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Aus den angestellten Untersuchungen dürften folgende allgemeine Schlüsse gezogen werden können: Der Hydrodiffusionskoeffizient steigt bei allen untersuchten Elektrolyten mit der Verdünnung von einer gewisssn Normalität an, ungleich für ungleiche Substanzen. Er steigt auch mit zunehmender Konzentration und wird daher ein Minimum durchlaufen, falls Bildungen von Molekülkomplexen bei höhern Konzentrationsgraden nicht den Diffusionsverlauf stören. Der Diffusionstemperaturkoeffizient hat ungleiche Werte für verschiedene Substanzen und ist gleich der Summe der Temperaturkoeffizienten des osmotischen Druckes und des elektrolytischen Leitvermögens. Nernsts Theorie und Formel für Berechnung der Koeffizienten bei unendlicher Verdünnung und Arrhenius´ Hypothese über den Gang der Diffusiollskurve bei Elektrolyten sind durch die Versuche bestätigt worden. Die innere Reibung f´ des Moleküls ist etwas kleiner als die Summe der Reibungen von dessen Ionen f, und das Verhältnis f´/f wird desto grösser, je höher das elektrolytische Leitvermögen des Salzes ist.
Nach der von Sander (F. Sander: Einfache Bestimmung des Säuregrades im Harn mittels Aciditätsquotient. Zeitschrift für Urologie, 25, 1931.) angegebenen Methode sind Bestimmungen des Aciditätsquotienten des Harns ausgeführt worden, mit dem Ziele, die Veränderungen desselben festzustellen, 1. nach Aufnahme von Eierklar, 2. nach Aufnahme von Eidotter, 3. nach Aufnahme von Lecithin, 4. nach Aufnahme von Eiweiß und Lecithin. Die zu diesem Zwecke ausgeführten Versuche zeitigten folgende Ergebnisse: 1. Der bis zum Mittag verfolgte Verlauf der Harnaciditätsquotientenkurve bei normaler Kost zeigt dasselbe typische Verhalten wie die Normalkurven bei meinen Vorgängern, d. h. etwa 4 Stunden nach der Nahrungsaufnahme erreicht der A.-Qu. sein Minimum und steigt dann bis zur nächsten Mahlzeit wieder an. 2. Der Harnaciditätsquotient sinkt nach Zusatz von Eiweiß zum üblichen Frühstück schneller und tiefer ab. 3. Eine Zulage von Eidotter zum Frühstück führt zu größeren Harnaciditätsquotienten-Werten, als wir sie ohne die Beigabe finden. 4. Bei der Lecithinaufnahme, die etwa dem Gehalt dreier Eidotter an diesem Lipoid entspricht, wurden noch höhere Werte des A.-Qu. des Harnes festgestellt, als bei dem Genuß der ganzen Eidotter. 5. Aus diesen experimentell festgestellten Tatsachen wird abgeleitet, daß durch die Aufnahme von Lecithin der Salzsäureverlust des Blutes durch die Magensaftausscheidung bis zu einem gewissen Grade kompensiert wird durch Resorption der Phosphorsäure des Lecithins aus dem Magen in das Blut. Infolgedessen kommt es zu einer relativ geringen Veränderung des Säurebasengleichgewichtes des Blutes, die natürlich sich in einer nur geringen Änderung des Aciditätsquotienten widerspiegeln kann.
Der etwa 9 km südlich von Osnabrück gelegene Hüggel bildet mit dem weshlich sich anschliessenden, Heidhorn einen sich von OSO nach WNW erstreckenden kleinen, aber selbständigen, geologisch interessanten Gebirgszug von etwa 5 km Länge. Am Nordabhange findet sich der fast ganz in Eisenerz umgewandelte Zechstein, welchem die Georgsmarienhütte ihre Entstehung verdankt. Das Liegende dieses Zechsteins bildet der bis 0,75 m mächtige Kupferschiefer. Aus jenem ist Productus horridus Sow. nachgewiesen; in dem im übrigen charakteristischen Kupferschiefer soll von Banning auch Palaeoniscus Freislebeni Blv. gefunden worden sein. Das Alter dieser beiden Schichten ist also mit Sicherheit festgestellt und längst bekannt. Anders verhält es sich dagegen mit dem Sandstein, der das Liegende des Kupferschiefers bildet. Analog den Lagerungsverhältnissen anderer Gegenden, z. B. Thüringens und des Harzes, hat man diesen Sandstein als Rotliegendes angesprochen, so Stockfleth in seiner Arbeit über den Hügge1. Allein es fehlen in demselben erkennbare Fossilien gänzlich. Zwar sind nach Stockfleth hin und. wieder undeutliche Farnabdrücke nachgewiesen, doch ist nichts gefunden, was die Annahme, der Sandstein gehöre dem Rotliegenden an, direkt bestätigt hätte.
