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Der Text beleuchtet die dramaturgische Rolle der Filmmusik im Dokumentarfilm. Ausgehend von verschiedenen Dokumentarfilm-Typen sollen sehr unterschiedliche Beispiele zeigen, wie Musik und Tongestaltung verschiedenartige Erzählstrukturen, Wirkungsmechanismen und ästhetische Merkmale ausprägen. Zugleich wird ein Trend eingehender untersucht, der publikumswirksame Dokumentarfilme im Kinoformat hervorgebracht hat, zu dessen Charakteristikum es gehört, dass Musik für eine Dramatisierung des an sich Dokumentarischen und zur Immersion in Dienst genommen wird. Es zeigt sich, wie groß der Anteil der Musik daran ist, dass Wirkungsmechanismen, die dem Publikum aus dem fiktionalen Genre vertraut sind, in den Dokumentarfilm übertragen werden können und dort ebenso funktionieren. Inwieweit dies der poetischen Verdichtung dient oder einer Einfühlungsästhetik zuarbeitet und möglicherweise die Glaubwürdigkeit des abgehandelten Themas in Frage stellt, ist eine kritisch zu diskutierende, stets für den Einzelfall zu beantwortende Frage. Der Beitrag möchte über die Anwendung beim Dokumentarfilm hinausgehend dafür eintreten, Filmmusik als "tiefenwirksames" dramaturgisches Element zu analysieren, wofür die vorgestellten Kategorien Anwendung finden und als Grundlage weiterer Diskussionen verstanden werden können.
Die narrative Konstruktion des Films Inception von Christopher Nolan macht zwei Voraussetzungen: Der Film erzählt uns, dass man in die Träume anderer einsteigen kann und dass man träumen kann, dass man träumt. Damit liefert er zwei gegenläufige Modelle, eine Filmmetapher und eine Bewusstseinsmetapher: Zum einen zeigt er am Beispiel des Traums, wie das Medium Film funktioniert und auf unser Bewusstsein von Realität und auf unser Unbewusstes wirkt. Zum zweiten zeigt er uns, wie unser Bewusstsein funktioniert.
Aus postkolonialer Perspektive gilt der Exotismus im Anschluss an Edward Said als die spezifische Ästhetik des Imperialismus, als Projektion westlicher Wunschphantasien, als ästhetische Ausbeutung des Fremden im Imperium der westlichen Kulturproduktion. Von einem „Ausstieg aus dem kolonialen Syndrom“, mithin von Postkolonialismus, könne man erst sprechen, wenn die diskursive Strategie des Exotismus nicht mehr funktioniere. Die einschlägigen literaturwissenschaftlichen Nachschlagewerke erklären, dass der Begriff Exotismus als Entlehnung aus dem Französischen zu Beginn des 20. ahrhunderts Eingang in die deutsche Sprache gefunden habe. Gerhart Pickerodt verweist im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft auf „früheste bekannte Belege“ bei dem österreichischen Expressionisten Robert Müller aus dem Jahr 1914.
Das Ziel dieser Arbeit war es, eine neuartige, drei-dimensionale Messmethode (BodyScan) zur Körperoberflächenbestimmung an Neugeborenen zu evaluieren. Die exakte Bestimmung der Oberfläche ist, besonders in der Pädiatrie, von großer Bedeutung für die Beurteilung physiologischer Parameter und der Dosierung von Medikamenten bzw. Infusionstherapien. Bestimmungen der Körperoberfläche mit 3D-Scannern liegen zwar für Erwachsene in zahlreichen Studien vor, jedoch wurden Neugeborene aus technischen Gründen bislang nicht untersucht, da ihre komplette Oberfläche in einem Scan nicht dargestellt werden kann. Das verwendete Messgerät „BodyScan“ der Firma 3D-Shape GmbH, Erlangen, arbeitete mit einer Messmethode, die es ermöglichte eine kontaktfreie, schonende, drei-dimensionale Vermessung der Körperoberfläche vorzunehmen (Streifenprojektionstechnologie). Die Neugeborenen konnten nur in liegender Position vermessen werden. Mit Hilfe einer Spiegelkonstruktion war es möglich drei Körperseiten des Neugeborenen im gescannten Bild zu erfassen. Diese gescannte Fläche wurde mit einem Korrekturfaktor zur gesamten Körperoberfläche extrapoliert. Dazu wurde der BodyScan vor Beginn der Studie mit einem artifiziellen Objekt (Messpuppe) kalibriert. Die genaue Oberfläche der Messpuppe war zuvor von einem ähnlichen genormten Gerät (BodyScan3DShape) auf 1632,24 cm², als Zähler des Korrekturfaktors bestimmt worden. Danach fanden 20 Messungen der Puppe mit dem Studien-Scanner statt. Es konnte gezeigt werden, dass der BodyScan die Körperoberfläche der Messpuppe mit einen Fehler von unter 0,1 % genau bestimmen konnte. Die ermittelte mittlere Oberfläche war der Nenner des so erhobenen Korrekturfaktors für unseren BodyScan, der schließlich 1,9787 betrug. Danach wurden 209 gesunde Neugeborenen, geboren in der Universitätsklinik Frankfurt am Main, untersucht. Sie wurden mit dem BodyScan in Bauch- und Rückenlage abgebildet, und die Körperoberfläche wurde zu beiden Ansichtsmodi computerunterstützt ermittelt. Die Ergebnisse des BodyScan wurden mit herkömmlichen, als empirischer Standard betrachteten Methoden, und zwar aus der Literatur bekannten Formeln nach DU BOIS & DU BOIS (1916), nach BOYD (1935), nach HAYCOCK ET AL. (1978), nach MEBAN (1983), und nach MOSTELLER (1987) verglichen. Zwei Neugeborene wurden außerdem mit der Geometrischen Methode untersucht, dazu wurden verschiedene Strecken und Umfänge einzelner Körperteile vermessen und deren Oberfläche mittels mathematischer Formeln bestimmt. Zudem wurde auch ein Subkollektiv von 25 Neugeborenen aus dem Gesamtkollektiv hinsichtlich der Ergebnisse der Körperoberflächenbestimmung mit dem BodyScan und den Formeln gesondert betrachtet. Dieses Subkollektiv setzte sich aus Neugeborenen zusammen, welche unter optimalen Bedingungen abgebildet wurden und von welchen qualitativ „sehr gute“ Aufnahmen erstellt wurden. Die durchschnittliche Körperoberfläche eines unter optimalen Bedingungen vermessenen Neugeborenen betrug mit dem BodyScan 2163,66 cm². Der Vergleich mit den fünf Formeln zur Oberflächenberechnung zeigte zwar geringfügige Abweichungen , aber dennoch gute Übereinstimmung der Ergebnisse unter den optimalen Studienbedingungen [besonders mit den Formeln nach DU BOIS & DU BOIS (1916), HAYCOCK ET AL. (1978), MEBAN (1983) , und MOSTELLER (1987)]. Die durchschnittliche Abweichung des BodyScans von den Formeln lag hier bei 2,55%. Als weiteres Ergebnis erhielten wir gute Übereinstimmungen für die Körperlängenbestimmung durch den BodyScan sowohl im Vergleich zu den Messungen der Hebammen als auch zu denen des Infantometers. Er betrug weniger als 0,1 % Fehler bei der Messpuppe und 2,8 % bei den Neugeborenen. Abschließend kann die Körperoberflächenmessung an Neugeborenen mit dem BodyScan als valide Methode bezeichnet werden. Sie setzt jedoch eine exakte Einstellung des Probanden in der Apparatur voraus. Weitere Untersuchungen sollten an kranken Neugeborenen und Frühgeborenen stattfinden, da die Methode wenig belastend und durch die Verwendung von weißem Licht unschädlich ist.
