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Fernando Birri wurde als Nachkomme italienischer Auswanderer am 13.3.1925 in Santa Fe de la Vera Cruz (Argentinien) geboren. Er ist nicht nur (Dokumentarfilm-) Regisseur, sondern auch Theoretiker, Dichter und Puppenspieler. Birri studierte Film am Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom; schon vor dem Abschluss (1952) entstand der kurze Dokumentarfilm Selinunte (1951), kurz danach Alfabeto Notturno (über eine Abendschule im sizilianischen Toretta, in der Analphabeten lesen lernen). Zusammen mit dem renommierten Regisseur Mario Verdone, der als Professor am Centro Sperimentale arbeitete, führte er bei Immagini popolari siciliane sacree profane Regie (1953). Mitwirkungen an Filmen von Carlo Lizzani und Vittorio de Sica folgten ebenso wie Kleinauftritte als Schauspieler und Arbeiten als Drehbuchautor.
Sandalenfilme
(2007)
Enth.: Peplum Films - Peplums : ein enzyklopädischer Aufriß / Ludger Kaczmarek. - Sandalenfilme : eine Bibliographie / zusammengestellt von Ludger Kaczmarek und Hans J. Wulff. In den 1950er und 1960er Jahren (mit Schwerpunkt zwischen 1958 und 1964) zumeist seriell und äußerst ökonomisch hergestellte, in ihrer antikisierenden Thematik einander eng verwandte, beim Massenpublikum beliebte Subform von Abenteuer- und Fantasy-Filmen italienischer Produktion bzw. Koproduktion. Im Sinne einer überwiegend römisch eingekleideten, letztlich aber zeitlosen Universalmythologie mit geringem Anspruch auf historische Verbürgtheit müssen so einfach-schlichte wie gutherzig-edle, vor allem aber unglaublich starke und heroische "Muskelmänner" wie Maciste, Herkules, Goliath, Ursus, Samson oder Odysseus - stets "pro bono et contra malum handelnd" - bei Naturkatastrophen sich behaupten, hinterhältige Fabelwesen bekämpfen, bösartige Tyrannen in die Schranken weisen, sich vamphaften Herrscherinnen erwehren und ganze Unterdrückerarmeen besiegen.
Biopics der Unterhaltungsmusiker : eine Arbeitsfilmographie : nebst erster bibliographischer Notizen
(2015)
Die hier vorliegende Filmographie sucht die biographischen Filme über Unterhaltungs-Musiker seit 1930 zu versammeln. Aufgenommen wurden ausschließlich Langfilme mit einer Spieldauer von mehr als 60 Minuten. Nur marginal sind auch wenige Pseudo-Biopics und Mockumentaries verzeichnet (einschließlich weniger Filme über die Geschichte von Plattenlabels). Auf eine Differenzierung der Unterhaltungsformen (Musical und Operette, Showbühne und Revuetheater, Country-Music, Chanson, Schlager, Rock- und Popmusik etc.) haben wir angesichts des Nebeneinanders der Gattungen sowie des rasanten historischen Wandels der populären musikalischen Unterhaltungsformen verzichtet. Die Beschreibungen stützen sich zum geringeren Teil auf Autopsie, größeren Teils auf die vorliegenden Beschreibungen in Katalogen, Lexika und biographischen Abrissen, Pressemitteilungen, Kritiken und anderem mehr. Wurden die Filme auch in Deutschland gezeigt, haben wir die deutschen Verleih- bzw. Sendetitel mit aufgeführt. Alle Texte wurden von Katja Bruns, z.T. von Caroline Amann durchgesehen. Vor die Filmographie haben wir die wissenschaftlich bedeutsamen Artikel und Bücher gestellt, die wir haben identifizieren können und die von allgemeinerem Interesse sind. Einige der Filme haben analytische Aufmerksamkeit auf sich gezogen; diese Artikel und Bücher finden sich unter den Einträgen der Filmographie.
Die eher unter Journalisten und Fans verbreitete Bezeichnung Rocksploitation – ein Kofferwort aus rock / rock music = Rockmusik und dem englischen exploitation = Nutzung, Verwertung, Ausbeutung – bezeichnet ein kleines Genre von Filmen [1], die unter exzessiver Nutzung von Rockmusik Geschichten erzählen, in denen es in aller Regel um ebenso exzessiv dargestellte Gewalttätigkeit, oft in Verbindung mit Sexualität geht. Die folgende Sammlung enthält nur Filme, in denen Rockmusiker auch als Figuren Musik machen; es sei aber ausdrücklich festgehalten, dass vor allem Hardrock und Heavy Metal zu den bevorzugten Musikstilen des Horror- und Splatter-Trash zählen [2].
Soziale Realität ist nicht homogen. Sie ist hierarchisch gegliedert. Sie zerfällt in Klassen, Kasten oder Schichten. Kleidung signalisiert Zugehörigkeiten – zu einem Alters-, Klassen- oder (sub)kulturellen Stil. Sie drückt Differenzierungen aus – zwischen Jungen und Alten, Männern und Frauen, Reichen und Armen. Arbeiter tragen eben anderes als Fabrikanten.
Auch die Differenz zwischen Stadt und Land wird durch Kleidungsstile ausgedrückt. In der Phase des klassischen Hollywoods zeigten Anzug und Schlips an, dass einer zur Stadt gehörte, nicht zur Sphäre der Farmer. Urbanität hat ihre Stile und Elemente, Ruralität hat andere. Der Wechsel der Zeit wird durch den Wechsel der Moden, der Konventionen, der Stoffe angezeigt. Jiři Menzels wunderbarer Film Postřižiny (1980) zeigt in nuce: Röcke und Haare werden kürzer und darin zeigt sich die neue Zeit.
Der Animationsfilm ist ein von Grund auf synthetisches Medium: Alle visuellen Aspekte – und das wird besonders am Zeichentrickfilm deutlich – müssen zunächst künstlich erzeugt werden. Es müssen Serien syntagmatisch kohärenter Bewegungsphasenbilder hergestellt werden, ehe diese durch einzelbildweise Abfotografierung auf den Filmstreifen gebracht werden können, von wo aus sie sich dann unter geeigneten Vorführbedingungen als konsistenter, flüssiger Bewegungsablauf auf die Leinwand projizieren lassen. Was für den Bildbereich gilt, ist im Tonbereich grundsätzlich nicht anders. Auch die akustischen Komponenten eines Animationsfilms müssen zunächst künstlich hergestellt werden, bevor sie mit dem Bildmaterial zusammenkopiert werden können. Gespräche müssen bildsynchron eingesprochen, Geräusche erzeugt und Musik eingespielt werden, ehe sich der Animationsfilm als das audiovisuelle Medium konstituiert, als das man ihn seit den 1930er Jahren kennt.
Die folgende Bibliographie geht zurück auf eine bibliographische Liste, die im Rahmen der AG „Animation“ der Gesellschaft für Medienwissenschaft entstanden ist. Ihre Fortschreibung ist, ebenso wie die Erarbeitung einer Bibliographie der Aufsatzliteratur zum Animationsfilm, weiterhin ein Projekt der AG. Um zur laufenden Aktualisierung der Forschungsliteratur beizutragen, nehmen Sie bitte Kontakt über die Homepage der AG auf: http://ag-animation.de/. Die Bibliographie bemüht sich darum, das monographische Schrifttum zu allen Formen der Animation im Film zusammenzutragen. In einigen Feldern kann die Liste nur einen ersten Eindruck der vorliegenden Arbeiten versammeln (z.B. in den Bereichen Computeranimation, medienpädagogische Überlegungen). Und auch die selbständigen Arbeiten zu einzelnen Animateuren (wie z.B. Walt Disney) können keine vollständige Dokumentation der Schriften sein – eine genauere Aufschlüsselung wird Personalbibliographien zu einzelnen Filmemachern des Animationsfilms (einschließlich der Biographien, Kataloge und Broschüren) vorbehalten bleiben. Stets galt es, abweichende Auflagen und auch Übersetzungen zu dokumentieren. Für eine ganze Reihe von Titeln wurde zudem eine Kurzdarstellung des Inhalts angestrebt. Einige Titel konnten nicht mit Sicherheit bibliographisch nachgewiesen werden; sie sind durch ein vorangestelltes ° gekennzeichnet.
Callas Assoluta
(2008)
1958, ein Auftritt der Callas, der größten Opernsängerin ihrer Zeit, in Paris; der französische Präsident ist da, die Spitzen der französischen Kulturschaffenden; später gibt es ein festliches Essen mit 450 Eingeladenen. Unter ihnen zum ersten Mal Onassis, der griechische Reederkönig. Er lädt die Callas ein, auf seine Jacht zu kommen, an einer Kreuzfahrt teilzunehmen. Sie lehnt ab. Andere Auftritte, andere Konzerte. Ein Jahr vergeht. Onassis ist hartnäckig. Schließlich stimmt die Diva in Monaco zu.
