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Der Aufsatz analysiert die Sudelbuchaufzeichnung J 528 als Modellstudie zu grundsätzlichen aufklärerischen Fragen und als Beispiel für Lichtenbergs besonderes Denk- und Schreibverfahren in drei Hinsichten: 1) in epistemologischer beleuchtet Lichtenbergs Text das Verhältnis der Vernunft zu anthropologischen und sozialen Faktoren und gibt eine Art Genealogie des Rationalen; 2) in methodologischer und poetologischer ist der Text ein Paradigma für den Transfer wissenschaftlicher Methodik auf nichtwissenschaftliche Gegenstände; 3) in rezeptionstheoretischer findet diese Poetik ihr Pendant in einer von Lichtenberg ebenfalls bedachten aktiven, gegenstandgenerierenden Lektüre. In anderen Notaten in den Sudelbüchern ist er wahrnehmungsphysiologischen und -psychologischen Problemen auf der Spur, die die Gestalttheorie des 20. Jahrhunderts beschäftigen werden. Kritisch gegen selbstverschuldete Unmündigkeit wie gegen Rationalismus betreibt er Aufklärung über Aufklärung.
Zahlreiche Elemente des Volksaberglaubens erfahren in der Literatur der Goethezeit und speziell der Romantik eine Neufunktionalisierung, und zwar vor allem im Rahmen des epochalen Erzählmodells der „Initiationsgeschichte“. Der „Liebeszauber“ ist eines der bekanntesten dieser Elemente und einer der beliebtesten Motivkomplexe der romantischen Literatur. Er repräsentiert eine der Gefahren, die dem Jüngling auf dem Wege der psychosexuellen Selbstfindung drohen können: Liebe, die der goethezeitlichen Anthropologie als notwendig zum Erreichen personaler Autonomie und zur Selbstfindung des Subjekts gilt, gerät hier zur Erfahrung von extremer Heteronomie; im Liebeswahnsinn verfällt das Subjekt einer solipsistisch-autoerotischen und projektiven Liebe. Ab 1825 beginnt dieses romantische Modell allmählich auszulaufen, doch stößt man in der zweiten Hälfte der 30er Jahre auf eine auffällige erneute Präsenz des Liebeszauber-Stoffs. Franz von Gaudy lässt 1838 einen Novellenzyklus Venetianische Novellen erscheinen, darunter solche mit dem Titel Liebeszauber und Frau Venus; Hermann Kurz publiziert in einer seiner ersten Sammlungen, Dichtungen von 1839, ebenfalls eine Novelle mit dem Titel Liebeszauber. An Hand der beiden genannten Liebeszauber-Novellen der heute (zu Unrecht) weitgehend vergessenen Autoren werden Transformationen dieses Erzählmodells näher untersucht.
Am Schluß einer Vortragsreihe, die das Verhältnis des Menschen zur Technik beleuchtet, stellt sich die Frage, wie sich die Technik auf den Menschen selbst auswirkt, mit besonderem Nachdruck. Wenn sich auf technische Weise so vieles verändern und verbessern läßt, so trifft dies sicherlich auch auf den Menschen selbst zu - einmal ganz abgesehen von Arm- und Beinprothesen, von künstlichen Gebissen und Herzschrittmachern. Die Phantasie der Menschheit richtete sich von den Anfängen an nicht nur auf Teile, sondern aufs Ganze: Sollte es nicht möglich sein, einen künstlichen Menschen zu schaffen? Und darüber hinaus: Sollte es den Menschen nicht möglich sein, eine künstliche Intelligenz zu konstruieren, die dem Menschen ebenbürtig ist, sich also unabhängig vom Menschen manifestiert? Nach so vielen schwergewichtigen Vorträgen mag ein eher heiterer Ausklang angebracht sein, obwohl auch hier zuweilen einige Töne scharf, ja fast bedrohlich klingen mögen.
The intercultural novel of Julya Rabinowich The Earth-eater is fed with complex motivs and intertextual allusions, shows the physical and psychological ruin of a migrant, forced by social conditions to sell her body to survive. Closely interwoven are memories of her childhood and her previous, bitter life. Rabinowich gives an insight into the hardened and thoroughly abysmal emotional world of her protagonist, who belongs to those who „get up and go on”, but also into the capitalist value system, which judges man according to his productive power. In the end, the novel leaves the reality plane and echoes into the surreal to signal the complete descent of the figure into madness and death. In order to better illustrate the psychosis caused by uprooting and abandonment, Julya Rabinowich makes bonds in the Jewish literary traditions.
