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Es wird eine Übersicht über die in Deutschland vorkommenden Bolboschoenus- Arten gegeben, die Bestimmungsschlüssel und Verbreitungsübersichten mit Listen geprüfter Belege enthält. Herbarrevisionen und Exkursionen sind Grundlagen der Arbeit. In Deutschland sind vier Bolboschoenus- Arten indigen: B. maritimus s. str. ist eine halophile Art der Küsten und Binnensalzstellen; B. laticarpus ist weit verbreitet in Süßwasserhabitaten, besonders in Flussauen; B. planiculmis ist eine seltene Art von Sekundärhabitaten, insbesondere Nassstellen in Feldern, von der aktuelle Funde nur aus Bayern und Sachsen-Anhalt bekannt sind; B. yagara ist ebenfalls eine seltene Art, deren Vorkommen in Fischteichen der sächsischen Lausitz, in Thüringen, Bayern und Baden- Württemberg liegen. Häufigkeiten, mögliche Ausbreitungstendenzen und Schutzbedürftigkeit werden diskutiert.
Only a small proportion of introduced plant species become invasive and may eventually create ecological or economic problems. In many species it is still not clear which traits cause biological inva-sions. As a case study we focussed on the fast-spreading Epilobium brachycarpum in Central Europe to investigate the potential of this species to become a transformer or agricultural weed. We (1) documented the spread of the species in Central Europe, (2) modelled its range and (3) seed dispersal, (4) described its phytosociological alignment, (5) analysed the traits of invaded vegetation types, (6) described seed production, population densities and life cycle, (7) did competition and germination tests, and (8) drafted a risk assessment. Relevant traits and characteristics of E. brachycarpum are (i) formation of dense stands under ruderal conditions, (ii) high seed production, (iii) effective seed dispersal, (iv) high competitiveness on bare soils against other ruderal plants, and (v) ecological niche shift com-pared to its native range. We expect E. brachycarpum to settle in the Mediterranean, sub-Mediterranean and many parts of temperate Europe within the next decades in habitats strongly altered by human activities, especially open stands of the alliance Sisymbrion. We predict that E. brachycarpum will become a noxious weed in vineyards, and that it will also colonise vegetation of the alliances Bidention and Carici-Epilobion.
Vorkommen von Festuca pallens wurden 2011 und 2012 in Hessen nachgesucht. Für alle Populationen wurden die Chromosomenzahl und der Ploidiegrad ermittelt. Fast alle bekannten Vorkommen wurden in teilweise großen, ungefährdeten Beständen wiedergefunden. Bei den meisten Vorkommen erwiesen sich die Pflanzen als tetraploid und gehören damit zu F. csikhegyensis. Pflanzen von der Bodensteiner Lei westlich von Villmar (Landkreis Limburg-Weilburg) und von Basaltfelsen der Ruine Altenburg (Schwalm-Eder-Kreis) sind diploid und gehören zu F. pallens. Ein früheres Vorkommen von F. pallens am Kirchenfelsen in Dietkirchen (Landkreis Limburg-Weilburg) wurde bei Säuberungsmaßnahmen vernichtet.
In der zentralen Rhön im Grenzbereich von Bayern und Hessen wurde Festuca heteromalla mehrfach in Grünlandresten in Fichten-Forsten oder auf brachliegenden Waldwiesen angetroffen. Festuca heteromalla unterscheidet sich von der im Gebiet häufigen F. nigrescens durch flache – trocken gefaltete – Blätter der Erneuerungssprosse und bis zu 2,5 mm breite Stängelblätter. Ein verlässliches mikroskopisches Merkmal sind die vergrößerten Zellen am Grunde der Blattfurchen. Mehrfach wurde eine hexaploide Chromosomenzahl von 2n = 42 ermittelt.
