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Der vorliegenden Studie geht es um die Modellierung eines deutschdidaktischen Begriffs von Können in der Leseausbildung: Was heißt es, gekonnt zu lesen, gekonnt zu unterrichten und gekonnt das Lesen zu unterrichten? Die Studie argumentiert sowohl in theoretischer Perspektive über die kritische Auseinandersetzung mit dem Stand der Leseforschung als auch in empirischer Perspektive über die Untersuchung der Durchführung eines sogenannten Lesestrategietrainings in der Sekundarstufe I für eine Leseausbildung, die auf die Ausbildung einer strategischen Lesehaltung abzielt und auf einer Kontextualisierung des Lesens bzw. der Leseausbildung und auf einer Lehrkraft als kompetenten Anderen gründet. Die gegenwärtigen Modellierungen von Lesekompetenz und kompetentem Lesen werden so in einen umfassenden Rahmen von Lesekönnerschaft eingeordnet, der Begriff der Lesestrategie im Sinne seiner eigentlichen Bedeutung als eine „Modalität der Handlungsausführung“ (neu) bestimmt. Können wird in diesem Sinne als ein implizites Wissen modelliert. Für die empirische Untersuchung des Lesestrategieunterrichts in sechs Klassen der Sekundarstufe I wird in der Arbeit das Instrument der Unterrichtsrahmenanalyse entwickelt: Mit Hilfe der Rahmen-Metapher gelingt es, sowohl das den Unterricht bestimmende und geteilt geltende Vorwissen der Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler zu bestimmen als auch die jeweils notwendigen Aushandlungsprozesse bei der Definition der jeweiligen Situation oder Bedeutung in den Blick zu nehmen. Die Unterrichtsrahmenanalyse differenziert zwischen einer institutionsbezogenen Rahmungsebene, einer interaktionsbezogenen und einer gegenstandsbezogenen Rahmungsebene. Mit diesem Instrument werden 15 ausgewählte Schlüsselstellen des aufgezeichneten und transkribierten Unterrichts analysiert und die so gewonnen Befunde auf ihre Implikationen für ein Können im Unterrichten wie im Lesen in Anschlag gebracht. In die Auswertung der Schlüsselstellen sind die jeweils unterrichtenden Lehrkräfte eingebunden, sie analysieren ihr Handeln sowie das der Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage der Videomitschnitte in ausführlichen Auswertungsgesprächen. Auf diese Weise kann Unterrichtshandeln nicht nur beschrieben, sondern auch erklärt werden. Diese Ergebnisse werden ergänzt und kontrastiert durch die Auswertung leitfadengestützter Interviews mit den unterrichtenden Lehrkräften, in denen Planung, Ziel und Leitvorstellungen der Lehrkräfte im Zentrum stehen.
This post is dedicated to the memory of Rabbi Chaim Flom, late rosh yeshiva of Yeshivat Ohr David in Jerusalem. I first met Rabbi Flom thirty years ago when he became my teacher at the Hebrew Youth Academy of Essex County (now known as the Joseph Kushner Hebrew Academy; unfortunately, another one of my teachers from those years also passed away much too young, Rabbi Yaakov Appel). When he first started teaching he was known as Mr. Flom, because he hadn't yet received semikhah (Actually, he had some sort of semikhah but he told me that he didn't think it was adequate to be called "Rabbi" by the students.) He was only at the school a couple of years and then decided to move to Israel to open his yeshiva. I still remember his first parlor meeting which was held at my house. Rabbi Flom was a very special man. Just to give some idea of this, ten years after leaving the United States he was still in touch with many of the students and even attended our weddings. He would always call me when he came to the U.S. and was genuinely interested to hear about my family and what I was working on. He will be greatly missed.
