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Nominalinkorporation
(1980)
Inkorporation ist [...] eine Technik, die zur Wortkomplexität beiträgt. Es handelt sich dabei um eine besondere Art von Wortbildung: eine (evtl. mehrere) Prädikatsbestimmung (Subjekt, direktes Objekt, adverbiale Bestimmungen) wird ins Prädikat einverleibt. Das besondere an dieser Wortbildungstechnik ist – A. ihre syntaktische Relevanz: es werden zwei syntaktische Elemente zu einem Wort komponiert; gleichzeitig muss aber betont werden, dass die ursprüngliche syntaktische Relation der Mitglieder in dem Kompositum nicht unverändert bestehen bleibt; – B. die Offenheit des Prozesses, die erlaubt, Inkorporation sowohl gegenüber Derivationsprozessen als auch gegenüber anderen Arten von Komposition abzugrenzen. [...] Die hier relevanten Prädikatsbestimmungen (diejenigen also, die inkorporiert werden können) sind zwar nicht immer, aber vorwiegend durch Nomina realisiert. In dieser Arbeit wird nur die Inkorporation von Nomina berücksichtigt.
I shall use the precise term 'interlinear morphemic translation (IMT) to designate the object of this study. [...] An IMT is a translation of a text in a language L1 to a string of elements taken from L2 where, ideally, each morpheme of the L1 text is rendered by a morpheme of L2 or a configuration of symbols representing its meaning and where the sequence of the units of the translation corresponds to the sequence of the morphemes which they render. [...] An IMT is needed whenever it is essential that the reader grasp the grammatical structure of the L1 text but is presumed to be so unfamiliar with L1 that he will not be able to do so merely with the aid of a normal translation and the context in which the text is cited. [...] The primary aim of an IMT is to make the grammatical structure of the L1 text transparent. The textual fluency of the IMT by standards of the L2 grammar is a subordinate aim at best.
Inhärenz und Etablierung
(1981)
Die folgenden Überlegungen zum Problem der Inhärenz und Etablierung beziehen ihre wesentlichen Anregungen aus dem Aufsatz von H. Seiler "Zum Problem der sprachlichen Possessivität" (1972), wo eben dieses Problem eingebettet wird in den Rahmen von Inhärenz und Etablierung. […] Ziel der Untersuchung ist es, ausgehend von einer vorläufigen Definition der letztgenannten Begriffe […] und angelehnt an eine kasussemantische Methodik, Possessivität als ein sprachliches Phänomen zu beschreiben, das verstanden werden muß im Rahmen allgemeiner relationaler Erscheinungen: Inhärenz und Etablierung ist in meinem Verständnis immer Inhärenz und Etablierung semantischer Relationen, einem Lexem ist immer eine solche Relation (mehr oder weniger) inhärent, es wird stets zwischen Lexemen eine Relation etabliert. Damit ist auch eine Brücke zur Valenz, die man als Inhärenz im verbalen Bereich verstehen könnte, gegeben […]. Nach einer Klärung des Umfeldes wird die Inhärenz zunächst für das Deutsche und Türkische einer genaueren Untersuchung unterworfen, eine weitere Detailanalyse ist dem Nahuatl gewidmet. Untersuchungen zu weiteren Sprachen […] sollen das gewonnene Bild erweitern und modifizieren. Die Untersuchungen zur Etablierung können nur als allererste Ansätze gelten, wie die gesamte Arbeit lediglich den Anspruch stellt, den Bereich nicht etwa erschöpfend abzuhandeln, sondern nur die Richtung aufzuzeigen, in der mögliche Ergebnisse zu suchen sind.
In this study I want to show, above all, that the linguistic expression of POSSESSION is not a given but represents a problem to be solved by the human mind. We must recognize from the outset that linguistic POSSESSION presupposes conceptual or notional POSSESSION, and I shall say more about the latter in Chapter 3. Certain varieties of linguistic structures in the particular languages are united by the fact that they serve the common purpose of expressing notional POS SESSION. But this cannot be their sole common denominator. How would we otherwise be able to recognize, to understand, to learn and to translate a particular linguistic structure as representing POSSESSION? There must be a properly linguistic common denominator, an invariant, that makes this possible. The invariant must be present both within a particular language and in cross-language comparison. What is the nature of such an invariant? As I intend to show, it consists in operational programs and functional principles corresponding to the purpose of expressing notional POSSESSION. The structures of possessivity which we find in the languages of the world represent the traces of these operations, and from the traces it becomes possible to reconstruct stepwise the operations and functions.
Dieses Buch ist die leicht überarbeitete und um zwei Kapitel (Kap. 7 und 9) erweiterte Fassung meiner im Sommer 1978 abgeschlossenen Habilitationsschrift. Der Untertitel der früheren Fassung "Grundfragen der Dialoganalyse" sollte, bewußt mehrdeutig, darauf hinweisen, daß der Gegenstand der Untersuchung vor allem dialogische Kommunikationsformen waren und daß eine Besonderheit der Untersuchungsmethode in einem dialogischen Analyseverfahren lag. Im jetzt vorliegenden Text wird das dialogische Verfahren auch auf eine eher monologische Kommunikationsform, das Erzählen, angewendet, so daß noch deutlicher hervortritt, daß die behandelten Probleme allgemein als Grundfragen einer linguistischen Kommunikationsanalyse gelten können.
Die vorliegende Untersuchung zu Verwandtschaft, Körperteilen und Besitz im Tamil möchten einen kleinen Beitrag zur Erforschung der Possessivität […] leisten. Die Arbeit ist in zwei Teile gegliedert, zunächst werden possessive Strukturen und Verwandtes im determinativen Bereich untersucht, danach werden relevante prädikative Strukturen betrachtet.
Possessive constructions are grammatical constructions which contain two nominals and express that the referent of one of these nominals belongs to the other. The kind of relationship denoted by possessive constructions is not only that of ownership (1), as the term "possessive" might suggest, but also that of kinship (2), bodypart relationship (3), part/whole relationship (4) and similar relationships [...]. The following investigation will start with possessive constructions on phrase level, i.e. possessive phrases, and then deal with possessive constructions on clause level.
Wenn in dieser Arbeit von "dem Chinesischen" die Rede ist, so ist darunter die heute in China gesprochene Umgangssprache zu verstehen. Diese pǔtōnghuà, d.h. 'allgemeine Sprache', basiert vor allem auf dem im Norden Chinas gesprochenen Dialekt und zwar sowohl auf phonologischer, syntaktischer als auch lexikalischer Ebene. [...] Den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit bildet eine Gruppe von Morphemen im Chinesischen, die sowohl Vollverben sind als auch in Sätzen der Form 'Subjekt ___ NP V (NP)' vorkommen, in denen sie mit der darauffolgenden Nominalphrase eine Konstituente bilden und keinen Vollverbstatus mehr haben. In dieser Funktion werden sie als "Koverb" bezeichnet. […] [K]ategorielle[] Analysen werden dem Phänomen der Koverben nicht gerecht. Vielmehr deutet ihr unterschiedliches Verhalten auf ein Kontinuum, auf dem sie sich zwischen den Polen Verb und Präposition einordnen lassen. Um die verschiedenen Positionen der Koverben auf dem Kontinuum zu bestimmen, die ihrem unterschiedlich hohen Grad an Verbalhaftigkeit entsprechen, werden sie einer Reihe von Tests unterzogen, die Aufschluß über ihren verbalen Charakter geben.[…] Den Schwerpunkt der Arbeit bilden die Kapitel 5 bis 10, in denen jeweils ein Koverb behandelt wird. Die in diesem Teil vorgestellten Daten wurden vorwiegend durch Informantenbefragung gewonnen sowie aus der Literatur übernommen. Diese zitierten Beispiele wurden mithilfe der Informantin überprüft. Den Abschluß der Arbeit bildet Kapitel 11, in dem die Ergebnisse der Untersuchung in einer Skala zusammengefaßt werden und der theoretische Hintergrund dieser Darstellungsweise erläutert wird.
The approach outlined in the present paper is based on observations made with African languages. Although the 1000-odd African languages display a remarkable extent of structural variation, there are certain structures that do not seem to occur in Africa. Thus, to our knowledge, an African language having anything that could be called an ergative case or a numeral classifier system has not been discovered so far. It may turn out that our approach can, in a modified form, be made applicable to languages outside Africa. This , however, is a possibility that has not been considered here. The present approach is based essentially on diachronic findings in that it uses observations on language evolution in order to account for structural differences between languages. Thus, it has double potential: apart from describing and explaining typological diversity it can also be material to reconstructing language history.
At the end of last year, I designed an inquiry about the present state of linguistic typology in the form of a questionnaire. It was an attempt to cover the whole field by formulating the questions which seemed most relevant to it. This questionnaire is reproduced, without modifications, following this preface. In the first days of this year, it was sent to 33 linguists who I know are working in the field. The purpose was to form, on the basis of responses received, a picture of convergences and divergences among trends of present-day linguistic typology. The idea was also to get an objective basis for my report on "The present state of linguistic typology", to be delivered at the XIII. International Congress of Linguistics at Tokyo, 1982.
The basic question is whether POSSESSOR and POSSESSUM are on the same level as the roles of VALENCE, two additional roles as it were. My research on POSSESSION has shown (Seiler 1981:7 ff.) that this is not the case, that there is a difference in principle between POSSESSION and VALENCE. However, there are multiple interactions between the two domains, and these interactions shall constitute the object of the following inquiry. It is hoped that this will contribute to a better understanding both of POSSESSION and of VALENCE.
Es ist wiederholt die These vorgebracht worden, die Grundmuster der europäischen Metaphysik entsprängen den grammatischen Grundmustern der zur Darstellung dieser Metaphysik verwendeten Sprache, allgemeiner des indoeuropäischen Sprachtyps. Was ist z. B. das Sein anderes als eine abstrakte Fiktion, ermöglicht durch die Nominalisierung des Hilfsverbs? Weder findet sich in jeder Sprache ein solches Hilfsverb noch muß überall, wo es vorhanden ist, auch Nominalisierung möglich sein. Ist somit die Rede vom Sein, Ontologie, nicht – unbeschadet der Gründe, um derentwillen diese Rede geübt wird – eine bloße Irreführung durch die Mittel unserer Sprache? Und ferner: Ist nicht die im Wort "Ontologie" erwähnte Logik von eben demselben Sprachbau abhängig (wenn schon nicht von der menschlichen Psyche)? Wir analysieren doch das Urteil in Subjekt, Prädikat und Kopula, S ist P; und auch hier taucht in verräterischer Weise das Hilfsverb auf. Philosophie? Philosophie der Logik? "Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache." Mit diesen berühmten Worten leitete L. Wittgenstein eine Entwicklung ein ("Wir führen die Wörter von ihrer metaphysischen, wieder auf ihre alltägliche Verwendung zurück.") die E. Tugendhat 1976 schließlich so zusammenfaßte: "Ich kenne keine befriedigende Antwort auf die Frage, wie die sprachanalytische Philosophie von der empirischen Sprachwissenschaft zu unterscheiden ist." Hat das nicht zur Konsequenz, daß am Ende die logisch-philosophischen Probleme – einschließlich aller die Philosophie der Logik betreffenden –, die doch apriori sich aus der Bewußtseinshelle des Menschen herzustellen scheinen, in einer empirischen Disziplin, der Linguistik, aposteriori also, ihre genugtuende Beantwortung finden? Dieser Frage wollen wir nachgehen. Zunächst ist hier kurz zu umreißen, wie sich dem unbefangenen Betrachter die Beziehung von Logik und Linguistik gegenwärtig darstellt.
