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Sechzig Jahre nach Kriegsende melden sich die Jahrgänge verstärkt zu Wort, die ihre Kindheit, teils auch ihre Jugendzeit, während der NS-Diktatur, der Kriegs- und der ersten Nachkriegszeit verbracht haben. Zahlreiche deutsche Schriftsteller – auch solche, die für Kinder und Jugendliche geschrieben haben – gehören dieser Generation der Kriegskinder an. Viele von ihnen wenden sich wiederholt ihren teilweise sehr belastenden Kindheitserlebnissen zu. Wie diese Erfahrungen literarisch verarbeitet werden, untersucht der Kinder- und Jugendbuchforscher Hans-Heino Ewers am Beispiel von Peter Härtling.
Wer als Kind den Zweiten Weltkrieg miterlebt hat, kann diese intensiven und lebensbedrohlichen Erlebnisse oft auch als Erwachsener nicht ausblenden – sie überschatten sein Leben weiter, auch ohne dass es dem Betroffenen selbst bewusst sein muss. In einer Studie der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung unter der Leitung der Direktorin des Frankfurter Sigmund-Freud-Instituts, Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, wurden 401 Patientinnen und Patienten nachuntersucht, die zwischen 1990 und 1993 ihre psychoanalytische Langzeitbehandlung beendet hatten. Das Forscherteam ist unerwartet häufig und dramatisch den Schatten des Zweiten Weltkriegs begegnet: Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Personen, bei 54 Prozent, hat die zivilisatorische Katastrophe in Deutschland die gesamte Lebensgeschichte bestimmt und Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialistischen Regimes mit dazu beigetragen, dass sie psychotherapeutische Hilfe suchten.
Neben Brille und Kontaktlinse stehen heute operative Maßnahmen zur Verfügung, um Sehfehler dauerhaft zu korrigieren. Dazu zählen Verfahren, bei denen die Hornhaut moduliert wird, sowie Methoden, bei denen der Sehfehler mit Hilfe eines Kunstimplantats behoben wird. Vor allem Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) können so effektiv und dauerhaft korrigiert werden. Das vorherrschende Verfahren für niedrige bis mittlere Refraktions(Brechungs)fehler ist die Hornhautkorrektur mit Hilfe eines Argon-Fluorid-Excimer-Lasers. Schon 24 Stunden nach der Operation können die Betroffenen wieder »normal« sehen, das heißt ohne Brille oder Kontaktlinsen. Höhere Refraktionsfehler werden heute vor allem mit implantierbaren Kunstlinsen behandelt. Die größte Herausforderung für die moderne Forschung auf dem Gebiet der Refraktionschirurgie in den nächsten Jahren bis Jahrzehnten wird die sichere Korrektur der Altersweitsichtigkeit bleiben.
»Gönnen Sie Ihrer Haut Zukunft.« Unter diesem Slogan wirbt die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth als Schirmherrin der Deutschen Hautkrebsstiftung (www.hautkrebsstiftung.de) für Maßnahmen zur Prävention von Hauttumoren. Diese Krebsformen nehmen derzeit weltweit in der hellhäutigen Bevölkerung am stärksten zu, wobei aufgrund unserer bereits in frühen Jahren sonnenbelasteten Freizeitgewohnheiten mehr und mehr jüngere Menschen erkranken. Neue Therapieoptionen erlauben es, Krebs sowie Krebsvorstufen früher und effektiver zu behandeln. Dabei spielen insbesondere nichtinvasive Methoden eine immer wichtigere Rolle. Cremen statt schneiden – dies ist nicht immer, aber immer öfter die richtige Lösung.
Wer im August oder September die antiken Sehenswürdigkeiten der türkischen Westküste besucht, wird in der Regel auch nach Priene kommen. Dort erblickt er vermutlich am Ausgang des modernen Orts Güllübahçe Personen, die Holzkisten voller Keramikscherben über die Dorfstraße tragen, und im Antikengelände stößt er auf Arbeitsgruppen, die mit archäologischen Ausgrabungen beschäftigt sind, Mauerzüge vermessen oder Gebäude restaurieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um Mitglieder oder Studierende des Instituts für Archäologische Wissenschaften, Fach Klassische Archäologie, der Johann Wolfgang Goethe-Universität handelt, ist hoch, denn das antike Priene ist der Schauplatz eines größtenteils von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten und an diesem Institut angesiedelten Grabungs- und Forschungsprojekts.
