Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 30 (1993), Heft 2
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Zwei neue Naturschutzgebiete
(1993)
Bei der Untersuchung von zwei Speiballen der Blauracke (Coracias garrulus), gefunden am 22.06.1984 in der Colbitzer Heide, ca. 5 km nordwestlich Colbitz (leg. NICOLAI, fielen unter anderem Chitinteile der Elytren und des Thorax von großen Laufkäfern auf, die mit dem vorhandenen Vergleichsmaterial nicht determiniert werden konnten. Trotzdem die gefundenen Bruchstücke relativ klein waren, musste es sich nach den Schulterstücken um mindestens 5 (!) verschiedene Exemplare handeln. Die Bestimmung, die freundlicherweise durch Herrn Müller-Motzfeld (Greifswald) vorgenommen wurde, erbrachte den Nachweis von Calosoma reticulatum (Retikulierter Puppenräuber).
Für uns alle unfassbar, starb am 02.11.1992 Herr Dr. Andreas Teichmann im Alter von 40 Jahren. Andreas Teichmann wurde am 02.03.1952 als Sohn eines Rechtsanwaltes in Merseburg geboren. Schon als Kind interessierte er sich für die Vorgänge in der Natur. Als die Fachgruppe Ornithologie und Vogelschutz Merseburg in der Altenburger Oberschule eine Schülerarbeitsgemeinschaft gründete, wurde er dort Mitglied. Fortan galt sein spezielles Interesse der heimischen Vogelwelt.
Wickler der Sandtrockenrasen bei Halle (Saale)-Nietleben und ihre Bedeutung für den Naturschutz
(1993)
In den Jahren 1988 bis 1992 wurden die nordöstlich des Heidesees bei Halle (Saale)-Nietleben gelegenen Streuobstwiesen, die als geschützter Landschaftsbestandteil nach NatSchG LSA einstweilig gesichert sind, ziemlich eingehenden kleinschmetterlingskundlichen Erhebungen unterzogen. Die Untersuchungen erfolgten mit freundlicher Genehmigung der zuständigen Behörden. Der Schwerpunkt lag in der Ermittlung derjenigen Schmetterlingsarten, die als typisch für die die Streuobstwiesen kennzeichnenden Sandtrockenrasen anzusehen sind. Um eine leichtere Zuordnung der aufgefundenen Arten zu ermöglichen, wurden insbesondere Tagesexkursionen in das Gebiet durchgeführt. Von den beobachteten Arten wurden Belege eingesammelt bzw. die Spezies, die im Freiland sicher bestimmbar waren, an Ort und Stelle notiert. Die nachfolgende Auswertung berücksichtigt neben den Daten des Autors auch die Aufsammlungen von Herrn T. Süssmuth, Radeberg, aus dem gleichen Zeitraum.
Vorkommen und Verbreitung der Fischarten im südlichen Sachsen-Anhalt und ihre Schutzsituation
(1993)
Die Verbreitung der Wirbeltierarten in Deutschland ist im Wesentlichen bekannt. Nur die Kenntnis über die Fischarten ist nach wie vor sehr lückenhaft, obwohl die Fische seit altersher das Interesse der Menschen fanden. Allerdings war dieses Interesse stark nutzungsorientiert, so dass es fast unbemerkt blieb, dass die wirtschaftlich und angelsportlich uninteressanten Arten - besonders die sogenannten "Kleinfische" - immer seltener wurden. Für das Gebiet der ehemaligen DDR musste Paepke bereits 1981 ca. 70% der nachgewiesenen Arten als verschollen, stark gefährdet oder gefährdet einstufen. Die in der Bundesrepublik Deutschland (Bless; Lelek 1984) und in allen alten Bundesländern erstellten "Roten Listen" (Bless 1989) belegen, dass auch im westlichen Deutschland der gleiche Anteil der autochthonen Fischarten bedroht ist.
Der Große Eichenbock (Cerambyx cerdo L.) wird in der früheren forstwirtschaftlichen Literatur wegen der durch ihn verursachten großen Holzentwertung als erheblicher Schädling bezeichnet (z. B. Eschrich 1923 und Rudnew 1936). Heute ist er nach der Roten Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen der Bundesrepublik Deutschland (1984) eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Aktuelle Angaben zur Bestandssituation des Großen Eichenbocks für das Gebiet der ehemaligen DDR existieren nur von Neumann und Kühnel (1980) und von Neumann (1985). Nach diesen Angaben stellt das Mittelelbegebiet einen der wenigen Verbreitungsschwerpunkte im Osten Deutschlands dar.
Statistische Übersicht der Schutzgebiete Sachsen-Anhalts nach Anzahl und Größe : Stand 01.01.1993
(1993)
Aufgrund verschiedener Präzisierungen, die sich seit dem Redaktionsschluss für Heft 1/1993 ergeben haben, wird die Schutzgebietsstatistik, Stand 01.01.1993, noch einmal veröffentlicht. Dabei erfolgt auch die Berichtigung der in Heft 1 als Flächengröße (ha) angegebenen Anzahl der Naturdenkmale, Flächennaturdenkmale, Geschützten Landschaftsbestandteile und Geschützten Parks. Die Änderungen betreffen die Abkürzungen für die Schutzkategorien, die neu abgestimmt wurden, eine Präzisierung der Größenangaben zum Nationalpark und den Europäischen Vogelschutzgebieten und die Aufnahme der Kategorie Europareservate.
Die Herausgeber des Buches Herr Ernst-Wilhelm Rabius (1991 bis 1992 Abteilungsleiter für Naturschutz im Umweltministerium des Landes) und Herr Dr. Rainer Holz (ehemals Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz, jetzt am Landesamt für Umwelt und Natur) fassten Beiträge von insgesamt 51 Autoren, die überwiegend in den verschiedenen Naturschutzbehörden des Landes Mecklenburg-Vorpommern tätig sind, zusammen. Beschrieben wird die Arbeit der Naturschutzverwaltung des Landes in 10 Kapiteln.
Paul Markmann : 85 Jahre
(1993)
Am 26. April 1993 beging der langjährige Kreisnaturschutzbeauftragte des Landkreises Hohenmölsen, Herr Paul Markmann, seinen 85. Geburtstag. Die Natur und der Naturschutz sind sein Lebenselixier. Es vergeht kein Dienstag, an dem er nicht im Landratsamt vorbeischaut und aus dem reichen Schatz seiner Erfahrungen zur Bewältigung akuter Probleme beiträgt.