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Trotz der heranziehenden Wirtschaftskrise hat sich die Ausbildungssituation in Hessen im Befragungszeitraum 2008 im Vergleich zum Vorjahr nochmals verbessert. Die Zahl der Auszubildenden stieg in Hessen um 2,1% an. Erfreulich ist zudem, dass dieser Zuwachs sich auf alle Betriebsgrößen verteilt; die Abnahme der Ausbildungszahlen in Großbetrieben ist zunächst
gestoppt worden.
Die Ausbildungsquote stieg in Hessen leicht an, liegt aber mit 4,9% noch immer unter dem den westdeutschen Durchschnitt. Die Zahl der ausbildenden Betriebe in Hessen ist konstant bei 35%; weitere 28% haben eine Ausbildungsberechtigung, bilden derzeit aber nicht aus. Dieses ungenutzte Ausbildungspotenzial ist bei Betrieben mit einer sehr guten Ertragslage nochmals höher. Das Ausbildungspotenzial der hessischen Betriebe ist demnach noch nicht ausgeschöpft, zumal besonders die in Hessen bedeutsamen Dienstleistungsbetriebe eine unterdurchschnittliche Ausbildungsbeteiligung zeigen. Umgekehrt haben Betriebe mitunter Probleme, offene Ausbildungsplätze auch zu besetzen. Dies gilt besonders für Kleinbetriebe. In Hessen wurde im letzten Jahr erstmals seit Beginn der Langzeitbeobachtung die Mehrzahl der erfolgreichen Ausbidungsabschlüsse von Frauen geschafft. Besonders hoch ist der Frauenanteil hierbei in den Dienstleistungsbranchen und der Öffentlichen Verwaltung. Auch bei den Über nahmen liegen die weiblichen Auszubildenden mittlerweile vorne. Generell haben die Übernahmequoten aber gegenüber dem letzten Jahr abgenommen, wobei große branchenspezifische Unterschiede bestehen. Inwieweit hier bereits konjunkturelle Effekte durchschlagen, lässt sich nicht abschließend klären. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Ausbildungsmarkt analog zum Arbeitsmarkt in der Folge der Finanzmarktkrise auch in Hessen unter Druck gerät.
"Imara – Moscheen und Umweltschutz" : Moscheegemeinden als Akteurinnen nachhaltiger Entwicklung
(2021)
Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil liegt der Anteil der Migranten an den Gesamtbeschäftigten der Region mit etwa 11% relativ niedrig. Vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit und eine geringere Erwerbsbeteiligung dürften hierfür die maßgeblichen Gründe sein. Die zentralen Branchen für Migranten in der Region sind das Verarbeitende Gewerbe sowie die Unternehmensnahen Dienstleistungen. Etwa 47% aller beschäftigten Migranten sind in diesen beiden Wirtschaftszweigen tätig. In der Öffentlichen Verwaltung, im Kreditwesen und im Bereich Erziehung und Unterricht sind Migranten bislang nur stark unterdurchschnittlich vertreten. Insgesamt bedenklich erscheint vor allem das vergleichsweise niedrige Qualifikationsniveau der beschäftigten Migranten: Fast 40% verfügen über keine abgeschlossene Berufsausbildung und tragen damit grade in Zeiten wirtschaftlichen Abschwungs ein erhebliches Arbeitslosigkeitsrisiko mit geringen Chancen auf Wiederbeschäftigung. Ver stärkte Integrationsanstrengungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung darf sich daher nicht nur auf arbeitslose Migranten konzentrieren, sondern muss die bereits Beschäftigten mit einbeziehen. Etwa 15,6% der Betriebe in der Region sehen Hindernisse, offene Stellen mit Migranten zu besetzen. Zentraler Hinderungsfaktor sind hierbei die bemängelten Deutschkenntnisse der Migranten. Dies gilt prinzipiell für alle Qualifikationsgruppen, insbesondere aber für ansonsten (formal) qualifizierte Bewerber. Zertifizierte Berufs- oder Hochschulabschlüsse müssen demnach mit guten Deutschkenntnissen kombiniert sein, will man die Bedenken der Betriebe ausräumen und die Beschäftigungschancen von Migranten erhöhen. Dies gilt umso mehr, als dass das Kriterium der Mehrsprachigkeit für einige Betriebe von erheblicher Bedeutung ist und sie hier bei Migranten prinzipiell eher Vorteile denn Nachteile für eine Beschäftigung sehen.