Étude sur l'Égypte primitive
(1909)
Zur Topographie des Kapitols
(1898)
Zur Thermodynamik der enthalpisch und der entropisch bedingten Entmischung von Polymerlösungen
(1972)
Zur Theorie umkehrbarer galvanischer Elemente : (vorgelegt von Hrn. von Helmholtz am 17. Januar)
(1889)
Zur mamlukischen Heraldik
(1972)
Ein wesentliches Kennzeichen mamlukischer Kunstwerke sind Kartuschen mit heraldischen Emblemen. Diese Wappen, die nicht nur den Herrschern vorbehalten blieben, sondern auch den Mamluken nach Beendigung der militärischen Ausbildung und ihrer Dienste am Hofe zusammen mit dem Offiziersrang vom Sultan verliehen wurden, kennzeichnen in der Regel den Träger bis zum Lebensende. Die im Auftrage der Mamlukenherrscher und ihrer Amire errichteten Architekturen und die hierfür als Einrichtung angefertigten Kunstgegenstände zeigen infolgedessen neben Inschriften mit Namen und Titeln des Bestellers sehr häufig auch dessen Wappen. In besonderem Maße gilt dies für die mamlukische Metropole: An den mehr als 220 erhaltenen mamluklschen Bauten in Kairo sind - zusammen mit den 30 hier erstmals publizierten Wappen - in mehr als 90 Fällen heraldische Embleme belegt); bei dem oft fragmentarischen Überlieferungszustand ist dies ein Hinweis, daß ehemals wohl fast alle mamlukischen Architekturen durch Wappen gekennzeichnet waren. Häufig wurde jedoch auf dle Nennung des Namens verzichtet, oder ist - wie an einigen Bauten in Kairo - nicht mehr erhalten, so daß neben stilistischen Kriterien im besonderen Maße auch Wappen als Grundlage bei zeitlichen Einordnungen eine wichtige Rolle zukommt. Schlüssel hierzu ist das 1933 erschienene Corpus von LEON ARI MAYER, das alle bis zu diesem Zeitpunkt bekannte Objekte mit Wappen enthält, die mit namentlich gekennzeichneten Inschriften versehen sind. Obwohl inzwischen zahlreiches neues Material bekanntgemacht wurde, insbesondere die Untersuchung von PAUL BALOG über die Heraldik auf den Münzen mamlukischer Sultane, fehlt bisher ein Abriß der Entwicklung der mamlukischen Wappen, auf deren Basis die Einordnung anonymer Wappen möglich wäre. Ausgehend von neu gefundenen bzw. unpublizierten Wappen an Kairoer Bauten und den damit zusammenhängenden Problemen soll hier deshalb versucht werden, die Abschnitte dieser Entwicklung stichwortartig zu umreißen. Diesem Versuch kommt entgegen, daß von den zahlreichen bekannten Wappen immerhin etwa 120 Formen, die von 26 Mamlukensultanen und mehr als 280 namentlich faßbaren Amiren belegt sind, zeitlich fixiert werden können. Durch dle Gruppierung dieses Materials nach primär formalen und parallel auch chronologischen Gesichtspunkten zeichnet sich deutlich eine stufenweise Entwicklung ab. Schwierigkeiten ergeben sich hierbei allerdings aus der komplizierten Struktur der regierenden Mamlukenkaste, der gesellschaftlichen Oberschicht also, der die Träger der Wappen angehören. Denn erstens werden die Wappen den befreiten Mamluken bereits am Anfang ihrer Beamtenlaufbahn als herrschaftlicher Amir verliehen, während die Objekte, die diese Wappen belegen, sehr häufig erst auf dem Höhepunkt der Karriere in Auftrag gegeben werden konnten und es sich demnach bei den über die Kunstwerke erschlossenen Zeitansätzen für Wappenformen oft um Daten handelt, die nicht den augenblicklichen Stand der Entwicklung widerspiegeln. Ein weiteres in Rechnung zu stellendes retardierendes Element ergibt sich aus dem Umstand, daß Wappen nicht nur von den Ehefrauen übernommen werden konnten, sondern auch den Töchtern und vor allem den Söhnen vererbt wurden. Letztere hatten deshalb meist keine eigenen Wappen, weil sie als freigeborene Söhne - natürlich bilden die Söhne der Herrscher eine Ausnahme - von der militärischen Eliteausbildung und damit vom Aufstieg in die höheren Staatsämter ausgeschlossen blieben, die Tätigkeit als religiöser Beamter oder in der Verwaltung im allgemeinen jedoch nicht zur Belehnung mit einem Wappen führte. In Hinblick auf die Heraldik hat dies oft anachronistisch anmutende altertümliche Wappenformen zur Folge.
