Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft, Band 10 (1990)
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Bücherschau
(1990)
In Anerkennung des von Reinhold Tüxen aufgebauten Forschungszentrums hat nach seinem Tode die Niedersächsische Landesregierung den wissenschaftlichen Nachlaß im Jahre 1981 erworben. Der Erlös aus dem Ankauf des wissenschaftlichen Nachlasses mit ihrer Lehrbuchsammlung, mehr als 40.000 Separata, ihren Karteien, pflanzensoziologischen Originaltabellen und ihren als Dokumente unersetzlichen Diapositiven ist auf testamentarischen Beschluß Tüxens in die REINHOLD-TÜXEN-GESELLSCHAFT e.V. und die REINHOLD-UND-JOHANNA-TÜXEN-STIFTUNG eingegangen. Satzungsgemäßer Zweck der Gesellschaft ist die Förderung der Pflanzensoziologie in Forschung, Lehre und Anwendung sowie die Betreuung und finanzielle Förderung wissenschaftlicher Arbeiten auf der Grundlage der von R. Tüxen entwickelten wissenschaftlichen Grundsätze.
Über 130 Teilnehmer hatten sich zur Jahrestagung der Floristisch-soziologischen Arbeitsgemeinschaft in Münster eingefunden. Bei der Vorbereitung und Durchführung wurde der Tagungsleiter Prof. Dr. F. J. A. Daniels unterstützt von Prof. Dr. K. Burrichter (Münster), Prof. Dr. R. Pott (Hannover), Dr. F. Runge, Dr. E. Schröder, Dr. G. Vester, Dr. A. Vogel (Münster), Dr. J. Hüppe (Hannover), Dr. G. Verbücheln (Düsseldorf), Dr. R. Aerts und Dr. W. Koerselmann (Utrecht, NL), B. Stabenow (Kiel), G. Bremer, J. Pallas, S. Paus und Ch. Rückriem (Münster) sowie anderen Doktoranden und Diplomanden der Arbeitsgruppe Geobotanik in Münster. Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Prof. Daniels im Hotel Lindenhof wurden einführende Vorträge gehalten. Danach fand die ordentliche Jahresversammlung der Floristisch-soziologischen Arbeitsgemeinschaft statt. Am Freitagnachmittag, dem 30.6., wurden 4 Exkursionen in die Umgebung von Münster durchgeführt. Am Samstag und Sonntag, dem 1. und 2.7., fanden ganztägige Exkursionen statt, zudem am Montag, dem 03.07. eine Nachexkursion in die Niederlande.
Die frühen Abschnitte des Postglazials sind im Harz in den bisher bekannten Pollendiagrammen nur unzureichend erfasst. Drei neue Diagramme aus dem Hochmoor "Radauer Born" werden vorgestellt, welche die Entwicklung der Vegetation vom Ende der waldfreien Zeit bis zum Beginn der mittleren Wärmezeit abbilden.
Die nacheiszeitliche Ausbreitung und heutige pflanzensoziologische Stellung von Ilex aquifolium
(1990)
Ursachen und Voraussetzung der Bildung von Ilex aquifolium-reichen Waldgesellschaften werden erörtert und diskutiert. Als atlantisch-submediterranes Gehölz, das vor allem früh- und spätfrostgefährdet ist, benötigt Ilex auf dem europäischen Festland fast überall eine schützende Baumschicht. Das ist wichtig für die postglaziale Ausbreitung von Ilex aus seinen eiszeitlichen Refugien. Die Wege und naturräumlichen Etablierungstendenzen werden nach aktuellen pollenanalytischen Befunden dargestellt. Diese zeigen die multifunktionellen Wirkungskomplexe bei der Ausbreitung von Ilex und dessen Einnischung in verschiedene Waldgesellschaften der Quercetalia robori-petraeae sowie der Fagetalia sylvaticae. Pflanzensoziologisch erfaßt und ausgewertet werden Waldgesellschaften mit reichlichem Ilex-Unterwuchs, so das Fago-Quercetum, das Luzulo-Quercetum, Luzulo-Fagetum-Wälder, Carpinion-Gesellschaften und anspruchsvollere Kalkbuchenwälder des Galio odorati-Fagenion. Dabei zeigt Ilex keine direkte Bindung an eine Waldgesellschaft; vielmehr sind die Ilex-reichen Wälder weitgehend als Relikte der ehemaligen Waldnutzung, vor allem der Waldweide, aufzufassen.
