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In der vorliegenden Studie werden am Beispiel der Region Rhein-Main der Qualifikationsbedarf der Betriebe analysiert sowie Ansatzpunkte für eine effektive Weiterbildungspolitik ausgearbeitet. Den Schwerpunkt bildet die Untersuchung des Weiterbildungsbedarfs bei den Beschäftigten in den Betrieben. Daran knüpft die Fragestellung an, was Betriebe unternehmen, um ihren Weiterbildungsbedarf zu verringern. Aus diesen Erkenntnissen werden Vorschläge herausgearbeitet, wie im Rahmen der regionalen Weiterbildungspolitik die Funktionsfähigkeit des regionalen Weiterbildungsmarktes und die Rahmenbedingungen für eine effektive Weiterbildungspolitik verbessert werden können. Einen besonderen Stellenwert hat in der Studie die Multimediabranche, da in diesem Sektor aufgrund des schnellen Wandels spezifischer Handlungsbedarf zu erwarten ist.
Der Anteil von Betrieben, die Weiterbildung fördern, liegt in Hessen insgesamt leicht über dem Durchschnitt für Westdeutschland. In einzelnen Wirtschaftszweigen ist die Weiterbildungsquote in Hessen jedoch unterdurchschnittlich (im Verarbeitendes Gewerbe und insbesondere bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen). Differenziert nach Betriebsgröße ergab sich das Bild:
Mit zunehmender Betriebsgröße steigen die Weiterbildungsaktivitäten, bei Großbetrieben liegt die Weiterbildungsquote nahe 100%. Es wurde deutlich, dass sich betriebliche Weiterbildung überwiegend auf bereits höherqualifizierte Beschäftigte konzentriert. Die Unterschiede zwischen Geringqualifizierten und Höherqualifizierten, und damit auch die Fähigkeiten und Chancen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, werden durch die betriebliche Weiterbildung weiter verstärkt. Thematisch stehen bei den Betrieben die Förderung von Fähigkeiten aus den Bereichen EDV, IuK-Technologien sowie gewerbliche und naturwissenschaftlich-technische Inhalte im Vordergrund. Förderung sozialer Kompetenzen hat nur bei einer geringen Zahl der Betriebe Priorität. Andere Untersuchungen haben gezeigt, dass viele Betriebe in diesem Bereich über Defizite klagen. Hier und in der Förderung Geringqualifizierter könnte u.a. verstärkte Förderung außerbetrieblicher Weiterbildung nötig sein. Ein Vergleich von weiterbildenden und nicht weiter bildenden Betrieben hat gezeigt, dass mit der Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen zumeist positive Entwicklungen von Beschäftigung, Ertragslage und Innovationsaktivitäten einher gehen. Auch haben weiterbildende Betriebe wesentlich häufiger zusätzlichen Bedarf an Arbeitskräften. In welchem Umfang diese Unterschiede direkt auf Weiterbildungsaktivitäten zurückzuführen sind, lässt sich nur durch eine multivariate Analyse berechnen. Eine solche kann im Rahmen dieses Reports nicht erfolgen. Die Ergebnisse sind jedoch eindeutig genug, um hier Zusammenhänge deutlich zu machen.
Nach den Ergebnissen des IAB-Betriebspanels liegt der Anteil der ausbildenden Betriebe an allen Betrieben in Hessen mit 32% über dem Durchschnitt für Westdeutschland (30%). Gleichzeitig ist das nicht genutzte Ausbildungspotenzial – Betriebe, die trotz Berechtigung nicht ausbilden- in Hessen im Vergleich zu Westdeutschland leicht überdurchschnittlich.