In der vorliegenden Arbeit wurde das Gebiet der konstanten maximalen K.G. bei der Kristallisation, der unterkühlten Sohmelze von Salol untersucht. Die Grenzflächenformen wurden bei verschiedenen Badtemperaturen bestimmt. Es hat sich gezeigt, daß sich die Grenzfläche bei kleinen Unterkühlungen konkav zur Schmelze krümmt. Mit abnehmender Badtemperatur nimmt die Krümmung zunächst bis zu einem Maximalwert zu. Dann nimmt sie laufend ab, durchläuft eine fast ebene Grenzflächenform, um sich bei noch stärkerer Unterkühlung konvex zur Schmelze zu wölben. Nimmt schließlich auch die K.G. bei großen Unterkühlungen ab, so nähert sich die Grenzflächenform wieder einer Ebene. Durch thermoelektrische Temperaturmessungen wurde festgestellt, daß an der Grenzfläche kein radiales Temperaturgefälle herrscht. Im ganzen Gebiet der konstanten maximalen K.G., die in einem breiten lntervall der Badtemperatur auftritt, ist die Grenzflächentemperatur konstant. Dies wird durch eine zwangsläufige Änderung der Grenzflächenform ermöglicht.
Für die Matrixkomponenten der Koordinaten x, y, z sind von P. Epstein für das Wasserstoffatom hei Separation in Polar- und parabolischen Koordinaten (Zeeman- und Starkeffekt) allgemeine Formeln aufgestellt worden, die im folgenden auf einfache Weise (auch bei Berücksichtigung des kontinuierlichen Spektrums) abgeleitet werden sollen.
Zum Torso von Belvedere : wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht über das fürstliche Rutheneum
(1901)
Zum Andenken an A. Fick
(1902)
Wilhelm Lübke
(1877)
In den Jahren 1715-28 veröffentlichte der berühmte Friedrich Hoffmann, Professor der Universität Halle und Leibarzt des Königs Friedrich I., ein neunbändiges Werk über Lebens- und Heilkunst, das infolge seiner Fülle von goldenen Lebensregeln und praktischen Ratschlägen bei Krankheiten großes Aufsehen erregte. Im 5. Band befindet sich die „Schilderung des herrlichen Nutzens der Fastenkur" oder „Wie man manche schwere Krankheit durch Mäßigkeit und Fasten kurieren kann". ... Hoffmann bekennt freimütig, daß er anfangs wie jeder andere Arzt in dem Glauben befangen war, man könne nur durch die Alchymie aus seltenen Metallen und Drogen Heilmittel gewinnen. Mehr und mehr habe er aber eingesehen, daß alle diese spitzfindigen Tüfteleien und Künsteleien nicht zum Ziele führen, schließlich habe er sich zur Einfachheit durchgerungen und erkannt, daß ,,in ganz einfältigen naturgemäßen Mitteln" die größten Heilkräfte enthalten sind. Infolgedessen gibt er seiner Abneigung gegen Medikamente ganz unverhohlen Ausdruck, er beweist dagegen die entscheidende Bedeutung der Diät für die Gesundheit und für die Entstehung der Krankheiten. Eindringlich schildert er den Nutzen der Mäßigkeit, er weist auf die Schädigungen durch Unmäßigkeit hin und zeigt, daß viele Krankheiten auf diese zurückzuführen sind. Zu ihrer Heilung gibt es nach seiner Meinung keine besseren Mittel als Mäßigkeit und Fasten. Zum Beweis für diese Behauptungen führt er das Massenexperiment des Lebens und die eigene große ärztliche Erfahrung am Krankenbett an, er weist ferner nach, daß das Fasten ein von den bedeutendsten Ärzten aller Zeiten hochgeschätztes und viel angewandtes Kurmittel war, als Kronzeugen nennt er die klassischen Ärzte Griechenlands, Ägyptens, Roms, ferner Weltweise, Patriarchen und Philosophen aus allen Jahrhunderten, er nennt namentlich Hippokrates, Galen, Celsus, Plato, Pythagoras, Sokrates und Sydenham. Bei Erwähnung der Lehren und Erfahrungen dieser Großen unterläßt es Hoffmann nicht, des öfteren seine große Hochachtung vor der feinsinnigen Beobachtungsgabe und der Kunst der alten Ärzte auszudrüdren. Mit der neueren Arztegeneration, die alle früheren Erfahrungen und auch seine Beweisführung über den Nutzen der Fastenkur nicht anerkennen will, die die Diät am Krankenbett vernachlässigt und nichts wie teure Medikamente verschreibt, konnte sich Hoffmann nicht befreunden. Zur Verteidigung der altbewährten diätetischen Grundregeln richtet er deshalb ein offenes und sogar recht kräftiges Wort an seine Kollegen, seine Ausdrucksweise wird jedesmal, wenn er „von denen neueren Medicis" spricht, ziemlich scharf. Man sieht daraus, wie viel ihm im Interesse seiner Patienten daran liegt, die offenbaren