Eric Clapton gilt als eher wortkarger Künstler, der Klappentext seiner eigenen Biografie besagt, er sei „bekannt für seine Verschlossenheit“. Den bildlichen Beweis dafür liefert der Konzertmitschnitt ERIC CLAPTON & FRIENDS IN CONCERT aus dem New Yorker Madison Square Garden im Juni 1999, dessen Besonderheit in einer ungewöhnlich deutlichen Distanzierung von Bühne und Zuschauerraum liegt. Während viele Künstler die Interaktion mit ihrem Publikum förmlich suchen und diese einen Großteil ihrer Bühnenshow ausmacht, findet sie bei Eric Clapton de facto nicht statt, eine Verbindung von Bühne und Auditorium wird gar nicht oder zumindest nur minimal angestrebt. Die Handlung auf der Bühne wirkt stattdessen wie ein Treffen virtuoser Musiker, die sich für eine gemeinsame Jam-Session zusammenfinden; die Gäste im Zuschauerraum dürfen dieser lediglich folgen, sind aber kein Teil davon. Folglich sind auch die Sequenzen, in denen das Publikum gezeigt wird, selten und vor allem kurz. Ihren Gipfel findet die Distanz zwischen Künstlern und Publikum darin, dass Clapton mehrfach für längere Zeit der Halle den Rücken zuwendet und sich ganz seinen Musikern widmet; während eines Solos seines Keyboarders Tim Carmon im Stück Old Love tut er dies für fast fünf Minuten.
Elvis : Aloha from Hawaii
(2010)
Die einzige Show, die Elvis Presley selbst produziert hat, sollte gleich erfolgreicher werden als die Mondlandung: Über eine Milliarde Menschen sahen weltweit am 14. Januar 1973 Aloha from Hawaii, live oder zeitversetzt. Sie machten das erste per Satellit weltweit ausgestrahlte Konzert, das in 40 Ländern über die Fernsehsender ausgestrahlt wurde, zu einem riesigen Erfolg und zu Presleys großem Comeback. Das Konzert im Neal Blaisdell Center sorgte für so viel Aufsehen, dass der Bürgermeister von Honolulu den „Elvis-Presley-Day“ am 13. Januar als hawaiianischen Feiertag ausrief. Das Elvis-Presley-Denkmal, das am 26.7.2007 in Honolulu enthüllt wurde, erinnert an den legendären Auftritt.
Das Gedicht ‚Ruth’ ist unverkennbar ein Liebesgedicht, ohne sich jedoch in dieser Zuordnung zu erschöpfen. Es gehört zu jenem Katalog von lyrischen Texten Else Lasker-Schülers, in dem die Autorin sich den großen Gestalten der ‚Hebräischen Bibel’ bzw. des ‚Alten Testaments’ zuwendet, um ihnen „neue Identitäten“ zu verleihen. Mit der biblischen Figur aus dem ‚Buch Rut’ hat die „Ruth“ des Gedichts „kaum mehr gemeinsam […] als den Namen“. Als biblisch-poetisches Signalwort ist der Titel rezeptionsästhetisch allerdings mit einem Verweischarakter versehen, der jede Lektüre immer wieder auf den Subtext der ‚Hebräischen Bibel’ zurückverweist.
Im weiteren Teil dieses Einleitungsartikels werde ich […] auf einige offene Fragen in der Argumentationstheorie generell eingehen und dann auf solche, die speziell durch die beiden Arbeiten in diesem Arbeitspapier aufgeworfen wurden. Danach werde ich auf die Wahl des Datenmaterials eingehen und auf die speziellen Probleme, die das gewählte Medium (Internet-Forum) mit sich bringt. Anschließend werden sowohl konvergente als auch divergente Ergebnisse der beiden Arbeiten diskutiert, letztere insbesondere in Hinblick auf die Frage, ob sie durch den unterschiedlichen Diskussionsgegenstand bedingt sind. Zum Schluss werden dann noch einige terminologische Details angesprochen.
This article attempts a brief introduction on the topic of cognitive sciences. By emphasizing cognitive linguistics, which separates in two positions will be part of the cognitive Sciences expressed with their linguistic function and is the heart matter, stands for a criticism about their lack of diagnostics. These positions of cognitive linguistics, whose paper are the neuro-linguistics and the cognitive linguistics, are presented in detail and both cognitively linguistic point of views are questioned for their scientific validity. Cognitive Linguistics is a field of cognitive science understood. Cognitive science tries with their research on Imitate human brain, which has arisen from this area, and also Artificial Intelligent researches in which the brain researchers with their colleagues from the field of computer technology try to develop artificialintelligence as an objective. The contribution of the linguistic component directs the Cognitive Linguistics in their research.
Filmische Biografien von Musikern gibt es schon seit dem Stummfilm. Aus dem Bereich klassischer Musik haben es Ludwig van Beethoven, Franz Liszt und Wolfgang Amadeus Mozart auf die meisten Filme gebracht. Aber auch ihre Kollegen Mahler, Schubert oder Wagner können filmische Darstellungen ihres Lebens vorweisen. Für das Massenmedium Film waren und sind Musikerbiografien als Stoffe für Spielfilme aus zweierlei Gründen interessant: zum einen, wenn es sich dabei um besonders populäre Vertreter handelt, und zum anderen, wenn mit den Musikernamen ein hohes kulturelles Ansehen verbunden ist. Die beiden Pole Entertainment und Hochkultur sind für das Mainstream-Kino, insbesondere für Hollywood, gleichermaßen faszinierend, erfüllen sie doch die unterschiedlichen, aber ebenso wichtigen Funktionen von Massentauglichkeit und kultureller Respektabilität. Für letzteres sind die filmischen Biografien klassischer Komponisten ein Beispiel, für ersteres ebensolche Filme, in deren Mittelpunkt die Walzerkönige und Operettenkaiser wie Johann Strauss Jr. und Franz Lehár stehen. Die filmische Biografie eines bestimmten Musikers hebt nicht nur diesen selbst aus der Masse hervor, sondern auch das musikalische Genre, das er repräsentiert.
