nur randlich angesprochen; sie soll in einer gesonderten Arbeit ausführlich behandelt werden. Die Untersuchungen belegen für die Dünensysteme auf Mallorca eine reich gegliederte Vegetationszusammensetzung und -zonierung, wie man sie in vergleichbarer Weise auch in anderen Teilen des westlichen Mittelmeergebietes vorfindet:
(a) Zone der Embryonaldünen mit Eryngio maritimi-Elymetum farcti. (b) Zone der aufgewehten, mobilen Hauptdünenketten mit Medicago marinae-Ammophiletum arundinaceae.(c) Zone der semifixierten Dünen bzw. Sanddecken mit chamaephytenreicher Vegetation (Loto cretici-Crucianelletum maritimae, Teucrium dunense-Helichrysum stoechas-Gesellschaft, Teucrio dunense-Thymelaeetum velutinae). (d) Zone der fixierten und fossilen Dünen mit Wacholdergebüschen (Clematidi-Juniperetum lyciae, Rubio longifoliae-Juniperetum macrocarpae) und Kiefernbeständen (Clematis flammula-Pinus halepensis-Gesellschaft).
Daneben treten aber auch Vegetationszonierungen mit geringerer struktureller und floristischer Gliederung auf. Insbesondere bei anthropogenen Beeinträchtigungen kommt es zur Zerstörung ganzer Vegetationsgürtel oder zur Ruderalisierung von Gesellschaften, die sich in der Ausgliederung nitrophiler Ausbildungen zeigt.
In einer pflanzensoziologischen Untersuchung wurde die aktuelle Verbreitung der Lammkraut-Gesellschaft (Teesdalio-Arnoseridetum minimae Tx. 1937) im Bereich des Weser-Elbe-Dreiecks, der Lüneburger Heide und des Wendlandes erfasst. Die soziologischen Einheiten lassen sich entlang eines Bodennährstoffgradienten, der auch einer Sukzessionsrichtung entspricht, anordnen: Die beiden Subassoziationen der Lammkraut-Gesellschaft unterscheiden sich im pH-Wert und Ca-Gehalt der Standorte. Der P- und K-Gehalt trennt die Lammkraut-Gesellschaft von der Kamillen-Gesellschaft. Die kennartenlose Aperion-Gesellschaft ist nicht bodenbürtig, sondern durch die Bewirtschaftungsfaktoren N-Düngung und/oder Herbizideinsatz bedingt. Die typische Dominanzstruktur der jeweiligen Gesellschaft wird durch beide Faktoren verändert: Bei N-Düngung gewinnen einzelne Arten stark an Biomasse und Deckung und bilden Dominanzbestände, die Evenness des Bestandes verringert sich. Bei wirksamem Herbizideinsatz überleben nur wenige Arten mit geringer Deckung, so daß die Evenness bis auf maximale Werte ansteigt.
Aus dem reichhaltigen Material an Vegetationsaufnahmen der "Offenhaltungsversuche" Baden-Württembergs werden die Ergebnisse der Auswertung aus sechs Versuchsjahren (1979 bis 1984) dargelegt und mit den Ergebnissen der ersten 4 Versuchsjahre (1975 bis 1978) verglichen. Im Hinblick auf die Beeinflussung pflanzlicher Lebens- und Wuchsformen durch unterschiedliche Landschaftspflegemaßnahmen ergeben sich zum einen eine Kontinuität in den Anfangs festgestellten Befunden, zum anderen aber auch durchaus "spektakuläre", in diametrale Richtung weisende Tendenzen bei den syndynamischen Prozessen. Nicht alle neuen Phänomene sind aus der bloßen Auswertung heraus schon erklärbar.
Vegetationsuntersuchungen auf einem Panzerübungsgelände im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide
(1994)
Dargestellt werden die Vegetationsverhältnisse und Sukzessionsmöglichkeiten auf einem intensiv genutzten Panzerübungsgelände der Britischen Rheinarmee im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Trotz einer Erweiterung der Homogenitätskriterien ergibt sich eine klare Abgrenzung der Vegetationseinheiten. Bearbeitet wurden Gesellschaften der Sedo-Scleranthetea, Nardo-Callunetea, Stellarietea, Isoëto-Nanojuncetea, Utricularietea, Scheuchzerio-Caricetea, Oxycocco-Sphagnetea sowie artenarme Pionier- und Dominanzbestände. Nach Keimungsversuchen ist der keimfähige Samenvorrat in den Böden der devastierten Flächen äußerst gering und eine rasche Wiederbesiedlung großflächig vegetationsfreier Flächen nicht zu erwarten. Im Gegensatz zu anderen Truppenübungsplätzen, deren Nutzung für den Naturschutz oft positive Auswirkungen hat, stellt die intensive Nutzung eines NSG als Panzerübungsgelände eine erhebliche Beeinträchtigung des Naturschutzwertes dar.
Das Obstbaum-bestandene Grünland nimmt innerhalb des Wirtschaftsgrünlandes eine eigene Stellung ein, die in vegetationskundlichen Arbeiten bisher kaum berücksichtigt wurde. In der vorliegenden Arbeit wird die Eigenart der Obstbaum-bestandenen Wiesen und Weiden, die durch Vegetationsgliedernde Strukturen, wie Baumstämme und -Scheiben, baumfreie Flächen, Zäune, Schuppen, Holzstapel und Holzbauten bedingt ist, beschrieben. Untersucht werden 49 hofnahe Obstgärten im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, die pro Grünlandfläche mit zwei bis fünf Vegetationsaufnahmen belegt sind. Die vorherrschenden Grünland-Nutzungen sind zwei- bis dreischürige Wiesen oder Jungviehweiden; die Vegetation ist dem Lolio-Cynosuretum, montane Alchemilla vulgaris-Form, Subass. von Ranunculus ficaria anzugliedern. Das Nutzungs-Mosaik auf den Flächen verursacht verschiedene Ausbildungen der Pflanzengesellschaft: Die magerste Ausbildung von Luzula campestris tritt nur auf Flächen unter Weidezäunen auf, wo sich, vom Tritt des Weideviehs verschont, ein „Wall" mit eigenen Standortbedingungen ausgebildet hat. Auf intensiver beweideten, zertretenen und offenen Stellen unter Bäumen entwickeln sich annuelle Arten wie Stellaria media, die sich in der verletzten Grasnarbe rasch ausbreiten. Aspektbildend im Frühjahr waren auf fast allen Obstwiesen und -weiden, wo es im Sommer schattig ist, Geophyten wie Ranunculus ficaria, Anemone nemorosa, Gagea lutea, Leucojum Vernum und Chrysosplenium alternifolium. Danach wird diese Ausbildung als Subassoziation von Ranunculus ficaria benannt. Daß diese Subassoziation des Lolio-Cynosuretums als typisch für Obstanlagen des bayerischen Alpenvorlandes gelten kann, wird durch einen Vergleich mit einer Untersuchung von extensiven Obstanlagen in Neubeuern a. Inn belegt. Die Artenzonierung um die Vegetationsgliedernden Strukturen "Baumscheibe, Zaun, Holzstapel und Laube" wird anhand von kontinuierlichen Transektaufnahmen genauer dokumentiert (Rastergröße 1x1 qm). Die Unterschiede in den Artenspektren, die vorrangig durch die Grünland-Nutzung als Obstbaum-bestandene Wiese oder Weide differenziert werden, sind in Diagrammen abgebildet. Die Bedeutung der kleinflächig wechselnden Vegetationsgliedernden Strukturen, die die Ursache für die Artendiversität (ß-Diversität) sind, wird daraus ersichtlich.
Eine synoptische Tabelle aus 993 Literatur- und unveröffentlichten Aufnahmen wurde erstellt, welche hauptsächlich aus Osterreich stammen. Die Analyse der Tabelle ergab eine Aufteilung in die Wiesen und Weiden der submontanen-montanen Stufe (Arrhenatheretalia), der montan-alpinen Stufe (Poo alpinae-Trisetetalia) und der beschatteten Waldwege (Plantagini-Prunelletalia). Innerhalb der 3 Ordnungen wurden 7 Verbände und 22 Assoziationen unterschieden, welche in dieser Arbeit kurz charakterisiert werden.
