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Ende des Jahres 1104 verließ Heinrich V. im Vorfeld eines Sachsenzuges das Hoflager seines Vaters, dem langjährigen Herrscher Kaiser Heinrich IV., und verband sich mit der antikaiserlichen Opposition im Reich. Nach mehreren Konfrontationen zwischen Vater und Sohn dankte Heinrich IV. schließlich 1106 als Herrscher ab.
Die zeitgenössischen Quellen schildern dieses Ereignis als einen Verrat Heinrichs V. an seinem Vater und bedienen sich dabei unterschiedlicher Motive.
Von den Quellen, die die Ereignisse schildern, werden in dieser Arbeit die Kapitel 9 und 10 des Vita Heinrici IV. imperatoris genannten Werkes eines Anonymous, das nach dem Tode des Kaisers entstand, die Briefe 37 und 39 Heinrichs IV. und die auf Ekkehard aufbauende Anonyme Kaiserchronik betrachtet.
Hierbei wird die Darstellung des Anonymous in dem Vita Heinrici IV. imperatoris genannten Werk mit den Briefen 37 und 39 sowie der Anonymen Kaiserchronik konfrontiert und anhand von Forschungsliteratur hinterfragt. Die dabei zu beantwortetenden Fragen lauten: Hat Heinrich V. seinen Vater tatsächlich verraten oder folgte er einem gemeinsamen Plan? Falls dies der Fall war: Zu welchem Zeitpunkt ist der Plan, der offensichtlich nicht aufgegangen ist, gescheitert? Betreffend der Darstellung des Anonymous soll folgende Frage verfolgt werden: Lässt die Darstellung des Anonymous in dem Vita Heinrici IV. imperatoris genannten Werk Heinrich IV. als Persönlichkeit erkennen?
Die chronologische Betrachtung der einzelnen Schritte von dem Fortgang Heinrichs V. vom Hoflager seines Vaters bis hin zur Abdankung Heinrichs IV. werden in zusammenfassender Betrachtung erkennen lassen, dass der angebliche Verrat Heinrichs V. an seinem Vater keine eindeutige Sache ist, wie es die zeitgenössischen Quellen und die auf ihr basierende neuzeitliche Literatur darzustellen versuchen.
Bibliotheken sind im Erwerbungsalltag mit einer Vielzahl unterschiedlichster Lizenzverträge für die Beschaffung von elektronischen Medien konfrontiert. Dabei nimmt die Komplexität durch das Anwachsen der Zahl der Marktteilnehmer aus Buchhandel und Agenturen, Verlagen und auch der verschiedenen Konsortien sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene wie durch die immer größer werdende Vielzahl der Produkte und Lizenzmodelle ständig zu. Die Transaktionskosten bei der Lizenzierung neuer Produkte, aber auch die Aktivitäten zur Verlängerung bestehender Lizenzverträge, steigen proportional mit der Zunahme der Bedeutung und Gewichtung, die elektronische Medienangebote einnehmen. Geschäftsgangmodelle, die ein Verfahren ohne Reibungsverluste garantieren, sind nicht vorhanden - wenn denn ein entsprechendes Problembewusstsein für die Bedeutung und den Wirkungsgrad bestimmter Lizenzvertragsklauseln existiert. Aufgrund der prinzipiell vorhandenen Vertragsfreiheit steht es den Partnern im Grunde frei, einen Vertrag entsprechend den Wünschen und Vorstellungen auszuhandeln. Dies wird in bestimmten Fällen von Vorteil sein, wenn es sich z.B. um Verträge von Konsortien mit Produkteanbietern handelt. Wie aber verhält es sich mit individuell abzuschließenden Lizenzverträgen einzelner Institutionen, z.B. beim Nachkauf von E-Books oder Ergänzungen von weiteren Datenbankprodukten des gleichen Anbieters. In vielen Fällen ist jedesmal ein Lizenzvertrag neu abzuschließen, wobei die minutiöse Lektüre aller Klauseln dringend angeraten sei. Hier würde sich anbieten, den Geschäftsverkehr der Vertragspartner zu vereinfachen, wenn nur schon die Vertragstexte soweit standardisiert wären, dass einheitliche Definitionen und Formulierungen für die einzelnen Regelungspunkte Verwendung fänden und lediglich Sonderabsprachen oder -vereinbarungen als Addenda beizufügen wären.
