430 Germanische Sprachen; Deutsch
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In anaphora resolution theory, it has been assumed that anaphora resolution is based on a reversed mapping of antecedent salience and anaphora complexity: minimal complex anaphora refer to maximal salient antecedents. In order to ex-amine whether and by which developmental steps German children gain command of this mapping maxim we conducted an experiment on production and comprehension of intersentential pronouns including the three pronoun types zero, personal, and demonstrative pronoun. With respect to antecedent salience, the experiment varied syntactic role (subject/object) and in/animacy. Six age groups of children (age range from 2;0 to 6;0) and an adult control group has been tested. The hypothesis arising from the mapping maxim is that zero pronoun correlates with more salient antecedents than personal and demonstrative pronoun, the latter correlating with the least salient antecedents. The results are: In production, children first establish the opposition of zero pronoun with animate antecedents vs. demonstrative pronoun with inanimate antecedents. In a next step, syntactic role comes into play and a more complex system opposing the three presented pronoun types is established. In comprehension, however, the effect of pronoun type re-mains weak and antecedent features remain a strong factor in reference choice. However, also adults employ pronoun type and antecedent features. The oldest children and the adults show variation in personal pronoun resolution according to the animacy pattern of the potential antecedents. In case of identical animacy features, the subject is the preferred candidate; in case of distinct animacy features, there is a tendency to choose the object antecedent.
Im Bemühen um ein internationales Forum für germanistische Studien erschien im September 2007 in Ústí nad Labem/Aussig die neue Zeitschrift 'Aussiger Beiträge'. Die erste Ausgabe ('Aussiger Beiträge' 1/2007) verwirklichte das Konzept langjähriger Überlegungen und war der erste Schritt zur Profilierung einer germanistischen Schriftenreihe mit sowohl innovativen wissenschaftlichen als auch lehrpraktischen Bezügen im Bereich der Literatur, Linguistik, Didaktik des Deutschen als Fremdsprache und Kulturgeschichte. Sie ist in erster Linie von dem Gedanken getragen, eine internationale Fachzeitschrift mit hohem Gebrauchswert zu schaffen und möchte – gewissermaßen aus der Mitte eines bewegten Europas heraus – als Periodikum neue Impulse zu anstehenden Debatten und Diskussionen geben. In diesem Sinne wenden sich die 'Aussiger Beiträge' an eine breitere Schicht von Lesern: Linguisten, Literaturwissenschaftler, Sprachdidaktiker sind ebenso angesprochen wie aufgeschlossene Leser mit Interessen für Sprache, Kultur und Geschichte.
Für die Beiträge in deutscher Sprache bildet der gemeinsame deutsch-österreichisch-tschechische Kulturraum einen Rahmen, wobei sowohl den Fragestellungen der "klassischen" Auslandsgermanistik als auch viel versprechenden innovativen Forschungsinteressen ein Platz eingeräumt und auf einen Dialog von jüngeren und älteren Generationen gebaut wird. In diesem umfassenden Sinne wurde zunächst eine erste Nummer der 'Aussiger Beiträge' (1/2007) konzipiert, die alle germanistischen Bereiche (Literatur, Linguistik, Didaktik und Kulturgeschichte) berücksichtigte.
Für die weitere Positionierung der Zeitschrift erwies es sich als sinnvoll, das Profil der 'Aussiger Beiträge' noch deutlicher zu akzentuieren. So erscheint die Zeitschrift seit 2008 in fortlaufender Folge abwechselnd als "literarische" oder "linguistisch-didaktische" Ausgabe unter dezidiert thematischem Schwerpunkt.
Seit 2008 werden alle Beiträge von unabhängigen GutachterInnen anonym beurteilt. Auf Grund ihrer Empfehlung entscheidet der Redaktionsrat über die Annahme eines Beitrags (mit Zusammenfassung in deutscher und englischer Sprache). Außer wissenschaftlichen Beiträgen werden ebenfalls Rezensionen wichtiger germanistischer Publikationen sowie relevante Tagungs- und Projektberichte abgedruckt.
In der Gegenwartssprache wächst die Neigung, Sätze mit scheinbar einfacher Grundform und einer Fülle von nominalen Gliedern zu bilden, mögliche Prädikationen werden durch substantivisch-adjektivische Gruppen repräsentiert. […] Die Komprimierung des Sachverhaltes und dessen syntaktische Darstellung im Text können wir als Informationsverdichtung bezeichnen. […] Die Verdichtung der Informationen macht sich am deutlichsten durch die Reduktion komplexer hypotaktischer Satzkonstruktionen bemerkbar […], wobei im Nominalstil die Parataxe anstelle der Hypotaxe überwiegt.