Dass offensichtlich gerade eine ästhetische Praxis Hoffnung verspricht auf Bewältigung, sei sie Literatur, bildende Kunst oder sei sie Filmemachen, zeigen so exemplarische und so unterschiedliche Belege wie die Lyrik eines Paul Celan, die Prosa eines Primo Levi, die Zeichnungen eines Zoran Mušič oder beispielsweise die von Avraham Lavi initiierte Dokumentarfilmarbeit über seine jahrzehntelange Suche nach der Schwester. Dass diese Referenzliste um Überlebende, die in einer Art Selbstanalyse und -therapie der überstandenen Vergangenheit künstlerisch beizukommen versuchen, sich ohne Schwierigkeiten erweitern ließe, muss nicht besonders erwähnt werden. Gleichwohl ist die Umsetzung solch perennierender Leid-Erfahrung in Kunst nicht schon Garant einer dauerhaften Errettung.
Neurogenic dysphagia is one of the most frequent and prognostically relevant neurological deficits in a variety of disorders, such as stroke, parkinsonism and advanced neuromuscular diseases. Flexible endoscopic evaluation of swallowing (FEES) is now probably the most frequently used tool for objective dysphagia assessment in Germany. It allows evaluation of the efficacy and safety of swallowing, determination of appropriate feeding strategies and assessment of the efficacy of different swallowing manoeuvres. The literature furthermore indicates that FEES is a safe and well-tolerated procedure. In spite of the huge demand for qualified dysphagia diagnostics in neurology, a systematic FEES education has not yet been established. The structured training curriculum presented in this article aims to close this gap and intends to enforce a robust and qualified FEES service. As management of neurogenic dysphagia is not confined to neurologists, this educational programme is applicable to other clinicians and speech–language therapists with expertise in dysphagia as well. The systematic education in carrying out FEES across a variety of different professions proposed by this curriculum will help to spread this instrumental approach and to improve dysphagia management.
A wide variety of enzymatic pathways that produce specialized metabolites in bacteria, fungi and plants are known to be encoded in biosynthetic gene clusters. Information about these clusters, pathways and metabolites is currently dispersed throughout the literature, making it difficult to exploit. To facilitate consistent and systematic deposition and retrieval of data on biosynthetic gene clusters, we propose the Minimum Information about a Biosynthetic Gene cluster (MIBiG) data standard.
The human Long Interspersed Nuclear Element-1 (LINE-1, L1) is a member of the group of autonomous non-LTR retrotransposons found in almost every eukaryotic genome. L1 elements generate copies of themselves by reverse transcription of an RNA intermediate and integrate into the host genome by a process called Target Primed Reverse Transcription (TPRT). They are responsible for the generation of approximately 35% of the human genome, cover about 17% of the genome and represent the only group of active autonomous transposable elements in humans. L1 activity bears several risks for the integrity of the human genome, since the L1-encoded protein machinery generates DNA double-strand breaks (DSBs) and is capable of conducting numerous genome-destabilizing effects, e.g. causing deletions at insertion sites, disrupting or rearranging coding sequences and deregulating transcription of functional host genes. On the other side, L1 elements have had and still exert a great impact on human genome structure and evolution by increasing the genome size and rearranging and modulating gene expression. Furthermore, due to its endogenous and generally non-pathogenic nature, L1 is a promising candidate as vector for gene delivery in somatic gene therapy. The structure of the flanking regions between de novo L1 integrants and the genomic sequence suggests an involvement of cellular DSB repair pathways in L1 mobilization. To elucidate the role of DSB repair proteins in L1 retrotransposition, I disabled DSB repair factors ATM, ATR, DNA-PK, p53 and Ku70 by knock down (KD) using short hairpin RNA (shRNA) expression constructs. To inhibit the function of DSB repair factors PARP and Rad51, I used dominant negative (DN) PARP and Rad51 mutants. Applying a well established L1-retrotransposition reporter assay in HeLa cells, de novo retrotransposition events were launched in order to test L1 for its retrotransposition activity in the context of altered DSB repair conditions. I could show that L1 retrotransposition frequency after ATM KD had increased by 3-fold, while ATR and p53 KD reduced L1 retrotransposition by approximately one third. Unfortunately, the cytotoxic effects of the DNA-PK and Ku70 shRNA expression constructs were too strong to determine potential effects of DNA-PK and Ku70 KD on L1 retrotransposition. Inhibition of PARP function by expression of the DN mutant and overexpression of wild type PARP were found to increase L1 retrotransposition by 1.8 and 1.5, respectively, while Rad51 DN had no detectable effect. Interestingly, overexpression of wild type Rad51 seemed to roughly double L1 retrotransposition frequencies. Since in my experiments KD or expression of DN mutants was time-delayed to the onset of L1 retrotransposition after transfection into the cells, I developed a temporally controllable, tetracyclin transactivator (tTA)-dependent L1 retrotransposition reporter assay which will be of great value for future L1 retrotransposition studies that rely on temporally controllable retrotransposition. Due to a previously published hypothesis of L1 playing a role in brain development by contributing to somatic mosaicism in neuronal precursor cells, I generated a transgenic mouse (LORFUS) using the tTA-dependent L1 construct to further test this hypothesis. LORFUS harbors a bidirectional cassette driving simultaneous expression of a GFP-tagged L1 retrotransposition reporter and beta-galactosidase. It was bred to another transgenic mouse line expressing tTA in the forebrain. The double transgenic offspring was used to characterize L1 expression and retrotransposition patterns in the brain at postnatal day 15 (P15). General transgene expression indicated by beta-galactosidase activity was found in hippocampus, cortex and striatum, while retrotransposition events revealed by GFP expression were found in hippocampus, cortex, striatum, olfactory bulb and brainstem. These results suggested L1 retrotransposition in the granule layer of the dentate gyrus earlier than P15 and migration of cells carrying these events along the rostral migratory stream into the olfactory bulb. To facilitate the use of L1 as gene delivery tool in gene therapy or genetic engineering, I furthermore intended to manipulate the L1 target site recognition to allow the site-specific integration into defined genomic locations. To this end, I performed crystal structure-guided mutational analysis exchanging single amino acid residues within the endonuclease (EN) domain of L1 to identify residues influencing target site recognition. However, individual point mutations did not change the nicking pattern of L1-EN, but resulted in a reduction of endonucleolytic activity reflected by a reduced retrotransposition frequency. This suggests that additional factors other than the DNA nicking specificity of L1-EN contribute to the targeted integration of non-LTR retrotransposons in the host genomes.
