Archive for Bryology
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099
The status of endemic liverworts in the Western Ghats ‘one of the major Hot spots’ of plant biodiversity have been discussed in the present paper. The study is based on the evaluation of type and authentic specimens available in Lucknow University Hepatic Herbarium (LWU) as well as those in several international herbaria including NICH, NY, JE, FH, G and excicatae of the world and published data. An overall assessment and evaluation revealed the presence of a total of 54 liverworts endemic to Western Ghats in India. The paper also discusses those species which were earlier known as endemic to the area but now show an extended range of distribution elsewhere and also the species earlier introduced from Western Ghats but now changed their status.
098
Vor Jahren erwarb ich aus dem Nachlass von Karl Mägdefrau das Buch „Moosstudien“ von dem Münchner Bryologen P.G. Lorentz (1864). Es ist ein eigenartiges dreiteiliges Sammelsurium von Beiträgen verschiedenster Art. Der erste Teil beinhaltet anatomische Studien von Lorentz (hier war Lorentz Vorreiter, solche Ausdrücke wie Deuter und Socii in der Rippenanatomie gehen auf ihn zurück). Der zweite Teil enthält „Beiträge zur Biologie und Geographie der Laubmoose“ von Lorentz und Molendo, er umfasst Exkursionsberichte, erstens auf den hier Bezug genommenen betitelt „Ein bryologischer Ausflug nach der Messlinwand in Tirol“ von P.G. Lorentz, dann „Die Moosregionen in den Tauern“ von Molendo und drittens „Die Moosflora unseres Tauernabschnittes…“ von Lorentz und Molendo. Auch hier waren Lorentz und Molendo Vorreiter, denn es waren mit die ersten bryogeographischen Beiträge überhaupt. (Die Untertitel lauten entsprechend „eine pflanzengeographische Skizze“ bzw. „pflanzengeographische Studie“). Wichtig ist, dass Lorentz und Molendo trotz des allgemeinen Titels („ein bryologischer Ausflug“) nur Laubmoose berücksichtigt hatten. Der dritte Teil beinhaltet Beschreibungen neuer Arten aus den Tropen von Lorentz. Es schließen sich dann noch Nachträge zur „Moosflora unseres Tauernanschnittes“ an, die leicht zu übersehen sind und wichtige Ergänzungen bringen, so die Neubeschreibung von Philonotis tomentella durch Molendo, was erklärt, warum die Art in den Exkursionsberichten nicht auftaucht.
097
Untersuchungen der ca. 2,5 ha umfassenden Felstrockenrasen am Sponsheimer Berg in den Jahren 2009 bis 2011 ergaben einen Besatz mit 58 Moosarten. Nach ihrem ökologischen Verhalten bewertet, zählen 38 zu den Lichtpflanzen und 20 zu den Halbschattenpflanzen. Die Gruppe der Lichtpflanzen setzt sich vor allem aus submediterranen Arten zusammen, während bei den Halbschattenpflanzen boreale und subboreale Arten überwiegen. Es traten 10 Rote-Liste-Arten auf, von denen Eurhynchium pulchellum, Gymnostomum viridulum und Mannia fragrans von übergeordneter Bedeutung sind. Gefährdungsfaktoren sind zur Zeit keine zu erkennen. Eine jährlich durchgeführte Mahd resultiert in einer deutlichen Förderung der Moose.