Untersucht wurde der Einfluß oberflächlich ausgebrachter magnesiumhaltiger Kalke auf das C/N-Verhältnis, die Urease- und die Saccharaseaktivität von Vermoderungslagen (Of-Lagen) in Fichtenforsten des Deisters (Waldgebirge südlich von Hannover) ein bis zwei Jahre nach der Düngung. Als Vergleichsflächen dienten ungedüngte Parzellen mit gleichaltrigen Fichtenbeständen unter gleichen geologisch-pedologischen Verhältnissen (Wealden-Sandstein, Podsol-Braunerden, Humusform Moder bis Rohhumus). Die gekalkten Of-Lagen zeigten gegenüber den ungekalkten eine Verminderung des C/N-Verhältnis und eine Erhöhung der Ureaseaktivität. Diese Veränderungen werden als Indizien für eine durch die Kalkung bewirkte Verstärkung der biologischen Aktivität im Of-Horizont interpretiert. Die Saccharaseaktivität des Of-Horizonts war durch die Kalkung nicht beeinflusst worden. Im Oh und im Aeh hatten sich das C/N-Verhältnis und die Ureaseaktivität zur Zeit der Untersuchung (noch) nicht verändert.
Im vorliegenden Aufsatz werden Ergebnisse vegetationskundlicher Untersuchungen in Buchenwäldern auf Mergelhängen in Schleswig-Holstein vorgestellt. Ihrem Sonderstandort entsprechend weisen die Hangbuchenwälder einige Wald-Phanerogamen und -Kryptogamen auf, die den übrigen in Schleswig-Holstein vorkommenden Waldgesellschaften fehlen. Ein Schutz dieser mangels geeigneter Wuchsorte in Schleswig-Holstein seltenen Sippen erfordert daher eine ausreichende Sicherung und Pflege solcher Hangwälder. Wesentliche Standortscharakteristika der Hangwälder sind günstiges Lichtklima, ausgeglichener Wasserhaushalt und hoher Kalkgehalt der Böden, sofern durch eine anhaltende Oberbodenerosion anstehender Geschiebemergel freigelegt wird. Nicht erodierende Hangbereiche können durch Laubverwehung und Entkalkung rasch versauern. Auf engem Raum kann so ein Mosaik verschiedener Kleinstandorte entstehen. Die unterschiedlichen Vegetations- und Trophieverhältnisse werden anhand von Vegetationstabellen und bodenchemischen Analysen genauer beschrieben. Immission und allochthoner Nährstoffeintrag sind wesentliche Gefährdungsfaktoren der Hangbuchenwälder. Es werden daher einige Vorschläge zur Bestandespflege und -Sicherung gegeben.
Der Hildesheimer Wald als Höhenzug des südniedersächsischen Berg- und Hügellandes zeichnet sich auf Grund seines geologischen Aufbaus (Buntsandstein, Muschelkalk, Löß), seines vielgestaltigen Reliefs und Kleinklimas sowie der unterschiedlichen Bewirtschaftungsweise durch eine große Vegetationsvielfalt aus. Das Waldbild wird in erster Linie durch Buchenwälder (Carici-Fagetum, Hordelymo-Fagetum, Galio odorati-Fagetum) und bodensaure Laubmischwälder (Luzulo-Fagetum, Luzulo-Quercetum) bestimmt. Demgegenüber treten Eichen-Hainbuchenwälder (Galio-Carpinetum, Stellario-Carpinetum), bachbegleitende Auenwälder (Carici remotae-Fraxinetum, Stellario-Alnetum glutinosae) und Bruchwälder (Carici elongatae-Alnetum glutinosae) flächenmäßig zurück.