John Mervyn („Jock“) Addison wurde am 16.3.1920 in einem südlichen Vorort Londons - in West Chobham, Surrey - geboren. Er starb am 7.12.1998 in Bennington, Vermont, in den USA. Als Komponist fand er vor allem mit seiner Filmmusik Beachtung. Addison studierte Komposition am Royal College of Music in London, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. (Addison sollte von 1951-1958 als Lehrer für Komposition am RCM arbeiten.) Addison wurde sofort eingezogen. 1944 wurde er als Panzerkommandant bei Caën in Frankreich schwer verwundet. Insofern er nach seiner Genesung im britischen 30. Korps diente, das bei den Kämpfen um Arnheim 1944 eine zentrale Rolle spielte (ohne dass Addison darin verwickelt gewesen wäre), ist die Musik zu Richard Attenboroughs A BRIDGE TOO FAR (DIE BRÜCKE VON ARNHEIM, Großbritannien 1977) sicher auch lesbar als ein Stückchen zufälliger Autobiografie.
Giuseppe Becce wurde am 3.2.1877 in Lonigo bei Vicenza in Italien geboren. Er hatte 6 Geschwister. Sein musikalisches Talent wurde schon als Kind entdeckt. In Padua lernte er Cello und Flöte spielen. Bereits im Alter von 20 arbeitete er als Dirigent des Universitätsorchesters, studierte dabei Geografie und Philologie. 1900 kam er nach Berlin, setzte sein Geografie-Studium fort, belegte aber auch Seminare in der Musik (bei Leopold Schmidt und Arthur Nikisch), die immer mehr zum Lebensmittelpunkt wurde. Außerdem schrieb Becce in den 1910er Jahren Kriegs- und Kriminalromane (z.T. unter dem Pseudonym „Peter Becker“). 1910 hatte die erste Oper (Das Bett der Pompadour) Premiere. Becce heiratete die Schriftstellerin Emma Woop, die viele Jahre später Texte für seine Lieder schrieb.
Krzysztof Komeda wurde am 27.4.1931 als Krzysztof Trzcinski in Posen geboren. Komeda war einer der bekanntesten polnischen Jazz-Pianisten, der weltweit bekannt war - nicht zuletzt durch diverse Filmmusiken, die er unter anderem für Filme Roman Polanskis schrieb. Er bekam schon als Kind Klavierunterricht. Er wurde als Achtjähriger Schüler am Konservatorium in Posen (Klavierunterricht und Musiktheorie) unterrichtet. Nach dem Krieg nahm er das Medizinstudium auf, wurde Hals-Nasen-Ohr-Arzt. Noch während des Studiums bekam er Kontakt zur Krakauer Jazzszene. Er begann Bebop und zeitgenössischen Jazz zu spielen. Mit einem Sextett trat er im August 1956 auf dem 1. Jazz-Festival in Sopot auf. Seitdem benutzte er den Namen Komeda, wenn er als Jazzmusiker auftrat. Inhaltlich gilt das Repertoire des Komeda-Sextetts als Synthese der damals führenden Jazz-Gruppen Europas wie The Gerry Mulligan Quartet und Modern Jazz Quartet. Bis zu seinem Tode folgten eine Reihe von Auftritten im Inund Ausland (darunter Konzerte in Moskau, Grenoble und Paris).
Jirí Šust (1919 - 1995)
(2008)
Der tschechische Komponist Jirí Šust (29.8.1919-30.4.1995) hat immer wieder mit den gleichen Regisseuren zusammengearbeitet - mit Borivoj Zeman, Jirí Krejcík, Ivo Toman, Vera Chytilova und vor allem mit Jirí Menzel, für den er in einer 30jährigen Zusammenarbeit elf Filme musikalisch ausgestattet hat. Šust begann ein Studium der Musik (Klavier und Komposition) in Moskau, musste zu Beginn des Zweiten Weltkriegs aber nach Prag zurückkehren, wo er nur noch „Komposition“ studierte. Bereits 1941 entstanden erste Werbefilm-Musiken; bis 1946, als Šust zu den Barrandov-Studios und zum Filmstudio der Armee kam, waren bereits 14 Filmmusiken entstanden. Die Fähigkeit Šusts, sich auf dramaturgische Konflikte einstellen zu können, zudem sein Sensorium für historische Stile und die mehrfach gerühmte Fähigkeit, faschistische Musiken präzise neu komponieren zu können, sorgten dafür, dass er bis in die 1960er hinein immer wieder Filmmusiken für Projekte der Barrandov-Studios schreiben konnte.
Werner [Friedrich Emil] Eisbrenner war Komponist und Dirigent; neben einer Vielzahl von Filmmusiken entstanden außerdem einige symphonische Werke und das musikalische Lustspiel Von Hand zu Hand (1946). Eisbrenner wurde am 2.12.1908 in Berlin geboren. Er studierte Kirchen- und Schulmusik an der Staatlichen Akademie in Berlin. Seit 1930 verdiente er sich als Pianist, Korrepetitor und Arrangeur sein Geld. Auf Anraten des Operettenkomponisten Max Winterfeld alias Jean Gilbert ("Die keusche Susanne") wandte er sich dem Film zu. Die erste Arbeit an einem Tonfilm, die er vollständig verantwortete, war die Musik zu dem Historienfilm DER HÖHERE BEFEHL (1935, Gerhard Lamprecht). Eisbrenner wurde schnell einer der beständigsten und populärsten Filmkomponisten der Nazizeit. Er war auf kein Genre festgelegt.
Bibliographie der Filmmusik
(2008)
In die folgende Bibliographie sind Hinweise von Claudia Bullerjahn, Michael Hergt, Ludger Kaczmarek, Ingo Lehmann und Mirkko Stehn eingegangen. Die namentlich gekennzeichneten Annotationen sind uns freundlicherweise vom Projekt „Bibliographie für die Musikwissenschaft“, hrsg. v. Staatlichen Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz, Berlin, überlassen worden (online: http://www.sim.spk-berlin.de/start.php). Wir danken Herrn Carsten Schmidt für seine Kooperationsbereitschaft.
Die folgende Arbeitsbibliographie entstand im Kontext eines Seminars zu den Filmen Altmans. Sie versteht sich als eine erste Durchsicht des Materials und soll fortgeschrieben werden. Die Oscar-Verleihung im März 2006 wird auch das akademische Interesse an Altmans Filmen beleben - insbesondere für diesen Kontext versteht sich die folgende Sammlung. Wir bitten, uns Ergänzungen und Korrekturen, Abstracts und Hinweise auf Mehrfachabdrucke zuzusenden, wir werden sie in die Bibliographie einfügen und sie gelegentlich in erweiterter Fassung online zugänglich machen.
Der Umzug ins Altersheim ist in der Realität wie im Film auch ein Auszug aus der gewohnten Lebenswelt, in einen Ort außerhalb des Alltags. Das Heim ist zugleich in institutioneller Ort, dem Krankenhaus verwandt, in dem die Beziehungen zwischen Bewohnern und Betreuern resp. der Einrichtung hinsichtlich Haftpflicht, Fürsorge etc. durch einen eigenen Regelapparat abgesichert sind. Der Bewohner des Altersheims tritt aus dem Dunstkreis des selbstverantwortlichen Subjekts heraus; er wird in eine neue juristische Person transformiert, tritt in einen eigenen Kreis von Regeln, Zuständigkeiten und Abhängigkeiten ein. Und es ist ein dramatischer Ort, weil die Beziehungen zwischen den Bewohnern ebenso dramatische Konfliktpotentiale umfassen wie die der Bewohner zu den Pflegenden bzw. zur Institution „Altersheim“.
Inhalt: Filmographie Filmographie: Randmotive Seriographie Anwälte der Toten Autopsy Crossing Jordan Dangerfield Da Vinci‘s Inquest Diagnosis: Murder Der letzte Zeuge Medical Detectives Police Surgeon Quincy, M.E. Sektion Silent Witness State Coroner Tatort In die folgende Dokumentation sind Hinweise von Tanja Knauf eingegangen.
Die Bibliographie listet Artikel zur allgemeinen Problematik der Genres in Filmtheorie und -geschichte auf. Dabei werden auch einige allgemeine poetologische Arbeiten zum Generischen aufgeführt. Studien zu einzelnen Genres sind nur dann aufgeführt, wenn sie von allgemeinerem Interesse sind. Für Hinweise danke ich Ludger Kaczmarek, Angela Keppler und Jörg Schweinitz.
Das folgende Verzeichnis listet alle uns bekannt gewordenen Arbeiten des "Wisconsin-Projektes" auf. Rezensionen und Rezensionsartikel sind nur dann einzeln verzeichnet, wenn sie unserer Meinung nach eine nennenswerte Auseinandersetzung mit dem Entwurf einer historischen Poetik des Films beinhalten. Andere Rezensionen finden sich unter dem Eintrag der Monographien.
