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Wilhelm Simon
(1985)
Mit Wilhelm Simon ist ein erstes Kapitel unserer Vereinsgeschichte zu Ende gegangen. Wer war der Mann, der die "Vereinigung für wissenschaftliche Naturkunde und Naturschutz - Egge-Weser e.V." konzipierte und ihre Gründung in die Hand nahm? 1974, als die ersten Gespräche im engsten Kreis, dann auf breiterer Basis Gestalt gewannen, stand er im 78 Lebensjahr, in einem Alter, in dem sich andere längst zur Ruhe gesetzt haben. Sein Feuergeist, der ihm aus den Augen leuchtete, sein Tatendrang haben ihn bis zu seinem Tod begleitet. Immer wieder hatte er neue Ideen, ohne die alten aufzugeben. Aber all sein Denken und Tun kreiste in und um einen engen Raum, seine Heimat, um das geliebte Warburger Land. Selbst wenn er es verließ, auf den wenigen Reisen, zu den Museen in Münster, zu seinem Freund Josef Peitzmeier in Lintel bei Wiedenbrück, in den letzten Jahren zu den Nachkommen Westfälischer Bauern in Bayern, es ging ihm immer um das Thema Heimat mit ihren Menschen.
Besprechungen
(1989)
Es hat sich eine Menge von Büchern und Zeitschriften angesammelt, die besprochen werden wollen und sollen. Hier bringen wir eine kleine Auswahl. Vor allem sind Karten und Schriften ausgesucht, die unter das Stichwort "Fremdenverkehr" fallen. Dass der Tourismus gerade bei uns vielen Brot gibt, ist heute ebenso geläufig wie dass seine Entartung der Natur Schaden bringt. Und damit auch dem Menschen. Keines der Werke, die wir besprechen, hebt den lehrhaften Zeigefinger und weist darauf hin, was ein "Auch"-Naturliebhaber anrichten kann. Auch wollen wir das nicht. Fast allen kann man vertrauen. Bei den Ausnahmen hilft Mahnen nicht. So sind wir aufgerufen, die guten Seiten des Wanderns in der Landschaft zu fördern. Dazu helfen die Wanderwege, wenn wir sie dorthin lenken, wo wir die Natur am besten kennen lernen und die Landschaft genießen können, und von dort fernhalten, wo sie Gefährdetes noch stärker gefährden. Wer raten oder warnen kann, soll es tun, bevor die Baumaschinen angeworfen werden. Die Behörden danken das heute! Wenn die "weiße Industrie" überborden sollte, darf die Gemeinschaft aller Beteiligten nicht zögern, das Wegenetz wieder einzuschränken.
Seit "Die Verbreitung der Wirbeltiere im Kreis Höxter" erschien (forthin als 1983 bezeichnet), hat STEINBORN, oft zusammen mit VIERHAUS, planmäßig die Fledermäuse weiter erforscht. Auch die Neufunde in "Die Säugetiere Westfalens", im Text als SW 1984, in den Karten als SW/WM bezeichnet, gehen auf ihn zurück. Dagegen ruhte die Arbeit bei den übrigen Kleinsäugern. So werden hier nur Zufallsbeobachtungen und Angaben neuer Gewährsleute wiedergegeben.
Die Schneegans ist zwar unberingt, aber ihr Verhalten deutet auf einen Gefangenschaftsflüchtling hin. So lässt sie sich selbst bei einer Annäherung auf 10 m nicht aufscheuchen und beginnt nach anfänglicher Unruhe wieder zu grasen. Und auch die enge Bindung an die Schwäne könnte gegen einen Wildvogel sprechen. Gleichermaßen befand sich nämlich eine Graugans (Anser anser), die Ende 1987 lange Zeit an der Würgassener Kiesgrube und dem dortigen Weserabschnitt zu sehen war und ebenfalls kaum Scheu vor dem Menschen zeigte, stets in Gesellschaft von einigen Höckerschwänen.
