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Das Ziel in der vorliegenden systematischen Literaturrecherche ist es, den aktuellen Stand des Wissens über die Erfolgsfaktoren von Einzelzahnimplantaten, bei denen eine Sofortbelastung auf den provisorischen Implantatkronen zum Antagonisten erfolgt, wiederzugeben. In diesem Rahmen wurden Zusammenhänge zwischen der Implantatüberlebensrate, der Primärstabilität, der Implantatregion, des Implantatdesigns und des Implantationszeitpunktes getrennt nach okklusalem Belastungsprotokoll (mit versus ohne antagonistische Okklusionskontakte auf den provisorischen Implantatkronen) und der postoperativen Verhaltensweisen der Patienten analysiert. Der Prozess der systematischen Literaturrecherche wurde nach den PRISMA-Guidelines für den Suchzeitraum von 2012 bis 2022 durchgeführt.
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine qualitative Analyse in deskriptiver Form durchgeführt.
In den analysierten Studien, wurde am häufigsten ein Eindrehmoment von ≥ 35 Ncm als Kriterium für eine Sofortbelastung gewählt. Die meisten Implantate wurden in der Oberkieferregion 15 bis 25 inseriert. Bei den Implantatkronen mit antagonistischen Okklusionskontakten fielen die Überlebensraten insgesamt niedriger aus als in den Studien, in denen die Implantatkronen ohne antagonistische Okklusionskontakte eingegliedert wurden. Die Überlebensraten waren weitestgehend vergleichbar mit den Ergebnissen konventioneller Belastungsprotokolle. Die Datenlage anhand dieser Recherche spricht zurzeit für die Realisierung der Sofortbelastung von provisorischen Implantatkronen ohne antagonistische Okklusionskontakte in Verbindung mit postoperativen Verhaltensmaßnahmen.
Der Nachweis von IgM-Antikörpern gegen das Hepatitis B Virus (HBV) "core" Protein wird für die Labordiagnose der akuten Hepatitis B sowie zur Verlaufskontrolle der chronischen HBV-lnfeklion eingesetzt. In letzter Zeit wurden sensitivere Enzymimmunoassays (EIA) entwickelt, welche den Nachweis einer geringen anti-HBc-IgM-Aktivität im Serum (10 lU/ml) ermöglichen. Über eine quantitative Bestimmung von anti-HBc-lgM mit Hilfe dieser EIAs ist die Differenzierung einer akuten und chronischen Infektion bzw. einer HBV-Reaktivierung in über 90% der Fälle möglich. Neben dem Nachweis der viralen DNA stellt anti-HBc-IgM einen prognostischen Marker für den Verlauf und die Therapie der chronischen Hepatitis B dar. Allerdings wird die Korrelation zwischen anti-HBc-IgM und HBV-Replikation kontrovers diskutiert. Es empfiehlt sich deshalb, insbesondere zur Therapiekontrolle eine quantitative HBV-DNA- und HBsAg-Bestimmung sowie den qualitativen HBeAg-Nachweis in monatlichen Intervallen durchzuführen. Eine weitere Einsatzmöglichkeit der anti-HBc-IgM-Bestimmung ist die Abklärung ungewöhnlicher Befundkonstellationen wie zum Beispiel eine HBsAg-negative akute Hepatitis B oder isolierte anti-HBc-Seropositivität.