Das Ziel der folgenden Betrachtungen besteht weniger in der Lieferung eines prinzipiell neuen Beitrags sei es zur Unterscheidung akkusativischer, ergativischer und aktivischer Konstruktionstypen oder sei es zu derjenigen verschiedener Aktantenfunktionen (cf. Heger 1976 § 4 1.2 ) als vielmehr im Nachweis der Brauchbarkeit der letzteren als eines noematischen – d.h. von je einzelsprachlichen Gegebenheiten unabhängigen – tertium comparationis für den Vergleich der ersteren und ihrer verschiedenen Subtypen Im Rahmen dieser Zielsetzung ist es legitim, die folgenden Betrachtungen auf die Frage nach den Bezeichnungen der Prädikativ-Funktion (die einem Aktanten eine Eigenschaft, einen Zustand oder eine Zustandsveränderung zuschreibt), der Kausal-Funktion (die einen Aktanten als denjenigen theoretischen Ort charakterisiert, von dem die Ursache eines Zustands oder Vorgangs ausgeht) und der Final-Funktion (die einen Aktanten als denjenigen theoretischen Ort charakterisiert, an dem sich die Wirkung eines Zustands oder Vorgangs vollzieht) einzuschränken. Dennoch ist der einleitende Hinweis auf die zumindest theoretisch unbegrenzte Unterscheidbarkeit weiterer Aktantenfunktionen wichtig, da er die naheliegende Frage beantwortet, warum in keiner Sprache eineindeutige Bezeichnungen von Aktantenfunktionen anzutreffen sind: im Fall der Bezeichnung von Aktantenfunktionen durch Kasusgrammeme am Nomen würde eine derartige Lösung kaum mehr handhabbare Flexionsparadigmen entstehen lassen und in Fall ihrer Bezeichnung durch Kongruenzmarkierung am Verb darüber hinaus zu monströsen Konjugationsformen führen.
Bei dieser Arbeit geht es darum, das Funktionieren der Nomen:Verb-Relationierung in ausgewählten Einzelsprachen Nordasiens darzustellen. Es sollen (a) die sprachlichen Kategorisierungen innerhalb des betrachteten Bereichs beschrieben und (b) die Variation bei der Kodifizierung untersucht werden. Drei Sprachen Nordasiens werden herangezogen: Wogulisch, Jurakisch und Jukagirisch. Das Wogulische (7700 Sprecher) ist eine ugrische Sprache; Wogulisch und Ostjakisch werden als obugrische Sprachen zusammengefasst und dem etwas entfernter verwandten Ungarischen gegenübergestellt. Das Wogulische lebt in Westsibirien zwischen Ural und Ob; es zerfällt in vier Dialektgruppen: Nordwogulisch (Sosva, obere Lozva), Südwestwogulisch (Pelymka), Tavda-Wogulisch und Südostwogulisch (Konda). Das Jurakische (oder Nenzische) ist eine samojedische Sprache. Es bildet mit dem Enzischen und dem Nganassanischen die nordsamojedische Gruppe; die nordsamojedische Gruppe steht als eine Untereinheit der samojedischen Sprachen dem Selkupischen einerseits und dem Kamassinischen andererseits gegenüber. Das Jurakische wird in einem weiten Gebiet im äußersten Norden der Sowjetunion von der Halbinsel Kanin im Westen bis zum Mündungsgebiet des Jenissej im Osten gesprochen. Es zerfällt in zwei deutlich voneinander geschiedene Dialektgruppen, das Tundrajurakische (etwa 27 000 Sprecher) und das Waldjurakische (etwa 1000 Sprecher). Das Jukagirische (600 Sprecher) ist lange als Isolat betrachtet worden, hat sich aber inzwischen als mit den finno-ugrischen und den samojedischen Sprachen genetisch verwandt herausgestellt (vgl. Collinder 1940 u. 1957, Tailleur 1959; Krejnovit 1982, S. 3 f.). Es wird in zwei Dialekten (Tundra- und Kolyma-Jukagirisch) im äußersten Nordosten Sibiriens gesprochen.
Zum Passiv im Türkischen
(1983)
Die vorliegende Arbeit will das Passiv im Türkischen beschreiben, und zwar besonders seine formalen Merkmale, seine Funktion und seinen Zusammenhang mit verwandten kategorien. Zunächst sollen aber die wichtigsten Strukturmerkmale der türkischen Sprache kurz erläutert werden; darauf folgen allgemeine Bemerkungen über das Passiv.
Sowohl im nominalen als auch im verbalen Bereich bedient sich die Morphologie des Malaiischen, das in seiner heutigen Variante als Bahasa Indonesia Gegenstand dieser Untersuchung ist, vornehmlich derivationeller Prozesse: aus zumeist zweisilbigen Wortstämmen werden mit einer Reihe systematisch aufeinander bezogener Prä- und Suffixe komplexere Formen, Substantive als auch Verben abgeleitet. Doch kommen auch die Stämme selbst meist als selbständige Wörter vor und sind dann in bezug auf ihre kategoriale Affiliation nur durch ihre syntaktische Verwendung bestimmbar. Im nominalen Bereich dienen die Derivationsformen vor allem der Begriffsbildung. Dagegen werden im verbalen Bereich derivationelle Mittel vor allem verwendet, um die Beziehungen zwischen dem Prädikat und seinen nominalen Komplementen zu kennzeichnen. Hier beziehen sich die Präfixe jeweils auf die Relation zwischen Subjekt und Prädikat, während die Suffixe verschiedene Arten von Objekt-Relationen markieren. Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich zunächst nur mit dem Ausschnitt des verbalen Derivationssystems, der die Präfixe, nämlich ber-, meN- und ter- betrifft; der Untersuchung dieser drei Präfixe sind einige wenige Bemerkungen über einfache, präfixlose Verben, d.h. Lexeme, die in Gestalt des unveränderten Wortstamms als Verben fungieren, vorausgeschickt. Der Komplex der Suffixe, der in einer anschließenden Untersuchung gesondert behandelt werden soll, ist hier vorläufig ausgeklammert.
According to the present state of research, there seems to be no language which shows possessive classifiers and possessive verbs corresponding to English "to have" at the same time. In classifier languages predicative possession is expressed by verbless clauses, i.e. by existential clauses ("there is my possessed item"), equative clauses ("the possessed item is mine" "that is my possessed item") or by locative expressions ("the possessed item is near me"), in which the classifier in the case of non-inherent possession marks the nature of the relationship. While most Melanesian languages, as for instance Fijian, Lenakel, Pala and Tolai are classifier languages, Nguna, a Melanesian language spoken in Vanuatu, only shows traces of the Melanesian possessive classifier system, but, in contrast to the other Melanesian languages, it has a possessive verb, namely 'peani' "to have". In order to show how the Nguna possessive constructions deviate from the common Melanesian type, we shall start with a brief description of the Melanesian possessive constructions in general, and that of Fijian in particular.
In allen Sprachen gibt es spezifische Konstruktionen, die dem Zweck dienen, eine bestimmte Relation zwischen zwei Substanzen (A und B) auszudrücken, wobei diese Relation possessiv ist, d.h. das Verhältnis zwischen einem Possessor (Substanz A) und einem Possessum (Substanz B) darstellt. Im folgenden versuche ich einen Überblick über die Techniken zu geben, die im Samoanischen zum Ausdruck sprachlicher Possession dienen.
Defined as a general inner-linguistic function, modality pervades language and there can thus be no strictly nonmodal predicative expressions. We shall, however, in what follows, keep to grammatical tradition and exclude declarative and interrogative sentences in the indicative mood from consideration. Although a thorough study of the development of modal negation should prove most rewarding, we must renounce such an attempt out of space limits. […] [W]e shall be concerned with the formal linguistic devices employed by the child for expressing modality in various languages and the functions these serve, i.e. how they are used. Only by the conjoint study of form and function can one hope to arrive at a fair understanding of how the modalizing function develops in the ontogenesis of language.
Linguistic continua, their properties, and their interpretation – Hansjakob Seiler ; Skala und Kontinuum: Versuch einer Abgrenzung – Fritz Serzisko ; Der Skalenbegriff in der Linguistik mit einer Demonstration am Beispiel der deutschen Adverbien – Paul-Otto Samuelsdorff ; Kasusrollen im Tagalog: ein intrasprachliches Kontinuum der Kontrolle – Werner Drossard ; Zu einigen Skalen bei der Beschreibung sprachlicher Variation – Manfred Ostrowski Sprachliche Skalen im-typologischen Vergleich (erläutert am Beispiel der Dimension "Apprehension") – Ulrike Kölver
1. There are two classes of theories of Universal Grammar: (1) Formalist theories, such as the widespread varieties of generative grammar. These theories start from the assumption that certain strings of linguistic forms are grammatical while other strings are ungrammatical. A grammar of this type produces grammatical strings and does not produce ungrammatical ones. All theories of this class fail in the same respect: they do not account for the meaning of the strings. (2) Semiotactic theories, which describe the meaning of a string in terms of the meanings of its constituent forms and their interrelations. The only elaborate formalized theory of this class presently available is the one advanced by C.L. Ebeling (Syntax and Semantics, Leiden: Brill, 1978). I shall discuss some of its mathematical properties here.
Es ist aus mindestens zwei Gründen interessant, sich mit Phänomenen der Fokussierung und Topikalisierung zu beschäftigen: zum einen um der Fokussierung und Topikalisierung selbst willen, zum anderen aber auch, um aus den Beobachtungen hierzu Erkenntnisse für andere Bereiche der Grammatik zu gewinnen. In diesem Aufsatz geht es mir vor allem um dieses zweite Ziel.
Ausgangspunkt dieses Beitrags ist die Beobachtung (cf. Seiler 1984), daß komplexe Sätze, insbesondere Komplementsätze, einerseits die Dimension PARTIZIPATION 'abschließen', andererseits aber auch über sie hinausgehen. Hier treffen offensichtlich zwei Dimensionen (im Sinne von UNITYP) aufeinander: die Dimension der PARTIZIPATION einerseits und die Dimension der NEKTION andererseits, deren generelle Funktion etwa bestimmt werden könnte als die sprachliche Darstellung von Relationen zwischen Sachverhalten bzw. Propositionen (bzw. den entsprechenden Konzeptualisierungen der Relationen zwischen Sachverhalten). Die 'Nahtstelle' zwischen den beiden Dimensionen soll hier anhand von einigen Beispielen aus dem Baskischen diskutiert werden.
