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Research on Bronze Age weapons from wet contexts in northern Europe often interprets those finds as structured deposits of a symbolic nature, placed in liminal environments that had special significance in social and religious terms. Much less consideration is given to direct or indirect connections with war and conflict in the competitive chiefdom polities of the Bronze Age. As territorial boundaries, rivers were obvious settings for conflict, with confrontations at fording points leading to weapon loss in battle. There may also have been intentional deposition connected to the death of a warrior at or near that location. River deposition may also signify the celebration of a military victory, involving a ritualized destruction of the weapons of the vanquished. They may also represent an assertion of territory or an expression of ritualized violence. Such scenarios illustrate how the use of weapons as funerary or votive offerings does not preclude a close association with warfare. The parallel phenomenon of hoarding in the same period may reflect a political climate in which it was necessary to hide valuables. This paper explores possible connections between the deposition of weapons and valuables in wet contexts and the landscape context of war in Ireland during the later Bronze Age, with implications for research in other parts of Europe.
In the archaeology of Scandinavian Bronze Age rock art, there is a long-standing debate over the function and role of the engraved weapons and warriors. The question can be boiled down to: Are the depicted warriors actual fighters, or are they showmen merely portraying an identity to gain status and power? One of the proposals was that spears are active because they occur in killing scenes and swords are passive because they are mostly depicted sheathed. Discussing recent rock art research on the transformation of petroglyphs, their narrative structure as well as new discoveries of weapon depictions, and confronting this with results from use wear analyses on similar weaponry, this paper sets out to argue that the answers to this problem may not be as straight forward as previously proposed. Instead it is proposed that while there is a concern with showmanship relating to a warrior identity in Scandinavian rock art, it is based on real combat, fighting, and killing. Rock art was used to enhance the stature of warriors and to make narratives more exciting that involve warriors.
Die seit der jüngeren Bronzezeit verstärkt auftretenden Bogenschützen und Schleuderer bedurften eines spezifischen Trainings und einer Ausbildung, die weg vom Individualkämpfer zum Kämpfer im Verbund ausgerichtet war. Dieser Prozess wird als Professionalisierung in der Kriegsführung und als einschneidende Veränderung im Konfliktgeschehen in der Bronzezeit verstanden. Der Begriff der Professio nalisierung wird daher zunächst in seiner technischen Bedeutung verwendet. Mit der Entwicklung von einer individuellen zu einer organisierten und in der Gruppe ausgeübten Aktion sind eine Steigerung der Effizienz und eine Standardisierung verbunden, die zur Verbesserung der Qualität – eben dem bewaffneten Konflikt führt. Seit der jüngeren Mittelbronzezeit und in der Spätbronzezeit sind durch spektakuläre neue Befunde Befestigungen bekannt geworden, die Spuren von Angriffen und Zerstörungen durch Brand/ Feuer aufweisen. Dabei kamen Fernwaffen zum Einsatz, Pfeil und Bogen sowie Schleuderkugeln und Speere. Jedoch scheinen solche Konflikte keine alltäglichen Ereignisse gewesen zu sein, da von den meisten Befestigungen keine Hinweise auf Konflikte oder Gewaltereignisse vorliegen.
Foreword
(2019)
Conflicts are shaping our life and influencing most of our behaviour. In the recent years, conflict archaeology has developed into a growing sub-discipline. This article tries to go beyond the traditional concepts of conflict archaeology that mainly addressing violence. We advocate widening the view on conflicts by including different levels of conflict escalation as well as of conflict de-escalation. Archaeological indicators for all of these facets of conflicts are discussed. Here, we concentrate on fortifications which are sensitive indicators of historical, social, economic and cultural processes and hence are able to indicate different facets of conflicts and not only violence. In this context, we also consider territoriality as relevant, because it is a kind of regulation, preventing conflicts from further escalation. The article presents a simple scheme of conflict archaeology which extends the traditional approach and provides deeper insights in human behaviour and its rational.
