Sondersammelgebiets-Volltexte
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Das Naturschutzgebiet "Lüneburger Heide" ist eines der ältesten und größten Naturschutzgebiete Deutschlands. Ziel und Zweck der Unterschutzsteilung ist die Sicherung und Erhaltung einer historischen Kulturlandschaft. Wegen seiner überregionalen Bedeutung wurde dem Schutzgebiet bereits 1968 vom Europarat in Straßburg das Europa-Diplom verliehen.
Einleitung
(1996)
Biologische Vielfalt ist ein unersetzbarer Reichtum der Erde. Ihrer zunehmenden Beeinträchtigung Einhalt zu gebieten, galt die internationale Umweltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro. Das dort verabschiedete Übereinkommen über die biologische Vielfalt, das inzwischen von über 170 Staaten unterzeichnet worden ist, soll dazu beitragen, dem Schutz der biologischen Vielfalt die ihm gebührende Bedeutung nicht nur beizumessen, sondern ihn auch in verstärktem Maße durchzusetzen. Deutschland hat maßgeblich zu dieser Biodiversitätskonvention beigetragen und sie am 21.12.1993 ratifiziert. Auf die Bedeutung und die Schwerpunkte der Konvention sei hier nur im Hinblick auf die Entwicklung der internationalen Vogelschutzgebiete im europäischen Biotopverbund besonderer Schutzgebiete "Natura 2000" eingegangen.
Der Bericht der Brundtland Kommission und das Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen haben in der Öffentlichkeit und bei politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen eine breite Resonanz gefunden. Es geht um die Klärung der komplexen Fragestellung, wie eine dauerhaft tragfähige Grundlage für die menschlichen Lebenszusammenhänge gesichert werden kann. Innerhalb der Wissenschaftsdisziplinen, die sich mit der Gestaltung und Entwicklung des Verhältnisses von Gesellschaft und Natur beschäftigen, besteht weitgehende Einigkeit darin, dass die gegenwärtigen Wirtschaftsformen den Anforderungen der Nachhaltigkeit nicht genügen. Bei der Realisierung von Konzepten für eine "dauerhaft umweltgerechte Entwicklung" gibt es vielfältige Zielkonflikte, die bisher überwiegend in den Gesellschaftswissenschaften und in der Ökonomie diskutiert werden. Die Gesellschaft für Ökologie betrachtet es als ihre Aufgabe, wissenschaftlich-ökologische Inhalte verstärkt in die öffentliche Diskussion einzubringen. Ohne explizite Berücksichtigung der natürlichen Grundlagen unserer Existenz wird eine nachhaltige Entwicklung nicht erreichbar sein.
Wirbellose
(1995)
Der landschaftlich reizvolle Überschwemmungsbereich zwischen Schollene und Havelberg lässt aufgrund der naturräumlichen Ausstattung eine artenreiche Wirbellosenfauna vermuten. Leider sind bis heute für bestimmte Arten kaum Angaben zu Vorkommen bekannt. Historische Quellen existieren so gut wie nicht; wenn doch, so wurden zumeist nur Zufallsbeobachtungen dokumentiert. Nachdem 1989 von B. Heinze in Havelberg eine entomologische Fachgruppe gegründet wurde, war ein kleiner Aufschwung im Kenntnisstand zu verzeichnen. Nicht unwesentlich trägt auch die von ihm initiierte Schriftenreihe "Untere Havel - Naturkundliche Berichte" zur Erweiterung des Wissensstandes bei. Ansonsten finden sich nur vereinzelt faunistische Arbeiten aus dem Gebiet, so sei u.a. Spitzenberg erwähnt, der die aquatilen Coleopteren des NSG "Schollener See" untersuchte. Dabei konnten neben einer Vielzahl anderer Arten als bemerkenswerte Vertreter die beiden Kolbenwasserkäferarten Hydrous aterrimus und H. piceus gefunden werden.
Die dem Elbe-Havelwinkel zugeordnete "Mahlitzer Kultur" gehört im geomorphologischen Sinn zum "Ländchen Schollene". Sie erstreckt sich an der Nordostseite dieses "Ländchens" über eine Fläche von ca. 350 ha und grenzt unmittelbar an die Havelniederung an. Durch die halbinselförmige Lage dieser Niederung in der Sander-, Talsandflächen- und Endmoränenformation besitzt das Gebiet einen hohen ästhetischen Wert. Verstärkt wird dieser durch die äolischen Sandauflagerungen, die dem Gelände ein ausgeprägtes Relief verleihen. Seinen Namen erhielt dieser Niedermoorstandort durch die vor ca. 100 Jahren angelegte Moordammkultur. Das vormals "Großes Luch" genannte Gebiet war vor seiner Erschließung ein Sumpfgelände, auf dem die typischen Gehölze Weide, Erle und Birke standen. In den randlichen Bereichen befanden sich Seggenwiesen. Dieses Luch war nur in trockenen Sommern und frostigen Wintern betretbar. Durch den Ausbau eines engen Netzes von Entwässerungsgräben und die anschließende Aufschüttung von Moordämmen, auf die 15 cm Sand aufgetragen wurden, konnte dieser Niedermoorstandort kultiviert werden.