Das Dakota besitzt eine Überfülle von Elementen, die auf Lokalität referieren. Neben einer geringeren Zahl von Präfixen und Suffixen gibt es Schätzungsweise 3000 Lokaladverbien und Postpositionen (davon wurden für diese Arbeit etwa 800 berücksichtigt). Die fünf Demonstrativpronominia werden zur Bildung einer Vielzahl von Adverbien herangezogen. Daneben weisen die Verben, vor allem die Bewegungsverben, einen starken Bezug zur Lokalität auf. Fast jede, wie auch immergeartete Handlung wird in Bezug auf die lokale Situation, in der sie abläuft, gesehen. Dieser Lokalitätsbezug ist entweder lexikalisiert oder wird durch Affixe hergestellt [...] Im folgenden werden die lokaien Relatoren des Dakota. untersucht. Die lokalen Relatoren stellen eine lokale Beziehung zwischen zwei Nomina her.
In dieser Arbeit wird untersucht, wie im Tamil, einer drawidischen Sprache Südindiens, Lokalrelationen mit Hilfe von Postpositionen sprachlich ausgedrückt werden. Dabei stützt sich die Untersuchung größtenteils auf Material aus der modernen Schriftsprache; Umgangssprachliches Material wird nur in Ausnahmefällen herangezogen und dann gesondert gekennzeichnet. Für das silbische Schriftsystem wurde hier die übliche Transliteration nach dem 'Tamil Lexicon' der Universität Madras verwendet. [...] Im ersten Kapitel der Arbeit finden sich grundsätzliche Überlegungen zum sprachlichen Ausdruck räumlicher Verhältnisse und zur Funktion von Prä- bzw. Postpositionen. Den Hauptteil der Arbeit bildet Kapitel 2, in dem das Datenmaterial vorgestellt und kommentiert wird. In Kapitel 3 wird gezeigt, daß das Auftreten von Dativ und Genitiv als regierte Kasus der lokalen Postpositionen sowohl innersprachlich als auch im Rahmen der linguistischen Theorie motiviert ist. Das vierte Kapitel bespricht die Rolle der Deixis in der Lokation im Tamil und stellt die Wirkungsweise der lokalen Adverbien vor. Kapitel 5 setzt sich mit dem Verhältnis der Postpositionen zum Deklinationsparadigma auseinander. In Kapitel 6 wird gezeigt, wie sich der Zusammenhang von Postpositionen, Lokaladverbien und Lokalkasus durch Annahme von Grammatikalisierungsprozessen erklärt. Kapitel 7 faßt die Ergebnisse der Untersuchung zusammen.
The present paper is an attempt to describe a particular semantic domain in Thai, that of local relations, in terms of a gradual interconnection of what traditional descriptions usually regard as distinct and isolated categories. It is based on the well-known observation that isolating languages like Thai typically display a high degree of 'multifunctionality', or else of syntactic 'versatility' of very many lexical items. […] The semantic area studied in the following pages yields a clear systematic interconnection of three different categories, viz. that of nouns – as the focal instance of maximum syntactic independence –, that of verbs – as, conversely, the focal instance of maximally relational concepts –, and, as an intermediary category between these two, that of prepositions which the system lexically feeds from both these opposite ends. The examples given in the course of this paper have been obtained from published grammatical literature, from Thai texts, and from informants.
Zum "prädikativen" Infinitiv
(1984)
Grammatical relations, particularly the notions of transitivity, case marking, ergativity, passive and antipassive have been a favourite subject of typological research during the last decade, but surprisingly, the notion of valency has been of marginal interest in cross-linguistic studies, though the syntactic and semantic status of participants is, to a great extent, determined by the relational properties of the verb. Valency is the property of the verb which determines the obligatory and optional number of its participants, their morphosyntactic form, their semantic class membership (e.g. ± animate, ± human) ,and their semantic role (e.g. agent, patient, recipient). The valency inherently gives information on the nature of the semantic and syntactic relations that hold between the verb and its participants. If a verb is combined with more participants than allowed or less than required, or if the participants do not show the required morphosyntactic form or class membership, the clause is ungrammatical. In other words, it is not sufficient to consider only the number of actants as a matter of valency, but it is only acceptable if all semantic and morphosyntactic properties of the relation between a verb and its participants that are predictable from the verb are included. The predictability of these properties results from their inherent givenness, and it does not seem reasonable to count some inherently given relational properties as a matter of valency, but not others (compare Helbig (1971:38f) and Heidolph et ale (1981:479) who distinguish between the quantitative, syntactic and semantic aspect of valency).
Innerhalb der Dimension der PARTIZIPATION werden Valenz, als die minimale sprachliche Signalisierung des Vorhandenseins der RELATION der PARTIZIPATION (Seiler 1984:95) und Gerichtetheit, was wir als Orientierung bezeichnen, [...] als getrennte Techniken behandelt, die zueinander in einem implikativen Verhältnis stehen. Orientierung setzt sie VALENZ voraus, ist aber bei dieser selbst "noch nicht 'aktuell'" (ebd.101). Bei VALENZ handelt es sich um das, was "im Partizipatum selber über die Anwesenheit von Partizipanten sowohl quantitativ (Anzahl der Partizipanten) als auch qualitativ (in Bezug auf ihre strukturellen Eigenschaften so entschieden wird, daß die sprachliche Signalisierung minimal, d.h. ohne weitere Kennzeichnung insbesondere an den Partizipanten erfolgt." (Seiler 1984:97f) Ein Verb wie 'töten' beinhaltet demnach sowohl, daß zwei Partizipanten beteiligt sind, als auch, daß beide in unterschiedlicher Weise beteiligt sind. [...] [D]ie Zuordnung: Subjekt-Agens ist nicht universell vorgegeben. Eine Handlung kann als vom Agens ausgehend beschrieben werden, es kann aber auch der Patiens als Ausgangspunkt gewählt werden. [...] Die unterschiedlichen Darstellungsrichtungen bezeichnen wir im folgenden als Orientierung. [...] Den Vorgang vom Agens her darstellen heißt, diesen - syntaktisch gesehen - als zentrale Einheit des Satzes zu enkodieren, während im anderen Fall der Patiens die zentrale Einheit ist. Wir werden im folgenden die beiden unterschiedlichen Betrachtungsrichtungen als A-Orientierung bzw. O-Orientierung bezeichnen. Orientierung wird dabei als Überbegriff verwendet.
Als eine der grundlegenden Systematisierungen im Bereich der Kausativität und damit – aus der Sicht des Kölner Universalienprojekts – der Technik KAUSATIVIERUNG – hat sich meines Erachtens die von Comrie (1981:165ff) eingeführte – und von H. Seiler wiederaufgenommene (1984:67) – und als Kontinuum angeordnete, Dreiteilung in analytische (= periphrastische), morphologische und lexikalische Bildungen erwiesen. Im Mittelpunkt des folgenden Aufsatzes steht der Versuch, im Tagalog, der wichtigsten philippinischen Sprache, diese drei Erscheinungsformen der Kausativierung zu untersuchen und systematisch aufeinander zu beziehen. Dabei ist von besonderer Relevanz, daß in diesem Zusammenhang der semanto-syntaktischen Eigenheit des Tagalog als Vertreter des aktiscischen Sprachbaus wesentliche Bedeutung zukommt. Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß aus der Sich der Gesamtdimension PARTIZIPATION Phänomene aus anderen Techniken (z .B. aus der TRANSITIVIERUNG) nicht unerwähnt bleiben dürfen. Auf diese Weise führt die vorliegende Arbeit letztlich dazu, Zusammenhänge zwischen TRANSITIVIERUNG und KAUSATIVIERUNG in Form von kontinuierlichen Übergängen aufzuzeigen.
The genetic code, the primary manifestation of life, and, on the other hand, language, the universal endowment of humanity and its momentous leap from genetics to civilization, are the two fundamental stores of information transmissible from the ancestry to the progeny, the molecular succession, which ensures the transfer of hereditary messages from the cells of one generation to the next generation, and the verbal legacy as a necessary prerequisite of cultural tradition. Divergent terminologies direct attention to different pattemings; and finding a logically convincing test, acceptable all around, that can determine whether one such system of terms is superior to its rivals, is often impossible. Yet the slow processes of evolution presumably apply to human societies and their symbolic systems as much as to human bodies, so that when logic cannot decide, survival eventually will.
The present paper is devoted to the old and always vexing problem of the linguistical ethnogenesis of the Slavs. The theme of the fate of the Indo-Europeans ancestors of the Slavic people is by its very nature broad and complex, too broad actually for a short essay. That is the reason why we have resigned ourselves to a detailed regular treatment, while presenting only some of the more interesting results and observations based mostly on new etymological studies of words and proper names. The major purpose is to combine linguistic and ethnic history and to proceed to its (fragmentary) reconstruction. Accordingly, our purpose is as simple as it can be for such a wide scope topic: to reconstruct the form, meaning and origin of the Old Slavic lexicon and to extract, if possible, more information about the history of the Slavic people from these linguistic data. The work of reconstructing the Common Slavic lexicon is being carried out in Moscow and Cracow, as far as the major new etymological dictionaries are concerned. A considerably larger number of scholars are concerned with these problems in Russia than in other countries. A reliable reconstruction of words and meanings is the key to any reconstruction of the culture. Why did the Slavs replace the IE name of the 'harrow' by a new word? How did the Ancient Slavs get a term for the process of 'paying'? What are we to think about the case of 'the Slavs and the sea'? How did a word for 'ship' appear among the Slavs? We now know how to answer these and many other questions (we shall revert later to the case of the sea), but the motivation of many other words remains as obscure as before. Others have fallen into oblivion and survive at best on the onomastic level - hence, our keen interest for onomastics and such new works as the Dictionary of Ukrainian waternames [2] that expand our knowledge of the Old Slavic common lexicon and provide new insights into onomastics proper, e.g. the Slavic toponymic 'superdialect,' the existence of genuine Slavic waternames (i.e. those without appellative stage, e.g. *morica and its continuations in different areas of Slavic hydronymy). It is not possible to determine the earliest area the Slavs occupied or, at least, their original homeland without studying etymology and onomastics. How can this question be solved? There are straightforward ways to do it (e.g. by marking off an area with many or only purely Slavic placenames and waternames), but there must also be subtler, more accurate ways. What happened to the lexicon and the onomastics of an ancient people at the time of migration? Did it name only what it saw and knew itself? Our studies show that "a people's vocabulary transcends its actual experience" [3, p. XLVII] ; thus, it preserves not only its own fossilized experience, but a foreign "hearsay" experience as well. The Slavic written tradition begins at a relatively late date - from the IXth century. But any Slavic word or name, although unwritten, can be a record, a memento reflected at some time in another language. Thus, the personal name of a king of the Antae - rex Boz. (in Jordanes [Vlth century] usually interpreted as Bozi 'God's), reflects an early Slavic vozi or vozi, Russian dial. voz (a calque of rex = voh), learned vozd?'chief, leader', already palatalized in the IVth century (the time of the described events and of the person named) - practically an up-to-date form!