Vorwort
(2019)
Im Rahmen des hessischen LOEWE-Schwerpunkts „Prähistorische Konfliktforschung – Bronzezeitliche Burgen zwischen Taunus und Karpaten“ werden die Burgen der Bronzezeit sowohl interdisziplinär auf verschiedene Kriterien hin untersucht und das Phänomen der bronzezeitlichen Burg durch theoretische Grundlagen zu Herrschaft und Krieg in der Bronzezeit erarbeitet, als auch exemplarisch archäologische Ausgrabungen an Befestigungen in Hessen und in Rumänien durchgeführt. Befestigte Höhensiedlungen oder Burgen stellten zwischen Karpaten und den Mittelgebirgen ein neues Phänomen dar, das im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Entwicklungen stand. Sie boten Schutz vor Überfällen bewaffneter Gruppen, zugleich konnten Ressourcen und Verkehrswege kontrolliert werden. Mit dem Aufkommen neuer Waffen, wie der Lanze oder den Hieb- und Stichschwertern, sowie der Errichtung von wehrhaften Höhensiedlungen wird in der Bronzezeit Europas im 2. Jt. v. Chr. eine Ausweitung von Konflikten, Gewalt und Krieg greifbar. Die bronzezeitlichen Burgen können bei allen differenzierten Funktionen insgesamt als Ausdruck eines gewachsenen fortifikatorischen Bedürfnisses vor dem Hintergrund sich wandelnder Kampftechniken und eines zunehmenden Konfliktpotentials gedeutet werden.
In den hessischen Mittelgebirgen wurden in der späten Bronzezeit erste befestigte Höhensiedlungen errichtet. Während für diese Zeit in den benachbarten fruchtbaren Beckenlagen eine intensive landwirtschaftliche Nutzung belegt ist, wissen wir über die Nutzungssysteme sowie die Entnahme von Ressourcen in den Mittelgebirgen noch vergleichsweise wenig. Im Rahmen des LOEWE-Projektes „Bronzezeitliche Burgen zwischen Taunus und Karpaten“ werden mit Hilfe archäobotanischer Analysen die Art und Intensität der Nutzung, mögliche Auswirkungen durch die Befestigungen auf die Vegetation der Umgebung sowie ihr Verhältnis zu den zentralen Altsiedellandschaften untersucht. Die pollenanalytischen Arbeiten konzentrieren sich auf den Taunus, den Raum Fulda und die Rhön. Erste Ergebnisse zeigen dort im ausgehenden 2. und beginnenden 1. Jt. v. Chr. eine deutliche Veränderung der Vegetation, die sich insbesondere durch einen raschen Wandel der von linden- zu buchendominierten Wäldern auszeichnet. Inwieweit der Bau der befestigten Höhensiedlungen in der späten Bronzezeit für die großen waldgeschichtlichen Umbrüche mit verantwortlich war oder eher als Reaktion darauf zu verstehen ist, soll im Zuge der weiteren Untersuchungen geklärt werden.
In this contribution the sub-project of the LOEWE initiative which is researching Late Bronze Age hilltop sites between the mountain ranges of the Vogelsberg and Taunus is presented. Special emphasis is placed on the first results from an evaluation of the data from archives and remote sensing as well as from geophysical examinations of particular sites.
Osthessen ist ein stark gegliederter Mittelgebirgsraum. Fruchtbare Tal- und Beckenlandschaften eignen sich für Ackerbau, die höheren Regionen vor allem zur Wald- und Weidewirtschaft. Es gibt zahlreiche salzhaltige Quellen. Kupferschiefer steht im nördlich gelegenen Richelsdorfer Gebirge an, und Eisenerze sind aus dem Vogelsberg und in lokalen Vorkommen zwischen Kalbach um Motten belegt. Während der Bronze- und Eisenzeit vollzieht Osthessen eine vielschichtige Entwicklung. Die Fulda-Werra-Gruppe, die in der Mittelbronzezeit einen einheitlichen Kulturraum bildet, zerfällt am Übergang zur Spätbronzezeit. Stattdessen befindet sich die Region nun im Kontakt- und Übergangsbereich verschiedener Kulturen. Auch in der Eisenzeit liegt Osthessen zunächst am nördlichen Rand der Hallstattkultur, bevor es in der Frühlatènezeit vorübergehend unmittelbarer Teil der Latènekultur wird. Nach den sog. Keltischen Wanderungen während der ausgehenden Mittel- und Spätlatènezeit rückt die Region dann wieder an die Peripherie der Latène- bzw. Oppidakultur. Während der gesamten Zeit ist Osthessen eine wichtige Kontakt- und Distributionszone, die stark durch Güter- und Ideenaustausch, aber auch durch Migration geprägt wird. Bei ersten Grabungen im Jahr 2016 wurde im Rahmen des LOEWE-Projekts der Stallberg näher untersucht, der von der älteren Forschung in die Eisenzeit datiert wurde, durch die Auffindung eines spätbronzezeitlichen Messers aber eine größere zeitliche Tiefe vermuten ließ. Bei den Ausgrabungen traten überraschenderweise Funde aus der Michelsberger Kultur zutage. Einige 14C-Daten konnten ein jungneolithisches Alter bestätigen, lieferten aber auch Daten aus dem Hochmittelalter.