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Die Arbeit behandelt die äußere Entwicklung von Küken des Austernfischers (Haematopus ostralegus) vom Schlüpfen bis zur Flugfähigkeit der Jungvögel im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer. Das Aussehen und die Veränderung von Dunenkleid, Schnabel, Beinen und Lidring sowie die Entwicklung des Gefieders vom ersten bis etwa zum 40. Lebenstag werden beschrieben und durch Fotos illustriert. Gewicht, Flügellänge, Schnabellänge und -höhe von ein-, 18- und 30-tägige Küken werden angegeben. Mehr als 40 Küken wurden nach dem Schlüpfen markiert und ihre Entwicklung bis zum Flüggewerden verfolgt. Am ersten Tag nach dem Schlüpfen trocknet das kontrastreiche Dunenkleid. Die Beine sind zuerst hell fleischfarben, verfärben sich aber schnell blaugrau. Der Schnabel ist mehrfarbig weiß, grau und schwarz und besitzt eine rosa Basis. Bis zum etwa 14. Tag tragen die Küken ein hell sandfarbenes Dunenkleid mit schwarzer Zeichnung. Der Eizahn fällt am dritten oder vierten Tag ab. Die ersten Handschwingen durchbrechen am elften Tag die Blutkiele. Der Schnabel ist dann dunkel braunschwarz mit oranger Unterschnabelbasis. Ab dem etwa 15. Tag wirkt das Dunenkleid deutlich dunkler, was durch nachschiebendes dunkles Gefieder verursacht wird. Der Kontrast der schwarzen Zeichnung nimmt ab. Der Schnabel verfärbt sich zunehmend orange und die Umfärbung des Lidrings zu dunkelgelb beginnt. Ab ca. dem 20. Tag sind auf den meisten Körperpartien die Federn des Jugendkleids durchgebrochen. Dunenreste bleiben noch länger, vor allem auf Kopf und Rücken auffällig. Die Umfärbung des Lidrings wird abgeschlossen und sehr langsam verfärben sich die Beine fleischfarben. Ab ca. dem 30 Tag erscheinen die Jungvögel voll befiedert, man findet aber noch kleinflächige Dunenreste. Der Schnabel ist dann orange mit dunkler Spitze und dunklerem Oberschnabelfirst. Die Umfärbung der Beine wird erst später deutlich. Ab etwa dem 40. Tag sind kaum mehr Dunen zu erkennen. Kopf, Hals, Brust und Oberseite der jetzt flugfähigen Jungvögel sind größtenteils dunkelbraun, nur ein dünner heller Kragen bleibt erhalten. Die Unterseite ist weiß.
Durch den Vergleich des Requisitenangebots im neuen Lebensraum und dessen Nutzung durch das Auerhuhn sollten die essenziellen Parameter der Winterlebensräume ermittelt werden, um Habitat verbessernde Maßnahmen in suboptimalen oder ungeeigneten Waldflächen zu optimieren. Außerdem war zu klären, ob sich nach der Translokation traditionelle Nächtigungszentren herausbilden, wie sie von Vögeln der autochthonen Population bekannt waren. Von 2002 bis 2005 wurden jeweils im Winterhalbjahr (Oktober –April) 120 Schlafbäume untersucht (Hähne: n= 91; Hennen: n= 29). Die Kiefer war mit 67 % die meist genutzte Baumart, gefolgt von Fichte (27 %), Lärche (3 %) und Weißtanne (2 %). Die Kiefer wurde im Untersuchungsgebiet überproportional häufig genutzt (67 %, n= 82) und gegenüber der Fichte (27 %, n= 32) bevorzugt. Die Vögel nächtigten in einem mittleren Abstand von 143 cm (50 bis 300 cm) vom Stamm entfernt. Die mittlere Höhe des Sitzastes im mittleren Kronenbereich betrug 14 m (8 bis 21 m). Die Auerhühner bevorzugten bei der Wahl der Schlafbäume Plateau- und Oberhanglagen (78 %). Die restlichen Schlafbäume standen im Mittelhang. Die meisten Schlafbäume (n= 100) befanden sich im Bereich von 1 ° bis 7 ° Hangneigung. Fast alle (98 %, n= 118) Schlafbäume befanden sich in unmittelbarer Nähe (<30 m) von Grenzlinien. Der Schlussgrad des Waldes war um die Schlafbäume signifikant niedriger (58 %) als in der Umgebung der Kontrollbäume (69 %). Freie An- und Abflugmöglichkeiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Nutzung eines Baumes als Schlafplatz. Nach einem logistischen Regressionsmodell erklären die Variablen Schlussgrad des Bestandes, Kiefer als bevorzugte Baumart, Entfernung zur Grenzlinie und Baumumfang in Brusthöhe die Schlafbaumwahl zu 76,2 %. Die im Thüringer Schiefergebirge ausgewilderten russischen Auerhühner wählten ihre Winter-Schlafbäume offensichtlich sowohl nach energetischen Effekten (reduzierte Mobilität) als auch im Hinblick auf Prädatorenvermeidung.
