Archive for Bryology
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081
Orthotrichum fastigiatum has variously been treated as a species or as subscpecies, variety or even as synonym of O. affine. The distinguishing characters between both taxa were studied. An evaluation revealed that some characters such as spore size (different but intergrading), exostome ornamentation, leaf apex, shape of papillae and lid cannot be used for differentiation. Other characters of O. fastigiatum such as smaller size, capsules imbedded in the leaves, a naked calyptra, the width of the ribs of the urn and the extend to which the empty capsule is contracted below the mouth are usable but hardly to quantify. The observation of mixed stands as well an apparent different ecology indicates different genotypes. Therefore O. fastigiatum should be regarded as infraspecific taxon of O. affine.
080
Das Naturschutzgebiet „Fichtekopf und Saukopf“ beherbergt eine bedeutende Xerothermvegetation. Untersuchungen in den Jahren 2008 bis 2010 ergaben einen Besatz mit 113 Moostaxa, von denen 29 (26%) nach der Roten Liste von Rheinland-Pfalz als gefährdet gelten. Hervorzuheben sind Eucladium verticillatum, Eurhynchium pumilum, Mannia fragrans, Reboulia hemisphaerica und Seligeria donniana. Eine Analyse der kalkhaltigen und nährstoffarmen Böden zeigt nur geringe Differenzen zwischen den beiden Teilgebieten auf. Auch die Biotopstrukturen sind vergleichbar. Dieses hat zur Folge, dass die Artenzusammensetzung der beiden Teilgebiete nur geringfügig variiert. Eine Gefährdung droht empfindlichen Moosen durch Sukzession und Zerstörung von Trockenrasen aufgrund eines hohen Wildbesatzes.
079
078
In den Jahren 2009 und 2010 hat der Autor die Moosflora des Naturdenkmals „Auf dem Bäder“ südlich von Bad Kreuznach untersucht. Auf den sauren, relativ nährstoffarmen Böden der Felstrockenrasen und umgebenden Gebüsche wuchsen insgesamt 58 Arten. Die seltenste Spezies ist das submediterran-subozeanische Lebermoos Riccia ciliifera, das in den letzten Jahrzehnten in Rheinland-Pfalz einen drastischen Rückgang verzeichnen musste. Weitere bemerkenswerte Arten sind Hedwigia ciliata und Rhynchostegium megapolitanum. Alle sind gefährdet durch Sukzession, starken Wildbesatz und Ruderalisierung der Trockenrasen.
077
Das Felsenmeer bei Hemer (früher auch als Felsenmeer bei Sundwig bezeichnet) liegt im Bereich eines devonischen Massenkalkzuges (nicht Tertiär, wie bei Wikipedia steht), der sich von Wuppertal mit Unterbrechungen über Iserlohn bis nach Brilon erstreckt. Durch Karsterscheinungen (man vergleiche die zahlreichen Höhlen speziell im umgebenden Gebiet) sind große unterirdische Höhlungen entstanden, die im Gebiet östlich Hemer eingestürzt sind, so dass mit Felsblöcken gefüllte Vertiefungen entstanden sind (Abb. 1). Zudem ist im Mittelalter hier Bergbau betrieben worden, wobei zusätzlich Schächte und Stollen entstanden sind. Das Gebiet ist 35 ha groß und wurde 1958 unter Schutz gestellt. Wegen Lebensgefahr sind alle Wege eingezäunt, so dass heute kaum mehr Gelegenheit zur bryologischen Erforschung besteht. Das Felsenmeer ist schon lange Ziel von Bryologen gewesen. Wie Carsten Schmidt (2004) in seiner peniblen Auflistung der bryologischen Aktivitäten in seinem Arbeitsgebiet schreibt, war H. Müller bereits am 18.9.1859 dort, dann 1879 noch einmal. Es folgten Brockhausen (1908), Grebe (1900), H. Schmidt (1928), F. & K. Koppe (1934), F. Koppe (1936, 1961), W. Kleinewächter (1935) und R. May (1988).
076
Das Siegerland ist für seinen früheren Bergbau bekannt. Obgleich auch in anderen Gegenden des devonischen Schiefergebirges Gangerze abgebaut wurden, ist dies im Siegerland in besonderem Ausmaß geschehen. Bereits auf der Generalkarte sind südlich von Siegen mehr als ein Dutzend entsprechende Kartensymbole verzeichnet. Und das sind nur die größeren Plätze. Allein auf dem Messtischblatt 5214 (Burbach) sind es 14 solcher Orte. Und dennoch ist aus dieser Gegend bislang nichts über Schwermetallmoose bekannt geworden.
