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Baldellia ranunculoides : Gewöhnlicher Igelschlauch (Alismataceae), Wasserpflanze des Jahres 2013
(2014)
Von den in Deutschland und auch in Nordrhein-Westfalen gefährdeten Pflanzenarten zählen neben den Ackerwildkräutern die Wasserpflanzen zu der Gruppe von Pflanzen, die am stärksten vom Verlust oder der negativen Beeinflussung ihrer primären Lebensräume betroffen sind. Im Jahr 2013 wurde der Gewöhnliche Igelschlauch (Baldellia ranunculoides) vom Förderkreis Sporttauchen zur "Wasserpflanze des Jahres" gewählt. In Deutschland und in Nordrhein-Westfalen zählt die Art heute zu den bedrohten Arten und wird in den entsprechenden Roten Listen als "stark gefährdet" angegeben. Im vorliegenden Beitrag werden Systematik und Morphologie sowie Lebensraum und Verbreitung dargestellt.
Denkt man an Orchideen, fallen einem zunächst die zahlreichen ornamentalen Wildformen und Zierpflanzen ein. Weniger assoziiert man damit eines der teuersten Gewürze der Welt: die Vanille. Aus der riesigen Familie der Orchideengewächse ist Vanille die einzige Nutzpflanze. Ihr intensives Fruchtaroma lässt sich vielfach einsetzen. Sofern sie nicht synthetisch hergestellt wurden, stammen die bei uns im Handel erhältliche Vanilleprodukte alle von der Echten Vanille (Vanilla planifolia) ab. Der vorliegende Beitrag bietet einen Überblick zu Systematik und Verbreitung, Morphologie und Verwendung der Echten Vanille.
Kakao wird in den unterschiedlichsten Verarbeitungsformen bereits für kleinstes Geld angeboten, insbesondere als Schokolade. Das war allerdings nicht immer so. Die Samen des Kakaobaums (Theobroma cacao) waren in seiner südamerikanischen Heimat zu Zeiten der präkolumbianischen Hochkulturen hochgeschätzt und dienten nicht nur zur Herstellung von aromatischen Getränken, sondern waren auch ein wichtiges Zahlungsmittel, teilweise noch bis ins 16. Jh. hinein. Der vorliegende Beitrag stellt biologische Aspekte sowie Verarbeitung und Verwendung des Kakaos dar.
Während jeder den Apfelbaum (= Kultur-Apfel, Malus domestica) mit seinen heute weltweit rund 30000 Sorten als eines der wichtigsten bei uns angebauten Obstgehölze kennt, ist der bei uns heimische Holz-Apfel (Malus sylvestris) heute oft nur noch Botanikern bekannt. Dabei wurde er schon vor ca. 6000 Jahren zu Zeiten der neolithischen Pfahlbauten als Wildobstgehölz genutzt. Der geringe Bekanntheitsstatus des Holz-Apfels hat wohl auch damit zu tun, dass er oft nur sehr schwer vom Kultur-Apfel zu unterscheiden ist, häufig sogar nur mittels genetischer Analyse. Im vorliegenden Beitrag werden Systematik, Verbreitung, Morphologie und Biologie des Holz-Apfels dargestellt.
Exkursion: Bochum-Weitmar, städtischer Friedhof und Schlosspark, Koniferen und andere Immergrüne
(2014)
Der Städtische Friedhof in Bochum-Weitmar weist eine hohe Vielfalt an Koniferen und anderen immergrünen Arten auf. Neben den gängigen und in der Region typischen Friedhofsgehölzen wachsen hier außerdem einige, nicht so häufig gepflanzte Arten, wie z. B. die Schirmtanne (Sciadopitys verticillata). Auch im angrenzenden Weitmarer Schlosspark sind trotz gravierender Umgestaltungen in den letzten Jahren noch immer einige seltenere Koniferen-Arten vorhanden, wie z. B. die Sicheltanne (Cryptomeria japonica) und die Weihrauchzeder (Calocedrus decurrens).
Bei der Exkursion wurden zunächst landwirtschaftliche Flächen unterhalb der Groppenbruchhalde aufgesucht. Hier wurden vor allem nitrophile Ruderalarten und Neophyten an den Wegränden vorgestellt, häufige Wiesenpflanzen, sowie typische Arten der Hecken. Weiter führte die Exkursion am renaturierten Herrentheyer Bach und an einem Regenrückhaltebecken vorbei mit Vorkommen entsprechender Feuchtezeiger und Röhrichtarten. Am Fuß der Halde Groppenbruch und am nahegelegenen Gewerbegebiet der ehemaligen Zeche Minister Achenbach standen typische Arten der Industriebrachen im Vordergrund.
Myriophyllum alterniflorum besiedelt als Unterwasserpflanze sowohl stehende wie auch langsam und schnell fließende Gewässer. Es hat seinen Schwerpunkt in nährstoffarmen Gewässern und kommt in kalkarmen und kalkreichen Gewässern vor. Im vorliegenden Beitrag werden verwandte Arten, Morphologie und Biologie, aber auch Gefährdung und Schutz des Wechselblütigen Tausendblatts dargestellt.
Bei der Exkursion zum Westhafen des Rhein-Herne-Kanals standen vor allem frühblühende Arten der Stadtflora auf dem Programm. Auf dem Cranger Kirmesplatz mit seinen mageren Rohbodenflächen aus Asphalt, Beton und Bauschutt wächst eine typische Pioniervegetation. Weiter ging es über die beeindruckende Schleuse auf die gegenüberliegende Seite des Rhein-Herne-Kanals, an dessen Wegrändern und Ufern weiter erklärt, bestimmt und rege diskutiert wurde.
Als Glück bringendes Mitbringsel erfreut sich der Glücksklee (Oxalis deppei = O. tetraphylla) vor allem zum Jahreswechsel großer Beliebtheit. Neben weiteren, dem (Aber-)Glauben nach Glück bringenden Symbolen wie Schornsteinfeger, Schwein, Hufeisen und Fliegenpilz sind viergeteilte Kleeblätter ein häufiges Motiv auf Silvesterartikeln. Botanisch gehört er allerdings nicht zur Gattung "Klee" (Trifolium, Fabaceae, Schmetterlingsblütler), sondern zur Gattung Sauerklee (Oxalis, Oxalidaceae, Sauerkleegewächse), die in Nordrhein-Westfalen mit dem einheimischen Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella), sowie mit dem neophytischen Aufrechten Sauerklee (Oxalis stricta) und der möglicherweise archaeophytischen Artengruppe Gehörnter Sauerklee (Oxalis corniculata agg.) vertreten ist. Im vorliegenden Beitrag werden Verbreitung, Morphologie und Verwendung des Glücksklees besprochen.
Bei der Exkursion stand die typische Flora und Vegetation der Rheinaue im Ruhrgebiet im Mittelpunkt. Zunächst führte der Weg entlang der extensiv schafbeweideten Grünlandbereiche, wo bemerkenswerte und seltene Arten vorgestellt und diskutiert wurden. Die Exkursionsgruppe begab sich daraufhin zu mehreren Abgrabungsgewässern. Auch der Rückweg entlang der sandigen und kiesigen Rheinufer bot botanische Besonderheiten.