diätetischen Irrlehren seiner Zeitgenossen zu bekämpfen und namentlich die Fastenkur als bestes Heilmittel bei vielen Krankheiten wieder einzuführen. Die ersehnte Wandlung der Ansichten ist Hoffmann nicht gelungen. Die moderne Diätetik besteht in einer völligen Umkehrung der früher geltenden Grundregeln. An Stelle von MäBigkeit als bestes Verhütungsmittel von Krankheiten redet die herrschende Schule einer möglichst eiweiß- und fettreichen ,,guten und kräftigenden Ernährung" das Wort, sie leistet damit der Neigung des Volkes zur Unmäßigkeit noch Vorschub. An Stelle einer Anerkennung der altklassischen Generalregel für alle Krankheiten - - Mäßigkeit und Fasten - - wird heute vom grünen Tisch aus, allen tausendjährigen Erfahrungen zum Trotz und entgegen allen klinischen Beobachtungen, die Parole „kräftige Ernährung" als Hauptmittel zur Überwindung der Krankheiten, sogar vielfach noch bei Fieber, ausgegeben. Möge die vorliegende alte Schrift Hoffmanns, die ebensogut heute geschrieben sein könnte, zu einer Wandlung in der für die Patienten verhängnisvollen modernen Diätetik beitragen. Möge mancher erkennen, daß hier ein wahrer Mensehenfreund redet und ein feinsinniger Künstler, ein großer Arzt zu ihm spricht. Ostern 1926
This study is part of a larger work whose aim is to examine the historical significance of the tens of thousands of Islamic silver coins or dirhams which appeared in Eastern Europe during the pre-Mongol era. The first part of this work explored the questions of when and how dirhams first reached European Russia. Very briefly, this initial study led to the following conclusions: 1. Dirhams first reached Eastern Europe about 800 A.D., as R. Fasmer (Vasmer) argued a half-century ago. 2. The earliest dirham hoards from Eastern Europe are almost identical in composition with contemporaneous Near Eastern hoards (both contain a predominance of 'Abbasid coins struck after 769 in Iraq and North Africa). This suggests that the earliest Eastern-European hoards were composed from the Near-Eastern coin stock of the time. 3. The earliest dirham hoards from Eastern Europe are completely different in composition from the contemporaneous hoards found in Transoxiana indicating that the earliest dirhams to reach Eastern Europe did not come via Central Asia. 4. An analysis of the early Caucasian dirham hoards revealed that the composition of some of these hoards differs from that of Eastern-European and Near-Eastern hoards in that the Caucasian hoards contain a higher percentage of dirhams from South-Caucasian mints and a lesser percentage of coins from North-African mints. This suggests that these hoards were composed of dirhams imported from the Near East which had circulated in the Southern Caucasus for some time before being deposited. 5. Other early dirham hoards from the Caucasus, however, are very similar in composition to contemporaneous Near-Eastern and Eastern-European dirham hoards. This suggests that these hoards were composed of coins which were apparently being transported to Eastern Europe from the Near East and were buried accidentally while in route through the Caucasus. In short, the first segment of this research concluded that dirhams began to reach Eastern Europe around the year 800 and that they were imported by the Caucasus or Caspian route from the Near East. The purpose of this study is to investigate the historical circumstances which would explain why dirhams were first brought by the Caucasus or Caspian route to Eastern Europe in the early ninth century. It is pertinent to note that, to the best of my knowledge"no one has yet addressed this fundamental question in any depth. Consequently, in discussing this issue, it is not our intention to claim that the thesis which will be put forward is irrefutable or that no other thesis could explain the available data. Rather, the objective is to raise the question of why dirhams first reached Eastern Europe around 800 A.D. by the Caucasus-Caspian route and to suggest a possible solution. This study should thus be considered as the presentation of a working hypothesis which will hopefully inspire others to examine a basic question of medieval Eurasian history which has been too long ignored.