075
Mosses of Venezuela
(2010)
926 taxa of mosses are listed for Venezuela completed by bibliographical references. Many significant additions have been added or changed from the original document completed in 2007, particularly a complete review of all the bryophytes on the original Venezuela list. This was caused because the TROPICOS group had revised all the existing bryophytes, to bring them up to the most recent views. This may not be popular, but otherwise there is no TROPICOS. This document was originally written 3 years ago, and we now have to familiarise ourselves with the new TROPICOS situation, which will now become the new standard - but with so many changed names, we might have problems in mapping our familiar system to the new one.
074
Es hat den Anschein, als wenn in den letzten Jahrzehnten (von Ausnahmen abgesehen) der nötige Bryologen-Nachwuchs ausbleibt und damit auch die Möglichkeit, nicht nur praktische Artenkenntnis im Gelände sondern auch die Kenntnis besonderer Fundorte und besonderer Arten weiterzugeben. Waren bei den ersten Exkursionen der Bryologisch-Lichenologischen Arbeitsgemeinschaft vor 30-40 Jahren noch viele junge Leute vertreten (die Autoren eingeschlossen), so sind diese jetzt in die Jahre gekommen oder schon gestorben. Problematisch erscheint, dass die Kenntnis von Vorkommen interessanter Arten, welche diese Bryologen akkumuliert haben, verlustig geht. Dazu kommt, dass Artenlisten von interessanten Standorten heute nicht nicht publiziert werden können, so dass sie der Nachwelt erhalten bleiben. Gab es früher noch Veröffentlichungen von Fritz Koppe, Fridolin Neu u.a. über die Moosflora bestimmter Gebiete, so besteht heute keine Chance mehr so etwas gedruckt zu bekommen, da Floristik in völliger Verkennung der Situation als minderwertig eingestuft wird. Sie ist zwar keine eigentliche Wissenschaft, mit der man sich habilitieren könnte, aber durchaus wissenschaftlich. Selbst Artenlisten von Exkursionen wie z.B. der jährlichen Exkursionen der BLAM sind nur ausnahmsweise publiziert oder vervielfältigt worden, die dabei erhobenen Daten nicht mehr verfügbar, ganz im Gegenteil zu den bryologischen Vereinen in Großbritannien und den Niederlanden, wo über die Jahrzehnte sämtliche Exkursionen dokumentiert sind und damit die Arten bestimmter Gebiete.
073
Nachdem Plagiochila britannica von Paton (1979) aus Großbritannien beschrieben worden war und 2008 neu für Deutschland im Allgäu gefunden worden war (Offner 2009), war ich etwas für diese Art sensibilisiert und hielt ein Vorkommen in den Vogesen für möglich. Auf einer Exkursion am 21.5.2010 durchsuchte ich den Westhang des Hohnecks-Massivs zwischen Col des Faignes sur Vologne und Col de la Schlucht. In einem Bergahornwald bei 1000 m Höhe (Abb. 1) fiel mir eine Plagiochila mit reifen Sporogonen ins Auge (Abb. 2). Sie glich habituell einer P. porelloides, bereits unter der Lupe zeigte sie aber eine für diese Art ungewöhnlich starke Blattzähnelung (Abb. 3), wie sie selbst bei P. asplenioides kaum anzutreffen ist. Die Zähne waren sehr unterschiedlich lang und bestanden aus 1-5 Zellen, wobei die langen Zähne gebogen waren.
072
Die 9,5 ha große Sandgrube am Weilersberg bei Heidesheim ist im Kalkflugsandgebiet Rheinhessens ein einmaliges Biotop mit einer bemerkenswerten Moosflora. Dort sind die postglazial aufgewehten Kalkflugsande vor etwa 40 Jahren bis auf ihre Auflagefläche aus Kalkmergel und Tertiärkalk entnommenen worden, wobei auch der Grundwasserhorizont angeschnitten wurde. Hieraus resultierten vielfältige Lebensstätten, in die eine Vielzahl von Moosen einwanderten. Die Untersuchungen in den Jahren 2008 bis 2010 ergaben 74 Arten. Bemerkenswerte Vertreter sind Bryum pseudotriquetrum var. bimum, Phascum cuspidatum var. elatum, Pleurochaete squarrosa und Rhynchostegium megapolitanum.
