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Die Sprachsituation der deutschen Schweiz, wo die Mundarten den großen Teil der gesprochenen Sprachrealität darstellen, bietet ein weites Feld für Erforschung der gesprochenen Sprache. Die starke Position der Mundarten und die weitgehend mündliche Überlieferung machen sie für die Sprachwandelforschung interessant. Nachdem die Erforschung von Sprachwandel lange auf der Rekonstruktion gesprochener Sprache aus Schriftzeugnissen beschränkt war, kann seit dem wissenschaftlich reflektierten Festhalten gesprochener Sprache in Transkripten und seit der Möglichkeit zur Tonarchivierung auf historische Zeugnisse gesprochener Sprache zurückgegriffen werden. So kann die primäre Sprachform berücksichtigt werden. Denn obwohl Lautwandel lange der zentrale Bereich der Sprachgeschichtsschreibung war und die Sprachgeschichtsschreibung weitgehend vom "Primat des Sprechens" (Sonderegger 1979, 11) ausgegangen war, musste sie sich lange mit Schriftzeugnissen abfinden, die nur Reflexe gesprochener Sprache darstellten.
In der folgenden Darstellung geht es einerseits darum, an Beispielen aufzuzeigen, inwiefern die schweizerdeutschen Mundarten und die deutsche Standardsprache in Lautung, Formenbildung, Satzbau und Wortschatz auseinandergehen können, andererseits aber immer auch um das Aufweisen von Gemeinsamkeiten. Oft werden nämlich bestimmte Erscheinungen des dialektalen Sprachbaus vorschnell als Eigenarten der Mundart verstanden, obwohl dieselben Erscheinungen auch im gesprochenen Hochdeutschen anzutreffen sind. Somit liegen also häufig nicht Unterschiede zwischen Mundart und Standardsprache vor, sondern Unterschiede zwischen gesprochener Sprache und geschriebener Sprache. [vollständige Überarbeitung für eine zweite Auflage]
Is language the key to number? This article argues that the human language faculty provides the cognitive equipment that enables humans to develop a systematic number concept. Crucially, this concept is based on non-iconic representations that involve relations between relations: relations between numbers are linked with relations between objects. In contrast to this, language-independent numerosity concepts provide only iconic representations. The pattern of forming relations between relations lies at the heart of our language faculty, suggesting that it is language that enables humans to make the step from these iconic representations, which we share with other species, to a generalised concept of number.
Das Interesse an den literarischen Antworten auf den Krieg war in Österreich nicht besonders ausgeprägt, sonst hätte die Literatur zum Krieg einen größeren Stellenwert als sie hatte und hat – bei den Lesern wie bei den Literaturhistorikern. Es gibt zwar Aufsätzen zu einzelnen Werken, doch es existiert – mit Ausnahme einer Monographie zur Dramatik – bis heute keine umfassende Arbeit zum Thema. Die Ausstellung ‚Verbrechen der Wehrmacht’, die sie begleitende wissenschaftliche Debatte und die durch beide ausgelösten öffentlichen Kontroversen haben unseren Blick auf den Zweiten Weltkrieg entscheidend verändert. Sie haben ihn geschärft für das, was den anderen angetan werden sollte und tatsächlich angetan wurde. Das lässt auch eine Lektüre der Literatur über diesen Krieg nicht unberührt. Was ist vom nationalsozialistischen Vernichtungskrieg gegen diese Personengruppen in der österreichischen Literatur sichtbar? Der folgende Bericht bezieht sich auf die unmittelbare Nachkriegszeit bis zum Abschluss der Staatsvertragsverhandlungen 1955. Dieses politische Datum bildet, wie sich zeigen wird, einen auffallenden Einschnitt.
Die unten folgende Stellungnahme wurde dem Herausgeber der Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur angeboten, um eine Reihe von gravierenden Missverständnissen eines Rezensenten (Jürgen Schulz-Grobert) auszuräumen, die dieser in seiner Besprechung des zweiten Bandes der Sämtlichen Werke Johann Fischarts der Fachwelt gegenüber erkennen ließ. Der Herausgeber der Zeitschrift verweigerte sich einer Diskussion und lehnte den Abdruck unserer Entgegnung ab. Dies ist umso bedauerlicher, als uns der Rezensent den Vorwurf gemacht hat, unsere "Diskussionsbereitschaft [...] [sei] auch in anderen entscheidenden Fragen ausgesprochen begrenzt", was immer er damit meint.
This paper investigates the class of Tree-Tuple MCTAG with Shared Nodes, TT-MCTAG for short, an extension of Tree Adjoining Grammars that has been proposed for natural language processing, in particular for dealing with discontinuities and word order variation in languages such as German. It has been shown that the universal recognition problem for this formalism is NP-hard, but so far it was not known whether the class of languages generated by TT-MCTAG is included in PTIME. We provide a positive answer to this question, using a new characterization of TT-MCTAG.
We present a CYK and an Earley-style algorithm for parsing Range Concatenation Grammar (RCG), using the deductive parsing framework. The characteristic property of the Earley parser is that we use a technique of range boundary constraint propagation to compute the yields of non-terminals as late as possible. Experiments show that, compared to previous approaches, the constraint propagation helps to considerably decrease the number of items in the chart.
Multicomponent Tree Adjoining Grammars (MCTAGs) are a formalism that has been shown to be useful for many natural language applications. The definition of non-local MCTAG however is problematic since it refers to the process of the derivation itself: a simultaneity constraint must be respected concerning the way the members of the elementary tree sets are added. Looking only at the result of a derivation (i.e., the derived tree and the derivation tree), this simultaneity is no longer visible and therefore cannot be checked. I.e., this way of characterizing MCTAG does not allow to abstract away from the concrete order of derivation. In this paper, we propose an alternative definition of MCTAG that characterizes the trees in the tree language of an MCTAG via the properties of the derivation trees (in the underlying TAG) the MCTAG licences. We provide similar characterizations for various types of MCTAG. These characterizations give a better understanding of the formalisms, they allow a more systematic comparison of different types of MCTAG, and, furthermore, they can be exploited for parsing.
Die drei Bereiche, die hier verglichen werden sollen, entsprechen in etwa der überkommenen Trias von Literatur, Musik und bildender Kunst, einer Gliederung, die im Medienzeitalters mit Videos, CDs, Installationen oder Happenings eigentlich obsolet ist. Allerdings geht es hier nur um die Eigenart der Zeichensysteme, auf denen die verschiedenen Bereiche beruhen, nicht um die Werke, die dadurch möglich werden, obgleich natürlich auch die Kunstwerke im emphatischen Sinn, die bedeutenden und die banalen, die großen und die misslungenen Gestaltungen nur möglich und verstehbar sind aufgrund der Zeichen, auf denen sie beruhen.
The mechanism by which the enzyme pyruvate decarboxylase from yeast is activated allosterically has been elucidated. A total of seven three-dimensional structures of the enzyme, of enzyme variants or of enzyme complexes from two yeast species (three of them reported here for the first time) provide detailed atomic resolution snapshots along the activation coordinate. The prime event is the covalent binding of the substrate pyruvate to the side chain of cysteine 221, thus forming a thiohemiketal. This reaction causes the shift of a neighbouring amino acid, which eventually leads to the rigidification of two otherwise flexible loops, where one of the loops provides two histidine residues necessary to complete the enzymatically competent active site architecture. The structural data are complemented and supported by kinetic investigations and binding studies and provide a consistent picture of the structural changes, which occur upon enzyme activation.