Die Etablierung der Festphasensynthese innerhalb der letzten Jahrzehnte macht hoch modifizierte Oligonukleotide verfügbar. Damit werden Methoden wie Einzelmolekül-aufgelöstes Tracking möglich, um beispielsweise den Weg einer einzelnen RNA von der Transkriptionsstelle im Nukleus bis zur Proteinbiosynthese im Cytoplasma verfolgen und kritische Stelle verstehen zu können. In den letzten Jahren entwickelten sich auch vermehrt Fragen zur lokalen Proteinsynthese. Dabei nimmt man besonders im Fall von polaren Zellen wie Neuronen an, dass die Proteinbiosynthese nicht global im Cytosol stattfindet, sondern es einen Transport der „ruhenden“ RNA bis zu dem Ort geben muss, an dem das entsprechende Protein lokal benötigt wird. In dieser vorliegenden Arbeit sollen nun in zwei Hauptprojekten molekulare Werkzeuge entwickelt werden, mit deren Hilfe oben genannte Fragestellungen in Zukunft beantwortet werden könnten. Im ersten Hauptprojekt wurde dazu eine neue Generation lichtaktivierbarer Molecular Beacons (von engl.: molekulare Leuchtfeuer) entwickelt. Dabei handelt es sich um Oligonukleotide, die komplementär zu einer intrazellulären RNA-Sequenz (Target-RNA) sind und mit Fluorophor und Fluoreszenz-Quencher modifiziert werden. Bei den lichtaktivierbaren Designs kann Fluoreszenz detektiert werden, wenn der Molecular Beacon an seine Targetsequenz gebunden und zusätzlich zuvor eine Lichtaktivierung stattgefunden hat. Im Gegensatz zu früheren Designs wurde bei diesem hier vorgestellten Molecular Beacon der Fluorophor mit Hilfe eines zweiten photoabspaltbaren Quenchers verbunden. Dadurch kann der Beacon an seine Targetsequenz binden, obwohl noch keine Lichtaktivierung stattgefunden hat. Fluoreszenz kann allerdings erst nach photoinduzierter Abspaltung des zusätzlichen Quenchers detektiert werden. In der vorliegenden Studie konnten dadurch extrem gute Signal-zu-Rausch-Verhältnisse von bis zu 170:1 erreicht werden. Zusätzlicher Vorteil dieses Designs ist die Tatsache, dass eine Vielzahl kommerziell erhältlicher Fluorophor-Quencher-Paare verwendet werden kann. Dabei ist es nicht relevant, ob der entsprechende Farbstoff co-synthetisch während der Festphasensynthese oder post-synthetisch durch die Modifikation funktioneller Gruppen angebracht wird. Nach anfänglichen in vitro Tests wurden die besten Molecular Beacons in vivo in der Zuckmücken-Art Chironomus tentans getestet. Dieser Organismus ist aufgrund seiner Polytänchromosomen, der sog. Balbiani Ringe, interessant. Dabei handelt es sich um ein Chromosom, das viele Chromatiden mit jeweils identischen Gensequenzen enthält. Diese Balbiani Ringe haben eine sehr charakteristische Struktur. Die Molecular Beacons wurden in den Zellkern injiziert und anschließend photoinduziert. Auch in den in vivo Messungen zeigte sich die Überlegenheit des neuen Design mit Signal-zu-Rausch-Verhältnissen von bis zu 80:1. Im zweiten Hauptprojekt war es das Ziel, lokale mikroRNA-Reifung in Neuronen nachzuweisen bzw. sichtbar zu machen. MikroRNA (kurz miRNA) ist einer der wichtigsten zellulären Werkzeuge, um Genregulation auf post-transkriptioneller Ebene zu ermöglichen. Für dieses Projekt wurde eine Sonde entwickelt, die den nativen miRNA-Vorläufer – die sog. prä-miRNA – nachbildet. Der enzymatische Reifungsprozess durch die RNase Dicer sollte durch Fluoreszenz nachweisbar sein. Dies gelang durch Modifikationen der Sequenz um die enzymatische Schnittstelle herum. Durch den Dicer-vermittelten, enzymatischen Verdau wurde ein Fluorophor von einem Quencher getrennt, wobei der fluoreszente Farbstoff an der reifen mikroRNA verblieb. Nach der Etablierung der in vitro Tests und Auswahl des optimalen Fluorophor-Quencher-Paars zeigte sich in einem Kontrollexperiment, dass bei Verwendung von neuronalen Ganglien aus Dicer-Knock-Out Mäusen kein Fluoreszenzanstieg zu beobachten war. Dieses Experiment bewies, dass bisher beobachtete Fluoreszenzanstiege Dicer-spezifisch waren. Im nächsten Schritt wurden in vivo Messungen durchgeführt. Es zeigte sich dabei, dass die sog. Patch Clamp Technik herkömmlichen Transfektionsmethoden überlegen war. Unter normalen Bedingungen zeigte sich sowohl im Soma als auch in den Dendriten ein Fluoreszenzanstieg. Durch Depolarisation des Neurons konnte dieser Effekt noch verstärkt werden, wobei das somatische Signal grundsätzlich als höher einzustufen war. Interessanterweise führte eine Blockade der NMDA-Rezeptoren auch bei gleichzeitiger Depolarisation zu einer verringerten Fluoreszenz. Dies lässt darauf schließen, dass die Reifung der untersuchten prä-miRNA in Dendriten von der Aktivität des NMDA-Rezeptors bzw. einem als Konsequenz ansteigenden Ca2+-Spiegels in der Zelle abhängig ist. In einem weiteren Experiment wurde nach „Beladung“ eines Neurons mit der prä-miRNA-Sonde Dendriten punktuell aktiviert. Dies konnte durch Licht-aktivierbares Glutamat erreicht werden. Im zentralen Nervensystem gilt Glutamat als der wichtigste aktivierende Neurotransmitter. Es konnte beobachtet werden, wie einerseits Fluoreszenz lokal an der aktivierten Stelle anstieg und gleichzeitig sog. dendritische Spines wuchsen. Zum Teil war auch ein Wachstum benachbarter Spines zu beobachten. Dabei handelt es sich um pilzförmige Aussackungen der Dendriten an Stellen, an denen Vernetzungen zu Synapsen anderer Neuronen existieren. Als Ergebnis kann geschlussfolgert werden, dass es eine lokale Reifung der untersuchten prä-miRNA durch Dicer in Dendriten gibt. Dieser Prozess kann sehr spezifisch und lokal durch die Aktivierung einzelner synaptischer Verbindungen initiiert werden.
It is widely thought that the international community, taken as a whole, is required to take action to prevent terrorism. Yet, what each state is required to do in this project is unclear and contested. This article examines a number of bases on which we might assign responsibilities to conduct counterterrorist operations to states. I argue that the ways in which other sorts of responsibilities have been assigned to states by political philosophers will face significant limitations when used to assign the necessary costs of preventing terrorism. I go on to suggest that appealing to the principle of fairness—which assigns obligations on the basis of benefits received from cooperative endeavours—may be used to make up the shortfall, despite this principle having received relatively little attention in existing normative accounts of states’ responsibilities.
Particularly in savannas, termites are ecosystem engineers and a keystone group in ecology. For the understanding of the savanna vegetation, mound building termites are of particular interest. Due to their special soil chemistry and physical structure, termite mounds often host other plants than the surrounding savanna. As our knowledge of the specific contribution of mound-building termites to overall savanna diversity and ecosystem dynamics doubtlessly is not complete, this paper summarises the state of the art in order to stimulate further research. According to the research interest of the authors, focus is laid on the West African savanna and on the genus Macrotermes.
In West African savannas, human land use affects the density of woody species seedlings and saplings (juveniles) by altering the state of the physical, chemical, and biological characteristics of the land resulting in different land-cover types. We determined juvenile densities of 25 characteristic woody savanna species on non-arable sites, in fallows and in a protected area (in total 39 plots), and analyzed the influence of land use on juvenile densities. We further related the influence of land use on juvenile densities to 23 environmental parameters describing soil properties and vegetation structure. Soil acidity, particle size distribution of the soil, and vegetation structure differed between land-cover types. In terms of human impact, we detected five groups of species responding similarly to land use. Although we detected significant differences in soil properties, their direct effects on juvenile densities are less pronounced than their indirect effects. By altering the availability of resources, soil properties affect height and cover of all plants growing in the surrounding of a young woody plant, increasing the competition for light, water and nutrients during the establishment and initial growth. These effects are intensified by human land use and vary between land-cover types.
Non-Timber Forest Products (NTFPs) make a major contribution to the livelihoods and diets of rural households in the savanna ecosystems of West Africa. However, land use change and climatic variability might affect their availability in the future. Based on a survey among 227 households in Northern Benin, we investigated local substitution patterns for the seeds of the three socio-economically most important NTFP-species in the region, Vitellaria paradoxa, Adansonia digitata and Parkia biglobosa, being major sources for protein, fat, and micronutrients in local daily diets. Our study compared substitution patterns between, firstly, three income groups, to assess whether a households’ socio-economic status has an influence on the choice of surrogates (low cost vs. more costly options). Secondly, we compared substitution patterns between the five major ethnic groups in the study region (the Fulani, the Bariba, the Ditammarie, the Kabiyé and the Yom). The choice of substitutes differed significantly across income groups. However, the poorest households clearly show to be the most vulnerable: up to 30 % of the sampled households stated they would lack an adequate replacement for the NTFPs in question. Furthermore, ethnic affiliation showed to have a considerable impact on the preferred alternative products due to underlying cultural traditions of plant use. Subsequently, aiming at maintaining – and enhancing – the local supply of V. paradoxa, P. biglobosa and A. digitata in order to secure their contributions to local diets, local land use policy should have a particular focus on their ethnic-conditioned use and particularly the specific requirements of the poorest community members.
To improve data availability and exchange in the area of the WAP complex, West Africa’s largest continuous area of reserves, we set up a citizen science project on the iNaturalist platform, allowing contribution of observations, ideally documented by photographs and/or sounds. Along with the project we created a number of online field guides for the local flora. Within only two months, 852 observations of 312 species have been assembled. We expect this dataset to further grow in the future and complement existing data sets from scientific collections and surveys.
Anders als das Grundgesetz enthält der EWG-Vertrag Bestimmungen zum Schutz der Umwelt und ermächtigt die Gemeinschaft zum Erlaß eigenen Umweltrechts. Der Jurist Thomas Schräer erläutert, daß aber aufgrund der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs die Gefahr besteht, daß die Umweltpolitik das Nachsehen gegenüber der Rechtsangleichung hat, die notwendig ist, um bis Ende 1992 den EG-Binnenmarkt zu verwirklichen. Es wird auch die Möglichkeit eingeschränkt, im Alleingang strengeres nationales Umweltrecht anzuwenden. Schröer entwickelt ein Modell zur Abgrenzung der vertraglichen Gesetzgebungsermächtigungen, das beiden Anliegen Rechnung zu tragen versucht.
