Refine
Year of publication
Document Type
- Doctoral Thesis (20)
Language
- German (20)
Has Fulltext
- yes (20)
Is part of the Bibliography
- no (20)
Keywords
- Dentin adhesives (1)
- Endodontie (1)
- ISO (1)
- Karies (1)
- OSCE (1)
- OSPE (1)
- Online-Umfrage (1)
- Prädiktive Validität (1)
- Reliabilität (1)
- Toxikologie (1)
Institute
- Medizin (20)
Ziel der vorliegenden Studie war, die maschinelle Aufbereitung stark gekrümmter Wurzelkanäle extrahierter humaner Oberkiefermolaren unter Anwendung von drei verschiedenen Ni-Ti-Instrumentensystemen (Profile®, FlexMaster® und RaCe™) mittels einer modifizierten Methode nach Bramante zur prä- und postoperativen Analyse von Kanalquerschnittsflächen zu untersuchen. Hierfür wurden 60 stark gekrümmte Wurzelkanäle auf drei Versuchsgruppen verteilt. Von jedem Wurzelkanal wurden vom Apex ausgehend mindestens fünf Querschnittebenen hergestellt, die nach sicherer Reposition in einer eigens angfertigten Küvettenform mittels des Endodontiehandstücks Tri Auto ZX aufbereitet wurden. Die prä- und postoperative Vermessung der Kanalflächen wurde mittels einer Flächenvermessungssoftware durchgeführt und anschließend die Werte der Kanalflächendifferenzen, wie auch die Aufbereitungszeiten, die Arbeitslängenverluste sowie Frakturhäufigkeiten mit Hilfe des Kruskal-Wallis Multiple-Comparison Z-Value Tests, des Duncan’s Multiple-Comparison Tests und des Regular-Tests statistisch erfasst. Der weitaus signifikant größte Materialabtrag konnte bei FlexMaster® mit 0,19 mm² im Vergleich zu Profile® und RaCe™ ermittelt werden. In der Gruppe FlexMaster® wurden gleichzeitig auch die geringsten Aufbereitungszeiten mit im Mittel 795,00 Sekunden notiert. Der Verlust an Arbeitslänge war allgemein gering, wobei Profile® im Vergleich zu den beiden anderen Gruppen keine Arbeitslängenverluste vorzuweisen hatte aber auch RaCe™ mit 0,05 mm einen signifikant kleineren Mittelwert als FlexMaster® zeigte. Insgesamt frakturierten 10 Aufbereitungsinstrumente, davon sechs bei RaCe™, drei bei Profile® und nur ein Instrument beim FlexMaster®-System. Abschließend lässt sich aus den in dieser Studie gewonnenen Erkenntnissen ableiten, dass die Aufbereitung stark gekrümmter Wurzelkanäle mit FlexMaster®-Instrumenten in Verbindung mit dem Tri Auto ZX sicher, schnell und effektiv durchgeführt werden kann. Inwieweit ihr massiver Instrumentenkerndurchmesser durch eine denkbar geringere Flexibilität hierbei Einfluss auf den in der Untersuchung festgestellten möglichen geringen „Zipping-Effekt“ hat, sollte in weiteren Studien untersucht werden. Auch mit RaCe™-Instrumenten konnte eine schnelle und effiziente Kanalaufbereitung erfolgen, jedoch ist von dem Einsatz dieser Instrumente in Verbindung mit dem in dieser Studie verwendeten Tri Auto ZX hinsichtlich der im Vergleich hohen Frakturrate abzuraten.