Unterschiedlichen Zielen in der sprachlichen Kommunikation entsprechen spezifische dialogtypische Teiläußerungen. Zu den wichtigen Kriterien für die Auswahl, Darbietung und Aneignung der dialogtypischen Teiläußerungen im Fremdsprachenunterricht gehören nicht nur kommunikative, sondern auch syntaktisch-semantische Kriterien. Unter dem syntaktisch-semantischen Aspekt können wir die dialogtypischen Teiläußerungen nach der syntaktischen Vollständigkeit und nach der semantischen Variierbarkeit betrachten.
Die Entwicklung der schwachen Verben ist eine Entwicklung zur Bildung durchschaubarer Tempus- und Modusformen; die Durchschaubarkeit war und ist durch das Verfahren der Agglutination gewährleistet. Im Deutschen geht also der Weg von der Flexion zur Agglutination, wobei lautliche Wandelvorgänge immer wieder zu Mischformen und Synkretismen führen.
The aim of the present paper is to highlight some aspects of bilingualism in a German minority language community located in the South of Brazil. Based on ethnographic research methods, the study describes language use in face-to-face interactions between bilingual students and their teacher in a monolingual primary school, focusing on Portuguese-German code-switching from a socio-functional perspective. The results suggest that code-switching should not be associated with language deficit, but with the bilingual discourse since the phenomenon could be seen both as a relevant conversational strategy as well as a significant learning resource among bilingual children.
In the last few years, the areas of study of German as Foreign Language and German for Specific Purposes have evidently made an inflationary, and sometimes even inadequate use of concepts related to the adjectives 'cultural' and 'intercultural'. The concepts have often been used so as to serve only to instigate the increase, permanency and dissemination of stereotypes and pre-conceptions. In the Winter 2006/07 Semester, a course called "Fachsprachen und Kultur" was offered on the way the concepts of culture are approached in different fields of study. This paper presents the conclusions of some of the participants on the use of the concept in their primary or secondary areas. The results show that it is urgent and necessary to examine the concepts of culture used in our field of study so that stereotypes do not become the basis for a didactics of German as a Foreign Language.
Rezension zu Sprechen Sie Gegenwart? - Lexikon des frühen 21. Jahrhunderts. Süddeutsche Zeitung Magazin. Andreas Bernard, Jan Heidtmann, Dominik Wichmann (Hrsg.). Editora Goldmann. 1ª. ed. Nov. 2006. 304 S.
In der Zeitschrift Studia Germanistica werden Forschungsergebnisse zu aktuellen Themen auf dem Gebiet der germanistischen Linguistik, Literaturwissenschaft und DaF-Didaktik publiziert, die den Stand der Forschung in Tschechien sowie im Ausland dokumentieren. Bestandteile der Zeitschrift sind kulturwissenschaftliche Studien und Rezensionen.
Der zweite Band der "Studia germanistica" setzt die schon im ersten Band deklarierte Ausrichtung dieser Reihe fort: Sie soll nicht nur die Forschungstätigkeit des Lehrstuhls für Germanistik an der Universität Ostrava dokumentieren, sondern auch das Bild von seiner Zusammenarbeit mit einheimischen germanistischen Instituten sowie von seinen vielseitigen internationalen Beziehungen geben.
Die bayerische Dialektdatenbank BayDat ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst finanziertes Projekt. Ziel des Projekts ist es, die elektronisch erfassten Erhebungsdaten aus den sechs Teilprojekten des Bayerischen Sprachatlas (Bsa) in einer zentralen Datenbank zusammenzuführen und so einerseits die zukunftssichere Speicherung der Daten zu gewährleisten, andererseits einen unkomplizierten und schnellen Zugriff auf die Daten zu ermöglichen.
Sprachräume in Unterfranken
(2007)
Nachdem der Sprachatlas von Unterfranken fertig gestellt ist, ist es möglich, die Sprachräume in Unterfranken auf einer gemeinsamen Karte zu dokumentieren. Die Basis bilden ungefähr 1000 Atlaskarten aus allen phonologischen, morphologischen und lexikalischen Themenbereichen. Wir haben die darauf sichtbaren Grenzen auf einer Kombinationskarte zusammengetragen. Herausgekommen ist ein herrlicher Spaghettisalat.