Die quantitative Bestimmung der Hepatitis B Virus (HBV) DNA mit Hilfe der Hybridisierung wird neben der klassischen Serologie zur Verlaufskontrolle der chronischen Hepatitis B seil längerer Zeit eingesetzt. Dagegen sind erst seit kurzem molekularbiologische Verfahren zur Quantifizierung der „Virus-Last bei der HIV- und Hepatitis C Virus (HCV) Infektion in Form kommerzieller Testkits verfügbar . Die HI V-1 RNA Kopienzahl stellt neben der CD4*-Zellzahl den zuverlässigsten prognostischen Marker, mit einer vergleichbar hohen Aussagekraft wie onkologische Stadieneinteilungen, dar. Dennoch bedürfen die aktuellen Testkits einiger Verbesserungen. Mangelhafte Reproduzierbarkeit im unteren Meßbereich, fehlende Standardisierung sowie eine schlechte Sensitivität für Non-B HIV-1 Subtypen stellen neben den hohen Reagenzienkosten die wichtigsten Nachteile der meisten zur Zeit verfügbaren Testkits dar. Bei der Verlaufskontrolle der chronischen Hepatitis B nimmt die Quantifizierung der HBV-DNA über Hybridisierung oder PCR nur eine untergeordnete Rolle ein. Der qualitative HBV-DNA-Nachweis wird bevorzugt zur Überprüfung der Infektiosität oder zur Abklärung ungewöhnlicher Serokonstellationen eingesetzt. Nach neueren Erkenntnissen wird der Verlauf der HCV-Infektion nicht oder nur unwesentlich vom Ausmaß der Viruslast beeinflußt. Als prognostische Faktoren spielen vor allem Alter, Geschlecht und Alkoholkonsum eine wesentliche Rolle. Dagegen scheint die Erfolgsaussicht der antiviralen Therapie mit der vor Behandlungsbeginn gemessenen Kopienzahl zu korrelieren.
Zunehmend macht sich im öffentlichen Bewußtsein die Angst vor einer Übertragung der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) auf den Menschen bemerkbar. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über den aktuellen Wissensstand betreffend die spongiformen Enzephalopathien, die noch nicht abschließend geklärte Natur des Erregers dieser chronischen und stets zum Tode führenden Erkrankungen sowie die Übertragbarkeit auf verschiedenen Wegen innerhalb einer Tierart und Tierart-übergreifend. Ausgehend von den bislang hierzu vorliegenden Daten kommt sie zum Schluß, daß eine BSE-Gefährdung des Menschen eher unwahrscheinlich, jedoch nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen ist. Bislang ist eine Übertragbarkeit des Erregers über Rinderprodukte auf den Menschen weder im Einzelfall gesichert worden noch statistisch hervorgetreten; dennoch ist aufgrund verschiedener Faktoren (hohes Virulenzpotential der Rinderprionen; wichtige Rolle des Rindes für die menschliche Ernährung, aber auch in der Arzneimittel- und Kosmetikindustrie; lange Inkubationszeit) eine verbesserte Überwachung (z. B. durch die kürzlich eingeführte Meldepflicht für übertragbare spongiforme Enzephalopathien) erforderlich.
BACKGROUND: In the context of the coronavirus disease 2019 (COVID-19) pandemic, many retrospective single-centre or specialised centre reports have shown promising mortality rates with the use of extracorporeal membrane oxygenation (ECMO) therapy. However, the mortality rate of an entire country throughout the COVID-19 pandemic remains unknown.
OBJECTIVES: The primary objective is to determine the hospital mortality in COVID-19 patients receiving venovenous ECMO (VV-ECMO) and veno-arterial ECMO (VA-ECMO) therapy. Secondary objectives are the chronological development of mortality during the pandemic, the analysis of comorbidities, age and complications.
DESIGN: Cohort study.
SETTING: Inpatient data from January 2020 to September 2021 of all hospitals in Germany were analysed.
PARTICIPANTS: All COVID-19-positive patients who received ECMO therapy were analysed according to the appropriate international statistical classification of diseases and related health problem codes (ICDs) and process key codes (OPSs).
MAIN OUTCOME MEASURES: The primary outcome was the hospital mortality.
RESULTS: In total, 4279 COVID-19-positive patients who received ECMO therapy were analysed. Among 404 patients treated with VA-ECMO and 3875 treated with VV-ECMO, the hospital mortality was high: 72% (n = 291) for VA-ECMO and 65.9% (n = 2552) for VV-ECMO. A total of 43.2% (n = 1848) of all patients were older than 60 years with a hospital mortality rate of 72.7% (n = 172) for VA-ECMO and 77.6% (n = 1301) for VV-ECMO. CPR was performed in 44.1% (n = 178) of patients with VA-ECMO and 16.4% (n = 637) of patients with VV-ECMO. The mortality rates widely varied from 48.1 to 84.4% in individual months and worsened from March 2020 (59.2%) to September 2021 (78.4%).