Durch die zunehmende Weiterentwicklung maschineller Aufbereitungssysteme im Fachbereich der Endodontie ist es notwendig, diese Systeme auf ihre klinische Effizienz hin zu untersuchen, bevor sie am Patienten angewendet werden. In dieser Studie wurden drei drehmomentbegrenzte Endodontiemotoren zur maschinellen Wurzelkanalaufbereitung der Firmen Vereinigte Dentalwerke (München), J Morita (Japan) und ATR (Italien) miteinander verglichen. Dabei wurden alle Motoren mit FlexMaster-Instrumenten (VDW, München) betrieben. Bei der Untersuchungsmethode wurde eine Modifikation der BRAMANTE-Technik angewandt. Die Wurzelkanalaufbereitung erfolgte nach der "Crown-down"-Methode. Ziel dieser Studie war es, einen quantitativen Vergleich des unbehandelten und des aufbereiteten Wurzelkanalquerschnitts durch digitalisierte Abbildungen unter mikroskopischer Vergrößerung möglichst detailgenau zu erfassen und anschließend computerunterstützt eine präzise quantitative Auswertung der Effizienz der einzelnen Systeme vorzunehmen. Vor allen Dingen sollte die Präzision der Aufbereitung nicht nur in der apikalen Region überprüft werden, sondern auch in weiteren Bereichen des Wurzelkanals. Von den in Polyacrylatblöcken fixierten Zähnen wurden je sieben horizontale Schnitte (Durchmesser: 1,5 mm), beginnend vom Apex, ähnlich der Technik von BRAMANTE, angefertigt. Vor und nach der Wurzelkanalaufbereitung wurden alle Wurzelkanalquerschnitte mittels analoger Fotografie (CCD Kamera/Kappa Messtechnik) und unter 12-facher makroskopischer Vergrößerung (Makroskop Wild M420, Hersteller: Leica) aufgezeichnet. Damit die große Anzahl der Bilder Software-unterstützt vermessen werden konnte, mussten die analogen Bilddaten digitalisiert werden. Die Konvertierung der analogen Daten erfolgte mit der "Hollywood-Bridge" (Hersteller: Dazzle). Zur Vermessung der Flächen wurde ein Software-Programm der NASA (Image 2000) verwandt. In allen drei Versuchsgruppen wurden n = 20 Kanäle aufbereitet. Die erste Versuchsgruppe wurde mit dem Endo IT control, die zweite Versuchsgruppe mit dem Tecnika-Vision und die dritte mit dem Dentaport aufbereitet und miteinander verglichen. Die Gruppen Endo IT control und Tecnika-Vision wiesen für den durchschnittlichen Substanzabtrag nahezu identische Mittelwerte von 0,114 mm2 auf. Bei der Gruppe Dentaport ergab sich neben dem niedrigsten Mittelwert für den durchschnittlichen Substanzabtrag gleichzeitig der geringste Mittelwert von 570,15 sec. für die Aufbereitungszeit. Verluste an Arbeitslängen sind bei allen Systemen aufgetreten, wobei die Gruppe Tecnika-Vision mit 16 Fällen die meisten Verluste zu verzeichnen hatte. In der vorliegenden Studie sind insgesamt 17 FlexMaster-Feilen frakturiert, hierbei fiel die Gruppe Tecnika-Vision mit sieben Instrumentenbrüchen auf. Die Mittelwerte der Gruppen unterschieden sich jedoch nur geringfügig, sodass sich keine signifikanten Unterschiede bei den statistischen Tests ergaben. Die Aufbereitung der Wurzelkanäle wurde ausschließlich mit FlexMaster-Feilen durchgeführt. Für den Abtrag scheinen die Geometrie des Instruments und die Beschaffenheit der Schneide wichtiger zu sein als die Wahl des Motors. In dieser Studie wurde der Gesamtabtrag nach Aufbereitung ermittelt. Dabei blieb unberücksichtigt, ob der Materialabtrag gleichmäßig erfolgte.
Ziel der vorliegenden prospektiven, experimentellen, randomisierten kontrollierten In-vitroStudie war es, zwei Dentinadhäsive, die der sechsten (One-Up-Bond F, Tokuyama) und siebten (G-Bond, GC Tokio) Generation angehören, unter ISO-Bedingungen zu untersuchen und einer Kontrollgruppe (Clearfil SE, Kuraray), die der sechsten Generation zugeordnet wird, gegenüberzustellen. Neunzig unversehrte humane Molaren der zweiten Dentition wurden eingebettet. Das Dentin wurde mit Siliziumcarbidscheiben der Körnung 600 bearbeitet, um eine Schmierschicht zu erhalten. Anschließend wurden die Dentinproben randomisiert in drei Gruppen eingeteilt und die jeweiligen Dentinadhäsive wurden nach Herstellerangaben appliziert. Mittels einer Versuchsapparatur, die in Anlehnung an die ISO/TS 11405:2003 hergestellt wurde, wurde das Kompositmaterial Tetric EvoCeram in der Farbe A2 aufgetragen und lichtgehärtet. Eine Alterung der Proben fand bei 500 Thermocycling-Zyklen bei Temperaturen von 5°C und 55°C statt. Mit einer Universalprüfmaschine Zwicki (Vorschubgeschwindigkeit 0,5 mm/min) wurde die Scherhaftfestigkeit der Proben bestimmt. Anschließend wurden die abgescherten Dentinproben unter dem Rasterelektronenmikroskop bei einer Vergrößerung von 20-fach und 2000-fach bezüglich der auftretenden Frakturmodi untersucht.