Botanische Zeitschriften und Aquarelle von Louise von Panhuys : zwei neue digitale Sammlungen der UB
(2013)
Bücher und Zeitschriften, aber auch weitere Materialien wie Zeitungen, Notendrucke, Autographen und anderes gehören seit Jahrhunderten zum Bestand wissenschaftlicher Bibliotheken und sind gleichzeitig Objekte für Lehre und Forschung. Sie zu sammeln, zu erschließen und den Interessierten zugänglich zu machen, war und ist die Aufgabe von Bibliotheken. Nun befinden wir uns heute jedoch in einer Zeit des fundamentalen Wandels. Von Vielen wird er als Paradigma beschrieben, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Welt der gedruckten Texte und Bilder (Gutenberg-Galaxis) abgelöst wird von einer digitalen Welt (Turing-Galaxis), in der Information nicht mehr an einen und schon gar nicht analogen Träger gebunden ist. In der Folge der Entwicklung des Internets sind in den letzten zwei Jahrzehnten mit Suchmaschinen und "Discovery Systemen", mit elektronischen Zeitschriften und ebensolchen Büchern, mit Hypertexten und dem "Semantic Web" Strukturen entstanden, denen eines gemeinsam ist. Ihre informationellen Inhalte sind nicht mehr an ein physisches Objekt gebunden, sie sind nicht mehr lokalisierbar und von daher im Prinzip von überall her und zu jeder Zeit nutzbar. ...
Der promovierte Literaturwissenschaftler Dr. Heiner Schnelling ist seit dem 1. Juli Direktor der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg. Der gebürtige Bottroper leitete seit 1996 die Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle (Saale). Er hat in Frankfurt die Nachfolge von Berndt Dugall angetreten, der die Bibliothek seit 1988 geleitet hatte.
1.000 Handschriften online : Universitätsbibliothek digitalisiert wertvolle Handschriftensammlung
(2013)
Hermann Hoffmann (1819-1891) gilt als Pionier der Arealkunde und der Floristischen Kartierung auf Basis von Rasterfeldern. Seine "Nachträge zur Flora des Mittelrhein-Gebietes" erschienen in acht Folgen von 1879 bis 1889 und enthalten "bezifferte Täfelchen" (Erläuterung bei HOFFMANN 1879: 4), welche Vorläufer der heute üblichen Raster-Verbreitungskarten darstellen. Das von Hoffmann bearbeitete "Mittelrhein-Gebiet" umfasst einen quadratischen Ausschnitt Deutschlands, zu dem ein großer Teil des heutigen Bundeslandes Hessen sowie Teile angrenzender Bundesländer gehören (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern, zudem in geringem Maße Saarland). Hoffmann unterteilte das Gebiet in 7 x 7 gleich große Rasterfelder, die jeweils einer Fläche von ungefähr 25 x 25 km entsprechen. Die "Nachträge" enthalten für etwa 580 Sippen Raster- Verbreitungskarten. Die erste Folge enthält nach einer Einleitung auch ein Ortsverzeichnis (S. 18-21) sowie ein "Systematisches Verzeichniß der aufgenommenen Arten" (S. 21-27). Die letzte Folge enthält ein "Schriften-Verzeichniß zur Flora des Mittelrhein-Gebietes (S. 23-32). Die Digitalisierung der entsprechenden Bände der Berichte der Oberhessischen Gesellschaft erfolgte im Rahmen des Projektes Biodiversity Heritage Library. Für das vorliegende Konvolut wurden die entsprechenden Bände heruntergeladen, die einzelnen Folgen der "Nachträge" wurden herausgeschnitten und zu einer einzigen PDF-Datei vereinigt.
Die Virtuelle Fachbibliothek Biologie (www.vifabio.de) bündelt die Recherche nach wissenschaftlich hochwertigen Quellen aus Bibliotheken, Aufsatzbanken und Internet. Zentrales Element von vifabio ist dabei der Virtuelle Katalog: Mit einer Suchanfrage werden mehrere Kataloge zoologisch bzw. ornithologisch relevanter Bibliotheken, Zeitschriftendatenbanken wie Zoological Record (Nationallizenz 1864 bis 2007 für Nutzer in akademischen Einrichtungen), BioLIS und der Aufsatzkatalog OLC, sowie Landesbibliographien und der Internetquellen-Führer von vifabio durchsucht. Verlinkungen zur Elektronischen Zeitschriftenbibliothek Regensburg (EZB), zum Lieferdienst subito sowie zum Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK) erleichtern den Zugang zum Volltext oder zum gedruckten Exemplar. Weitere Module von vifabio wie der Internetquellen-Führer bzw. der Datenbank-Führer eröffnen zusätzliche Rechercheoptionen.
Clio-online Guide Afrika
(2010)
Die Region Afrika nimmt im disziplinären Bereich der Geschichtswissenschaft eine Randposition ein. Daran hat auch die steigende Bedeutung im Kontext von "Global History" und Diaspora-Studien noch nichts geändert. Trotz der überschaubaren Infrastruktur gibt es interessante junge Projekte, die dem Bereich der digitalen Medien neue Impulse gegeben haben. Der Guide stellt neben den klassischen Literatur- und Volltextdatenbanken u.a. Bildarchive, Volltext-Harvester, Podcasts, Wikis und reine Open Access-Zeitschriften jeweils mit einem Schwerpunkt auf das sub-saharische Afrika vor.