Zwischen dem Nordrand der Mittelgebirge und den nordwestdeutschen Altmoränengebieten liegt eine bis 30 km breite Lößzone, die als altbesiedeltes Gebiet eine stark ausgeräumte Kulturlandschaft darstellt. Die Restflächen der Wälder betragen nur noch 5%, zeigen aber eine breite Amplitude verschiedener Waldgesellschaften. In den eigentlichen Lößbereichen wachsen vor allem Eichen-Hainbuchenwälder verschiedener Ausprägung von sehr artenarmen bis zu artenreichen Beständen. Sie gehören zum Stellario-Carpinetum Oberd. 1957, das sich in 2 Subass.-Gruppen mit 4 Subassoziationen und mehrere Varianten gliedern lässt. Einige Wälder nasser Standorte lassen sich dem Alno-Ulmion zuordnen.
Im Naturraum Schwalm-Nette-Platten (westl. Niederrhein) existieren noch heute ausgedehnte naturnahe Erlenwälder. Auf der Grundlage zahlreicher pflanzensoziologischer Aufnahmen sowie ergänzender bodenökologischer Untersuchungen werden drei eigenständige Waldtypen unterschieden und mit Erlenwäldern angrenzender Naturräume verglichen. Das Carici elongatae-Alnetum zeigt im Untersuchungsgebiet durch das Vorkommen von Osmunda regalis schon atlantische Züge und tritt in einer durch Carex remota gekennzeichneten Auenform auf. Die häufig diskutierte Trennung des Carici elongatae-Alnetum in Sphagno-Alnetum und Irido-/Ribo nigri-Alnetum wird aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse nicht für sinnvoll erachtet. Zwischen Torfmoos-Erlenbruchwäldern (Carici elongatae-Alnetum sphagnetosum) und Buchen-Eichenwäldern (Fago-Quercetum) vermittelt im Gebiet der Erlen-Eichen-Birkenwald (Betulo-Quercetum alnetosum). Das bisher regional nicht als eigenständiges Syntaxon belegte Fraxino-Alnetum quelliger Standorte (Cardamine amara-Erlenwälder) wird dem Pruno-Fraxinetum des niederrheinischen Tieflandes gegenübergestellt.
Es wird eine pflanzensoziologische Übersicht über die Erlenbruchwälder (Alnion glutinosae Malc. 1929) des Süderberglandes (Nordrhein-Westfalen) vorgelegt. Die submontan-montane Höhenlage drückt sich beim Torfmoos-Erlenbruch im höheren Anteil von Vaccinio-Piceetea-Arten aus. Im anspruchsvolleren Flügel dominieren Quell-Erlenwälder, während das planar-colline Iris-Erlenbruch fast ganz ausfällt.
Der Bärlauch verbreitet sich vorwiegend durch Samen. Daneben gibt es noch die vegetative Vermehrung mit Tochterzwiebeln. Solche Pflanzen mit vegetativer Vermehrung lassen sich leicht erkennen, weil sie mit drei Laubblättern und dem Blütenstand von einem Niederblatt umgeben sind. Dies ergibt sich nach der morphologischen Untersuchung. Der Anteil der vegetativen Vermehrung im Melico-Fagetum kann 5% im Durchschnitt, ausnahmsweise bis 37% erreichen. Im Herbst und Winter erkennt man Zwiebeln mit vegetativer Vermehrung an ihrem hohen Gewicht.