Aus dem Leben das Werk und aus dem Werk das Leben zu verstehen, lautet die Devise. Das Leben lässt sich deshalb aus dem Werk verstehen, weil auch und gerade das Werk, wie Peter Szondi Schleiermacher referiert, „aktive, aktuelle Äußerung des Lebens“ ist. Gerade dort, wo es Werk wurde, war das Leben wirklich Leben im Sinne Schleiermachers „hervorbrechendem Lebensmoment“ […], also bezeichnend für den Autor als Individuum und nicht gleichgültig allgemein. Aus der Menge der Erlebnisse eines Lebens gelten also nur die als wichtig, die es wert sind, in die Welt der Dichtung einzugehen. So kann der Interpret bei seiner Arbeit gar nicht fehlgehen, da am Leben des Autors nur das von ‘bleibender Bedeutung’ ist, was vom Werk ‘abgespiegelt’ wird. Im Zirkel zwischen Leben und Werk, Wahrheit und Dichtung bleibt dann nichts mehr übrig, das zum wechselseitigen Verstehen nichts beitrüge – alles andere wird aus der hermeneutischen Lektüre ausgeschlossen. Ich möchte nun diesem hermeneutischen Zirkel bei der Arbeit zusehen, um seine ungeheure Produktivität und seine Grenzen zu erkunden. Dazu greife ich aus der deutsche Literaturgeschichte einen Fall heraus, der besonders geeignet ist, die selbstverständliche Annahme eines Zusammenhang von Leben und Werk bei der Produktion wie der Rezeption von Texten vorzuführen und zu irritieren[:] Der Fall George Forestier.
Don Alan Pennebaker
(2010)
Geboren am 15. Juli 1925, dreht der heute vierundachtzigjährige Don Alan Pennebaker, Sohn eines Fotografen, noch immer Filme. Nach seinem Militärdienst und einem Ingenieurstudium in Yale sowie am M.I.T in Cambridge arbeitete er in verschiedenen Berufen, bevor er auf Drew und Leacock stieß. Michael Barchet zufolge verdiente Pennebaker sein Geld zunächst als Werbetexter und entwickelte u.a. ein computergestütztes Buchungssystem für Fluglinien (Barchet 1991, 154). Inspiriert durch den Filmemacher Francis Thompson drehte Pennebaker mit Ende zwanzig mit DAYBREAK EXPRESS (1953) und BABY (1954) seine ersten Filme über die New Yorker U-Bahn und einen Zoobesuch mit seiner Tochter. Letzterer war eigentlich nichts anderes als ein Amateur-Familienfilm. Jedoch wurde ihm während des Schneidens bewusst, dass er nicht seinem Material eine Story aufdrängen, sondern dass er sich Story und Rhythmus später in der Montage aus sich selbst heraus entwickeln lassen sollte (Saunders 2007, 10).
„This film should be played loud!“ Der ungewöhnlich zwingende Appell in Form der direkten Zuschauer-Adressierung schwirrt noch vor Augen und hallt im Bewusstsein nach. Unter dem Schwarzbild sind Wortfetzen, teils unverständliche Regieanweisungen zu hören, die eine kurze, offen inszenierte Szene mit Rick Danko am Billardtisch vorbereiten. Doch hier ist der Bassist, Violinenspieler und Sänger kein musikalischer Virtuose, sondern nur ein nicht mehr ganz junger Mann von der Straße bei seinem Zeitvertreib. Cut und Zeitsprung.
Gilt das, was der Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase im oben wiedergegeben Zitat für die Wirkung eines Films im Allgemeinen behauptet, eigentlich auch für die Filmmusik, den Ton, den Dialog? Wenn ja, was ist das dann, die imaginäre[...] Mitte zwischen dem Absender und dem Empfänger, zwischen der Leinwand und den Bedürfnissen und den Emotionen" (ebd.) der Zuschauer/innen? Wo liegt diese Mitte? Lässt sie sich in Begriffe fassen oder entzieht sie sich einer sprachlichen Darstellung? Im Folgenden soll ein Anlauf dazu unternommen werden, die Wirkung dessen, was bei der Rezeption eines Spielfilms gehört wird, gleichermaßen in Abhängigkeit vom audiovisuellen Material und von den intersubjektiven und subjektiven Faktoren zu bestimmen, die die Rezipient/innen in diejenigen Prozesse mit einbringen, in deren Verlauf figureninterne und -externe Realitäten im Spielfilm konstituiert werden.
At the end of the 18th century, German literature boasted a wide range of exemplary translations, especially from ancient literatures. When, a few decades later, translation theory began to flourish in Germany, translations like J.H. Voß’s “foreignizing” versions of Homer’s epic poems were considered as examples to be followed. Although today’s dominant translation theories – as, for instance, skopos theory – tend to advocate “domesticating” procedures, most translators of literary texts cling to the tradition established by (pre-) romantic German translators and philosophers like Voß or Schleiermacher, thus obviously meeting the expectations of the German reader.
Surrounding globalism , due to digital connections, is felt in all the fields of our life. Globalism causes changes in local conditions. However, there are also local realities and peope live with local conditions. As a result of this, according to R. Robertsson emerge “globalocalisation”. How is a language influenced from this “globalocalisation” process? This study trys to research with samples the changes in language as a consequence of globalocal interactions.
Wir möchten im folgenden den Versuch unternehmen, das zu skizzieren, was wir die 'philologische Frage' nennen. Darunter verstehen wir die Frage nach dem epistemischen Status philologischer Theorie und der daraus resultierenden Praxis: Auf welche philologischen Traditionen und theoretischen Prämissen nehmen die hier versammelten Texte Bezug, in welchem Kontext stehen sie? Auf welche Ziele wird die philologische Tätigkeit hin ausgerichtet – wie wird das 'Erkenntnisinteresse' der Philologie definiert? Welches Autorschaftskonzept und welches Textverständnis werden zugrunde gelegt? Der Ausgangspunkt all dieser Fragen ist die etymologische Bedeutung des Begriffs „philologia“, gefasst als 'Liebe zum Wort'. Der Philologe ist demgemäß ein Wort-Liebhaber. Doch was heißt hier 'Liebe'? Und was ist überhaupt ein Wort?