Architektur als Vermittlung
(1991)
Mit Anbruch der Moderne hat sich die Architektur bewußt von den Stilen vorangegangener Epochen losgesagt und sich fortan als Ausdruck einer neuen Kultur, eines neuen Zeitgeistes legitimiert. Der Philosoph Konrad Ott setzt sich mit dem Spannungsfeld zwischen den humanistischen und ästhetischen Ansprüchen der modernen Architektur, wie sie etwa von LeCorbusier formuliert worden sind, und der Realität, die sich etwa in der "Behältnis-Architektur" der Großstädte zeigt, auseinander. Die kritische These, Architektur sei durch etliche Faktoren außengesteuert, entwickelt er weiter zu einem Konzept einer Architektur der Vermittlung: Vielfältige Außensteuerungen fordern mehr Kreativität, konkurrierende Ansprüche bedingen die Kommunikation aller Betroffenen.
Einzellige, mikroskopisch kleine, pflanzliche Organismen erweisen sich als ideale Bioindikatoren, um den Verunreinigungsgrad von Gewässern zu bestimmen: Diese Kieselalgen finden sich in den verschiedensten Gewässern - von reinsten Quellbächen bis zu Abwasserkanälen; die Artenzusammensetzung der Kieselalgen ist je nach Gewässerzustand sehr unterschiedlich. Auf jede Veränderung der Qualität folgt schnell ein charakteristischer Artenaustausch. Seit 1972 untersucht der Biologe Horst Lange-Bertalot mit dieser Methode die Wasserqualität des Mains, die sich wesentlich verbessert hat. Über Ergebnisse berichtet er gemeinsam mit Christine Schmidt.
Das OH-Radikal, bestehend aus einem Sauerstoff- und einem Wasserstoffatom, ist verantwortlich für den Selbstreinigungsmechanismus der Atmosphäre. Als Oxidationsmittel reagiert es mit praktisch allen Spurengasen, wie z. B. dem giftigen Kohlenmonoxid, dem Treibhausgas Methan und dem Schwefeldioxid, und macht sie wasserlöslich, so daß sie im Regen gelöst ausgewaschen werden können (Waschmitteleffekt). Welche Schlüsselstellung das OH-Radikal in der Atmosphärenchemie hat, beschreibt der Chemiker Franz Josef Comes. Gleichzeitig stellt er das weltweit empfindlichste Absolutverfahren zur Bestimmung von troposphärischen OH-Konzentrationen vor, das in Frankfurt entwikkelt und zur Zeit getestet wird.
Unter Hörsturz versteht man einen plötzlich, aus scheinbar vollem Wohlbefinden heraus auftretenden, einseitigen, seltener beidseitigen Hörverlust. Meistens bemerkt der Patient beim Aufwachen, daß er einseitig schlechter hört, in vielen Fällen in Kombination mit einem Ohrenrauschen, selten begleitet von Schwindelgefühlen. Aber nicht jeder akute Hörverlust ist ein Hörsturz. Nur eine plötzlich auftretende Störung im Bereich des Innenohres wird als Hörsturz bezeichnet.
Eisernes Kreuz und Roter Stern : die geheime Zusammenarbeit zwischen Reichswehr und Roter Armee
(1991)
Zahlreiche Gerüchte ranken sich um ein besonderes Kapitel der deutsch-sowjetischen Beziehungen zwischen den beiden Weltkriegen: die geheime militärische Zusammenarbeit zwischen dem Reichsheer der Weimarer Republik und der Roten Armee des Sowjetstaates zwischen 1920 und 1933. Im Zuge der Perestroika öffnen sich die sowjetische Archive und erlauben damit eine bessere Beurteilung der "Rapallolegende". Der Historiker Manfred Zeidler hat die Interessen der Zusammenarbeit analysiert - der Wunsch nach einer straffen Militärdoktrin und Rüstungstechnologie auf sowjetischer Seite, die Möglichkeiten einer Rüstungsentwicklung fernab der interalliierten Kontrolle auf deutscher Seite - und zeigt die Stationen der keineswegs konfliktlosen Kooperation auf.
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Pluralmorphologie von Substantiven im österreichischen Deutsch. Anhand einer speziellen Fragestellung zur Morphologie soll gezeigt werden, wie man das Austrian Media Corpus am Institut für Corpuslinguistik und Texttechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften als Quelle verwenden kann. Dazu werden Methoden zur Datenaufbereitung sowie Möglichkeiten zur Forschung vorgestellt. Zu diesem Zweck wurden einige Fallstudien an typischen Repräsentanten wie Semmerl oder Radl durchgeführt, an deren Beispiel gezeigt wird, wie man methodisch vorgehen kann. Die Ergebnisse wurden statistisch ausgewertet. In der Zusammenfassung wird auf Erklärungsmodelle der Ergebnisse eingegangen. Das Thema Pluralmorphologie wie es hier behandelt wird, ist ein Randthema der Dissertation der Erstautorin, in dem sie sich mit der Pluralmorphologie im Rahmen der Varietätenlinguistik beschäftigt. Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Zwischenbericht mit ersten Ergebnissen zu einigen Lexemen...
Eines der Kapitel Adornos vielschichtiger Ästhetischer Theorie beginnt mit der folgenden Reflexion der ästhetischen Erfahrung: "Dass die Erfahrung von Kunstwerken adäquat nur als lebendige sei, sagt mehr als etwas über die Beziehung von Betrachtendem und Betrachtetem, über die psychologische Kathexis als Bedingung ästhetischer Wahrnehmung. Lebendig ist ästhetische Erfahrung vom Objekt her, in dem Augenblick, in dem die Kunstwerke unter ihrem Blick selbst lebendig werden. [...] Durch betrachtende Versenkung wird der immanente Prozesscharakter des Gebildes entbunden. Indem es spricht, wird es zu einem in sich Bewegten." Diese Sätze entwerfen, was sozusagen am Anfang der ästhetischen Erfahrung geschieht und verraten auch etwas davon, was die ästhetische Erfahrung einhalten sollte. Versuche ich diese Worte zu bedenken, tritt eine Sache ganz deutlich hervor: Das Werk wird "lebendig", dieses "neues Leben" erweckt, ruft der erfahrende Blick hervor, der Blick belebt das Werk. Auf der anderen Seite kann man hier auch etwas anderes erahnen: Als ob gerade dieses "neues Leben" dazu notwendig wäre, dass selbst die Erfahrung "lebendig" wird. Wir können ein bisschen naiv fragen: Belebt mich, den Betrachtenden, das belebte, lebendige Werk irgendwie zurück? Bin ich eigentlich nicht lebendig? Brauche ich belebt zu werden? ...
In der Phraseologieforschung gelten Phraseologismen als solche Einheiten, die an den jeweiligen Kontext angeschlossen werden müssen, da sie "offene Stellen" enthalten, die ergänzt werden müssen. Sie sind also keine fertigen Sätze oder Texte und bedürfen eines Anschlusses an den Kontext (vgl. Fleischer 1997: 80ff. und 1994: 155–172). Das betrifft v.a. verbale Phraseologismen, d.h. solche, die ein Verb in ihrer Struktur beinhalten und somit wie ein Verb in der Sprachgemeinschaft gebraucht werden (vgl. Sternkopf 1992). Das Verb gilt aber immerhin als strukturelles Zentrum des Satzes und ihm kommt die Rolle zu, den gesamten Satz zu organisieren...
Das Ziel dieses Beitrags ist, die Vita einer fast in Vergessenheit geratenen Literatin, Maria Therese von Artner, darzustellen. Ihre Lebensgeschichte und literarisches Schaffen sind für slowakische Germanisten mindestens aus zwei Gründen interessant. Erstens verbrachte sie ein Teil ihres Lebens mit in den Komitaten Neutra (Nitra) und Trentschin (Trenčín), zweitens wurde sie von Zeitgenossen als eine talentierte Dichterin wahrgenommen und zählt zugleich zu den wenigen bekannten deutsch schreibenden Schriftstellerinnen des frühen 19. Jahrhunderts unserer Region...
Die slowakische Übersetzung des Kleinen Katechismus Doktor Martin Luthers erschien 1581 (im Weiteren: Bartfelder Katechismus 1581) in der ostslowakischen Stadt Bardejov/Bartfeld in der Verlagsdruckerei von David Guttgesell. Es handelt sich um das erste gedruckte slowakische Buch, das als ein wertvolles Zeugnis des kulturellen und geistigen Erbes der Slowaken betrachtet wird. Es ist umso wertvoller, als dass von der gesamten Auflage bloß ein einziges, beschädigtes Exemplar erhalten wurde, welches in der Slowakischen Nationalen Bibliothek in Martin aufbewahrt wird...