Der folgende Bericht basiert auf einer Fassung, die in der Medienwissenschaft: Rezensionen (13,1, 1996, pp. 12-21) veröffentlicht wurde. Suspense ist abgeleitet aus dem lateinischen suspendere, das so viel wie "in Unsicherheit schweben lassen" heißt (so Borringo 1980, 38). Perspektiviert ist das Suspense-Phänomen durch einen Sprecher - jemanden, der eines anderen Geist in Unsicherheit schweben läßt. Suspense und Spannung haben etwas mit der Unsicherheit eines Verlaufs, einer Entwicklung, einer Geschichte zu tun. Suspense ist schwer ins Deutsche zu übertragen: Austermann nimmt - wie viele andere auch - "Suspense" zwar als das "kommunikative Herz" des Thriller-Genres (der "thrill" ist ebenso schwer ins Deutsche zu übertragen), bemerkt dazu aber, daß der Begriff mit "Spannung", "Ungewißheit", "Unschlüssigkeit" und "Schwebelage" jeweils nur unzureichend übersetzt sei (1977, 233).
In die folgende Liste sind Literaturhinweise von Christine Noll Brinckmann, Jens Eder, Klemens Hippel, Stefan Jenzowsky, Niels Martens und Ludger Kaczmarek eingegangen. Die Liste verzeichnet vor allem Arbeiten, die der Frage der empathischen Prozesse während der Film- und Fernsehrezeption nachgehen. Allgemeine Arbeiten sind nur dann verzeichnet, wenn sie Überblickscharakter haben und Aufschluß über die nicht-filmwissenschaftlichen Diskussionen zur Empathie geben. Auf ein Verzeichnis der einfühlungsästhetischen Arbeiten in der Nachfolge Lipps‘ und Worringers habe ich verzichtet - dieser Kreis von Arbeiten soll an anderer Stelle dokumentiert werden. Alle Fehler und Auslassungen sind durch mich verschuldet. Ich bitte alle Leser, mich auf Fehler und weitere Arbeiten hinzuweisen und die vorliegenden Angaben zu ergänzen. Hans J. Wulff, Institut für NDL und Medien, Leibnizstr. 8, D-24098 Kiel. hwulff@litwiss-ndl.uni-kiel.de.
Epilepsie ist in zahlreichen Werken der Weltliteratur verarbeitet worden; in der Filmgeschichte stellt sie ein eher randständiges Motiv dar, das erst in den letzten fünfzehn Jahren vermehrte Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Erst eingehende Recherchen machten die folgende Filmographie möglich. Die Filme sind nicht gleichrangig, Epilepsie ist selten ein Hauptmotiv. Sie tritt meist nur am Rande auf, oft ist sie Merkmal der Nebenrolle. Auch die Literatur ist äußerst rar (Maio 1999; Wulff 1999); etwas breiter ist die Auseinandersetzung mit der literarischen Behandlung der Krankheit. Die folgende kleine Literaturliste versammelt alles, was wir haben nachweisen können; wir verweisen darüber hinaus auf die Epilepsie-Blätter, die bislang zwei Supplemente zur Epilepsie in der Literatur veranstaltet haben (7, 1994, Suppl. 2; 9, 1996, Suppl. 1).
Klonieren : Filmographie
(2003)
Die zentrale Figur des Films ist der Versicherungsvertreter Truman Burbank, der – ohne davon zu wissen – der Hauptdarsteller einer Fernsehserie ist, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Leben eines Menschen von Geburt an zu dokumentieren und live im Fernsehen zu präsentieren. Zu diesem Zweck hat Christof, der Produzent der Serie, Truman als Baby von seiner Firma adoptieren lassen und eigens Seahaven, eine von Wasser umgebene Küstenstadt unter einer riesigen Kuppel – dem OmniCam-Ecosphere-Gebäude – bauen lassen, eine Art 1950er Jahre Spießer-Idylle mit simuliertem Wetter, Sternenhimmel, Sonne und Mond. Die Kuppel befindet sich auf den aufgeschütteten Hollywood Hills, oberhalb des Hollywood-Schriftzuges. Hier wächst Truman auf, umgeben von Schauspielern, täglich beobachtet von über 5.000 Kameras. Finanziert wird die Truman Show, die 24 Stunden täglich live übertragen wird, hauptsächlich durch Product Placement.
In die folgende Liste sind Hinweise von Tom Knieper eingegangen. Einen Aufblick auf den kleinen Motivkreis gebe ich in meinem Artikel „Zwischen Empörung und Naivität. Auslandskorrespondenten im Film, die Globalisierung und die Dritte Welt.“ In: Festschrift für Karl Prümm. Hrsg. v. Andreas Kirchner, Astrid Pohl und Peter Riedel. Marburg: Schüren 2010 [i.V.].
Michael Jary wurde am 24.9.1906 in Laurahütte/Siemianowice (bei Kattowitz in Oberschlesien, heute in Polen) geboren. Jarys Vater war Werkmeister in der Königshütte, die Mutter, die das musische Interesse des Jungen früh erkannte, Schneiderin. Der kleine Jary sollte Missionar werden und wurde darum auf die Klosterschule Heiselgenkreuz der Steyler Missionare (in der Nähe von Neiße) geschickt. Dort entdeckte er seine Liebe zur Musik. Mit 18 Jahren verließ Jary das Kloster und besuchte das Konservatorium in Beuthen. Er leitete einen Kirchen- und Arbeiterchor und schrieb erste Kammermusikwerke, die der Sender Gleiwitz kurz nach seiner Gründung ausstrahlte. Das Stadttheater von Neiße und Plauen engagierte ihn schließlich als zweiten Kapellmeister. 1929 wurde Jary in die Staatlich-Akademische Musikhochschule zu Berlin aufgenommen, studierte dort Kompositionstechnik und Dirigieren. Als Mitglied der Meisterklasse begegnete er Musikern wie Arnold Schönberg und Igor Stravinsky. 1931 wurde ihm der Beethoven-Preises der Stadt Berlin verliehen.
Das Werk des Philosophen und Filmtheoretikers Noël Carroll ist außerordentlich vielgestaltig, über mehrere Disziplinen verstreut, umfaßt allgemeine Arbeiten zur ästhetischen Theorie (auf diesem Gebiet ist Carroll vor allem in den letzten Jahren aktiv gewesen) ebenso wie Arbeiten zur Filmtheorie, zur formalistischen Beschreibung des Films, zu Affektstrukturen in verschiedenen Genres, zum postmodernen Kino. Carroll war an zahlreichen Disputen mit anderen Philosophen beteiligt (die ich hier soweit möglich mitdokumentiert habe, denen ich aber keine eigene Aufmerksamkeit habe zukommen lassen). Und es finden sich - zur Überraschung auch solcher Leser, die Carrolls Arbeit seit Jahren verfolgen - Arbeiten zum Tanz und zur Tanztheorie. Inhalt: Bücher Herausgeberschaften Artikel Rezensionen Artikel zu Carroll, Unklassifizierbares
Die vorliegende Filmographie versammelt Filme, die reale Komponisten als Figuren der Handlung führen. Ob es sich dabei um biographische Filme oder um erfundene Geschichten handelt, ist nicht weiter differenziert. Dokumentarische Arbeiten haben wir nur im Einzelfall aufgenommen (etwa im Fall der Strawinsky-Filme). Es ging uns um "Musikerfilme", die oft nicht der Berichterstattung dienen und deren Ziel nicht eine möglichst authentische Biographie ist, sondern die der Glorifizierung der dargestellten Figur beitragen. Insofern spielen die Art der Musik sowie die Art des Instruments nur vordergründig eine Rolle. Vielmehr geht es um die Musiker als "Stars", als typische zeitgenössische Publikums-Lieblinge und um die oft verborgenen Bedeutungen, die sie auf sich gezogen haben und oft noch lange nach ihrem Tod ziehen. In der klassischen Musik, um die es uns hier ging, stehen fast immer Komponisten im Vordergrund, allen voran Mozart, Schubert und Beethoven, deren Leben und Werk die Vorlage für Dutzende von Filmen geliefert haben - vom klassischen Biopic über die Schmonzette bis zum Experimentalfilm.