Ist es wichtiger, welchen Namen man sich im jeweiligen kulturellen Kontext zulegt, und sagt der bei der Geburt gegebene Name weniger über die soziokulturelle Dimension aus als ein später angenommener? Für Miguel de Cervantes’ Don Quijote scheint diese Annahme formgebend zu sein: denn den Namen ‚Don Quijote‘ kennt heute fast jeder, den ursprünglichen Namen dieser fiktiven Figur dagegen, der im Roman in verschiedenen Versionen angegeben wird, weiß nicht einmal mehr der Erzähler selbst zweifelsfrei zu nennen. […] Onomastische Überlegungen und Forschungen gibt es inzwischen zu nahezu allen weltliterarisch bedeutsamen Texten […]. Interessant beim Don Quijote ist hierbei, dass eine vielschichtige Überlegung angestellt werden muss: allein bezüglich des Namens der Hauptfigur sind zum einen die Motivationen zu betrachten, die der Autor bei der Namensgebung seiner Figur hatte, und welche Rezipientenbeeinflussung ihm somit durch die Wahl des Namens ‚Don Quijote‘ vorschwebte. Zum andern ist aber auch die Motivation zu analysieren, die der Erzähler seiner Figur, welche er ja diesen und andere Namen ersinnen lässt, unterstellen möchte. Des Weiteren muss auch der ursprüngliche innerfiktive Name der Hauptfigur Beachtung finden und dabei besonders die Tatsache, dass der Erzähler sich dazu entschieden hat, diesen Namen bis zum Ende des Romans in der Schwebe zu lassen und in verschiedenen Variationen anzubieten. Hinzu kommen noch zusätzliche Beinamen, die der Ritter im Laufe des Romans annimmt.
The idea of a global world is not a new idea as some may think. The idea was already on the agenda of many philosophers in the countries where German was native language. Leibniz’s, a universal philosopher, dream for an easy and common European Language dates back to the 16th century. His thoughts gains significance for the present idea of Globalizm, for a common language for all nations seems to be an essential prerequisite for a global world. Rotterdam, being a reformist and humanist philosopher, is also known to have used concepts and terms such as “Global Citizenship” and “World Citizen” . Similar expressions can also be found in Kant’s “World Citizenship Theory” in the 18th Century. Likewise, Marks and Engels are known to have used the concepts in the same way Kant and Rotterdam had formerly used them.
This paper aims at establishing a connection between the ideas of the 16th, 17th and 18th century philosophers and today’s projects to form a Global World in view of the significance and necessity of a common language in achieving that end.
„Football“, „soccer“ in British terms, is the most famous sport of the world. The history of the football goes back to the ancient times. In this article, the football terms used in Germany and Turkey are handled together with the historical development of football. Various differences and similarities between these terms and their features are also demonstrated.
Immer wieder sind Vorschläge vorgebracht worden, die Herkunft des im Deutschen insgesamt marginalen s-Plurals nicht nur bei importierten Fremdwörtern, sondern auch bei den Eigennamen zu verorten […]. Konkretisiert und diachron rekonstruiert wurde dieser Gedanke indessen noch nicht. In diesem Beitrag vertreten wir die Position, dass der s-Plural im Deutschen und Niederländischen dort, wo er – seiner gestaltschonenden Funktion wegen – am stärksten benötigt wird, nämlich bei Eigennamen, Onomatopoetika, Kurzwörtern und Substantivierungen, auch entstanden ist, konkret bei den Eigennamen, genauer: den Familiennamen. Dort hat er sich aus dem ursprünglichen Genitiv-Singular-Flexiv entwickelt. Dabei liefert nicht nur die germanisch-kontrastive, sondern auch und vor allem die dialektale Perspektive deutliche Evidenz für diese neue Sicht, haben doch manche deutsche Dialekte eine Art sprachlichen Archäopteryx vom Typ 's Müllers sin do '(die) Müllers sind hier', wörtlich: 'des Müllers sind hier' bewahrt […]. Für das Niederländische lässt sich nachweisen, dass sich die dialektalen s- und en-Pluralgebiete auffallend deutlich mit s- und en-Genitiv-Singular-Gebieten patronymischer Familiennamen decken. Auch hier lassen sich folglich die Familiennamen als Keimzelle der Reanalyse vom Kasus- zum Numerusmarker identifizieren.
In order to disseminate the information in newspapers, one of the instruments that increase sharing of knowledge in the globalizing world, at the international level, it is obligatory to translate texts from the source language to other languages. However, there are some criteria taken into account in order to transfer the information to a large target audience during the preparation of news. These criteria should also be taken into consideration while translating this kind of texts. Especially in the translation of news texts that are oriented towards the target audience and that address the knowledge/ interest levels of the target audience, the decisions and approaches of the translator are determining. In this study, the discussion will be based on what kind of knowledge the journalists/ translators who translate news texts should have. In this context, an analysis will be carried out regarding which factors have had a determining role in the translation of news in Turkish as source language into German to be used in a German newspaper.
This study examines the theory and practice of Kussmauls creative translating idea during the translating process of metaphors by Lakoff and Johnson. Creative translating could be functionalized for the process of literary translation. In this case it will be a vehicle for problem solving by the translation of the holistically metaphors defined by Lakoff/Johnson. These kinds of metaphors determine our live and are significant points of the language we use every day. Mostly they are very important for the receptively understanding of literary language and aims of the author and his text.
Devotional
(2010)
Ist der Zustand einer Band an der Inszenierung eines Konzertes respektive dessen filmischer Dokumentation erkennbar? Im Fall von Anton Corbijns DEVOTIONAL ja, denn der Film zeigt die englischen Pioniere des Synthie-Pops Depeche Mode einerseits auf dem Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens, andererseits setzt er die Spannungen zwischen dem sichtbar vom Drogenkonsum gezeichneten Sänger Dave Gahan und dem Rest der Band eindrucksvoll in Szene. Ein Spiel mit Nähe und Distanz, von Annäherung und Entfremdung durchzieht den Film auf allen Ebenen und macht ihn zu einem künstlerischen Dokument des ostentativen musikalischen und visuellen Tanzes einer Band am Abgrund.
Short stories of Siegfried Lenz, one of the most recognized Germanwriting authors of the post-war and contemporary literature, are the primary subject of the scientific article titled “The social aspect of Lenz in his short stories”. In this context, an attempt is made to analyze characters with the purpose of revealing the modern world whereby he handles the problems of modern world and modern human. In his short stories, Lenz presents a social world where certain behavioral and mental patterns are formed. In other words, the objective of this scientific article should be to conduct a thematic discussion in respect of the content of the short stories of Lenz. From this perspective, the central questions asked by the above mentioned scientific article may be formulated as follows: Could the short stories of Lenz be structured by adding one on the top of other, or are these short stories any expressions or presentations of different aspects of social life which cannot be combined with each other?