071
Zu den Besonderheiten der europäischen Moosflora gehören tropische Arten. Damit sind nicht die Neophyten gemeint, die alle aus gegenden der Südhemisphäre durch den Menschen zu uns gelangt sind und aus vergleichbaren Klimaten stammen. Das gilt auch nicht für an Baumfarnstämmen aus Neuseeland in Teilen Englands und Irlands eingeschleppte Arten oder durch Gärtnereien eingeschleppte Arten wie Sematophyllum adnatum in Oberitalien. Echt tropische Arten sind z.B. das im nördlichen Süd- und Mittelamerika beheimatete Heterophyllium affine, welches im 19. Jahrhundert einige Male in Mitteleuropa gefunden wurde und dann nie wieder. Ein weiteres Beispiel ist erst vor einigen Jahren an das Licht der Öffentlichkeit gekommen, als sich die Population von Bartramia stricta an der Mosel als Anacolia laevisphaera herausstellte. Ein weiterer Vertreter ist Hyophila involuta.
070
Das Gebiet ist nahezu ein bryologisches Niemandsland. Zu Niedersachsen gehörig ist das Emsland durch die Moosflora von Koppe (1964) abgedeckt. Schwerpunktmäßig wurde im niedersächsischen Flachland von Bremen, Hannover und Hamburg aus gesammelt, auch in Ostfriesland. Aus dem Emsland liegen nur wenige verstreute Angaben älterer Autoren aus dem 19. Jahrhundert von Ehrhart oder Brockhausen vor. Offenbar um die Lücke für die Erstellung seiner Moosflora von Niedersachsen zu füllen, hat Fritz Koppe das Emsland von 1948 an mindestens acht Mal besucht. Hinzu kommen neben Einzelangaben Funde von Alex von Hübschmann aus den Jahren 1951, 1953, 1954 und 1958, der das Emsland vielleicht beruflich besucht hat. Außerdem gibt es Angaben von Fridolin Neu aus Coesfeld im benachbarten Westfalen, ebenfalls aus den Fünfziger Jahren. Seitdem sind nach meiner Literaturlage nur wenige bryologische Beiträge für das Emsland geleistet worden (Dierßen 1972, Klinger 1979, Muhle 1982, de Bryun 2005).
069
Das Gebiet ist eines der am wenigsten durchforschten Gebiete Deutschlands. Es gibt keinerlei Gesamtflora. Es gibt vier spezielle Publikationen, und von denen datieren drei aus den Jahren 1990-1994. Einige besondere Funde wurden von Lauer (1968) und Werner & Holz (1994) angegeben. Lauer führte Timmia bavarica, Calypogeia arguta und Tortula atrovirens an, Werner und Holz u.a. Nardia compressa und Hyocomium armoricum. Caspari (1994) gab in seiner Diplomarbeit eine detailierte Bearbeitung der Moose der Moore und Feuchtgebiete des südwestlichen Hunsrücks. Danach enthält die Moosflora von Feld (1958) „erstmals zahlreiche konkrete Angaben zu Moosvorkommen aus dem Hunsrück“, bei denen es sich aber zumeist um Angaben aus den Moselseitentälern und das Nahetal handelt. Matzke (1990) führte Lepidozia cupressina und Anastrepta orcadensis an.
068
Die Südwesteifel, das Gebiet des sog. Naturpark Südeifel, grenzt im Westen an die Sauer (= Grenze von Luxemburg) und im Süden an die Mosel. Das Gebiet ist von einer besonderen geologischen Diversität: in einer Schichtstufenlandschaft ist hier fast das ganze Mesozoikum auf kleinstem Raum vertreten. Ursprünglich haben Jura (Lias), Keuper, Muschelkalk und Bundsandstein konkordante Ablagerungen auf dem eingerumpften variszischen Gebirge hinterlassen, welches aus devonischen Schiefern und Kalken bestand. Durch Anhebung dieses Rumpfes wurden die mesozoischen Schichten im Norden und Süden der Eifel gekippt und abgetragen. Am Rande haben sich die Reste nach dem Alter gestaffelt erhalten. So haben wir dort saure nährstoffarmen Buntsandstein, kalkreichen Muschelkalk und Keuper sowie teils sauren, teils leicht basischen Liassandstein. Dies führt bei den Moosen zu einer enormen Artenvielfalt, unterstützt durch einen atlantischen Floreneinschlag.