Die folgende Liste enthält "Spielfilme mit universeller oder partieller kriegsgegnerischer oder antimilitaristischer Tendenz" (Rauhhut 1977, 156). In die Liste aufgenommen wurden auch solche Filme, die in ihrer Haltung nicht eindeutig sind, die aber in der vorliegenden Literatur ambivalent diskutiert werden. Nicht berücksichtigt sind: - Atomkriegs- und Post-Doomsday-Filme (von wenigen Ausnahmen abgesehen) - Filme über Widerstand und Résistance - Attentate im Widerstand - allgemein antimilitaristische und pazifistische Filme - KZ- und Lagerfilme - Filme über politische Szenarien und Prozesse während des Krieges ("Historienspiele") - Filme, die unmittelbar nach Kriegsende spielen, sowie Nachkriegsfilme einschjließlich der Filme über Kriegsverbrecherprozesse. In die Liste sind Hinweise von Jeanpaul Goergen, Britta Hartmann, Michael Hergt, Martin Loiperdinger, Bodo Traber, Claus Tieber, Margrit Tröhler eingegangen. Erwähnt sei die Datenbank zum Kriegsfilm, die das Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum eingerichtet hat und laufend fortschreibt: http://www.krieg-film.de/
Anfangs der 1990er Jahre entstand der Plan, die neugegründete Zeitschrift Montage / AV (Berlin 1992 ff.) um eine bibliographische Dokumentation der deutschsprachigen Neuerscheinungen der Film- und Fernsehwissenschaft zu ergänzen (darin zumindest einen Teil des älteren Projekts 'Film Theory: Bibliographic Information and Newsletter', Münster 1983-1991, wieder aufnehmend). Tatsächlich erschienen acht Ausgaben, die das monographische Schrifttum auflisteten, nach Möglichkeit kommentierten, Aufsatzbände aufschlüsselten und Artikel in nicht-fachspezifischen Zeitschriften nachwiesen. Da sich keine Kooperationspartner für die mühselige Arbeit fanden, wurde das Projekt eingestellt. Allerdings wurde die Dokumentation der Dekade noch zu Ende geführt. Der folgende Text ist eine Kumulation der erschienenen gedruckten Ausgaben sowie einiger Ergänzungen, die seinerzeit übersehen wurden. Die Kommentartexte stammen - sofern nicht anders gekennzeichnet - von mir. Ursprünglich sollte die Bibliographie in einer Druckfassung im Saur-Verlag erscheinen; dieser Plan konnte aber nicht realisiert werden. Das Vorwort, das ich seinerzeit geschrieben habe, resümiert aber die Situation Ende der Dekade, dass ich es an dieser Stelle eingefügt habe.
Heimatklänge
(2008)
Wenn im Film gejodelt wird, darf man fast sicher sein: Dieser Film spielt in der Schweiz. Kaum ein Gesangsstil ist so eng mit einem Herkunftsland verbunden wie das Jodeln – was historisch zwar nicht stimmt, gleichwohl zu den stabilsten musikalischen National- und Landschaftsstereotypen rechnet. Auch HEIMATKLÄNGE schmiegt sich an dieses Klischee an – das erste Bild des Films, eine langsame Fahrt über das Nebelmeer in den Tälern hinweg auf ein gewaltiges Bergmassiv, unterlegt mit der so typisch scheinenden Jodelmusik. Der Film wird sich von dem Klischee freimachen, das eine so feste Beziehung von Musik und Landschaft zu behaupten scheint, ein Feststehen der traditionellen Klänge, als gehörten sie dem Naturlaut zu.
Inhalt: Filmbezogene Arbeiten Literaturbezogene Arbeiten In den zweiten Teil des vorliegenden Verzeichnisses ist eine thematische Liste von Manfred Engel eingegangen (http://www.fernuni-hagen.de/EUROL/kongresse/dream/dreamwelcome.htm). Ich danke Manfred Engel nicht nur für die Genehmigung, seine Liste verwenden zu dürfen, sondern auch für eine Fülle weiterer Hinweise. Dank an Bernard Dieterle und Ludger Kaczmarek.
Eines der am wenigsten untersuchten Phänomene der filmischen Montage ist der Einsatz von Musiken. Gerade nicht-diegetische Musik (die „eigentliche Filmmusik“) kann in einer ganzen Reihe von Funktionen eingesetzt werden – zur allgemeinen Unterstreichung der Atmosphäre, als subjektive oder gar imaginierte Musik, als eigene kommentative Stimme, als verfremdender Faktor usw. Musik gehört zum Selbstverständlichen des Films. Gleichwohl erbringt sie ihre Leistungen oft fast unbeachtet. Sie genießt – von Ausnahmen abgesehen – keine eigene Aufmerksamkeit, sie ist meist „dienende Musik“, „Funktionsmusik“ (zu der These vgl. immer noch Lissa 1965, neuerdings etwa Kloppenburg/Budde 2000).
Georges Auric (1899 - 1983)
(2009)
Georges [Abel Louis] Auric wurde am 15.2.1899 in Lodève, Hérault in Frankreich geboren; er starb am 23.7.1983 in Paris. Er galt als musikalische Hochbegabung, erhielt seine musikalische Ausbildung am Konservatorium von Montpellier. Er studierte am Parisert Konservatorium, um bei Georges Caussade Kontrapunkt und Fugenkomposition zu studieren. Sein vielleicht wichtigster Lehrer war (von 1914-16) Vincent d‘Indy an der Schola Cantorum, ein Protegé César Francks und ein französischer Vertreter der deutschen spätromantischen Schule der Komposition. Schon im Alter von 20 komponierte und orchestrierte Auric Bühnen- und Ballettmusiken. Er freundete sich mit Erik Satie und dem Dramatiker Jean Cocteau an. Er engagierte sich seit 1917 in der von Satie geförderten Gruppe Les Nouveau Jeunes, aus der dann drei Jahre später die sogenannte Groupe des Six hervorging, einer Komponistengruppe um Francis Poulenc (zu der Gruppe gehörten neben Auric und Poulenc: Darius Milhaud, Arthur Honegger, Germaine Tailleferre und Louis Durey), die im Gegensatz zum musikalischen Impressionismus in Frankreich und zur spätromantischen Musik Richard Wagners einen neuen antiromantischen, einfachen Stil propagierte. Auric wandte sich für kurze Zeit der Kritik zu, bevor er sich ganz der Komposition widmete. 1962 wurde Auric Direktor der Pariser Oper. Er verfasste komische Opern, Ballette (für Sergej Diaghilev) und Filmmusik mit lebhafter, oft ekstatischer Rhythmik.
La Paloma
(2009)
Es gibt Lieder, die ein Eigenleben entfalten. Man nennt sie oft „Evergreens“, ein Begriff des „Denglischen“, der nur im Deutschen Lieder bezeichnet, die „immergrün“ - also: immer-neu - zu bleiben scheinen. Ein Evergreen ist ein „trotz seines Alters in den Medien immer wieder gespielten und vom Publikum gerne gehörten Popsong, ein Lied oder schlagerähnliches Chanson der leichten Muse“ (Wikipedia). Manchmal wird behauptet, „oldies“ seien etwas ähnliches wie Evergreens - doch das stimmt nur bedingt. Oldies zeigen, dass sie alt sind; sie rufen biographische Erinnerungen hervor, zeigen vergangene Popmusik-Stile und -Szenarien an; und selbst dann, wenn sie lebendige Gedächtnisspuren aktivieren, also z.B. mitgesungen werden können, sind sie deshalb noch keine Evergreens. Näher kommt dem Evergreen das aus der Jazzmusik bekannte Konzept des „Standards“ - hier sind Lieder oder Stücke gemeint, die zu immer neuen Neueinspielungen einladen und die darum lebendig bleiben.
Lisztomania
(2008)
Eine der schillerndsten Figuren des Musikfilms ist der Engländer Ken Russell. Der 1927 geborene Regisseur produzierte seit 1958 eine ganze Reihe von Komponistenporträts für die BBC, ein Thema, das ihn lebenslang immer wieder beschäftigte. Schon früh warfen ihm vor allem Musikkritiker eine Respektlosigkeit im Umgang mit den Porträtierten vor, die der Sache eher schade als nütze. Russell hat sich von diesen Einwürfen nie beeindrucken lassen, sondern von Beginn an Musiker als Träger historischer Bedeutungen und als Elemente politisch-ästhetischer Diskurse zu interpretieren versucht.
Guca!
(2008)
Ein bunt verziertes rotes Herz, in dessen Mitte ein Spiegel glänzt, der von einer Trompete wie von Amors Pfeil durchbohrt wird, ist das Plakatsymbol des Films GUCHA von Dušan Milic - eine Einstellung benutzend, in der im Vordergrund das Herz schwingt und im Hintergrund die Musiker musizieren. Liebe, Trompeten, grelle Farben, Volkskultur: Versatzstücke eines Films, der sich zudem an die Filme Kusturicas anlehnt, eine Balkan-Variante des Romeo-und-Julia-Stoffes durchspielt, der von ethnischen Konflikten in Serbien handelt, von Bruce Lee und anderen Medienfiguren als Vorbild auch serbischer Jugendlicher. Und von einer volkstümlichen Musikkultur, die sich (noch) gegen die Kommerzialisierung zu sperren scheint.
Die folgende Bibliographie listet Arbeiten zum Werk Miloš Formans auf. Es galt der Versuch, die wissenschaftlichen Arbeiten möglichst vollständig zu versammeln. Die Artikel aus der Tagespresse, Interviews und Darstellungen in den Film-Journalen und dergleichen mehr wurden aufgenommen, soweit sie bibliographisch nachgewiesen werden konnten. Auf ein Verzeichnis der Direktorien, Lexika der Regisseure etc., die Darstellungen Formans enthalten, wurde ebenso verzichtet wie auf eine Dokumentation der Arbeiten über die CSSR-Filmgeschichte, in denen Forman berücksichtigt wird.
Jan Švankmajer (* 4. September 1934 in Prag) ist ein tschechischer surrealistischer Filmemacher, Poet, Zeichner und Objektkünstler. Außerhalb der Tschechischen Republik ist er durch seine surrealistischen Animationen und Filme bekannt geworden. Künstler wie Tim Burton, Terry Gilliam und andere sind von Švankmajers Arbeiten stark beeinflusst.