1. Zur Vorreden-Reflexion - Kulturförderung durch Geschmacksbil-dung oder durch Vermittlung von Weltwissen 2. Ein Vergleich der Inhalte im Jahrgang 1776 - zweierlei Kultur-Panoramen 3. Ein Vergleich ausgewählter Beispiele - diskursive Unterströmungen und argumentative Verwerfungen im Alltagsgeschäft | 3.1 Abhandlungen über die Schönheit - wechselnde Fronten in der Ästhetik | 3.2 Abraham auf Moria - die Einstimmigkeit des empfindsamen Diskurses über die Musik | 3.3. Die Schwärmer-Debatte - ein Freiraum für Meinungen in der Diskussion | 3.4. Die Homer-Übersetzung - ein kulturpolitisches Gemeinschaftsprojekt
Daß der Begriff Natur für das 18. Jahrhundert im allgemeinen von kaum zu überbietender Bedeutung ist, ist eine derart grundlegende Erkenntnis, daß sie beinahe ans Triviale grenzt. Auch für die Ästhetik der Zeit ist seine Relevanz unmittelbar einsichtig, wenn auch im einzelnen, für verschiedene Personen und verschiedene Zeiträume, genau zu klären. Wie steht es aber mit dem Roman der Aufklärung und mit seiner - erst in rohen Zügen gegen Ende des Jahrhunderts sich entwickelnden - Theorie? Die Antwort auf diese Frage ist weder naheliegend noch offensichtlich. Lassen wir also als Spezialisten zunächst einen erfahrenen Literaturkritiker zu Wort kommen, der sich im „Teutschen Merkur“ des Jahres 1778 „Ueber den Mangel des Epischen Geistes in unserm lieben Vaterland“ - so der Titel des Beitrags - herzhaft beklagt: „Zum epischen Wesen gehören wackre Sinnen. So sehr man jetzo von Liebe zur Natur schwatzt, so sind doch wenig der Herren Poeten, die so ganz von Natur durch die Gegenwart eines lieben Baums zur Serenade erweckt würden, wie Freund Asmus [d.i. Matthias Claudius]. Bey den meisten ists garstige Tradition, und sie lieben die schöne Natur, weil sie ist beschrieben und besungen worden.“ Ein hartes Urteil, zweifellos; ist es aber auch ein gerechtes? Und wo findet sich die Natur im Roman der Aufklärung, wenn sie nicht von den „lieben Bäumen“ inspiriert ist? Um diese Fragen zu beantworten, werde ich zunächst einige allgemeine Überlegungen zur Entwicklung des Naturbegriffs in der Ästhetik vorausschicken (I), bevor ich mich meinem eigentlichen Thema auf zwei Wegen nähere: Zum einen werde ich die Funktion von Natur als Stoff der Dichtung in Romanen untersuchen, und zwar am Beispiel von literarischen Gärten in empfindsamen und antiempfindsamen Romanen Jean-Jacques Rousseaus, Johann Karl Wezels und Friedrich Heinrich Jacobis (II). Zum zweiten werde ich auf die Funktion der Natur für die Gestaltung des Romans in der Erzähltheorie bei Friedrich Blanckenburg und anderen Kritikern, und zwar in Beziehung zur Gartentheorie der Zeit bei Christian Hirschfeld eingehen (III).
„Ein Griff ins Rohr!“
(2022)
Die kulturelle Verwobenheit von Mensch und Technik auf der Basis empirischer Technik aufzuhellen, um schon jetzt ein Beispiel aus der vielfältigen Lichtmetaphorik einzuführen – nicht zuletzt ein weiteres wichtiges Indiz für die Wirkungsmacht dieser Innovation – war Aufgabe des Forschungsprojekts „Technik als biografische Erfahrung“, das in Hamburg von 1999 bis 2001 von der DFG gefördert wurde. Galt hier die Aufmerksamkeit dem Umgang mit Technik, der Technikforschung und des Technikbewusstseins im Allgemeinen, sollen im Folgenden Ansätze und Methoden des Hamburger Projekts auf die Fragestellung des künstlichen Lichts angewendet werden. Nicht zuletzt scheint das Problem der technischen Erfahrung im Zeitalter der Industrialisierung nur sinnvoll erschließbar, wird ein Blick in Nachbardisziplinen gewagt. Die Hinterfragung von Wechselwirkungen zwischen der Nutzung von künstlichem Licht und dem Leseverhalten im 19. Jahrhundert drängt sich für die Buchgeschichte und Leseforschung also geradezu auf.
Film is a wonderful means of reflecting upon the identity of the self and the other. A movie like Didi Danquart’s Offset (2006), which deals with intercultural conflicts, even more so. The clash of the Romanian and German cultures depicted in this movie illustrates how the construction of identity – of the self and the other – works.
Beschaffen, Sammeln und Aufbewahren von geheimen Manuskripten und Büchern erforderten eine professionelle Kommunikation und risikobewusstes Agieren aller Beteiligten im Verborgenen. Daher gilt ein erstes Augenmerk der Aufhellung der vorhandenen Infrastruktur für die Installation von verborgenen Kommunikations- und Distributionssystemen und deren zunehmender Kommerzialisierung im 18. Jahrhundert. Befördert wurde der Kommerzialisierungsprozess durch die nüchterne Erkenntnis der Verfolgungsbehörden, die Zirkulation und Rezeption von Geheimliteratur nicht wirkungsvoll unterbinden zu können. Die Ineffizienz der Literaturkontrolle entfachte in Deutschland nicht zuletzt eine bis in das ausge-hende 18. Jahrhundert andauernde Kontroverse über eine kontrollierte Freigabe von heterodoxen Diskursen. Daher empfanden die Konsumenten dieser Art Literatur auch kein Unrechtsbewusstsein, sahen sie im Umgang mit „gefährlichen“ Texten ein Privileg der akademischen Elite, der sich Gelehrte, Sammler und Bibliophile zugehörig fühlten.
„Der rechte Weg geht über Steine” : zur romantischen Dimension der Lyrik von Frida Binder-Radler
(2010)
In order to argue my hypothesis of the romantic dimension of poetry written by Frida Binder-Radler, a very little known Romanian-German author (1908-1986), better known as „poetess of the Saxon world”, I am referring to the poems of the author edited 2006 by her son Wolfgang Binder in Augsburg under the title Licht ins Dunkel (second enlarged edition). The volume contains fifty poems of which the first twenty-one were written in the German language, the other twenty-nine poems were translated from Transylvanian-Saxon dialect into German, most of them by the author herself, and published 1947 in the volume Gedichte. The idea of infinity that characterises romantic poetry, expressing itself as longing („Sehnsucht”) for a lost paradise, justifies the poems of love of Frida Binder-Radler. The elements of nature (flowers and birds, clouds and fog, moon, night and shadow), the melancholic atmosphere of her poems, but also the vivid imagery of her poetic language, its simplicity without being simple are diagnosed and interpreted as elements of a romantic-poetical arsenal.
The hereby article deals with situational integration in Franz Hodjak‘s poetry. The lyrical work of the Sibiuborn author never refers to a classical „arrival“, but to a permanent voyage, that does not act exclusively as selfknowledge, but especially as a univocal refusal of identity. Hodjak creates his own topography, looking for an interspace beyond common categories, a place that provides a possibility of non-hindered existence for the human being.
