Evangelische Theologie
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Protestantismus im Territorium : Heinrich Steitz (1907 - 1998): Biographie als Zeitgeschichte
(2012)
Gemäß islamischem Recht bildet der Glaube, dass der Mensch nicht sinnfrei, sondern mit gewissen Verpflichtungen erschaffen wurde, und dass er für seine Taten im diesseitigen Leben, das zugleich auch ein Prüfungsfeld darstellt, im Jenseits zur Rechenschaft gezogen wird, eines der wesentlichen Glaubensinhalte. Dieses Prüfungssystem, in dem alle Handlungen des Menschen anhand bestimmter Kriterien bewertet werden, die man ahkam (sg. hukm) nennt, wird im usul al-fiqh (und im kalam) taklif (Verpflichtung) genannt. ...
Mohammeds Frage : Versuche zur theologischen Differenzierung von Vergeltung und Vergebung im Islam
(2011)
Martin Luther und der Islam
(2011)
Mit Kuppel und Minarett? Häufig wird die Frage nach der Form einer Moschee als Stellvertreterfrage nach der Akzeptanz des Islam wahrgenommen. Doch könnten offene Diskussionen über die Gestaltung neuer Moscheen auch einen Weg zur funktionierenden Zivilgesellschaft darstellen, ohne dass Muslime und Nichtmuslime ihr eigenes Profil aufgeben müssen.
Die Allmacht der göttlichen Gnade in der Gaudiya-Vaisnava-Theologie Srila Bhaktivinoda Thakuras
(2010)
Yajnavalkya : seine Philosophie – seine Soteriologie ; Klaus Mylius zum 80. Geburtstag gewidmet
(2010)
Die ägyptische Al-Azhar Universität feierte in März des Jahres 1983 ihr tausendjähriges Gründungsjubiläum. Chronologisch ist dieses Jubiläum allerdings etwas umstritten. In Wahrheit sind seit der Gründung der Al-Azhar nämlich keine 1000, sondern bereits 1013 Jahre verstrichen. Die Bauarbeiten an der Al-Azhar Moschee hatten bereits im April 970 angefangen. Die tausend Jahre verstehen sich somit als Beginn des eigentlichen Studienbetriebs an der Al-Azhar, die als Institution einige Jahre älter ist. Schon im Jahre 1942 hatte eine 1000-Jahrfeier an der Al-Azhar abgehalten werden sollen. Laut islamischem Mondkalender waren in eben diesem Jahr 1000 Mondjahre vergangen, doch die Ereignisse des 2. Weltkrieges, in den ja auch Ägypten verwickelt war, machten jede Hoffnung auf dies bezügliche Feierlichkeiten zunichte. Die Al-Azhar-Universität nennt sich die älteste Universität der Welt, durchaus mit Recht. Wenngleich man zugeben muß, daß schon lange vor der Gründung der Al-Azhar, Schulen und Akademien für das Studium aller Wissensgebiete existierten, von denen die bedeutendsten gerade hier in Ägypten angesiedelt waren. Man denke nur an die altägyptische Akademie von On, welcher Ort später von den Griechen Heliopolis genannt wurde, oder an die berühmte antike Akademie von Alexandrien. Es ist somit kein Zufall, daß nach der Ausbreitung des Islam eben hier im Niltal das erste große islamische Wissenszentrum gegründet wurde. ...
Der vorliegende Beitrag untersucht die erste Einführung des Buddhismus in Tibet und die dabei durch die Konfrontation mit der Bön-Religion entstehenden religiösen und politischen Konflikte. Die Tatsache, dass es zwei herausragende Einführungsphasen des Buddhismus in Tibet gab, deutet auf die religiösen Kontroversen hin, die sich in diesem Land abgespielt haben müssen. Es ergeben sich folgende Fragen: Wie haben die Tibeter auf das Eindringen des Buddhismus reagiert? Wie sieht das Verhältnis von Abgrenzung und Aneignung aus? Wie gingen die buddhistischen Mönche mit der vorherrschenden Bön-Religion um? Welche Wirkungen hatte die religiöse Dynamik auf die politische, ökonomische und soziale Lage des tibetischen Raums? ...
Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch wird sowohl im katholischen Christentum als auch im Islam durch das fehlerhafte Verhalten des Menschen beeinträchtigt und verletzt. Basierend auf das jeweilige Schuldverständnis wurde in beiden Religionen der Weg der (Wieder-) Versöhnung mit Gott theologisch aufbereitet und dargestellt. Diese Theologien führen auf ihre jeweils eigene Art wieder zu Gott und ermöglichen seine Freundschaft, was für den sündhaften Gläubigen Hoffnung und Zuversicht beinhaltet und seine existentielle Sorge um seine Seele nimmt. Auf diese Weise bietet der jeweilige Glaube sowohl dem Katholiken als auch dem Muslim seelsorgerlichen Halt und Trost und lässt ihn auf ein glückliches Ende hoffen.
Die spezifische Funktion des Sri Cakras in der beschriebenen externen Verehrung besteht in seiner doppelten Funktion zum einen als externes physisches Verehrungsobjekt und zum anderen als mentales Betrachtungsobjekt. Als externes physisches Verehrungsobjekt ermöglicht es dem Sadhaka, sich selbst als Göttin gegenüber zu treten und seine Identität mit der Göttin in der Zusammenführung von sich selbst mit der Göttin im Darbringen von materiellen Gaben, welche symbolisch für die Hingabe seiner selbst stehen, körperlich und sinnlich nachzuvollziehen. Hierbei richtet der Sadhaka seinen Geist und seine Handlung ganz auf die Göttin bzw. ihre Verehrung im Sri Cakra aus, so dass er sich selbst dabei vergisst und zur Göttin wird. Bei seiner externen Verehrung dient das Sri Cakra gleichzeitig auch als mentales Betrachtungsobjekt, dessen konzentrische Form den Verehrer in seine eigene Mitte, und somit zur Identifizierung mit der Göttin führt, und welches dem Sadhaka als Vorlage zur geistigen Durchschreitung des Kosmos und seines eigenen Inneren dient. Während der Sadhaka also seine Identität mit der Göttin in der körperlichen Verehrung nachvollzieht und realisiert, durchschreitet er es geistig und betrachtet hierbei ihre einzelnen Teilkräfte. In mentalen Verehrungsformen funktioniert das Sri Cakra, ebenso wie in der externen Verehrung, als mentales Betrachtungsobjekt, welches den Sadhaka in seine Mitte führt und in dessen Durchschreitung er den Teilkräften der Göttin begegnet, sich ihrer kosmische Bedeutung bewusst wird und sie in sich verwirklicht. Gleichzeitig dient das Sri Cakra als Verehrungsobjekt, während dessen Verehrung der Verehrer die Zusammenführung seiner selbst mit der Göttin jedoch nicht mit Körper und Sinnen nachvollzieht, sondern rein geistig. In der Bhavana-Verehrung wird die Verehrung als Zusammenführung der zwei Ebenen, der Teilgottheit und des Selbst, weder körperlich noch mental nachvollzogen, sondern die Identität der zwei zusammengeführten Ebenen durch Meditation dieselbe direkt verwirklicht. Das Sri Cakra dient hier als Vorlage für die Kräfte und die Reihenfolge, in welcher die Kräfte und ihre Identität mit ihren mikrokosmischen Entsprechungen meditiert werden. Die Identifizierung mit der Gottheit über die schrittweise Verwirklichung ihrer Teilkräfte beinhaltet das Erlangen von psychischen Kräften und Fähigkeiten, Siddhi. Diese Kräfte kann der Sadhaka im Rahmen magischer Rituale im Makrokosmos zum Wohle und zum Schaden anderer einsetzen. Magische Rituale beinhalten eine Verehrung, mittels welcher der Sadhaka sich mit seiner inneren Kraft verbindet und einen Akt, in welchem diese Kraft angewendet wird. In Anwendungen zur Heilung von Krankheiten funktionieren Yantras oft als Amulett, d. h. als Träger in welchen der Sadhaka seine innere Kraft einsetzt und von welchem aus sie auf den Amulett-Träger wirkt. Yantras können wie im Beispiel zum 37. Vers des Saundaryalaharis gezeigt, auch als Verehrungsobjekte funktionieren, durch dessen Verehrung die dem Yantra entsprechende Kraft im Verehrer aktiviert wird. Krankheit hat verschiedene ursächliche Ebenen und verschiedene Ebenen der Manifestation. Sie kann somit auf diesen verschiedenen Ebenen behandelt werden. Das Yantra, welches in einer heilenden Anwendung eingesetzt wird, wird jeweils in Abhängigkeit der Ebene, deren Kräfte mobilisiert werden sollen, ausgewählt. Der nach religiösem Heil strebende Sadhaka verwirklicht im Rahmen seiner schrittweisen Identifikation mit der Göttin nach und nach die Kräfte aller Seinsebenen, und somit auch die Kräfte zur Kontrolle der körperlichen und psychischen Ebenen, sowie Kräfte, die vor negativen Einflüssen schützen und Krankheit und Leiden ausgleichen. Der Weg zu religiösem Heil führt somit über das Erlangen von Gesundheit und die Auflösung von Krankheit und Leiden, sowie zum Schutz vor Gefahren und schädlichen äußeren Einflüssen. Diese auf dem Weg zur Erkenntnis der Göttin erworbenen inneren Kräfte kann der Sadhaka im Makrokosmos einsetzen. Oft dienen hierbei Yantras als Medien, über welche diese Kräfte weitergegeben werden.