Vier im Jahre 1988 durchgeführte Kartierexkursionen dienten der floristischen Anschauung vor Ort, sowie der Bearbeitung von bisher nicht belegten Grundfeldern. Davon gibt es bislang noch ca. 100, was bedeutet, dass nur in gut der Hälfte der insgesamt 224 zu bearbeitenden Messtischblatt-Sechzehntel gezielt kartiert wird. Es erscheint deshalb unwahrscheinlich, dass Ende der Vegetationsperiode 1989 ein vorläufiges Abschlussergebnis vorliegen wird. War das Interesse an dieser Art Veranstaltung vor den Ferien mit 14 und 17 Teilnehmern erfreulich gross, so folgten im August lediglich noch 5 bzw. 6 Unentwegte dem Aufruf zum gemeinsamen Kartieren.
Unser Ziel muß es in den kommenden Jahren sein, die Voraussetzungen für eine geeignete Pflege und Entwicklung der Lebensraumstrukturen der Schmetterlingsgemeinschaften der über Nordrhein-Westfalen hinaus bedeutenden ostwestfälischen Kalkmagerrasen zu sorgen. Lebensraumschutz ist die hauptsächliche, tragfähige Grundlage des Artenschutzes. Es muß vermieden werden, daß die Kalkmagerrasen zu Zoos werden, in denen bestimmte, aus welchen Gründen auch immer als 'schön' oder 'selten' bezeichnete Arten erhalten werden. Geeignet sind vielmehr allein jene Formen der Pflege und Entwicklung, die der langfristigen Sicherung der für unsere Landschaft typischen Magerrasen-Lebensgemeinschaften dienen. Die enge Zusammenarbeit mit der Land- und Forstwirtschaft und die stete Verknüpfung mit faunistischökologischer Zustandsdokumentation ist hierzu die entscheidende Voraussetzung .
1988 erhielt unser Wunsch zur Ausweitung der Teamarbeit eine neue Dimension, indem neben einer Gruppe Geographie-Studenten (unter der Leitung von Prof.Dr. Manfred Hofmann) die Exkursion erstmals an die obere Theiß nach Ungarn führte. Hier diente sie zugleich der Vorbereitung einer Kooperation mit dem Ökologischen Institut der Lajos Kossuth - Universität in Debrecen und der Wasserwirtschaftsverwaltung Nyiregyhaza. Mittelfristig streben wir im Rahmen der Kooperation die Durchführung gemeinsamer Forschungsarbeiten zwischen der Arbeitsgruppe in Debrecen unter der Leitung von Dozent Dr. Györgyi Devai und unserer Gruppe in Höxter/Paderborn an und damit verbunden die Realisierung eines regelmäßigen Studentenaustauschs. Mit dieser Auslandskooperation wollen wir eine weitere Möglichkeit dafür schaffen, daß unsere Absolventen bei entsprechendem Interesse die Chance erhalten, Arbeitsbedingungen als Landespflege-Ingenieur im Ausland kennenzulernen. Ein gemeinschaftlich organisiertes Forschungsprojekt in der westlichen Türkei hatte hierzu 1986/87 erstmals Gelegenheit gegeben. Das tierökologische Geländepraktikum steht damit in engem Zusammenhang mit dem seitens der Landespflege Höxter verfolgten Ziel zur systematischen Berücksichtigung landespflegerischer Probleme außerdeutscher Länder durch Aufnahme in Lehrveranstaltungen und Projektarbeiten. Als Folge der Zunahme ökologischer Probleme bzw. deren notgedrungen verstärkter Berücksichtigung bei Entwicklungsmaßnahmen außerhalb Deutschlands bzw. Europas, die u.a. im Zusammenhang mit Wasser -, Forst- und Landwirtschaft vorgenommen werden, wartet hier ein umfangreiches Arbeitsfeld, besteht wachsende Nachfrage nach einschlägig ausgebildeten Landespflege-Ingenieuren.