"Wir leben in einer Welt der Bilder." Mit diesen Worten beginnt das neueste Buch der erfahrenen Didaktikerin und Hochschuldozentin Ivica Kolečáni Lenčová. Gleichzeitig war diese Tatsache wohl auch der Anlass zum Verfassen dieses Werkes. Denn obwohl wir alltäglich visuell überflutet werden, werden visuelle Medien im Unterricht immer noch nicht adäquat verwendet. Darunter ist nicht unbedingt häufigerer Gebrauch der Bilder in der Lehre gemeint, sondern ihre sinnvolle Anwendung – eine solche, die dem Lernziel unterordnet ist und sich nach lernpsychologischen und pädagogischen Prinzipien richtet. Motivierte Schüler, die Freude am Fremdsprachenlernen erleben, die neugierig und bereit sind, eine neue Sicht auf die Welt um sich und in sich zu wagen, die durch Arbeit mit Bildern ihre Hemmungen vor dem Sprechen in der Zielsprache abbauen, hatte die Autorin als Ziel vor Augen...
Über Bertolt Brecht wurde schon viel geschrieben. Die Menge der Literatur, die Brecht und sein Werk als Hauptthema behandelt oder auf sie nur flüchtig eingeht, ist immens. Brechts Werk wurde schon von verschiedenen Aspekten analysiert und interpretiert. Ján Demčišáks Buch ist aber kein weiteres Buch über Brecht, das bekanntes Wissen verkauft. Es ist nämlich Demčišák gelungen, eine Nische in der fast unüberschaubaren Brechtforschung zu finden, die Brechts frühes Werk erfrischend interpretiert und ins neue Licht rückt. Das Thema der Homosexualität in Brechts Werk ist in der Brechtforschung bis jetzt nur sehr selten und unzureichend besprochen worden. Es liegt zweifelsohne an dem Tabucharakter der gleichgeschlechtlichen Beziehungen allgemein. Das Motiv der Homosexualität ist dabei in Brechts Frühwerk präsent, etwa in den Stücken Baal, Im Dickicht der Städte, Leben Eduards des Zweiten von England, im Prosatext Bargan lässt es sein und in einigen Gedichten, die selbstverständlich auch Gegenstand von Demičišáks Analyse sind. Das Homosexualitätsmotiv in Brechts Werk verdient sicher mehr Aufmerksamkeit als es bisher bekommen hat. Die zeitgenössische Literarturwissenschaft verfügt über Verfahren, die es ermöglichen, sich an das Thema sachgerecht und anmaßungslos zu nähern. Die sogenannte Queer-Theorie, die sich auch Demčišák zu Nutze macht, fasste festen Fuß in den USA im Laufe der 1990er Jahre; im deutschen Sprachraum ist sie viel weniger verbreitet. Demčišáks Buch leistet so einen interessanten Beitrag nicht nur zur Brechtforschung, sondern auch zur Entwicklung der deutschsprachigen Queer-Theorie. Demčišák vermeidet deshalb alle autobiografischen Bezüge, inklusiv psychoanalytische Interpretationen, und wählt den queer-theoretischen, d.h. einen rezeptionsästhetischen Zugang, den er in einem theoretischen Kapitel lesenswert erklärt...
Die Perspektive für die Zukunft zeigt, dass in Europa die Anforderungen an die Dolmetscher ständig steigen und dass es wichtig ist, ständig neue Informationen aufzunehmen um somit mit dem Trend Schritt zu halten. Gegenstand unserer Forschung ist auch aus diesem Grunde eine Betrachtung jener Eigenschaften und Voraussetzungen, die einen „richtigen“ Dolmetscher ausmachen. Im Blickpunkt unseres Interesses liegen sowohl die Vorbereitung und die Persönlichkeitsmerkmale eines Dolmetschers als auch die psychologischen, psycholinguistischen und marktbezogenen Ansichten von Studenten des 10. Semesters des Fachs Übersetzen und Dolmetschen und ihr Vergleich mit den Ansichten der Berufsdolmetscher. Bei unserer praktischen Fallstudie haben wir zwei Gruppen von Probanden befragt. Eine Gruppe bildeten 11 Studenten des 10. Semesters des Fachs Übersetzen und Dolmetschen. Die zweite Gruppe bildeten 23 Berufsdolmetscher, die ihre Arbeit freiberuflich auf dem Markt in der Slowakei und bei den Institutionen der EU ausüben, durchgeführt. Die Umfrage verlief anonym, um eine möglichst objektive Ansicht seitens der Kollegen zu gewinnen. Der Fragebogen war in drei Teile gegliedert...
Übersetzung von Rechtstexten
(2013)
Infolge der Globalisierung in den letzten Jahrzenten kommt es zur Vereinheitlichung einzelner Rechtssysteme. Nach dem Beitritt der Slowakischen Republik zur Europäischen Union wird auf unser Rechtssystem das Europäische Recht angewandt, womit die Notwendigkeit professioneller Übersetzer ständig wächst. Diese werden sehr oft mit neuen Erscheinungen konfrontiert, zu denen es keine adäquaten Ausdrücke gibt und oftmals greifen sie dann zu Internationalismen und Neologismen...
Die Parallelkorpora sind in den letzten Jahren offensichtlich nicht nur beim Sprachenvergleich, sondern auch beim Fremdsprachenlernen und in der Lexikographie zu einer unentbehrlichen Quelle von authentischen Daten geworden.
Das erste funktionsfähige tschechisch-deutsche Parallelkorpus (ČNPK) wurde 2000 - 2005 am Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur der Pädagogischen Fakultät der MasarykUniversität in Brno erstellt und ist nach manchen Kriterien bis jetzt noch nicht überholt (konsequente Zweisprachigkeit, Proportionen, manche Funktionen).
Aber seit 2005 läuft ein Projekt, das uns ein einzigartiges Instrument zur Verfügung stellt. Es handelt sich um das Projekt InterCorp, in dessen Rahmen das weltweit größte multilinguale Parallelkorpus entsteht...
Die Geometrie und ihre Sprache im 16. Jahrhundert am Beispiel der deutschen volkssprachlichen Werke
(2013)
Der mathematischen Wissenschaft Geometrie kam schon in der Antike eine wichtige Stelle zuteil. Die Pythagoreer (6. Jahrhundert v. Chr.) erklärten sie zu einer der vier grundlegenden Disziplinen: Arithmetik, Astronomie, Harmonielehre (Musik) und Geometrie (mathemata). Grammatik, Rhetorik, Dialektik und die vier genannten Disziplinen galten als der weltliche Wissensstoff und wurden im Mittelalter als die sieben Freien Künste (Septem artes liberales) bezeichnet und an den ersten Universitäten gelehrt. (Vgl. Taegert 2008: 13−14). "Wissenschaftssprache war im Mittelalter Latein, so dass Mathematik in lateinischer Sprache gelehrt und notiert wurde. Die Beschäftigung mit ihr war naturgemäß auf einen sehr eng umgrenzten Personenkreis beschränkt. Alltagsrelevante praktische Anwendungen der Mathematik standen hier, wie beispielweise bei der sogenannten "Klostermathematik", nicht im Vordergrund, vielmehr wurde diese Wissenschaft als eine den Geist und das schließende Denken schulende Tätigkeit angesehen." (Schuppener 2003: 40)...
Selbständig Texte verschiedener Textsorten zu verfassen gehört zum Gegenstand jeglicher Schulausbildung und zu den Kernaufgaben des Deutschunterrichts. Welche Schreib- bzw. Textkompetenzen und Standards dafür notwendig sind, ist Gegenstand der aktuellen fachdidaktischen Diskussion (vgl. etwa Becker–Mrotzek/Schindler 2007, Feld-Knapp 2006, Feilke 2012). Die Sprachdidaktik/Fremdsprachendidaktik befasst sich mit praxisbezogenen Problemen, die das Erforschen der Lern- und Lehrprozesse betreffen. In der Gegenwart sind sich alle Sprachdidaktiker darüber einig, dass es ohne Texte keinen effektiven und sinnvollen Fremdsprachenunterricht gibt, denn die sprachliche Kommunikation und sprachliches Handeln vollzieht sich in Texten. Zu den elementaren Aufgaben der Hochschule gehört es also, diejenigen fachlichen und sprachlichen Kompetenzen ihrer Studierenden von Studienbeginn an gezielt zu fördern, die zum festen Bestandteil der Curricula gehören. Hierzu zählt die gezielte Entwicklung akademischer Schreib- und Textkompetenz in der Erst- bzw. Zweitsprache Deutsch. Gleichzeitig soll die Forschung auf diesem Gebiet weiter ausgebaut und verbessert werden. Im Folgenden sollen einige wichtige Dimensionen (Phänomene) der Text– und Schreibkompetenz diskutiert werden, die die Routinen der Studierenden in der schriftlichen Textproduktion fördern. Sie gehören nämlich zur unabdingbaren Voraussetzung ihrer professionellen Entwicklung...