Wender & Dürholt, Lennep
(1913)
Wallenstein als Merkantilist
(1909)
Inhalt: Dr. Hermann Ullmann : Das Sudetendeutschtum im Gesamtdeutschtum Dr. e. h. Franz Jesser : Sudetendeutsche Kultur- und Sozialentwicklung seit 1919 Dr. Hans Neuwirth : Sudetendeutsche Innenpolitik Franz Hilmer : Deutsches Bauerntum in Bohmen, Mähren und Schlesien Dr. Hans Otto Wagner : Die deutsche Industrie in den Sudetenländern Dr. Fritz Koberg : Die Tschechen
Vorwort Die vorliegende kleine Schrift ist im ersten Entwurf bereits bald nach der Gedenkfeier vom Jahre 1910 entstanden und war zunächst für Lehrer und Schüler des Osteroder Gymnasiums als Nachbarn des „Streitplatzes zum Tannenberge", wie das alte Schlachtfeld von 1410 Jahrhunderte lang genannt ward, und für alle diejenigen bestimmt, die etwa die historische Stätte besuchen wollten, - namentlich auch deshalb, weil ich aus genauer Kenntnis der ganzen Landschaft heraus mancherlei Ergänzungen und zum Teil auch Berichtigungen zu den früheren Darstellungen jener Zeit glaubte geben zu können. Ein schweres langjähriges Augenleiden und mein Weggang aus Ostpreußen verhinderte damals den Abschluß. Nun hat seitdem der Weltkrieg den Namen Tannenberg weltbekannt gemacht, und es ist dabei auch der Schlacht vom Tage der Apostelteilung wieder vielfach gedacht worden, freilich bis in die letzte Zeit hinein vielfach unter Mißverständnissen und Irrtümern. So veranlaßte mich denn der Wunsch meiner ostpreußischen Freunde, auch damit mancher drohenden Legendenbildung rechtzeitig entgegengetreten würde, die frühere Niederschrift neu zu bearbeiten und zu ergänzen, zumal die Veränderungen des Geländes dessen Bild, das mir seit nahezu einem halben Jahrhundert bekannt und vertraut war, so vollständig umgestaltet haben. Als ich zum ersten Mal, das frühere Schlachtfeld aufsuchte, war die Landschaft noch übersichtlich genug, um den Gang des Kampfes einigermaßen vergegenwkirtigen zu können. Von dem Kapellenberge sowohl, bei dem noch unaufgeräumten alten Gemäuer, als von Osten her war die dazwischenliegende leichtgewellte Fläche mit der kleinen Einsenkung in der Mitte noch frei und nahezu plastisch zu überschauen, bei Grünfelde bot sich dem Auge die natürliche Stelle für die Wagenburg des Ordensheeres mit ziemlicher Sicherheit dar, der ,,Heilige See" und das Wäldchen, von dem aus aller Wahrscheinlichkeit nach Ulrich von Jungingen seinen Todesritt antrat, waren noch deutlich zu erkennen. Freilich manches, was J. S. Bock im 18.Jahrhundert, Voigt und Schubert im Jahre 1823 und spätere Beobachter wie V. Tettau und Temme, Dorr und Töppen noch wahrgenommen hatten, war doch nicht mehr vorhanden! Die Oedländereien südlich von Tannenberg waren längst unter den Pflug genommen, die Wälder südwestlich vom Laubensee wiesen starke Lücken auf, und die morastigen Niederungen waren ausgetrocknet. Seitdem habe ich den Streitplatz und seine Umgebung oft nach allein Richtungen hin durchstreift und war denn auch Zeuge von der fortschreitenden Neugestaltung des ganzen Areals. Die Trümmer der Kapelle wurden aufgeräumt und mit freundlichen Anpflanzungen umgeben, die allmählich zu würdigen Anlagen heranwuchsen, auch wurde auf meine Anregung