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Die Reisetagebücher des Geographen Eduard Pechuël-Loesche von der afrikanischen Loango-Küste, die in der Bayerischen Staatsbibliothek in München als Teil seines Nachlasses aufbewahrt werden, decken leider nicht die gesamte Zeitspanne seines Forschungsaufenthaltes ab, weil die mitgebrachten Hefte bei seiner Ankunft (19.8.1874) bereits vollgeschrieben waren und der Nachschub erst Monate später eintraf. Die fortlaufenden Einträge beginnen daher erst mit den Nachträgen für die Zeit ab 24.2.1875 und reichen bis zum Ende seines Aufenthaltes am 5.5.1876. Die Edition konzentriert sich daher auf diesen Zeitabschnitt und begnügt sich für die Hinreise mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Stationen.
Bei den Eintragungen handelt es sich meist um Notizen, die nur stichwortartig in oft unvollständigen Sätzen festgehalten worden waren. Die allgemeine Forschungssituation steht im Vordergrund; demgegenüber treten ethnographische Mitteilungen zurück. Die eigentlichen ethnographischen und sprachlichen Aufzeichnungen wurden offensichtlich in einem „Hauptbuch“, das in einem der Tagebücher erwähnt wird, sowie auf separaten Exzerpt-Zetteln eingetragen, die nicht mehr erhalten sind. Dennoch bilden diese unmittelbaren Tagebuchaufzeichnungen eine wesentliche Ergänzung zu den späteren Veröffentlichungen, besonders in Hinblick auf die Stimmungen und emotionalen Belastungen, denen diese Forschungsexpedition in hohem Maße unterworfen war.
Diese bisher vor allem im Ruf des Scheiterns stehende Expedition ist deshalb so interessant, weil sie eine der ersten interdisziplinären Feldforschungsversuche in Afrika gewesen ist. Ihre Ergebnisse überragen diejenigen der übrigen deutschen Afrika-Unternehmen dieser Zeit bei weitem. Sie hatte allerdings mit zahlreichen widrigen Umständen zu kämpfen, die es ihr verwehrten, ihre eigentliche Aufgabe, den Vorstoß ins Landesinnere (möglichst bis zu einer Erreichung der Ostküste) zu verwirklichen.
Je länger man sich mit diesen Tagebuchnotizen beschäftigt und mit den richtigen Fragen an sie herangeht, desto mehr erschließt sich ihr reichhaltiger Inhalt. Sie sind deshalb erst auf den dritten Blick tatsächlich eine wichtige und sehr vielseitige Quelle, die sich nicht ohne Vorwissen und nur in bestimmten Kontexten erschließt. Wegen ihres disparaten Charakters und ihrer Stakkato-artigen Darstellungsform eignen sich die Tagebücher zwar nicht als spannende Unterhaltungslektüre (und deshalb auch nicht als „normale“ Buchveröffentlichung), doch kann man ihr zu sehr unterschiedlichen Themen nützliche und vielseitige Informationen und Einblicke entlocken.
Da Eduard Pechuël-Loesche in seinen Tagebüchern immer wieder die Anfertigung bestimmter Aquarelle erwähnt, war es ein Glücksfall, dass diese Aquarelle aufgespürt werden und 31 davon in dieser Edition veröffentlicht werden konnten.
Der Edition wurde ein biographischer Abriss über Eduard Pechuël-Loesches Biographie und das Kapitel der Herausgeberin „Feldforschungsstreß an der Loango-Küste: Ein Blick in die Tagebücher von Eduard Pechuël-Loesche (1873–1876)“ aus dem Buch von Sylvia M. Schomburg-Scherff und Beatrix Heintze (Hg.), Die offenen Grenzen der Ethnologie. Schlaglichter auf ein sich wandelndes Fach, Frankfurt am Main: Lembeck 2000, vorangestellt.
Das lakedaimonische Reich und seine hegemoniale Stellung standen oft im Fokus der historischen Forschung, während die übrigen Staaten auf der Peloponnes weniger Berücksichtigung in der wissenschaftlichen Diskussion fanden. Seit den letzten Jahren existiert zwar eine Vielzahl an Detailstudien zu einzelnen peloponnesischen Poleis, allerdings wird in ihrer Darstellung der in den Quellen vorherrschenden Perspektive Spartas Folge geleistet. Das Beziehungsgefüge der Mittel- und Kleinstaaten untereinander ist bislang nicht näher untersucht worden. In der hier zu besprechenden Dissertation "Sparta und die peloponnesische Staatenwelt in archaischer und klassischer Zeit" ändert die Autorin Christina Wolff den bisher vorherrschenden Blickwinkel. ...