Eine Ausdifferenzierung der Betriebe nach Wirtschaftszweigen und Betriebsgröße hat gezeigt, dass dieses unausgeschöpfte Ausbildungspotenzial bei kleineren Betrieben und- sektoral gesehen- im Verarbeitenden Gewerbe sowie bei den unternehmensnahen Dienstleistungen besonders hoch ist. Gerade in diesen Sektoren besteht gleichzeitig ein nicht unerheblicher Bedarf an Fachkräften. Dieser wird zum Teil auch von Betrieben beklagt, die trotz Berechtigung nicht ausbilden. Maßnahmen zur Aktivierung der ungenutzten Ausbildungspotenziale scheinen hier dringend geboten. Eine Möglichkeit hierzu ist in einer forcierten Förderung der Verbundausbildung zu sehen. Nach der Befragung ist für eine erstaunlich hohe Anzahl von Betrieben, die derzeit nicht ausbilden eine Ausbildung im Verbund durchaus vorstellbar. Dies gilt insbesondere für Kleinstbetriebe, deren finanzielle und personelle Kapazitäten für eigene Ausbildungsaktivitäten häufig nicht ausreichen. Die Tatsache, dass fast ein Drittel der bisher nicht-ausbildenden Kleinbetriebe (weniger als 9 Beschäftigte) eine Ausbildung im Verbund für realisierbar halten, spricht für den Ausbildungsbedarf und die Ausbildungsbereitschaft dieser Betriebe.
Nach den Ergebnissen des IAB-Betriebspanels sind die hessischen Unternehmen im Vergleich zu Westdeutschland überdurchschnittlich innovativ. In Bezug auf Prozessinnovationen ergaben sich unmittelbar vorteilhafte Effekte auf die Beschäftigungsentwicklung und das Qualifikationsniveau der Beschäftigten.
Bezüglich Innovationen insgesamt (Produkt und/oder Prozessinnovationen) sind ebenfalls positive Zusammenhänge auf Ertragslage sowie Beschäftigungsentwicklung erkennbar. Als problematisch erweist sich bei innovativen Unternehmen die Besetzung offener Stellen, hier gibt es im Vergleich zu nicht-innovativen Unternehmen überdurchschnittliche Schwierigkeiten. Gleichzeitig nutzen innovative Unternehmen ihr Ausbildungspotenzial bei weitem nicht aus, d.h. trotz Ausbildungsberechtigung erfolgt häufig keine betriebliche Ausbildung. Hier besteht prinzipiell die Möglichkeit, durch verstärkte Ausbildungsaktivitäten die Stellenbesetzungsprobleme zu vermindern. Wenn insgesamt positive wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Wirkungen innovativen Verhaltens zu beobachten sind, stellt sich die Frage, welche Faktoren solche Innovationen begünstigen. Im Rahmen dieses Kurzreports kann hierauf keine eindeutige Antwort gegeben werden. Es deutet jedoch einiges darauf hin, das u.a. betriebliche Weiterbildungsaktivitäten und flexible Beschäftigungsverhältnisse betriebliche Innovationsaktivitäten fördern.
Die fast 400 Titel der Edition entstammen der Privatbibliothek des Orientalisten Oluf Gerhard Tychsen (1734-1815) und sie bieten einen Querschnitt durch die jiddische Buchgeschichte bis ins 19. Jahrhundert mit zahlreichen Rarissima und Unikaten, beginnend mit dem ersten bekannten jiddischen Druck Mirkevet ha-Mishne, Krakau 1534.
Unter den Bibelübersetzungen bzw. Bibelparaphrasen findet sich die Ausgabe Konstanz 1544 ebenso wie die Übersetzungen von Blitz und Witzenhausen.
Von den drei Ausgaben der Tsene-rene im Bestand sind zwei erstmals hier nachgewiesen (Frankfurt a.M. 1685, Sulzbach 1702), und die dritte (Fürth [Pseudo-Amsterdam] 1761) scheint überhaupt nur in Rostock vorhanden zu sein.
Eine Seltenheit unter den Gebetbüchern ist ein hebräischer Siddur mit jiddischen Passagen, erschienen 1560 in Mantua.
Auch etliche der Ausgaben von Erbauungs- und Volksliteratur des 16. bis 18. Jahrhunderts aus verschiedensten Druckorten von Wandsbeck bis Venedig und Frankfurt (Oder) bis Frankfurt (Main) sind kaum bekannt bzw. Unikate, so auch die jiddische Ausgabe des Keter Malkhut von Salomo Ibn Gabirol (Venedig 1600).