„Das Reich geht mich nichts an“ : Goethes Götz von Berlichingen, das Reich und die Reichspublizistik
(2002)
Der folgende Beitrag soll zeigen, dass die Reichsreformbemühungen um 1500 und die Forma imperii-Debatte des 17. Jahrhunderts neben politischen Fragen des späten 18. Jahrhunderts den historischen und politisch-theoretische Hintergrund für Goethes Schauspiel „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“ bilden. In dem Drama fin-den sich zwei entgegengesetzte Interpretationen der Reichsverfassung. Diese sind so-wohl bestimmten Figuren des Dramas sowie nacheinander folgenden Zeiten der deut-schen Geschichte zuzuordnen. Bei der Umsetzung benutzte Goethe verschiedene For-men der Zeitenmontage. Themen des 18. Jahrhunderts werden zum Gegenstand einer Handlung, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts spielt. Das 17. Jahrhundert, in dem die Reichspublizistik die Frage der Forma imperii, der Staatsform des Reiches, intensiv erörterte, sparte Goethe dabei aus. Deswegen wird die Forma imperii-Debatte in einem zweiten Teil nochmals anhand ihrer Hauptexponenten skizziert. Hierbei wird deutlich, dass die Frontstellung der Berli-chingenzeit, nämlich die Frage Lehensverband oder Staatsbildung, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bereits so überholt war, wie mit Beginn des 18. Jahrhunderts auch die Frage nach der Staatsform des Reiches. Die Zeit, über die Goethe schreibt, die Jahre um 1500, und die Zeit, in der er schreibt, im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, um-schließen als Anfangs- und Endphase die Epoche des frühmodernen Staates. Dieser wird sowohl im Geschichtsdrama wie in diesem Beitrag betrachtet. In diesem Kontext wird auch auf die aktuelle Debatte um den Charakter des alten Reiches eingegangen. In einem dritten Teil soll der Götz-Stoff als Teil der Reichspublizistik vorgestellt werden. Hier geht es auch um die nationale Dimension des Götz-Dramas und sein Bezug zur Reichspolitik.
Funktionsverbgefüge stehen seit jeher in der Sprachkritik, die sich nun auch auf digitale Räume ausbreitet. Vertreten wird dort die These, Funktionsverbgefüge und ihre entsprechenden Basisverben seien äquivalent und könnten in allen Kontexten durch die verbalen Entsprechungen ersetzt werden. Dies kann durch die vorliegende korpusbasierte und textlinguistische Studie am Beispiel des Gefüges Frage stellen widerlegt werden. Anhand eines extensiven Datenmaterials aus den Wikipedia-Artikel-Korpora des IDS zeige ich die semantischen, grammatischen und textlinguistischen Unterschiede zwischen dem Basisverb und dem Funktionsverbgefüge im Gebrauch auf, die sich in der Anreicherung, Verdichtung, Perspektivierung, Gewichtung und Wiederaufnahme von Informationen im Text manifestieren.
Ich will im folgenden zunächst kurz darstellen, wie Wezel selbst in der zitierten Oberon-Rezension sein eigenes Dichtungsverständnis expliziert. Anschließend will ich in einem sehr knappen Durchgang durch die neuere Forschung zeigen, welche unterschiedlichen Triebwerks-Modelle im Blick auf den »ganzen Wezel « bisher vorgeschlagen wurden. Abschließend werde ich das literarische Gesamtwerk in den Blick nehmen und untersuchen, wie die verschiedenen Triebwerks-Modelle dort in Bewegung gesetzt werden bzw. zusammenspielen.
Beyond the communicative function of death notices, to informe about a death case, one will be repeatedly surprised by auxiliary functions of this category of private notices. The following article analizes from an intercultural perspective the representation of the (professional) identity in obituaries and death notices pertaining to a Romanian and a German corpus – the achievements attained to in the job environment and – in case of a blurred or merely outlined professional identity – on interests outside of one’s job, which were cherished by the deceased to the effect of shaping and defining him.
In this work we aim to analyze the statute of the Romansh language and of its idioms in the Grison/Graubűnden Canton (Switzerland), from the Sursilvan lyrics perspective of Tresa Rűther-Seeli and her contemporary, Linard Candreia. Because of the massive split of the five Romanic idioms with own writing, of the fact that none of them had developed into a standard literary language, as well as of the massive decrease in the population who speaks them, the situation of these idioms becomes dramatic, in spite of and because of the intervention of the political factor to impose a standard official language – Romansh.
Welche Räume für Bildung bieten die modernen 'Wissensgesellschaften' und welcher Bildungsräume bedürfen sie für ihren Bestand? Die folgenden pädagogisch-philosophischen Darlegungen widmen sich dieser Frage am Leitfaden der drei für die Problematik einschlägigen Begriffe 'Wissen', 'Lernen' und 'Orientierung'.
Two Romanian authors, Nora Iuga and Carmen Francesca Banciu have published their impressions about the German capital Berlin. Nora Iuga stayed there twice for a limited period of time (in 2000 and in 2010), whereas Carmen Francesca Banciu decided to live in Berlin after her scholarship there ended in 1991. This is why Carmen Francesca Banciu’s writing changed together with the changing city, which was then under construction not only literally but also in a figurative way integrating new influences due to the opening of Eastern Europe after the end of its isolation during the Cold War. She is one of those new elements which reshape Berlin adding new and different perspectives to its cultural life. Banciu publishes her impressions in Berlin ist mein Paris. Nora Iuga, on the other hand, remains nothing but a visitor. Her ideas about the City and about the Germans in general change a lot during her stays in Berlin. In the end, she leaves for Bucharest with new impressions, which are released in Romania in her book Berlinul meu e un monolog.