067
Breutelia ist eine Gattung, die weltweit mit kanpp 100 Arten vertreten ist, vorwiegend in den tropischen Gebirgen und der südlichen Hemisphäre, wo sie besonders um die Waldgrenze artenreich vertreten ist. In Nordamerika ist die Gattung gar nicht vertreten, in Europa hingegen mit 2 endemischen Arten, Breutelia azorica nur auf den Azoren und B. chrysocoma (Abb. 1) in Westeuropa. Dafür gibt es zwei Hypothesen. Entweder sind diese Arten Tertiärrelikte, die sich über die Eiszeit in den milden ozeanischen Gebieten Westeuropas gehalten haben. Breutelia azorica hätte sich dann von dem damaligen Festland auf die vulkanischen Inseln verbreitet und dort überlebt, B. chrysocoma hätte in küstennahem Gebieten Westeuropas (die heute unter Wasser liegen) die Kaltzeiten überdauert. Oder beide Arten sind mit tropischen Arten identisch und über Sporen vermutlich von den Neotropen auf die Azoren bzw. nach Europa verbreitet worden. In vielen Fällen sind solche Arten wie Campylopus cygneus, C. shawii, Plagiochila heterophylla, P. bifaria, P. longispina u.a. zunächst in Unkenntnis ihres Vorkommens in den Tropen unter eigenem Namen aus Europa beschrieben worden.
066
Tortula aestiva wurde 1801 von Hedwig als Varität von Tortula muralis beschrieben. Bereits vier Jahre später erhob Palisot de Beauvais die Varietät in den Artenrang. Die Autoren der Bryologia Europaea (Bruch, Schimper & Gümbel 1836-51) vermerkten, dass die Art an manchen Standorten in T . muralis übergeht. Das wäre allerdings ein Grund, das Taxon nicht einmal als Varietät zu unterscheiden, sondern nur als Standortmodifikation. Im Gegensatz dazu führt Limpricht (1890) das Taxon dann wieder als Art an, bezeichnet sie als T. muralis nahestehende Art und – wohl unter dem Einfluss des Darwinismus – als „werdende“ Art. In der Folgezeit wird sie wieder als Varietät von T. muralis eingestuft. Nur Smith (2004) bezeichnet das Taxon wieder möglicherweise nur als Standortmodifikation von T. muralis. Was ist nun richtig?
065
The checklist reports 712 taxa of bryophytes from Tamil Nadu, India, comprising 211 taxa in 56 genera and 32 families of liverworts, 8 taxa in 4 genera and 2 families of hornworts, and 493 taxa in 189 genera and 44 families of mosses. Literature sources for Tamil Nadu records are included for each taxon, and an extensive synonymy is provided. For currently accepted taxa, the details of types from Tamil Nadu are indicated. A map of Tamil Nadu, a synopsis of families and genera, and a bibliography are provided.
064
Es werden cleistocarpe Formen einer Pottia mit langen Seten und langzylindrischen Kapseln sowie kurzen Seten mit kugeligen Kapseln dokumentiert. Da sie in Kontakt zu Pottia bryoides wuchsen, wurden sie dieser Art zugeordnet. Erstere suggerieren einen Hybriden mit Pottia lanceolata. Da diese aber reife Sporen in Größe und Ornamentation von P. bryoides enthielten, wird dies ausgeschlossen. Da alle Nachweise aus Weinbergen kommen, wird vermutet, dass hier erbgutschädigende Wirkungen von Herbiziden im Weinbau zum Ausdruck kommen, wie sie schon früher von Phascum cuspidatum und Pottia bryoides erwiesen wurden.
063
In den Jahren 2005 bis 2009 wurde die Verbreitung von Mannia fragrans im Trockengebiet des unteren Nahetals untersucht. Grundlage waren Erhebungen, die bereits vor etwa 50 Jahren von KORNECK (1961a,b) durchgeführt wurden. In dem ausgewählten Lebensraum konnten sämtliche Fundortsangaben bestätigt werden. Obwohl die Vorkommen fast alle in Naturschutzgebieten liegen, ist die Gefährdung der Art durch Sukzession und Beeinflussung durch Wild erheblich.
062
In den Jahren 2005 bis 2009 wurde die Moosflora der Felseneremitage bei Bretzenheim an der Nahe untersucht. An den kalk- und sehr nährstoffhaltigen Felsen des Unteren Sandsteins wurden insgesamt 37 Moose auf einer relativ kleinen Fläche festgestellt; von ihnen sind sechs Rote-Liste- Arten. Besonders hervorzuheben sind Zygodon viridissimus var. stirtonii, Gymnostomum aeruginosum und Trichostomum crispulum. Eine Gefährdung der Moose auf dem Felsenbiotop ist nicht zu erkennen.