The animated statues, robots and monsters in German Romantic narratives, as I will argue throughout, tell us something about the Romantic conception of the mutually embedded relationship between art and life. In the works of the German Romantics, the theme of artificial humans thus has an essentially autopoetic, or selfreflexive, function (cf. Schmitz-Emans 1993, 168f). It corresponds in exemplary fashion with Friedrich Schlegel´s idea of transcendental poetry, which should always be “poetry and simultaneously the poetry of poetry” (Schlegel [1985], 50). In the theme of artificial life as well as in transcendental poetry, the observation of the world is integrally bound up with the observation of art and the self (cf. Kremer [1996], 8ff).
Die Kognitionswissenschaften studieren Themen wie Gedächtnis, Problemlösen, Sprache, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und nicht zuletzt den Willen des Menschen. Dies alles sind Untersuchungsfelder, die auch für die Rhetorik von zentralem Interesse sind. Ich möchte in meinem Vortrag vorstellen, wie man einige der wichtigsten Gegenstände vor allem der kognitiven Linguistik für rhetorische Analysen fruchtbar machen könnte – im Sinne einer kognitiven Rhetorik, einer Neuformulierung rhetorischer Problemfelder auf der Grundlage einer zeitgemäßen theoretischen Basis. Aus Zeitgründen werde ich mich auf zwei Felder konzentrieren, auf die conceptual metaphor-Theory George Lakoffs und Mark Johnsons und auf die Theorie der sogenannten "Frames". Weitere Kapitel aus der kognitiven Rhetorik könnten an die conceptual blending-Theorie von Mark Turner und Gilles Fauconnier anknüpfen, oder auch an die Kognitive Syntax eines Ronald Langacker, dessen syntaktisches Ikonizitätsprinzip eine Verbindung zwischen syntaktischer Gestalt und Ausdruckskraft eines Satzes herzustellen vermag. Diese beiden Theorien seien nur genannt. Am Schluss werde ich noch klären wozu wir das als Rhetoriker alles brauchen können.
Es handelt sich um einen Auszug aus der Dissertation "Den Stein steinern machen". Remotivierung des Wortes um 1900, die sich mit den Auswirkungen der sprachtheoretischen Überlegungen Friedrich Nietzsches, Ernst Machs, Fritz Mauthners sowie der zeitgleich wirkenden russischsprachigen Theoretiker auf ausgewählte Prosawerke von Rilke, Kafka und Musil befasste.
Jedem Leser Kleists ist die Häufigkeit vertraut, mit der Geschlechtsverkehr, Zeugung, Schwangerschaft und Geburt im Zentrum seiner Werke stehen. Offensichtlichen Beispiele sind die beiden Komödien Der Zerbrochne Krug und Amphitryon sowie die Erzählungen Die Marquise von O... und Der Zweikampf. Ihnen ist eine (mehr oder weniger) hinter die Kulissen verlegte und in ihren Umständen dunkle sexuelle Begegnung gemeinsam, aus der sich die konfliktträchtige Handlung entwickelt, die von der Dynamik einer detektivischen Aufklärung angetrieben wird. Hierin erschöpft sie sich freilich nicht. Denn in dem Maße, in dem sich der faktische Tatbestand klärt und die Frage "wer mit wem unter welchen Umständen" schließlich beantwortet erscheint, vollzieht sich ein anderer und gegenläufiger Prozeß, der jenen blinden körperlichen Moment zum Gegenstand kultureller Bedeutungsstiftung macht und dem nackten Blick entzieht. Aufklärung und Verbergung, Enthüllen und Verhüllen bilden hier unauflöslich ineinander verschlungene Vorgänge. ...