Sommaire Le sujet est de retour CL. NORMAND : Le sujet dans la langue CHR. PUECH: La langue, le sujet et l'institué: la linguistique dans la philosophie (Merleau-Ponty) CL. NORMAND : Linguistique et philosophie : un instantané dans l'histoire de leurs relations P. CAUSSAT : La subjectivité en question D. SAVATOVSKY : Le cogito est-il un énoncé performatif? CL. NORMAND, M.-F. TROLLEZ: Du pragmatisme à la pragmatique: Charles Morris J.-L. CHISS: La stylistique de Charles Bally: de la notion de "sujet parlant" à la théorie de l'énonciation J. MÉDINA: Charles Bally: de Bergson à Saussure M. ARRIVÉ: Signifiant saussurien et signifiant lacanien A. RADZINSKI : Lacan/Saussure: les contours théoriques d'une rencontre
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Kausativierung im Türkischen zu beschreiben. Dabei sind folgende formale Gesichtspunkte zu berücksichtigen: Wie werden die kausativen Verbformen gebildet? Wie werden die Partizipanten in der Kausativkonstruktion enkodiert? An funktionalen Aspekten kommen in Betracht: Welche Bedeutungen können bei kausativen Verbformen vorliegen? Besteht der (für andere Sprachen) viel diskutierte Unterschied "lexikalisches" vs. "nicht-lexikalisches Kausativ", und welche Rolle spielt er? Inwieweit sind semantische Faktoren für die Partizipanten-Enkodierung relevant, und umgekehrt, welche Bedeutungsimplikationen sind mit einer bestimmten Enkodierung gegeben? Schließlich ist es interessant, zu zeigen, in welcher Beziehung das Kausativ zu den verwandten Kategorien Passiv, Reflexiv und Reziprok steht.
Possession im Dakota
(1985)
Zweck dieser Arbeit ist die Darstellung der sprachlichen Mittel, derer sich das Dakota zum Ausdruck von Possessiv-Relationen bedient. Dem Hauptteil geht eine in die Thematik einführende Charakterisierung der untersuchten Sprache sowie eine Betrachtung des sprachtheoretischen Hintergrundes voraus. Eine systematisierende Zusammenfassung der relevanten Daten bildet den Abschluß der Arbeit. Mangels Belegstellen konnten allerdings nicht alle Fragen, die sich aus der Auseinandersetzung mit der Materie ergaben, restlos geklärt werden. Die Beispiele stammen großenteils aus Mythen; sofern sie nicht mit Quellenangaben versehen sind, sind sie von der Verfasserin konstruiert.
Ergativity in Samoan
(1985)
Most typological and language specific studies on so- called ergative languages are concerned with case marking patterns, particularly split ergativity, with the organization of syntactic relations as defined by syntactic operations such as coreferential deletion across coordinate conjunctions, Equi-NP-deletion and relativization , and with the notion of subject, but usually neglect the notion of valency, though the inherent relational properties of the verb , i. e. valency, play a fundamental role in the syntactic organization of sentences in ergative as well as in other languages . The following investigation of ergativity in Samoan aims to integrate the notion of valency into the description of semantic and syntactic relations and to outline the characteristic features of Samoan verbal clauses as far as they seem to be relevant to recent and still ongoing discussions on linguistic typology and syntactic theory. The main points of the definition of valency […] are: Valency is the property of the verb which determines the obligatory and optional number of its participants, their morphosyntactic form, their semantic class membership (e.g. ± animate, ± human) , and their semantic role (e.g. agent , patient , recipient). All semantic properties and morphosyntactic properties of participants not inherently given by the verb and therefore not predictable from the verb, are not a matter of valency. Valency is not a homogenous property of the verb, but consists of several exponents which show varying degress of relevance in different languages or different verb classes within a single language.
Thema der vorliegenden Arbeit ist es, das von Hirst & Weil (1982) durchgeführte Experiment, in dem das Verständnis epistemisch und deontisch modalisierter englischer Äußerungen bei 3;0 - 6;0 Jahre alten Kindern getestet wurde, im Deutschen nachzuvollziehen. Im Rahmen dieser Arbeit wird nur das Verständnis epistemisch verwendeter MV untersucht. Das Experiment bestand aus einer Vorstudie mit 13 erwachsenen Sprechern […] und einer Hauptstudie mit 40 Kindern, die einen Kindergarten in Solingen-Ohligs besuchten. Die Kinder waren zwischen 3;0 und 6;0 Jahre alt. Durch die Reaktionen der Kinder in einer entsprechend der von Hirst & Weil für die epistemische Verwendung der MV entwickelten Spielhandlung wurde ihr Verständnis modalisierter oder faktischer Aussagen ermittelt. Entscheidend für die Auswertung war die erste spontane Reaktion des Kindes auf die Aufforderung der Puppen, ein Bonbon zu suchen. Dem Satzpaar, mit dem das Kind konfrontiert wurde, lag folgendes Muster zugrunde: "Das Bonbon (MV 1) unter der Dose sein" vs. "Das Bonbon (MV 2) unter der Tasse sein". Getestet wurden die MV "wird", "muß", "kann". Diese waren jeweils miteinander und mit ist kombiniert, so daß die Oppositionspaare "muß:wird", "muß:kann", "wird:kann" und "ist:muß", "ist:wird", "ist:kann" entstanden. […] Das Experiment setzte sich aus zwei Serien zusammen, wobei sich die zweite von der ersten dadurch unterschied, daß die Abfolge der MV in den Satzpaaren vertauscht war. Die Anordnung der Oppositionspaare und die Kombination der MV erfolgte nach dem Zufallsprinzip. Die mit Hilfe der Untersuchung zu beantwortenden Fragestellungen lauten: Mit wieviel Jahren versteht das Kind den Unterschied zwischen faktischer und modaler Äußerung? Wie vollzieht sich die Differenzierung innerhalb des modalen Feldes muß, wird, kann?
Kollektion im Arabischen
(1986)
Die Arbeit soll einen Einblick in die Problematik des Begriffs der Kollektivität im Arabischen vermitteln. Kollektivität soll hier nicht einfach als ein gegebenes lexikalisches Merkmal Verstanden werden, das eine bestimmte Teilklasse der Nomina zur Kategorie der Kollektiv-Nomina macht, Kap. 2), sondern es geht übergreifend um die sprachliche Technik KOLLEKTION, die variierende Verfahren der Vereinigung und Vereinzelung von Gegenständen umfaßt; dieser funktionale Rahmen soll in Kap. 3 erläutert werden. Das Ziel der Arbeit umfaßt zwei Teilaufgaben. Die erste besteht in einer Bestandsaufnahme dessen, was Autoren arabischer Grammatiken unter "kollektiv" verstanden haben bzw.. verstehen. Da dieses Verständnis sich vorwiegend in einer Vorstellung bestimmter Wörter als Kollektiva, die wiederum z.T. als verschiedenen Untergruppen zugehörig präsentiert werden, zeigt, sollen diese Gruppen als Ausgangspunkt (4.1.) einer weiteren Diskussion genommen werden. Die Eigenschaften, die diesen Gruppen zugeschrieben werden, d.h. das syntaktische Verhalten der jeweiligen Wörter, führen in den vorhandenen Grammatiken lediglich zu einer - uneinheitlichen Differenzierung. Jene sollen deshalb, das ist die zweite Teilaufgabe, systematisch ausgewertet und ihr formaler und funktionaler Zusammenhang herausgearbeitet werden (4.2. und 4.3.). In 4.4. schließlich soll die besondere Rolle der morphologischen Genusunterscheidung in der Technik KOLLEKTION kurz noch einmal gesondert beleuchtet werden.
Der Relativsatz im Bambara
(1986)
Vorrangiges Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Relativsatzbildung im Bambara zu beschreiben. In der Darstellung der verschiedenen Relativsatzarten werden die Fragen berücksichtigt, welche Partizipanten der Relativisierung zugänglich sind, inwieweit der Relativsatz semantisch bzw. syntaktisch dem Matrixsatz untergeordnet ist, we1che Funktionen der Relativsatz im Hauptsatz übernehmen kann, wie in den jeweiligen Relativkonstruktionen der Bezug von Nukleus und Relativsatz gewährleistet wird und welche Funktionen das Relativum hat. Diese Fragestellungen erwachsen aus der Lektüre von Ch. Lehmanns Buch (1984), das den theoretischen Hintergrund für die folgenden Ausführungen bildet.
In der vorliegenden Arbeit werden Zusammenhänge und Unterschiede der einzelnen Relativsatzarten aufgezeigt, sowie Grenzbereiche der Relativsatzbildung angeschnitten. Letztere sind dort erreicht, wo Relativsätze gebraucht werden, um solche gedankliche Verknüpfungen herzustellen, die typischerweise durch andere Nebensatzarten geleistet werden. Die Betrachtungen des Grenzbereichs werden auf Satzgefüge und Tei1sätze beschränkt, komplexe Syntagmen, wie z. B. Partizipialkonstruktionen, die z. T. ähnliches leisten wie Relativsätze, werden im Rahmen dieser Arbeit nicht berücksichtigt. Ein Vergleich der Relativsatzarten führt durch die Zuordnung zu Parametern der Grammatika1isierung zur Entwicklung eines innersprachlichen Kontinuums, das ein von Lehmann ausgearbeitetes intersprachlich anwendbares Kontinuum unterstreicht.
Anders als in den indogermanischen Sprachen kann im Ungarischen nicht nur das finite Verb Personalkennzeichen tragen, sondern auch der Infinitiv, bestimmte Partizipformen, Nomina, Pronomina und einige weitere Wortbildungen. Nach der mir zur Verfügung stehenden Literatur ist bisher nicht oder nur indirekt versucht worden, das Spektrum dieser, immer suffixalen Personalmarkierung in einer Zusammenschau zu erfassen und auf seine Funktion hin zu untersuchen. So findet sich in Grammatiken und Handbüchern des Ungarischen häufig nur die allgemeine Unterscheidung von verbalen und 'possessiven' Personalendungen – eine Sicht, die allein auf der formalen Seite dieser Suffixe beruht und terminologisch eine unzulässige Verkürzung darstellt. Wie TOMPA (1968:178) richtig vermerkt, müssen die nichtverbalen Personalzeichen unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Funktion differenziert werden. [...] Diese Arbeit wird noch einen Schritt weitergehen und jede einzelne Kombinationsmöglichkeit einer bestimmten Stammkategorie mit Personalsuffixen getrennt behandeln, wobei kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden kann. Das Ziel der Arbeit ist ein zweifaches: Zum einen geht es um eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Verwendungen der Personalendungen und der mit ihnen gebildeten Konstruktionen ("Verteilung der Personalaffixe"), zum anderen um eine funktionale und auch formale Analyse dieses affixalen Personalausdrucks ("Leistung der Personalaffixe"). Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: Nach einer allgemeinen Einführung in einige morphologische und phonologische Charakteristika des Ungarischen (Kap. l) gibt der umfangreichste Teil der Arbeit einen Überblick über die Bildung und Verwendung personalsuffigierter Kategorien (Kap. 2). An diese Bestandsaufnahme schließt sich eine Analyse der Leistung (und auch der Form) des affixalen Personalausdrucks an (Kap. 3.) und ein kurzes Fazit der beobachteten Phänomene (Kap. 4).