Die Zahl der Gesamtbeschäftigten erhöhte sich in Rheinland-Pfalz im ersten Halbjahr 2009 geringfügig und lag Mitte 2009 bei etwa 1,57 Mio. Beschäftigten. Hiervon waren rund 44 Prozent Frauen.Im Zeitraum von Januar bis Juni 2009 stellten rheinland-pfälzische Betriebe insgesamt fast 74.000 Personen neu ein, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent im Jahr der Finanz- und Wirtschaftskrise bedeutet. Während der Wirtschaftskrise verringerten sich die Personalabgänge, die auf Kündigungen seitens der Arbeitnehmer zurückzuführen waren, deutlich, Kündigungen durch den Betrieb stiegen dagegen merklich an. Der Ablauf befristeter Arbeitsverträge nahm ebenfalls während der Wirtschafts- und Finanzkrise deutlich zu. Die verringerten Personaleinstellungen sowie -abgänge führten im Jahr der Wirtschaftskrise zu einer niedrigeren Fluktuation. Die Fluktuationsrate fiel in den dienstleis tungsorientierten Branchen sowie in den mittleren Betrieben am höchs ten aus. Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise deutliche Spuren bei den offenen Stellen, dem Einstellungs verhalten der Betriebe sowie den Personalabgängen hinterließ. Die gravierendsten Veränderungen gab es bei den offenen Stellen, die sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte verringerten. Wie die Analyse des Zusammenhangs mit der Ertragslage, den Geschäftserwartung sowie dem Wettbewerbsdruck zeigt, beeinflusste am stärksten die künftige Wirtschaftsentwicklung die Personalnachfrage und diese verhieß Mitte 2009 noch keine wesentliche Trendwende.
Legt man die Zahlen des IAB- Betriebspanels zugrunde zeigt sich, dass die Auswirkungen der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise auf den Ausbildungsmarkt in Rheinland-Pfalz nicht so negativ ausfallen, wie zu befürchten war. Zwar ist analog zum Rückgang der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Rheinland-Pfalz auch die Zahl der Auszubildenden leicht zurückgegangen (-0,7 Prozent). Die Ausbildungsquote blieb jedoch unverändert hoch und lag in Rheinland-Pfalz weiterhin deutlich über dem westdeutschen Durchschnitt. Probleme, offene Ausbildungsplätze zu besetzen, verringerten sich im Jahr der Wirtschaftskrise. Nur Betriebe des Baugewerbes und in geringerem Maße kleine Betriebe hatten nennenswerte Probleme offene Stellen zu besetzen. Inwieweit bei diesen Ergebnissen konjunkturelle Effekte durchschlagen, lässt sich nicht abschließend klären. Eine Betrachtung des Zusammenhangs zwischen wirtschaftlicher Lage und der Ausbildungsbeteiligung liefert jedoch Hinweise, dass sowohl die zurückliegende ökonomische Situation der Betriebe als auch die erwartete Geschäftsentwicklung Einfluss auf das Ausbildungsverhalten haben. Betriebe, deren Ertragslage im letzten Jahr schlecht war, bildeten deutlich seltener aus als der Durchschnitt der rheinland-pfälzischen Betriebe. Betriebe, die mit einem steigenden Geschäftsvolumen rechneten, bildeten dagegen weit überdurchschnittlich häufig aus. Vor allem wiesen sowohl Betriebe mit einer mangelhaften Ertragslage als auch Betriebe, die mit einer negativen Geschäftsentwicklung rechneten, ein hohes ungenutztes Ausbildungspotenzial auf. Der aktuelle Wettbewerbsdruck spielte dagegen eine geringere Rolle. Falls dieser Zusammenhang eine Bestätigung erfährt, kann für den rheinland-pfälzischen Ausbildungsmarkt noch keine eindeutige Prognose gegeben werden: zwar wird die schlechte konjunkturelle Lage 2009 auch im folgenden Ausbildungsjahr zu spüren sein, die verbesserten Geschäftserwartungen jedoch ebenso.
Gemäß den Angaben des IAB-Betriebspanels erhöhte sich die Gesamtbeschäftigung in Rheinland-Pfalz trotz der Wirtschafts- und Finanzkrise zwischen Juni 2008 und Juni 2009 geringfügig um rund einen Prozentpunkt. Flexible Arbeitszeiten und insbesondere die Kurzarbeit trugen maßgeblich dazu bei, die Krise abzumildern. Wie sich der strukturelle Einfluss der Krise auf die einzelnen atypischen Beschäftigungsformen auswirkte, konnte anhand der Daten des IAB-Betriebspanels untersucht werden. Die Auswertung zeigt somit, dass sich die Wirtschafts- und Finanzkrise sehr unterschiedlich auf die verschiedenen atypischen Beschäftigungsformen ausgewirkt hat. Während die Kurzarbeit und die geringfügige Beschäftigung in Rheinland-Pfalz deutlich anstiegen und auch die 1-Euro-Jobber zunahmen, gab es bei den Midi-Jobs, der Teilzeitbeschäftigung und der befristeten Beschäftigung keine wesentlichen Veränderungen angesichts der Krise. Von der Finanz- und Wirtschaftskrise negativ betroffen waren auch Leiharbeitskräfte sowie freie Mitarbeiter, deren Bedeutung insgesamt jedoch gering ist.