in der Osteroder Zeitung 1893, Nr. 74, ein Zugang dahin geschaffen, und durch den damaligen Landrat, späteren Landeshauptmann von Brandt, im Jahre 1901 der bekannte Denkstein für den gefallenen Hochmeister errichtet (vergl. G. Conrad in Heft V der Oberländischen Geschichtsblätter, S. 100 ff., und Th. V. Schäfer, Tannenberg, S. 240). Ein sehr großer Teil des Ackerlandes ward in Ansiedlungen aufgeteilt, die nunmehr allerdings die Uebersicht sehr erschweren, und dann berührte die Riesenschlacht vom 24. bis 28. August 1914 auch einige Teile des alten Schlachtfeldes. So mag denn meine Arbeit, die noch den früheren Zustand des letzteren voraussetzen konnte, allen, die auch noch ein Interesse haben für die überaus lehrreichen, wenngleich unglücklichen Kämpfe des Deutschen Ordens gegen Wladislaw Jagiello, ein genaueres Verständnis für die entscheidenden Vorgänge der ersten Tannenberger Schlacht vermitteln, deren historischer Name nach Anregung des späteren General Hoffmann auch dem ,,glänzendsten Siege des Weltkriegs" auf Antrag Hindenburgs selber (v. Schäfer, a.a.O. S. 239/40) beigelegt ward, als dadurch „die Scharte von 1410 auf weiter Linie gründlichst ausgewetzt" war. Um nicht die Darstellung durch eine Unmlenge von Zitaten schwerfällig und unübersichtlich zu machen, deren ja fast zu jedem Satze mehrere beigefügt werden könnten, habe ich mich darauf beschränkt, solche nur bei strittigen oder weniger bekannten, aber bemerkenswerten Einzelheiten in den Anmerkungen am Schlusse beizufügen, in denen ich auch meine Stellungnahme zu solchen Punkten begründet habe, die von allgemeinerem oder für die einzelnen Gebiete von besonderem Interesse sein könnten. Bei der ungewöhnlich großen Anzahl von Streitfragen, die sich an die Schlacht selber, ihre Vorgeschichte und ihre Folgen anknüpfen, und bei der Beschaffenheit der Quellen kommt man allerdings oft genug über eine größere oder geringere Wahrscheinlichkeit nicht hinaus, und so bin ich auch bei dem Bilde, das ich mir in dem Zeitraum von vier Jahrzehnten von dem Verlauf der Kämpfe gebildet habe, nicht selten auf mehr oder weniger einleuchtende Vermutungen angewiesen gewesen. Doch die bedenkliche, gerade hier so häufige und schon bei dem Ordenschronisten beliebte Argumentation, wonach, wenn die hadelnden Personen anders verfahren wären, sicher alles anders gekommen wäre, habe ich möglichst vermieden. Daß ich überall die Originalquellen, polnische und deutsche, zu Rate gezogen habe, ist selbstverständlich, wobei ich jedoch jede einzelne Angabe auf ihre innere Wahrscheinlichkeit und Glaubwürdigkeit nachgeprüft und von vornherein die offenbaren phantastischen Ausschmückungen und parteiisch gefärbten Behauptungen bei Seite gelassen habe. Die neueren Bearbeitungen habe ich verglichen, soweit sie mir bekannt und zugänglich waren. Der beigefügte Situationsplan, den ich seinerzeit Herrn General Bartels verdankte und der auf einer älteren amtlichen, den heutigen Ansprüchen allerdings nicht ganz genügenden Vermessung beruhte, dürfte den Lesern zur Orientierung über das Kampfgelände ebenso willkommen sein wie die wenig bekannten, aber, wie ich glaube, recht merkwürdigen bildlichen Beigaben. ...