Das Schutzgebietssystem
(1995)
In der unteren Havelniederung Sachsen-Anhalts existieren neben einer Vielzahl von nach Landesnaturschutzrecht ausgewiesenen Schutzobjekten auch Gebiete mit internationalem Schutzstatus. So wurde im Jahre 1978 das damalige verbliebene rund 5800 ha große Deichvorland beiderseits der Havel zwischen Hohennauen und Havelberg auf dem Gebiet der heutigen Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt (Anteil: 2400 ha) auf Grundlage der UNESCO-Konvention zum "Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Watt- und Wasservögel, von internationaler Bedeutung" als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung (RAMSAR-Gebiet) "Untere Havel" ausgewiesen. Das seit 1990 einstweilig gesicherte NSG "Untere Havel/Sachsen-Anhalt" (2038 ha) ist Teil dieses RAMSAR-Gebietes.
Das einstweilig gesicherte Naturschutzgebiet "Untere Havel/Sachsen-Anhalt", Teil des seit 1978 bestehenden Feuchtgebietes von internationaler Bedeutung "Untere Havel", steht gegenwärtig aufgrund seiner Größe und Naturausstattung im Mittelpunkt der Schutzbemühungen in der unteren Havelniederung. Auf der Grundlage einer Behandlungsrichtlinie werden in ihm schon seit 1988 Schutz- und Gestaltungsmaßnahmen durchgeführt. Diese Behandlungsrichtlinie, die nach NatSchG LSA bis zur endgültigen Sicherung des NSG weiterhin gilt, definiert als Schutzziel die "Erhaltung der naturnah strukturierten Lebensräume der heimischen Flora und Fauna eines durch periodische Überflutung beeinflussten, extensiv genutzten Süßwasserfeuchtgebietes in einer für die norddeutsche Tiefebene typischen Flußniederung“.
Fische und Rundmäuler
(1995)
Neben der Havel, ihren Altarmen und Altwässern sind auch zahlreiche Meliorationsgräben, Fließe sowie austrocknungsgefährdete kleine Standgewässer für die Fischfauna im beschriebenen Gebiet von Bedeutung. Alle Fließgewässer im Gebiet der unteren Havel sind durchgehend begradigt und weisen die bekannten Nachteile von Flurbereinigungs- und Entwässerungsmaßnahmen auf. Die Hauptvorfluter sind zur Wasserhaltung mit Schöpfwerken und Staueinrichtungen versehen, die die Passierbarkeit für Wassertiere einschränken. Die Havel selbst weist als Bundeswasserstraße durch Uferbefestigungen und Ausbauten nur wenige ichthyologisch wertvolle Strukturen auf. Allen Gewässern gemeinsam ist eine starke Anreicherung mit Pflanzennährstoffen und damit ein hoher Trophiegrad.
Die Pflanzenwelt
(1995)
Der außerordentliche botanische Reichtum der unteren Havelniederung war bislang nur wenigen Gebietskundigen bekannt. Die erste Aufzeichnung regionaler floristischer Daten stammt aus dem Jahre 1794 vom Pharmazeuten Joachimi aus Havelberg. Seitdem war das Gebiet immer wieder Ziel floristischer Erkundungen, ohne dass bisher eine regionale Zusammenfassung erschienen ist. Die Kryptogamenflora wurde nur ungenügend bearbeitet. Von den in jüngerer Zeit aktiven ehrenamtlichen Floristen sind v.a. H. Müller (Biotopkartierung Kreis Havelberg mit Artenlisten zu wertvollen Lebensräumen), K. Matthey (Gehölzflora), H. J. Warnstedt (Mykologie) und H. Quitt (floristische Punktkartierungen auf Kreisebene) zu nennen. Vegetationskundliche Arbeiten bezogen sich bisher weitgehend auf einzelne Vegetationstypen oder Gebietsausschnitte. Als wichtigste seien hier die Untersuchungen von Horst et al. (162), Hilbig und Reichhoff (159), Fischer (131, 140), Reichhoff et al. (208), Lange und Succow (76) sowie Fischer und Kummer (144) genannt. Fischer et al. (148) geben einen zusammenfassenden Überblick zur Vegetation der unteren Havelniederung und ihrer Randbereiche mit Schwerpunkt auf der Beschreibung der brandenburgischen Gebietsteile.