Arachnologische Mitteilungen, Heft 9 (1995)
Im Rahmen einer Diplomarbeit konnte Carorita paludosa DUFFEY, 1971, für Deutschland erstmals nachgewiesen werden. Zwei Weibchen dieser Art wurden bei Probenahmen mit Hilfe der Quadratmethode in der nassen, mit Moosen durchsetzten Streuschicht eines Caricetum gracilis (Schlankseggenried) unmittelbar hinter dem Deich des Dümmers gefangen.
Erstmals wurden die Beutetiere von Individuen der Spezies Dolomedes fimbriatus, die in Heidemooren leben, qualitativ und auch quantitativ erfaßt. Der Ansitz lauernder bzw. beutegreifender Spinnen korreliert danach jahresperiodisch mit dem Auftreten und dem Aufenthaltsort potentieller Beutetiere. Für alle Größen- und Altersklassen von Spinnen erweist sich das Nahrungsspektrum als breit gefächert, es umfaßt auch syntopische Spinnenarten. Insgesamt ist festzuhalten, daß anteilmäßig diejenigen Arten von Fluginsekten erbeutet werden, die zu den jeweiligen Jahreszeiten auch die höchsten Abundanzen im Gebiet aufweisen. Hieraus resultiert auch die auffallende Beutedimension für die 6-9mm große Dolomedes-Kategorie. Bemerkenswert ist zudem der hohe Beuteanteil von Individuen der eigenen Art im Frühjahr und Herbst. Kannibalismus scheint so den Fortbestand der Population in Zeiten der Nahrungsknappheit zu sichem.