Flora und Vegetation der Ruine Stollberg/Steigerwald - anthropogene Veränderung des Wuchspotentials
(1990)
Das Untersuchungsgebiet um die Ruine Stollberg ist bei einem Gesamtradius von 120 m — unterteilt in 12 konzentrische Kreise sowie 8 Sektoren — flächendeckend bearbeitet worden. Die 94 Vegetationsaufnahmen, angefertigt nach der Methode BRAUN-BLANQUET (1964), und die 151 erfaßten Arten sind in Tab. 1 entsprechend ihrer Entfernung von der Ruine angeordnet. Es wird der Informationsgehalt der verschiedenen Artengruppen und ihres Auftretens interpretiert. Der Zusammenhang zwischen den Deckungsgradsummen der Galium odoratum- bzw. der Urtica dioica-Gruppe und ihrer Entfernung zur Ruine veranschaulicht verschiedene Gradienten des anthropogenen Einflusses. Die reale Vegetation des Ruinengeländes wird in Bezug zum natürlichen Wuchspotential (potentielle natürliche Vegetation) gesetzt, und läßt so das Ausmaß an Ablenkung der Vegetationsentwicklung durch den anthropogenen Einfluß erkennen. Der hohe Anteil von Edellaubbäumen an der realen Vegetation wird durch die Basen- und Nährstoffanreicherung des Standortes ermöglicht. Er kann auf spontane Ansiedlung zurückgehen oder auch durch Anpflanzung gefördert worden sein.
Ausgehend von ursprünglichen Vorkommen der Ahorne, Acer pseudoplatanus und A. platanoides in mitteleuropäischen Waldgesellschaften werden spontane Acer-Gehölze auf anthropomorphen Böden untersucht (Tab. 1—4). Sie entwickeln sich zu naturnahen Ahorn-Parkwäldern: zum atlantischen Anthrisco-Fraxinetum Doing und subkontinentalen Anthrisco-Aceretum platanoidis ass. nov. (Tab. 5—6), im Anthrisco-Acerenion suball. nov. vereinigt. Die besondere Bedeutung für den Naturschutz wird hervorgehoben.
Saumgesellschaften auf Öland
(1990)
Die Saumgesellschaften der Ostseeinsel Öland werden beschrieben und mit Vegetationsaufnahmen belegt. Die sehr artenreichen Trifolio-Geranietea-Säume lassen sich dem Galio borealis-Geranietum zuordnen, das in seiner Verbreitung auf Nordeuropa beschränkt ist und dort vermutlich die einzige Assoziation der Klasse darstellt. Auf Öland ergibt sich eine Untergliederung in zwei Subassoziationen, die durch die Literatur aus anderen Gebieten Skandinaviens unterstützt wird. Aus der Gruppe der nitrophilen Saumgesellschaften wurden zwei Assoziationen festgestellt: das auf der Insel weit verbreitete Urtico-Aegopodietum podagrariae in zwei gut gekennzeichneten Subassoziationen sowie das seltene, nur durch eine Aufnahme wiedergegebene Alliario-Chaerophylletum temuli.
Die wärmebedürftigen und trockenheitsertragenden Saumgesellschaften der Klasse Trifolio-Geranietea im nördlichen Steigerwald (Nord-Bayern) werden beschrieben. Das Gebiet ist aus Tonen und Sandsteinen des Keupers aufgebaut und erreicht Höhen zwischen 270 und 450 m üNN. Wir können zwei Verbände (Geranion sanguinei und Trifolion medii) unterscheiden, deren typische Verbreitungsmuster von den verschiedenen klimatischen und edaphischen Bedingungen abhängen. Das Geranion (mit den Assoziationen Geranio-Peucedanetum und Geranio-Trifolietum) ist vor allem im klimatisch wärmeren Westen des Gebietes auf kalkreichen Böden konzentriert. Das stärker mesophile Trifolion ist nur schwach charakterisiert. Besonders im Osten finden wir weitverbreitet das Trifolio-Agrimonietum und seltener das Agrimonio-Vicietum cassubicae. Alle diese Säume stehen in Kontakt mit wärmeliebenden Gebüschgesellschaften (Berberidion). Die Verbreitung der unterschiedenen Saumgesellschaften wird auf zwei Karten, ihre floristische Zusammensetzung in einer synthetischen Übersichtstabelle gezeigt.