Die Haftkraft-Mittelwerte von Clearfil SE betrugen 4,22 MPa, von G-Bond 3,83 MPa und von One-Up-Bond F 7,11 MPa. Bei der statistischen Analyse mittels Kruskal-Wallis-Test wurde die Signifikanz ermittelt. Eine Signifikanz zwischen den Dentinadhäsiven One-UpBond F und G-Bond lag vor. Einzig Clearfil SE war statistisch nicht signifikant gegenüber den anderen Produkten. Die Bruchanalyse ergab, dass G-Bond eine hohe Anzahl (46,7 %) an kohäsiven Frakturen aufwies, Clearfil SE mehr als die Hälfte (66,7 %) gemischte Frakturen und dass One-Up-Bond F kaum adhäsive (3,3 %) Frakturen zeigte, sondern hauptsächlich (80 %) gemischte Brüche. Signifikante Unterschiede waren zwischen dem Bruchverhalten von Clearfil SE und G-Bond sowie zwischen G-Bond und One-Up-Bond F zu beobachten.
Unter der Limitation der vorliegenden In-vitro-Studie erscheint die Anwendung von G-Bond aufgrund der erhaltenen statistisch signifikant niedrigeren Haftwerten als nicht empfehlenswert.
Die Flusssäure stellt in der modernen zahnärztlichen Adhäsivtherapie eine wichtige Substanz dar. Nur sie allein vermag außerhalb der Mundhöhle ein gleichmäßiges Relief in die defektzugewandte Fläche einer vollkeramischen Einlagefüllung (Inlay) zu ätzen, das es ermöglicht, eine mikro-mechanische Verzahnung mit einem Befestigungszement auf Komposit-Basis einzugehen. Ein Silanisierungsvorgang soll zudem die chemische Bindung zwischen Keramik und Zement ermöglichen und die Haftung optimieren. Kommt es trotz sorgfältigster Handhabung der Restauration und Befolgung sämtlicher Präparationsregeln zu Frakturen, stellt sich die Frage nach der Reparaturfähigkeit solcher Defekte in situ. Grundvoraussetzung hierfür bleibt jedoch die Konditionierung der keramischen Verbundflächen mittels Flusssäure. Die Auswirkungen der als höchst ätzend eingestuften Flusssäure bei Hautkontakt sind weitestgehend bekannt: Neben den auftretenden starken Schmerzen kann es zur Überschwemmung des gesamten Körpers mit Fluoriden kommen. Die Vitalfunktionen des menschlichen Körpers sind durch das Ausfällen des Kalziums durch das Fluorid im höchsten Maße bedroht. Infolge dessen kann es zum Herzstillstand kommen. Aus diesen Gründen war die Untersuchung der Auswirkungen der Flusssäure unerlässlich. Ein von SCHMALZ 1988 beschriebenes Verfahren der Agar-Overlay-Methode in Verbindung mit einem von HEIDEMANN 1982 und 1985 erprobten Modell der Primärzellkultur mit humanen Gingivafibroblasten bildete die Grundlage für eigene Untersuchungen. Dentinscheiben 9 verschiedener Stärken von 100 bis 500 μm wurden mit Flusssäure behandelt und mit 10 ml Ringer-Lösung gespült oder ungespült auf den Zellrasen, der mit Agar überschichtet war, zurückgelegt. Das gleiche Verfahren wendete man bei der Prüfung der Zytotoxizität eines Gemisches aus Fluss- und Phosphorsäure an. In den Versuchsreihen wurde das Verhalten der einlagigen Zellpopulation phasenkontrastmikroskopisch hinsichtlich zytotoxischer Erscheinungen beobachtet und fotographisch dokumentiert....