CONCLUSION: In Germany, a large proportion of elderly patients with COVID-19 were treated with ECMO, with an unacceptably high hospital mortality. Considering these data, the unconditional use of ECMO therapy in COVID-19 must be carefully considered and advanced age should be considered as a relative contraindication.
Background: In September 2018, Burkholderia cepacia complex (BCC) infections in 3 patients associated with exposure to a mouthwash solution (MWS) were reported to the Robert Koch Institute (RKI). As the product was still on the market and the scale of the outbreak was unclear, a nation-wide investigation was initiated.
Methods: We aimed to investigate BCC infections/colonizations associated with MWS. Hospitals, laboratories, and public health services were informed that BCC isolates should be sent to the RKI. These isolates were typed by pulsed-field gel electrophoresis (PFGE) and whole-genome sequencing (WGS) including development of an ad hoc core genome MLST (cgMLST) scheme.
Results: In total, 36 patients from 6 hospitals met the case definition, the last patient in November 2018. Twenty-nine isolates from 26 of these patients were available for typing. WGS analysis revealed 2 distinct cgMLST clusters. Cluster 1 (Burkholderia arboris) contained isolates from patients and MWS obtained from 4 hospitals and isolates provided by the manufacturer. Patient and MWS isolates from another hospital were assigned to cluster 2 (B. cepacia).
Conclusions: The combined clinical, epidemiological, and microbiological investigation, including whole-genome analysis, allowed for uncovering a supraregional BCC outbreak in health care settings. Strains of B. arboris and B. cepacia were identified as contaminating species of MWS bottles and subsequent colonization and putative infection of patients in several hospitals. Despite a recall of the product by the manufacturer in August 2018, the outbreak lasted until December 2018. Reporting of contaminated medical products and recalls should be optimized to protect patients.
Influence of macrophage polarization on the effectiveness of surgical therapy of peri-implantitis
(2021)
Purpose: To evaluate the influence of macrophage expression and polarization on the effectiveness of surgical therapy of peri-implantitis over a 6 month follow-up.
Methods: A total of fourteen patients (n = 14 implants) diagnosed with peri-implantitis underwent access flap surgery, granulation tissue removal, implantoplasty, and augmentation at intra-bony components using a natural derived bone mineral and application of a native collagen membrane during a standardized surgical procedure. Granulation tissue biopsies were prepared for immunohistochemical characterization and macrophage polarization assessment. M1 and M2 phenotype expression was identified and quantified through immunohistochemical markers and histomorphometrical analyses. Clinical evaluation and data collection were performed initially and after a healing period of 6 months. Statistical analyses were performed to associate infiltrated area, macrophage, and M1/M2 phenotype influence on peri-implant tissue healing parameters after a 6-month follow-up.
Results: Mean infiltrated compartment (ICT) values occupied a total percentage of 70.3% ± 13.0 in the analyzed granulation tissue biopsies. Macrophages occupied a mean area of 15.3% ± 7.0. M1 and M2 phenotypes were present in 7.1 ± 4.1% and 5.5 ± 3.7%, respectively. No statistically significant difference was observed between M1 and M2% expression (p = 0.16). The mean M1/ M2 ratio amounted to 1.5 ± 0.8. Surgical therapy was associated with statistically significant reductions in mean bleeding on probing (BOP), probing depth (PD) and suppuration (SUPP) scores at 6 months (p < 0.05). Linear regression analyses revealed a significant correlation between macrophage expression (CD68%) and changes in PD scores and M1 (%) expression and changes in mucosal recession (MR) scores at 6 months.
Conclusions: The present data suggest that macrophages might influence peri-implant tissue healing mechanisms following surgical therapy of peri-implantitis over a short-term period. Particularly, changes in PD and MR scores were statistically significantly associated with macrophage expression and phenotype.