In dem folgenden Beitrag wird auf die theoretische Ausgangsbasis eingegangen, die für den Aufbau des Verbvalenzmodells von Bedeutung ist. Dabei gehe ich von meiner Valenzdefinition aus, nach der die Valenz ein hierarchisch organisiertes kombinatorisches Prinzip darstellt. Es ist also ein Prinzip, das zum einen die Bildung des Valenzsyntagmas und zum anderen dessen Gebrauch in der Sprache regiert. Die Kombinatorik wird innerhalb der inneren Struktur des Valenzträgers (VT) und dessen Ergänzungen (E) realisiert. Aufgrund des Kompatibilitätsprinzips der Substantivseme und der Seme des VT entsteht dann ein Valenzsyntagma, das hier Kollokationssyntagma genannt wird. Substantive, die als Ergänzungen ein Valenzsyntagma (VS) mitgestalten, prägen auch dessen konkreten Sachverhalt, so dass die Interaktion der Ergänzung und des VT die Bedeutung des VT kreiert, indem sie modifiziert oder sogar geändert werden kann. In den nächsten Abschnitten wird erklärt,
a) wie die Interaktion der E und des VT funktioniert,
b) unter welchen Bedingungen die Bedeutung des VT modifiziert oder auch verändert wird,
c) warum die Valenz als Kollokationssyntagma funktioniert...
Der Begriff interkulturelle Linguistik ist unter Germanisten trotz einer beinahe 40-jährigen Geschichte der interkulturellen Germanistik umstritten. Einerseits beobachtet man eine Konjunktur der angewandten Sprachwissenschaft zum Thema interkulturelle Kommunikation oder kulturelle Determinanten von Übersetzungen, andererseits wirft man diesem Zweig der Philologie konzeptionellen Synkretismus, fehlende theoretische Stringenz sowie methodologische Unschärfe vor (Glück 2010: 300). Den breiten Anwendungsfeldern insbesondere im Fremdsprachenerwerb oder in der Translatologie steht eine rare Beschäftigung mit theoretischen Grundlagen dieser Disziplin gegenüber. Umso begrüßenswerter ist deswegen eine komprimierte Monographie zu den Grundpositionen der interkulturellen Linguistik...
Im vorliegenden Beitrag wird die Ebene der sprachwissenschaftlichen Verknüpfungen im Bereich der Syntax von zwei zu vergleichenden Sprachsystemen behandelt. Im Fokus der Untersuchung steht die Problematik der syntaktischen Korrelation in der deutschen und slowakischen Sprache. Behandelt werden syntaktische Korrelate sowohl im Deutschen als auch im Slowakischen, ihre Funktion in der Hypotaxe und ihre Verwendung in konkreten Nebensatztypen in beiden Sprachen...
Der folgende Beitrag präsentiert die Problematik der Eponyme in der Fachsprache und beschäftigt sich mit deren Vorkommen in ausgewählten naturwissenschaftlichen Bereichen. Naturwissenschaften stellen eine reiche Quelle eponymischer Bezeichnungen dar. Für die Analyse wurden drei Disziplinen ausgewählt: Medizin, Chemie und Physik. Alle drei naturwissenschaftlichen Disziplinen wurden in deutscher Sprache analysiert und konfrontiert. Die Analyse konzentriert sich auf die Besonderheiten der Eponyme, d.h. Struktur, Gebrauch, Vorkommen, Kategorisierung und Evaluierung im Rahmen der ausgewählten Disziplinen. Mit der Problematik der Eponyme haben sich mehrere Autoren beschäftigt, z.B. Morton S. Freeman und Dorothy Auchter. In der Slowakei haben sich den Eponymen Mária Bujalková, Božena Džuganová, Gabriela Poláčková und Ivan Masár gewidmet. I. Masár benutzt den Terminus dedikačné termíny (Dedikationstermini, aus dem Griechischen dedicare = widmen). In der deutschen Sprachforschung sind Hans-R. Fluck und Ingrid Wiese zu nennen...
Das Märchen Der blonde Eckbert erschien 1797 im ersten Band der Sammlung Volksmärchen und eröffnete die Reihe von Tiecks Märchenschöpfungen. Mit der Einordnung dieser Erzählung in diese Sammlung verwirrte Tieck den Gattungsbegriff. Die Erzählung ist kein Volksmärchen, sondern wird als das erste romantische Kunstmärchen bezeichnet. Als guter Kenner der damals so beliebten Volks- und Feenmärchen verfremdete Tieck das gewohnte Genre, indem er die Elemente und Motive des Märchens mit durchaus realistischen Momenten verband und das Geschehen gleichsam psychologisierte. Tieck kannte auch die Volksbücher seiner Zeit, stand aber in seinen Anfängen dem Schauerroman nahe. Er verwendete märchenartige Motive nicht nur für die Prosa, sondern auch für andere Gattungen. Tiecks Märchenschauspiele Ritter Blaubart und Der gestiefelte Kater sind subjektiv gefärbte, modernisierte Dramatisierungen von Märchen...
Je geringer, umso besser – gemeint ist die Entfernung zum Handlungsort eines Werkes, falls der Schriftsteller ihn nicht in seiner Heimat platziert. Für einen Dichter deutscher Zunge bestand kaum ein Grund, der Slowakei Aufmerksamkeit zu schenken. Zu einer intensiveren, für beide Seiten unheilvollen Berührung beider Länder kam es erst im Herbst 1944, als die deutsche Wehrmacht sich daran machte, die Slowakei zu besetzen und den Aufstand, der Ende August ausbrach, niederzuschlagen...
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Funktionen des Titels von literarischen Werken. Im Dialog verschiedener Konzepte (Arnold Rothe, Harald Weinrich, Daniela Hodrová) und eigener Ansichten wird der Versuch unternommen, Gérard Genettes Klassifikation der Funktionen zu erweitern und zu systematisieren. Die Funktionen des Titels von literarischen Werken werden am Beispiel des Erstlingsromans Agnes (1998) des deutschsprachigen Schweizer Autors Peter Stamm (geb. 1963) dargestellt. Die Wahl des genannten Textes lässt sich dreifach begründen: 1. Agnes ist eines der Schlüsselwerke der deutschsprachigen (Schweizer) Gegenwartsliteratur (zur Argumentation vgl. Jambor 2008: 28–38). 2. Paradoxerweise ist ein kurzer, nur aus dem Vornamen der weiblichen Protagonistin bestehender Titel besonders geeignet, die Polyfunktionalität des literarischen Titels zu demonstrieren, denn wie Harald Weinrich bei seinem Vergleich der Titel mit längeren Texten feststellt: "Nicht durch ein Weniger, sondern durch ein Mehr an Struktur und Funktion zeichnen Titel sich aus, selbst und gerade wenn sie kurz sind" (Weinrich 2000: 6). 3. Wie später präsentiert wird, enthüllen ausgerechnet Titel, in denen Eigennamen vorkommen, schwache Stellen Genettes anregender literaturwissenschaftlichen Klassifikation und verursachen Schwierigkeiten auch im linguistischen Diskurs (Weinrich)...
Heute wachsen Kinder und Jugendliche inmitten einer Medienwelt auf. Dabei dominieren audiovisuelle Medien: Fernsehen und Computer sind die Leitmedien der jungen Generation. Vor ihren beiden Lieblingsmedien verbringen deutsche 6- bis 13-Jährige 100 Minuten (Fernsehen) bzw. 40 Minuten (Computer) am Tag. Dem Bücherlesen hingegen widmen Kinder durchschnittlich nur 22 Minuten (KIM-Studie 2006 zit. in Frederking/ Krommer/ Maiwald 2008: 84). Im krassen Gegensatz dazu steht die Situation in der Schule: Das Lehrbuch ist das tragende Medium, audiovisuelle und Neue Medien werden eher selten zur "Auffrischung" des Unterrichts eingesetzt...