Mit seinem hymnischen Gedicht ‘Harzreise im Winter’, in dem Goethe auf seine im Dezember 1777 unternommenen „Ritt“ durch den Harz und die Besteigung des verschneiten Brocken rekurriert, hat er zwei für die romantischen Versionen winterlicher Reisen konstitutive Diskurse vorgeprägt: Zum einen ist ihnen die Reflexion über ihre poetische Gestaltung eingeschrieben, zum andern vermittelt die Schilderung frostiger und lebloser Landschaften eine (wie auch immer geartete) krisenhafte Situation und melancholisch-weltschmerzliche Stimmung. Diese wird in Goethes Gedicht mit der Frage nach dem einsamen ‚Menschenfeind’ hervorgerufen, der sich in die Öde zurückgezogen hat. Die ihm gewidmeten Strophen V-VII hat Brahms 1869 in seiner Rhapsodie vertont und mit seiner Komposition die Gewissheit einer Erlösung aus unglückseliger „Selbstsucht“ zum Ausdruck gebracht. Hingegen deutet Goethe nur die Möglichkeit einer Heilung der zur Werther-Zeit grassierenden „Empfindsamkeits-Krankheit“ in den vielschichtigen Bildern seiner ‚Harzreise’ an, mit denen er die Symbolik seiner klassischen Dichtung antizipiert
„[I]m Fegefeuer von Diktaturen“. Die Darstellung arabischer Diktaturen im Prosawerk von Abbas Khider
(2014)
This article deals with the works of the Iraqi writer Abbas Khider who lives in Germany. His works revolve around a major topic, namely, the life of the ordinary Arab citizen under dictatorship. In all Arab countries, dictatorship has been able to set up and update a new cultural fashion based on oppression and persecution, looking man down and depriving him of his freedom.
Our writer has suffered so much from dictatorship which pushed him to live in delinquency from one country to the other. Building on this, the article is attempting through linking the author’s autobiography to the major events and characters of his works to point to the nature of the Arab dictatorship dominating in the Arab world before the Arab Spring which would contribute to understanding the works of Khider and identify their real content.
German immigration to Brazil starts in the 19th century. In Brazil, the Literature of German Immigrants has been the subject of many studies. On the other hand, the literary production on immigration to Brazil produced in Germany during this period, is still quite unknown. This article will discuss one specific poem in this context, a text from 1847 called 'Traurige Rückwanderung der Brasilianer nach ihrem jüngst verlassenen Vaterlande'.
“Shades” of Postmortem Personal Identity: ψυχή καὶ εἴδωλον in the Dream Passage (Il. 23.103-104)
(2013)
In a recent contribution entitled, “Homer’s Challenge to Philosophical Psychology,” Fred Miller proposes an “aporetic approach” to the Homeric poems. That is to say, a close reading of the epics reveals “serious aporiai,” at least insofar as philosophical consistency is concerned. Homeric readers, ancient and modern alike, have found irreconcilably-different answers to our perennial questions about humanity and divinity, fate and free will. To his credit, Miller rightly relieves Homer of an undue burden – viz., that of addressing the philosophical problems of later generations. “The analysis of concepts and the resolution of aporiai”: these are, as Miller notes, definitively not the priorities of an epic bard. Instead, such poets, working freely within the parameters of their oral traditions, understandably use language in ways not strictly-philosophical. Ultimately, Miller wants to argue that the ambiguities of Homer’s poetic language hastened Greece’s philosophical awakening...
The story “Os dois vizinhos. Cenas da Colônia” (Die beiden Nachbarn. Bilder aus der Kolonie), written by Wilhelm Rotermund, was published in 1883 and 1884 in two parts in the Kalender für die Deutschen in Brasilien. The text by Rothermund represents many relevant aspects of the immigration of German Lutherans to Brazil. This article will first give an overview on the work of Wilhelm Rotermund and than offer a critical analysis of "Die beiden Nachbarn. Bilder aus der Kolonie". A third point of interest will be the importance of preserving the mother language (German) and the rural-urban relationship.
Ao apelo da Universidade de Coimbra para que, no âmbito da sua semana Cultural, as Faculdades e outros organismos que nela se acolhem glosem o tema da “Imaginação”, responde o Instituto de Estudos Alemães com o colóquio Imaginação do mesmo: a diferença na repetição. No texto que enquadra o conjunto de contributos que hoje aqui se apresentam, se afirma, a dado passo, que “Há inovação e transformação não na impossível invenção de uma origem, mas sim na capacidade de articulação produtiva”. Pode esta ser uma boa síntese daquilo que a moderna descendência da espécie homo leva a cabo, enquanto homo sapiens (sapiens) e, portanto, homo loquens, no exercício da faculdade que é, a um tempo, o seu mais poderoso instrumento de cognição e o mais eficaz e económico veículo de comunicação – competição e cooperação são, recordo, os principais pilares em que assenta o processo da sua sobrevivência enquanto espécie.
Criadas as línguas, de que espaço de manobra dispõe o “homem que fala”, que é também um homo socialis, para as recriar, reinventar, adaptando-as às sempre renovadas coordenadas sociológicas em que se situa e de que ele próprio é o arquitecto?
Research on collective resilience processes still lacks a detailed understanding of psychological mechanisms at work when groups cope with adverse conditions, i.e., long-term processes, and how such mechanisms affect physical and mental well-being. As collective resilience will play a crucial part in facing looming climate change-related events such as floods, it is important to investigate these processes further. To this end, this study takes a novel holistic approach by combining resilience research, social psychology, and an archeological perspective to investigate the role of social identity as a collective resilience factor in the past and present. We hypothesize that social identification buffers against the negative effects of environmental threats in participants, which increases somatic symptoms related to stress, in a North Sea region historically prone to floods. A cross-sectional study (N = 182) was conducted to analyze the moderating effects of social identification on the relations between perceived threat of North Sea floods and both well-being and life satisfaction. The results support our hypothesis that social identification attenuates the relationship between threat perception and well-being, such that the relation is weaker for more strongly identified individuals. Contrary to our expectations, we did not find this buffering effect to be present for life satisfaction. Future resilience studies should further explore social identity as a resilience factor and how it operates in reducing environmental stress put on individuals and groups. Further, to help communities living in flood-prone areas better cope with future environmental stress, we recommend implementing interventions strengthening their social identities and hence collective resilience.
Fatih Akin has been the subject of much research in the academic world, especially regarding his portrayal of young Turkish Germans, Turkey and the borders between Europe and the Middle East. This article presents a critical evaluation of these approaches and then looks into Akin’s relation with music, literature and the New German Cinema from the 1970’s and 80’s.
