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Lebenswelt Polizei. Ein ethnografischer Zugang zur Berufsidentität von Polizeibeamten

  • In meinem Beitrag stelle ich einige Besonderheiten und Probleme des Konzepts einer "ethnografischen Polizeiforschung" dar. Empirische Referenz ist eine ethnografische Untersuchung mehrerer Hessischer Polizeidienststellen im Jahr 1995. Die "teilnehmende Beobachtung des Gewaltmonopols" ist zwar nicht neu, nach wie vor aber in mehrfacher Hinsicht spannend, weil es sich um den Blick auf ein exklusives Gewaltverhältnis handelt, das zwar durch individuelle Akteure vollzogen wird, das aber strukturell auf die Kontextabhängigkeit der Handlung verweist: Gewalt ist nicht gleich Gewalt, die Staatsgewalt ist eine andere als der "Widerstand" gegen dieselbe. Diese Spannung, so die Ausgangsthese, findet sich auch in den Texten und Handlungen wieder, die von Polizisten tagtäglich habituell gestaltet werden. Die ethnografische Untersuchung der Polizei bezieht sich hauptsächlich auf Erzählungen von Polizisten und der Beobachtung ihres Alltags. Beschrieben wird, dass, im Gegensatz zu den offiziellen Bildern der Polizei (d.h. zur Polizeikultur), die sog. Handlungsmuster der Polizisten "auf der Straße" (diese nenne ich Polizistenkultur) sich im wesentlichen an einem informell tradierten Alltagspragmatismus orientieren, der häufig gekoppelt ist mit einer expressiven Bewerkstelligung von Männlichkeit.
  • The purpose of this paper is to present some findings and problems which I encountered during my ethnography work on several German police units conducted in 1995. Participant observation is not original, but nevertheless unusual for a study of police work. To understand the behavior and the thinking of police officers, one must regard their exclusive possession of power and their discretion for using it. The power of the police is different to the power of suspects or other individuals: Police-power is part of the monopolized state-force, the action of suspects against the police is seen as violence or obstruction. The tensions following this difference are both subject and background of stories and actions of police officers, especially for those "on the beat" (also called "street cops"). The ethnography of police-work refers to the narrations of street cops and the observation of their attitudes for "managing the job". I argue, that in contrast to the official "police culture", it can also be referred to it as "cop culture". Cop culture is significantly connected with "doing masculinity".

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Metadaten
Verfasserangaben:Rafael Behr
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-436705
URL:http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/877/1908
ISSN:1438-5627
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Forum qualitative Sozialforschung: FQS
übersetzter Titel (Englisch):Police as Life World. An Ethnography of Police-Officers' Identity
Verlag:Freie Univ. Berlin
Verlagsort:Berlin
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Fertigstellung:2017
Jahr der Erstveröffentlichung:2002
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Datum der Freischaltung:02.06.2017
Freies Schlagwort / Tag:Cop Culture; Ethnografie; Identität; Lebenswelt; Männlichkeit; Polizei; Polizeiforschung; Reflexivität; Subkultur
cop culture; ethnography; life world studies; masculinities; police; police culture; police research; subculture studies
Jahrgang:3
Ausgabe / Heft:No. 1, Art. 13
Seitenzahl:28
Bemerkung:
This work is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.
HeBIS-PPN:424151065
Institute:Erziehungswissenschaften / Erziehungswissenschaften
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften
3 Sozialwissenschaften / 37 Bildung und Erziehung / 370 Bildung und Erziehung
Sammlungen:Universitätspublikationen
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - Namensnennung 4.0