Sicherlich finden sich schon im Stummfilm Motorradfahrer-Figuren und Motorradrennen als Szenen (man denke nur an MABEL AT THE WHEEL, USA 1914, einen frühen Charlie-Chaplin-Film, oder an die berühmte Motorradrenn-Sequenz aus Buster Keatons SHERLOCK, JR., USA 1924). Durch die ganze Filmgeschichte hindurchkulminieren Geschihten in Verfolgungsjagden, von der von Steve McQueen selbst realisierten Szene in THE GREAT ESCAPE (1963, John Sturges), COOGAN'S BLUFF (1968, Don Siegel) über COBRA (1986, George P. Cosmatos) bis hin zu BLACK RAIN (1989, Ridley Scott). Es mag die Mischung von Akrobatik und Bewegung, von Geschwindigkeit und Action sein, deren Schauwert derartige Szenen in so viele Action-Filme befördert hat.
Eine ganz andere Bedeutungsdimension wird greifbar, wenn man nach den subjektiven Bedeutungen des Motorradfahrens fragt – dann geht es um die Entfesselung einer Mobilität, die den einzelnen gegenüber seiner Umgebung neu faßt [1]. Selbst in Filmen wie KLEINE FLUCHTEN (Schweiz/Frankreich 1979, Yves Yersin), der von den ungeheuerlich erscheinenden Bedeutungen erzählt, die der Besitz eines Mofas für einen alten Mann hat, wird etwas von diesem Gefühl der Ungebundenheit und seinen subjektiven Bedeutungen spürbar. Die Verbindung von Maschinen- und Körperbeherrschung, die beim Speedway- und Motorcross-Fahren erforderlich ist, hat schon früh dazu geführt, dass sich der Motorrad-Sport auch im Film manifestiert hat.
Das Genre der Biker-Filme handelt weniger von einzelnen Fahrern als vielmehr von Biker-Gruppen. Es entstand im Gefolge der innergesellschaftlichen Herausbildung vor allem jugendlicher Subkulturen in den 1950er Jahren. In einer Verbindung von Motorradfahren, Gruppenbildung, Verhalten, Outfit und gemeinsamer Musikstile entstanden gesellschaftliche Gegenwelten, die sich manchmal rigide gegen die umgreifende Gesellschaft abschotteten. Doch das Genre ist nicht homogen, sondern entfaltet sich in mehreren, klar voneinander unterscheidbaren Zyklen, die im folgenden einzeln vorgestellt werden.
Das Interesse an der Innenwelt der Motorrad-Gruppen erwachte erst spät. In den Dramatisierungen, die ich im folgenden vorstellen werde, wurden sie als eine Art „gesellschaftlichen Außens“ beschrieben, als eine fremde und möglicherweise bedrohliche Welt. Erst in den 1990ern häufen sich dokumentarische Arbeiten, die sich der Realität des Motorradfahrens ebenso annehmen wie der Portraitierung der Motorrad-Clubs. In der semiotischen Arbeit der fiktiven Filme hat man es mit „Rocker- oder Biker-Gangs“ und „-Banden“ zu tun; erst im dokumentarischen Zugriff stellen sich die Gruppen als gesellschaftliche Mikro-Welten dar, mit eigenen Werten, Rollenbeziehungen, Ritualen, Kodifizierungen und Umgangsformen. Mit der Intensivierung der dokumentarischen Zuwendung zum Motorradfahren und seinen zahllosen Erscheinungsformen wird auch die subjektive Bedeutung des Fahrens neu gefasst. Und eine ganze Reihe von Filmen haben das Motorradfahren mit dem Reisefilm vermählt, das Erlebnis der Bewegung mit dem der Besichtigung der Welt integrierend (ein neues Genre, das sich für Verwertungen im Fernsehen anbietet).
Die folgende Liste versammelt die monographischen Arbeiten zur tschechischen und slowakischen Filmgeschichte möglichst vollständig. Auf Arbeiten zu einzelnen Filmemachern wurde verzichtet. Im besonderen Fall wurden auch Einzelanalysen und aufsatzlange Darstellungen aufgenommen, die von größerer Bedeutung zu sein schienen. Auf die zahlreichen Artikel zu Problemen des tschechoslowakischen, tschechischen und slowakischen Kinos, die in der 1955 gegründeten und bis heute erscheinenden Zeitschrift Film a Doba ([= Film und Zeit]. Ctvrtletník pro filmovou a televizní kulturu, Praha: Sdru ení prátel odborného filmového tisku; Vorgänger: Film v prehledu tisku a literatury; Praha, 1.1949 bis 2.1952) vorliegen, wurde im einzelnen verzichtet. Die Sammlung ist auf die Zeit der böhmischen Länder und der Tschechoslowakei (1898-1990) konzentriert; Arbeiten zu den Entwicklungen im tschechischen oder slowakischen Kino nach 1990 wurden nur im Ausnahmefall aufgenommen. Dank geht an Lutz Haucke für eine Reihe wichtiger Hinweise.
Piratenfilm : ein Dossier
(2011)
Die Handlung des Kerngenres – in der Regel zwischen dem Beginn des 16. und dem Ende des 18. Jahrhunderts angesiedelt – spielt auf hoher See oder exotischen Inseln, meist in der Karibik, seltener im Mittelmeer oder im Indischen Ozean. Schauplatz und Zeit entsprechen weitgehend den realen historischen Begebenheiten. Denn ihren Höhepunkt erreichte die Piraterie in den ersten Jahrhunderten nach der Entdeckung Amerikas, als vor dessen Küsten die europäischen Großmächte Spanien, Portugal, Frankreich und England versuchten, die Handelswege in die Neue Welt unter ihre Kontrolle zu bringen. Im Kampf gegen das lange Zeit übermächtige Spanien setzten dabei vor allem England und Frankreich auf die Piraterie als Mittel der Kolonialpolitik. Beide stellten großzügig Kaperbriefe aus, so genannte „Letters of Marque“, die private Schiffskapitäne gegen einen Anteil an der Beute dazu ermächtigten, feindliche Handelsschiffe zu plündern. Lizenzierte Kaperfahrer, die im Dienst der Krone unterwegs waren, ließen sich freilich nicht immer sauber von eigentlichen Piraten trennen, die „gegen alle Flaggen“ segelten und auf eigene Rechnung Beute machten.
Kaum ein Filmgenre ist so mit der deutschen Filmindustrie der 1950er Jahre verbunden wie der Heimatfilm. Nach dem Überraschungserfolg des Schwarzwaldmädels (1950) entstand eine bis in die 1960er fortgesetzte Schwemme von Filmen, die ihrerzeit manchmal große Publikumserfolge waren und die manchmal bis heute lebendig geblieben sind (man denke an die Filme um die Kaiserin „Sissi“ oder auch die Schleswig-Holstein-Epen auf dem „Immenhof“).
Oft ist den Filmen eine restaurative Tendenz zugeschrieben worden, ein Festhalten an Lebensformen eines bäuerlichen Deutschland, das so gar nicht mit der Realität der 1950er zusammengehen mochte.
Und es wurde eine grundlegende eskapistische Tendenz erkannt, die vom Nachdenken über die noch so nahe Nazi-Vergangenheit abgelenkt habe. Es bleibt Aufgabe der Forschung, diese Urteile nachzuzeichnen und ihnen die These entgegenzuhalten, dass der Heimatfilm gerade nicht restaurativ orientiert gewesen sei, sondern die verschiedenen Modernisierungen, die die BRD in den 1950ern zu einer kapitalistischen Industriegesellschaft entwickelten, in manchmal süffisanter Art thematisiert habe. Junge gegen Alte, Städte gegen Dörfer, Blasmusik gegen Schlager, das Reisen gegen das Bodenstämmige, Handarbeit gegen Maschineneinsatz, autoritäre gegen egalitäre Familienbeziehungen – es sind eine ganze Reihe von dramatischen Konflikten gewesen, die über den reinen Heimatfilm in die soziale und ökonomische Realität der Bundesrepublik hinausweisen.
Die folgende Bibliographie listet die bislang vorliegenden Untersuchungen des Genres auf. Hinweise auf den „Neuen Heimatfilm“ und auf Edgar Reitz‘ so einflußreichen Langfilm Heimat sind ergänzend hinzugefügt worden (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).
Die Filmographie des zweiten Teils listet die Filme der 1950er-Produktion auf, die zum Kernbereich des Genres gehören; Filme aus der späteren Zeit, die unmittelbar auf die Stoffe und Formen des 1950er-Heimatfilm Bezug nehmen, sind als Ergänzung genannt – auf die Dokumentation der zahlreichen Fernsehproduktionen der letzten Dekaden wurde ebenso verzichtet wie auf die Filme des „Neuen Heimatfilms“. Es sei an dieser Stelle aber auf die viel umfangreichere Liste von Filmen der 1950er Jahre hingewiesen, die Höfig in seinem Buch auflistet.