Theologie als Wissenschaft – ist das nach der Aufklärung überhaupt noch möglich? Die europäischen Nachkommen der Aufklärer tun sich schwer, auch nur den "leisesten Duft von Theologie" in und neben ihren Fächern zu dulden. Ganz anders die amerikanischen Religionsphilosophen, die schon früh eine Brücke zwischen dem gelebten Glauben und der rational gesteuerten Vernunft zu schlagen versuchten. Die Theologin und Religionsphilosophin Gesche Linde zeigt auf, welche Impulse vom amerikanischen Pragmatismus für den Dialog der Religionen, aber auch der Wissenschaften ausgehen können.
Rezension des Werkes: Autor(en): Wiese, Christian Titel: Wissenschaft des Judentums und protestantische Theologie im wilhelminischen Deutschland. Ein Schrei ins Leere? Mit einem Vorwort von Susannah Heschel Reihe: Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts, Bd. 61 Ort: Tübingen Verlag: Mohr Siebeck Jahr: 1999 ISBN: 3-16-147201-2 Umfang/Preis: XXV, 507 S.; DM 168,00 Der Titel ist Programm: Bei der hier zu besprechenden Arbeit von Christian Wiese, seiner 1997 an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main abgeschlossenen Dissertation, handelt es sich um die Darstellung der Auseinandersetzung zwischen der protestantischen Universitätstheologie und einigen der führenden Vertreter der Wissenschaft des Judentums im wilhelminischen Kaiserreich. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dem Judaisten und Theologen Wiese gelingt es dabei, kenntnisreich, quellensatt und in großer Klarheit die einzelnen Kontroversen (er selbst spricht von "Diskursen") innerhalb jener Auseinandersetzung nachzuzeichnen und zu analysieren. ...
Rezension des Werkes: Titel: Die Griechen und der Vordere Orient. Beiträge zum Kultur- und Religionskontakt zwischen Griechenland und dem Vorderen Orient im 1. Jahrtausend v. Chr. Reihe: Orbis biblicus et orientalis 191 Herausgeber: Witte, Markus; Alkier, Stefan Ort: Göttingen Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht Jahr: 2003 ISBN: 3-525-53048-X Umfang/Preis: X, 135 S.; € 38,90 Der Band "Die Griechen und der Vordere Orient" geht aus einem interdisziplinären Symposion hervor, welches die Projektgruppe "Altorientalisch-hellenistische Religionsgeschichte" der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt am Main im April 2002 abgehalten hat (S. VII). Vier der Vorträge sind hier abgedruckt und von den Herausgebern, Markus Witte und Stefan Alkier, im Vorwort hilfreicherweise kurz zusammenfasst. ...
Rezensionen zu: Die Religionen der Welt – Ein Almanach zur Eröffnung des Verlags der Weltreligionen. Verlag der Weltreligionen, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-458-72000-3, 415 Seiten, 10 Euro. Jean-Pierre Wils : Gotteslästerung. Verlag der Weltreligionen, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-458-71006-6, 210 Seiten, 17,80 Euro. Peter Sloterdijk : Gottes Eifer. Vom Kampf der drei Monotheismen Verlag der Weltreligionen, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-458-71004-2, 218 Seiten, 17,80 Euro. Michael Hochgeschwender : Amerikanische Religion. Evangelikalismus, Pfingstlertum und Fundamentalismus Verlag der Weltreligionen, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-458-71005-9, 316 Seiten, 19,80 Euro. Michael Krupp : Einführung in die Mischna Verlag der Weltreligionen, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-458-71002-8, 223 Seiten, 17,80 Euro.