Das Phänomen Kollokation, aus dem Lateinischen collocatio, das auf Deutsch Stellung oder Anordnung bedeutet, etablierte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Linguistik. Der Terminus "Kollokation" wurde vom britischen Sprachwissenschaftler John Rupert Firth eingeführt. Franz Josef Hausmann definiert die Kollokationen als "grundsätzlich binäre Einheiten", die aber auch eine "Tripel-Struktur" zulassen, welche aus der Verbindung von zwei Kollokationen entsteht (fester Beruf - Beruf aufgeben = festen Beruf aufgeben)...
Verschiedene sprachwissenschaftliche Denkansätze und Ausgangspunkte bringen von denselben Forschungsansätzen ausgehend unterschiedliche Methoden und theoretische Auffassungen hervor. Als Produkte verschiedener Forschungsverfahren ergeben sich in demselben Teilbereich manchmal auch kontroverse Definitionen. Die Problematik der Kollokationen ist auch eine umstrittene Frage der Linguistik. Die Umstrittenheit betrifft sowohl die Fragen der Deskription des Charakters dieser sprachlichen Erscheinungen als auch deren Abgrenzung, sprachwissenschaftliche Einreihung und Klassifikation.
In dieser Studie befassen wir uns mit der Darstellung der Heterogenität von Kollokationsauffassungen sowohl in der einheimischen als auch in der internationalen Linguistik...
Im Juni 2009 fand in der slowakischen Hauptstadt Bratislava unter dem Titel "20 Jahre Freiheit: Deutschland sagt Danke!" eine Veranstaltung statt, die das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft Pressburg in Zusammenarbeit mit dem Außen- und Kulturministerium der Slowakischen Republik und weiteren Partnern durchführten. Ähnliche Veranstaltungen wurden in Prag, Warschau, Danzig und Budapest organisiert, um deutsche Perspektiven auf die Ereignisse vor und nach 1989 mit den Blickwinkeln der anderen postsozialistischen Länder in einen Dialog treten zu lassen. Darüber hinaus wollten die Veranstalter das seit dem Fall des Eisernen Vorhangs gemeinsam Erreichte deutlich machen, die Menschen emotional mitnehmen und die Dankbarkeit und Weltoffenheit Deutschlands erlebbar machen. Im Rahmen des abwechslungsreichen Kultur- und Unterhaltungsprogramms las Monika Maron "aus ihrem neuen Werk Stille Zeile sechs, wie es in allen Ankündigungen der Lesung hieß. Marons Roman ist aber 1991 erschienen, also achtzehn Jahre davor. Nach der Lesung führte einer der bekannten jungen Moderatoren eines slowakischen Nachrichtensenders ein kurzes Gespräch mit der Schriftstellerin, das er mit der Frage "Frau Maron, wie fühlen Sie sich als Mensch zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer?" einleitete. Monika Maron versuchte vor laufenden Fernsehkameras mühsam eine Antwort auf die peinliche Frage zu finden. Sie schien sich dessen bewusst zu sein: Das Mauerfall-Jubiläum ist ein medial inszeniertes Ereignis...
Förderung der Kreativität und der Emotionalität der Schüler durch Kunstwerke im DaF-Unterricht
(2013)
Im Beitrag wird darauf hingewiesen, dass der Umgang mit Kunstwerken und damit kreativen Gestaltungsprozessen eine Bereicherung der schulischen Lernumgebung im Sinne des integrierten Konzeptes bedeutet, das Emotion und Kognition verbindet. Das emotionale Engagement der Lernenden gewährleistet die Einbeziehung ihrer ganzen Persönlichkeit in den Lernprozess. Theoretische Überlegungen werden durch Beispiele aus der Literatur und der bildenden Kunst ergänzt...
Das Lehren einer Fremdsprache ist eng verbunden mit dem Vermitteln von kultur- und gesellschaftsspezifischen Elementen. Schon ab den ersten Niveaus des Fremdsprachenunterrichts werden landeskundliche Informationen mit in den Unterricht eingebaut und je höher die Sprachkompetenzen der Adressaten, desto reicher die Zusatzinformationen, die man den Lernenden weiterleitet. Literatur, Geschichte und bildende Künste sind in der Regel kostbare Fundgruben didaktisierbarer Materialien, doch können auch soziolinguistische Themen einen interessanten Ausgangspunkt für einen anregenden, handlungsorientierten Sprachunterricht bieten...
Auf der letzten SUNG-Tagung vor zwei Jahren versuchte ich in meinem Vortrag vor allem darauf hinzuweisen, dass wir als Lehrer und Germanisten, in unserem Beruf geisteswissenschaftlich ausgerichtet, im heutigen informationsbesessenen Zeitalter mit dessen arbeitstechnischen Zwängen zu unserer eigentlichsten Aufgabe der Erziehung und Bildung in einem umfassenderen als nur informationsorientierten Sinn immer seltener, wenn überhaupt kommen. Dabei richtete ich den Blick in die Vergangenheit, auf die früheren Auslegungen der Begriffe Erziehung und Bildung, um uns die gegenwärtigen bedenklichen Entwicklungen in diesem Bereich vor Augen zu führen und ins Bewusstsein zu rufen, auf was für wertvolle Ideen unserer Vorgänger wir mehr oder weniger leichten Herzens verzichten bzw. zu verzichten gezwungen werden, soweit sie uns in der prekären Lage heute überhaupt noch als erstrebenswert erscheinen...
Alle zwei Jahre wird an einer slowakischen Universität die Verbandstagung des Herausgebers der Slowakischen Zeitschrift für Germanistik, des Deutschlehrer- und Germanistenverbands SUNG, veranstaltet. Die Fachkonferenz ist in den zwanzig Jahren ihrer Existenz nicht nur zum bedeutendsten Forum des Slowakischen Deutschlehrer- und Germanistenverbands geworden, sondern auch zur größten und wichtigsten Zusammenkunft der Mittler der deutschen Sprache, der deutschsprachigen Kultur und der darauf bezogenen Forschung in der Slowakei...
Sprache als ein Bestandteil des biologisch-kognitiven Einklangs angeborener menschlicher Fähigkeiten wird in kognitiv-linguistischer Leseart nicht als ein vom Menschen unabhängiges, abstraktes sowie autonomes System betrachtet. Sprache ist mit Bedeutung demzufolge als Verknüpfung von verschiedenen Wissensaspekten in der menschlichen Kognition verankert. Die bestimmten Spielarten der kognitiven Linguistik, die Sprache als Teil der menschlichen Kognition begreift, versuchen, besonders den Einfluss der menschlichen Wahrnehmungsprozesse auf Sprache und sprachliche Strukturen zu analysieren...
Die seit 2007 einmal jährlich erscheinende Fachzeitschrift „Aussiger Beiträge“ will als internationales Periodikum neue Impulse zu anstehenden wissenschaftlichen Debatten und Diskussionen geben. In der Bemühung, eine möglichst breite Schicht von Lesern anzusprechen, berücksichtigt sie alle germanistischen Bereiche und setzt in den einzelnen Ausgaben Schwerpunkte abwechselnd auf Literatur, Linguistik, Didaktik und Kulturgeschichte. Im Mittelpunkt der aktuellen Nummer stehen Lexikologie und Lexikografie und ihre aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen. In der Publikation sind insgesamt 13 wissenschaftliche Beiträge, 8 Rezensionen und 5 Berichte über relevante Tagungen und Konferenzen in Tschechien, Österreich und Deutschland zu finden...
Heike Simon ist als Rechtsanwältin und juristische Fachübersetzerin tätig, zugleich lehrt sie an der Universität Lille 2 in Frankreich, wobei ihr Schwerpunkt im Bereich Grundlagen des deutschen Rechts und die deutsche Rechtssprache liegt. Dr. Gisela Funk - Baker war ebenfalls im akademischen Bereich tätig, wobei sie sich mit Fachsprachen beschäftigt hat, u.a. auch mit der deutschen Rechtssprache...
Die Autorin setzt sich zum Ziel, die Phraseologismen mit Körperteilen, sprich verbale Phraseme mit einem oder mehreren Lexemen aus dem Bereich Somatismen, zu untersuchen. Die Arbeit zeigt ein Modell zum Vergleich der Phraseologismen zweier typologisch unterschiedlicher Sprachen – Deutsch und Tschechisch...
Konsonantencluster stellen eine besondere Herausforderung im Erstspracherwerb dar. Ihre Produktion erfordert die Ausdifferenzierung der natürlichsten Silbenstruktur CV. Für den Erwerb bedeutet dies, dass Kinder lernen müssen, dem Ansatz oder der Koda einer Silbe mehrere Konsonanten zuzuweisen. In der Spracherwerbsforschung nimmt daher die Untersuchung von Konsonantengruppen einen wichtigen Stellenwert ein...
