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Der Begriff "Landschaft" wird umgangssprachlich häufig verwendet. Auch im Naturschutz findet er vielfältige Anwendung und erscheint in zahlreichen Wortzusammensetzungen. Dadurch wechselt seine inhaltliche Bedeutung je nach Gebrauch. Umgangssprachlich ist das unproblematisch, da aus dem Kontext der jeweilige Sinn des Begriffs erschließbar ist. So findet man den Begriff "Kulturlandschaft" sowohl als Bezeichnung eines geographischen Raumes als auch als Zusammenfassung des Kulturangebots eines Gebiets. Problematischer wird es bei der wissenschaftlichen oder rechtlichen Anwendung des Landschaftsbegriffs. Hier ist eine klare Definition notwendig. Im §2, 13 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (Nat SchG LSA) ist z.B. als Grundsatz des Naturschutzes und der Landschaftspflege die Aufgabe formuliert: "Historische Kulturlandschaften und -landschaftsteile von besonders charakteristischer Eigenart sind zu erhalten. ..." Dabei erhebt sich die Frage, was sind konkret historische Kulturlandschaften und ihre -landschaftsteile. Der vorliegende Beitrag erläutert den wissenschaftlichen geographischen Landschaftsbegriff und stellt den Zusammenhang mit den Begriffen Kulturlandschaft und historische Kulturlandschaft dar.
Fünf Jahre sind seit der politischen Wende vergangen, die Fläche der Naturschutzgebiete im Land Sachsen-Anhalt konnte fast verdreifacht werden, neue Schutzkategorien, wie der Nationalpark oder die § 30 Biotope laut Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA), sind entstanden, die Anzahl der hauptamtlichen Mitarbeiter im Naturschutz aller Ebenen ist um das fünf- bis sechsfache angewachsen. So ist es an der Zeit, rückschauend eine Bilanz zu ziehen, aber auch zu fragen, ob wir schon auf der Höhe der erforderlichen Leistungen sind.
Im Jahre 1992 fand in Rio de Janeiro eine WeltUmweltkonferenz statt. Als ein Ergebnis dieser Konferenz wurde ein Übereinkommen zur Erhaltung und Nutzung der biologischen Vielfalt verabschiedet. Dieses Übereinkommen besagt, dass die innerartliche und zwischenartliche Vielfalt der Organismen sowie die Vielfalt der ökologischen Systeme eine lebensnotwendige Voraussetzung für die Existenz der menschlichen Zivilisation ist.
Altwasser gehören neben dem Fluss, den Auenwäldern und den Auenwiesen zu den charakteristischen Landschaftsbestandteilen großer Flussauen. Diese Auen sind überaus dynamische Landschaften, die von der verändernden und gestaltenden Kraft des Flusses geprägt werden. Es bestehen ausgesprochen zahlreiche und enge Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Landschaftsbestandteilen.
Die Mulde, die in zwei Quellflüssen im mittleren und westlichen Erzgebirge entspringt, tritt südöstlich von Bitterfeld in das Land Sachsen-Anhalt ein und mündet bei Dessau in die Elbe. Als typischer Mittelgebirgsfluss hat sie periodisch je eine Hochwasserweile im Frühjahr und im Herbst/Winter, sommerliche Hochwasser hängen von ergiebigen Starkniederschlägen ab und treten nur episodisch auf. Bedingt durch das große Einzugsgebiet der Mulde von 7345 km2 und einer Lauflänge der Vereinigten Mulde von nur 147 km, kommt es zu sich sehr schnell aufbauenden und abfließenden Hochwasserwellen. Eingriffe am Ober- und Mittellauf wirken sich entscheidend auf den Unterlauf aus. Einen schwerwiegenden Einfluss auf die Mulde hatte der Bau des Muldestausees bei Pouch, der heute hinsichtlich der Geschiebeführung des Flusses, seiner Wassergüte und ökologischen Durchgängigkeit deutliche Auswirkungen zeigt. Dennoch ist die untere Mulde von besonderem Interesse für den Naturschutz, da der Fluss, im Vergleich zu anderen seiner Größe, weitgehend unverbaut blieb und damit ein in seinem Zustand sehr erhaltenswertes Landschaftselement mit zahlreichen Erscheinungen einer natürlichen Flussdynamik ist. Hinzu kommt, dass die untere Mulde zu den ehemals verschmutztesten Flüssen Europas zählte. Ihre Regeneration nach dem Zusammenbruch der chemischen Industrie bei Bitterfeld und Wolfen erlaubt gute Einblicke in das Potential eines solchen Gewässers.
Die Autoren dieses Buches haben sich die Aufgabe gestellt, das Wissen über die Vegetation in Nordost- und Mitteldeutschland - d.h. leichter verständlich ausgedrückt der ehemaligen DDR - aufzuarbeiten und in Form eines Bestimmungsbuches auch nicht vegetationskundlich ausgebildeten Leserkreisen zu erschließen. Dies ist einerseits eine sehr beachtliche Aufgabe, da bekanntlich zwischen den nordostdeutschen und mitteldeutschen "vegetationskundlichen Schulen" große theoretisch-methodische Unterschiede bestehen, die dem Außenstehenden den Zugang zur Problematik erheblich erschweren. Andererseits sind jüngste Versuche, eine gesamtdeutsche Beschreibung der Vegetation vorzulegen, aus ostdeutscher Sicht nicht gerade als Erfolge einzuschätzen, so dass das Bemühen der Autoren, hier auch zur Abgleichung an südwestdeutsche und nordwestdeutsche vegetationskundliche Auffassungen beizutragen, sehr wertvoll ist.
Am 23.03.1998 feierte Peter Hentschel seinen 65. Geburtstag. Dies ist uns Anlass, einen ehrenden Rückblick auf sein Wirken für den Naturschutz zu geben. Kaum ein anderer widmete wie er das gesamte Berufsleben, ab 1957 am Institut für Landschaftsforschung und) Naturschutz in Halle, den Bemühungen zum Schutz der Natur in Sachsen Anhalt.
Buchbesprechung von „Lebensraumtyp Streuwiese – Landschaftspflegekonzept Bayern Band 9“ von B. Quinger, U. Schwab, R. Strohwasser und J. Weber (1995) sowie „Lebensraumtyp Bodensaure Magerrasen - Landschaftspflegekonzept Bayern Band 3“ von I. Steidl und R. Ringler (1996). Das Bayerische Landschaftspflegekonzept stellt ein komplexes Biotopschutzprogramm dar, das auf die Sicherung, Nutzung und Pflege ausgewählter Lebensräume und ihrer Pflanzen- und Tierwelt gerichtet ist. Die Bände 1-19 sind konzipiert und seit 1994 erschienen bzw. in Vorbereitung zur Veröffentlichung.