Festuca rhenana spec. nov. und Festuca heteropachys, zwei verkannte Schwingel der Flora Deutschlands
(2012)
Seit über vier Jahrzehnten werden kräftige Schwingel von Silikatfelsen des mittelrheinischen Raumes irrtümlich als Festuca heteropachys bezeichnet. Diese Pflanzen gehören zu keiner der bisher bekannten Sippen. Sie werden unter dem Namen F. rhenana als neue, in Deutschland endemische Art beschrieben. Im Nordpfälzer Bergland, im Nahe- , im Mittelrhein- und im Moseltal besiedelt F. rhenana extrem trocken-warme Felsstandorte auf ± basenreichen Silikatgesteinen (Rhyolith, Andesit, Oberrotliegendes, devonische Schiefer). Fast alle Fundorte liegen in Rheinland-Pfalz, zwei in Hessen. Die wahre F. heteropachys kommt ebenfalls in Deutschland vor, und zwar nur im südlichen Teil von Rheinland-Pfalz. F. heteropachys ist ein mesophiles bis schwach thermophiles, Halbschatten ertragendes Horstgras. Kennzeichnend sind die mit 30–50 cm oft sehr langen Grundblätter und die starke, deutlich bis über die Mitte der Halme reichende Beblätterung. Im Anschluss an die Vorkommen im Elsass findet sich F. heteropachys hauptsächlich im Pfälzer Wald auf ± sauren steinigen oder sandigen Böden über Buntsandstein. Unterscheidungsmerkmale von F. heteropachys, F. rhenana, F. lemanii und der häufigen F. guestfalica werden dargestellt.
Bipolar disorder (BD) is a heritable mental illness with complex etiology. While the largest published genome-wide association study identified 64 BD risk loci, the causal SNPs and genes within these loci remain unknown. We applied a suite of statistical and functional fine-mapping methods to these loci, and prioritized 22 likely causal SNPs for BD. We mapped these SNPs to genes, and investigated their likely functional consequences by integrating variant annotations, brain cell-type epigenomic annotations, brain quantitative trait loci, and results from rare variant exome sequencing in BD. Convergent lines of evidence supported the roles of SCN2A, TRANK1, DCLK3, INSYN2B, SYNE1, THSD7A, CACNA1B, TUBBP5, PLCB3, PRDX5, KCNK4, AP001453.3, TRPT1, FKBP2, DNAJC4, RASGRP1, FURIN, FES, YWHAE, DPH1, GSDMB, MED24, THRA, EEF1A2, and KCNQ2 in BD. These represent promising candidates for functional experiments to understand biological mechanisms and therapeutic potential. Additionally, we demonstrated that fine-mapping effect sizes can improve performance and transferability of BD polygenic risk scores across ancestrally diverse populations, and present a high-throughput fine-mapping pipeline (https://github.com/mkoromina/SAFFARI).
Die Fundmeldungen in Band 33 von Botanik und Naturschutz in Hessen stammen von: Dirk Bönsel, Martin de Jong, Wolfgang Ehmke, Peter Emrich, Benjamin Feller, Brunhilde Göbel, Thomas Gregor, Arthur Händler, Sylvain Hodvina, Gerwin Kasperek, Egbert Korte, Ute Lange, Stefan Meyer, Hasko Friedrich Nesemann, Uwe Raabe, Bernd Sauerwein, Marco Schmidt, Christof Nikolaus Schröder, Antje Schwab, Rainer Stoodt und Michael Uebeler.
Die Fundmeldungen in Band 34 von Botanik und Naturschutz in Hessen stammen von: Dirk Bönsel, Martin De Jong, Klaus Dühr, Uta Engel, Benjamin Feller, Christian Feuring, Thomas Gregor, Arthur Händler, Karsten Horn, Diemut Klärner, Julia Kruse, Eric Martiné, Hasko Friedrich Nesemann, Kai Uwe Nierbauer, Uwe Raabe, Susanne Raehse, Felix Reischmann, Bernd Sauerwein, Petra Schmidt, Fabian Schrauth, Christof Nikolaus Schröder, Helmut Siebert, Michael Thieme, Otto Wacker und Rüdiger Wittig.