Augusto Boal and Raduan Nassar are two important figures of Brazilian culture who reflected their country inside its borders as well as beyond them. In two of the writings that are part of the book 'Lateinamerikaner über Europa', which was organized by Curt Meyer-Clason, both of them write what they think about Europe. In “Um índio desterrado. Carta a um amigo” (A banished Indian. Letter to a friend), by Augusto Boal, one can see the reflection of a person who thinks about the relationship between Brazil and Europe from the perspective of theatrical activity, and, most specifically, the perspective of the “Theatre of the Oppressed”. Likewise, in “Imitação e valorização própria” (Imitation and self valorization), Raduan Nassar undertakes a socioeconomic reading of the relationship between the European continent and Brazil on a historical basis.
Rilkes wenig beachtete Dramen, die aus der Zeit zwischen 1894 und 1902 stammen, stellen nur einen kleinen Teil des vom Autor selbst wie von der traditionellen Rilke-Forschung ausgegrenzten frühen Werkes dar. Die unspektakulären Gehversuche auf dramatischem Gebiet orientieren sich – wie es für den jungen Rilke typisch ist – an den verschiedenen Stilrichtungen en vogue und sind daher denkbar unterschiedlicher Machart. Zeitlich parallel zur größeren Gruppe der naturalistischen Stücke entsteht eine Reihe von Versdramen, die dem lyrischen Werk zugeschlagen werden. Diese Zuordnung trägt dem Aufkommen des lyrischen Dramas im französischen Symbolismus Rechnung. Wie die Rezeptionsgeschichte der beharrlich abgewiesenen Bühnenentwürfe Mallarmés dokumentiert, erfordert seine konkrete Umsetzung die Etablierung neuartiger Repräsentationsstrategien. Damit situiert sich das lyrische Drama im größeren Kontext eines umfassenden, gesamteuropäischen Retheatra-lisierungsprozesses, in dem der mimetische, Sprache und Handlung identifizierende Bühnendialog des traditionellen Illusionstheaters im ausgehenden 19. Jahrhundert seine programmatische Toterklärung erlebt. Die Verbindung der epochalen Grundtendenz umfassender Sprachskepsis und -erneuerung mit den einschneidenden Umstrukturierungen im Verhältnis der Künste untereinander wird besonders auf der Bühne, im innovativen Konzept des Theaterkunstwerks (v. a. in Verbindung mit der Tradition der Wagnerschen Musikdramen) sinnfällig, das dem literarischen Werkbegriff entgegengesetzt ist und nonverbale Gestaltungsebenen – Tanz und Pantomime, Musik, Licht und Farbe – in den Vordergrund stellt. In diesem epochalen Entwicklungszusammenhang soll die bei Rilke marginale Gruppe der lyrischen Dramen verortet werden, deren Bedeutung, wie ich zeigen möchte, in ihrer poetologischen Relevanz liegt.
Що означає «опрацювання минулого» : (переклад з німецької, анотація і післямова Віталія Брижніка)
(2018)
Роботу «Що означає «опрацювання Минулого» Адорно вперше прочитав як доповідь 6 листопада 1959 року перед Координаційною радою з питань християнсько-єврейської співпраці. У цій доповіді Адорно розглянув суть соціальної ідеології, панівної в повоєнній Німеччині, яка зумовлювала стратегії суспільного примирення з політичними злочинами колишньої націонал-соціалістичної влади. На думку філософа, соціальна ідеологія суспільства споживання використовує чималу кількість відповідних засобів, аби стабілізувати свій панівний статус у суспільстві. Й передусім вона намагається ліквідувати колективну історичну пам’ять людей про жахи воєнного періоду, прагнучи витиснути їх із колективної свідомості, зокрема й завдяки спогадам людей про «кращі часи» життя під «опікою» попередньої, тоталітарної влади. Філософ назвав суроґатною ідентичність цих людей, соціально інтеґрованих лише завдяки авторитету владної особистості. Вони не ототожнюють себе з жертвами тоталітарного режиму через уплив на їхню свідомість культурних елементів цієї соціальної ідеології. Іншим наслідком даного впливу також стає відчуження цих людей від ідеї демократії як чинника належних соціокультурних перетворень. Дієвим засобом подолання цього впливу Адорно визначив нову, «демократичну педагогіку» і просвіту як «другу освіту», що практично здійснюють у суспільстві освічені люди, які володіють знанням про минулі злочини тоталітарного режиму. Тим самим вони зумовлюють у межах освітнього процесу дієве «опрацювання Минулого» через формування особистого розуміння окремої людини соціальних причин і жахливих наслідків панування тоталітарного режиму. Це ліквідує її «політичне неповноліття» й тим самим унеможливлює історичне повторення в Європі злочинів авторитарної влади.
Роботу «Філософія і вчитель» Теодор Адорно вперше прочитав як доповідь у Будинку студентів міста Франкфурта-на-Майні в листопаді 1961 року. У цій доповіді Адорно продовжив тему критики тих чинників тодішньої освіти Західної Німеччини, які унеможливлюють особисту боротьбу інтелектуала з культурними залишками тоталітарного суспільства. Адорно зауважив такий важливий елемент освітнього процесу, яким є іспит із філософії. Цей іспит мають складати майбутні вчителі, кандидати на посаду викладача ґімназії. Також Адорно звернув свою увагу на тенденцію формалістичного дотримання Правил складання іспитів деякими майбутніми вчителями, які не здатні зрозуміти гуманістичну, емансипаційно-духовну суть філософії, а отже й не розуміють мету проведення названого іспиту. Ушанувавши давню традицію академічної свободи німецького Університету, Адорно зауважив постать німецького філософа, охарактеризувавши його тією людиною, інтелектуальна діяльність якої вплинула на гуманізацію освіти в німецькому Університеті, що безпосередньо далося взнаки відповідним социокультурним перетворенням. Однак, на думку Адорно, в повоєнних університетах ФРН переважає тенденція дотримання засад саме наукового пізнання. Ця тенденція поєднана зі ставленням деяких майбутніх учителів до знання як до привласненого у споживацький спосіб, що зумовлено браком особистої любові до власного фаху й до своїх студентів. Адорно був переконаний у тому, що такі вчителі байдужі до свого фаху й не мають до нього покликання. Ознакою відсутності покликання в цих людях Адорно назвав інтелектуальну недбалість, провінційність мовлення і провінційну нездатність зрозуміти свободу людини як духовну цінність. Подібні вчителі неспроможні пропонувати нове знання своїм студентам як за допомогою добірного усного мовлення, так і за допомогою досконалого письмового викладу. Цілком іншою Адорно запропонував убачати людину, яка здатна засвоювати знання, що потрібні для розуміння свого професійного обов’язку. Використовуючи саморозуміння та саморефлексію, вона зможе самостійно збагнути сенс своєї педагогічної роботи. Ця людина сумлінно і терпляче виконуватиме свою роботу задля практичного впровадження в суспільство гуманістичних ідеалів попереднього філософського знання.
