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"Lassen wir also diese Kindereien, und vergleichen wir nicht die Menschen, sondern die Menschengruppen" : Menschenstudien des langen 19. Jahrhunderts und die Wahrnehmung des Andersseins

  • Der eurozentrische Blick des 18. und 19. Jahrhunderts, den es hier zu untersuchen gilt, definiert und interpretiert das Wahrgenommene über vergleichende Studien. Stets steht eine Differenz in der Subjekt-Objekt Beziehung zwischen Beobachtendem und Wahrgenommenem. Dies gelingt am ehesten, wenn das Objekt der Betrachtung abstrahiert und verallgemeinert und zugleich aus einer sicher wirkenden Distanz beschrieben wird. Beschreibungen von Menschen verschiedener Herkunft basieren auf Vergleichen, deren Kriterien die Untersuchungsergebnisse von vornherein festlegen. Sie fokussieren sich auf Körpermerkmale und deren unterstellte Einflüsse auf intellektuelle und kulturelle Entwicklungsmöglichkeiten. Sie betrachten gesellschaftliche Strukturen und ziehen daraus ihre verallgemeinernden Schlüsse. Solche Untersuchungen entstehen auf unterschiedlichen Ebenen: Im bildungsbürgerlichen Haushalt finden sich populärwissenschaftliche Publikationen wie Lexika für Erwachsene und Kinder. Die sich etablierende Anthropologie bedient sich ebenfalls der Vergleichsmodelle in der Beschreibung des Andersseins. Versuche, die Perspektive zu ändern und einen kulturellen Transfer überhaupt erst zu denken, lenken den Blick auf ein weiteres wichtiges Phänomen der Wahrnehmung in Selbsterkenntnis. Als Quellentexte und Anschauungsmaterialien sind solche Publikationen zusammengestellt, in welchen die Differenz zwischen Europäer:innen und Afrikaner:innen herausgearbeitet wird. Der afrikanische Kontinent gewinnt im 19. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. Das Innere des Kontinents lockt Forschungsreisende, Missionare und später Kolonialmächte an. Aus den Begegnungen und Beschreibungen leiten sich nicht nur Bilder, sondern zugleich Argumentationslinien für europäische Handlungsstrategien ab, die bis heute nachwirken.

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Metadaten
Author:Barbara WagnerGND
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-857244
ISBN:978-3-8498-2003-9
ISBN:978-3-8498-1882-1
ISBN:978-3-8498-1881-4
Parent Title (German):Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung
Publisher:Aisthesis Verlag
Place of publication:Bielefeld
Document Type:Article
Language:German
Date of Publication (online):2024/05/28
Year of first Publication:2023
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Contributing Corporation:Forum Vormärz Forschung
Release Date:2024/06/04
GND Keyword:Anthropologie; Geschichte 1789-1914; Wahrnehmung; Stereotypisierung; Eurozentrismus
Volume:28.2022
Page Number:18
First Page:169
Last Page:182
Dewey Decimal Classification:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften
8 Literatur / 83 Deutsche und verwandte Literaturen / 830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
9 Geschichte und Geografie / 90 Geschichte / 900 Geschichte und Geografie
Sammlungen:Germanistik / GiNDok
CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft / Aisthesis Verlag
Zeitschriften / Jahresberichte:Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung / Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung - 28.2022
:urn:nbn:de:hebis:30:3-857076
Licence (German):License LogoCreative Commons - CC BY-SA - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International