Der Begriff "Subjekt" ist etwa so alt wie die ersten europäischen Ansätze zur Sprachbeschreibung. [...] Mit zunehmender Erforschung außereuropäischer Sprachen in neuerer zeit verbreitete sich jedoch die Einsicht, daß verschiedene der von den traditionellen europäischen Grammatiken vergebenen Kategorien nicht für jede Sprache deskriptiv adäquat waren und deshalb aus dem Bereich der Sprachuniversalien im Sinne der für jede Sprache gültigen Kategorien zu eliminieren seien. Das "Subjekt" aber behauptete noch sehr lange Zeit seinen Platz unter den allgemeingültigen Kategorien der Sprachbeschreibung. Erst genauere Studien beispielsweise der Ergativsprachen, denen das "Subjekt" als deskriptive Kategorie nicht mehr gerecht zu werden schien, ließen Zweifel an der Universalität des "Subjekts" aufkommen [...]. Seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts wurde das "Subjekt" zu einem der meistdiskutierten Themen der Linguistik, was in der Herausbildung der vier gängigen Subjektstheorien resultierte, die ab Kap. 3 im Detail behandelt werden sollen. [...]
Als Prüfstein der Anwendbarkeit der [...] Theorien und zum Versuch der generellen Beantwortung der Frage nach der Universalität des "Subjekts" wurde eine sowohl in genetischer wie auch in struktureller Hinsicht nicht-indogermanische Sprache gewählt, das Ayacucho-Quechua (AQ). Die strukturelle Divergenz des AQ vom "Standard Average European" eröffnet möglicherweise auch bezüglich der Suche nach einem universalen "Subjekt" neue Perspektiven.
Sieht man neuere Grammatiken des Deutschen daraufhin durch, wie die Masse der Verben bezüglich ihres semantischen Gehalts klassifiziert wird, stellt sich bald heraus, daß hier kein Konsens besteht. Die DUDEN-Grammatik beispielsweise unterscheidet Bedeutungsgruppen: Tätigkeitsverben (mit der Untergruppe Handlungsverben), Vorgangsverben und Zustandsverben, BRINKMANN fügt diesen drei Klassen die Geschehensverben und die Witterungsverben hinzu; RENICKE gliedert die Verben in 2 Klassen Punktuelle Verben und Ausdehnungsverben. FLÄMIG schlägt semantische Subklassifizierungen unter drei verschiedenen Gesichtspunkten vor: hinsichtlich des Anteils der Verben "an der komplexen Geschehens-/Seinsbezeichnung", hinsichtlich "der Verlaufsweise eines Geschehens" und hinsichtlich "der Charakteristik eines Geschehens/Seins in bezug auf entsprechende Sachverhalte", die letztere Klassifikation unterscheidet Handlungsverben, Tätigkeitsverben, Vorgangsverben, Ereignisverben und Zustandsverben. [...] Eine semantische Analyse der Fortbewegungsverben des Althochdeutschen liegt meines wissens nicht vor, stellt also eine reizvolle Aufgabe dar, zu deren Lösung hier erste Schritte unternommen werden sollen.
Die vorliegende Untersuchung kann als Beitrag zum Themenbereich "grammatische Relationen" und zur "Subjekt"- und "Objekt"-Diskussion verstanden werden. Da im Mittelpunkt unserer Betrachtungen die Enkodierung von semantischen Rollen steht, genauer: die Wechselbeziehung zwischen Rollen und ihrer morphologischen Ausprägung durch Kasusformen, ist darauf verzichtet worden, von "Subjekt"- oder "Objekt"-Kasus zu sprechen, denn der "Subjekt"- oder "Objekt"-Status eines Partizipanten wird erst deutlich, wenn alle in der Literatur entwickelten Tests (z.B. die von Keenan 1976 zuerst aufgelisteten) durchgeführt worden sind. Dennoch besteht die Hauptabsicht unserer Analysen darin, eben einen Teil der schon bei Keenan umrissenen Beziehungen zwischen Rolle und morphologischer Repräsentation, bzw. zwischen Rollen und ihrer Konvergenz in bestimmte "zentrale" Kasus genauer herauszuarbeiten, in der Annahme, daß explizite syntaktische Tests, um die es hier nicht geht, im Nachhinein die von uns erkannten "zentralen" Kasusformen als "verdächtige" Subjekt- (bzw. "Objekt"-) Kasus identifizieren können. Auf dem Hintergrund der von H. Seiler (1984) entwickelten Dimension der PARTIZIPATION geht es dabei u.a. um die Interaktion verschiedener Techniken dieser Dimension, so daß nicht nur die KASUSMARKIERUNG zur Sprache kommt, sondern eben auch die Wechselbeziehungen zwischen VERBKLASSEN, VALENZ, ORIENTIERUNG, TRANSITIVIERUNG und KASUSMARKIERUNG. Für die Beziehung zwischen semantischen Rollen und ihrer morphologischen Ausprägung in Kasusformen wurden drei Bereiche der Grammatikalisierung angesetzt: der der bei der Kodierung der Fundamentalrelationen zu beobachtende Zusammenfall, die bei der Orientierung erfolgenden Veränderungen der Kodierung und die Anpassung/Nivellierung der Kasusmarkierung im Falle von ACTOR- und UNDERGOER-Rollen, so daß sich schließlich ein Bündel von Kriterien ergibt, aufgrund dessen die Einordnung bestimmter Beobachtungen erfolgen kann, d.h. letztlich eine skalare Darstellung mit typologischer Aussagekraft.
As a traditional notion of fundamental importance in linguistics and philosophy (logic), "predication" is fraught with controversial issues. It is thus difficult to delimit the scope of this paper without becoming involved in some major issue. The following distinctions seem to me to be plausible on an intuitive basis. Evidence for why they are useful and legitimate will be found in the body of the paper. The discussion will focus on morphosyntactic predication […].
Ziel dieser Arbeit ist eine möglichst ausführliche Bestandsaufnahme der ganzen "Bandbreite" (in später zu erläuterndem Sinne) kausativer Konstruktionen im Arabischen […]. Es versteht sich, daß die Darstellung eines solchen Gesamtspektrums auch die These und das Zugrundeliegen eines formalen wie inhaltlich funktionalen Gesamt- Z u s a m m e n h a n g s impliziert, ohne den sie ihren Sinn verlöre. Der formale Ordnungszusammenhang ist durch die variierende Komplexität der Ausdrucksmittel gegeben (hier bezogen auf den Ausdruck der kausativen Gesamtsituation) und in erster Annäherung aus dem Inhaltsverzeichnis der Arbeit ersichtlich; dies soll besagen: Die Präsentationsweise der verschiedenen Arten kausativer Konstruktionen richtet sich zunächst nach empirisch näherliegenden Entitäten, den grammatischen Strukturen. Funktionale Korrelate und Übergänge sollen im Zuge der Arbeit sukzessive eingeführt und erläutert werden. Zu den Übergangszonen gehören solche, die als kausationsintern zu betrachten sind (und verschiedene Ausprägungen von Kausation bzw. ihren konstitutiven Parametern betreffen […]) und solche, in denen marginal Kausativierung stattfindet, dementsprechend aber gleichzeitig "angrenzende" Funktionen in den Blick kommen […].
Das vorliegende Arbeitspapier ist das Skript einer Vorlesung, die ich während des Wintersemesters 1986/87 am Institut für Sprachwissenschaft der Universität zu Köln gehalten habe. […] Das Arbeitspapier gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil, Kapitel 1 - 4, werden die bei der Untersuchung und Beschreibung einer Sprache auftretenden soziolinguistischen Probleme besprochen, während im zweiten Teil, Kapitel 5 - 11, behandelt wird, wie eine Grammatik geschrieben werden sollte. Es geht dabei also nicht um die grammatische Analyse sprachlicher Daten, sondern um die Darstellung einer Sprache, d.h. um die schriftstellerische Aufgabe des Linguisten, des Grammatikers im eigentlichen Sinn.
This paper is concerned with anticausative verbs (or verb-forms), or shortly, anticausatives. [...] [C]ausative/non-causative pairs with a marked non-causative are quite frequent in the languages of the world. However, so far they have not received sufficient attention in general and typological linguistics, a fact which is also manifested in the absence of a generally recognized term for this phenomenon […]. This paper therefore deals with the most important properties of anticausatives (particularly semantic conditions on them), their relationship to other areas of grammar as well as their historical development in different languages. The grammatical domain of transitivity, valence and voice, where the anticausative belongs, takes up a central position in grammar and consequently the present discussion should be of considerable interest to general comparative (or typological) linguists.
It is the aim of this paper to present and elaborate a new solution to the old syntactic problems connected with the Latin gerundive and gerund, two verbal categories which have been interpreted variously either as adjective (or participle) or noun (or infinitive). These questions have been much discussed for quite a number of years […] but for the most part from a philological or purely diachronic point of view. All these linguists try to explain the peculiarities of these categories and their syntax by showing that the gerund is historically prior to the gerundive. [...] It is our thesis […] that in order to arrive at a unified account of gerundive and gerund we do not have to go back to prehistoric times. Even for the classical language gerund and gerundive represent the same category, in the sense that the gerund can be shown to be a special case of the gerundive. Additional evidence from a parallel construction in Hindi is adduced to make the Latin facts more plausible. It is only in the post-classical language that certain tendencies which had shown up already in Old Latin poetry become stronger and finally lead to a reanalysis of the gerundive and a split into two distinct syntactic constructions. The propositional meaning of the gerundive in its attributive use is explained with reference to a conflict between syntactic and cognitive principles. Special constructions which are the effects of such conflicts can be found in other parts of grammar. Languages differ with respect to the degree of syntacticization (or conventionalization) of these special constructions.
This paper compares the Dulong language of northwestern Yunnan Province in China to other Tibeto-Burman languages and to Proto-Tibeto-Burman, with a view toward understanding the historical development of Dulong and toward supporting, revising, and adding to the body of accepted PTB reconstructions.