Теорія напівосвіти Адорно була вперше представлена як доповідь на З’їзді німецьких соціологів (1959). В ній розглядаються тенденції, що відбуваються у сучасній освіті і обумовлюють її кризу, яка загострюється у соціокультурних контекстах пізнього капіталізму. Теорія напівосвіти переосмислює і актуалізує концептуалізації освіти та культури у німецькій класичній філософії, марксизмі і фройдизмі, розкриваючи діалектику просвітництва через діагностику спотворень і деформацій освіти в опціях відчуженого духа, що криє у собі небезпеку ліквідації культури, яка перетворюється на масову, і руйнації людського буття через інструменталізацію свідомості та примусову адаптацію. Напівосвіта паразитує на ідеї освіти, яка є внутрішньо суперечливою через поєднання настанов на автономію та адаптацію. Подолання цієї суперечності можливе через негативну діалектику, яка комплементарно поєднує критику суспільства і критику освіти, відкриваючи для них нові горизонти
В докладе рассматривается употребление глаголов mít/иметь/имам с учетом изменения их значения в результате изменений порядка слов и с учетом вопросительных предложений. Особенно интересным оказалось употребление глагола mít в чешском языке, т.к. порядок слов в чешском предложении определяет в каком значении он употреблен – поссессив- ном или модальном. Рассматриваются случаи типа Proč to má dělat? Má to proč dělat?, когда порядок слов в чешском определяет совершенно раз- ные эквиваленты на болгарском и на русском языках. При том значение во втором случае тоже трудно однозначно интерпретировать как поссес- сивное или грамматикализованное. На фоне употребления этих глаголов со значениями поссессивными, экзистенциальными, грамматикализованными и фразеологизованными оказывается, что модальное значение чешского глагола mít в вопросительных предложениях прямо зависит от порядка слов. В переводах на болгарский и на русский языки значение чешских выражений однозначно определяется их модальным или пос- сессивным соответствием как б. трябва / има или р. должен / есть.
Цель: Оценить влияние локализации точки разрыва в геномной ДНК гена MLL на прогноз острых лейкозов (ОЛ) у детей первого года жизни.
Методы: В исследование было включено 68 детей первого года жизни (29 мальчиков и 39 девочек с медианой возраста 4,8 мес.) с MLL-позитивными острым лимфобластным лейкозом (ОЛЛ) (n = 46), острым миелоидным лейкозом (ОМЛ) (n = 20) и ОЛ смешанной линейности (n = 2).
Результаты: 5-летняя бессобытийная выживаемость (БСВ) детей первого года жизни с ОЛЛ, включенных в исследование MLL-Baby, с точкой разрыва в интроне 11 ДНК гена MLL (n = 29) была статистически значимо ниже, чем у пациентов c локализацией точек разрыва, начиная с интрона 7 по экзон 11 (n = 17; 0,16 ± 0,07 и 0,38 ± 0,14; p = 0,039), а кумулятивная вероятность развития рецидива была значительно выше в группе с точкой разрыва в интроне 11 (0,74 ± 0,09 и 0,52 ± 0,17; p = 0,045). В то же время многофакторный анализ показал, что единственным значимым фактором, связанным с неблагоприятным прогнозом, остается сохранение минимальной остаточной болезни (МОБ) в точке наблюдения 4 протокола MLL-Baby (отношение опасности 5,994; 95%-й доверительный интервал 2,209–16,263; p < 0,001). У 22 пациентов с ОМЛ связи между прогнозом и локализацией точки разрыва в ДНК гена MLL не выявлено.
Заключение: Наличие точки разрыва в интроне 11 гена MLL у детей первого года жизни с ОЛЛ, получавших лечение по протоколу MLL-Baby, вело к статистически значимо более низким показателям БСВ и более высокой кумулятивной вероятности развития рецидива. Однако в многофакторной модели риска это нивелировалось сохранением МОБ в точке наблюдения 4. У детей первого года жизни с ОМЛ взаимосвязи между локализацией точки разрыва в ДНК гена MLL и прогнозом не выявлено.
У статті розглядаються соціокультурні контексти створення і рецепції теорії напівосвіти Т. Адорно на основі широкого застосування біографічного методу, що дозволило розкрити інтенціональність цієї теорії крізь призму спогадів учнів і колег. Запропоновано аргументативне підкріплення тези Ю. Габермаса про внутрішню роздвоєність теоретизування Адорно. Аналізуються інтерпретаційні схеми поняття Bildung (освіта, культура, формування) у німецькому ідеалізмі, де домінує семантика формування, а патології цього процесу відповідно концептуалізуються як деформації та розпад форм у різноманітніх маніфестаціях напівосвіти. Теорія напівосвіти є передусім діагностикою стану сучасних розвинутих суспільств, де засобами масової культури постійно продукуються такі патології, як відчуження і стани масового психозу. Цьому сприяє також тенденція рефеодалізації, яка, в свою чергу, виступає також симптоматикою духовної кризи постсучасності. Одним з проявів цієї кризи є радикальний антипод освіти - антиосвіта, яка є наслідком відмови сучасних навчальних і виховних практик від гуманістичної ідеї освіти. Для виходу із стану кризи критичної рефлексії потребують не тільки напівосвіта і антиосвіта, а й сама ідея освіти.