Experten des Gesundheitswesens fordern den "mündigen Patienten": Er soll sich über medizinische Entwicklungen auf dem Laufenden halten und im Krankheitsfall selbst aktiv Informationen einholen. Printmedien, Fernsehen und Internet haben in den vergangenen Jahren ihr Informationsangebot erheblich ausgeweitet und versuchen, medizinische Themen laiengerecht zu vermitteln. Welche sozialen und kulturellen Kompetenzen benötigt man, um als "mündiger Patient" agieren zu können? Ein Projekt des Instituts für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, das als didaktisches Modell "Forschenden Lernens" gemeinsam mit Studierenden durchgeführt wurde, untersuchte, wie Laien Zugang zu medizinischem Wissen suchen und wie sie sich diese Informationen aneignen.
Schützen Statine vor Schlaganfall und Alzheimer? : neue Therapiemöglichkeiten im Zentralnervensystem
(2005)
Statine stellen heute Medikamente der ersten Wahl bei zu hohen Cholesterin- Blutwerten dar. Denn sie hemmen die Hydroxymethylglutaryl-CoA Reduktase (HMG-CoA Reduktase), ein wichtiges Schlüsselenzym, das für die körpereigene Herstellung von Cholesterin notwendig ist. Bei der pharmakologischen Bewertung der Statine muss allerdings auch der Cholesterinstoffwechsel im Gehirn berücksichtigt werden, dem cholesterinreichsten Organ des menschlichen Körpers. Bislang existieren nur wenige Daten zu den Effekten dieser Medikamente im zentralen Nervensystem. Im Rahmen eines Leitprojekts des Zentrums für Arzneimittelforschung, -Entwicklung und Sicherheit (ZAFES) wird derzeit die Pharmakologie der Statine im Gehirn intensiv untersucht, um die therapeutischen Einsatzmöglichkeiten von Statinen im Zusammenhang mit der Therapie von Erkrankungen, wie Schlaganfall und Alzheimer-Demenz, aufzuklären und gegebenenfalls zu erweitern.
Wie können Unternehmen bei der Auswahl von Bewerbern zukünftig besser zwischen Quantität und Qualität abwägen? Welche Wege sollten Kandidaten bei der Suche nach ihrem Wunscharbeitgeber einschlagen? Fragen, mit denen sich die Frankfurter Wirtschaftsinformatiker beschäftigen. Das Internet hat in den letzten Jahren die Personalbeschaffung erobert: Viele große und mittlere Unternehmen suchen ihr neues Personal inzwischen überwiegend auf elektronischem Weg. So lassen sich nicht nur die Kosten für das Personalmarketing deutlich reduzieren, auch die Rekrutierungszeiten werden kürzer. Doch gleichzeitig sehen sich die Unternehmen einer wachsenden Flut von Bewerbern gegenüber: Stellensuchende nutzen – verstärkt durch den Druck des Arbeitsmarkts – zunehmend die Chance, ihre Bewerbung über das Internet schnell, kostengünstig und an mehrere Unternehmen gleichzeitig elektronisch zu versenden. Um schnell die relevantesten Bewerber für ausgeschriebene Stellen zu identifizieren, benötigen die Unternehmen entsprechende Tools. Das Team um Wolfgang König und Tobias Keim erforscht innovative Lösungen.
Neurowissenschaftler fordern einen illusionslosen Umgang mit Begriffen wie Willensfreiheit und Bewusstsein. Philosophen kritisieren offen die Thesen von Hirnforschern. Stehen sich diese Positionen unversöhnlich gegenüber? Wo gibt es Möglichkeiten einer Annäherung, gar einer Kooperation? Der Religionsphilosoph Prof. Dr. Thomas M. Schmidt und der Biologe Stefan Kieß loten die Situation in Frankfurt aus; ihre Gesprächspartner sind der Hirnforscher Prof. Dr. Wolf Singer (links), Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung, und Prof. Dr. Marcus Willaschek (rechts), Philosoph an der Universität Frankfurt.