Depeche Mode – 101
(2010)
Für den Tourfilm 101 der Synthie-Pop-Gruppe Depeche Mode wurde der bekannte Musikdokumentarfilmer D.A. Pennebaker zusammen mit seiner Ehefrau Chris Hedegus sowie David Dawkins engagiert, um die letzten Etappen der Tour filmisch im Stile des Direct Cinema zu begleiten. Die Wahl fiel deshalb auf genau dieses Filmteam, weil die Band einen unmanipulierten Einblick ins Tourleben geben wollte und man in Pennebaker und seinen Mitstreitern dafür die richtigen Leute vermutete. Der Sänger Dave Gahan erklärte: „Wir hatten gesehen, was er mit Dylan und Monterey Pop und der Kennedy-Doku gemacht hatte – diese Filme geben nur Tatsachen wieder. Allzu viele Bands lassen solche Filme mit genauen Drehbuchvorschiften, Klischees und viel Glanz und Glamour machen.“ Pennebaker äußerte eine ähnliche Intention: „Ich wollte einen Film über reale Leute im realen Leben machen“ (Malins 2007, 133).
Es waren gleich drei Gebetbücher, die im Jahr 1786 von jüdischen Aufklärern herausgegeben wurden. Zuerst erschien Isaak Satanows hebräische Gebetbuchausgabe Tefilot Jisrael, als deren zweiter Teil David Friedländers deutsche Übersetzung der Gebete der Juden auf das ganze Jahr in hebräischen Buchstaben herausgegeben wurde und schließlich folgte Isaak Euchels deutsche Übersetzung der Gebete der hochdeutschen und polnischen Juden in gotischen Lettern. Auch wenn der Titel von Euchels Übersetzung danach klingt, handelte es sich nicht um die täglichen Gebete nach deutschem und polnischen Ritus, einem Sidur minhag aschkenas, sondern um allgemeine Gebetbücher. Die Übersetzungen beinhalten Gebete für die Feier- und Festtage sowie die Sprüche der Väter (Pirkej avot beziehungsweise Masechet avot), die üblicherweise im Machsor enthalten sind, und sie verzichten auf die Aufnahme von Pijjutim, folgen somit auch keinem bestimmten Ritus. Konsequenterweise betitelte Euchel seine zweite Ausgabe von 1799 simpel mit Gebete der Juden. ...
The learning outcomes of teaching translation in German departments at Moroccan universities have hardly been the subject of scientific debate among translation teachers and researchers alike. The actual translation course can only train students to pursue a career in intercultural communication and not in translation, because the teaching material and methodology don’t reflect the training objectives. The thesis of this paper is that the teaching of translation in the departments of German studies in Moroccan universities, as it stands, can have professional rather than academic goals, if the university pedagogical and technical conditions change and if the constraints projected in section 4 and the lines proposed in the same section below are followed.
This article has the objective to focus on the effects of globalization on the field of activity of the translators. With a historical overview covering the period from the Antique up to the present it is aimed to reveal that the emphasis on the translational demands were connected to the specific needs of that term. This analysis will show that the need for technical translation has increased. Based on this framework the effectivity of modern technical aids, which may be used with the purpose of accomplishing the translation of technical texts, is dealt with.
In terms of their functions and issues, the use of selection posters is possible in language teaching. Therefore, the present study aims to investigate the didactic potential of selection posters in German language teaching. Because of this reason, with this study, it is tried to show that the selection posters can be dealt with as materials in the courses in German Language teaching, which can be used parallel to the needs and interests. Accordingly, the alternative ways or approaches are tried to be made concrete throughout the courses. Consequently, the selection posters constitutes a wide range in German language teaching in terms of local culture, vocabulary knowledge, the processes of linguistic studies, visualization, authenticity, actuality, and spoken and written studies.
Ebenso wie sein Vorbild Martin Scorsese (THE LAST WALTZ, 1978; SHINE A LIGHT, 2008) drehte Fatih Akin mit CROSSING THE BRIDGE: THE SOUND OF ISTANBUL ein Rockumentary, das einen emotionalen Strudel erzeugt und den Zuschauer sehr nah ans Geschehen bringt. Anders aber als Scorsese, der in SHINE A LIGHT den Mythos „Rolling Stones“ feiert und somit sein Publikum sicher hat, begibt sich Akin auf eine Reise ins Unbekannte. Die Musikszene Istanbuls, die er porträtiert, ist für die meisten Europäer Neuland.
Cracked Actor
(2010)
CRACKED ACTOR ist der bis heute bekannteste Beitrag zu der BBC-Dokumentarfilmreihe OMNIBUS, die von 1967 bis 2003 produziert und gesendet wurde. Der Film, der am 26.1.1975 erstmals ausgestrahlt wurde,zeichnet ein Porträt David Bowies, der auf dem Wege war, zu einem internationalen Star der Rockmusik zu werden. CRACKED ACTOR entstand im August 1974, als Bowie einige Zeit von dem BBC-Redakteur Alan Yentob auf seiner zweiten Diamond-Dogs-Tournee (seiner bereits vierten US-Tournee) durch die Vereinigten Staaten begleitet wurde, der dabei Bowies Arbeitsweise und die Konzeption der Bühnenshows auszuloten und seinen Inspirationsquellen auf die Spur zu kommen suchte.
Come Hell or High Water
(2010)
„Es würde mehr Spaß machen, mit Saddam Hussein auf der Bühne zu stehen als mit Ian Gillan,“ erklärte Ritchie Blackmore nach seinem zweiten und endgültigen Abschied von Deep Purple im Jahr 1993. Die Spannungen zwischen dem Sänger Gillan und dem Gitarristen Blackmore sorgten immer wieder für Probleme in der Band, förderten gleichzeitig aber auch die Kreativität der Mark II genannten Besetzung Ian Gillan (Gesang), Ritchie Blackmore (Gitarre), Jon Lord (Orgel/Keyboard), Roger Glover (Bass) und Ian Paice (Schlagzeug), die von 1969 bis 1973, 1984 bis 1989 sowie 1992 bis 1993 gemeinsam aktiv war. Insgesamt existierten von der Bandgründung im Jahr 1968 bis heute zehn verschiedene Line-Ups, betitelt mit Mark I bis Mark X. Der größte Erfolg war dabei, gemessen an Platten- und Ticketverkäufen, stets Mark II beschieden. Auch die großen Hits der Band wie Highway Star, Perfect Strangers oder das weltbekannte Smoke On The Water stammen von dieser Besetzung, in anderen Konstellationen war die Gruppe verhältnismäßig unproduktiv.