Статтю «Нотатка про гуманітарну науку та освіту» німецький соціяльний філософ Теодор Адорно, представник критичної теорії суспільства, опублікував 1962 року. У цій філософсько-освітній роботі Теодор Адорно продовжив попередню тему свого критичного розгляду цілісної єдности елементів культури індустріально-масового соціуму, які сприяють утвердженню в суспільству його ідеології як цілком панівної. На переконання Теодора Адорно, сукупний вплив тих елементів, зокрема, культуріндустрії, системної філософії, науково орієнтованого пізнання тощо на колективну свідомість західних європейців виконує функцію дієвого чинника владного контролю над їхнім спільним життям. У своїх філософсько-освітніх творах Теодор Адорно здійснив також критичний напад на шкільну та університетську освіту повоєнної Західної Німеччини. Ця освіта, на думку філософа, залишається традиційно незмінною, що унеможливлює будь-які серйозні антиідеологічні перетворення в її системі. Такі зміни завдяки оновленому освітньому процесу сприяли б вихованню молодого громадянина, свідомого й активного учасника демократичних перетворень у посттоталітарному суспільстві. Однак, за Теодором Адорно, освітній процес у нереформованому університеті залишається керованим передовсім носіями сцієнтичної свідомості, що жодним чином не сприяє антиідеологічному вихованню студентів. У цій роботі Теодор Адорно зауважив особливе значення для освіти гуманітарних наук, які німецькою мовою перекладають як «науки про дух», традиційно присутніх у німецькій університетській освіті. На його переконання, гуманітарні науки, як науки про дух, через превалювання в освітньому процесі «диктату наукового ідеалу» втратили присутність у собі чинника індивідуального духу людини. Ознаками наявності того явища в університетській освіті Теодор Адорно назвав: абсолютний пріоритет серед гуманітарних студій досліджень наукового характеру, відсутність особистої педагогічної роботи викладача зі студентом-гуманітарієм, тенденція боротьби носія уречевленої наукової свідомости проти будь-якого відмінного знання, єдність соціяльного та теоретичного конформізму носія тої сцієнтичної свідомості. Як і в инших своїх філософських роботах Теодор Адорно запропонував убачати особисту діяльність людини, зумовлену силою її індивідуального духу, тим природним чинником, який здатний вести безупинну особисту боротьбу з тими неґативними явищами в освіти, що заводять на ідеологічні манівці освітній процес в університеті та в освіті загалом.
Ця розмова соціяльного філософа Теодора Адорно, представника критичної теорії суспільства, з Гельмутом Бекером, політичним публіцистом і теоретиком освіти, відбулася 1966 року й була опублікована у збірці філософського-освітніх робіт Теодора Адорно, що мала назву «Виховання до повноліття». У цій розмові Адорно та Бекер критично розглянули множину аспектів тодішньої західнонімецької освіти, яка, на їхнє переконання, не виконувала власне основне завдання – своєю роботою вона не сприяла представникам західнонімецького юнацтва стати соціяльно активними людьми. За Адорно та Бекером, тодішня освіта не виховувала їх як членів демократичного суспільства, як людей, котрі мусять самостійно застосовувати власний розум у суспільстві, демократичні зміни в якому повинні мати сталий характер. Розмірковуючи про мету правильного виховання, ці німецькі інтелектуали визначили суть демократії втіленням такого політичного врядування, котре вимагає активного застосування свого розуму будь-яким членом суспільства. Таким чином, свідомість окремої людини, активізована виховним впливом на себе освіти, що розуміє правильну мету своєї роботи, здатна протистояти впливу на себе соціяльної ідеології конформістського суспільства, реальність якого має виразні ознаки культурної стаґнації. Таку людину Адорно та Бекер погодилися називали повнолітньою людиною. Однак, на їхню думку, освіта, що тримається традиційних засад виховання зумовлює формування такої раціональної адаптації людини до соціяльного світу, що лише збільшує міру її конформізму. Також вони назвали наслідком впливу цієї соціяльної ідеології на свідомість людини її нездатність триматися досвіду, отриманого нею в суспільстві, що її уречевлює. Тому ці німецькі інтелектуали звернули свою увагу на явище первинного, дошкільного виховання дитини, зауважили також й особливости періоду статевого дозрівання, запропонувавши розуміти їх можливими чинниками успішного подолання засобів традиційного виховання. Адорно та Бекер вважали, що нова освіта, здійснюючи оновлене виховання, мусить дієво застосовувати у своєму процесі спонтанність особистого мислення людини. Водночас ця єдність освіти та виховання, дієво уможливлюючи процес індивідуації окремої людини, руйнуватиме ідеологічну тенденцію збереження у вихованні принципу антиіндивідуалізму. Останнє відбуватиметься завдяки активній участи нового індивідуума, людини, яка здатна чинити свідомий опір будь-яким ідеологічним впливам на колективну свідомість суспільства.
Український переклад роботи німецького філософа-неомарксиста Теодора Адорно «Виховання після Аушвіца» присвячений 75-тій річниці визволення в’язнів нацистського концентраційного табору Аушвіц. У цій роботі, яку Теодор Адорно зачитав як доповідь на Гесенському радіо 18-го квітня 1966 року, була продовжена попередня тема особливого значення – плекання в посттоталітарному суспільстві нової, антиідеологічної освіти як засобу гуманістичного виховного впливу на нього. Теодор Адорно запропонував своїм слухачам убачати як гуманістичну потребу для посттоталітарного суспільства поширення в його культурному просторі через освіту особистого розуміння кожною людиною власної провини за трагедію Аушвіца. На переконання філософа, у такий спосіб уможливлюється відновлення цивілізованости співбуття людини та суспільства, а також це унеможливить повторення жахіть концентраційного табору Аушвіц. Иншим чинником, що має не допустити повернення злочинів Аушвіца, Теодор Адорно назвав наявність знання про ґенезу авторитарного характеру, який є соціально-психологічною причиною страждань безневинних людей. Розглянувши соціокультурні та антропологічні чинники виникнення авторитарного характеру, Адорно визначив безсумнівну психологічну залежність носіїв маніпулятивного характеру від авторитарної влади. Витоки останньої німецький філософ знаходить в наявному стані европейської культури як такої, що втратила духовну енерґію, потрібну для власних перетворень. Відповідно до своїх основних філософсько-освітніх переконань, Адорно постулював нову освіту як антиідеологічне просвітництво, як знання, яке виховує насамперед політично обізнаного молодого громадянина, як дієвий засіб, що перешкоджає поверненню авторитарної влади, а отже й повторенню Аушвіца.