The timing of feedback to early visual cortex in the perception of long-range apparent motion
(2008)
When 2 visual stimuli are presented one after another in different locations, they are often perceived as one, but moving object. Feedback from area human motion complex hMT/V5+ to V1 has been hypothesized to play an important role in this illusory perception of motion. We measured event-related responses to illusory motion stimuli of varying apparent motion (AM) content and retinal location using Electroencephalography. Detectable cortical stimulus processing started around 60-ms poststimulus in area V1. This component was insensitive to AM content and sequential stimulus presentation. Sensitivity to AM content was observed starting around 90 ms post the second stimulus of a sequence and most likely originated in area hMT/V5+. This AM sensitive response was insensitive to retinal stimulus position. The stimulus sequence related response started to be sensitive to retinal stimulus position at a longer latency of 110 ms. We interpret our findings as evidence for feedback from area hMT/V5+ or a related motion processing area to early visual cortices (V1, V2, V3).
In der vorliegenden Arbeit wurde die zelluläre Verteilung der beiden Ekto-Nukleotidasen TNAP (gewebeunspezifische Form der alkalischen Phosphatase) und NTPDase2 (Nukleosidtriphosphatdiphosphohydrolase) in den embryonalen, postnatalen und adulten neurogenen Zonen des Mäusehirns untersucht.
• Mittels enzym- und immunhistochemischer Markierungen wurde die TNAP erstmals auf den Zellen der SVZ (subventrikuläre Zone) und des RMS (rostraler Migrationsstrom) nachgewiesen.
• Immunhistochemische Doppelfärbungen von Gewebeschnitten und von akut isolierten Zellen aus der SVZ adulter und postnataler (P15) Mäuse zeigten, dass die TNAP von allen drei Typen neuronaler Vorläuferzellen (Typ B-, C- und A-Zellen) der SVZ exprimiert wird.
• Enzymatische Markierungen verschiedener Embryonal- und Postnatalstadien (ab Embryonalstadium14, E14) ergaben, dass die TNAP schon im Stadium E 14 im Bereich der Seitenventrikel exprimiert wird:
o In den frühen Embryonalstadien lag die TNAP über die gesamte Gewebedicke, von der ventrikulären bis zur pialen Oberfläche vor.
o Im Laufe der weiteren Entwicklung war eine im Kortex beginnende und sich später bis in das Striatum ausweitende Reduktion der TNAP-Aktivität zu beobachten. Mit zunehmender Reifung des Gehirns wurde die Schicht der TNAP-positiven Zellen dünner und beschränkte sich schließlich auf die SVZ.
• Die NTPDase2 war erst im Zeitraum zwischen E18 und P2 nachweisbar. Sie war im Bereich der Seitenventrikel lokalisiert und auf die an die Ventrikel angrenzenden Zellen beschränkt. Im Laufe der weiteren Entwicklung wandern die NTPDase2-positiven Zellen offensichtlich in die SVZ ein und ab P14 waren sie zu hüllartigen Strukturen angeordnet, die eine Doppelmarkierung für TNAP und NTPDase2 aufwiesen und Gruppen DCX-positiver Zellen (Typ-A Zellen, Neuroblasten) umschlossen.
• Die Markierung mit dem Neuroblastenmarker DCX war bereits zum Stadium E14 möglich. In diesem Altersstadium wurden lediglich die Zellen im Bereich des Kortex gefärbt. Im Laufe der postnatalen Entwicklung verlagerten sich die DCX-positiven Zellen ihren Schwerpunkt in den Bereich der SVZ. Bereits ab P10 lagen in der SVZ Gruppen von DCX/TNAP-doppelpositiven Zellen vor, Anzeichen für eine Konzentrierung der Neurogenese auf die SVZ.
• Die Ausschaltung des TNAP-Gens (TNAP-Knockout-Mäuse) hatte keinen offensichtlichen Einfluss auf die Ausbildung der Seitenventrikel oder die Ausbildung und zelluläre Zusammensetzung der SVZ.
• In der zweiten wesentlichen neurogenen Zone des Säugerhirns, dem Gyrus dentatus des Hippokampus, konnte die TNAP nicht nachgewiesen werden, obwohl die dortigen Vorläuferzellen NTPDase2 exprimieren.