Tatsache der Sprache ist, dass jedes Wort aus der Sicht der Semantik polysemantisch ist, d.h. ein Wort kann mehrere Bedeutungen bzw. Konnotationen haben. Ausnahmen bilden die Begriffe der Fachsprache, die klar definiert sein müssen, also oft monosemantisch sind. Die Polysemie beweisen die Verwendungsmöglichkeiten, die im Kontext in verschiedenen sinnvollen Verbindungen entstehen. Ein Wort in unserem Fall, Macht ist ein Substantiv mit neutraler Bedeutung, das einen abstrakten Begriff darstellt und zu dem es mehrere Synonyme gibt, wie etwa: Ansehen, Autorität, Einfluss, Geltung, Gewicht, Machtstellung, Stärke, Vermögen, Prestige, Machtposition, Befehlsgewalt, Führung, Gewalt, Herrschaftsgewalt, Regierungsgewalt, Regiment, Staatsgewalt oder Staatsmacht entspricht. Konkrete Bedeutung enthält Macht erst in einer Verbindung mit anderen Wörtern z. B. die Macht der Liebe, seine Macht festigen, in jmds. Macht stehen usw. Die Variabilität der Lexemverbindung demonstrieren praktisch die Wörterbücher, die die Bedeutungsangaben präsentieren. In diesem Beitrag werden wir weiter die Darstellung des Wörterbuchartikels Macht in einsprachigen Wörterbüchern wie DWDSWörterbuch und Duden-Wörterbuch konfrontieren und Vorschläge für ihre Erweiterung machen aufgrund eines von uns zusammenstellten Kookkurrenzprofils der Basis Macht, das sich im Deutsch-slowakischen Kollokationswörterbuch befindet, und im Rahmen des Projektes VEGA 1/0947/11 Contrastive research of collocations in Slovak and German entstand...
Patrick Hanks und James Pustejovsky (2005) haben in einem, im Zusammenhang mit der Ausarbeitung des Online-Wörterbuchs Pattern Dictionary of English Verbs stehenden Artikel, völlig treffend angemerkt, dass "words in isolation, [...], do not have specific meanings; rather they have a multifaceted potential to contribute to the meaning of an utterance". Das semantische Potential eines Wortes manifestiert sich erst innerhalb verschiedener Kontexte. Die Untersuchung der durch monosemierende Wirkung kennzeichnenden kontextuellen Einbettung eines Wortes führt somit zu dessen Identifikation als einer Wortschatzeinheit und hiermit auch zur Ermittlung anderer an dieser Identifikation im weiteren Sinne beteiligten Einheiten...
Im vorliegenden Beitrag wird die Kollokabilität der partiell synonymischen Verben bewilligen und genehmigen und ihre Konfrontation mit dem Antonym verhindern untersucht. Im Mittelpunkt stehen die Forschung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Kollokabilität der Verben und die Bestimmung des Einflusses der Kollokabilität auf Semantik der Verben. Die Untersuchung der Kollokabilität der sprachlichen Einheiten ist wichtig, weil es für jede Sprache gilt, dass die kombinatorischen Eigenschaften der sprachlichen Einheiten spezifisch und einzigartig sind...
Das Thema des Beitrags ist praktisch orientiert und knüpft an das VEGA Projekt „Verbale Kollokationen im Deutschen und Slowakischen“ unter der Leitung von Prof. Peter Ďurčo am Institut für Germanistik der Universität der hl. Kyrill und Method in Trnava an. Das Projekt setzt sich zum Ziel, verbale Kollokationen zu analysieren und zu beschreiben. Es setzt also voraus, dass man die Kollokabilität der sprachlichen Mittel definieren und messen kann...
Zum Begriff des Turnens
(2014)
Die Sportkultur war immer ein Spiegel der Gesellschaft. Sie wandelte sich mit ihr und stand immer in einem Zusammenhang mit soziokulturellen und politischen Bedingungen der Gesellschaft. Die bunte Welt von Sport und Spiel erweckt schon immer das Interesse vieler Menschen, und zwar sowohl als Zuschauer als auch als Sporttreibende...
Sprachkorpora sind heute Informationsquellen, die Sprachwissenschaftlern für die Erforschung der Sprachen und für den Vergleich von Sprachen als ein unentbehrliches Instrument zur Verfügung stehen und man kann bei einer effizienten Erforschung von Sprachen sowie bei der Datenerhebung um Korpora gar nicht herumkommen. Sprachkorpora kann man jedoch auch für eine effektive Vermittlung jeder Sprache nutzen. Die schnelle Verbreitung der Computertechnik und der schnelle Zugang zu Informationen hat auch stark die immense Entwicklung im Bereich der Sprachverarbeitung beeinflusst und bedeutete zudem eine rasante Entwicklung der Korpuslinguistik. Deswegen erscheinen als große Defizite die ungenügende Vermittlung der Kenntnisse und das Fehlen der praktischen Fähigkeiten im Umgang mit korpuslinguistischen Tools bei Studierenden der philologischen Fachrichtungen. Die als Lehrbuch konzipierte Publikation hat eine gute Chance, diese Lücke im Lehrwerkangebot zu füllen...
Das Kolloquium zur Lexikographie und Wörterbuchforschung wurde erstes Mal im Jahre 2000 von Herbert Ernst Wiegand und Pavel Petkov veranstaltet. Seit dieser Zeit treffen sich Lexikographen im Zwei-Jahres- Rhythmus und führen Diskussionen über die aktuellen Themen im Bereich der Lexikographie und Wörterbuchforschung. Das Kolloquium bietet einen internationalen Raum zum Austausch von Erfahrungen und zur Präsentation von Forschungsergebnissen...
Biodiversity is unevenly distributed on Earth and hotspots of biodiversity are often associated with areas that have undergone orogenic activity during recent geological history (i.e. tens of millions of years). Understanding the underlying processes that have driven the accumulation of species in some areas and not in others may help guide prioritization in conservation and may facilitate forecasts on ecosystem services under future climate conditions. Consequently, the study of the origin and evolution of biodiversity in mountain systems has motivated growing scientific interest. Despite an increasing number of studies, the origin and evolution of diversity hotspots associated with the Qinghai-Tibetan Plateau (QTP) remains poorly understood. We review literature related to the diversification of organisms linked to the uplift of the QTP. To promote hypothesis-based research, we provide a geological and palaeoclimatic scenario for the region of the QTP and argue that further studies would benefit from providing a complete set of complementary analyses (molecular dating, biogeographic, and diversification rates analyses) to test for a link between organismic diversification and past geological and climatic changes in this region. In general, we found that the contribution of biological interchange between the QTP and other hotspots of biodiversity has not been sufficiently studied to date. Finally, we suggest that the biological consequences of the uplift of the QTP would be best understood using a meta-analysis approach, encompassing studies on a variety of organisms (plants and animals) from diverse habitats (forests, meadows, rivers), and thermal belts (montane, subalpine, alpine, nival). Since the species diversity in the QTP region is better documented for some organismic groups than for others, we suggest that baseline taxonomic work should be promoted.
Objective: To compare breech outcomes when mothers delivering vaginally are upright, on their back, or planning cesareans. Methods: A retrospective cohort study was undertaken of all women who presented for singleton breech delivery at a center in Frankfurt, Germany, between January 2004 and June 2011. Results: Of 750 women with term breech delivery, 315 (42.0%) planned and received a cesarean. Of 269 successful vaginal deliveries of neonates, 229 in the upright position were compared with 40 in the dorsal position. Upright deliveries were associated with significantly fewer delivery maneuvers (OR 0.45, 95% CI 0.31–0.68) and neonatal birth injuries (OR 0.08, 95% CI 0.01–0.58), second stages that were on average shorter (1 vs 1.75 hours), and nonsignificantly decreased serious perineal lacerations (OR 0.34, 95% CI 0.05–3.99). When upright position was used almost exclusively, the cesarean rate decreased. Serious fetal and neonatal morbidity potentially related to birth mode was low, and similar for upright vaginal deliveries compared with planned cesareans (OR 1.37, 95% CI 0.10–19.11). Three neonates died; all had lethal birth defects. Forceps were never required. Conclusion: Upright vaginal breech delivery was associated with reductions in duration of the second stage of labor, maneuvers required, maternal/neonatal injuries, and cesarean rate when compared with vaginal delivery in the dorsal position.