Musik als ethische Disziplin : zu einem zentralen Aspekt in Augustins früher Schrift De musica
(2010)
Augustins frühe Schrift De musica ist neben Boethius’ De institutione musica und weiteren Äußerungen Augustins über Musik in anderen Schriften eine der zentralen Quellen für die Frühzeit der christlich-abendländischen Musikanschauung und hat diese bis in die Neuzeit hinein geprägt. Die sechs Bücher dieses Werkes haben in der Rezeption allerdings unterschiedliche Beachtung gefunden, da das sechste mehr christlich-philosophisch ausgerichtete Buch sich in Stil und Inhalt von den anderen fünf eher technisch ausgerichteten Büchern deutlich unterscheidet. Dies hat in der Forschung zu unterschiedlichen Spekulationen über die literarische und inhaltliche Einheitlichkeit von De musica geführt, zumal sich eine Überarbeitung des sechsten Buches tatsächlich nachweisen lässt. Es hat auch dazu geführt, dass in Untersuchungen zu dieser Schrift oft nur vom sechsten Buch ausgegangen und von den ersten fünf Büchern abgesehen wurde. Auch der in der folgenden Darstellung akzentuierte – und bisher kaum beachtete – Aspekt wird hauptsächlich im sechsten Buch greifbar. Dennoch wird als Neuansatz versucht, diesen in die als einheitlich zu erweisende Gesamtkonzeption aller sechs Bücher einzubetten. Dieser Aspekt betrifft die ethische Dimension der Schrift. Sie, so die Grundthese, stellt vom ersten Buch an einen zentralen Strang des Werkes dar. ...
The chitinase-like protein YKL-40 was found to be increased in patients with severe asthma and chronic obstructive pulmonary disease (COPD), two disease conditions featuring neutrophilic infiltrates. Based on these studies and a previous report indicating that neutrophils secrete YKL-40, we hypothesized that YKL-40 plays a key role in cystic fibrosis (CF) lung disease, a prototypic neutrophilic disease. The aim of this study was (i) to analyze YKL-40 levels in human and murine CF lung disease and (ii) to investigate whether YKL-40 single-nucleotide polymorphisms (SNPs) modulate CF lung disease severity. YKL-40 protein levels were quantified in serum and sputum supernatants from CF patients and control individuals. Levels of the murine homologue BRP-39 were analyzed in airway fluids from CF-like βENaC-Tg mice. YKL-40SNPs were analyzed in CF patients. YKL-40 levels were increased in sputum supernatants and in serum from CF patients compared to healthy control individuals. Within CF patients, YKL-40 levels were higher in sputum than in serum. BRP-39 levels were increased in airways fluids from βENaC-Tg mice compared to wild-type littermates. In both CF patients and βENaC-Tg mice, YKL-40/BRP-39 airway levels correlated with the severity of pulmonary obstruction. Two YKL-40 SNPs (rs871799 and rs880633) were found to modulate age-adjusted lung function in CF patients. YKL-40/BRP-39 levelsare increased in human and murine CF airway fluids, correlate with pulmonary function and modulate CF lung disease severity genetically. These findings suggest YKL-40 as a potential biomarker in CF lung disease.
Background
Cytochrome-P450 (CYP450) epoxygenases metabolise arachidonic acid (AA) into four different biologically active epoxyeicosatrienoic acid (EET) regioisomers. Three of the EETs (i.e., 8,9-, 11,12- and 14,15-EET) are rapidly hydrolysed by the enzyme soluble epoxide hydrolase (sEH). Here, we investigated the role of sEH in nociceptive processing during peripheral inflammation.
Results
In dorsal root ganglia (DRG), we found that sEH is expressed in medium and large diameter neurofilament 200-positive neurons. Isolated DRG-neurons from sEH-/- mice showed higher EET and lower DHET levels. Upon AA stimulation, the largest changes in EET levels occurred in culture media, indicating both that cell associated EET concentrations quickly reach saturation and EET-hydrolyzing activity mostly effects extracellular EET signaling. In vivo, DRGs from sEH-deficient mice exhibited elevated 8,9-, 11,12- and 14,15-EET-levels. Interestingly, EET levels did not increase at the site of zymosan-induced inflammation. Cellular imaging experiments revealed direct calcium flux responses to 8,9-EET in a subpopulation of nociceptors. In addition, 8,9-EET sensitized AITC-induced calcium increases in DRG neurons and AITC-induced calcitonin gene related peptide (CGRP) release from sciatic nerve axons, indicating that 8,9-EET sensitizes TRPA1-expressing neurons, which are known to contribute to mechanical hyperalgesia. Supporting this, sEH-/- mice showed increased nociceptive responses to mechanical stimulation during zymosan-induced inflammation and 8,9-EET injection reduced mechanical thresholds in naive mice.
Conclusion
Our results show that the sEH can regulate mechanical hyperalgesia during inflammation by inactivating 8,9-EET, which sensitizes TRPA1-expressing nociceptors. Therefore we suggest that influencing the CYP450 pathway, which is actually highly considered to treat cardiovascular diseases, may cause pain side effects.