096
Im Mai 2010 besuchte ich die Almequelle (Hochsauerlandkreis, Westfalen). Die Almequelle ist ein aufgestauter Teil eines Tales, in dem über hundert kleine Karstquellen austreten. Die meisten ergießen sich im gestauten Bereich, so dass sich dadurch eine Art künstlicher Quelltopf ergibt. Nur wenige offene Quellen befinden sich am Rand des Tales. In diesen Quellen als auch dem das Tal durchströmenden Bach fielen Massenbestände einer bemerkenswerten Form von Platyhypnidium riparioides auf. Diese war – speziell im Bach - nicht der Strömung angepasst. Normalerweise ist zu beobachten, dass mit zunehmender Wassergeschwindigkeit die Pflanzen von Platyhypnidium riparioides immer dichter beblättert und weniger verzweigt werden sowie in Strömungsrichtung wachsen. In Wasserfällen haben wir dann die var. atlanticum, mit drehrunder kompakter Beblätterung, deren Steigerung Platyhypnidium lusitanicum ist. Hier ist der Fall genau entgegengesetzt:Trotz der raschen Strömung waren die Pflanzen aufrecht und büschelig verzweigt, erinnerten im Habitus an Eurhynchium striatum und die Blätter sind nicht anliegend sondern abstehend (Abb. 1). Die Pflanzen standen in den Quelltöpfen (Abb. 2,3), wo die Wuchsform noch erklärbar wäre, da das Wasser von unten anströmt, aber auch bodendeckend am Grunde des stark fließenden Baches (Abb. 4), was sehr ungewöhnlich für diese Art ist und mir noch nicht untergekommen war. Auch in der Strömung behalten die Pflanzen den aufrechten, büscheligen Wuchs bei.
095
Der Felstrockenrasen am Rotenberg bei Fürfeld ist ein Refugium seltener submediterraner Moose. Einige sind bereits in der Literatur erwähnt, andere kamen durch die vorliegende Untersuchung hinzu. Insgesamt besiedeln 31 Arten das kleine, nur ca. 0,5 ha große Gebiet. Von den Moosen sind 13 (42%) als Rote-Liste-Arten ausgewiesen. Besonders reichhaltig ist die Gattung Schistidium (Sch. brunnescens, Sch. crassipilum, Sch. pruinosum, Sch. singarense). Zu erwähnen sind ferner Tortula crinita var. calva und Tortula papillosissima var. submamillosa. Eine Gefährdung droht empfindlichen Moosen durch Sukzession und Zerstörung von Trockenrasen aufgrund eines hohen Wildbesatzes
094
Wie schon in den vorausgegangenen Folgen (Archive for Bryology 69, 70) soll dem interessierten Bryologen ein zusammenfassender orientierender Überblick über die Moosflora eines Gebietes gegeben werden, einmal, weil solche Kurzbeschreibungen nicht existieren, des weiteren, damit nicht jeder, der mal in einem Gebiet bryologisieren möchte, von vorn anfangen muss und sich mühsam die Literatur beschaffen und einarbeiten muss. Im Falle des Hunsrück und des Emslandes waren es aufgrund der knappen Datenlage eher kurze Darstellungen, im Falle des Harzes muss der Menge der Daten entsprechend die Darstellung eher gestrafft werden.
093
Das Naturschutzgebiet „Am Kahlenberg“ ist mit einer Größe von 2,8 ha das kleinste von drei NSG im Raum Wendelsheim. Es kommt dort jedoch eine Vielzahl seltener und bemerkenswerter Moose vor. Der Autor hat das Gebiet in den Jahren 2009 und 2011 untersucht und 95 Arten festgestellt, davon sind 28 (29%) Rote-Liste-Arten. Hervorzuheben sind Mannia fragrans, Pterygoneurum subsessile und Schistidium papillosum. Aufgrund der verbreiteten Felsen und Felstrockenrasen zählen Trockniszeiger mit 43% zu den häufigsten Zeigerpflanzen. Am Gesamtartenspektrum überwiegen neben temperaten Spezies Vertreter von mediterranen und subborealen Arealtypen. Die größte Bedrohung der Moosflora besteht in der fortschreitenden Sukzession der Sträucher und Bäume.
092
Contribution to the bryophyte flora of India: the Parambikulam Tiger Reserve in the Western Ghats
(2011)
A checklist of the bryophyte flora of the Parambikulam Tiger Reserve in the Western Ghats is presented here. It consists of 58 taxa (39 mosses, one Hornwort and 18 liverworts), of which Grimmia funalis and Thuidium subdelicatulum has reported as new record for India (Manju & Rajesh, communicated), Leucophanes glaucum (Schwägr.) Mitt. is newly reported for the mainland of India, 10 species are newly reported for Peninsular India and another four are new for the Kerala State.