Die Polymerisationsschrumpfung der heutigen dentalen Kompositwerkstoffe und die daraus resultierenden Probleme wie Randspaltbildung, versucht man mit allen Anstrengungen einzudämmen. Sowohl die Entwicklung schrumpfungsarmer Komposite, wie auch die Verbesserung des Komposit-Dentin-Verbundes könnten den Weg zu randspaltfreien Füllung im Dentinbereich ebnen. In der vorliegenden In-vitro-Studie sollte geklärt werden, wie sich ein neuartiges Konditionierungsgemisch auf die Randqualität von Kompositfüllungen der Klasse II unter möglichst praxisnahen Bedingungen auswirkt. Dazu wurde eine Apparatur entwickelt die einerseits die natürliche Feuchtigkeit des Dentins simuliert, als auch eine möglichst detailgetreue Nachahmung einer Füllungsklasse II Situation mit Herstellung eines Approximalkontaktes darstellt. So sind die Ergebnisse zwar nicht vollständig auf die klinische Situation übertragbar. Sie nähern sich durch den komplexen Versuchsaufbau jedoch den natürlichen Verhältnissen eher an als bisherige Untersuchungen (z.B. Abscherversuche an Dentinscheiben oder Randanalysen an trockenen Zähnen) zu dieser Fragestellung. In 20 extrahierte menschliche Zähne, wurden je zwei Klasse II Kavitäten mesiookklusal und distookklusal, bis unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze präpariert. Die Zähne wurden in 2 Gruppen eingeteilt und mit der Apparatur zur Perfusion des Dentins und der Herstellung des Approximalkontaktes verbunden. Die Konditionierung erfolgte bei beiden Gruppen für 60 Sekunden mit einem Flusssäure- / Phosphorsäure-Gemisch und nachfolgendem Abspülen mit Wasser. Danach erfolgte die Behandlung der einen Gruppe mit Scotchbond I und der anderen Gruppe mit Prime & Bond NT gemäß Herstellervorschrift. Nach der Ausarbeitung und Politur erfolgte eine Wasserlagerung aller Proben. Vor und nach der Temperaturwechselbelastung (2000 Zyklen 5-55°C) wurden von allen Proben Replikas für die REM Randanalyse hergestellt. Die Proben wurden nach Farbstoffpenetration und Herstellung von Sägeschnitten mit einem Binokularmikroskop untersucht und statistisch ausgewertet. Das acetonhaltige Dentinadhäsiv Prime & Bond NT schnitt in dieser Untersuchung tendenziell besser ab, als das auf Wasser/Ethanol basierende Scotchbond I. Weiterhin zeigte Prime & Bond NT im Vergleich zu Untersuchungen von Szep et al [79], die unter gleichen Bedingungen arbeiteten, jedoch mit 36%iger Phosphorsäure konditionierten, tendenziell bessere Ergebnisse im Farbstoffpenetrationstest durch die Konditionierung mit dem Phosphor-/Flusssäure-Gemisch, während das Randverhalten von Scotchbond I schlechtere Resultate lieferte. Die Dentinhaftung von Kompositmaterialien bleibt weiterhin ein Problem der adhäsiven Zahnheilkunde, da sie wesentlich technik- und substratsensitiver ist als die Schmelzhaftung. Weitere Studien zur Beurteilung der in dieser Studie verwandten Dentinadhäsive in Hinblick auf Haftung und Hydrolyseanfälligkeit sind notwendig.
Einleitung: Die Aufgabe der zahnmedizinischen Fakultäten ist unter anderem sicherzustellen, dass die Studierenden die Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen, einfache endodontische Eingriffe durchzuführen. Für die Evaluation der zahnmedizinischen präklinischen Ausbildung in der Endodontologie liegt jedoch weder ein aktuelles Bewertungsinstrument vor noch existiert für diese eine zeitgenössische Standortbestimmung an deutschsprachigen zahnmedizinischen Fakultäten. Aus diesem Grund liegt die Zielsetzung der vorliegenden Studie in der Erstellung und Validierung eines standardisierten Fragebogens, der sich mit dieser Forschungslücke wissenschaftlich auseinandersetzt. Zahnmedizinische Fakultäten in Österreich, Deutschland und der Schweiz nahmen an der onlinebasierten Umfrage teil.