Gemäß den Angaben des IAB‐Betriebspanels bleib die Arbeitsmarktlage in Hessen trotz der Wirtschafts‐ und Finanzkrise zwischen Juni 2008 und Juni 2009 recht stabil. Flexible Arbeitszeiten und insbesondere die Kurzarbeit trugen maßgeblich dazu bei, die Krise abzumildern. Trotzdem gab es einen Rückgang an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, was erwarten ließ, dass es einen Effekt auf die atypischen Beschäftigungsformen gab. Das Flexibilisierungsinstrument der Kurzarbeit kam auch in Hessen vermehrt zum Einsatz. Fünf Prozent der hessischen Betriebe setzten Kurzarbeit ein; sie betraf insgesamt rund sechs Prozent aller Beschäftigten. Im Verarbeitenden Gewerbe, dem am stärksten von der Krise betroffenen Sektor, betrug der Anteil der Kurzarbeiter sogar rund 25 Prozent. Insgesamt stieg die Kurzarbeit im Krisenjahr deutlich an, bezogen auf alle Beschäftigten hatte sie jedoch eine vergleichsweise geringe Bedeutung. Die geringfügige Beschäftigung stellt eine Beschäftigungsform dar, auf die Betriebe ebenfalls in den vergangenen Jahren verstärkt zurückgriffen. Der Anteil der geringfügig Beschäftigten an allen Beschäftigten in Hessen lag im Krisenjahr 2009 bei 13 Prozent. In den Kleinstbetrieben war 2009 sogar fast jede fünfte Arbeitskraft geringfügig beschäftigt. Als Gründe für die geringfügige Beschäftigung gaben die Betriebe am häufigsten den geringen Umfang der Tätigkeit und die höhere Flexibilität an, die diese Art der Beschäftigung ermöglicht. Die Senkung der Lohnkosten war dagegen nach Angaben der Betriebe seltener von Bedeutung. Die Zahl der Midi‐Jobs erhöhte sich angesichts der Krise ebenfalls. Zwar gab es 2009 in rund 23 Prozent der hessischen Betriebe Midi‐Jobber, ihr Anteil an den Gesamtbeschäftigten betrug jedoch nur 2,7 Prozent. Obwohl zu erwarten gewesen wäre, dass sich Teilzeitjobs auf Kosten von Vollzeitarbeitsplätzen aufgrund der Unterauslastung der Kapazitäten erhöhten, verringerte sich die Zahl der Betriebe, die Teilzeitbeschäftigte hatten, deutlich. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten an den Gesamtbeschäftigten sank ebenfalls leicht, die Teilzeitquote lag 2009 bei 25 Prozent. Die geringen Auswirkungen der Krise sind darauf zurückzuführen, dass Teilzeitkräfte schwerpunktmäßig in der Dienstleistungsbranche zu finden sind, die von der Krise weniger stark betroffen war. Während der Krise verringerte sich die Anzahl der befristet Beschäftigten gegenüber dem Vorjahreswert um rund acht Prozent.
Bezogen auf die Gesamtbeschäftigten spielt der Anteil der befristet Beschäftigten mit 5,8 Prozent jedoch keine große Rolle. Allerdings erhöhte sich der Anteil der befristeten Arbeitsverhältnisse an allen Neueinstellungen, die im ersten Halbjahr 2009 abgeschlossen wurden, im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte; 45 Prozent aller neu abgeschlossenen Arbeitsverträge waren 2009 befristet. Die häufigste Vertragsdauer der befristeten Verträge lag zwischen sechs Monaten und einem Jahr. Die Gründe, die für die Befristung genannt wurden, sind vielfältig, u.a. die Feststellung der Eignung der Beschäftigten, Unsicherheiten bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung sowie zeitlich begrenzter Ersatzbedarf wurden genannt. Die Auswertung zeigt somit, dass sich die Wirtschafts‐ und Finanzkrise sehr unterschiedlich auf die verschiedenen atypischen Beschäftigungsformen ausgewirkt hat. Während die Kurzarbeit und die befristeten Neueinstellungen in Hessen deutlich anstiegen, gab es bei den Midi‐Jobs, der Teilzeitbeschäftigung und der geringfügigen Beschäftigung keine wesentlichen Veränderungen angesichts der Krise. Von der Finanz‐ und Wirtschaftskrise negativ betroffen waren auch Leiharbeitskräftesowie freie Mitarbeiter, deren Bedeutung insgesamt jedoch gering ist.