Der Artikel soll am Beispiel der Autorin Marlene Streeruwitz untersuchen, ob ihre Werke als spezifisch österreichische Literatur nach linguistischen Kriterien zu identifizieren sind. Dabei soll aufgezeigt werden, dass alle sprachlichen Ebenen österreichische Varianten der nationalen Varietäten des Deutschen aufweisen.
Zum Schwerpunkt dieses Beitrags wird erstens das Wesen der "sakralen Interjektionen" und ihre Beziehung zum übersetzungstheoretischen Bereich, zweitens die Anwesenheit dieser in repräsentativsten deutsch und tschechisch geschriebenen Wörterbüchern behandelt. Da die Beziehung der drei Größen Usus, Norm und Kodifizierung immer im Einklang stehen muss, wird die Untersuchung durch konkrete Analyse der unter ausgewählten tschechischen Studenten verteilten Fragebögen ergänzt.
Da die kontrastierenden Analysen zum Deutschen und zum Tschechischen, die auf einem zusammengestellten Korpus basieren, unter der vergleichenden phraseologischen Sprachforschung recht selten vertreten sind, wurde zum Objekt meiner Untersuchung die weibliche und männliche Rolle in den tschechischen und deutschen Redewendungen. […] Die Phraseologismen wurden unter diesem Aspekt bisher noch nicht verglichen und es ist höchst interessant an diesen festen Wendungen, die sich auf das praktische Leben beziehen, zu zeigen, wie sich die männliche und weibliche Rolle voneinander unterscheiden und hauptsächlich, wie diese Rollen in Tschechien und Deutschland differieren.
Hier geht es um Metaphern als Kohärenzmittel. Damit ist gemeint, dass eine Metapher nicht isoliert für eine gemeinte Sache steht, wie das beim Sprechen und Schreiben unausweichlich der Fall ist, sondern dass eine Metapher sozusagen der Ansatzpunkt für weitere Metaphern wird, sodass sich weitere Gedanken an das zuerst eingeführte Bild heften können und so den Text in seinem weiteren Verlauf ein stückweit bestimmen.
Im Mittelpunkt meines Interesses standen journalistische Textsorten, wie sie in der deutschen und österreichischen Tagespresse präsentiert werden. Für die Analyse habe ich österreichische und deutsche Tageszeitungen gewählt: Die Qualitätszeitungen – "F.A.Z.", "Süddeutsche Zeitung", "Der Standard", "Die Presse" und die Boulevardzeitungen – "Bild" und "Kronen-Zeitung". Ich habe mir die Frage gestellt, in welchen Varianten die einzelnen journalistischen Textsorten in der modernen Presse vorkommen, welche visuelle Form sie haben und über welche Makro- und Mikrostruktur sie verfügen.
[...] de repente pasa aunque yo no hablo así alemán todo el rato pero de repente hay palabras que se vienen auf deutsch und nicht auf spanisch und das kann ich nicht auf spanisch sagen und wie heißt das wie heißt das cómo se dice cómo se dice das auf spanisch? (Interviewnummer P 2, S. 238, Z. 263-267, siehe Transkriptionen) Hybridität ist nicht nur in aktuellen Migrationsbewegungen zu beobachten, auch Gesellschaften, in denen Migrationsströme wie im Falle Chiles, vor zum Teil sieben Generationen stattgefunden haben, verzeichnen noch heute hybride Verbalinteraktionen.
Die Leitfragen sind in diesem Zusammenhang folgende:
- Gibt es eine Gruppenidentität unter Chilenen deutscher Abstammung? Aus welchen Identifikationsmerkmalen setzt sie sich zusammen?
- Welche Gründe bewegen deutschstämmige Eltern, ihre Kinder in Deutsche Schulen zu schicken?
- Zu wem, in welcher Situation und in welcher Sprache sprechen Chilenen deutscher Abstammung, bei denen sich die deutsche Sprache erhalten hat? Wie drückt sich dies auf sprachstruktureller Ebene aus? In welcher Form wird die deutsche Sprache intergenerativ weitergegeben?
- Welche Faktoren kommen heute bei deutscher Sprachbewahrung und deutschem Sprachverlust zum Tragen?
Rezension zu Schwitalla, Johannes (2006): Gesprochenes Deutsch. Eine Einführung. 3., neu bearbeitete Auflage. Erich Schmidt Verlag. Berlin und Fiehler, Reinhard (2005): Gesprochene Sprache. In: Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. 7., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich. S. 1175-1256.