Methodik: Der Umfragebogen GEndoQ wurde auf der Grundlage früherer Fragebögen in fünf Phasen mit Hilfe der Delphi-Methode und think-aloud-Methode erstellt. Der in neun Kategorien unterteilte Fragebogen wurde vor Ausbreitung der COVID-19-Pandemie mit der SurveyMonkey Software an 37 zahnmedizinische Fakultäten gesendet. Er umfasst 50 Fragen zur Bewertung der präklinischen endodontischen Ausbildung. Unter anderem wurden das Lehrenden-Studierenden-Verhältnis, die Lehrinhalte und die zugrundeliegenden Materialien evaluiert. Die Bearbeitungszeit wurde auf insgesamt acht Wochen terminiert. Die zahnmedizinischen Fakultäten erhielten Erinnerungsmails und wurden zudem telefonisch kontaktiert, um die Vollständigkeit zu gewährleisten.
Ergebnisse: Die Rücklaufquote der Fragebögen beläuft sich auf 89%. Die Auswertung dieser ergibt, dass eine klare Diskrepanz an den beteiligten deutschsprachigen Universitäten in der präklinischen endodontischen Ausbildung vorliegt: Der theoretische Unterricht reicht von 1 bis 70 Stunden (15 Stunden im Mittel), der praktische Unterricht von 3 bis 78 Stunden (39 Stunden im Mittel). Das Verhältnis der Lehrenden zu Studierenden variiert zwischen 1:4 und 1:38 (1:15 im Mittel). 45% der Universitäten beschäftigen SpezialistInnen der Endodontologie für den Theorieunterricht. Dentalmikroskope stehen in 82% der Universitäten für präklinische Lehrzwecke zur Verfügung. Die Mehrheit (82%) der Universitäten unterrichtet die Wurzelkanalaufbereitung mit rotierenden oder reziproken NiTi-Instrumenten.
Schlussfolgerung: GEndoQ ist ein valides Bewertungsinstrument zur Beurteilung der präklinischen zahnmedizinischen Ausbildung in der Endodontologie. Darüber hinaus können zukünftige Forschungsarbeiten zur weiteren Verfeinerung und Validierung des Bewertungsinstruments beitragen. Von wissenschaftlichem Interesse wäre hierbei die Fragestellung, ob die COVID-19-Pandemie messbare Auswirkungen auf die präklinische Ausbildung in der Endodontologie hatte. Die präklinische endodontische Ausbildung hat sich in der Gegenüberstellung mit Sonntag et al. (2008) weiterentwickelt: Verbesserungen zeigen sich unter anderem im Lehrenden-Studierenden-Verhältnis und in der theoretischen Unterrichtszeit. Zudem können Fortschritte in der höheren Qualifikation der Lehrenden sowie in der Verwendung moderner Materialien und Instrumente, wie Vergrößerungshilfen oder NiTi-Instrumente, festgestellt werden. Allerdings gibt es zwischen den Fakultäten nach wie vor große Unterschiede hinsichtlich des Zeitaufwands für den theoretischen und praktischen Unterricht. Darüber hinaus ist eine Konvergenz bei der Verwendung von Wurzelkanalbehandlungstechniken und - materialien festzustellen.
Schlüsselwörter: Zahnmedizinische Fakultäten, endodontischer Lehrplan, endodontische Ausbildung, Endodontie, Online-Umfrage
In der vorliegenden Studie wurden 7 Dentin-Adhäsive (Adper Prompt-L-Pop, Prompt L-Pop, Xeno III, I-Bond, One-up-Bond, Prime&Bond NT, Scotchbond 1) bezüglich ihrer Zytotoxizität anhand primärer Gingivafibroblasten im Zellkulturtest untersucht. Die Studie wurde in Vorversuche und Hauptversuche unterteilt. Die Vorversuche dienten unter anderem dazu, im vornherein den pH-Wert zu bestimmen und die Dentin-Adhäsive auf ihre Viskosität in der Petrischale hin zu untersuchen. In den Hauptversuchen wurden die Eluate nach 24 und nach 48 Std. anhand der Parameter „lebende Zellen“ und „tote Zellen“ mittels des Cell Counters ausgewertet. Dem gegenüber stehen deskriptive Ergebnisse die keine statistische Relevanz haben. Die Ergebnisse bezüglich der Zytotoxizität lassen sich wie folgt zusammenfassen: • Scotchbond1, I-Bond und Prime&Bond NT weisen signifikant weniger lebende Zellen auf als die Zellkontrolle. Zueinander erwiesen sich die Materialien als nicht signifikant unterschiedlich. • Adper Prompt-L-Pop, Prompt-L-Pop, Xeno III und One-up-Bond sind bezüglich der Parameter „lebende Zellen“ und „tote Zellen“ nicht signifikant unterschiedlich zur Zellkontrolle. • Der Parameter „tote Zellen“ ergab keinerlei statistische Signifikanz. • Die qualitative Auswertung stimmt mit der quantitativen Ergebnisdarstellung überein. Unter der Limitation dieser in-vitro-Studie kann keine Empfehlung für die klinische Anwendung der Dentinadhäsive „Scotchbond 1“, „I-Bond“ und „Prime&Bond NT“ abgegeben werden.
