Refine
Document Type
- Article (6)
Language
- German (6) (remove)
Has Fulltext
- yes (6)
Is part of the Bibliography
- no (6)
Keywords
- Biodiversität (1)
- Botaniker (1)
- Frankfurt <Main> (1)
- Frankfurt am Main (1)
- Neobiota (1)
- Stadtfauna (1)
- Stadtflora (1)
Die Vorkommen der anthropochoren Aster-Arten im Stadtgebiet von Frankfurt am Main (Symphyotrichum lanceolatum, S. novae-angliae, S. novi-belgii, S. parviflorum, S. salignum) wurden kartiert und historische Dokumente zur Rekonstruktion der Einwanderung ausgewertet. Aktuell konnten 39 Fundorte im Stadtgebiet dokumentiert werden, am häufigsten ist S. lanceolatum. 40 Merkmale wurden untersucht und vermessen, um ihre taxonomische Relevanz zu beurteilen. Als hilfreich zur Unterscheidung der Arten erwiesen sich vor allem verschiedene Merkmale der Hüllblätter. Mit Ausnahme von S. novae-angliae sind die Arten aber morphologisch kaum zu unterscheiden und durch viele Übergänge verbunden. Vergleichsweise gut voneinander abgrenzbar sind die beiden Aggregate von S. novi-belgii (S. salignum, S. novi-belgii) und S. lanceo-latum (S. lanceolatum, S. parviflorum).
Hexaploides Chenopodium album ist in Frankfurt am Main (Hessen) häufig. Die Pflanzen unterscheiden sich deutlich in Blütezeit, Höhe, Verzweigung, Blattform und Blütenstandsmorphologie, wobei oft morphologisch einheitliche Pflanzen benachbart wachsen. Die Merkmale variieren unabhängig voneinander und es erscheint nicht sinnvoll, morphologische Gruppen taxonomisch zu fassen.
Der Frankfurter Botaniker Martin Dürer (1842–1921) hinterließ umfangreiche Notizen zur Frankfurter Pflanzenwelt gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Diese Daten wurden mit dem heutigen Zustand verglichen, dabei stand der Wandel von 6 Kalkgebieten in Frankfurt im Vordergrund. In allen Gebieten kam es zu einem massiven Artenschwund. Selbst in den Schutzgebieten "Am Berger Hang" und "Berger Warte" sind bis zu 50% der Arten im Laufe der letzten 120 Jahre verschwunden. Der größte Artenschwund hat am Lohrberg stattgefunden. Hier konnten von ehemals 44 Arten nur noch 2 Arten wiedergefunden werden. Hauptgrund für den Artenschwund sind Landnutzungsänderungen. Zum einen wurden einige Gebiete direkt bebaut und in Wohngebiete umgewandelt. Zum anderen änderte sich in den heute unbebauten Gebieten die Bewirtschaftung, etwa von Wein- zu Obstbau oder von Obstbau zu Grünlandnutzung. Von einstigen Kalkmagerrasen am Lerchesberg oder Bornheimer Hang ist heute nichts mehr erhalten. Die schönsten Kalkmagerrasen befinden sich heute in den Schutzgebieten, sind aber weiterhin durch Nährstoffeintrag oder Flächenverlust bedroht.
Ohne das Eingreifen des Menschen wäre Mitteleuropa fast ein reines Waldgebiet. Noch heute beheimaten die Wälder eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren, die für diese Region spezifisch sind. Regionale Besonderheiten gehen aber verloren, je mehr Menschen in die Ökosysteme eingreifen: So unterscheiden sich die Pflanzenarten auf der North Charles Street in Baltimore nur wenig von denjenigen der Mainzer Landstraße in Frankfurt. Gleichzeitig verdrängen zugewanderte und eingeschleppte Arten heimische Tiere und Pflanzen. Allerdings gibt es auch im Frankfurter Stadtgebiet echte Horte der Biodiversität.