061
This catalogue includes a total of 150 valid names from the State of Himachal Pradesh, India, of them 140 taxa (128 species, 6 subspecies, 5 varieties and 1 forma) belonging to liverworts and 10 species to hornworts, based on literature and authors’ own survey and documentation of the two groups from the State since 2001. Fifty four taxa (including three new species and one new variety) are recently added by the authors alone to the area. Literature reference for each species and synonyms from the area has been given with their correct name in the catalogue.
060
A small collection of bryophytes made during holidays on Réunion in September 2009 revealed 6 species new to the island (Brachymenium acuminatum, B. dicranoides, Bryum lanatum, Campylopus clavatus, Mielichhoferia bryoides and Oxyrhynchium hians). Campylopus crateris has been found for the first time with sporophytes. These new records are incorporated in a new alphabetic list of the mosses of Réunion. Keys for the species for several genera are given.
059
Das Laubmoos Hylocomium umbratum war aus Sachsen nur von einem Fundort im Westerzgebirge aus dem Jahre 1801 bekannt. Nach fast 200 Jahren konnte die Art im Jahr 2000 wiederbestätigt und in der Folgezeit an zahlreichen weiteren Stellen nachgewiesen werden. Mögliche Zusammenhänge zur aktuellen Veränderung von Umweltfaktoren werden dargestellt und der Ausbreitungstrend der Art im Kontext zu derzeitigen Entwicklungstendenzen der Waldbodenflora im Erzgebirge diskutiert.
058
057
056
Ein Fontinalis mit eiförmig hohlen, weit abstehenden Blättern wurde in der der Sülz östlich Köln neben „normalem“ F. antiypretica gefunden, bei dem es sich um das nordamerikanische F. antipyretica var. mollis handelt. Inwieweit das ähnliche aus Europa beschriebene F. antipyretica var. cymbifolia Nichs. damit identisch ist, kann nicht genau gesagt werden. Die var. mollis hat jedoch Priorität. Im Gegensatz zu den nicht erbkonstanten Varietäten von F. antipyretica, bei denen es sich um Standortmodifikationen handelt, ist die var. mollis ein distinkter Genotyp, dem Artrang gebührt.
055
Based upon recent checklists, the moss floras of the Mascarenes (Seychelles, Réunion, Mauritius) is compared. The diversity of species varies much amongst the islands and is lowest in the Seychelles (110 species) but highest in Réunion (366 species), whereas Mauritius has 246 species. Interestingly the young volcanic islands Réunion and Mauritius have much higher species numbers as the Seychelles which were part of the Gondwana continent. The richness of mosses in Réunion is due to the higher altitude (3069m), higher rainfall and the better state of conservation (30% of surface consist of intact forest), whereas the maximum altitude of the other islands hardly exceeds 800 m and most forests are destroyed. The moss flora of the islands have only few species on common and are thus almost not related. All islands have only 33 species in common. The Seychelles, which are situated about 1900 km from Réunion and Mauritius, share only 42 viz. 49 species with the latter. Réunion and Mauritius, which are 170 km away, share only 107 species. This indicates that the factor chance played an important role in the colonization of the islands. Insofar the term “Mascarenes” is a geographical but not a floristic one. The Mascarenes were mainly colonized by species from Africa and Madagascar, but also from SE-Asia und the austral region. The main floristic element is African, which is in contrast to the prevailing trade winds and might indicate that the colonization at least of the young volcanic islands happened during a different wind system in the past.
054
Auf einem kleinen Felsen des Taunus-Quarzits westlich von Schlangenbad im Taunus wurden in den Jahren 2008 und 2009 insgesamt 29 Moosarten gefunden. Dieses bedeutet für die extrem sauren und nährstoffarmen Böden eine ungewöhnliche Artenvielfalt. Die Ursache wird nicht nur in einem günstigen Kleinklima, sondern auch in einem hohen Mangangehalt des Bodens vermutet. Nahezu die Hälfte der Arten hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in der borealen bzw. subborealen Klimazone. Bemerkenswerte Arten sind Jamesoniella autumnalis und Plagiothecium latebricola.
053
Auch wenn die Beschäftigung mit Moosen nur eine kleine Facette in dem Lebenswerk von Nees von Esenbeck war, ja sogar nur einen geringen Teil seiner botanischen Aktivitäten ausmachte, so hat Nees doch bedeutsame Beiträge für die Bryologie geliefert. Das ist umso bemerkenswerter, als Botaniker nur selten nicht auf einzelne Pflanzengruppen spezialisiert waren und sich also z.B. nicht nur mit Blütenpflanzen, sondern gleichzeitig auch mit Algen, Pilzen oder Moosen beschäftigten, wie es Nees getan hatte.