Auf der Grundlage von Herbarbelegen wird die Verbreitung von Galeopsis ladanum in Deutschland und Nachbargebieten dargestellt. Die westliche Verbreitungsgrenze der Art verläuft in Nord-Süd-Richtung von Schleswig-Holstein bis Bayern. Die Art besiedelte im 19. Jahrhundert extensiv genutzte Acker auf mäßig basenreichen Gesteinen und sehr lokal Felsstandorte. Durch Intensivierung und Aufgabe der Landwirtschaft ist die Art stark rückläufig. Der Arealrand wurde durch eine Vielzahl von Fehlbestimmungen maskiert. Auch die Einstufung der Art in Roten Listen ist teilweise falsch.
2011 wurden Gräben der Oberrheinebene auf ihren Makrophytenbestand untersucht. Die Mehrzahl der Gräben wies keine bemerkenswerten Pflanzenvorkommen auf. Callitriche obtusangula gehört allerdings zu den im Gebiet offenbar relativ weit verbreiteten Arten. Bemerkenswert ist der Bereich innerhalb einer Altrheinschlinge zwischen Geinsheim, Leeheim und Wallerstädten, wo in kleinen Gräben, deren Umgebung intensiv ackerbaulich genutzt wird, bemerkenswerte Arten wie Nitella capillaris, Ranunculus lingua, Samolus valerandi und Utricularia vulgaris vorkommen. Die Neuanlage von Gräben in diesem Bereich wird empfohlen.
Fast alle Angaben zu Bromus commutatus beziehen sich, wie Herbarrevisionen ergaben, nicht auf die Sippe im engen Sinn, sondern auf die kürzlich neu beschriebene Unterart decipiens. Von der Unterart commutatus befanden sich in dem untersuchten Material nur wenige Belege aus Hessen, die aus Feuchtwiesen, aber auch von Äckern und Weinbergen stammen. Bromus commutatus subsp. decipiens kommt in dem Bundesland offenbar zerstreut vor. Bei dem gegenwärtigen Kenntnisstand konzentrieren sich die Funde auf Südhessen und die Kalkgebiete Osthessens. Die Unterart besiedelt hauptsächlich Äcker und Ackerbrachen, ferner Magerrasen, Ruderalstellen sowie Feuchtwiesen.
Internetseiten
(2007)
Unsere bisherige Kenntnis zur Situation von Crepis praemorsa (Abbiss-Pippau) war ungenügend und wurde im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) erheblich verbessert. Die Untersuchungen zeigen, dass es in Hessen offenbar nur noch acht Vorkommen dieser Art gibt: Drei sehr kleine Reliktpopulationen an der Bergstraße, eine im nordhessischen Bergland und vier in der Rhön, davon zwei sehr kleine. Keine der Populationen kann als groß bezeichnet werden, die Anzahl der Individuen liegt zwischen wenigen Exemplaren bis zum niedrigen dreistelligen Bereich. Lediglich eine Population erscheint aktuell ungefährdet. Fehlende Nutzung oder Pflege und in der Folge Verbrachung und Verbuschung sowie Lichtmangel durch Beschattung sind maßgebliche Gefährdungen. Ohne aktive Hilfsmaßnahmen werden vier dieser acht Populationen in naher Zukunft erlöschen.
2020 und 2021 wurden Kalksümpfe im Main-Kinzig-Kreis untersucht, für die meisten Gebiete liegen Daten aus der zweiten Hälfte der 1980er Jahre vor. Ein Großteil der Gebiete konnte durch Pflege erhalten werden. Das wichtigste Gebiet, die Lietebachquelle bei Ahlersbach, ist allerdings durch mangelnde Pflege deutlich beeinträchtigt. Ein isoliert liegendes Gebiet bei Meerholz wurde durch die Anlage von Tümpeln völlig zerstört. Insbesondere konkurrenzschwache, kleinwüchsige Arten wie Carex pulicaris sind stark rückläufig.