Einleitung: Die Intention dieser Arbeit war es zu evaluieren, ob das Prüfungsformat eines OSPE (Objective Structured Practical Examination), durchgeführt im Fach Zahnerhaltungskunde (6. Fachsemester), Aussagen über den Studienerfolg im praktischen Teil des Staatsexamens (11. Fachsemester) im selben Fach zu treffen erlaubt. Ferner sollte unter Berücksichtigung allgemeiner Angaben der StudienteilnehmerInnen (Abitursnote, Physikumsnote, Studiendauer, Kohorte und Geschlecht) analysiert werden, ob bezüglich der Gesamt- sowie Teilnoten des OSPE und der Staatsexamensprüfung im Fach Zahnerhaltungskunde Zusammenhänge oder Unterschiede bestehen.
Methoden: Im Rahmen dieser longitudinalen, retrospektiven Studie wurden über einen Zeitraum von 11 Semestern prüfungsbezogene Daten von Studierenden (N = 223) des Fachbereichs Zahnmedizin in Frankfurt am Main erhoben und untersucht. Ferner wurden persönliche Angaben der Studienteilnehmer zu Alter, Geschlecht, Abitursnote, Physikumsnote und Studiendauer evaluiert sowie eine Zuordnung zu Kohorten vorgenommen. Für die statistische Auswertung der Daten wurden Spearman Rangkorrelationen, Partialkorrelationen, Korrelationskoeffizienten nach Pearson, und Multiple Regressionen (SPSS Statistics 21, IBM Corporation, New York) berechnet.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die Durchführung einer OSPE (Cronbachs α = .87) mit dem Erfolg im praktischen Teil des Staatsexamens im Fach Zahnerhaltungskunde korreliert (p = .01, r = .17). Als eine weitere signifikante Korrelation mit der Examensleistung erwies sich die Dauer des Studiums (p = .001, r = .23). Gemeinsam vermögen diese beiden Variablen einen signifikanten Beitrag zur Vorhersage der Examensnote (p = .001, R2 = .076) zu leisten. Das zeigte sich im größeren Umfang bei weiblichen Studierenden. Zudem wurde festgestellt, dass diese bessere Abitursnoten als männliche Studierende aufweisen (F = 6.09, p = .01, η² = .027) und dass es nur bei männlichen Studierenden eine signifikante Korrelation zwischen der Physikumsnote (Zahnärztliche Vorprüfung) und der OSPE-Benotung gab (r = .17, p = .01).
Schlussfolgerung: In der vorliegenden Untersuchung konnte der prädiktive Effekt eines durchgeführten klinischen OSPE auf die Prüfungsleistung im Staatsexamen nachgewiesen werden. Unter Berücksichtigung der Limitation der Studie empfiehlt sich aus unserer Sicht die Durchführung eines solchen Prüfungsformats im Rahmen des klinischen Studienabschnitts im 6. Semester im Fach Zahnmedizin.