091
Bruchia vogesiaca Schwägr. est une mousse présente dans 12 départements en France bien que non revue récemment dans 4 d'entre eux. Une douzaine de nouvelles localités du Massif central et des Vosges sont présentées dans la présente contribution. L'écologie de l'espèce est examinée sous l'angle des biotopes d'accueil. La stratégie du cortège d'espèces liées à Bruchia vogesiaca permet de mieux cerner la dynamique de l'espèce. Des préconisations de mesures de gestion sont énoncées sur ces nouvelles bases.
090
Eines der interessantesten Phänomene in der Bryologie ist das Vorkommen von Salzmoosen im Binnenland. Auch wenn es dutzende Salzquellen im Binnenland gibt, so wäre es für einen Mathematiker eine schöne Aufgabe, die Chance zu berechnen, mit der ein Salzmoos die nach Quadratdezimetern messenden geeigneten Standorte im Binnenland besiedeln kann. Da dies funktioniert, belegt dies die praktisch universelle Ausbreitungsmöglichkeit von Moosen, wie sie insbesondere auch durch auf ebenso kleine Standortsbereiche beschränkte Schwermetallmoosen dokumentiert wird.
089
Für die erste Fassung der Roten Liste der Moose Deutschlands war Schistidium maritimum als Fallbeispiel für die Kategorie 0 (ausgestorben, bzw. verschollen) bearbeitet worden (KOPERSKI in LUDWIG & al. 1996). Die Art war in Deutschland im vorvorigen Jahrhundert an fünf Fundorten an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins auf erratischen Blöcken bekannt (JENSEN 1952). Nach LIMPRICHT (1889) beobachtete sie J. W. P. Hübener zuerst bei Heiligenhafen und auf Fehmarn. JENSEN l. c. bemerkt, dass er und F. Koppe zwischen 1920 und 1950 vergeblich nach dem Moos suchten. Auch das einzige mecklenburgische Vorkommen bei Hohenwieschendorf gilt lange als erloschen (DÜLL 1994). Seit zirka 120 Jahren konnte das Moos in Deutschland nicht mehr beobachtet werden.
088
The checklist reports total 2489 taxa of bryophytes recorded from India, comprising 1786 species in 355 genera of mosses, 675 species in 121 genera of liverworts and 25 species in six genera of hornworts. Some of the genera of mosses like Fissidens, Barbula, Campylopus, and Bryum are found to have largest number of species. In liverworts Riccia, Porella, Frullania, Lejeunea, Plagiochila and Jungermannia are recorded to be species rich genera and in hornworts Anthoceros is well represented by species. Pottiaceae, Lejeuniaceae and Notothyladaceae are largely represented in India. Nearly 340 species are endemic to India.
087
Rhynchostegium rotundifolium (Scop. ex Brid.) Schimp. a été récolté (herbier AU N° 8878) le 21/5/2011 à La Rolle, Forêt Domaniale de Guebwiller, parcelle 64, Lautenbachzell, Haut-Rhin, à une altitude de 825 m (Coord. Lambert 2 étendu : x = 954 632; y = 2 335 811). Le petit tapis formé par cette pleurocarpe à ramifications entrelacées s’étendait sur 30 cm² sur un bloc de grauwacke affleurant le sol à l’ombre d’une mégaphorbiée nitratophile (Chenopodium bonus-henricus L., Rumex obtusifolius L., Urtica dioica L. etc.).