Das folgende Verzeichnis unternimmt es, die so schwer überschaubare Literatur zum Kinderfilm in einem ersten Aufriss vorzustellen. In einem ersten Block werden Kataloge, Empfehlungslisten, filmographische Verzeichnisse, Bibliographien und ähnliches zusammengestellt – mit deutlicher Akzentuierung der deutschen Beiträge (was auch für die folgenden Abschnitte gilt: Die Diskussion um den Kinderfilm im deutschsprachigen Raum ist anders geführt worden als in anderen Ländern). Viele der Beiträge sind nicht im Verlagsbuchhandel erschienen; darum wurde immer versucht, die herausgebenden Körperschaften genau nachzurecherchieren. Die wenigen Themenhefte von Zeitschriften werden im zweiten Abschnitt vorgestellt. Auf den Nachweis der medienpädagogischen Zeitschriften sowie der Jugendschutzmagazine wurde verzichtet; einzig hingewiesen sei auf die Kinder- und Jugendfilm-Korrespondenz (München: Kinderkino / 1. 1980ff, URL: http://www.kjk-muenchen.de/). Zahlreiche Schriften entstanden im Umfeld medienpädagogischer Praxis, sie sind im dritten Teil versammelt. Der vierte Teil gibt einen ganz knappen Aufblick auf die entwicklungs- und wirkungspsychologischen Untersuchungen.
Der fünfte Teil schließlich bildet das eigentliche Zentrum dieses bibliographischen Überblicks – hier geht es um die Geschichte des Kinderfilms, die medienpolitischen Auseinandersetzungen, die ihn begleitet haben, die Analyse sowohl seiner erzählerischen wie inhaltlichen Eigenarten.
Der Kinderfilm steht in einem weiten und heterogenen Feld von Bezügen: Heute sind die Bemühungen um ein Kinderkino zurückgetreten, die meisten Kinderfilme werden durch das Fernsehen ausgestrahlt, haben im Kino einen oft nur marginalen Ort. Auch die pädagogische Diskussion um das Kino als kollektiven Ort des Filmerfahrens fristet heute nur noch ein Nischendasein (es sei aber auf die Arbeit der Initiative „Schulfilmwochen“, auf die Arbeit des Kinder- und Jugendfilmzentrums in Remscheid, des Bundesverbands Jugend und Film und auf die Arbeit des Instituts für Kino und Filmkultur / „lernort kino“ hingewiesen; zur aktuellen Situation vgl. das Verzeichnis, das der Deutsche Bildungsserver anbietet, URL: http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=5583). Nur am Rande sind die medienökonomischen Überlegungen zum Kinderfilm erfasst. Verzichtet wurde insbesondere auf die Dokumentation der zahlreichen Arbeiten zu den Kinderprogrammen und -formaten des Fernsehens; auch die Untersuchungen zu Wirkungsdimensionen des Films resp. des Fernsehens wurde nur in einem äußerst schmalen Ausschnitt aufgenommen – immer mit dem Blick auf die Fruchtbarkeit der Untersuchungen für die hier im Zentrum stehende Untersuchung ästhetischer, narrativer, ethischer und ideologisch-politischer Aspekte des Kinderfilms. Einzelfilmbezogene Untersuchungen wurden allerdings nur dann aufgenommen, wenn sie von allgemeinerer Bedeutung waren.
In Fortführung der Bibliographie der Filmmusik (Medienwissenschaft/Hamburg: Berichte und Papiere, 87, 2008; rev. 2012, <http://berichte.derwulff.de/0087_08.pdf>, setzen wir das Verzeichnis der immer noch rasant ansteigenden Publikationen der Filmmusikforschung vor. Unseren Lesern sind wir dankbar für Hinweise auf Übersehenes und Neuerscheinungen (hwulff@uos.de) – das vorliegende Verzeichnis soll nach angemessener Zeit fortgeschrieben werden.
Die nachfolgende Filmographie weist über 150 musikbezogene Lang- und Kurzfilme, Opernund Ballett-Adaptionen, Spiel-, Dokumentar und Animationsfilme, Komponisten- und Interpreten-Porträts von DEFA und ostdeutschem Fernsehen aus, die das vielfältige Musikleben in der DDR sowohl dokumentieren als auch nach den ideologischen Vorgaben und politischen Erwartungen im Sinne einer „sozialistischen Musikkultur“ interpretieren und modellieren. Unter
statistischem Aspekt ist davon auszugehen, dass künftig noch weitere Funde (speziell im Bereich des Kurzfilms und aus der Anfangszeit der ostdeutschen Filmproduktion) zu erwarten sind.
Aber schon jetzt widerspiegelt diese filmische Chronologie, die mit der Verfilmung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ 1949 beginnt und 1990 mit einem historischen Porträtfilm über denselben Komponisten schließt, wichtige Aspekte der DDR-Musikkultur mit ihrer sorgfältigen Erbe-Pflege, dem Leistungsvermögen international bekannter Klangkörper,
Chöre und Solisten, dem Bemühen um eine eigen geprägte Gegenwartsmusik und den Möglichkeiten und Grenzen einer dem Kommerz
weitgehend enthobenen, aber durch ökonomische und kulturpolitische Zwänge regulierten Musikszene. Ein auch für europäische Maßstäbe
reiches Musikleben gestalteten in diesem kleinen Land über 80 staatliche Sinfonie- und Rundfunkorchester, viele Berufschöre und zahlreiche professionelle Kammerensembles. Hinzu kamen angesehene Ausbildungsstätten wie die Musikhochschulen in Ost-Berlin, Dresden,
Leipzig und Weimar sowie ein flächendeckendes Netz aus (Volks-) Musikschulen. Für ein lebendiges Musiktheater verbürgten sich die vier renommierten Opernhäuser in Berlin, Leipzig und Dresden. Aber auch auf den 70 Bühnen der Drei-Sparten-Theater wurden Opern und Operetten auf gutem Niveau aufgeführt.
Als die Recherchen begannen, die die Filme zu den Themen des Sterbehilfekomplexes erfassen sollten, waren wir auf die Hilfe von Kollegen, Kinomachern, Psychologen und Medienpädagogen angewiesen, weil bislang noch kaum ein zusammenhängender Blick auf die Filme des Komplexes zugänglich geworden ist. Auffallend war uns vom ersten Augenblick an, dass das Feld mit drei Präferenzfilmen im Gedächtnis von vielen verankert ist – The English Patient (1996), Mar adentro und Million Dollar Baby (beide 2004). Sie sind trotz der Fülle anderer Filme offenbar Prototypen des ethischen, politischen und theologischen Konflikts geblieben, die das Thema in größter Verdichtung repräsentieren. Auch terminologisch wird im Alltagssprachgebrauch auf den thematischen und dramatischen Zusammenhang der Filme ausgegriffen (in Formulierungen wie Mitleidstötung oder Tötung auf Verlangen). Auch im Englischen spricht man eher neutral von medical assisted suicide, assisted suicide oder mercy killing. Die in der Auseinandersetzung um die Legalisierung der Sterbehilfe in allen ihren Facetten (bis hin zur Geltung und Verbindlichkeit der Patientenverfügung) so wichtigen Bezüge zum biopolitischen Programm von Rassenhygiene und Euthanasie der Nationalsozialisten ist zwar hintergründig auch in einigen Filmen spürbar, spielt aber für die dramatische Entfaltung des Themas kaum eine Rolle.
Das Kunstwort Biopic – eine Kurzform für biographical picture – ist eine Allgemeinbezeichnung für den biographischen Spielfilm. Es wurde zuerst wohl als Slangausdruck von der Variety gebraucht. Im Deutschen war früher die Bezeichnung Filmbiographie verbreitet; inzwischen ist auch hier die Rede vom Biopic üblich geworden.
Die jährlichen Wahlen zur „Miss World“ finden seit 1951 statt. Die Miss World Organzation ist ein Privatunternehmen, Umsatz- und Gewinnzahlen sind nicht bekannt. Die Wahlen werden regelmäßig im US-Fernsehen ausgestrahlt. Es ist aber nicht die einzige Miss-Wahl, die im globalen Maßstab nach der schönsten Frau des Jahres sucht – die „Miss Universe“ (seit 1952), die „Miss International“ (seit 1960), die „Miss Intercontinental“ (seit 1971) oder die „Miss Earth“ (seit 2001) konkurrieren. Und die „Miss Tourism International“ (seit 2004) und die „Miss Supranational“ (seit 2009) sind im internationalen Maßstab noch dazugekommen. Im Vorlauf der internationalen Wettbewerbe finden Unzahlen von nationalen Veranstaltungen statt, die ihrerseits große nationale Publizität genießen. Nicht nur die internationalen, auch die nationalen, ja sogar die regionalen Titelträgerinnen dürfen auf nennenswerte Werbeverträge, Auftritte in den Medien und Ähnliches hoffen. Offenbar ist das FormatvMiss-Wahl auf allen Ebenen eine höchst einträgliche und publikumswirksame Angelegenheit.