Recent critical discussions of German migrant and post-migrant literature has repeatedly focussed on the phenomenon of the exotic: where some writers seem consciously to exoticise their writing, exaggerating myths about Oriental culture and thus highlighting differences between East and West, perhaps with the aim of making foreigners exciting, likeable or deserving of sympathy, others react against this, rejecting clichés and highlighting continuities, apparently with the aim of making cultural boundaries traversable. Both are understandable strategies tor dealing with displacement. ln this context l should like to adopt a term from quite a different discipline. Bultmanns concept of demythologising. ln theology, demythologising means dissectting the "myth" - the sacred but implausible narrative - to distil from it a kerygmatic truth. If we regard the exotic as being, in this technical sense, the "myth", then it is not entirely devoid of a relationship to reality, but it cannot simply be read as "teal". Thus demythologising is the opposite process to exoticising. Drawing on satirical texts by four Turkish-German writers and cabaretts, this paper looks at ways in which this ethnic minority can use ironic self-depiction to capture and defuse the stereotypes with which it is confronted. Under the rubric "cold turkey", that is, Turkishness without the psychedelics, it shows how the satirists transpose clichés into everyday situations, where they become absurd. The paper’s conclusion is likely to be that hybrid communities are inevitably torn between a desire to highlight demarcation lines (exoticism) and a need to accentuate the potential for assimilation (demythologising). Humour, which in any case has a tendency either to underline or to debunk stereotypes, serves as a highly effective tool for working out this dichotomy, and as all four satirists have successfully reached main-stream German audiences, it would also appear to be a key mechanism in achieving intet-cultural understanding.
Born to Boogie
(2010)
Mehr als 30 Jahre lagerten zeit- und musikgeschichtlich wichtige Dokumente fast unberührt in einem Depot in der Nähe Londons - Material, das eine Band porträtiert, die maßgeblichen Einfluss auf die Rockmusik allgemein genommen hat: T.Rex. Mit ihrem progressiven Rock und einer zunehmend glamourösen Attitüde, besonders des Frontmanns Marc Bolan, prägten sie wesentliche Elemente des 1970er-Jahre-Rocks.
In den gut eineinhalb Jahrzehnten, die seit der Bibliographie von Hans-Harald Müller und Wilhelm Schernus (Nr. 140) vergangen sind, hat sich die Perutz-Forschung etabliert. Dies zeigt schon ein flüchtiger quantitativer Vergleich. Der Abschnitt "Wissenschaftliche Untersuchungen" bestand damals aus einer Handvoll Magisterarbeiten und Dissertationen; in der vorliegenden Bibliographie nimmt die Sekundärliteratur mehr als die Hälfte des Raums ein. Die Rechtfertigung einer neuen Perutz-Bibliographie liegt denn auch vor allem darin, ein aktuelles, möglichst vollständiges Verzeichnis der wissenschaftlichen Literatur zu Leo Perutz (unter Einschluß der vor 1990 erschienenen Titel) vorzulegen. Der Abschnitt "Primärliteratur" schließt dagegen chronologisch an Müller und Schernus an.
Im Hinterhorn des Rückenmarks werden aus der Peripherie kommende nozizeptive Reize auf zentrale Neurone umgeschaltet. Sphingosin-1-Phosphat ist ein potentieller Modulator dieser spinalen nozizeptiven Transmission. Vorarbeiten zeigten, dass die intrathekale Applikation von S1P zu einer Verringerung des nozizeptiven Verhaltens führt. Aus diesem Grund sind sowohl Enzymsysteme, welche die spinale S1P-Konzentration regulieren, als auch spezifische S1P-Rezeptoren und deren Aktivatoren und Inhibitoren potentielle ‚Targets’ und ‚Tools’ für eine suffiziente Schmerztherapie. Zur Charakterisierung der dem antinozizeptiven Effekt von S1P zugrunde liegenden Mechanismen konnte im Rahmen dieser Arbeit gezeigt werden, dass die S1P-Rezeptoren S1P1 und S1P2 in den für die Schmerzverarbeitung wichtigen äußeren Laminae I-III des dorsalen Hinterhorns des Rückenmarks exprimiert werden. S1P verringert über Aktivierung Gi-Protein-gekoppelter Rezeptoren die Hemmung der cAMP-Synthese in exzitatorischen Rückenmarksneuronen dieser Laminae, was die antinozizeptive Wirkung von S1P erklären könnte. Zur Aufklärung der Regulation der S1P-Konzentration im Rückenmark nach peripherer nozizeptiver Stimulation sollte die Aktivität S1P metabolisierender Enzyme näher betrachtet werden. Es konnte nachgewiesen werden, dass es nach peripherer nozizeptiver Stimulierung in vitro und in vivo zu einer negativen Rückkopplung durch S1P kommt, basierend auf einer anfänglichen Aktivierung beider SPHKs. Das durch SPHK-1 gebildete S1P vermittelt extrazellulär über den S1P1-Rezeptor die Hemmung der SPHK-1, während es über den S1P2-Rezeptor die SPHK-2 hemmt und dadurch zu einer Absenkung der S1P-Konzentration führt. Das durch SPHK-2 gebildete S1P hingegen wird nicht sezerniert, bedingt demnach keine Hemmung der S1P-Synthese und übt keinen direkten Einfluss auf die akute spinale Schmerzverarbeitung aus. Bei dem antinozizeptiv wirkenden S1P handelt es sich um von SPHK-1 gebildetes und anschließend sezerniertes S1P. Auch in nicht-neuronalen Zellen konnte die negative Rückkopplung detektiert werden und stellt daher einen allgemeinen regulatorischen Mechanismus dar. Des Weiteren sollte die Untersuchung von neu synthetisierten S1P-Rezeptor-Agonisten und Antagonisten weitere Grundlagen für eine neuartige, pharmakologische Schmerztherapie liefern. Vorarbeiten zeigten, dass die intraperitoneale oder intrathekale Gabe des strukturellen S1P-Analogons FTY720 das Schmerzverhalten von Tieren reduziert. Die hemmende Wirkung des FTY720 auf die Eicosanoidsynthese durch direkte Hemmung der cPLA2 kann zur Vermittlung des antinozizeptiven Effekts von FTY720 beitragen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde gezeigt, dass FTY720-Analoga die PGE2-Synthese in vivo und in vitro hemmen können. Die strukturelle Vorraussetzung für die hemmende Wirkung dieser S1P-Rezeptor-Agonisten und -Antagonisten ist der Besitz eines basischen Zentrums und darüber hinaus die Freiheitsgrade der Substanzen eine Rolle für die Bindung an die cPLA2 spielen. Die Verwendung von FTY720-Analoga, welche keine Aktivierung der für Nebenwirkungen verantwortlichen S1P-Rezeptoren bedingen und dennoch eine Reduktion der Prostaglandin- und cAMP-Synthese vermitteln, wären viel versprechende neue Substanzen zur Behandlung chronischer Schmerzen.