052
Die atlantische Art Sphagnum strictum Sull. war nur von zwei Stellen in Deutschland bekannt. Sie war rezent an der einen Stelle im Ebbegebirge nach 50 Jahren wiedergefunden worden und ist jetzt auch an der zweiten Lokalität im NSG „Buchholzer Heide und Lökestein“ in Rheinland-Pfalz wiedergefunden worden, wo die Art zuletzt 1954 gesammelt, in der Folgezeit aber nicht mehr gefunden worden war.
051
The Moss Flora of Mauritius
(2009)
The mosses reported from Mauritius were compiled from the literature and are listed with localities and references. Included are collections by the first author made in 2007 on the island. Barbula indica, Campylopus flavicoma, Racopilum ayresii and Ectropothecium chenagonii, Groutiella tomentosa, Schlotheimia ferruginosa and Trichostomum crispulum are reported as new to Mauritius. The list includes 238 species. A short survey of the bryological exploration of the island is given.
050
Drei verschiedene Standorte (Düsseldorf Innenstadt, Düsseldorf-Benrath, Rheinufer in Monheim) wurden auf ihre unterschiedliche Artenvielfalt an epiphytischen Moosen hin untersucht. Jeder Standort verkörpert ganz eigene ökologische Zwänge, die sich nachweislich auf die Diversität auswirken. So traten in der Innenstadt vorwiegend Nitrophyten auf, während am Rheinufer hauptsächlich Moose wachsen, die direkten Wasserkontakt über längere Zeit tolerieren.
049
Im Naturschutzgebiet „Auf'm Ebbe / Ebbemoore“ (TK 4812/4, Märkischer Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland) konnte im April 2009 das seit 1959 verschollen geglaubte Torfmoos Sphagnum strictum Sull. wieder aufgefunden werden. Es handelt sich um den aktuell einzigen bekannten Fundort in Deutschland, vielleicht auch in Mitteleuropa, der in Europa nur im atlantischen Nordeuropa vorkommenden Torfmoos-Art.
048
Die rapide Arten- als auch Mengenzunahme der Moosepiphyten in den letzten Jahren gerade in Städten stimulierte einen Vergleich der Häufigkeit der Arten früher (19. und 20. Jahrhundert) und den letzten 10 Jahren. Es zeigte sich, dass – hauptsächlich bezogen auf das Rheinland bzw. Nordrhein-Westfalen in letzter Zeit mehr Nachweise gemacht wurden als in den 150 Jahren zuvor. Grund ist wahrscheinlich, dass die SO2-Belastungen heute so niedrig sind wie zuletzt um 1850.
047
046
Die Moose Zyperns
(2009)
Während einer fünftägigen Exkursion in den Süden Zyperns wurden22 Lebermoosarten und 110 Laubmoosarten gefunden., Bryum elegans, B. gemmiparum, B. kunzei, Cephaloziella turneri, Fissidens dubius, Grimmia dissimulata, Lejeunea cavifolia, Orthotrichum ibericum, O. macrocephalum, O. pumilum, O. speciosum var brevisetum, Pottia conica, Pterygoneurum ovatum, Riccia atromarginata, R. ciliifera, Schistidium crassipilum, S. robustum, Tortula canescens, T. virescens und Zygodon catarinoi wurden neu für Zypern entdeckt. Eine kommentierte Liste der Moose Zyperns mit Literaturangaben wird gegeben.
045
Im Jahr 2008 wurde der bryoparasitische Pilz Lamprospora lubicensis auf dem Salzmoos Desmatodon heimii an den Gradierwerken in Bad Kreuznach entdeckt. Der auf diese Moosart spezialisierte Pilz ist in Deutschland extrem selten, bisher sind nur drei weitere Fundorte bekannt geworden. Lamprospora lubicensis ist, wie sein Wirt, durch „Verschönerungsarbeiten“ im Umfeld der Gradierwerke stark gefährdet. An den erst vor einigen Jahren bekannt gewordenen Standorten von Desmatodon heimii an Bachufern im Inneren Rheinhessens wurde der Parasit dagegen nicht gefunden.