Für das "Schweinfurter Becken", eine flachwellige Keuperlandschaft mit subkontinentalem Klima, werden folgende Saumgesellschaften vegetationskundlich beschrieben: Geranio-Peucedanetum cervariae, Campanulo-Vicietum tenuifoliae, Geranio-Trifolietum alpestris, Melampyrum cristatum-Ges., Potentilla thuringiaca-Rosa gallica-Ges., Trifolio-Agrimonietum, Agrimonio-Vicietum cassubicae, Stachyo-Melampyretum nemorosi. Diese Origanetalia-Gesellschaften liegen in einer subkontinentalen Rasse vor. Reich an Azidophyten ist die Melampyrum pratense-Hieracium-Ges. Weiterhin wurden folgende Artemisietea-Gesellschaften nachgewiesen: Sonchus paluster-Ges., Convolvulo-Epilobietum hirsuti, Chaerophylletum bulbosi, Urtico-Aegopodietum, Chaerophylletum aurei, Alliario-Chaerophylletum temuli. Als kennzeichnende Lichtungsgesellschaft findet sich das Calamagrostio-Digitalietum grandiflorae.
Durch vergleichende vegetationskundliche Untersuchungen in den Jahren 1977/78 und 1989 sowie Dauerquadrat-Untersuchungen konnte belegt werden, dass 2 Indikatorarten: Antennaria dioica (L.) Gaertn. und Vaccinium vitis-idaea L. sehr viel rascher auf Düngungseinflüsse reagieren als die Phytocoenose (Festuco-Genistetum sagittalis).
Aktualistische Vergleiche der pflanzenverfügbaren N- und P-Gehalte im Oberboden belegen gering erhöhte Ammonium-Werte in Flächen, denen die beiden Arten inzwischen fehlen. Stärkere Rückgänge in Flächen mit Düngereinfluss zeigt auch Calluna vulgaris.
Schon bei geringen Intensitätssteigerungen der Rinderbeweidung wird Antennaria in dem dichter werdenden Rasen verdrängt, Vaccinium vitis-idaea stirbt bei Faeces-Einwirkung ab.
In Brachen verhalten sich beide Arten verschieden: Antennaria vermag sich in höherwüchsigen Brachen nicht zu halten; Vaccinium vitis-idaea zeigt auch in Brachen gute Vitalität.
Antennaria dioica hat in extensiv beweideten Flächen und in Brachen unterschiedliche Wuchsformen: an offenen Stellen bildet die Pflanze oberirdische plagiotrop wachsende Stolonen; es können sich hier pro Jahr und Altrosette bis zu 5 junge Rosetten bilden. In höherwüchsigen Brachen wachsen die Stolonen orthotrop und bilden einen Rosettenschopf, der bald sein Wachstum einstellt. Die Keimraten sind nach experimentellen Untersuchungen sehr gering; eine Samenbank wird nach allen bisherigen Befunden auch anderer Autoren nicht aufgebaut.
Floristische Änderungen in Brachen, die auf atmogene N-Immissionen zurückgeführt werden könnten, sind (noch) nicht festzustellen. Auch die Calluna-Populationen haben sich hier halten können, und die Standorte weisen in den Brache-Untersuchungsflächen keine Vergrasungserscheinungen auf.
Antennaria dioica und Vaccinium vitis-idaea eignen sich als Monitor-Organismen für N-Dünger-freie Bewirtschaftung.
Borstgrasrasen treten in Rheinland-Pfalz vor allem in den Höhenlagen der Mittelgebirge auf. Auf trockenen bis frischen Böden gehören die Bestände dem Violion caninae Schwick. 1944 an. Innerhalb des Verbandes zeigt sich ein starker Gradient in den Basengehalten. Das Juncetum squarrosi Nordh. 1923 besiedelt feuchte Böden. Unterschiedliche Ausbildungsformen im gemähten Grünland, Brachland und als Pioniergesellschaften auf Waldwegen werden beschrieben.
In den Allgäuer Alpen wurde 1978 ein Dauerquadrat in einem Kalk-Halbtrockenrasen (Carlino acaulis-Caricetum sempervirentis) angelegt. Die jährlich bis 1989 wiederholten Untersuchungen ergaben folgendes: Die Vegetation änderte sich von Jahr zu Jahr, hervorgerufen vor allem durch die zeitweilige Beweidung durch Rinder. Die Tiere verhinderten die Weiterentwicklung zum Buchenwald.