Ein Ausgangspunkt dieses Reports war die Frage, inwieweit die hessischen Betriebe dem erhöhten Weiterbildungsbedarf durch verstärkte Fort‐ und Weiterbildung auch in wirtschaftlich schwierigeren Phasen tatsächlich Rechnung tragen. Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass dies in Hessen 2009 der Fall war. Sowohl der Anteil der Betriebe, die Weiterbildungsmaßnahmen durchführten oder förderten als auch die Zahl der Beschäftigten, die hiervon profitierten, ist gegenüber den Vorjahren erneut angestiegen. Ein krisenbedingter Rückgang der generellen Weiterbildungsaktivitäten ist nicht zu beobachten.
Hessen liegt damit in punkto Weiterbildungsbeteiligung und Weiterbildungsintensität über dem westdeutschen Durchschnitt. Ein Grund hierfür könnte die Branchenstruktur Hessens mit einem hohen Dienstleistungsanteil und einem geringeren Anteil an Betrieben des Produzierenden Gewerbes sein, denn letztere haben eher niedrige Weiterbildungsquoten, während in den Dienstleistungsbetrieben überdurchschnittlich viele Beschäftigte qualifiziert werden. Dies dürfte auch den etwas höheren Anteil an geförderten Frauen erklären, die in den Dienstleistungsbereichen überproportional beschäftigt sind.
Eine Betrachtung der geförderten Beschäftigten nach ihrem Qualifikationsniveau ergab zudem, dass Geringqualifizierte deutlich seltener an Weiterbildungsmaßnahmen beteiligt werden als qualifizierte Beschäftigte, auch wenn diese Diskrepanz geringer geworden ist. Es wurde weiterhin deutlich, dass ein erhöhter Anteil an fördernden Betrieben eines Wirtschaftszweigs oder einer Betriebsgrößenklasse nicht zwangsläufig mit einem erhöhten Anteil an geförderten Beschäftigten einhergeht. So weisen Beschäftigte von Kleinbetrieben die höchste Wahrscheinlichkeit auf, durch ihren Betrieb für Fort‐ und Weiterbildungsmaßnahmen gefördert zu werden, obwohl kleinere Betriebe einen eher geringen Anteil an fördernden Betrieben aufweisen. Hinsichtlich des Orts der Weiterbildung ergab sich aus der Befragung, dass ein Großteil der Fort‐ und Weiterbildungsmaßnahmen außerhalb des Betriebs stattfindet, wobei aber auch interne Kurse und die Weiterbildung am Arbeitsplatz einen recht hohen Stellenwert einnehmen. Die Zahl der durchschnittlich durch einen Betrieb geförderten Maßnahmen steigt mit der Betriebsgröße. Neben diesen relativ konstanten Faktoren gibt es jedoch auch Indikatoren, die auf konjunkturelle Effekte hindeuten. Zu beobachten ist, dass Weiterbildungsformen, die weniger zeit‐ und kostenintensiv sind (interne Schulungen, Weiterbildung am Arbeitsplatz) an Bedeutung gewinnen, während aufwändigere Weiterbildungsformen (externe Schulungen, Teilnahme an Konferenzen etc.) etwas seltener genutzt wurden. Allerdings sind die Verschiebungen zu gering, um bereits jetzt einen generellen Trend zu konstatieren. Auch ist die Bereitschaft der Betriebe, die Kosten der Weiterbildung zu tragen, in den letzten zwei Jahren zurück gegangen, selbst wenn noch immer eine Mehrheit der Betriebe den entstehenden Aufwand allein bewältigt. Eine Kostenübernahme wird von den Mitarbeitern am häufigsten in Kleinstbetrieben und im Baugewerbe verlangt, was durch die geringere Flexibilität und den bestehenden Kostendruck erklärt werden könnte. Insgesamt, so zeigen die Ergebnisse, hat die betriebliche Fort‐ und Weiterbildung in Hessen eine relativ große und zunehmende Bedeutung, und konjunkturelle Einflüsse sind eher marginal.