Soll »Theologie« gleich welcher Konfession oder Religion überhaupt an der neuen Frankfurter Stiftungsuniversität gelehrt werden? »Gerade die Stifterfamilien jüdischer Herkunft legten oft Wert darauf, daß die von ihnen ins Leben gerufene Anstalt eine weltliche, säkularisierte und liberale sein solle «, konstatiert der Frankfurter Historiker Notker Hammerstein und fährt fort: Konfessionszugehörigkeit wie Glaubensfragen sollten keine Rolle spielen. Ausschließlich Religionswissenschaften – also die kritisch-analytische Behandlung aller Konfessionen im Rahmen der Geisteswissenschaften – galt ihnen [den Stifterfamilien jüdischer Herkunft] als wünschenswert.« Der damals vom Frankfurter Oberbürgermeister Franz Adickes um Rat gefragte Berliner Wissenschaftsorganisator und Gelehrte Adolf von Harnack antwortete: »Unsere Kultur ist von evangelisch-protestantischem Geist durchtränkt, und eine Universität darf Lehrstühle nicht entbehren, die sich mit den Wurzeln desselben beschäftigen.« Von diesem Urteil machten 1914 Oberbürgermeister, Stadtverordnete und Stifter keinen Gebrauch: Ihre Vorstellungen entsprachen nicht dem hergebrachten Universitätsmodell und sie lehnten eine Theologische Fakultät – gleich in welcher Form – in Frankfurt ab. Bei dieser Entscheidung dürften neben Bedarfs- und Finanzfragen auch weltanschauliche Aspekte eine Rolle gespielt haben: der Szientismus, also der Glaube an den Fortschritt durch Wissenschaft, sowie die laizistischen linksliberalen beziehungsweise sozialistischen Bestrebungen einer Privatisierung der Religion (»Religion ist Privatsache! «), die auch in einem großbürgerlichen Gewand auftrat. Es wäre allerdings vordergründig, das »weltlich, säkularisiert und liberal« lediglich als Gegensatz zu »christlich « zu definieren, wurde doch jede Theologie ausgeschlossen. Und wie positionierten sich die Theologen: 1913 betonten gerade die liberalen Frankfurter Pfarrer Wilhelm Bornemann, Erich Foerster und Wilhelm Lueken, die später im Rahmen der Philosophischen Fakultät an der Universität Frankfurt Theologie lehrten: Wir erhoffen, »daß die Verbreitung der Einsicht in den gebildeten Kreisen unserer Heimatstadt, daß eine wissenschaftliche Bearbeitung der Fragen, die das Gesamtgebiet der Theologie umfaßt, nicht dauernd ausgeschlossen bleiben darf von einer Hochschule, deren Aufgabe, wenn sie anders den Namen einer Universität zu Recht führen will, eben die Erkenntnis der ganzen Wirklichkeit des Lebens ist.« »Denkender Glaube« als Ursprungsakt von Theologie (Hermann Deuser), Theologie als »Reflexion der Glaubenskommunikation « (Ingolf Dalferth) – so werden das später Frankfurter Theologen ausdrücken. Die Pfade der Entstehung einer universitären Theologie in Frankfurt bleiben bis heute verschlungen, sowohl was die äußerliche Wissenschaftsorganisation betrifft als auch die Inhalte; dies soll im Folgenden in Auszügen skizziert werden.
Die fünf Aspekte der Scharia und die Menschenrechte : die Auslegung des Koran auf neuen Wegen
(2008)
Auch der Koran ist das Werk seiner Zeit; heute kann er nicht ausgelegt werden, ohne seinen historischen Kontext einzubeziehen. Doch noch dominiert ein starres Verständnis des Koran, das den eigentlichen Charakter des religiösen Textes verkennt. Eine kleine, international etablierte Gruppe von islamischen Theologen postuliert eine zeitgenössische innovative Koranexegese, die berücksichtigt, dass die Worte des Koran als eine lebendige Anrede an seine realen Adressaten in Offenbarungszeit und -ort gerichtet waren, nämlich an den Propheten Muhammad, seine Gefährten, die heidnischen Araber, Juden und Christen. So eröffnet sich ein neuer Blick auf die »heilige Schrift« der Muslime.