1. Die Gesetze der Koagulationskinetik lassen sich nicht aus dem Studium einer einzigen, indirekt durch Koagulation beeinflussten Größe (Zähigkeit u. dergl.) ableiten, da es ein eindeutiges Koagulationsmass nicht gibt. Relativ einfache Gesetze sind nur für die zeitliche Veränderlichkeit der Anzahlen der Teilchen (oder Aggregate verschiedener Kategorien) zu erwarten. II. Als Grundlage einer mathematischen Koagulationstheorie wird angenommen, dass nach Versetzung einer kolloiden Lösung mit einem Elektrolyten gewisse, die Teilchen umgebende Anziehungsbereiche in Wirkung treten, dass aber die Brownsche Bewegung eines jeden Teilchens unverändert vor sich geht, solange dasselbe sich nicht im Anziehungsbereich eines anderen befindet. Die Art und Grösse jener Anziehungsbereiehe hängt in einer erst näher festzustellenden Weise mit der Elektrolytkonzentration und der dadurch bewirkten Änderung der elektrischen Doppelschicht zusammen. III. Für den Grenzfall "rascher" Koagulation, infolge relativ grossen Elektrolytzusatzes, kann· man annehmen, dass ein jedes Teilchen, sobald sein Mittelpunkt in den Anziehungsbereich eines anderen tritt, für immer mit demselben vereinigt bleibt. Unter Voraussetzung kugelförmiger Anziehungsbereiche und gewisser die Rechnung vereinfachender Annahmen lassen sich damit für die Anzahlen der Teilchenkomplexe bestimmter Art, welche sich aus einem ursprünglich gleichförmigen Kolloid in der Zeit t gebildet haben, Formeln (23) und (24) ableiten, welche das einfachste Schema eines idealen Koagulationsverlaufes darstellen. Dieselben entsprechen in bezug auf die Abhitngigkeit vom Kolloidgehalt der bimolekularen Reaktionskinetik. IV. Diese Formeln stehen mit vorläufigen, von Zsigmondy an koagulierenden Goldlösungen ausgeführten Teilchenzählnngen in genügender Übereinstimmung; es folgt aus ihnen, dass die Grössenordnung der Änziehungssphäre in jenen Fällen ungefähr dem Teilchendurchmesser entspricht, d. h. dass die Teilchen sich beinahe berühren müssen, damit merkliche Anziehung eintrete. V. Durch Einführung der Annahme, dass von den Zusammenstössen der Teilchen nur ein gewisser konstanter Bruchteil eta zur Vereinigung führt, lässt sich obige Koagulationstheorie erweitern, so dass sie auch als einfachstes Schema der langsamen, bei geringem Elektrolytzusatz stattfindenden Koagulation dienen kann. VI. Von diesem Standpunkt aus lassen sich sowohl die Messungen H. Paines, wie auch jene, welche J. Gann bei Verwendung einwertiger anorganischer Koagulatoren angestellt hat, in vollkommen befriedigender Weise interpretieren. Insbesondere erweisen sich die beiden, auf die Abhängigkeit von der Konzentration des Kolloids und des Koagulators bezüglichen Ähnlichkeitsgesetze als gültig. Die bei Verwendung mehrwertiger oder anorganischer Ionen auftretenden Anomalien dürften entweder auf einer Abhängigkeit des eta von der Teilchengrösse oder auf der Veränderung der Konzentration in folge Adsorption des Koagulators beruhen. VII. "Rasche" Koagulation und chemische Reaktionsprozesse bilden entgegengesetzte Extremfälle. Erstere ist ein reines Diffusionsphänomen, bei letzleren bewirkt eine noch unbekannte, mit der Wertigkeit zusammenhängende Ursache, dass nur ein ganz minimaler Teil der Molekularstösse zu chemischer Vereinigung führt.
This article examines the type of economic analyses of capitalism presented by leading exponents of the neoclassical, marxian, Austrian and institutionalist schools of economic thought. Although each school has something to offer, it is argued that all except the institutionalist school are largely insensitive to different types of structure within capitalism and are blind to the cultures and institutions which characterize different kinds of capitalism. This conclusion is reached by addressing three issues: the problem of universal and specific assumptions in economic analysis; the question of "necessary impurities" in an economic system; and the relationship between actor and structure. It is concluded that institutional economics is most sensitive to the immense actual and potential variety within capitalism itself, and recognizes that the development of different capitalist systems can be divergent rather than convergent.
Van De Dene tot Vondel
(1896)