Mit der im Titel dieses Aufsatzes intendierten Gegenüberstellung eines statischen Phänomens (Transitivität) und eines dynamischen (TRANSITIVIERUNG) ergibt sich im Hinblick auf die Dimension der PARTIZIPATION das Postulat einer Interaktion einer indikativischer Sehweise mit einer prädikativischen. Der indikativische Aspekt der Transitivität ist darin begründet, daß auf der Basis von u.U. verschiedenen Definitionen von Transitivität, von Sprache zu Sprache in unterschiedlicher Weise, INITIANTEN-BETROFFENEN-Konfigurationen gesetzt werden, während sich der prädikativische Aspekt (die TRANSITIVIERUNG) darin manifestiert, daß bilaterale Beziehungen etabliert, d.h. INITIANTEN-BETROFFENEN-Relationen durch morphologischen Aufwand am Verb erzeugt werden, und dies zumeist auf der Basis eines intransitiven, meist patiensorientierten Verbs. Letztlich ergibt sich ein typologischer Zusammenhang zwischen der Setzung von Intransitivität/Transitivität (als Input) und der darauf operierenden TRANSITIVIERUNG, wie er von Nichols (1982, 1984a, 1984b) angedeutet ist: Sprachen, deren Verbbestände einen stärker "intransitiven" Charakter haben, werden mehr transitivieren und umgekehrt. Statistische Aussagen über den intransitiven oder transitiven Charakter von Verbbeständen verschiedener Sprachen können dabei auf zweierlei Weise erfolgen. Zum einen kann man die Verteilung von intransitiv vs. transitiv im Rahmen eines international standardisierten Grundwortschatzes ermitteln, zum anderen kann man INITIANTEN-BETROFFENEN-Konfigurationen in eine bestimmte Anzahl von Untergruppen zerlegen, indem man Rollenschemata angibt. Wir werden im folgenden diese an Tsunoda (1981) ausgerichtete Methode erläutern, aber auch an verschiedenen Stellen unserer Ausführungen "grundwortschatzbezogene" Anmerkungen hinzufügen. Im Endeffekt resultiert auf diese Weise bei einem Vergleich verschiedener Sprachen eine intersprachliche Skala, die es erlaubt, Sprachen zwischen den Nicholsschen Polen "fundamentally intransitive" und "fundamentally transitive" einzuordnen und dabei Beobachtungen zur Ausprägung intransitivierender und transitivierender Verfahren ermöglicht. Bei der Aufarbeitung des dazu nötigen Materials wird es einerseits um die Rektion der Verben (und damit auch um Kasusmarkiertheit), andererseits um die Derivation bzw. Nicht-Derivation ("Simplizität") bestimmter Gruppen von Verben gehen. Doch zunächst einige Bemerkungen zum Phänomen "Transitivität".
The present article is a crosslinguistic discussion of the distinction between a word class of nouns and a word class of verbs in the UNI TYP framework of the dimension of PARTICIPATION (for a first overall sketch of PARTICIPATION see Seiler 1984). According to this framework the noun/verb-distinction (henceforth N/V-D) must be regarded as a gradable, continuous phenomenon ranging from the stage of a clear-cut distinction with no overlap to almost a non-distinction. Although there is no question that most, if not all, languages do differentiate between nouns and verbs, it is also quite apparent that the languages do so to a different degree and by different means, and that it only makes sense to use the terms "noun" and "verb" in different languages when one actually has a common functional denominator in mind (see below). After a general introduction to the notion of a noun/verb-continuum (chapter 1) the reader will be presented with a survey of languages as diverse as German. English, Russian, Hebrew, Turkish, Salish. and Tongan (see chapter 2) in support of the continuum hypothesis. In chapter 3 the facts are coordinated in an overall pattern of regularities underlying the Increase or decrease of categorical restrictions between the respective word classes. Also, chapter 3 raises the issue to what degree a N/V-D can be considered a matter of certain lexemes or a matter of the morphosyntactic environment of certain lexical units. Lastly, we shall seek for an answer to the question why it is not a necessary requirement for languages to draw a sharp distinction between a word class of nouns and a word class of verbs.
The aim of this contribution is to embed the question of an antinomy between "integral" vs. "partial typology", inscribed as the topic of this plenary session, into the comprehensive framework of the dimensional model of the research group on language universals and typology (UNITYP). In this introductory section I shall evoke some cardinal points in the theory of linguistic typology, as viewed "from outside", viz. on the basis of striking parallelisms with psychological typology. Section 2 will permit a brief look on the dimensional model of UNITYP. In section 3 I shall present an illustration of a typological treatment on the basis of one particular dimension. In section 4 I shall draw some conclusions with special reference to the "integral vs. partial" antinomy.
In seinen Schriften zur Typologie des Relativsatzes behandelt Lehmann auch das Baskische […] Die Diskussion um den baskischen Relativsatz geht jedoch schon auf De Rijk (1972) zurück und wird von Oyharqabal (1985) fortgesetzt. In diesen Werken geht es um allgemeine Themen der Typologie des Relativsatzes (vor allem um das Problem der Zugänglichkeit), wobei allerdings wichtige Fragen unberücksichtigt bleiben: Warum gibt es im Baskischen mehrere unterschiedliche Relativsatzkonstruktionen? Worin unterscheiden sie sich? Wie lassen sie sich voneinander und gegen andere Verfahren der Nominalisierung abgrenzen, mit anderen Worten: welche Konstruktion gehört noch zu den Relativsatzbildungen, welche nicht mehr? Ich will hier die verschiedenen Verfahren der Relativsatzbildung (Relativierung) vorstellen und versuchen, mit Hilfe von Lehmanns (1984) Kontinuum der Nominalisierung Ordnung in die Phänomene , zu bringen, um schließlich Erklärungsansätze zu finden.
Der Wortschatz der germanischen Sprachen ist des öfteren verdächtigt worden, weitgehend nicht auf indogermanische Wurzeln rückführbar zu sein, wobei dieser Anteil so groß sei, daß er dazu berechtige, in ihm das Relikt eines voridg. Substrates zu sehen. Seit FEIST (1913:32) kursieren Listen germanischer Wörter nichtindogermanischer Herkunft, die – was entscheidend für das Postulat einer vorgermanischen, nichtindogermanischen Bevölkerung in den späteren germanischen Stammesgebieten an Nord- und Ostsee ist – bestimmten Sachbereichen angehören, von denen die Bereiche Schiffahrt, Fischfang, See – Meer – Küste, Tier- und Pflanzenbezeichnungen, Steingewinnung und Steinverarbeitung, Hausbautermini u.a. besonders oft genannt werden. [...] Eine solche Liste soll nun auch hier nicht untersucht werden, wohl aber soll der alt- und mittelhochdeutsche Wortschatz eines bestimmten Sachbereichs daraufhin überprüft werden, inwieweit ererbtes und entlehntes Wortgut in ihm feststellbar ist. Ferner soll bei den im Germanischen erfolgten Wortbildungen eine Rekonstruktion einer ursprünglichen – etymologischen – Bedeutung versucht und – wenn möglich – in eine Systematik gebracht werden. Das in diesem Glossar vorgelegte Verzeichnis der ahd. und mhd. Synonyme für das "Wasserfahrzeug" erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, vor allem da entsprechende Nachschlagewerke bzw. vollständige Synonymenlexika fehlen; es sind also nur die Schiffsbezeichnungen enthalten, auf die ich im Laufe der Untersuchung stieß.
This exercise explores the historical relationship between tone, aspiration, prefixes and stem initial consonants in Tibetan. (The stem-initial consonant is underlined in those words that have prefixes or initial clusters; [ts], [tsh], [tç], [tçh], etc., all count as single consonants.) Other phonetic developments are also explored.
This paper discusses an attempt to write a computer program that would properly model the phonological development of Chinese from Middle Chinese to Modern Peking Mandarin, using the rules in Chen 1976. Several problems are encountered, the most significant being that the rules cannot apply in the same order for all lexical items. The significance of this in terms of the implementation of sound change is briefly discussed.
This paper is the second in a series arguing for a discourse·based analysis of grammatical relations in Chinese in which there is a direct mapping between semantic role and grammatical function, and there are no relation-changing lexical rules such as passivization that can change that mapping. The correct assignment of semantic roles to the constituents of a discourse is done by the listener purely on the basis of the discourse structure and pragmatics (real world knowledge). Though grammatical analyses of certain constructions can be done on the sentence level, the sentence is generally not the central unit for understanding anaphora and grammatical relations in Chinese. Two related arguments are presented here: the question of 'subject' and the structure of discourse developed from an analysis of the nature of discourse referent tracking.
This paper is one argument for a theory of grammatical relations in Chinese in which there are no grammatical relations beyond semantic roles, and no lexical relation-changing rules. As the passive rule is one of the most common relation changing rules cross-linguistically, in this paper I will address the question of whether or not Mandarin Chinese has lexical passives, that is, passives defined as in Relational Grammar (see for example Perlmutter and Postal 1977) and the early Lexical Functional Grammar (LFG) literature (e.g. Bresnan 1982), where a 2-arc (object) is promoted to a 1-arc (subject).
Der irokesische Sprachtyp
(1988)
Neugriechische Wortbildung
(1988)
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über das ngr. Wortbildungssystem zu geben. und zugleich die wichtigsten Probleme, die mit der Abgrenzung der ,verschiedenen Wortbildungsverfahren voneinander im NGR. zusammenhängen, so weit wie möglich zu behandeln. Die Arbeit ist in drei Hauptteile gegliedert: der erste Teil (Kap. 2 und 3) ist allgemeinen Problemen gewidmet; die sich auf die Abgrenzung des Bereichs der Wortbildung von der Flexion sowie auf die wichtigsten Aspekte der Wortstruktur im NGR. beziehen. In den beiden .anderen Teilen (Kap. 4 und 5) werden die Wortbildungsverfahren der Ableitung und der Komposition im Bereich des Nomens und im Bereich des Verbs diskutiert. Eine ausführliche Darstellung der Präfixbildung im NGR. ist im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich; jedoch werden die Probleme, die mit der Abgrenzung von Präfixbildungen und Komposita zusammenhängen, in Kap. 5.1 kurz besprochen. Besondere Arten der Wortbildung wie z.B. Akronymie, (Wort)Kürzung, "blending" werden nicht behandelt.
Le but principal de notre essai est de poser des problèmes. En résumé de ce qui a été proposé jusqu'ici, ces problemes peuvent être formulés comme suit : 1. Comment le principe de l'iconicité intervient-il dans la tâche de la représentation de nos conceptualisations par les moyens de la langue ? 2. Quelle est la place de l'iconicité dans le cadre d'un modele dimensionnel qui réunit les trois modes de représentation que Peirce a dénommés "icon", "index", "symbol" ? 3. Quelle est 1a fonction de l'iconicité et quels sont les facteurs qui font alterner l'iconicité prédominante avec la prédominance de chacun des deux autres modes de représentation ? Certes, ces problèmes sont de portée très générale et de solution difficile. Il ne peut s'agir ici de donner des solutions définitives, mais plutôt de montrer la direction vers où s'orienter.