044
043
In einer um 1455 errichteten, in der Altstadt von Pirna gefundenen mittelalterlichen Blockstube wurden in großer Menge Moose als Dichtungsmaterial verwendet. Die Analyse des Fundes ergab insgesamt acht Moosarten (Pleurozium schreberi, Rhytidiadelphus triquetrus, Dicranum scoparium, Polytrichum commune, Thuidium recognitum, Hylocomium splendens, Scleropodium purum, Polytrichum juniperinum) und eine Flechtenart (Cladonia furcata). Der Fund wird archäologisch eingeordnet und bewertet
042
Contribution to the bryophyte flora of India: the Aralam
Wildlife Sanctuary in the Western Ghats
(2009)
The bryophyte flora of the Aralam Wildlife Sanctuary in the Western Ghats of India is catalogued for the first time. The catalogue consists of 116 taxa (89 mosses, 27 liverworts), of which two are new for India (Plagiochila singularis, Vesicularia dubyana), 21 species are newly reported for Peninsular India (Clastobryopsis planula var. delicata, Barbella chrysonema, Brachymenium leptophyllum, Brachythecium rutabulum, Cololejeunea longifolia, Cyathodium tuberosum, Dicranella amplexans, Didymodon vinealis, Duthiella wallichi, Fabronia assamica, Haplocladium microphyllum, Himantocladium cyclophyllum, Homalia trichomanoides var. trichomanoides, Isopterygium serrulatum, Leskea perstricta, Lopholejeunea kashyapii, Leptotrichella assamica, Macromitrium turgidum, Rhynchostegium hookeri, Splachnobryum assamicum, Thamnobryum siamense) and another 14 species are new for Kerala State (Atrichum pallidum, Chionostomum rostratum, Claopodium prionophyllum, Cololejeunea lanciloba, Cyathophorum adiantum, Dicranella divaricata, Entodontopsis wightii, Fissidens pellucidus, Glossadelphus glossoides, Isopterygium lignicola, Leucodon secundus, Neckeropsis exserta, Plagiochila bischleriana, Timmiella anomala). The species Jungermannia obliquifolia has also been reported as a taxon new to India (Nair et al. in press (a) from this area.
041
Im Rahmen einer Untersuchung über Phascum cuspidatum-Varietäten in Rheinhessen (Rheinland- Pfalz) wurde in Weinbergen eine bisher noch nicht bekannte Varietät mit gezähnten Blattspitzen gefunden. Aufgrund der Fundumstände wird vermutet, dass diese Varietät nicht genetisch festgelegt ist, sondern durch Wuchsstoff-Herbizide hervorgerufen wurde. Vergleichbare Herbizideinflüsse bei Blütenpflanzen sind bekannt.
040
Field observations of mixed tufts demonstrate that Hpynum cupressiforme s.str. (excl. imponens, jutlandicum, andoi etc.) consists of several different genotypes which are no modifications. Within a study of herbarium material, the specimens were sorted into different phenotypes, for which names were applied from the literature. Within Hypnum cupressiforme, an expression with straight leaves (var. brevisetum Schimp.) was distinguished as well three with hamate leaves (var. uncinulatum Boul., var. cupressiforme and var. plumosum Mart.), which are differentiated by the size, number and form of alar cells and serrate viz. entire leaf tips. Var. subjulaceum is tentatively regarded as alpine variety of Hypnum lacunosum, var, filiforme is regarded as modification based on the oberservation of transitions.
039
Die Unterschiede zwischen den jüngst in Europa nachgewiesenen Thamnobryum subserratum, welches unter diesem Namen aus Japan und als Th. allegheniense aus Nordamerika bekannt ist, sowie dem zuvor nur aus dem westlichen Nordamerika bekannten Thamnobryum neckeroides und dem heimischen Thamnobryum alopecurum sind nach der Literatur zusammengestellt und an Hand von Herbarmaterial illustriert. Die Variabilität von Thamnobryum alopecurum ist diskutiert.
038
An updated list of the mosses of the Inner Seychelles is given based on the previous literature and collections of the first author in 2008. It includes data on the frequency of species as well as distributional data for the individual islands. The moss flora of the islands is characterized. Campylopus brevirameus Dixon is regarded as synonym of C. julaceus ssp. arbogastii (Renauld & Cardot) J.-P.Frahm. Brachymenium dicranoides, Bryum alpinum, Campylopus flaccidus, C. flexuosus, Ectropothecium brachycladulum, E. chenagonii and E. perrotii are reported as new to the Seychelles. Garckea flexuosa, Syrrhopodon involutus and S. prolifer are reported as new to La Digue, Bryum leptospeiron, Brachymenium exile and Calymperes afzelii as new to Praslin.
037
036
Hitzeschäden an Moosen?