086
Die Nordvogesen liegen südlich der Saverner Senke auf der Höhe von Straßburg und bestehen aus Buntsandstein, der sich nach Norden in den Pfälzer Wald fortsetzt. Sie sind bryologisch nicht besonders durchforscht. Eine Ausnahme davon macht das Rehtal, aus dem Hée (1942, 1945) die Lebermoose publiziert hat. Die Reh verläuft West-Ost, macht bei Schaeferhof einen Knick nach Norden und mündet bei Haselbourg ins Tal der Zorn, an der als größere Ortschaft Lutzelbourg liegt (Abb. 1). Das besondere an dem Tal ist, dass eine Seite nordexponiert ist und auf dieser Seite eine mehrere hundert Meter lange Steilwand an der Straße auf ca. 250 m Höhe liegt, die offenbar durch den Straßenbau noch steiler angeschnitten wurde. Die Wand besteht aus eigentlich saurem Konglomerat des Oberen Buntsandsteins, ist aber durch basische Sickerwässer durchfeuchtet, so dass hier sowohl Basen- als auch Säurezeiger zusammen vorkommen. Das sind offenbar die Gründe für die außerordentliche Artenvielfalt als auch die hier vorkommenden Raritäten.
085
084
Leucobryum juniperoideum was found on a fieldtrip in December 2009 in North Carolina. This species was so far known from the tropics as well from Europe where it had formerly be included in L. glaucum until 1962. It is the third species of this genus in North America and differs from L. albidum and L. glaucum by a different leaf shape, a different transverse section of the costa and different shape of the capsules.
083
Das nach der FFH-Richtlinie zu schützende Kugel-Hornmoos wurde seit 2002 im hessischen Vogelsberg auf 39 Ackerparzellen nachgewiesen. Neben denen in Rheinland-Pfalz, Bayern und Tschechien sind dies die umfangreichsten Vorkommen des Kugel-Hornmooses in Mitteleuropa und das Bundesland Hessen hat eine große Verantwortung für deren Fortbestand
082
Moosreste aus einer Latrinenfüllung aus dem 17. Jahrhundert in Münster enthielten zwanzig Arten. Da diese aus der direkten Umgebung des Grabungsortes oder der näheren Umgebung stammen, lassen sie interessante Rückschlüsse über die damalige dortige Moosflora zu. Von besonderem Interesse sind Nachweise von Antrichia curtipendula, die in den letzten beiden Jahrhunderten nicht aus der westfälischen Tieflandsbucht bekannt geworden ist, sowie Pseudoleskeella tectorum, die noch nie in Westfalen gefunden wurde
081
Orthotrichum fastigiatum has variously been treated as a species or as subscpecies, variety or even as synonym of O. affine. The distinguishing characters between both taxa were studied. An evaluation revealed that some characters such as spore size (different but intergrading), exostome ornamentation, leaf apex, shape of papillae and lid cannot be used for differentiation. Other characters of O. fastigiatum such as smaller size, capsules imbedded in the leaves, a naked calyptra, the width of the ribs of the urn and the extend to which the empty capsule is contracted below the mouth are usable but hardly to quantify. The observation of mixed stands as well an apparent different ecology indicates different genotypes. Therefore O. fastigiatum should be regarded as infraspecific taxon of O. affine.
080
Das Naturschutzgebiet „Fichtekopf und Saukopf“ beherbergt eine bedeutende Xerothermvegetation. Untersuchungen in den Jahren 2008 bis 2010 ergaben einen Besatz mit 113 Moostaxa, von denen 29 (26%) nach der Roten Liste von Rheinland-Pfalz als gefährdet gelten. Hervorzuheben sind Eucladium verticillatum, Eurhynchium pumilum, Mannia fragrans, Reboulia hemisphaerica und Seligeria donniana. Eine Analyse der kalkhaltigen und nährstoffarmen Böden zeigt nur geringe Differenzen zwischen den beiden Teilgebieten auf. Auch die Biotopstrukturen sind vergleichbar. Dieses hat zur Folge, dass die Artenzusammensetzung der beiden Teilgebiete nur geringfügig variiert. Eine Gefährdung droht empfindlichen Moosen durch Sukzession und Zerstörung von Trockenrasen aufgrund eines hohen Wildbesatzes.