Die Microfiche-Edition ist in der Universitätsbibliothek vorhanden und kann mit der Signatur MP 31908 in den Lesesaal 2 bestellt werden.
Neue wie erfahrene Lehrende in der Erwachsenenbildung stehen vor der ständigen Herausforderung, ihr Wissen über den Fremdsprachenunterricht zu aktualisieren: Wie wirken sich neuere Entwicklungen in der Linguistik oder in der Lerntheorie auf die Didaktik und Methodik des Fremdsprachenunterrichts mit Erwachsenen aus? Die Beiträge dieses Bandes zeigen nicht nur, 'wie' man unterrichtet, sondern sie widmen sich auch den 'Warum'-Fragen.
Gender ist rhetorisch verfaßt, und es sind die Figuren und die Tropen der Autobiographie, die diese" Verfaßtheit lesbar machen. Die Autorin analysiert die scheinbar gesicherte Differenz der Geschlechter wie auch die der Genres, indem sie die Figuren des Genres Autobiographie den Figuren, die die Illusion einer vordiskursiven Geschlechtsidentität konstruieren, gegenüberstellt und ihre Funktionsweisen korreliert. Über die Umbesetzung der traditionellen rhetorischen Terminologie wird eine Lektürepraxis erprobt, die die rhetorische Verfaßtheit der Kategorien Gender/Genre reflektiert und diese als Paradigmen subjektstabilisierender Diskursformen in Frage stellt. Ausgehend von Paul de Mans Reformulierung des klassischen Rhetorikbegriffs, Jacques Derridas Reflexionen zum Gesetz der Gattung und zum Verhältnis von Geschlecht und Sprache sowie Judith Butlers Konzeption einer performativen Geschlechtsidentität unternimmt die Autorin eine Umschrift des Gender/Genre-Begriffs, der nicht nur neue Sichtweisen auf Identitätskonstruktionen ermöglicht, sondern darüber hinaus die Grenzen des Faches Literaturwissenschaft selbst in Frage stellt und überschreitet.
TEIL I. ZUR GESCHICHTE EINER EUROPÄISCHEN ANNÄHERUNG 1. Wahrnehmungsblockaden: Das Stereotyp vom „unberührten“ Afrika 15 2. Das „schwarze Gesindel“ der Forschungsreisenden 25 3. Hundert Jahre danach: historische Rekonstruktionen und Deutungen 37 TEIL II. BIOGRAPHISCHE SKIZZEN 1. Die Bezerra-Familie 55 2. Germano de José Maria 78 3. Carvalhos Träger aus Luanda 87 4. Paulo Mujingá Congo und seine Karawanen 95 5. Der Chokwe-Häuptling Quipoco und seine Familie 103 6. Einige Mbangala-Karawanen zur Zeit von Carvalho: Quinguri, Madamba, Muteba, Quinzaje, Quingonga und Ambumba 109 7. Politische und kommerzielle Missionen der Lunda: Tâmbu, Toca Muvumo, Andundo, Muteba und Noéji Caúanga 123 8. Paulo Coimbra, genannt Mussili, und seine Vorfahren 137 TEIL III. HANDEL, FORSCHUNG UND KOMMUNIKATION IM WESTICHEN ZENTRALAFRIKA 1. Schwarze „Weiße“: die Ambakisten 155 2. Die Karawanen 175 3. Waren und Wege 199 4. Karawanenalltag 233 5. Trägerkarawanen: Das „Internet“ des 19. Jahrhunderts 253 ANHANG 1. Max Buchners Expeditionsgepäck 1879 275 2. Mwant Yav in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts 287 3. Lokalisierung einiger Stationen von Carvalhos Lunda-Expedition 1884–1888 nach seinen Messungen 288 4. Glossar der im Text verwendeten afrikanischen und luso-afrikanischen Begriffe 290 Bibliographie 296 Orts- und Namensregister 308