(2008)
In den letzten Jahren sind mir eigenartige Schäden an Moosen aufgefallen, speziell an Epiphyten auf Holundern. Die darauf wachsenden Moose, hauptsächlich von Orthotrichum affine, waren bräunlich verfärbt. Zunächst hielt ich dies für Frostschäden aus dem Winter, doch waren diese Effekte im Sommer zu beobachten und in der Zeit seit dem letzten Winter hätten sich die Moose wahrscheinlich wieder erholt. Zur Hauptsache war Orthotrichum affine betroffen; eigenartigerweise zeigten die ansonsten als empfindlich geltenden Lebermoose wie z.B. Metzgeria fruticulosa keine Effekte. An Erd- oder Gesteinsmoosen in der Umgebung waren solche Schädigungen nicht festzustellen. In dem besonders heißen und trockenem Sommer 2003 fiel mir dieser Effekt auch an Wassermoosen (Cinclidotus ssp.) am Rheinufer auf, die gelbbraun verfärbt waren. Ich hielt das zunächst für Folgen eines Umweltschadens.
035
Die Zunahme von epiphytischen Hängemoosen in Europa
am Beispiel einer Lokalität in den Vogesen
(2008)
In den letzten Jahren haben epiphytische Hängeformen vorwiegend von Hypnum andoi in den Vogesen und dem Schwarzwald stark zugenommen. Um quantitative Daten zu gewinnen, wurden an einer Lokalität in den Vogesen Phytomassebestimmungen durchgeführt. Dabei wurden 2000 kg/ha Trockengewicht an epiphytischen Moosen festgestellt. Dies entspricht einer Wasserspeicherkapazität von rund 10.000 l Wasser pro Hektar. Diese Werte entsprechen Verhältnissen in tropischen bzw. temperaten Regenwäldern.
034
Die letzte Zusammenstellung der Moose aus den Vogesen liegt 6 Jahre zurück (Frahm 2002). Seitdem sind zahlreiche Einzelbeiträge mit bemerkenswerten Funden erschienen (Caillet & Vadam 2003, Tinguy 2002, Vadam 2001, 2002, 2003a, 2003b, 2005, Vadam & Caillet 2003), daneben auch eine überflüssige da völlig inkomlette Zusammenstellung älterer Funde (Chipon 2001, 2002, 2003), welche die „Bryoflore des Vosges“ (Frahm 1989, 2002) ignoriert. Bemerkenswerte Funde des Autors wurden von Frahm (2003a, 2003b, 2003c, 2005a, 2005b) zusammengestellt. Darin sind alle Angaben bis einschließlich 2004 enthalten. Neuere Funde aus dem Zeitraum 2005-2008 sind hier zusammengestellt. Dabei wurde bewusst auf eine Publikation in lokalen naturhistorischen Zeitschriften verzeichnet, um diese Daten jedermann einfach und frei zugänglich und übers Internet nicht nur recherchierbar sondern auch gleich verfügbar zu machen Es sind nur Arten als erwähnenswert aufgenommen worden, welche nicht mehr als 10 mal nachgewiesen worden sind. Bestätigungen älterer Angaben seltener Arten sind nicht aufgeführt. Bryum stirtonii, Pogonatum aloides var. minimum sind neu für die Vogesen, Riccia gothica neu für Frankreich. Belege befinden sich im Herbar des Autors (BONN).
033
Im Rahmen einer Erhebung der Moosflora der Salinen von Bad Kreuznach und Bad Münster a.St. (Rheinland-Pfalz) wurde eine salztolerante Form von Phascum cuspidatum var. piliferum gefunden. Diese wächst auf dauerfeuchten Salzböden. Im Gegensatz dazu besiedelt die typische Varietät trockene, sonnenexponierte Felsfluren. Es wird deshalb angenommen, dass es sich bei den Pflanzen an den Salinen um einen Ökotyp handelt. Wesentliche morphologische Unterschiede zwischen den beiden Taxa wurden nicht festgestellt. Salztolerante Formen von P. c. var. piliferum wurden früher auch von Salzstellen aus Schleswig-Holstein und Hessen genannt.
032
Das Ablassen der Wahnbachtalsperre im Bergischen Land nördlich Bonn im Jahr 2008 ließ eine interessante ephemere Moosvegetation erwarten. Daher wurden im Sommer und Herbst 2008 mehrere Exkursionen in das Gebiet durchgeführt. Die folgende Liste ist die erste Zusammenstellung der Arten von dieser Lokalität; sie enthält eine Vielzahl von Nachweisen seltener Arten, darunter 12 Arten aus der Gattung Riccia.