Die Autoren der Frankfurter Schule haben kilometerweise Gedrucktes hinterlassen, vieles davon ist inzwischen in Buchform erschienen und bestens dokumentiert. Aber Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Alexander Mitscherlich und die übrigen Mitstreiter nutzten auch die Chance, mit ihren Vorstellungen zur Philosophie und zur Gestaltung der jungen Demokratie in Deutschland im öffentlichen Diskurs präsent zu sein. Sie waren Meister des gesprochenen Wortes, oft im Radio vernehmbar, in Zeiten, als die lange Form im Hörfunk gepflegt wurde und noch keine belanglosen Talkshows die Medienwelt regierten. Adornos eigenwillige Diktion, allzu gern von den Adorniten in den 1970er und 1980er Jahren imitiert, Horkheimers schwäbischer Tonfall – all das lässt sich wiederfinden in den historischen Tondokumenten der Frankfurter Schule.
In letzter Zeit wird in Bezug auf alte Bücher und Büchersammlungen immer häufiger der Blick auf die Rezeptionsgeschichte geworfen, sei es für Biografien, wenn ermittelt werden soll, welche Bücher die porträtierte Person besessen und genutzt hat, oder sei es für kulturgeschichtliche Arbeiten, wenn gefragt wird, wer zu welcher Zeit welche Lektüre betrieb. Auch die Fragen, welche Informationen über Bücher wann und wohin verbreitet wurden und welche Auswirkungen dies in Politik, Wirtschaft und Kunst hatte, scheinen zunehmend interessanter. Große Datensammlungen zu Rezeption und Provenienzgeschichte sind indes noch selten. Deshalb ist es angebracht, den Blick in Bibliotheken mit großen Altbestandsteilen zu werfen. Beispielhaft soll im Folgenden die "Sammlung Frankfurter Drucke" der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main (UB Ffm) betrachtet werden. Es soll geklärt werden, wie häufig Lese- oder andere Benutzungsspuren in Frankfurter Drucken des 16. Jahrhunderts zu finden sind. Außerdem soll versucht werden, einige der frühen Besitzer dieser Drucke zu identifizieren.
Jahresbericht 2008 / HeBIS
(2009)
Mit Unterstützung der Schopenhauer-Gesellschaft konnte das Archivzentrum der Frankfurter Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg ein wichtiges Dokument zur Geschichte der Familie Schopenhauer aus dem Jahr 1820 erwerben. Die Urkunde wurde auf der 10. Auktion des Historischen Wertpapierhauses vom 2. bis 4. Mai 2008 in Würzburg zur Versteigerung angeboten. Sie belegt, dass der 1766 in Danzig geborenen Johanna Schopenhauer, Mutter des berühmten Frankfurter Philosophen Arthur Schopenhauer (1788 bis 1860), sowie deren Tochter Adele vom wirtschaftlich angeschlagenen Handelshaus Abraham Ludwig Muhl & Co. eine Leibrente von 300 Reichstalern zugesprochen wurde. Johanna und Adele waren in der Folge des Bankrotts des Handelshauses Muhl von 1819 in wirtschaftliche Nöte geraten. Johanna hatte 70 Prozent ihrer gesamten dortigen Einlagen verloren. Der ebenfalls betroffene Arthur Schopenhauer ließ sich nicht auf einen Vergleich des Handelshauses ein und konnte somit – im Gegensatz zu Mutter und Schwester – seine eigenen Finanzanlagen nach dreijähriger intensiver Verhandlung retten. Aufgrund seiner jahrelangen Meinungsverschiedenheiten mit der mütterlichen Hofrätin und Schriftstellerin Johanna verweigerte Arthur in der Folgezeit die finanzielle Unterstützung, so dass Johanna ihren aufwendigen Lebensstil in Jena nicht mehr weiter fi nanzieren konnte. Die Schriftstellerei wurde bis zu ihrem Tod im Jahre 1838 zu ihrer vorrangigen Einnahmequelle. Die Urkunde mit der Signatur Schop, XXVI, 40 ist sehr gut erhalten. Drei der acht Johanna Schopenhauers Rente Wertvolle Urkunde für Schopenhauer-Archiv ersteigert auf Blütenpapier geschriebenen, doppelseitigen Folioseiten wurden handschriftlich verfasst. Sämtliche Seiten sind rechts bestoßen und haben eine Knickfalte. Im Absender wird das Handelshaus Abraham Ludwig Muhl & Co. genannt. Das Archivzentrum freut sich, ein solch zentrales Dokument zur wissenschaftlichen Untersuchung des schwierigen Verhältnisses von Arthur Schopenhauer zu seiner Mutter Johanna Schopenhauer in seinen Beständen zu wissen. Die Vermögens- und Familienverhältnisse der Familie Schopenhauer können anhand der umfangreichen Unterlagen aus dem Nachlass von Arthur Schopenhauer von Montag bis Freitag jeweils von 9.30 bis 16.30 Uhr nach Voranmeldung und im Rahmen der Benutzungsordnung eingehend untersucht werden.