Fazit Die vorliegenden Ergebnisse machen deutlich, dass psychische Gesundheit und ihr Bestandteil allgemeines Wohlbefinden, Ergebnis eines komplexen Wechselwirkungsprozesses zwischen arbeitsbedingten und allgemeinen Belastungsfaktoren in der Umwelt, persönlichen Ressourcen und den entsprechenden Nutzungskompetenzen darstellen. Gerade persönliche Faktoren wie Kohärenzsinn, Rollenwahrnehmung, Werte und Einstellungen, beeinflussen den Umgang mit Belastungen und sind an der Entstehung psychischer Beanspruchungen und Erkrankungen beteiligt. Psychische Beanspruchungen können Vorboten langfristiger psychischer Erkrankungen sein und damit sowohl hohe betriebliche als auch gesundheitliche Kosten verursachen. Die Belastung mit Disstress beispielsweise, ist maßgeblich beteiligt an der Herausbildung psychischer Erkrankungen wie Depressionen, dem Bum-Out-Syndrom und Angststörungen (vgl. BKK 2006b, S. 6), die einen Grossteil der betrieblichen Fehlzeitenkosten ausmachen. Mit einer Zunahme von Stress und ähnlichen Belastungen, sowohl im Privat- als auch im Berufsleben, ist auf grund der gesamtgesellschaftlichen Veränderungen auch in Zukunft zu rechnen. Da Erwerbstätige einen Großteil ihrer Zeit am Arbeitsplatz verbringen und gerade in der Arbeitswelt vermehrt Belastungen auftreten, ist es notwendig auch dort an der Belastungseinschränkung und Ressourcenförderung mitzuarbeiten. Neben der individuellen Verhaltensprävention ist damit auch die Verhältnisprävention, die betriebliche Verhältnisse gewichtet und verbessert, ein wichtiges Instrument auf dem Weg zu einem erfolgreichen Programm zur betrieblichen Gesundheitsfdrderung. Die Verhältnisse im Betrieb können am effektivsten von den Betriebsangehörigen selbst beurteilt werden, da diese die Verhältnisse am besten kennen. Konkrete Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, die sowohl die Verhaltens- als auch die Verhältnisprävention berücksichtigen, sind folglich mit den Betriebsangehärigen zu erarbeiten. Eine funktionierende betriebliche Gesundheitsförderung muss soweit wie möglich, entsprechende Anreize zur Teilnahme setzen, die Menschen in ihren Lebensbereichen ansprechen und zu gesundheitsförderlichem Verhalten motivieren (vgl. Otte 1994, S. 29-33). Nur wenn Verhaltens- und Verhältnisprävention Hand in Hand gehen, können Synergieeffekte genutzt und ganzheitliche Erfolge erzielt werden. Eine Sensibilisierung der Verantwortlichen der betrieblichen Gesundheitsiförderung, für die aufgeführten Entwicklungstendenzen und deren Bedeutung für das gesamte Unternehmen, verbessert die Chancen der Implementierung nachhaltiger Maßnahmen der Gesundheitsförderung. Die durchgeführte Gesundheitsbefragung in einem mittelständischen Bielefelder Unternehmen bietet damit einen ersten Ansatzpunkt für den Aufbau einer zielgruppenspezifischen betrieblichen Gesundheitsförderung. Mit einer anschließenden Evaluation des Projektes und der Herausbildung entsprechender Kennzahlen erhält der Betrieb wichtige Anknüpfungspunkte für ein nachhaltiges Gesundheitsmanagement im Rahmen der Organisationsentwicklung. Beispielsweise in Form des Aufbaus einer Psychische-Belastungs-Balanced-Scorecard rüstet sich das Unternehmen somit für die neuen Herausforderungen, die sich aus den gesamtgesellschaftlichen Veränderungen ergeben.
Einen wesentlichen Einfluss auf die Ästhetik des cinéma vérité hatte die Entwicklung tontauglicher Handkameras, die den Filmemachern die ästhetische Möglichkeit einer Manipulation und Differenz (im Sinne einer bewussten, eingreifenden Dissoziation und Disjunktion) von Akustischem und Visuellem eröffnete. Anhand ausgewählter Szenen von CHRONIQUE D’UN ÉTÉ möchte ich im Folgenden zeigen, wie sich diese Bewegung auf ästhetischer Ebene darstellt. Im Mittelpunkt soll der Akt des Offenlegens und Reflektierens des filmischen Schaffensprozesses stehen, der als wesentlicher Aspekt filmischer Modernität bezeichnet werden kann. Zu weiten Teilen folge ich dabei den Schriften von Jean-Louis Comolli und Gilles Deleuze, insbesondere was die prominent beschriebene Durchdringung von dokumentarischem und fiktionalem Stil betrifft, die sich in CHRONIQUE D’UN ÉTÉ nicht nur auf bildlicher, sondern auch und gerade – und das ist das Wesentliche an meiner Argumentation – auf akustischer Ebene nachweisen lässt.
Ausgehend von der These, dass insbesondere psychologisierende Filmmusik oft in einer changierenden Bedeutungsbeziehung zur Szene und den Figuren steht und dass das Akzeptieren von Musiken als Darstellung der inneren Realität von Figuren auf einem Prozess der Synthese diverser Kontextinformationen beruht, wird ein Modell der Perspektivität der Filmmusik und ihrer damit einhergehenden semantischen Aufladung vorgeschlagen und an einem Beispiel durchgespielt.
Dieses Arbeitspapier geht aus einem Hauptseminar zur Argumentationstheorie hervor, das [von Leila Behrens] im Wintersemester 2008/09 am Institut für Linguistik der Universität zu Köln gehalten [wurde]. In den beiden Arbeiten in diesem Band (Badtke et al. und Benning et al.) stellen die Studierenden dieses Hauptseminars die Ergebnisse vor, die sie (in zwei parallelen Projektgruppen mit unterschiedlichen Diskussionsgegenständen) bei der empirischen Analyse von Argumentationen in einem Internet-Forum gewonnen haben. Der Gegenstand der Diskussion betraf bei der einen Gruppe (Badtke et al.) die Unabhängigkeit des Kosovo, bei der anderen Gruppe (Benning et al.) die Einführung eines generellen Rauchverbots in europäischen Hauptstädten.
Die vorliegende Arbeit geht hervor aus dem Hauptseminar „Argumentationstheorie“, das im Wintersemester 2008/09 am Institut für Linguistik der Universität zu Köln unter der Leitung von PD Dr. Leila Behrens abgehalten wurde. Ziel dieses Seminars war es, ausgehend von traditionellen Begriffen der Rhetorik, Dialektik und Logik, in die Terminologie sowie in zentrale Modelle der zeitgenössischen Argumentationsforschung einzuführen. Die dabei erworbenen Kenntnisse sollen im Folgenden bei der Analyse von Beiträgen eines Diskussionsforums im Internet angewendet werden. Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes „newsforum“ der BBC mit dem Titel „Have Your Say“ (BBC 2008), in dem aktuelle Themen und Nachrichten von Internetnutzern weltweit diskutiert werden können. Im untersuchten Fall behandeln wir die Frage, wie mit der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo vom 17. Februar 2008 umzugehen sei: „Should the world recognise an independent Kosovo?“ […]. Zu dieser Fragestellung wurden insgesamt 3195 Beiträge im Forum veröffentlicht, von denen hier 780 ausgewertet werden. Diese folgen chronologisch aufeinander und umfassen den Zeitraum zwischen 7:49 Uhr (mittlere Greenwich-Zeit) und 14:26 Uhr des 17. Februar 2008.