Low serum concentrations of the amino acid homoarginine (HA) are associated with increased cardiovascular mortality by incompletely understood mechanisms. This study sought to assess the influence of HA on cardiac remodeling in rats undergoing either transaortic banding or inhibition of nitric oxide synthesis by Nω-Nitro-L-arginine methyl ester hydrochloride (L-NAME). Male Wistar rats (n = 136) underwent sham operation (SH) or aortic banding (AB). Both groups were equally divided into 14 subgroups, receiving different doses of HA alone or in combination with lisinopril, spironolactone, or L-NAME for 4 weeks. HA treatment in AB animals resulted in a dose-dependent improvement of cardiac function up to a concentration of 800 mg·kg−1·day−1. Combining 800 mg·kg−1·day−1 HA with spironolactone or lisinopril yielded additional effects, showing a positive correlation with LV ejection fraction (+33%, p = 0.0002) and fractional shortening (+41%, p = 0.0014). An inverse association was observed with collagen area fraction (−41%, p < 0.0001), myocyte cross-sectional area (−22%, p < 0.0001) and the molecular markers atrial natriuretic factor (−74%, p = 0.0091), brain natriuretic peptide (−42%, p = 0.0298), beta-myosin heavy chain (−46%, p = 0.0411), and collagen type V alpha 1 chain (−73%, p = 0.0257) compared to placebo-treated AB animals. Co-administration of HA and L-NAME was found to attenuate cardiac remodeling and prevent NO-deficient hypertension following AB. HA treatment has led to a dose-dependent improvement of myocardial function and marked histological and molecular changes in cardiac remodeling following AB. Combining HA with standard heart failure medication resulted in additional beneficial effects boosting its direct impact on heart failure pathophysiology.
Qualitative und quantitative serologische Verfahren können durch Interferenzen gestört sein. Wir konnten in einem exemplarischen Fall anhand des Influenza A/H1N1v-Hämagglutinationshemmtests (H1N1-HHT) zeigen, dass auch Hyposensibilisierungstherapie und Vakzination zu Interaktionen in der serologischen Diagnostik führen und die Aussagekraft des H1N1-HHT massiv beeinträchtigen. Vor dem Hintergrund, dass Hyposensibilisierung und Vakzination im Klinik- und Praxisalltag häufig erbrachte Leistungen darstellen, erscheint dieser Umstand berichtenswert.
Zum virologischen Nachweis einer akuten Influenza und zur Überprüfung des Immunstatus steht eine Vielzahl von Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Bei Verdacht auf eine Influenzavirusinfektion liefert der Rachenabstrich das geeignete Untersuchungsmaterial. Das tiefe Nasopharynxaspirat ist etwas sensitiver, Sputum etwas weniger ergiebig. Die RT-PCR ermöglicht in 1–2 h nach Materialeingang ein sensitives und spezifisches Ergebnis. Typen, Subtypen und Driftvarianten lassen sich durch geeignete Primersonden, die kommerziell zur Verfügung stehen, einwandfrei identifizieren. Demgegenüber ist die Zellkultur-gestützte Virusisolierung zeitaufwendiger und stärker abhängig von einer sachgerechten Materialgewinnung und –überbringung (Kühlkette). PCR und Virusanzüchtung ermöglichen die geno- bzw. phänotypische Testung auf Therapieresistenzen. Der Antigentest ist eine einfache (bed-side) Schnellmethode. Seine Spezifität ist gut, die Sensitivität limitiert; daher kann der Antigentest nicht zur individuellen Ausschlussdiagnose eingesetzt werden. Influenzavirusspezifische Antikörper erscheinen im Blut erst in der zweiten Krankheitswoche. Die Serodiagnostik erfolgt typenspezifisch mit Komplementbindungsreaktion (KBR), IFT und ELISA über eine signifikante Titerbewegung oder den Nachweis von IgA-Antikörpern. IgG-spezifische IFT und ELISA Methoden geben Auskunft über die Influenzavirus-typspezifische Durchseuchung. Die klinisch relevantere subtypen- und variantenspezifische Influenzavirusimmunität wird mit dem HHT oder NT gemessen.