Der ursprünglich vierte Teil von "All About Alfred" (Münster: MAkS Publikationen 1983, erw. 1988) listet solche Arbeiten auf, die unter wissenschaftlichen (Teil 1) oder journalistischen Vorzeichen (Teil 2) einzelne Aspekte des Hitchcockschen Werks untersuchen oder eine Gesamtwürdigung versuchen. In dieses Verzeichnis eingegangen sind auch solche Artikel, die anläßlich der (späten) Geburtstage Hitchcocks entstanden oder als Obituarien nach seinem Tode erschienen. Die Liste ist gegenüber der letzten gedruckten Ausgabe nur wenig ergänzt worden.
Die folgende Bibliographie basiert auf einer Fassung, die in der Medienwissenschaft: Rezensionen (13,2, 1996, Disk. 1) zugänglich gemacht worden ist. In die vorliegende Auswahlbibliographie wurden vorwiegend film- und fernsehorientierte Beiträge aufgenommen, die das Thema Spannung / Suspense untersuchen. Diese Beiträge beleuchten das Thema vor dem Hintergrund verschiedenster theoretischer und methodischer Perspektiven. Dennoch liegt der Akzent der vorliegenden Auswahlbibliographie auf kognitions- und motivationspsychologisch orientierten Arbeiten, die den überwiegenden Teil der verzeichneten Literatur ausmachen. Verwandte, aber dennoch gegenständlich abgrenzbare Forschungsbereiche wurden mit eigenen Überschriften versehen als Einzellisten aufgenommen. Insgesamt müssen diese Einzellisten unvollständig bleiben, sie enthalten exemplarisch einige zentrale Arbeiten aus diesen Forschungsfeldern. So existiert z.B. zu der Persönlichkeitspsychologie, die sich mit dem Begriff Sensation Seeking verbindet, eine umfangreiche Bibliothek von Beiträgen, die nicht aufgenommen werden konnten. Dies gilt auch für die Dramentheorien und die psychologische Stressforschung, zu der sich ein früher Überblick bei Lazarus (1966) findet. Nicht verfolgt wurden auch die Diskussionen um Informationsästhetik (vgl. Berlyne 1974) sowie um komplexes Problemlösen und Problemlösepsychologie (vgl. Dörner et al. 1983 und Funke 1986). Für Korrekturvorschläge zu den sicher mannigfaltig vorhandenen Irrungen und Wirrungen, Falschzuordnungen und Unordnungen sowie Auslassungen und Unterlassungen sind wir zutiefst dankbar. Die Nachrecherche hat Hans J. Wulff durchgeführt. In die Bibliographie sind Hinweise von Carsten Schneider eingegangen.
Noch in den 1980ern waren filmische Darstellungen der psychischen Krankheit und der psychiatrischen Kliniken dominant politisch gefärbt. Psychiatrien galten dabei als Orte der Kontrolle, Repression und Ausgrenzung, All dieses ist in den letzten beiden Dekaden zurückgetreten gegen eine Gesellschaftsauffassung, in der Psychiatrie als me-dizinische Notfallversorgung bestehen bleibt, in der das Management der Krise aber dem einzelnen und seinem näheren Umfeld überlassen bleibt. Die großen gesellschaftli-chen Tendenzen der Individualisierung, Differenzierung und Entsolidarisierung fin-den sich so auch im Horizont der Psychiatriethemen. Die Einheit des Normalen wird durch eine Vielheit der Lebensorientierungen und Lebensweisen abgelöst. Die psychi-sche Krise wird so gelegentlich zum Ausdruck einer allgemeineren Sinnsuche, der Um-gang mit Verlust, Trauer, Demütigung und ähnlichem wird zu einem allgemeineren existentiellen Anliegen. Die Psychiatrie als Institution wird dabei deutlich entlastet.
Die folgenden über hundert Einträge versammeln die Musikanten der Schlager-, Musik-, Operettenund Revuefilme der Jahre von 1945–65, ohne im einzelnen zwischen den Genres zu differenzieren. Versammelt wurden ausschließlich Musik-Interpreten, die in mehreren Filmen auftraten (Sänger und Sängerinnen, Instrumentalsolisten, Gesangsgruppen, Tänzer und Tänzerinnen). Zu den einzelnen Interpreten sind nur Filme der Zeit von 1945–65 dokumentiert, die schlagerfilmaffin waren (darunter v.a. Komödien, Operettenstoffe u.ä.); alle anderen Produktionen bleiben unerwähnt; nur im begründeten Ausnahmefall werden auch solche Filme nachgewiesen, in denen Musik- und Schlagerstars ohne Gesangsnummern in Hauptrollen (und ggf. in größeren Nebenrollen) agieren. Nach Möglichkeit werden die dargebotenen Musiktitel genannt (meist nach einer Autopsie der Filme). Interpreten und Gruppen, die keine Auftritte haben oder Rollen spielen, sondern nur die Filmmusik ohne Auftritte realisiert haben, bleiben undokumentiert. Auch die wenigen bibliographischen Hinweise sind strikt selektiv; insbesondere wurde auf die Dokumentation der Zeitungsliteratur verzichtet.
Die erste Dinomanie griff kurz nach der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert um sich, ausgelöst durch Knochenfunde an mehreren Orten der Welt und die gleichzeitige Popularisierung der Paläontologie, die wiederum durch das weltweite Interesse an der Archäologie massiv angetrieben wurde. Diese frühe Saurierbegeisterung manifestierte sich vor allem in Ausstellungen in Museen [1], in illustrierten Sachbüchern und im Sammeln von Dinosaurierfiguren. Schließlich führte das anhaltende Masseninteresse auch zur Popularisierung der Figuren im Comic-Strip und im Film. Die Prehistoric Peeps etwa waren eine Cartoon-Serie des englischen Karikaturisten E.T. Reed (für die englische Zeitung The Punch), die bereits 1905 verfilmt wurde (der Film gilt als verloren). Filme wie die Steinzeitkomödie mit Sauriern The Prehistoric Man (USA 1908, Walter R. Booth) folgten.
Die folgende filmographische Übersicht ist der erste Teil einer umfassenden Dokumentation der Darstellung von Rockmusik im Film. Sie ist den folgenden Filmen gewidmet:
(1)Biopics über Rockmusiker und Musikagenten und -manager; Schlüsselfilme; (2) Geschichten fiktionaler Musiker und Bands; (3) Geschichten, die im Milieu der Tonstudios, der Clubs, des Tourlebens spielen; (4) Geschichten, in denen mindest eine der
Figuren Rockmusiker ist.
(2) Nicht aufgenommen wurden Geschichten, die durch den exzessiven oder ästhetisch auffallenden Einsatz von Rock-(Film-)Musik bemerkenswert sind (wie Easy Rider, USA 1969, Dennis Hopper). Nicht oder nur im Ausnahmefall aufgenommen sind Tanzfilme (wie Dirty Dancing, USA 1987, Emile Ardolino) sowie Rock-Opern und -Musicals (wie The Rocky Horror Picture Show, USA 1975, Jim Sharman).
Stummfilmmusik
(2013)
Während der bereits annähernd 120 Jahre andauernden Film(-musik)geschichte hat sich die wissenschaftliche Aufarbeitung von Ton und Musik für den Stummfilm, der ja erst mit der Einführung des Tonfilms als solcher bezeichnet wurde, jahrzehntelang auf einige wenige Bücher und verstreute Artikel in Zeitschriften beschränkt. Angesichts der Bedeutung von Musik und Ton für den Film – vor allem für die Vorführung von Stummfilmen – mag dieser Umstand bizarr anmuten. Seit ungefähr drei Jahrzehnten jedoch ist das (wissenschaftliche) Interesse an diesem Themenfeld wiedererwacht, es erfreut sich großer Beliebtheit sowohl als Studienobjekt als auch für die Vorführung auf Festivals und diversen Veranstaltungen.
Als Brothers Quay oder auch Quay Brothers bezeichnen sich die Zwillingsbrüder Stephen und Timothy Quay (* 17.6.1947 in Norristown, Pennsylvania), die seit dem Ende der 1960er Jahre in England leben und arbeiten. Nach einem Anfangsstudium in Philadelphia studierten sie am Royal College of Art in London. Ein mehrjähriger Aufenthalt in den Niederlanden folgte, bevor die Brüder 1980 nach London zurückkehrten und mit Keith Griffiths – einem weiteren Absolventen des Colleges – das Koninck Studio gründeten, das heute in Southwark im Süden von London residiert.
Mit 35 Projekten ist das Werk Theodor Storms das meistverfilmte des deutschen Realismus. Das besondere Interesse der Produzenten und Regisseure gilt den Stoffen, von denen Storm erzählt: Liebe, Partnerschaft und Ehe sowie familiäre Beziehungen, die dem Wandel sozialer Prozesse unterliegen und häufig scheitern. Dass Novellen und Erzählungen Storms Vorlagen für Drehbücher wurden, hat wohl auch mit der Nähe seiner Texte zum Theater zu tun; Storm bezeichnete die Novelle als „die Schwester des Dramas und die strengste Form der Prosadichtung“, die „die tiefsten Probleme des Menschenlebens“ behandelt und eine geschlossene Form darstellt. Aufbau, Personenkonstellation, Konflikte und ihre Lösung sind ebenso Strukturmerkmale beider Gattungen wie Steigerung, Wendepunkt und Katastrophe.