Die in den hier durchgeführten Versuchen gewonnenen Ergebnisse und Messwerte lassen eine Verwendung eines Flusssäure-Phosphorsäure-Gemisches nicht nur wegen der toxischen Wirkung auf den menschlichen Organismus zum jetzigen Zeitpunkt und beim jetzigen Stand der Forschung für die Adhäsive Scotchbond 1, Syntac Sprint und Prime & Bond NT nicht sinnvoll erscheinen. Die Konditionierungsergebnisse des Säuregemisches erreichten nicht die gewünschte Qualität. Die resultierenden Haftwerte der abgescherten Kompositzylinder lagen alle unter denen von MAY (2000) bei herkömmlicher Phosphorsäurekonditionierung gemessenen Werten. Bei entsprechender Weiterentwicklung dieses Gemisches soll eine spätere Anwendung jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Applikation von Flusssäure in praxi sollte derzeit auf die Konditionierung von Keramikflächen beschränkt bleiben. Aqua dest. und Ringerlösung sind beide als Spülmedium für eine Dentinliquorflusssimulation grundsätzlich geeignet und einem Versuchsaufbau ohne Dentinliquorflusssimulation auf jeden Fall vorzuziehen. Da die Wirkung der einzelnen Bestandteile noch nicht abschließend geklärt ist, Ringerlösung von ihrer Zusammensetzung jedoch dem Dentinliquor ähnlicher, ist sie dem Aqua dest. vorzuziehen. Die Versuche von SIEPE und die hier durchgeführten Versuche ließen keine Korrelation des Ausmaßes der Scherhaftfestigkeit zu der verwendeten Spüllösung erkennen. Es ist wichtig, diese Fragestellung durch weitere Untersuchungen zu lösen, um möglichst bald einen für weitere wissenschaftliche Studien einheitlichen Standard zu definieren und somit die Vergleichbarkeit erzielter Versuchergebnisse zu fördern.
In der vorliegenden Studie wurde die Randdichtigkeit von systemkonformen im Vergleich zu nicht systemkonformen Materialkombinationen mittels Farbstoffpenetration und Gipsreplikas untersucht. Ferner wurde die Möglichkeit der Approximalpunktgestaltung geprüft. Die 72 Zähne wurden zum Aufbau von Approximalkontakten in eine spezielle Halterung montiert. Um eine möglichst klinisch nahe Situation nachzuahmen, wurden die Zähne in einem Spezialsilikon eingebettet. Dies ermöglichte eine gewisse horizontale Flexibilität der Proben, ähnlich der physiologischen Eigenbeweglichkeit und eine Separierung der Zähne durch die Wirkung des Holzkeiles. Die Füllungen wurden unter Zuhilfenahme von Metallmatrizen und Holzkeilen in 144 ultrakonservative Klasse-II-Kavitäten, mit der zervikalen Grenze im Dentin, gelegt. Sie wurden in Anlehnung an die Schalentechnik nach Hansen appliziert. Das Auftragen der Dentinhaftvermittler erfolgte streng nach Herstellerangaben. Nach Abnahme der Matrize wurde ein Leuchtkeil in den Interdentalraum angebracht und die Füllung von oral und vestibulär mit Licht nachgehärtet. Nach erfolgter Ausarbeitung und Politur wurden die Zähne einer Temperaturwechselbelastung von 5000 Zyklen zwischen 5° und 55° unterworfen. Die Untersuchung der Randdichtigkeit wurde mittels Farbstoffpenetration nach thermischer Belastung durchgeführt. Die makroskopische Untersuchung der Randadaptation an Gipsreplikas und die Approximalpunktüberprüfung erfolgten vor und nach Temperaturwechselbelastung. ... Den geringsten Penetrationswert von 38,42% erreichte die nicht systemkonforme Materialkombination B2, den höchsten Penetrationswert hingegen wies die systemkonforme Verbindung C1 mit 86,81% auf. Eine gesonderte Betrachtung gilt der Untergruppe B2. Diese wurde mit dem Vergleichskomposit Herculite XRV gefüllt und ist somit als nicht systemkonform einzustufen. Das hierbei verwendete Adhäsiv Optibond FL und das Vergleichskomposit stammen von dem gleichen Hersteller. Aufgrund dessen kann man die Kombination B2 ebenfalls als systemkonforme Verbindung betrachten, die sich signifikant zur Materialkombination B1 unterscheidet. Gemeinsam sind die Verbindungen B1 und B2, in B zusammengefasst, mit dem geringsten Penetrationswert signifikant besser in der Gegenüberstellung mit den anderen Gruppen. Allerdings wurde innerhalb der Gruppen ein signifikanter Unterschied nur in B und C festgestellt. Hierbei erlangten, entgegen der Herstelleraussagen, die nicht systemkonformen Verbindungen den geringeren Penetrationswert im Vergleich zu den systemkonformen Kombinationen. Diese Erkenntnis lässt den Schluss zu, dass die Systemzugehörigkeit der verwendeten Materialien unerheblich auf den Grad der Penetration ist, vielmehr ist die Randdichtigkeit einer Restauration alleine vom verwendeten Dentinhaftvermittler abhängig.