Im Rahmen einer Projektarbeit zum Thema Argumentationstheorie im WS 2008/09 haben sich die teilnehmenden Studentinnen und Studenten der Universität zu Köln das Ziel gesetzt, ca. 600 Kommentare zur Frage „Do smoking bans mean a cultural shift for Paris and Berlin?“ des „Have your say“-Forums der BBC auf ihre Argumentationsmuster hin zu analysieren. Die Ausgangsfrage im BBC-Forum richtete sich also nach dem „cultural shift“, also der kulturellen Veränderung, die das Rauchverbot in Kneipen und Cafés für die beiden Metropolen bedeuten könnte. Sehr bald ergab unsere Analyse jedoch, dass dies nicht die Frage war, die innerhalb der Kommentare im Zentrum der Aufmerksamkeit stand: Stattdessen wurde in erster Linie darüber diskutiert, wie das Rauchverbot generell – und zwar nicht nur in den beiden genannten Städten – bewertet werden sollte. Gut zwei Drittel der Beiträge bezogen klar Stellung für oder gegen ein Rauchverbot in der Gastronomie. Für unsere Analyse der Argumentationsmuster haben wir zum einen die klassischen argumentationstheoretisch relevanten Faktoren berücksichtigt wie Fallacies und verdeckte Prämissen. Hinzu kamen dann zwei weitere Arten von Parametern: erstens Faktoren, die in argumentationstheoretischen Abhandlungen eher nur am Rande berücksichtigt werden wie z.B. Evidenztyp und Überzeugungskraft, und zweitens Informationen, die speziell mit der Art des Diskussionsforums bzw. dem Inhalt der Diskussion zu tun haben, wie etwa Selbstauskünfte über das eigene Raucherverhalten.
The century-long historical and political power exercised by the Ottoman Empire in Southern Europe has left deep scars in the Romanian culture and even in the Romanian language. Consequently, there is still an area in which the oriental world is very much alive and this is Dobrudja. The costal town Balchik, situated in Dobrudja, is intensely illustrated as a gateway to the Orient in the Romanian literature and paintings of the 1920s and 1930s. Nevertheless, the way the Romanian-German authors (Oskar Walter Cisek, Adolf Meschendörfer) deal with this charming oriental world represents an exception. Cisek’s interest for Balchik is instinctively stirred by the oriental-Balkan atmosphere of his hometown Bucharest: In the novel “Die Tatarin”/“The Tatar” (1929), the author identifies the foundation for “the discovery” of the oriental-Balkan influenced Romanian Black Sea coast in the local German-language literature.The honeymoon places the protagonists of Adolf Meschendörfer’s novel “Der Büffelbrunnen”/“The Bufallo-Fountain” (1935) in Mangea Punar, today Costineşti, a small town on the Romanian Black Sea coast, which in the interwar period was populated by the Germans from Banat. In this way, the oriental world of Dobrudja is integrated into the text. Compared to Oskar Walter Cisek’s Balchik, Mangea Punar is only one episode from all the events portrayed in the book, because the story of the novel is mostly set in Kronstadt (Brasov). Meschendörfer’s dealing with this exotic region represents a unique endeavor for the Transylvanian Saxon literature of the 20th Century.
Over the last years history has become an important issue in ‚Germanturkish’ literature. The question is which possibilities are created to take part in the history of a country under the conditions of migration. Analysing historical writing in Emine Sevgi Özdamar’s novel “The Bridge of the Golden Horn”, this article concentrates on three aspects: First, the description of places in Berlin from a migrant’s viewpoint. Second, to discover Berlin as the entrance into German pre-wall-falling-history. Third, the narrator as a brilliant describer of German society in an everyday life microcosmos.
Geht man davon aus, die Aufgabe der Philologie sei eine – wie auch immer geartete – »historische Textpflege«, die auf die »Ermittlung und Wiederherstellung von Texten« abzielt, dann steht die Aufgabe der Wiederherstellung in einem Spannungsverhältnis zwischen dem Lesbarmachen und der Bewahrung eines Texts: In welchem Maße darf man in einen überlieferten Text eingreifen, um ihn lesbar zu machen? In welchem Maße muss man einen Text in seiner überlieferten Form bewahren? Die Formulierung ›in welchem Maße‹ macht deutlich, dass es sich um eine Frage der Angemessenheit handelt, deren Antwort zum einen davon abhängt, mit welchen Schwierigkeiten sich die Aufgabe der Wiederherstellung des Textes konfrontiert sieht, zum anderen von der gerade vorherrschenden ›Methodenpolitik‹, die gleichsam als »stilgemäßer Denkzwang« fungiert. Konjektur und Krux markieren dabei – so haben wir einleitend erklärt – zwei komplementäre Positionen, zwischen denen die Methodenpolitiken der Editionsphilologie changieren. Die Konjektur, gefasst als »plausible Vermutungen zur Verbesserung des Textes«, ist eine inferentielle Intervention, um einen lücken- oder fehlerhaften Text wieder herzustellen mit dem Ziel, ihn lesbar und verstehbar zu machen. Die Krux, gefasst als indizierte Nicht-Intervention, bewahrt den Text in seiner Unvollständigkeit und Fehlerhaftigkeit – auch auf die Gefahr hin, dass Lesbarkeit und Verstehbarkeit darunter leiden.
Als die amerikanische Rockband Matchbox Twenty im Jahr 2004 nach dem Start ihres Albums More Than You Think You Are auf Tour durch die Vereinigten Staaten gingen, beschlossen sie, der Tour einen Konzertfilm folgen zu lassen. Er wurde unter dem Titel SHOW: A NIGHT IN THE LIFE OF MATCHBOXTWENTY als Doppel-DVD veröffentlicht.
65 Revisited
(2010)
Pennebaker hat doch zurückgeblickt. In weiteren fünfundsechzig Minuten zeigt er mit 65 REVISITED neue und ergänzende Facetten von Bob Dylan auf seiner 1965er Tournee durch England aus bisher unveröffentlichtem und digital aufgearbeitetem Material. Couchman (2002, 94) betont, dass Dylan über vierzig Jahre nach DON‘T LOOK BACK (1965) noch immer nichts von seiner enigmatischen Ausstrahlung verloren habe. Das gleiche gilt auch für den Film und für seine Ergänzung.