Der Terminus "switch-reference" ist eine Schöpfung von W. Jacobson (1967). Er bezog sich auf ein Phänomen, das zunächst in den putativen Hokan-Sprachen Tonkawa, Washo und Kashaya (Southern Pomo) entdeckt worden war. Es wurde bald als areales Merkmal von Sprachen des Südwestens Nordamerikas erkannt. Es findet sich in allen Great-Basin-Sprachen sowie der westlichen Hälfte des Südwest-Phylums und in Teilen der Phyla Kalifornien, Plateau, Plains und Südost (Jacobson 1983:172). [...] Seit einigen Jahren bringt man diese Erscheinung funktional und terminologisch in Verbindung mit den sog. Medialverben der Papua-Sprachen […]. "Switch-reference" ist die oppositionelle explizite Signalisierung der Identitätsrelation zwischen dem Subjekt des Satzes, an dem die Markierung vorgenommen wird (oder dem sie unmittelbar folgt) und dem Subjekt eines kommenden Satzes (vorzugsweise des nächsten). Sie hat also kriterial eine antizipatorische Komponente. Sie tritt in verbfinalen Sprachen auf und wird deshalb meist durch Enklitika oder Suffixe verkörpert (quasi als Brücke zum folgenden Satz), die den markierten Satz subordinieren. Mit der Subjektidentität (die zwangsläufig auf die eine oder andere Weise mit den Kategorien Person und Numerus interagiert) gehen meist andere Bedeutungen einher, vorzugsweise interpropositionale. Die "switch-reference" hat logischerweise zwei Optionen: Disjunktheit, "different subject" (DS) , und Identität "same subject" (SS). "Oppositionelle Signalisierung" impliziert, daß eine Option gegenüber der anderen keinen grundlegenden Umbau der Satzstruktur erfordert. Davon unberührt bleibt die Tatsache, daß DS-Markierung merkmalhaft er ist. [...] Die Arbeit sollte sich ursprünglich auf Papua- und amerindische Sprachen erstrecken. Obwohl auch letztere ausgiebig untersucht wurden, kam die Darstellung nicht über die Verhältnisse in den Papua-Sprachen hinaus. Angesichts der Sprachenvielfalt scheint mir der Begriff Typologie im Titel noch gerechtfertigt. Ebenfalls keine Berücksichtigung fand die SV der südamerikanischen Sprachen, wofür die Untersuchungsgrundlage aber ohnehin dürftig gewesen wäre. Verwandte Phänomene in australischen, kaukasischen und afrikanischen Sprachen werden im Kapitel 8 lediglich gestreift.
This is a survey of the development of the model of PARTICIPATION (P'ATION) with reference to the postulated sequence of the techniques on the dimension of P'ATION. Along with a brief explanation of the techniques this article contains a discussion of the major claims with regard to the sequence of the techniques and the possibilities of subjecting the claims to empirical verification.
Während es in einem ersten Teil zur "Kasusmarkierung und der Zentralität von Partizipanten" (Drossard 1986 a) vornehmlich um den Zusammenhang von Rollennivellierung und Desemantisierung einerseits und die Zentralität von Kasus andererseits ging, konzentrieren wir unser Augenmerk in den vorliegenden Ausführungen auf dazu komplementäre Fälle und Prinzipien. Somit geht es zum einen um ein gegebenes "split case marking", das direkt mit der Peripherizität der involvierten Kasus korreliert, und zum anderen um sprachliche Prozesse, die Peripherizität zuvor zentraler Partizipanten herbeiführen und dabei, wie im Falle der gegebenen differentiellen Markierung, zu mehr semantischer Transparenz führen. Man stelle sich beispielsweise vor, daß in einem Passivsatz des Deutschen das Agens in seinem INITIANTEN-Status deutlich hervortritt, indem es mit einer Präposition zur Bezeichnung einer Herkunft (Source), mit von eingeführt wird, während das Agens im transitiven Aktivsatz im Nominativ erscheint, der semantisch entleert ist, da er ein intr. A, intr. O, und im Passivsatz ein tr. O, wie auch andere Rollen (Force, Instrument etc.) subsumiert. Generell kann man somit statische und dynamische Erscheinungsformen unterscheiden. "Statisch" bedeutet, daß man, wie oben ausgeführt, in manchen Sprachen ein "split case marking" als gegeben vorfindet, "dynamisch" heißt, daß man durch Passivierung oder Antipassivierung z.B. für eine Agens- oder Patiens-Kodierung ein "splitting" erzielen kann. In beiden Fällen gilt, daß Peripherizität, gesetzt oder abgeleitet, semantisch transparenter ist, während Zentralität, wie in Drossard 1986 a gezeigt, mit Desemantisiertheit bzw. Desemantisierung korreliert. Dementsprechend könnte man Fälle, bei denen durch bestimmte Prozesse in markierten Konstruktionen (Passiv, Antipassiv) die INITIANTEN - oder BETROFFENEN-Semantik von Partizipanten wieder hervorgekehrt wird als "Semantisierung" bezeichnen, d.h. der Agensstatus in einer NOMinativ-Sprache im Aktivsatz "verschleiert", wird durch Passivierung "semantisiert" und sozusagen "entschleiert". Wenn wir nun in unseren weiteren Überlegungen vornehmlich auf nominativische und ergativische Sprachen Bezug nehmen, so gehen wir davon aus, daß in beiden Sprachtypen verschiedene Grade von gesetzter Nivelliertheit bzw. Nichtnivelliertheit vorliegen (vgl. Drossard 1986 a), andererseits zeigt der von Šaumjan (1985) durchgeführte Vergleich der beiden Sprachtypen, daß sich nominativisch und ergativisch spiegelbildlich zueinander verhalten im Hinblick auf die jeweiligen Markiertheitsverhältnisse von aktiven zu nicht-aktiven Sätzen. Andererseits offenbaren sich hinsichtlich der Zentralität und Peripherizität von Partizipanten neben den. von Šaumjan aufgeführten Beispielen (zu Passiv und Antipassiv) auch in anderen Kontexten Varianten, die einem "mirror image" gehorchen. Grundsätzlich verleiht uns die šaumjansche Konzeption ein heuristisch wertvolles Instrumentarium, das sich bei der Gewinnung und Systematisierung des Sprachmaterials als sehr förderlich erweist.
Die folgende Vorlesung hat die universalen Dimensionen der Sprache zum Gegenstand, wie sie bis jetzt von der in Köln ansässigen Forschergruppe UNITYP erforscht und erarbeitet worden sind. ("UNITYP" steht für "Sprachliche Universalienforschung und Typologie mit besonderer Berücksichtigung funktionaler Aspekte.") Es handelt sich um eine vorläufige Bilanz, vorgestellt werden soll nicht eine monolithische, abgeschlossene Theorie mit endgültigen Resultaten. Daher sollten die bereits publizierten Ergebnisse "not as the final version of a ready-made theory of language" angesehen werden, "this would mean that the UNITYP-group has reached the end of its research and is no longer productive." (cf. Ramat 1984:365) Das erarbeitete Modell ist seiner Anlage nach offen. Das Ziel dieser Vorlesung besteht vielmehr darin, in eine bestimmte Art des linguistischen Denkens, in eine spezifische Methode des Herangehens an Sprachdaten einzuführen, mit dem Anspruch, dadurch zu einem besseren Verständnis sprachlicher Fakten beizutragen. Der Wert einer Theorie bemißt sich überhaupt daran, inwieweit sie imstande ist, zu einem besseren und tiefgreifenderen Verständnis des durch sie Systematisierten anleiten zu können. Auch insofern steht hier nicht lediglich die Präsentation fertiger Resultate, sondern die Vermittlung eines bestimmten linguistischen Sprachverstehens im Vordergrund, das zu eigenem Weiterarbeiten befähigen und anregen soll. Metawissenschaftlich-methodische Fragen, wie die nach dem, was ein sprachliches Faktum überhaupt ist, werden zunächst zurückgestellt.
Kant, Piaget et Unityp
(1988)
Le livre de H. Seiler, "Apprehension. Language, Object and Order", présente un grand intérêt même pour und épistémologue ne disposant pas d'une formation de linguíste. A cela il y a au moins deux raísons: en premier lieu "Apprehension. Language, Object and Order" étudie la notion d'objet introduisant la DIMENSION de l'APPREHENSION et, en deuxième lieu, à travers l'étude des langues elle vise une universalité fonctionelle de l'activité cognitive. La notion d'objet est traditionellement importante pour toute recherche épistémologique et ces dernières années elle a été définitivement liée aux recherches sémantiques (Tugendhat 1976: 48). "Apprehension. Language, Object, and order" englobe cet aspect; en effet, le terme de APPREHENSION indique l'activité de saisie notionelle de l'objet telle qu'elle apparaît dans les langues. La structure des langues, mise en évidence dans cette DIMENSION de l'APPREHENSION, est considerée comme la manifestation (REPRAESENTATIO) d'un concept, le REPRAESENTANDUM. Dans notre cas, il s'agit du concept d'objet, dont la richesse esst détectable par la complexité de la REPRAESENTATIO línguistique, qui en met en évidence la nature fonctionelle. Mais sa nature polymorphe, apparaissant dans les TECHNIQUES de la DIMENSION, fait que la saisie due réel mise en oeuvre par ce concept ne pourra pas se reduire à une simple perception de l'objet. En developpant les recherches de "Apprehension. Language, Object and Order", on purra dépasser non seulement les conceptions de la sémantique fondées sur la notion d'adéquation (ou de satisfaction), mais aussi celle qui se réclament d'un 'jeu de vérification' (Tugendhat 1976: 265). Ces conceptions, loin de se vider de leur sens, seront intégrées dans un cadre plus général. En effet, la nature même de l'objet dépend, dans sa définition et dans sa saisie, de cette activité. Le dépassement de la notion d'adéquation amène à une reformulation de l'ontologie, que l'ensemble de "Apprehension. Language, Object and Order" suggère. Il faudra introduire, à mon avis, une conception constructiviste.
The Acadian population of the Atlantic provinces is located in a number of geographically separate areas. Existing phonological descriptions of specific varieties have shown the existence of a great deal of diversity, but also much common ground. Little comparative work has been conducted to assess the extent to which the various regional varieties share the characteristics described for individual communities. New data are here brought to bear on these issues, drawn from the material collected in the course of a research project which has as its general objective the systematic charting of the linguistic differences and similarities among the Acadian communities of Nova Scotia. Features common to all these communities and to previously described varieties are distinguished from those which show interdialectal differences, and the nature of these differences is analyzed.
Zur Beschreibung der Dialogdynamik : Plädoyer für eine kommunikationshistorische Betrachtungsweise
(1989)
Bei der Betrachtung längerer Gesprächsverläufe bietet sich uns oft das Bild einer sukzessiven Entfaltung der Dialogzusammenhänge, die teils schrittweise, teils sprunghaft verläuft. Es werden Themen eingeführt, durchgespielt und gewechselt. Manche Bemerkungen eröffnen ganze Zweige des Gesprächs, andere verschließen gewisse Entwicklungsmöglichkeiten, zumindest für eine bestimmte Zeit. Argumentative Passagen mit erhöhtem Anspruch an Strenge der Gedankenführung und Präzision der Redeweise lösen lockere Passagen mit geringer Ernsthaftigkeit ab. Ein Dialog beginnt als Vorwurfskommunikation und endet als allgemeiner Diskurs über die Geltung von Normen. Neue Redeweisen kommen auf, spielen sich ein und werden fallen gelassen. Mißverständnisse treten auf, werden geklärt oder auch nicht. Erst am Schluß eines Gesprächs versteht man so richtig, was der Gesprächspartner am Anfang gemeint hat usw. Derartige Erscheinungen möchte ich unter den Begriff der Dialogdynamik fassen. Eine Betrachtungsweise, die speziell die Entfaltung von Kommunikationszusammenhängen im eben erläuterten Sinne zu erfassen sucht, könnte man kommunikationshistorisch oder kommunikationsdynamisch nennen, je nachdem, ob eher der Verlauf konkreter Kommunikationen unter Aspekten der genannten Art analysiert werden soll oder ob eine systematische Analyse von Typen von Kommunikationsverläufen beabsichtigt ist.