В статті проаналізовано основні ідеї представників Франкфуртської школи, а саме: Т. Адорно, М. Хоркхаймер, Г. Маркузе, Е. Фромм. Опираючись на основні дослідження та основоположні філософські праці представників Франкфуртської школи, зроблена спроба виокремити основні причини становлення неототалітаризму, та тоталітарних режимів у ХХ столітті. Встановлена взаємозалежність між Просвітницькою діяльністю та міфологізацією свідомості; визначена роль культури у цьому процесі. Окреслено роль ідеологічної системи, як однієї з форм соціальної міфології. Встановлена закономірність між «щасливою свідомістю» суспільства споживання і ефективним укоріненням міфів та ідеологічних систем у масову свідомість суспільства ХХ ст. Актуальність статті зумовлена тим, що необхідність критичного осмислення становлення культури тоталітарних країн сьогодні стає очевидною. Усвідомлення того, що суспільна свідомість пострадянських країн досі керується міфологемами, що були створені та впроваджені тоталітарною культурою, змушує нас серйозно вивчати проблематику міфологізації свідомості та ідеологічного впливу. Тому позбавлення від упереджень та перехід до нового витка демократичної свідомості неможливий, без вивчення основ становлення масового суспільства та функції культури в ньому. Більше того, без виявлення чинників, що зумовили конструювання західної цивілізації, неможливе не тільки рішення глобальних проблем сучасності, але й сам перехід на якісно інший виток соціально-культурного розвитку.
Свою роботу «Актуальність філософії» молодий філософ-неомарксист Теодор Адорно прочитав улітку 1931 року як лекцію, вступаючи на посаду приват-доцента Франкфуртського університету імені Йогана Вольфґанґа Ґете. У цій лекції Т. Адорно критично проаналізував філософію позитивізму, неокантіанство, філософію життя та феноменологічне вчення Едмунда Гуссерля, ідейно впливових течій і шкіл німецької філософії, що мали статус панівного теоретичного знання в суспільстві. Також Т. Адорно здійснив неомарксистську критику онтологічних проєктів таких німецьких філософів, як Макс Шелер та Мартін Гайдеґґер, які зазнали ідейного впливу Гуссерлевого вчення. На переконання Т. Адорно, ці онтологічні проекти через первинну присутність у них ірраціоналістичних елементів існування людини формують таку манеру суб’єктивного мислення, що не спроможне дієво поєднати його суб’єкта із зовнішньою дійсністю. Іншим об’єктом критики Т. Адорно була філософія Віденського гуртка, яка, на його переконання, хоча й переймалася розглядом людини як суб’єкта емпіричного пізнання, однак не зауважила дійсну суть його існування як історичної істоти. Неомарксист Т. Адорно запропонував убачати спільний сцієнтизм феноменології, філософії емпіріокритицизму та Віденського гуртка такою теоретичною тенденцією, котра неспроможна надавати аподиктичні відповіді на основні, сутнісні питання людського буття як історично плинного. Тим самим ця теорія доводить свою ідейну недосконалість, а також й історичну неактуальність. Виходячи зі своєї критики цієї філософії, Т. Адорно запропонував власне, неомарксистське бачення філософії, котра мусить замінити попередню філософію як панівну в суспільстві. Ця нова, матеріалістична теорія, що перебуває в буттєвому діалектичному зв’язку із соціальною практикою, має сприяти самостійному тлумаченню суб’єктом буттєвих сенсів та історичних картин, що формує за допомогою понять його розуміння соціальної дійсності як історичної, і водночас вона мусить ідейно скасовувати претензії будь-якої філософії на статус офіційної теорії. У цій лекції Т. Адорно також представив ідейний задум свого вчення про людське буття, суть якого у зміненому вигляді він пізніше експлікував у «Негативній діалектиці» (1966), своєму головному філософському творі.
ϕ-meson production in In–In collisions at Elab=158A GeV: Evidence for relics of a thermal phase
(2010)
Yields and transverse mass distributions of the ϕ-mesons reconstructed in the ϕ→μ+μ− channel in In+In collisions at Elab=158A GeV are calculated within an integrated Boltzmann+hydrodynamics hybrid approach based on the Ultrarelativistic Quantum Molecular Dynamics (UrQMD) transport model with an intermediate hydrodynamic stage. The analysis is performed for various centralities and a comparison with the corresponding NA60 data in the muon channel is presented. We find that the hybrid model, that embeds an intermediate locally equilibrated phase subsequently mapped into the transport dynamics according to thermal phase-space distributions, gives a good description of the experimental data, both in yield and slope. On the contrary, the pure transport model calculations tend to fail in catching the general properties of the ϕ meson production: not only the yield, but also the slope of the mT spectra, compare poorly with the experimental observations at top SPS energies.
The first study of ϕ-meson production in p–Pb collisions at forward and backward rapidity, at a nucleon–nucleon centre-of-mass energy √sNN=5.02 TeV, has been performed with the ALICE apparatus at the LHC. The ϕ-mesons have been identified in the dimuon decay channel in the transverse momentum (pT) range 1<pT<7 GeV/c, both in the p-going (2.03<y<3.53) and the Pb-going (−4.46<y<−2.96) directions — where y stands for the rapidity in the nucleon–nucleon centre-of-mass — the integrated luminosity amounting to 5.01±0.19 nb−1 and 5.81±0.20 nb−1, respectively, for the two data samples. Differential cross sections as a function of transverse momentum and rapidity are presented. The forward–backward ratio for ϕ-meson production is measured for 2.96<|y|<3.53, resulting in a ratio ∼0.5 with no significant pT dependence within the uncertainties. The pT dependence of the ϕ nuclear modification factor RpPb exhibits an enhancement up to a factor 1.6 at pT=3–4 GeV/c in the Pb-going direction. The pT dependence of the ϕ-meson cross section in pp collisions at √s=2.76 TeV, which is used to determine a reference for the p–Pb results, is also presented here for 1<pT<5 GeV/c and 2.5<y<4, for a 78±3 nb−1 integrated luminosity sample.