Ab den ersten Frostnächten im Herbst bilden Zaunkönige Schlafplatzgemeinschaften, bei denen mehrere Vögel zusammen in einem Unterschlupf nächtigen. An einem solchen Schlafplatz in einer Holzbetonnisthöhle wurde mit einer Überwachungskamera das Schlafverhalten eines einzelnen Zaunkönigs in einer 15 Stunden langen frostigen Novembernacht beobachtet. Die Nistkastenbesetzung erfolgt um Sonnenuntergang mit der Inspektion des Schlafplatzes durch zwei Vögel. Dabei kommunizieren die Zaunkönige innerhalb des Kastens mit gereihten tickenden Lauten, wie sie sonst im Feld nicht zu hören sind. Von diesen nur selten in der Literatur erwähnten Lautäußerungen wird ein Sonagramm gezeigt. Da ein Vogel den Kasten wieder verlässt belegt dieser Beobachtungstag, dass auch nur ein Vogel einen traditionellen Gemeinschaftsschlafplatz alleine nutzen kann. Zum Schlafen nimmt der Zaunkönig eine thermoregulatorisch günstige Kugelform ein und unterbricht den Schlaf immer wieder zur Gefiederpflege, Wechsel der Schlafposition und einmal zur Kotabgabe. Morgens verlässt der Vogel nach kurzem Strecken und Flügeldehnen 42 Minuten vor Sonnenaufgang den Nistkasten. Die Arbeit dokumentiert mit über 30 Fotos erstmals das nächtliche Verhalten eines Zaunkönigs und zeigt, dass mit Hilfe einfacher Überwachungstechnik völlig neue Einblicke in das Leben von Wildtieren möglich geworden sind.
Der Fang von Vögeln zu wissenschaftlichen Zwecken in den Tropen und Subtropen stellt eine Herausforderung für Ornithologen dar. Probleme aufgrund rechtlicher sowie sozioökonomischer und soziokultureller Rahmenbedingungen lassen sich oft durch eine intensive Vorbereitung und Kooperationen mit lokalen Partnern vermeiden oder reduzieren. Beim eigentlichen Fang sind logistische Herausforderungen wie die Materialbeschaffung vor Ort, aber auch die Ökologie einiger überwiegend tropischer Vogelgruppen zu berücksichtigen. Hier wie auch bei der Probennahme und -lagerung beeinflussen die herrschenden Umweltbedingungen die Arbeit, insbesondere extreme Witterung. Problemlösungenlassen sich jedoch teilweise nur schwer verallgemeinern. Wir unterstreichen die Bedeutung lokaler und regionaler Besonderheiten anhand zahlreicher Beispiele aufgrund eigener Erfahrungen.
Die hier dokumentierte neue Beobachtung einer Augensekret trinkenden Myrsidea-Art auf einem verhaltensauffälligen Prachtstaffelschwanz Malurus cyaneus cyanochlamys in New South Wales (Australia) wird zum Anlass genommen, alle bisher bekannten Fälle von Lachrymophagie respektive Ophthalmotropismus bei amblyzeren und ischnozeren Tierläusen (Phthiraptera) zu neuer Übersicht zu bringen. Das für die zumeist lichtscheuen Tierläuse bemerkenswerte Phänomen (erstmals 1734 erwähnt) ist anscheinend weiter verbreitet, als es bisherige Nachweise (mindestens 18 von Amblyzeren, zwei von Ischnozeren) nahe legen. Dabei handelt es sich um zwölf amblyzere und zwei ischnozere Spezies aus neun Gattungen, die auf zehn Wirtsfamilien schmarotzen: 1 Menacanthus (Alaudidae ?), 1 Gallacanthus (Phasianidae), 2 Dennyus (Apodidae), 4 Myrsidea (Furnariidae, Corvidae, Maluridae), 1 Heteromenopon (Psittacidae), 2 Neocolpocephalum (Accipitridae) und 1 Laemobothrion (Accipitridae) sowie je 1 Bovicola (Bovidae) und Trichodectes (Mustelidae). Lachrymophagie ist nicht nur an lebenden, sondern auch an frischtoten Wirtsindividuen beobachtet worden. Tränenflüssigkeit dürfte vor allem für Tierläuse, die nicht ausschließlich oder überwiegend Blutnahrung zu sich nehmen und zumeist über beißend-kauende Mundwerkzeuge verfügen, eine wichtige Nahrungsressource darstellen. Ob diese Annahme auch für die mit Abstand artenreichste Gruppe der Phthiraptera, nämlich die vorwiegend Keratin fressenden Vogel- Ischnozeren, zutreffen mag, steht dahin. Auch von Echten Läusen (Unterordnung Anoplura) und Rüsselläusen (Unterordnung Rhynchophthirina) ist Lachrymophagie nicht bekannt. Der Ophthalmotropismus der Tierläuse (im Besonderen der der Amblycera) widerspricht der Auffassung, sie seien grundsätzlich von negativ fototaktischem Verhalten. Weitere Beobachtungen erscheinen dringend notwendig.
Zu den potenziellen Beeinflussungen von Zugvögeln durch Offshore-Windparks zählt die Barrierewirkung für fliegende Vögel infolge Meideverhaltens oder aber die Anlockung durch Attraktion. Obwohl andernorts Meideverhalten für einzelne Arten belegt ist, konnte deren Existenz im Rahmen des durchgeführten Effektmonitorings im Bereich der Deutschen Bucht bisher nicht nachgewiesen werden. Werden methodische Anpassungen vorgenommen, wie in dieser Arbeit beschrieben, lassen sich fundierte Aussagen zu Reaktionen von Zugvögeln gegenüber Offshore-Windparks auch im Rahmen von Umweltverträglichkeitsstudien ableiten. Der Vergleich von Zugplanbeobachtungen in verschiedenen Blickrichtungssektoren im Nahbereich von „alpha ventus“ zeigt, dass Basstölpel und weitere Vogelarten in den windparkzugewandten Raumsektoren in geringerer Häufigkeit auftreten. Dies lässt auf eine Meidereaktion schließen.