The semantics of gradation
(1989)
The term 'gradation' is meant to cover a range of phenomena which for the time being I shall call quantitative evaluations regarding dimensions or features. I shall actually be looking into the principles governing the way gradation is expressed in language. The quantitative aspect of the adjectives of dimension occupies a key position which can be systematically explained and this aspect will be the crucial point of the discussion. I shall focus on the various grammatical forms of comparison: comparative, equative, superlative and some related constructions, and indications of measurement and adverbial indications of degree.
It is by now a weIl-known topic in semantics that there are striking similarities between the meanings of nominal and verbal expressions, insofar as the mass:count distinction in the nominal domain is reflected in the atelic:telic distinction in the verbal domain (cf. Leisi 1953, Taylor 1977, Bach 1986, to cite just a few authors). However, these supposed similarities have not be made explicit in formal representations.
Nominalreferenz, Zeitkonstitution, Aspekt, Aktionsart : eine semantische Erklärung ihrer Interaktion
(1989)
In der vorliegenden Arbeit berichte ich über den Erklärungsansatz, den ich im Rahmen einer modelltheoretischen Semantik zur Beschreibung dieses Phänomens entwickelt habe. Ich konzentriere mich hierbei auf die zugrundeliegende Motivation und die intuitive Charakterisierung dieser Theorie. Leser, die an den Einzelheiten der Durchführung und an weiteren Anwendungsmöglichkeiten der Theorie interessiert sind, seien auf Krifka (1987, 1989) verwiesen: ein forschungshistorischer Abriß zu alternativen Theorien findet sich in Krifka (1986).
Es ist das Ziel dieser Arbeit, die Partizipantenmarkierung im Hausa darzustellen. Das Interesse gilt primär der Beschreibung von Sprachdaten und nicht einer theoretischen Auseinandersetzung. Indes ist das eine ohne das andere nicht denkbar. Daher werden im vorliegenden Kapitel der theoretische Hintergrund, d. h. die Begriffe und Konzepte erläutert, die sich zur adäquaten Beschreibung der Daten als hilfreich erwiesen.
Since the mid-1970's, the question of whether or not a verb agreement system1 (VAS) should be reconstructed for Proto-Tibeto-Bunnan (PTB) has been a controversial topic, but because of the large amount of work published arguing in favor of reconstructing a VAS for PTB, especially by James J. Bauman (1974, 1975a, 1975b, 1979) and Scott DeLancey (1980, 1983, 1988, 1989, to appear), many people have begun to accept the existence of a VAS in PTB as received knowledge. In a recent paper on verb agreement systems in Tibeto-Burman, Scott DeLancey states that 'There can no longer be any serious doubt that a system of verb agreement must be attributed to Proto-Tibeto-Bunnan (PTB)' (DeLancey 1988: 1). Though the number of papers supporting this position is quite large, I would like to raise several serious doubts about the theoretical and methodological basis for reconstructing a VAS for PTB' and at the same time argue for the use of functionally and typologically based theories of grammar, as exemplified by the head-marking/dependent-marking distinction developed in Nichols 1986, in diachronic syntax and syntactic reconstruction.
Ich werde zunächst auf neuere Theorien zur Abgrenzung von Komposition und Derivation eingehen, um – darauf aufbauend –einen eigenen Lösungsvorschlag anhand von Sprachdaten auszuarbeiten. Dabei werde ich mich nicht auf das Deutsche beschränken, sondern ein Modell skizzieren, das auch eine gewisse übereinzelsprachliche Gültigkeit besitzt . Das Sprachmaterial entstammt allerdings in erster Linie indogermanischen Sprachen, da sich hier das Problem besonders augenfällig stellt. Es wäre jedoch interessant, das vorgestellte Modell an einer größeren Zahl von Sprachtypen zu überprüfen (und entsprechend zu modifizieren). In einem dritten Abschnitt schließlich möchte ich versuchen, die beobachteten Phänomene (und somit mein Modell) ansatzweise in einen Erklärungszusammenhang zu bringen. Das Hauptgewicht soll jedoch auf die Beschreibung der Phänomene selbst, d. h. den zweiten Teil meiner Ausführungen gelegt werden.
The Stanford Project on Language Universals began its activities in October 1967 and brought them to an end in August 1976. Its directors were Joseph H. Greenberg and Charles A. Ferguson. The Cologne Project on Language Universals and Typology [with particular reference to functional aspects], abbreviated UNITYP, had its early beginnings in 1972, but deployed its full activities from 1976 onwards and is still operating. This writer, who is the principal investigator, had the privilege of collaborating with the Stanford Project during spring of 1976. […] One of the leading Greenbergian ideas is that of implicational generalizations, has been integrated as a fundamental principle in the construction of continua and of universal dimensions as proposed by UNITYP. It is hoped that the following considerations on numeral systems will be apt to bear witness to this situation. They would be unthinkable without Greenberg’s pioneering work on "Generalizations about numeral systems" (Greenberg 1978: 249 ff., henceforth referred to as Greenberg, NS). Further work on this domain and on other comparable domains almost inevitably leads one to the view that generalizations of the Greenberg type have a functional significance and that a dimensional framework is apt to bring this to the fore. This is the view on linguistic behaviour as being purposeful, and on language as a problem- solving device. The problem consists in the linguistic representation of cognitive-conceptual ideas. The solution is represented by the corresponding linguistic structures in their diversity and the task of the linguist consists in reconstructing the program and subprograms underlying the process of problem-solving. It is claimed that the construct of continua and of universal dimensions makes these programs intelligible.
The human mind may produce prototypization within virtually any realm of cognition and behavior. A "comparative prototype-typology" might prove to be an interesting field of study – perhaps a new subfield of semiotics. This, however, would presuppose a clear view on the samenesses and differences of prototypization in these various fields. It seems realistic for the time being that the linguist first confine himself to describing prototypization within the realm of language proper. The literature on prototypes has steadily grown in the past ten years or so. I confine myself to mentioning the volume on Noun Classes and Categorization, edited by C. Craig (1986), which contains a wealth of factual information on the subject, along with some theoretical vistas. By and large, however, linguistic prototype research is still basically in a taxonomic stage - which, of course, represents the precondition for moving beyond. The procedure is largely per ostensionem, and by accumulating examples of prototypes. We still lack a comprehensive prototype theory. The following pages are intended, not to provide such, a theory, but to do the first steps in this direction. Section 2 will feature some elements of a functional theory of prototypes. They have been developed by this author within the frame of the UNITYP model of research on language universals and typology. Section 3 will bring a discussion of prototypization with regard to selected phenomena of a wide range of levels of analysis: Phonology, morphosyntax, speech acts, and the lexicon. Prototypization will finally be studied within one of the universal dimensions, that of APPREHENSION - the linguistic representation of the concepts of objects – as proposed by Seiler (1986).
The bulk of this dissertation is an analysis of grammatical relations (including syntactic, pragmatic, and semantic relations) in Modern Mandarin Chinese. In Chapter I the background, functional framework, and concepts used in the dissertation are introduced. In Chapter II it is shown that Chinese has not grammaticalized the syntactic functions 'subject' and 'object', and has no syntactic function-changing passive construction. In Chapter III the nature of word order and its relationship to information structure in Chinese is examined. It is argued that word order in Chinese does not mark 'definite' and 'indefinite' NPs, as is commonly assumed, but marks information structure. A number of marked focus structure constructions are also discussed. In Chapter IV the discussion is of the structure of Chinese discourse, developed from an analysis of the nature of discourse referent tracking. It is shown that recovery of anaphora is not based on syntactic functions, but is based on real world knowledge (semantics and pragmatics) and discourse structure. Chapter V gives the conclusions, followed by a discussion of some of the diachronic considerations that arose in the course of this investigation. It is suggested that within Sino-Tibetan, Chinese should be seen as an innovator in terms of word order, and that grammatical relations in Proto-Sino-Tibetan should be seen to be pragmatically based rather than syntactically based.
Nachdem die Domäne des Computers im universitären Einsatz noch bis vor wenigen Jahren im naturwissenschaftlichen Bereich lag, werden elektronische Verfahren heute mehr und mehr auch in den Geisteswissenschaften angewendet. Das primäre Einsatzgebiet liegt dabei zweifellos in der Textverarbeitung; der Computer erweist sich hier als ein universal einsetzbares Hilfsmittel, das die Gestaltung eines Textes von seiner Konzipierung bis zur Drucklegung in der Hand des Autors ermöglicht und herkömmlichen Verfahren somit überlegen ist. ...
Ihre frühesten Sprachzeugnisse hat uns die keltische Bevölkerung der britischen Inseln bekanntlich in einer Anzahl von Steininschriften hinterlassen, die in der sog. Ogamschrift gehalten sind. Der größte Teil dieser Inschriften, von denen rund 300 hauptsächlich aus Südirland und Wales bekannt sind, wird nach allgemeiner Ansicht in die Zeit zwischen dem 4. oder 5. Jh. und dem 8. Jh. n. Chr. datiert. Bis heute ist weder die Entstehung des eigentümlichen Ogamalphabets, das mit keinem anderen Schriftsystem des gegebenen Zeitraums vergleichbar ist, noch die Bedeutung aller Zeichen eindeutig geklärt. ...
The most macabre of the numerous anthropomorphic metaphors linguists provide for their subject matter is that of language death. The extinction of a language is in fact a distressing matter, because the cultural tradition connected to it and the sociocultural or even ethnic independence of the group that speaks it very often perish together with it. Yet it is a very common phenomenon. [...] It would seem strange that such a frequent and well-known phenomenon has not been studied much earlier; nevertheless it is a fact that the investigation of language death is a new and developing field, which emerged as something like an independent subdiscipline of linguistics towards the end of the seventies. This comparatively embryonic stage of the field should be kept in mind throughout the following discussion.
Why should we engage in language universals research and language typology? What do we want to explain? It is a fact that, although languages differ significantly and considerably. indeed, no one would deny, that they have something in common; how else could they be labelled 'language'? - There is obviously unity among them, no matter how vaguely felt and for what reasons: Scientific, practical, moral, etc. Neither diversity per se nor unity per se is what we want to explain. There is no reason whatsoever to consider either one of them as primary, and the other as derived. What we do want to explain is "equivalence in difference" – cf. our motto – which manifests itself, among others, in the translatability from one language to another, the learnability of any language, language change – which all presuppose that speakers intuitively find their way from diversity to unity. This is a highly salient property which deserves to be brought into our consciousness. Generally then, our basic goal is to explain the way in which language-specific facts are connected with a unitarian concept of language – "die Sprache" – "le langage".