Die vorliegenden Daten belegen erstmals eine Assoziation der TNAP mit neuronalen Vorläuferzellen und erlauben zusammen mit den Markierungen für NTPDase2 und weitere zelluläre Marker neue Einsichten in die zelluläre Entwicklung der adulten SVZ. Darüber hinaus stützen sie die Vorstellung einer Beteilung purinerger Signalwege an der Steuerung der embryonalen, postnatalen und adulten Neurogenese.
Die „Hebräischen Gesänge“ („Hebrew Melodies“), eine Jugenddichtung von Lord Byron, wurden vom „Damen-Conversations-Lexikon“ (1834) als „vielleicht die gelungensten lyrischen Gedichte der englischen Literatur“ gefeiert. Das Goethezeitportal publiziert die Übersetzung von Franz Theremin (1820), Hof- und Domprediger in Berlin und Mitglied der dortigen Literaturszene. Sein Vorwort ist ein Dokument für die damalige (von antisemitischen Topoi nicht freie) Auffassung des Judentums.
Erkan Atalays Studie zeigt den aufklärungskritischen Impuls der frühen Dramatik Schillers auf; behandelt werden insbesondere Die Räuber sowie Die Verschwörung des Fiesco zu Genua. Im Mittelpunkt steht dabei Schillers Absicht, eine Kritik der neuzeitlichen Subjektivität zu liefern. Leitender Begriff der Untersuchungen Atalays ist der Gigantismus und damit jene nicht mehr durch ständische Regeln und Traditionen bestimmte Subjektivität, die an ihrer autonomen Selbstbegründung scheitert, weil Selbstbefreiung in Solipsismus und schließlich in Größenwahn überzugehen droht. Die Arbeit zeigt mit kritischem und ausgesprochen selbständigem Blick auf die Forschung, wie es Schiller in Anlehnung an Konzepte des englischen Sensualismus und der Moralphilosophie um den "ganzen Menschen" zu tun ist. Das in Schriften Kants, Mendelssohns oder Wielands explizit oder implizit formulierte "Gefahrenpotential" "der Aufklärung" für das in den Prozess des Mündigwerdens entlassene Individuum bereitet die kritischen Positionen Schillers vor, die Atalay – im Sinne nachträglicher Setzungen zu den frühen Dramen – der epochalen Abhandlung Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen entnimmt. Im Vordergrund steht dabei Schillers Absage an jene aufklärerischen Konzepte, die sich nicht etwa um eine „Rehabilitation der Sinnlichkeit“ (P. Kondylis) verdient machen, sondern die eine einseitige Orientierung an der Verstandeskultur propagieren und so "den ganzen Menschen" marginalisieren. Auf diese Weise gelingt es Atalay, den "Egoismus" etwa eines Franz Moor aus unterschiedlichen Blickrichtungen zu erklären: zum einen in der Konfrontation mit Kants Konzept einer Kultur der Mündigkeit, deren Konsequenzen, insbesondere bezogen auf die ablehnende Haltung gegenüber der Religion, das Drama vorführt; zum anderen in Erinnerung an Mendelssohns Warnung vor den "inhumanen" Folgen einer bloß "theoretischen" Aufklärung; und zum dritten mit Wielands Forderung nach einer enttabuisierten (nämlich der „uneingeschränktesten“) „Untersuchung“, die keinerlei Denkverbote zulässt. Aus dieser Perspektive verkörpern Karl und Franz einerseits die zwei entgegen gesetzten Tendenzen des Zeitalters: den prometheischen Individualismus (Karl) und den konsequenten Materialismus (Franz). Andererseits führen sie genau darin die möglichen Gefahren einer sich einseitig verselbständigenden Aufklärung in den jeweiligen Extremen vor. Als "tertium comparationis" dieser "Perversionen" kann der Egoismus des gekränkten "Genies" gelten, der sich etwa auch in der Figur des Grafen von Lavagna, Fiesco, wiederholt, und in diesem Fall zudem mit der politischen Philosophie des Jahrhunderts begründet wird.