Der Zeitraum der nach Storms Werken gedrehten Kino-und Fernsehfilme umfasst rund 90 Jahre von dem ersten Stummfilm 1917, nach der Novelle „John Riew“, bis Destova vila, einer tschechischen Adaption der „Regentrude“ im Jahre 2010. Die Breite der ausgewählten Erzählungen belegt, dass die Geschichte der Storm-Filme zugleich eine „Aneignungsgeschichte der Novellistik dieses Autors“ (Harro Segeberg) ist.
André De Toth wurde als Sásvái Farkasfawi Tóthfalusi Tóth Endre Antai Mihaly am 15.12.1912 in Makó im Bezirk Csongrád im damaligen österreichungarischen Reich geboren. Über sein Geburtdatum besteht allerdings Uneinigkeit – manche datieren es auf 1913, andere auf 1910. Er starb nach einem Schlaganfall am 27.10.2002 im kalifornischen Burbank.
Der ursprünglich fünfte Teil von "All About Alfred" (Münster: MAkS Publikationen 1983, erw. 1988) listet analytische und kritische Arbeiten zu den einzelnen Filmen Hitchcocks auf. Die vorliegende Bibliographie folgt der Chronologie der Produktionsdaten der Filme. Dabei wird das vorgefundene Material jeweils in eine der sechs folgenden Rubriken eingeteilt: 1. Zeugnisse 2. Analysen 3. Rezensionen 4. Drehbuch / Protokoll / Programme 5. Quelle 6. Zitierungen, Benutzungen etc.
André Téchiné ist einer der renommiertesten französischen Filmemacher der Post-Nouvelle-Vague-Ära. Seine Regietätigkeit begann 1965 mit dem Kurzfilm LES OISEAUX ANGLAIS. Sein bislang letzter Film ist IMPARDONNABLES (2011), eine freie Adaptation des gleichnamigen Romans von Philippe Djian. Diese beiden Produktionen markieren die Eckpunkte eines filmischen OEuvres, das zwei Kurzfilme, zwei Fernsehproduktionen, zwei Filme mittlerer Länge und neunzehn Langfilme umfasst.
Tiere treten in zahlreichen Funktionen im Film auf. Sie spiegeln die unterschiedlichsten ökonomischen, kulturellen, ideologischen, symbolischen Bedeutungen wieder, die sie im gesellschaftlichen Leben, aber auch in individuellen Lebenswelten haben. Der einzelne Film steht immer im Horizont eines kulturellen Bedeutungs- oder Wissenskomplexes, der das Tierische als das dem Menschen Gegenüberstehende betrifft. Sicherlich sind die Grenzen des Genres offen – Tiere gehören zur kulturellen Umwelt, sie begleiten die Figuren der Handlung. Manchmal aber werden sie zentral, werden selbst zu Protagonisten oder zum Gegenstand des Nachdenkens über die Beziehungen des Menschen zu seiner tierischen Umwelt, bilden Kondensat und Katalysator einer umfassenden Natur-Reflexion. Manchmal werden Tieren sogar mit symbolischen Belegungen ausgestattet, sei es, dass sie selbst Symbolcharakter haben, sei es, dass soziale Systeme als Tier-Systeme allegorisch gefasst oder einzelne Tiere als Stellvertreter-Figuren eingesetzt sind, sei es, dass das Erzählformat auf die Formengeschichte der Fabel zurückgreift.
Gillo Pontecorvo (eigentlich Gilberto Pontecorvo) wurde als eins von zehn Kindern eines jüdischen Kaufmanns am 19.11.1919 in Pisa geboren; er starb nach einem Herzinfarkt am 12.10.2006 in Rom.
Während des Zweiten Weltkriegs war er nach der Flucht nach Paris nach Italien zurückgekehrt, hatte sich dort in einer kommunistischen Jugendgruppe im Widerstand gegen die deutschen Besatzungstruppen engagiert. Er studierte zunächst Chemie (seine Brüder Bruno und Guido wurden renommierte Naturwissenschaftler).
Nach einem Intermezzo als Journalist und politischer Korrespondent in Paris begann seine Filmkarriere 1951 als Assistent bei Regisseur Yves Allégret (später auch bei Mario Monicelli und Steno). Ab 1953 drehte er kurze Dokumentarfilme, bevor er 1957 mit dem Spielfilm La grande Strada azzurra einen ersten Spielfilm über einen Fischer (Yves Montand) realisierte, der sich eng an die formalen Prinzipien des Neorealismus anlehnte (u.a. durch die Inszenierung des Spiels mit Laiendarstellern, ein Prinzip, das er auch in Battaglia di Algeri, 1965, und Burn!, 1969, beibehielt). Internationale Aufmerksamkeit erregte er 1960 mit dem Film Kapò, der für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert wurde. Der Film erzählt von einer jungen Jüdin (dargestellt von Susan Strasberg), die in einem Konzentrationslager überleben kann, weil sie die Identität einer anderen annimmt und zu einem kapò wird, einer jüdischen Gehilfin der SS-Wärter.
Bärenfilme : ein filmobibliographisches Dossier zu den Rollen und
Funktionen von Bären im Film
(2012)
Ob als fürsorgliches Muttertier, einfältiger Tollpatsch, unkontrollierbare Bestie oder schützenswertes wildes Tier – der Bär zählt zweifellos zu den populärsten tierischen Protagonisten in fiktionalen wie nichtfiktionalen Filmen. Die Geschichte der filmischen Bärendarstellung ist fast so alt wie die Geschichte des Films. Die ersten Bären wurden während der Bärenfütterung im Zoo, mit Zirkuskunststückchen oder in Jagdfilmen abgelichtet. Die Kette mit fiktionalen und nichtfiktionalen Aufnahmen von Bären in Zoos und Zirkuszelten, in freier Wildbahn oder als Tanzbären auf Jahrmärkten ist seitdem nicht mehr abgebrochen. Bären finden sich in allen Genres, sie bedienen alle Rezeptionsaffekte. Von sentimentalen Tiergeschichten über Horrorfilme bis hin zu primär informativen Tierdokumentarfilmen – Bären sind als filmische Darsteller von einer ähnlichen Universalität wie menschliche Figuren, können bedrohliche Killer genauso sein wie Helfer in Notlagen, als hilflose Bärenjunge Mitleid und Fürsorge auf sich ziehen wie aber auch den Jäger zum Kräftemessen einladen.
Die folgende Bibliographie entstand im Vorfeld einer Untersuchung des deutschen Schlagerfilms der 1950er bis 1970er Jahre, dem zwar mehrere hundert Filme deutscher Produktion zugehören, der aber bislang von der filmhistorischen und -ästhetischen Forschung fast in Gänze ignoriert worden ist. Die wenigen Arbeiten finden sich im zweiten Teil der folgenden Bibliographie. Gerade darum schien es nötig, den Fokus zu öffnen und die (ebenfalls schmale) Literatur zur Schlagerforschung einzubeziehen.
Die zahlreichen aus Amerika importierten Kriegsfilme, die seit dem Ende des Krieges, vor allem aber in den frühen 1950er Jahren in bundesdeutschen Kinos liefen, hatten nach Meinung vieler Kritiker der Zeit zunächst die Funktion, „das Publikum im Kino erneut für kriegerische Tugenden wie Opfertod und Vaterlandsliebe, Ruhm und Ehre, blinden Gehorsam und fanatische Pflichterfüllung, blutigen Kampf und männliche Bewährung zu begeistern, die in der deutschen Öffentlichkeit noch heftig umstritten waren“ [1]. Auch im Rückblick scheint es plausibel zu sein, den Kriegsfilmen aus den USA eine Pilotfunktion zu unterstellen, sie bereiteten die ‚Kriegsfilmwelle‘ auch in der deutschen Filmproduktion vor.
Altersbilder : Bilder des Alteers und des Alterns in Film und Fernsehen. Eine Arbeitsbibliographie
(2017)
Sissi im Film
(2018)
Ludwig van Beethoven im Film
(2018)
Die filmographische Dokumentation der dokumentarischen Arbeiten über psychiatrische Institutionen und die psychiatrische Behandlung der psychischen Krankheiten steckt noch ganz in den Anfängen. Die folgende Liste gibt einen ersten Eindruck über solche Lang-Filme, die mir bekannt wurden und die das Thema im Spektrum der Fragen behandeln, die für das dokumentarische Interesse am Thema Leitlinien der Darstellung gebildet haben. Die Texte stammen zum Teil von mir, zum Teil aus Presseunterlagen, zum Teil aus den Datenbanken des Internets. Sie sollen einen Eindruck über Thema, dokumentarische Methode und Argumentationsweise geben. Für Hinweise danke ich Christine Noll Brinckmann und Gesa Rautenberg.
Jan Marie Lambert Peters
(2009)